Himbeer Magazin April-Mai 2022

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© Laure-Anne Iserief

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Große Bühne für kleine Leute

Fantastische Theaterpremieren beim FRATZ International Schon zum sechsten Mal kommt mit dem vom Theater o.N. veranstalteten FRATZ International ein Theaterfestival für die Jüngsten in die Stadt. Es erwarten euch Premieren aus Nigeria, Südafrika und Belgien sowie Stücke von Berliner Künstler:innen. Einen Schwerpunkt des diesjährigen Festivals bildet mit vier Stücken zum einen der zeitgenössische Tanz als Form des Ausdrucks, zum anderen die Beschäftigung mit Dekolonialität und Diskriminierung, die auf sehr unterschiedliche Weise von drei Ensembles aufgegriffen wird. Die Tanz-Premiere von „Flip-Flop“ beschäftigt sich mit Veränderungsprozessen, die uns ermöglichen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Die Tänzerinnen Nasheeka Nedsreal und Cintia Rangel erkunden darin dekoloniale Prozesse auf Augenhöhe mit den Kindern und finden spielerische, ermächtigende Zugänge zu dem komplexen Thema. Auch die beiden afrikanischen Produktionen wagen sich daran, rassistische Lebensrealitäten kindgerecht auf die Bühne zu bringen und schaffen niedrigschwellige Zugänge zu Tanz: „Kolofu“ von KiNiNso Koncepts aus Lagos beschäftigt sich mit der Farbe der Haut und fragt sich, ob Farben nicht

einfach nur schön sein können. Die Performance für die Jüngsten feiert das gesamte Farbspektrum mit einem theatralen Feuerwerk. „Tah Dam!“ aus Kapstadt lässt westliche und afrikanische Klänge und Bewegungen aufeinandertreffen und arbeitet mit den Elementen Wasser, Luft und Erde. Zwei weitere Choreografien bereichern das Festivalprogramm: die belgische Kompagnie DeSpiegel erzählt in „Boks“ von zwei Menschen, die auf engstem Raum miteinander klarkommen müssen. „Harvest“ von der Berliner Choreografin Isabelle Schad ist eine Einladung an die Fantasie: Drei Tänzer:innen und zahlreiche Reisigstäbe lassen scheinbar schwerelose Zauberwesen aus dem nichts entstehen und vergehen. Die Berlin-Premiere der Belgischen Produktion „Diorama“ entwickelt große Geschichten aus einem kleinen Koffer und erzählt mit Objekten, Formen und Farben wunderbar einfach vom Anderssein und vom Leben unter einer quadratischen Sonne. „Bubbles“ schließlich ist performatives Konzert und musikalische Installation in einem. Protagonist ist das Wasser in all seinen Aggregatszuständen, das in diesem Musiktheater für die Jüngsten von einer Schauspielerin, einer Pianistin und einem Klarinettisten mit Witz und Präzision zum Klingen, Blubbern, Rauschen und Klackern gebracht wird. Festival vom 13.-19.05.2022, verschiedene Spielorte in der ganzen Stadt, für Kinder von 0 bis 6 Jahren, fratz-festival.de


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