26 minute read

Wir sind als Arb eitsort wieder auf der Landkarte »

Next Article
Sechs Massnahmen

Sechs Massnahmen

Stadtpräsident Philipp Kutter und der ZHAW-Direktor Urs Hilber sind sich einig: Firmen anzusiedeln ist essenziell für Wädenswil. Der bisherige Erfolg gibt ihnen recht.

Interview: Deborah Fehlmann

Urs

Philipp Kutter: Die Revision der Bau- und Zonenordnung und damit die räumliche Entwicklung von Wädenswil beschäftigten uns in letzter Zeit stark. Damit sind zahlreiche Themen verbunden: Wir machen uns Gedanken, wie wir vor dem Hintergrund teurer Bodenpreise als Arbeitsstandort attraktiv bleiben. Wädenswil ist nicht das Zürcher Bellevue oder der Circle am Flughafen Zürich. Wir müssen Wege finden, an peripherer Lage konkurrenzfähige Gewerbeflächen anzubieten. Ein weiteres Thema ist die Lebensqualität für alle Generationen. Wädenswil hat durchmischte, lebenswerte Quartiere und ist sozial wenig segregiert. Dennoch müssen wir stets darauf achten, welche Anspruchsgruppen welche Infrastrukturen benötigen, zentral und in den Quartieren.

Urs Hilber: Ich fokussiere bei der Kommissionsarbeit auf die Themen der ZHAW. Die Hochschule wächst kontinuierlich und ist mit 700 Angestellten die grösste Arbeitgeberin vor Ort. Zudem schafft der Aus- und Umbau der Hochschule Arbeit für das lokale und regionale Gewerbe. Der Campus Grüental liegt an einem Hang im Osten der Stadt. Unten am See, auf dem Tuwag-Areal, befindet sich der Campus Reidbach. Wir bauen ständig aus und werden beispielsweise kommenden Herbst das neue Laborgebäude ‹ Future of Food › beziehen. D ennoch fehlt es uns chronisch an Platz. Auch der Wohnraum für Studierende ist knapp. In den letzten Jahren konnten wir zwar mit der Stiftung Technische Obstverwertung zwei schöne Wohnhäuser für Lehrlinge und Studierende realisieren, aber das reicht nicht. Fast die Hälfte unserer insgesamt 1800 Studierenden wohnt in Wädenswil oder in der Umgebung respektive im Kanton Zürich. Aus Nachhaltigkeitsgründen hätten wir gerne noch mehr von ihnen vor Ort, denn so liesse sich der Pendlerstrom reduzieren.

Der Bahnhof und die Busse zur ZHAW sind zu Pendlerzeiten überlastet. Ist der geplante Bahnhofsausbau dem Wachstum der Hochschule geschuldet?

Urs Hilber: Während des Semesters und der Prüfungszeit pendeln gut 1000 Studierende nach Wädenswil, doch nicht alle tun dies jeden Tag. Viele studieren Teilzeit, gut 20 Prozent des Unterrichts finden virtuell statt und die Präsenzzeiten haben wir so gestaffelt, dass nicht alle zur gleichen Zeit an- und abreisen. Dennoch ist es gut, dass der Bahnhofsausbau bevorsteht. Im Richtplan 2030 ist zudem eine Haltestelle der Südostbahn beim Campus Reidbach vorgesehen. So werden wir künftig einen direkten Anschluss an den Bahnhof haben.

Philipp Kutter: Der Ausbau erfolgt aber nicht wegen der ZHAW, und die zusätzlichen Gleise und längeren Perrons decken keinen prognostizierten Bedarf, sondern den heutigen. Der Bahnhof muss täglich 20 00 0 Pendler und Pendlerinnen verkraften, obwohl er seit dem Bau in den 1930erJahren nie erweitert wurde. Die überfüllten Perrons sind nicht bloss unkomfortabel, sondern gefährlich. Darauf hat der Stadtrat die SBB schon vor 20 Jahren hingewiesen. Dass wir lange nicht durchdrangen, hat auch mit Kosten und Aufwand zu tun: Da der Bahnhof in einer Kurve liegt, sind Perronverbreiterungen komplex. Die Gleisradien verändern sich, also muss man die Schienen über eine weite Strecke ersetzen. Das wird eine mehrjährige Operation bei laufendem Betrieb und mit grossen Eingriffen in unser Zentrum. Doch ich bin froh, können wir die Sicherheit künftig gewährleisten.

Urs Hilber hat es bereits angesprochen, Wohnraum ist in Wädenswil knapp und teuer. Setzt sich die Stadt für günstigen Wohnraum ein?

Urs Hilber ist Direktor des Departements Life Sciences und Facility Management an der ZHAW in Wädenswil sowie ZHAWBeauftragter für nachhaltige Entwicklung. Er ist Stiftungsrat der Gründerorganisation Grow, der Stiftung ‹ Technische Obstverwertung › sowie Mitglied der Stadtentwicklungskommission von Wädenswil.

Philipp Kutter ist seit 2010 Stadtpräsident von Wädenswil und zuständig für die Standortförderung. Er präsidiert die Stadtentwicklungskommission, ist Vizepräsident des Vereins Standortförderung Zimmerberg-Sihltal und Stiftungsrat der Gründerorganisation Grow. Seit 2018 ist er Mitglied des Nationalrats. Neben seiner politischen Tätigkeit führt er mit seiner Ehefrau ein Kommunikationsbüro.

Philipp Kutter: Wir verlangen bei grösseren Gestaltungsplänen mit Wohnnutzung in der Regel einen Anteil an günstigem Wohnraum. Beim AuPark, der sich gerade im Bau befindet, liegt er bei 20 Prozent. Mir ist aber wichtig, dass man die Frage des preiswerten Wohnraums nicht auf die Studierenden reduziert. Es gibt diverse Anspruchsgruppen, etwa junge Familien oder ältere Menschen. Beim Alterswohnen haben wir ein Manko. In absehbarer Zeit entstehen erfreulicherweise im Zentrum neue Wohnungen für Alleinstehende und Paare, etwa auf dem Mewa- und dem Gessner-Areal. Das stimmt mich zuversichtlich, denn schon beim Molki-Areal zeigte sich, dass ältere Menschen bereit sind, ihr Einfamilienhaus im Quartier gegen eine kleinere Wohnung und kurze Wege einzutauschen. Um auf das studentische Wohnen zurückzukommen: Urs Hilber erwähnte bereits die zwei Wohnhäuser, die in den letzten Jahren entstanden sind. Die Stadt war dort zwar nicht Bauherrin, trug aber zur Umsetzung bei. Wir werden dies wieder tun, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Gibt es dazu Pläne?

Philipp Kutter: Es ist erst Zukunftsmusik, aber ich kann mir studentisches Wohnen auf dem Schlossareal vorstellen, wo heute Agroscope forscht. Da der Bund beschlossen hat, den Standort Wädenswil grösstenteils aufzugeben, werden Flächen frei. Die Stadt möchte auf dem Areal weiterhin Forschung und Bildung. Und sie möchte Nutzungen ermöglichen, die dazu passen, etwa Jungunternehmen oder eben studentisches Wohnen. Damit liesse sich der Campus-Charakter des Quartiers weiter stärken. Dafür setzen wir uns nun beim Kanton als Eigentümerin ein. Das wäre die Lösung für das Platzproblem der ZHAW. Urs Hilber: Genau. Wobei wir Teile des Areals schon heute nutzen. Im Schloss ist ein ganzes Institut untergebracht, das Institut für Applied Computational Life Sciences. Die zusätzlichen Agroscope-Flächen möchten wir kurzfristig als Rochadeflächen nutzen, denn insbesondere auf dem Campus Grüental herrscht Sanierungsbedarf. Langfristig könnten wir auf dem Schlossareal weiterwachsen. Wenn wir nebst Lehr- und Forschungsbetrieb noch Start-ups und studentisches Wohnen einbeziehen könnten, entstünde im Dreieck mit den Standorten Grüental und Reidbach eine richtige Campus-Atmosphäre. →

Philipp Kutter

Start-ups anzulocken, ist ein Ziel, das Sie beide verfolgen. Die Gründerorganisation Grow, in der Sie als Stiftungsräte wirken, will Wädenswil für Gründerinnen und innovative Jungunternehmen attraktiver machen. Wie funktioniert das?

Philipp Kutter: Um die Idee hinter Grow zu verstehen, muss man die G eschichte von Wädenswil kennen: In den 90erJahren war die Stadt in der Endphase einer Deindustrialisierung, die nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt hatte. Die letzten Industriebetriebe wanderten ab und man fragte sich, welche Arbeitsplätze in der Region zukunftsfähig sind. Bildung und Forschung sowie innovative Firmen mit Forschungsbezug schienen aussichtsreich: Wir bilden Leute an der Hochschule aus und unterstützen sie bei der Firmengründung, sie wiederum schaffen Arbeitsplätze und zahlen Steuern, sobald sie kommerziell erfolgreich sind. Die Unterstützung von Grow reicht von Coaching und Vernetzung bis zur Vermittlung von Gewerbeflächen und Laboren. Das Konzept funktioniert. Unsere grösste Herausforderung ist, mit dem Wachstum Schritt zu halten. Urs Hilber: Das sehe ich genauso. Am Anfang unterstützte Grow hauptsächlich Kleinstfirmen aus dem Bereich Pharma und Biotechnologie. Nun kommen immer mehr Firmen aus der Lebensmitteltechnologie hinzu. Diese wachsen schnell und benötigen viel Platz. Grow vermittelte zunächst Flächen auf dem Tuwag-Areal. Inzwischen sind vier Standorte hinzugekommen, weitere sind in Planung. Eine andere Herausforderung ist, die Verzahnung mit der ZHAW aufrechtzuerhalten. Oft sind es nicht Angehörige der ZHAW, die zu Grow kommen, sondern Externe, die die Nähe zur ZHAW suchen. Als Fachhochschule machen wir angewandte Forschung, arbeiten eng mit der Praxis zusammen, haben eine ausgezeichnete Infrastruktur, die wir den Start-ups anbieten und für gemeinsame Projekte nutzen können – das macht uns s o erfolgreich. Mit dem Projekt ‹ Future of Food › möchten wir diese Verzahnung noch verstärken und mehr Firmen anziehen, mit denen wir gemeinsam vor Ort forschen und entwickeln.

Einige ehemalige Grow-Firmen haben Wädenswil inzwischen verlassen. Vor Kurzem erst zog die Biotechfirma Numab nach Horgen. Ärgern Sie solche Verluste?

Urs Hilber: Numab ist ein gutes B eispiel. Ihr Konzept für eine neuartige Antikörpertherapie war äusserst erfolgsversprechend. Als Start-up entschieden sie sich für den Standort Wädenswil, weil hier ein sehr teures Gerät steht, mit dem wir bereits an einem Projekt arbeiteten. Inzwischen ist aus dem Start-up ein erfolgreiches Unternehmen geworden, in dem auch zahlreiche unserer Absolventen arbeiten. Für die ZHAW ist zentral, dass so eine Firma in der Region bleibt. Ich bin häufig in Boston unterwegs. Die Stadt ist voll von Life Sciences, doch die Distanzen zwischen den Firmen und Einrichtungen sind weitaus grösser als zwischen Wädenswil und Horgen.

Philipp Kutter: Dass einige Grow-Firmen wegziehen, ist unvermeidlich. Und mir ist lieber, sie ziehen nach Horgen statt nach Boston. Klar, als Stadtpräsident möchte ich al- les in Wädenswil haben, aber der regionale Blick ist wichtig. Wenn diese Firmen Flächen suchen, muss es in der Regel schnell gehen. Numab ging nach Horgen, weil dort ein Areal leer stand, das sie binnen zwölf Monaten beziehen konnten. Eine so grosse Flächen konnten wir kurzfristig keine anbieten. Situationen wie diese werden wiederkommen. Deshalb suchen Grow und die Stadt nun Wege, um schneller Grossflächen bereitstellen zu können. Vielleicht muss sich die Stiftung dafür künftig regionaler ausrichten. Eine andere Initiative zur Standortförderung ist die ‹ Werkstadt Zürisee ›: Die Stadt kaufte eine Parzelle nahe der Autobahn, entwickelte sie und verkauft nun Stücke davon an Gewerbetreibende. Wie kam es dazu?

Philipp Kutter: Auch dieses Projekt ging aus der Stimmung in den Neunzigern hervor. Damals sagten viele, Gewerbe in Wädenswil könne man eigentlich vergessen. Die Eigentümer der Industriebrachen wollten Lofts bauen, das war das gängige Geschäftsmodell. Also zonte man die Industrieareale sukzessive in Wohnen um. Anfang der 2010erJahre entschied der Stadtrat auf meine Initiative hin, hier Gegensteuer zu geben, denn Firmen sind gut für die Vielfalt und den Charakter der Stadt – Wädenswil soll keine Schlafgemeinde sein. Zudem sind auch juristische Personen willkommene Steuerzahler. Um Wädenswil als Wirtschaftsstandort attraktiver zu machen, mussten wir also die Bodenpreise auf ein vernünftiges Niveau bringen. Das gelang uns bei der Werkstadt Zürisee, indem wir die bauliche Dichte erhöhten. Wir haben die Gebäude zusammengeschoben und in die Höhe gestapelt, um den teuren Quadratmeter effizient zu nutzen. Ein Gestaltungsplan garantierte die städtebauliche Verträglichkeit.

Urs Hilber: Das Angebot lo ckt neue Firmen nach Wädenswil, ermöglicht aber auch den lokalen, hierzubleiben. Das Tuwag-Areal beispielsweise wurde anfangs neben der ZHAW auch von rund 60 KMU genutzt. Weil die Hochschule frei werdende Flächen hinzumietete, benötigten über die Jahre viele dieser Firmen neue Standorte. Ich freue mich, dass man Gewerbetreibenden nun in Autobahnnähe zu guten Preisen eine Alternative anbieten kann. Die Stadt hat mit dem Landkauf einiges investiert und riskiert. Ist die Rechnung aufgegangen?

Philipp Kutter: Ja, und zwar nicht nur in Bezug auf das Areal. Die Initiative hat dazu beigetragen, dass wir als Arbeitsort wieder auf der Landkarte sind. Und sie beweist, dass man auch in Wädenswil Gewerbeflächen zu konkurrenzfähigen Preisen anbieten kann. Fragt heute ein Grundeigentümer, ob er auf seinem Industrieareal Wohnraum erstellen könne, kennen wir die Gegenargumente und können sagen: Hier wollen wir Arbeitsplätze. Wir können Industrie- und Gewerbestandorte raumplanerisch aktiver steuern. ●

Gründerorganisation Grow

Mit dem Ziel, innovative Köpfe bei der Unternehmungsgründung zu unterstützen, initiierte die Stadt Wädenswil zusammen mit ZHAW, Tuwag Immobilien, Arbeitgebervereinigung Zürichsee-Zimmerberg, dem örtlichen Handwerker- und Gewerbeverein sowie der regionalen Standortförderung 2004 die Stiftung Grow. Die Gründerorganisation steht allen Branchen offen, unterstützt heute aber vorwiegend Unternehmen aus dem Bereich Life Sciences. Über 35 Firmen profitierten bis anhin von der Unterstützung, die von Beratung über Vernetzung bis hin zur Raumvermittlung reicht. www.grow-waedenswil.ch

Reisezeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Wädenswil

Anreise nach Wädenswil mit öffentlichen Verkehrsmitteln in Minuten

ImWüest Partner prognostiziert für Wädenswil bis 2035 ein überdurchschnittliches Beschäftigungswachstum. Doch bereits heute ist der Wohnungsmarkt stark angespannt.

Die attraktive Lage zwischen Voralpen und Zürichsee ist nur eine der Standortqualitäten, die Wädenswil ausmachen. Im Standort- und Marktrating schneidet die Gemeinde sowohl bei den Mietwohnungen als auch bei den Eigentumswohnungen mit dem Prädikat « exzellent » ab. Bei den Mietwohnungen bedeutet dies einen Wert von 4.7 auf einer Skala von 1 bis 5, bei den Eigentumswohnungen erreicht Wädenswil sogar einen Wert von 4.8. Im Vergleich zu den umliegenden Gemeinden liegen Wädenswil und Horgen im Bereich der Geschäftsflächen an der Spitze des

Ratings. Mit der S-Bahn gelangt man von Wädenswil in 17 Minuten ins Zentrum von Zürich oder man erreicht in 30 bis 40 Minuten rund 60 0 0 00 Arb eitsplätze. Dank des nahen Autobahnanschlusses sind andere wichtige Wirtschaftsregionen wie beispielsweise die Nordwestschweiz etwas mehr als eine Stunde entfernt.

Die gute Anbindung dient nicht nur den Wegpendelnden, sondern vermehrt auch den Zupendlerinnen. Täglich machen sich 4600 Personen auf den Weg nach Wädenswil, um dort zu arbeiten. Die rund 7200 B eschäftigten ( Vollzeitäquivalente ) sind zu 80 Pr ozent im Dienstleistungssektor tätig. Die Niederlassungen der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ( ZHAW ) machen den Bildungssektor mit 14 Pr ozent der Vollzeit äquivalente nach dem Bereich Handel mit 17,6 Prozent der Vollzeitäquivalente zu einem der wichtigsten Wirtschaftsbereiche der Stadt. Die wirtschaftliche Bedeutung des Bildungssektors lässt sich auch an der sozioprofessionellen Struktur ablesen: Im Vergleich zur Gesamtschweiz sind hochqualifizierte Arbeitskräfte in Wädenswil überdurchschnittlich vertreten. Dies zeugt von der Attraktivität des Wohnorts, auch ist die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Arbeitskräften eine wichtige Standortqualität für die wirtschaftliche Weiterentwicklung.

Grosse Anspannung auf dem Wohnungsmarkt

Es ist abzusehen, dass die Synergien zwischen Bildung und Forschung und der lokalen Wirtschaft die dynamische Entwicklung des Standorts weiterhin antreiben und die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften akzentuieren werden. Das von Wüest Partner prognostizierte, überdurchschnittlich hohe Beschäftigungswachstum bis zum Jahr 2035 ist deshalb vor allem vom Wachstum des Hochschulstandorts getrieben.

Dass Wädenswil eine lebenswerte Stadt ist, zeigt sich auch in der grossen Nachfrage nach Wohnraum und der hohen Marktanspannung: Auf ein einzelnes Inserat für eine Mietwohnung kommen neun Suchabonnements, bei den Eigentumswohnungen sind es pro Inserat vier Suchabos. In der Region Zimmerberg hat die Marktanspannung bei den Mietwohnungen im Vergleich zum Vorjahr in den Gemeinden Oberrieden, Kilchberg und Wädenswil 2022 am stärksten zugenommen. Die unterdurchschnittlichen Leerstandsquoten für Miet- und Eigentumswohnungen zwischen 2013 und 2022 verdeutlichen zudem, dass das Wohnen in Wädenswil gefragt ist und das Angebot die Nachfrage aktuell nicht zu decken vermag.

Entwicklungsschub wird andauern

Die historisch von der Textilindustrie geprägte Gemeinde durchlebte in den vergangenen Jahren einen Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Stadt, wo Wohnraum gesucht und qualifizierte Arbeitskräfte gefragt sind. Und der Entwicklungsschub ist noch lange nicht vorüber. Durch die Transformation von ehemaligen Industriearealen wie dem Tuwag- oder dem Gessner-Areal bleibt die Gemeinde im Wandel, sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich. Grosse, neue Überbauungen wie der AuPark und die Siedlung Hangenmoos werden die Anspannung im Wohnungsmarkt vermindern.

Für die Zukunft scheint die Stadt gewappnet zu sein. Die Revision der kommunalen Planungsinstrumente, die 2025 in Kraft treten soll, ermöglicht eine hochwertige Siedlungsentwicklung nach innen. Die weiterwachsende Wirtschaft findet in Projekten wie ‹ Werkstadt Zürisee › oder den erwähnten Entwicklungsarealen Raum zur Entfaltung. Wädenswil ist mitten im Entwicklungsschub. Und die Zukunftsaussichten sind vielversprechend. ●

Marktanspannung Eigentumswohnungen: Suchabos vs.

Marktanspannung Mietwohnungen: Suchabos vs. Inserate (Stand Dezember 2022)

Quellen: STATENT / BFS; Beschäftigungsprognosen Wüest Partner; Realmatch 360 Wüest Partner; TranSol GmbH

Aktuelle Bauten und Projekte

S. 18 – 22

1 A real Appital

2 Wohnüberbauung Hangenmoos

3 Wohnsiedlung Rötiboden

4 Sc arabaeus

5 Wohn- und Geschäftshaus Oberdorfstrasse

6 Üb erbauung Molki-Areal

7 Z entrumsplanung Zugerstrasse / Postst rasse

8 Ausbau Bahnhof Wädenswil

9 Wohnhäuser für Studierende

10 G iessen-Areal

11 ZH AW Laborgebäude RD

12 Z HAW Shedhalle

13 Schulprovisorium Campus Grüental

S. 28 – 30

14 Au Park

15 Mewa-Areal

16 G essner-Areal

Orte

A H albinsel Au

B Bahnh of Au

C Werkstadt Zürisee

D B lattmann-Areal

E B ahnhof Wädenswil

F G erbeplatz

G ZH AW Campus Schloss / AgroscopeAreal

H ZH AW Campus Grüental

I Tu wag-Areal mit ZHAW Campus Reidbach

Aktuelle Bauten und Projekte

Wo befindet sich die Stadt Wädenswil im Wandel? Welche Projekte wurden jüngst vollendet und wo stehen erst noch Veränderungen bevor?

Die folgende Auswahl bietet einen Überblick, die Karte auf der vorhergehenden Doppelseite verortet die Projekte geografisch. Die Auswahl wird ergänzt durch drei Arealentwicklungen siehe Seite 28

1 Dichter Gewerbekosmos

Die Frage, wie sich trotz des teuren Bodens preiswerte Gewerbeflächen anbieten lassen, beschäftigt nicht nur die öffentliche Hand. Unweit des von der Stadt initiierten Gewerbe- und Innovationsparks ‹ Werkstadt Zürisee › realisiert die Projektentwicklerin Steiner einen Gewerbepark mit ähnlichen Zielen. Ein privater Gestaltungsplan von 2019 regelt die dichte Neubebauung des Areals Appital, das bis 2012 dem Chemiekonzern BASF gehörte. Der Entwurf stammt von Theo Hotz Partner. Zwei grosse Gewerbehäuser und zwei Reihen von Gewerbeboxen umschliessen einen Freiraum, der Erschliessungs- und Aufenthaltsbereich zugleich ist. Die einfachen Volumen und Bandfenster-Fassaden in Holz sind den

Bauten gemein. Unterschiedlich ist ihr Innenleben: Die zwei Gewerbehäuser der von Steiner entwickelten Marke Manufakt bieten Mietflächen im nutzungsfertigen Edelrohbau. Die hohen Erdgeschosse sind auf produzierendes Gewerbe oder Werkstätten ausgelegt. Die Obergeschosse eignen sich für Forschung, Entwicklung oder Dienstleistungsfirmen. Die Mietflächen sind kompakt, dafür stehen allen Mieterinnen flexibel nutzbare Sitzungszimmer, Aufenthalts- und Verpflegungsräume offen. Die Gewerbeboxen sprechen Kleingewerbe und Privatpersonen an. Steiner will die zwei- bis dreigeschossigen Module im Rohbau verkaufen. Denkbar sind Ateliers und Kleinhandel, Werkstätten, Büros und Start-ups. So soll sich auf dem Areal Appital eine bunte Mischung an Nutzerinnen ansiedeln.

Areal Appital, 2025

Moosacherstrasse 2a – d

Projektentwicklerin: Steiner, Zürich

Architektur: Theo Hotz Partner, Zürich

Auftragsart: Direktauftrag, 2019

2 Bunter Neuling

Die Geschichte der Hangenmoos AG ist eng mit der industriellen Vergangenheit von Wädenswil verknüpft. Mit dem Ziel, guten und zugleich preiswerten Wohnraum für Arbeiter und deren Familien zu schaffen, gründeten ortsansässige Industriebetriebe 1952 eine Baugenossenschaft.

Aus der Fusion mit zwei weiteren Baugenossenschaften aus jener Zeit ging 1993 die Baugenossenschaft Hangenmoos hervor. Mit ihren vier Siedlungen wurde sie zu einer der grossen Vermieterinnen der Stadt. Im Hinblick auf umfassende Sanierungsarbeiten und anstehende Neubauprojekte erfolgte 15 Jahre später die Umstrukturierung in eine Aktiengesellschaft. Die grösste und namensgebende Siedlung hat die Hangenmoos in den letzten Jahren ersetzt. 285 Wohnungen mit 1.5 bis 5.5 Zimmern umfasst die « neue Hangenmoos ». Gigon / Guyer Architekten verteilten sie auf zehn farbige Häuser, die formal verwandt, doch typologisch verschieden sind. Den Auftakt an der vielbefahrenen Zugerstrasse machen drei lange, schmale Wohnzeilen, deren Wohnräume und durchlaufenden Balkone sich dem ruhigen Park auf der Rückseite zuwenden. Weiter hangaufwärts, und vor Lärm geschützt, verteilen sich im Park fünf grössere Wohnhäuser mit bis zu sieben Geschossen. Innenliegende Treppenhäuser erschliessen bis zu sechs Wohnungen pro Geschoss. Die zwei obersten Häuser sind im Grundriss kreuzförmig und nehmen vier Familienwohnungen pro Stockwerk auf. Deren Zuschnitt ist mit Korridor und offenem Wohn-Ess-Bereich klassisch. Die Qualität liegt in der dreiseitigen Ausrichtung, die sich durch die Kreuzform ergibt. Die Siedlung erfüllt den Minergie-Standard. Photovoltaikanlagen produzieren

Strom, Erdwärmepumpen liefern Heizwärme. Ein Doppel-Kindergarten und eine Kindertagesstätte stehen den Familien in der Siedlung und im Quartier zur Verfügung. In der verkehrsfreien, parkähnlich gestalteten Umgebung sind drei grosszügige Spielplätze für die Kleinsten erstellt worden.

Wohnüberbauung Hangenmoos, 2021 – 2023 Holzmoosrütistrasse, Pfannenstilstrasse

Bauherrschaft: Hangenmoos AG, Wädenswil

Architektur: Gigon / Guyer, Zürich

Landschaftsarchitektur: Studio Vulkan, Zürich ( Testplanung ), Vetschpartner, Zürich ( weitere Planung )

Auftragsart: Wettbewerb, 2014

3 Gereiht und gewendelt

Die Rötibodenstrasse liegt hoch oben am Hang. Nur das weitläufige Areal der Stiftung Bühl, wo junge Menschen mit geistiger Behinderung zur Schule gehen, wohnen und arbeiten, trennt sie von der offenen Landschaft. Unterhalb der Strasse umschliessen zwei kleine Mehrfamilienhäuser einen gemeinsamen Aussenraum. Von der Strasse her betrachtet, wirken sie kaum höher als eingeschossig. Hangabwärts wachsen sie auf drei Stockwerke an. Statt die elf Wohnungen übereinander zu stapeln, ordneten die Architekten sie wie Reihenhäuser nebeneinander an. Tragende Wandschotten trennen die schmalen Wohnungen voneinander ab, raumhohe Faltfenster bilden die Längsfassaden. Kompakte Wendeltrep - pen verbinden die drei Geschosse innerhalb der Wohnungen, zwei grössere dienen der Erschliessung ausserhalb. Das Aussenraumangebot ist eindrücklich. Rund um die Häuser dienen Plätze, Lauben und Wiesenflächen der Gemeinschaft. Wer seine Ruhe will, kann sich auf seine Terrasse oder aufs Dach zurückziehen.

Wohnsiedlung Rötiboden, 2023

Rötibodenstrasse 23 – 25

Bauherrschaft: BB Bauten, Basel

Architektur: Buchner Bründler, Basel Bauleitung: Vollenweider, Schlieren

Bauingenieure: Schnetzer Puskas, Basel Auftragsart: Direktauftrag, 2016

4 Geflügelt und geschnitten

Die Zuger- und die Oberdorfstrasse sind zwei wichtige Adern des öffentlichen Lebens in der Stadt. Zahlreiche kleine und grosse Geschäfte liegen entlang der beiden schräg aufeinander zulaufenden Strassen oder im Spickel dazwischen. Weil es sich bei der Zugerstrasse um eine vielbefahrene Kantonsstrasse handelt, ist der Kreisel am Schnittpunkt der beiden Achsen allerdings bloss für Autofahrer attraktiv. An diesem wichtigen, aber schwierigen Punkt hat die Uster AG zwei Häuser durch ein Wohn- und Geschäftshaus ersetzt. Der kubische Neubau namens Scarabaeus steht dicht an der Strasse, Treppenstufen und eine Baumreihe schaffen Distanz zum Ver- kehr. Zwei in einem hellen Erdton verputzte Obergeschosse kragen über dem verglasten Erdgeschoss aus und schützen den Vorplatz vor Regen und Sonne. Hinter den grossen Scheiben ist eine medizinische Praxis eingezogen. Mit Ausnahme der Gewerbefläche, die rund die Hälfte des Erdgeschosses einnimmt, dient Scarabeus dem Wohnen. Ein längs durch das Gebäude verlaufender Korridor erschliesst 19 Eigentumswohnungen und teilt das Gebäude in zwei Hälften – oder Flügel, was die U ster AG zum Namen inspirierte. Die Zweiteilung zeichnet sich auch an der Fassade ab. Hier wird der über alle Geschosse eingezogene und verglaste Erschliessungsbereich zum vertikalen Schnitt. Das Spiel mit den Volumen endet im Attikageschoss, das dreiseitig zurückspringt und mit einem dunkleren Erdton verputzt ist.

Wohn- und Geschäftshaus Scarabaeus, 2020 Zugerstrasse 43

Bauherrschaft: Uster AG, Wädenswil

Architektur: Uster AG, Wädenswil

Baukosten ( BKP 2 ): Fr 9,93 Mio.

5 Städtischer Vermittler

Mit zahlreichen Läden und Supermärkten übernimmt die Oberdorfstrasse eine Zentrumsfunktion. Bloss architektonisch hat die Strasse wenig zu bieten; die vereinzelten historischen Bauten können sich gegen nichtssagende Blöcke aus den letzten 60 Jahren kaum behaupten. Gegen - über einem riesenhaften Konglomerat aus Grossverteiler und Wohnungsbau versucht ein Wohnund Geschäftshaus einen Neuanfang. Zwischen den Schaufenstern verkleiden gewellte Keramikplatten das Erdgeschoss. Dunkle Geschossbänder gliedern die hell verputzte Fassade darüber und vermitteln zu den historischen Nachbarsbauten. Tragende Fassaden und ein Erschliessungskern in der Hausmitte ermöglichen Flexibilität im Inneren. So bald wird sich in diesem Haus aber kaum etwas ändern. Mit einem Biosupermarkt im Erdgeschoss, drei mal vier grosszügigen Wohnungen darüber und zweien im Attikageschoss scheint es perfekt auf den Ort zugeschnitten.

Wohn- und Geschäftshaus Oberdorfstrasse, 2022

Oberdorfstrasse 32

Bauherrschaft: Ernst Hürlimann, Wädenswil

Architektur: Fischer, Zürich

Bauleitung: LBM Partner, Zürich

Auftragsart: Studienauftrag auf Einladung, 2018

Gesamtkosten ( BKP 1 – 5 ): Fr. 9,5 Mio.

6 Trio mit Grün

Molkereiprodukte wurden auf dem Molki-Areal schon lange nicht mehr hergestellt, als im Jahr 2018 die teils über 100-jährigen Fabrikgebäude verschwanden, die dem Areal einst seinen Namen gaben. Die Genossenschaft Landi Zimmerberg wollte das Areal, das am Rand des Ortskerns in der Kernzone liegt, besser ausnützen.

Den Auftakt zum heutigen Molki-Areal macht ein kantiger Viergeschosser an der Oberdorfstrasse. In den Obergeschossen liegen Wohnungen, im Erdgeschoss sind eine Bäckerei und ein Supermarkt eingemietet. Mit seinem gedrungenen Volumen ähnelt der Bau den beiden reinen Wohnhäusern weiter oben am Hang. Doch während diese eine rote Klinkerfassade haben, ist seine aus gestocktem Kalksteinbeton. Gepflästerte Gehwege und dichtes Grün verbinden die drei Bauten, die zusammen 47 Mietwohnungen fassen

Wohnüberbauung Molki-Areal, 2020 Schönenbergstrasse 26, 28, 30 Bauherrschaft: Landi Zimmerberg, Wädenswil Architektur: Leutwyler Partner, Zürich Auftragsart: Studienauftrag, 2015 Gesamtkosten ( BKP 1 – 9 ): Fr. 28 Mio.

7 Zentraler Baustein

Ursprünglich hat die Stadt Wädenswil das bescheidene Häuschen an der Kreuzung von Zugerund Florhofstrasse erworben, um an dessen Stelle einen Verkehrskreisel bauen zu können. Dieser Plan ist längst begraben, doch der Kauf erwies sich als Glücksfall. Er ermöglicht den Bau des Hirschenplatzes, der zwischen dem künftigen Gebäude der Zürcher Kantonalbank und den historischen Gärten dahinter vermitteln wird. Platz und Bank sind Teil des privaten Gestaltungsplans ‹ Zugerstrasse / Poststrasse ›, von dem sich die Stadt wichtige Impulse für die Zentrumsentwicklung erhofft. Das Bankgebäude, das ein altes an gleicher Stelle ersetzt, bildet zusammen mit zwei Wohn- und Geschäftshäusern eine neue Zeile an der Zugerstrasse. Eine Kolonnade deckt die Hauszugänge und den Eingang zum Supermarkt an der Einmündung zur Poststrasse. Hier liegt mit dem Postplatz ein weiterer städtischer Freiraum. Die zweite Häuserzeile des Areals begleitet die Poststrasse. Ein zweigeschossiger Sockel verbindet drei Punkthäuser. Er beherbergt einen neuen Coop-Supermarkt am angestammten Standort. Darüber liegen Wohnungen. Anstelle der heutigen Parkplätze sieht der Gestaltungsplan entlang der Poststrasse eine Baumallee vor. Die Autos verschwinden in der Tiefgarage.

Zentrumsplanung Zugerstrasse / Poststrasse, 2026

Zugerstrasse 6, 10, 12, 14

Bauherrschaft: Zürcher Kantonalbank; Coop, Gossau

Architektur: Hotz Partner, Zürich / Wädenswil

Landschaftsarchitektur: Haag, Zürich

Auftragsart: Wettbewerb, 2013

8 Verkehrsknoten und Stadtraum

Das Aufnahmegebäude und der südlich davon gelegene Güterschuppen am Bahnhof Wädenswil kommen heute kaum mehr zur Geltung. Auf den 100 Metern zwischen den historischen Bauten breitet sich öder Asphalt aus, auf dem Autos und Velos stehen. Fussgängerinnen gelangen durch eine enge Unterführung auf die Perrons und an das Seeufer auf der anderen Gleisseite. Der bevorstehende Bahnhofsausbau dient deshalb nicht nur der Kapazitätssteigerung. Im gleichen Zug wird der Stadtraum neu organisiert und aufgewertet. Das im Projektwettbewerb gekürte Siegerprojekt verbannt einen Grossteil der Parkplätze hinter den Güterschuppen. Vor den Bahnhof fahren soll künftig nur, wer jemanden absetzt oder abholt. So bleibt Platz für Velos, Motorräder und Fussgänger. Kleine Parks brechen den Asphalt auf. Auch unterirdisch entflicht das Projekt die Verkehrsströme. Fussgängerinnen erreichen die Perrons und den See bequem durch eine breite Unterführung. Zwei- und Vierräder, die zum See wollen, nehmen die alte Unterführung daneben. Die im Wettbewerb vorgeschlagenen Perrondächer aus Stahl und Holz werden noch zu reden geben. Die Jury ortete in denkmalpflegerischer, funktionaler und konstruktiver Hinsicht Verbesserungsbedarf.

Ausbau Bahnhof Wädenswil, 2033

Bauherrschaft: SBB Infrastruktur, Ausbau- und Erneuerungsprojekte, Region Ost, Zürich

Planung: Planergemeinschaft Bahnhof Wädenswil PGBW

Gesamtleitung und Ingenieurbau: Gruner Schweiz, Zürich

Architektur: Boegli Kramp, Fribourg

Landschaftsarchitektur: Klötzli Friedli, Bern

Auftragsart: Projektwettbewerb im selektiven Verfahren, 2022

Gesamtbaukosten: circa Fr. 125 Mio.

9 Studentische Wohnscheunen

Massiver Sockel, rohe Lärchenschalung, steiles Welleternitdach: Die Anlehnung der beiden Holzhäuser an ihren landwirtschaftlichen Vorgängerbau ist offensichtlich. Im betonierten Sockelgeschoss hat das benachbarte Weinbauzentrum sein Lager. Darüber liegt Wohnraum für 64 Studierende der ZHAW. Aus den Fenstern und von den Lauben und Loggien blicken die Bewohnerinnen wahlweise auf den Zürichsee oder über Rebhänge hinweg auf das Schloss Wädenswil. Im Inneren der Gebäude sorgen rotbraune Klinkerplatten und die sichtbar belassenen Holzdecken für wohnliche Atmosphäre. Dass die Wohnhäuser all das zu einem erschwinglichen Preis bieten, ist in Wädenswil eine Seltenheit.

Wohnhäuser für Studierende, 2021

Meierhofstrasse 1 & 3

Bauherrschaft: Stiftung Technische Obstverwertung, Wädenswil

Bauherrschaftsvertretung: Tuwag Immobilien, Wädenswil Architektur: Hotz Partner, Zürich / Wädenswil

Auftragsart: Direktauftrag, 2017 Gesamtkosten ( BKP 1 – 9 ): Fr. 1 1,9 Mio.

10 Umstrittenes Ensemble

Eigentlich sollten die ‹ See Lofts ›, ‹ Park Residenzen › und die ‹ Villa am See › längst bezogen sein, doch das Projekt Peninsula hat einen steinigen Weg hinter sich. 2010 präsentierte die Peach Pro - perty Group ihre Pläne für die Luxusüberbauung auf der Halbinsel Giessen – und rief damit den Heimatschutz auf den Plan, der sich mit einer Rekursflut für den Erhalt des historischen Industrieensembles der Tuchfabrik Pfenninger einsetzte. Einzig das Projekt ‹Beach House› am östlichen Zipfel der Halbinsel wurde wie geplant realisiert. Um Kosthäuser, Villa, Waschhaus und Fabrikgebäude stritten die Parteien bis vor Bundesgericht, das dem Heimatschutz in diversen Punkten recht gab. Ein Kompromiss ebnete 2016 den Weg für das stark überarbeitete Projekt, das nun im Bau ist. Es umfasst 56 Eigentumswohnungen, die sich auf zwei Neubauten, ein denkmalgeschütztes Spinnereigebäude und eine ebenfalls geschützte neoklassizistische Villa verteilen.

Giessen-Areal, 2025

Giessen

Bauherrschaft: Peach Property Group, Zürich

Architektur: SPPA, Zürich

Auftragsart: Direktauftrag

11 Zukunftslabor

Die Geschichte des Tuwag-Areals begann 1818, als das Wolltuch-Unternehmen Hauser & Fleckenstein, aus dem später die Tuchfabrik Wädenswil hervorging, die Produktion aufnahm. Gewachsen ist das Areal in den Händen der Familie Treichler. Nachdem die Tuwag die Produktion 1978 einstellen musste, erfand sie sich als Immobilien - firma neu. Unter Heiner Treichler, der die Geschäfte seit 1989 in siebter Generation führt, entwickelte sich das Areal zu einem lebendigen Wohn, Arbeits-, Lehr- und Forschungsstandort. Immer mehr Platz nimmt die ZHAW ein, die hier den Campus Reidbach betreibt. Mit dem Laborgebäude RD erhält sie dringend benötigte Flächen. Fassadenschuppen aus satiniertem Chromnickelstahl umhüllen das Gebäude, in dem das Institut für Lebensmittel- und Getränkeinnovation lehren, forschen und Dienstleistungen erbringen wird. In ‹ Future of Food ›, wie die ZHAW den Bau nennt, findet die gesamte Wertschöpfungskette von Lebensmitteln auf fünf Geschossen zusammen. Entsprechend hoch sind die Ansprüche an Nutzungsflexibilität, Medien, Hygiene und Innenraumklima. Nach vier Jahren Bauzeit wird die ZHAW im Herbst 2023 einziehen.

ZHAW Laborgebäude RD, 2023

Einsiedlerstrasse 35

Bauherrschaft: Tuwag Immobilien, Wädenswil; Hochbauamt Kanton Zürich

Architektur: Leutwyler Partner, Zürich

Auftragsart: Direktauftrag, 2014 Gesamtkosten ( BKP 1 – 9 ): Fr. 87 Mio.

12 Lernfabrik

Die zwei Shedhallen, in denen bis 1978 Wolltücher produziert wurden, bilden noch immer das Herz des Tuwag-Areals. In den letzten Jahrzehn - ten nutzten Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe sowie die ZHAW die weitläufigen Räume. Für Letztere werden die denkmalgeschützten Hallen nun saniert und umgebaut. Eine der Hallen wird künftig eine Bibliothek, Unterrichtsräume und Arbeitsplätze beherbergen. In die andere werden Labore und die dazugehörigen Nebenräume eingebaut. Vom Projekt ausgenommen ist das Fabrikrestaurant, das eine Ecke der grösseren Halle besetzt. Sie wird Studierenden, Angestellten und Areal-Besucherinnen auch in Zukunft als Treffpunkt dienen.

ZHAW Shedhalle, 2026

Einsiedlerstrasse 29

Bauherrschaft: Tuwag Immobilien, Wädenswil; Hochbauamt Kanton Zürich Architektur: Hotz Partner, Zürich / Wädenswil Auftragsart: Direktauftrag, 2020

13

Modulare Schule

Bis 2021 war der Strickhof, das Kompetenzzentrum für Agrar-, Lebensmittel- und Hauswirtschaft, auf dem früheren Alcatel-Areal beheimatet. Weil dort nun die Überbauung AuPark wächst, muss der Strickhof weichen. Sein neues, wenn auch temporäres Schulgebäude liegt am anderen Ende von Wädenswil, auf dem ZHAW-Campus Grüental. Die 550 Lernenden , die am Standort Wädenswil eine berufliche Grund- oder höhere Berufsbildung erhalten, profitieren von der Fach- hochschule, die ihre Laboratorien, Gärten und sogar Dozierenden mit ihnen teilt. Planung und Bau des Provisoriums mussten schnell gehen, weshalb der Kanton als Bauherrschaft auf Holzmodule und ein erprobtes Team setzte: Der Entwurf stammt von B.E.R.G. Architekten, deren Kantonsschule in Uetikon am See als Referenzprojekt diente. Die Ausführung übernahm Blumer-Lehmann, mit dem bereits ein Rahmenvertrag für Modulbauten bestand. Die Grundrisse des Zweigeschossers folgen dem Rhythmus des Moduls, doch grosszügige Gemeinschaftsflächen lockern sie auf. Die repetitive Fassade überzogen die Architekten mit einem geometrischen Muster. Die gestalterischen Mittel sind einfach, doch mit Blick auf die Lebensdauer angemessen: Am jetzigen Standort soll der Bau bis mindestens 2030 bleiben, ausgelegt sind die Module für 30 Jahre

Schulprovisorium Campus Grüental, 2021

Grüentalstrasse 30

Bauherrschaft: Baudirektion Kanton Zürich

Architektur: B.E .R.G., Zürich

Landschaftsarchitektur: Kuhn, Zürich

Auftragsart: Rahmenvertrag Modulbauten Gesamtleitung, Totalunternehmung: Blumer-Lehmann, Gossau

« Ein attraktives Stadtzentrum braucht gute Bauten »

« Ich bin stolz, dass wir den Mut hatten zu einer Totalrevision unserer Planungsinstrumente. Viele hielten die Idee für waghalsig, doch wir wollen nicht bloss verwalten, sondern gestalten. Das ist herausfordernd, doch ich freue mich, dass sich so viel bewegt. Wädenswil hat viele Bausünden, auch sind zahlreiche alte Häuser in einem schlechten Zustand. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden erkannte Wädenswil glücklicherweise früh die Gefahr des ‹ Lädelisterbens › im Zentrum und verhinderte, dass die Grossverteiler an den Rand gedrängt wurden. Diese sorgen bis heute für Leben. Doch ein attraktives Zentrum braucht mehr – gute B auten zum Beispiel.

Die neue Bau- und Zonenordnung schafft Anreize für die qualitative Verdichtung, indem sie in der Kernzone ein Geschoss mehr zulässt. Als Gegenleistung für die stärkere Ausnützung fordern wir von den Privaten eine hohe bauliche Qualität ein. Ergänzungspläne definieren wichtige Strassen und Plätze und machen Vorgaben zu publikumsorientierten Erdgeschossnutzungen. So entstehen attraktive Geschäftszeilen. Bereits heute zeigt sich: Neues wirkt wie ein Kristallisationspunkt. Zum Beispiel erwägt jetzt, da der Gestaltungsplan ‹ Zugerstrass e / Poststrass e › von Coop und Zürcher Kantonalbank spruchreif ist, die Post auf der benachbarten Parzelle ein Neubauprojekt. Andere aktuelle Gestaltungspläne wie das Mewa- oder das Gessner-Areal entfalten hoffentlich eine ähnliche Strahlkraft. Ein weiterer Knackpunkt im Zentrum ist der Verkehr: Mit der Zugerstrasse führt eine Kantonsstrasse mitten durch die Stadt, die Gestaltung des Strassenraums für den Fussverkehr ist unattraktiv. Vor 20 Jahren zeigte der Kanton wenig Bereitschaft, Aufwertungsmassnahmen zu diskutieren. Heute ist das anders, und ich bin optimistisch, dass wir eine Einigung finden werden.

Ein grosser Wurf der neuen Bau- und Zonenordnung ist der Umgang mit dem Lokalklima. Um es zu verbessern, ergreifen wir eine Vielzahl von Massnahmen: von Grünflächen- und Unterbauungsziffern über ökologische Ausgleichsflächen bis hin zum Baumschutz. Das Landschaftsfenster in der Au sichert zudem einen wichtigen Kaltluftstrom. Dass gegen all diese Massnahmen nicht mehr Einsprachen eingingen, erstaunte und freute mich. Das Bewusstsein, dass Hitzeminderung und Biodiversität letztlich auch unserer Lebensqualität dienen, scheint in der Bevölkerung angekommen zu sein. » Astrid Furrer ( *1968 ) ist Stadträtin von Wädenswil und steht seit 2022 der Abteilung Planen und Bauen vor. Zuvor war sie acht Jahre lang Stadträtin für Soziales. Die studierte Önologin sitzt zudem seit 2014 für die FDP im Kantonsrat. ●

« Ich bin in Wädenswil auf einem Bauernhof oberhalb der Autobahn aufgewachsen. Wir lebten in einer heilen Welt und befürchteten immer, dass sich auch bei uns da oben Industriebetriebe ansiedeln würden. Zur Stadt hatten wir wenig Bezug; ich lernte sie erst durch meine Kinder und die Arbeit besser kennen. Ich habe nie in der Privatwirtschaft gearbeitet, sondern immer nur in der Verwaltung, der Pflege oder in gemeinnützigen Institutionen. Meine Jobs haben mich politisiert.

Die Stadt hat eine irrsinnig schöne Lage am See, Naherholungsgebiete, Pärke und Gärten, Bäder und eine Freizeitanlage. Die Dienststelle für Soziokultur bringt Menschen zusammen und fördert den Austausch zwischen den Bevölkerungsgruppen. All das macht Wädenswil lebenswert, und doch müssen wir im Gemeinderat, wo die Bürgerlichen die Mehrheit bilden, immer wieder dafür kämpfen, dass dies so bleibt. Seit der Eingemeindung von Hütten und Schönenberg ist die Konsensfindung schwieriger geworden. Es gibt einen Stadt-Land-Graben – ein G emeinschaftsgefühl zu entwickeln, ist herausfordernd.

Die Mehrheit im Rat ist gegen Steuererhöhungen. Stattdessen diskutieren wir absurde Sparanträge. Manche wollten zur Aufbesserung des Budgets die leerstehenden Gemeindehäuser von Hütten und Schönenberg verkaufen. Solche Vorschläge bewegten uns dazu, die Bodeninitiative ins Leben zu rufen. Sie verlangt, dass die Stadt ihr weniges Land behält und höchstens im Baurecht abgibt – zum Beispiel für preiswerten Wohnraum. Auch plädieren wir für die Erarbeitung einer städtischen Liegenschaftenstrategie. Wädenswil muss langfristig planen, statt aus kurzsichtiger Sparwut Immobilien zu verscherbeln.

Schön fand ich den Mitwirkungsprozess im Rahmen der BZO-Revision, wo die Bevölkerung ihre Bedürfnisse einbringen konnte. Viele Bewohnerinnen haben Angst vor der Verdichtung und davor, dass Grün- und Begegnungszonen verschwinden. Ich setze mich dafür ein, dass die künftige BZO diese Sorgen berücksichtigt. Wichtig ist mir in diesem Zusammenhang auch die Schaffung von günstigem Wohnraum. Das Wohnen hier ist extrem teuer geworden. Die Stadt muss die Privaten mehr in die Pflicht nehmen, damit günstiger Wohnraum entsteht. Die neue BZO sieht dazu einen Ergänzungsplan vor, der einen Mindestanteil von preisgünstigem Wohnraum definiert. Doch dieser umfasst aus Sicht der SP zu wenige Grundstücke. Wir fordern deshalb, den Plan zu erweitern. Ob unsere Vorschläge im Gemeinderat Mehrheiten finden, wird sich bald zeigen.» Edith Höhn ( *1962 ) ist kaufmännische Angestellte, Vorstandsmitglied der SP Wädenswil und seit 2019 Gemeinderätin. Sie ist Präsidentin des Initiativkomitees ‹ Bodeninitiative Wädenswil ›. ●

« Wir müssen Alt und Neu

« Ich bin stark in Wädenswil verwurzelt, nach dem Architekturstudium an der ETH Zürich hat sich mein Lebensmittelpunkt rasch wieder hierher verschoben. Ich fühle mich wohl hier, auch wenn ich mancherorts Verbesserungsbedarf feststelle. Das Zentrum hat sich seit meiner Kindheit stark verändert und nicht nur zum Guten. Die Zugerstrasse und die Oberdorfstrasse wurden enorm verbaut. Es fehlt an qualitativer Architektur, auch einige Freiräume im Zentrum liessen sich attraktiver gestalten. Und das ‹ Lädelisterben › schreitet auch hier voran.

Im Rahmen einer Zentrumsplanung definierte die Stadt schon vor über zehn Jahren verschiedene Entwicklungsbereiche. Mir scheint aber, dass ihr zunächst der Mut fehlte, sie anzupacken. Das ändert sich nun. Vielerorts sind Planungen im Gange, erste Verbesserungen werden sichtbar. An der Oberdorfstrasse zum Beispiel ist kürzlich ein neues Wohn- und Geschäftshaus fertig geworden – das ist Architektur! Und mit den geplanten Neubauten auf dem Areal von Coop und ZKB will man wieder mehr Einkaufsmöglichkeiten ins Zentrum holen. Solche guten Ansätze gilt es in Zukunft zu forcieren, mit Wettbewerben, Studienaufträgen und im Rahmen von Gestaltungsplanverfahren. Denn im Zusammenhang mit der Verdichtung wird die Qualitätssicherung noch wichtiger – nicht nur b ei Bauten, sondern auch bei Frei- und Grünräumen und hinsichtlich Nutzungsdichte und -vielfalt.

Mit der neuen BZO liegen nun auch auf gesetzlicher Ebene Ideen für die zukünftige Entwicklung vor. Dass die Stadt im Zentrum verdichten und an zentralen Orten öffentliche Erdgeschossnutzungen vorsehen will, finde ich richtig – auch wenn ich die Angst der Privaten verstehe, die Flächen nicht vermieten zu können. Entscheidend wird sein, die richtigen Orte für die Erdgeschossnutzungen zu definieren. Es ist mein persönliches Anliegen, dass die Verdichtung mit Rücksichtnahme auf historische Strukturen erfolgt. Wir müssen Alt und Neu weniger als konkurrierende Gegensätze betrachten und stattdessen Wege finden, beides gemeinsam weiterzuentwickeln.»

Corinne Müller ( *1969 ) ist Architektin. Seit 2006 führt sie mit ihrem Partner das Büro 2M Architektur in Wädenswil. Von 2006 bis 2022 war sie Mitglied der Wädenswiler Stadtbild- und Denkmalpflegekommission. ●

« Viele sagen: « Wädenswil ist grün, denn wir hab en ja den Wädenswiler Berg. » Wädenswil ist am S ee urban, während die Landschaft weiter oben offen und landwirtschaftlich geprägt ist. Es ist schade, dass die Flurwege dort fast alle asphaltiert sind. Schöne Feldwege, auf denen man Natur und Landschaft erleben kann, hat es kaum. Der grandiose Weitblick über See und Alpen entschädigt dafür ein Stück weit. Diese Weite ist eine grosse Qualität, der wir Sorge tragen müssen – auch innerhalb des Siedlungsgebiets. Baut man all die Aus- und Durchblicke zu, geht das Einmalige von Wädenswil allmählich verloren.

Auch städtisches Grün fehlt nicht: Die Gärten einiger Industriellenvillen sind heute hübsche Parkanlagen, es gibt die Rebflächen unterhalb des Schlosses und natürlich den Seeuferweg, zwei Bäder und den Seeplatz. In meinem Wohnquartier hingegen fehlen öffentliche Begegnungsräume. Das einzig Öffentliche ist die Umgebung des neu gebauten Kindergartens, und diese ist lieblos gestaltet. Auch bei anderen öffentlichen Bauten, etwa dem neuen Oberstufenschulhaus, hätte die Stadt bei der Umgebungsgestaltung mehr herausholen können. Doch ein Asphaltplatz ist halt einfacher im Unterhalt. Punktuell nimmt die Stadt nun Verbesserungen im öffentlichen Raum vor. Im Zusammenhang mit Gestaltungsplänen entstehen neue öffentliche Räume und die Stadt gibt auch Raum für private Initiativen wie temporäre Pflanzbeete. Sosehr ich all das begrüsse, wünschte ich mir doch eine gesamtheitliche Betrachtung. Wie in anderen stark wachsenden Seegemeinden fehlt meines Erachtens die Einsicht, dass es im verdichteten Siedlungsraum kleine, schnell erreichbare Oasen braucht – als o ein mit Blick auf das Ganze geplantes Netz an öffentlichen Grünräumen.

Wir vom Naturschutz Wädenswil haben uns bei der BZO-Vernehmlassung stark eingebracht. Mit Fachleuten haben wir sinnvolle und mögliche Regelungen abgeklärt: die Grünflächenziffer, den Baumschutz oder den ökologischen Ausgleich im Siedlungsraum. Unsere Vorschläge hatten Hand und Fuss, und die Stadt hat sie bei der Überarbeitung berücksichtigt. Der aufgelegte BZO-Entwurf enthält weitere gute Grundlagen zum Erhalt der Durchgrünung im Siedlungsraum, etwa die kommunalen Landwirtschaftszonen und die Bezeichnung wichtiger Freiräume in den Kernzonen. Unbebaute Flächen im Siedlungsgebiet sind wichtig für die Qualität der Wohnquartiere für Alt und Jung, Tiere wie Vögel oder Igel und das Lokalklima. Nun hoffe ich, dass der Entwurf von der Politik nicht zerpflückt wird. » Die Umweltnaturwissenschaftlerin Ursula Bollens ( *1970 ) ist Partnerin im Landschaftsarchitektur- und Umweltplanungsbüro Planikum in Zürich sowie Vorstandsmitglied des Vereins Naturschutz Wädenswil. ●

This article is from: