N°3/2017
HKB-Zeitung
THEMA: MATERIAL—DIGITAL 4 – 5
«Kunst ist, einen sinnlosen Kampf gegen Allmächtiges austragen, immer wieder, immer wieder von Neuem»: Interview mit Eduard Kaeser
Aktuelles aus der Hochschule der Künste Bern HKB
September–November 4 × jährlich
Neu an der HKB HKB-Absolvent im Fokus: Wael Sami Elkholy Zu Gast: Joachim Schloemer
27 Das BFH-Zentrum Arts in Context stellt sich vor
HKB INNEN—AUSSEN 6 Bildstrecke Material<>Digital – mit Augmented Reality 19
21 Das HKB-Highlight im Herbst: HKB geht an Land #2 22 Ausgezeichnet! Interview mit Sabine Affolter
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24 HKB-Agenda: September–November 2017
28 Schaufenster – Arbeiten aus der HKB
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Die Differenz analog/digital ist in der Mediengeschichte zu einem zentralen Merkmal der letzten Jahrzehnte geworden. Der Übergang von analogen zu digitalen Medien — etwa von der Fotografie auf Papier und vom Ton auf Vinyl zu ihren digitalen Nachfolgern — ist eine welthistorische Zäsur. Ein Einschnitt, dessen Bedeutung am Auftauchen der analogen Medien im 19. Jahrhundert, dem des Buchdrucks oder gar dem der Schrift gemessen wird. Anlässlich des Laboratoriums 2016/17 Material<>Digital befassten sich Studierende und Dozierende der HKB mit den Übergängen, den Transformationen zwischen abgrenzenden Zuständen, betrachteten und analysierten die Momente der unmittelbaren Berührung und fragten nach der Nähe von Material und Digital. Eine Werkschau im Hammerwerk in Worblaufen bildete im vergangenen Juni den Abschluss des diesjährigen HKB-Laboratoriums. Initiiert und geleitet wurde das Projekt von Hugo Ryser, Andreas Vogel, Manuel Schüpfer und Stefan Wülfert. Auch in dieser Ausgabe der HKB-Zeitung experimentieren wir mit künstlerischen Medien, mit der Transformation von analogen zu digitalen Medien und zurück, dies auf der traditionsreichen Grundlage von Zeitungspapier. Wir wünschen Ihnen viel Spass mit Papier und Ihrem Smartphone*. Christian Pauli, Leiter Redaktion HKB-Zeitung
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THEMA
WIE SIE DIESE ZEITUNG LESEN 1 Suchen Sie mit Ihrem Smartphone im Googleoder Apple-App-Store nach ‹Aurasma› ( ) 2 Installieren und öffnen Sie die Applikation 3 Nach dem kurzen Tutorial überspringen Sie die Anmeldung mit dem Skip-Button 4 Drücken sie nun auf das Aurasma-Symbol ( ). Sie finden unten in der Icon-Leiste eine Lupe, suchen Sie nach ‹HKB_Lab› und folgen Sie dem Channel 5 Nach einem Tipp auf das Scan-Symbol ( ) können Sie die grafischen Formen in der Zeitung scannen, um Augmented-Reality aufzurufen
Bild basiert auf einem Open-Source Sketch-up-Modell realisiert von Offshore Studio
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INTERVIEW MIT DEM PHYSIKER UND PHILOSOPHEN EDUARD KAESER VON CHRISTIAN PAULI
«KUNST IST, EINEN SINNLOSEN KAMPF GEGEN ALLMÄCHTIGES AUSTRAGEN,
Die Welt ist medial geworden, und der Wechsel zwischen den Medien beansprucht zunehmend Virtuosität. Der Berner Physiker, Philosoph, Publizist und Jazzmusiker Eduard Kaeser beschäftigt sich intensiv mit Medien, der Kunst und der Gesellschaft im Zeichen der digitalen Revolution. Ein Gespräch über das postdigitale Zeitalter und die Rolle der Kunst darin. CP: Apple, der Medienkonzern mit dem gu-
ten Riecher für Trends, hat 2013 die mediale Grosswetterlage in einer Werbekampagne unübertroffen zusammengepappt: «Wir sind Ingenieure und Künstler. Handwerker und Erfinder. Wir signieren unsere Arbeit. Man liest es vielleicht selten. Aber man kann es immer spüren. Das ist unsere Unterschrift.» Kunst, Handwerk, Autorenschaft, Innovation, Technik: alles ein — digitales — Ding? EK: Diese Aussage ist Teil einer protototalitären Ideologie. Gleich verhält sich heute Facebook mit seinem allumfassenden Community-Denken. Mark Zuckerberg gibt den Zarathustra der Nerds. Wir müssen diese Ideologie — oder ist es eine Religion? — genau analysieren: Was meinen die, wenn sie von Handwerk und Gemeinschaftlichkeit reden? Hinter dem Sonnenschein der derart proklamierten Utopie liegt der dystopische Schatten. Die schöne Gleichmacherei. Begriffe wie Öffentlichkeit, Transparenz oder Gemeinschaftlichkeit, die wir historisch positiv belegt haben, erhalten durch diesen Schatten etwas Heimtückisches. CP: Heute, vier Jahre später, hat diese utopischanmassende Setzung von Apple einen noch fahleren Nachgeschmack. Die Utopie des Silicon Valley ist geplatzt. Heute dominieren FakeNews das digitale Zeitalter. Was ist passiert? EK: Alles hat sich zu einem Megakonglomerat vermengt: Google, Apple und Facebook. Das ist eine sehr bedenkliche Entwicklung. Die Frage lautet: Wo ist die unabhängige Instanz geblieben, die beurteilen kann, ob etwas stimmt oder nicht? Diese hegemoniale Entwicklung erzeugt Angst und Kritik, und die sind in den letzten Jahren nicht schwächer geworden. Gerade im Umfeld der Universität von Berkeley oder des Silicon Valley haben sich Auto-
EK: Das ist der Fehlschluss. Information muss,
um brauchbar zu sein, immer in Modellen oder Theorien interpretiert werden. Mit Algorithmen lässt sich sehr viel machen, aber nicht alles. Sie erklären nicht, sie sind Hilfsmittel. Sehr schnell stossen wir auf Hindernisse, auch auf ganz praktischer, rechnerischer Ebene. Sie wollen sich als Körper aus 10 hoch 25 Teilen beschreiben? Das kann nicht einmal der beste Algorithmus. CP: Welche Mittel stehen denn zur Verfügung, wenn Berechnungen nichts mehr taugen? EK: Die Beschreibung zum Beispiel. Auch die exakten Wissenschaften kommen nicht ohne Beschreibung aus. Die Chemie zum Beispiel kennt die Strukturformel und die Phänomenologie der Stoffe, die auf sinnliche Erfahrungen des Stoffs zurückgreift. Oder die Biologie, die mittlerweile bis auf die molekulargenetische Ebene vorgedrungen ist, beschreibt nach wie vor Spezies und Arten. Berechnungen helfen uns im Erklären und Verstehen von etwas. Aber zuerst müssen Sie dieses Etwas beschreiben, zum Beispiel in einem Modell. Auch eine Theorie, die etwas ganz fundamental erklärt, schafft sich auf tiefster Ebene — etwa in der Quantentheorie — ein Bild dessen, was sie erklärt. CP: Das Beschreiben ist auch eine künstlerische Strategie. Was also kann Kunst in der post-digitalen Welt, in der wir feststellen, dass Algorithmen nicht alles können? EK: Wie gesagt, viele Probleme und Fragestellungen lassen sich rein rechnerisch nicht lösen. Etwa in der Ökologie oder der Gestaltung des urbanen Raums. Es gibt logistische Fragen, zum Beispiel des Verkehrs. Es gibt aber auch andere, ebenso wichtige, atmosphärische Fragen: Warum gefällt es mir in dieser Stadt? Denken Sie an die Aare im Sommer! Diese spezifische Atmosphäre ist essenziell für das Lebensgefühl in der Stadt. Lässt sich das messen? Nein. Gerade in so komplexen Systemen wie in Städten können wir die wichtigen Fragen nur mit einer Allianz von Kunst und Wissenschaft angehen. CP: Was also kann die Kunst, was die Wissenschaft nicht kann?
«DER MENSCH IST BEIDES: ANALOG UND DIGITAL. DER UMGANG MIT DIESER DUALITÄT IST ZENTRAL GEWORDEN.» rinnen und Autoren profiliert, die Google, Apple und Facebook ins kritische Visier nehmen. Nick Carr oder Evgeny M orozov beispielsweise sind dezidierte Kritiker der «kalifornischen Ideologie». Carr beschreibt in seinem Buch Abgehängt, wie die Nutzerin, der Nutzer immer mehr zu einem Appendix des Automaten wird. Und Morozov entlarvt in Smarte neue Welt den technikzentrierten Tunnelblick, alles mit Algorithmen lösen zu können, als eine gefährliche Eindimensionalität unseres Lebens, die er «Solutionismus» nennt. CP: Das Ende der Theorie verkündeten die Technogurus noch vor Kurzem euphorisch. Anstelle der Theorie trete die Information, oder noch besser der Algorithmus, der viel mehr und neutraleres Wissen generiere ... EK: Ja, das postulierte zum Beispiel Chris Anderson, ehemals Chefredaktor von The Wired. Bezeichnend ist dabei, dass Anderson von Hause aus eigentlich Physiker ist, und Physik funktioniert nicht ohne Theorie — offenbar ist er total auf Algorithmen abgefahren. Physik ist die Theorie der materiellen Welt. Ich stelle fest, dass sich auch das Denken in der Physik immer mehr Richtung Information bewegt. Das hängt damit zusammen, dass es die Physik — die Wissenschaft generell — mit immer komplexeren Systemen zu tun bekommt. Wenn Sie den Menschen als funktionierendes Molekülaggregat beschreiben wollen, stehen Sie vor, sagen wir, 10 hoch 25 vernetzten Molekülen. Kommt dazu, dass dieser Körper ein dynamisches System im Austausch mit seiner Umgebung ist. Jeden Tag entstehen im Körper neue Moleküle und am Abend ist man trotzdem immer noch derselbe. Es kommt also nicht nur auf die enorme Summe an Einzelteilen an, sondern auf die Struktur. CP: Was hat die Orientierung hin zur Information mit Theoriefeindlichkeit zu tun? EK: Informationstechnologie tendiert dazu, die Materie zu vernachlässigen. Es gibt diesen schönen Slogan: «It from bit». Soll heissen: Die Welt besteht aus Information und man muss nur diese Information zu hacken lernen und kann dann auf Theorien verzichten … CP: ... was heisst, dass mit Algorithmen alles zu erklären ist. 4
EK: Ein Beispiel: Klimawandel. Wissenschaft-
lerinnen und Wissenschaftler haben hochkomplexe Modelle entwickelt, um den Klimawandel zu erklären und vorauszusehen. Aber diese Daten und Prozesse kann niemand verstehen. Der Klimawissenschaftler Thomas Stocker erklärt diese Prozesse auf allen Kanälen, aber die Leute sagen: «Da draussen ist das Wetter ja noch immer schön.» Es braucht die Erzählung, um das hochkomplexe Thema der Klimatologen auf unsere Perspektive runterzubrechen. Gerade der politisch heiss diskutierte Klimawandel zeigt: Wer das Thema nicht auf dieser Verständnisebene verhandelt, wird als «elitär» angeschossen. Wissenschaft darf nicht nur erklären, sie muss auch erzählen. Und hier kommt die Kunst ins Spiel. Literatur etwa kann Klimaszenarien sichtbar, erlebbar machen. Oder ein anderes Beispiel: Wer begreift die globalen Finanzsysteme? Niemand, nicht einmal die Ökonominnen und Ökonomen. Der Schriftsteller Jonas Lüscher aber hat in Frühling der Barbaren ein griffiges Szenario des zusammenbrechenden Finanzsystems gezeichnet. Die Wissenschaft sollte sich viel stärker künstlerische Mittel aneignen. Ich meine sogar: Der naturwissenschaftlichen Ausbildung müsste ein literarisches Propädeutikum vorgehängt werden. CP: Als künstlerisches Medium hat die Musik die Eigenschaft, Dinge zu erzählen, und viel weniger, sie zu erklären. EK: Musik ist existenziell. Sie sagt uns nicht, wie die Welt tickt, sie wirft uns schlicht und einfach in diese Welt. Musik bringt uns dem Körper nahe. Dies erklärt den Boom der Livekonzerte. Musik ist Teilnahme und Gemeinschaft, die nicht delegiert werden kann. Musik ist physische, soziale Kunst, ein Lebenselement — das wichtigste wahrscheinlich. CP: Kommen wir zum Begriff Postdigitalität. Dieser hat einen doppelten Ursprung: Der Komponist Kim Cascone verwendete ihn vor 17 Jahren im Essay The Aesthetics of Failure: ‹Post-Digital› Tendencies in Contemporary Music. Cascone nahm Bezug auf Beyond Digital von Nicholas Negroponte, den prägenden Kommentar im Internetmagazin The Wired 1998. Der Begriff thematisiert die Situation, dass Computer verschwinden, weil sie so selbst-
«DIE WISSENSCHAFT SOLLTE SICH VIEL STÄRKER KÜNSTLERISCHE MITTEL ANEIGNEN.»
ganz einfach Aufmerksamkeit in unseren alltäglichen Lebensvorgängen finden, wozu auch Ausstellungen, Konzerte gehören. Jede lebenswerte Stadt muss in diesem Sinn sinnlich sein ... CP: ... wobei hier die Kunst auch dem Trend nach dem Einfachen auf den Leim geht. Der Fluch der Kunst ist es auch, dass alle Entwürfe und Strategien umgehend in Marketingstrategien verwandelt werden. EK: Sie sprechen vom Lifestyle, wie er in Wochenendbeilagen zelebriert wird. Ich meinte eher: Wir sollten eine einfache Lebensform entdecken. Die Suche nach dem Materiellen und Sinnlichen hat in der Kunst in der Tat eine lange Tradition. Ich meine aber, dass diese Suche heute unter geänderten Vorzeichen eine ganz andere Schärfe bekommen hat. CP: Dies ist auch nur eine Ironie der Geschichte: Mike Bouchets Klärschlamm ist ja nur eine Wiederholung von Piero Manzonis Büchse Merda d’artista von 1962. Alles war schon mal da. EK: Jeder Scheissdreck war schon mal da, richtig. Aber trotzdem muss die Kunst im Zeitalter der Entmaterialisierung eine neue Bewertung des Sinnlichen, des Materiellen — wozu auch der Scheissdreck gehört — anstreben. Shit happens nicht nur, er ist auch verschieden interpretierbar. CP: Die These lautet: Kunstschaffende sind Expertinnen und Experten im Umgang mit — auch postdigitaler — Materialität, mit dem Wandel von Medien, dem Transfer zwischen Materialien und Medien. EK: Die medialen Brüche und Sprünge sind ein wichtiges Thema der postdigitalen Kunst, die auch eine grosse Offenheit bedingt. Eben gerade keine Ablehnung oder Ignoranz des Computers, sondern eine künstlerische Auseinandersetzung mit dessen Möglichkeiten und Einschränkungen. Damit meine ich: Kunst ist eine Form der positiven, intermedialen Irritation. CP: Herr Kaeser, Sie beschreiben, wie sich die Kulturtechniken von der Sprache zur Schrift
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verständlich wie Luft werden. Können Sie ihn uns erläutern? EK: Das eine ist: Der Computer ist zum Allgemeingut geworden. Das Internet der Dinge erobert den Alltag. Wahrscheinlich werden wir bald den Schritt zu Implantaten vollziehen. Alles ist mit allem verbunden. Das andere: Wir sind immer noch Lebewesen in einem fragilen Körper in einer zunehmend fragileren Umwelt. Wir sind gesund oder wir werden krank. Wir bestehen, wir scheitern. Postdigital heisst, dass wir uns als körperliche, analoge Wesen wiederentdecken. CP: Postdigitalität beschäftigt sich demnach vor allem mit dem Wechsel analog-digital und zurück. EK: Nicht bloss mit dem Wechsel, sondern mit der Existenzweise schlechthin. Der Mensch ist beides: analog und digital. Der Umgang mit dieser Dualität ist eine zentrale Frage geworden. Das erste postdigitale Axiom lautet: Die Welt ist stofflich. Das zweite Axiom: Der Mensch ist ein körperliches Wesen. Und sein primäres Medium ist der Körper. Ich halte nichts von transhumanen Entwürfen, ewigem Leben und dergleichen. Der Tod gehört ganz selbstverständlich zum materiellen Leben. CP: Heute wird das Comeback des Materiellen verkündet. Sie selber haben beschrieben, wie das Pendel vom Virtuellen zum Materiellen schwingt. EK: Im Frühling ist auf Deutsch das Buch Die Rache des Analogen von David Sax erschienen. Er beschreibt darin, wie analoge Dinge — Vinylplatten, Papierbücher, Moleskine, Filmkameras, Brettspiele, Druckerzeugnisse, handwerklich Gefertigtes — Marktsegmente erobern. Ich befürchte allerdings, hier wird keine philosophische Einsicht diskutiert, sondern es werden ökonomische Möglichkeiten entworfen. Nehmen Sie den Retroboom, den Wunsch nach Vintagedesign: Die Menschen sind digitaler Bildschirmoberflächen müde geworden
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«HINTER DEM SONNENSCHEIN DER PROKLAMIERTEN UTOPIE LIEGT DER DYSTOPISCHE SCHATTEN.»
«MIT RETRO LÄSST SICH GUTES GELD MACHEN. DABEI WÄRE ES AN DER KUNST, AUF EINZIGARTIGE SACHEN HINZUWEISEN.»
IMMER WIEDER, IMMER WIEDER VON NEUEM»
und sehnen sich nach physisch Erlebbarem, nach etwas Handfestem, vielleicht sogar nach etwas Einzigartigem. Wir sollten das nicht einfach belächeln. Aber natürlich wird dieser Boom auch gerade wieder ökonomisch ausgenützt. Mit Retro lässt sich gutes Geld machen. Dabei wäre es an der Kunst, und nicht am Kommerz, auf einzigartige Sachen hinzuweisen. Der Mensch ist ein Sammler, er will Dinge, die ihm etwas sagen. CP: Nun hat auch die Kunst ihre Einzigartigkeit eingebüsst, weil sie omnipräsent geworden ist. Musik ist gratis, überall in Massen verfügbar. Auch in der bildenden Kunst ist es extrem schwierig, einzigartig zu sein: Die Vergleichsmöglichkeiten sind geradezu explodiert. EK: Das ist richtig, und eigentlich nur eine — digitale — Fortsetzung von Walter Benjamins Das Kunstwerk im Zeitalter seiner Reproduzierbarkeit. Gerade darum ist für die Kunst der Umkehrschluss bedeutsam: Wie erkenne ich auch im Unbedeutenden, im Kleinen etwas Einzigartiges? Für mich ist dies eine der zentralen Aufgaben der Kunst. Es geht darum, dem unscheinbarsten Gegenstand eine Aura zu verpassen. Ein gutes Beispiel ist der Schlagzeuger Julian Sartorius, der auf einer mehrtägigen Jurawanderung den Klang von Bovi-Stopps und dergleichen entdeckt und publiziert hat. Künstlerinnen und Künstler haben die Gabe, Materielles aufzuzeigen: Klänge, Metalle, Scheissdreck ... da sind keine Grenzen gesetzt. CP: Die Kunst, die die Sinne reizt, hat seit Jahren Hochkonjunktur. Ich denke da an die Konzeptkunst von Joseph Beuys mit seinen Materialien Honig, Fett, Olivenöl. Heute nennt sich das Riechkunst — und bleibt ein Aufreger: wie zum Beispiel die Fäkalkunst des US-Amerikaners Mike Bouchet, der an der Zürcher Manifesta letztes Jahr 80 Tonnen Zürcher Klärschlamm ausstellte. In der Kunst ist diese Sehnsucht nach dem Sinnlichen, dem Materiellen schon lange virulent. Ist das Sinnliche ein gesamtgesellschaftlicher Trend geworden, den die Kunst befeuert hat? EK: Es ist kein Wunder, dass die Kunst gerne den Riech- und den Tastsinn bedient, die in unserer Tradition eine untergeordnete Rolle spielen. Ich finde das Sinnliche, das Elementare soll nicht nur von der Schickimicki-Küche bedient werden, sondern
und weiter zum Internet entwickelt haben. Aber die Sprache ist nicht tot, sondern kommt via Hintertür wieder rein: Youtube, Spoken Word, Kürzestkommunikation schafften eine Oralität zweiter Ordnung, sagen Sie. Wie müssen wir uns diesen Medienwandel vorstellen? EK: Ich bin gar nicht sicher, ob diese Wiederentdeckung der Oralität etwas Neues ist. Schriftstellerei war ja schon immer ganz stark mit oralen Traditionen verbunden. Vielleicht nehmen wir das Orale, das schon immer da war, einfach wieder neu wahr. Um es anders zu sagen: Auch das Internet der Dinge kann einen Menschen, wie er leibt und lebt, nicht ersetzen. So gesehen ist die Oralität eine Wiederentdeckung und keine Rückkehr. Wer sagt übrigens, dass die Menschen der technologischen Entwicklung immer brav folgen? Es bräuchte heute eine grosse Gegenbewegung zur digitalen Hegemonie, so wie vor 50 Jahren die Hippies eine andere Gesellschaftssicht entwickelten. In diesem Zusammenhang ist diese Forderung übrigens eine Ironie der Geschichte: Die Apostel des Silicon Valley, die Verfechterinnen und Verfechter der Herrschaft der Algorithmen kommen selber aus der Gegenkultur der 60er-Jahre, die gegen den Materialismus antrat. Heute sollte gegen den Immaterialismus gekämpft werden. CP: Das Problem: Mit der Digitalisierung lässt sich wahnsinnig viel Geld verdienen. EK: In der Tat steht die heutige Gegen-Gegenkultur auf einem schwachen Posten. Der Erfolg dieser Bewegung ist nur mit einer Strategie à la Don Quijote möglich. Auch das ist im Kern Kunst: einen sinnlosen Kampf gegen etwas Allmächtiges austragen, immer wieder, immer wieder von Neuem.
«MUSIK SAGT EINEM NICHT, WIE DIE WELT TICKT, SIE WIRFT EINEN IN DIESE WELT.»
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BILDINDEX Werkschau Hammerwerk Fotos: Annette Boutellier und HKB-Laboratorium Material<>Digital Dank an: Hammerwerk Worblaufen «die werkstatt» MediaLab Druckatelier
Seite 6 Bild-Nr. 304.jpg Bereich R.G Projekt Hammerwerk Künstler/in Stefanie Andrea Haudenschild
Seite 6 Bild-Nr. 806.jpg Bereich A.A Projekt me myself and I Künstler/in Marie Waridel
Seite 7 Bild-Nr. 305.jpg Bereich A.A Projekt Hammerwerk Künstler/in Stefanie Andrea Haudenschild
Seite 7 Bild-Nr. 612.jpg Bereich K.G Projekt Unter-Wandern Künstler/in Mathilde Bernard, Chloé Bieri
Seite 7 Bild-Nr. 403.jpg Bereich N.H Projekt Die Gleich zeitigkeit des Andern Künstler/in Stefanie Janssen
Seite 13 Bild-Nr. 345.jpg Bereich A.A Projekt Hammerwerk Künstler/in Maria Altwegg, Lorenz Fischer
Seite 8 Bild-Nr. 806.jpg Bereich O.A Projekt me myself and I Künstler/in Marie Waridel
Seite 9 Bild-Nr. 220.jpg Bereich L.A Projekt Die Gleich zeitigkeit des Andern Künstler/in Marie Waridel
Seite 12 Bild-Nr. 480.jpg Bereich J.J Impression Werkschau
Seite 13 Bild-Nr. 116.jpg Bereich A.D Impression Werkschau
Seite 15 Bild-Nr. 166.jpg Bereich K.G Projekt Big Data Künstler/in Stefanie Zimmermann
Seite 13 Bild-Nr. 790.jpg Bereich L.A Projekt Hammerwerk Künstler/in Christian Baumann
Seite 15 Bild-Nr. 409.jpg Bereich M.D Projekt Hammerwerk Künstler/in Laura Biel, Hanna Schiesser
Seite 14 Bild-Nr. 822.jpg Bereich A.A Projekt Die Gleich zeitigkeit des Andern Künstler/in Oona Baumann
Seite 18 Bild-Nr. 665.jpg Bereich A.E Impression Werkschau
IMPRESSUM HKB-Zeitung Aktuelles aus der Hochschule der Künste Bern HKB, N°3/2017 Herausgeberin: Berner Fachhochschule BFH Hochschule der Künste Bern HKB
Redaktion: Christian Pauli (Leitung) Regina Dürig Peter Kraut Marco Matti Nathalie Pernet Lara Schaefer Andi Schoon Raffael von Niederhäusern
Seite 14 Bild-Nr. 577.jpg Bereich O.A Impression Werkschau
Seite 14 Bild-Nr. 220.jpg Bereich S.A Projekt Die Gleich zeitigkeit des Andern Künstler/in Marie Waridel
Seite 17 Bild-Nr. 184.jpg Bereich A.A Impression Werkschau
Seite 17 Bild-Nr. 761.jpg Bereich A.G Projekt Die Gleich zeitigkeit des Andern Künstler/in Isabelle Lea Weber
Seite 18 Bild-Nr. 720.jpg Bereich L.H Projekt Hammerwerk Künstler/in Nadja Studer
Seite 12 Bild-Nr. 366.jpg Bereich N.H Projekt Nautilus Künstler/in Sara Grimm, Andreas Fischer
Seite 12 Bild-Nr. 049.jpg Bereich A.A Projekt Die Gleich zeitigkeit des Andern Künstler/in Nadja Knuchel
Seite 13 Bild-Nr. 326.jpg Bereich A.G Projekt Die Gleich zeitigkeit des Andern Künstler/in Lara Caluori
Seite 15 Bild-Nr. 433.jpg Bereich J.J Impression Werkschau
Seite 12 Bild-Nr. 625.jpg Bereich L.F Projekt Die Gleichzeitigkeit des Andern Künstler/in Fanny Ernst
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Seite 8 Bild-Nr. 688.jpg Bereich K.C Impression Werkschau
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Seite 6 Bild-Nr. 003.jpg Bereich L.A Projekt Die Gleich zeitigkeit des Andern Künstler/in Kim-Alison Greminger
Seite 8 Bild-Nr. 251.jpg Bereich A.E Projekt Die Gleich zeitigkeit des Andern Künstler/in Lisa Marielle Zuber
Seite 17 Bild-Nr. 909.jpg Bereich l.A Projekt Hammerwerk Künstler/in Misel Gavran
Seite 17 Bild-Nr. 536.jpg Bereich L.H Projekt Die Gleich zeitigkeit des Andern Künstler/in Oona Baumann
Seite 18 Bild-Nr. 755.jpg Bereich N.F Projekt Hammerwerk Künstler/in Dominique Weijters
Gestaltungskonzept und Layout: Atelier HKB, Marco Matti (Leitung), Moana Bischof, Lara Kothe, Renate Salzmann in Kollaboration mit: Offshore Studio Druck: DZB Druckzentrum Bern Auflage: 8 000 Exemplare Erscheinungsweise: 4× jährlich
© Hochschule der Künste Bern HKB. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitung darf ohne schriftliche Genehmigung der HKB reproduziert werden. Berner Fachhochschule BFH Hochschule der Künste Bern HKB Fellerstrasse 11 CH-3027 Bern hkb.bfh.ch facebook.com/hkb.bern
Die Einnahmen aus den Inseraten kommen vollumfänglich dem Stipendienfonds zugute, der HKBStudierende in prekären finanziellen Verhältnissen gezielt unterstützt. hkb.bfh.ch/stipfonds
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Die Sammlung Hahnloser
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Van Gogh bis Cézanne Bonnard bis Matisse
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Warum gibt es immer mehr Singles?
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Fiktive Vergangenheiten
Datum 16.9.2017 / 17.9.2017 Ort Ziegelei Orvin, Jorat 122, 2534 Orvin BE Holzstofffabrik Rondchâtel, Rondchâtel, 2603 Péry Programm siehe HKB-Agenda auf S. 24
Am 16. und 17. September 2017 präsentieren Studierende von Sound Arts sowie Musik und Bewegung (Rhythmik) in Orvin und Rondchâtel im Rahmen von HKB geht an Land / La HKB touche terre ihre Projektarbeiten. Die ehemalige Ziegelei in Orvin und die alte Holzstofffabrik in Rondchâtel sind historisch einzigartige Bauten. Die Besucherinnen und Besucher erwarten ein geführter Performance-Parcours sowie vor Ort erarbeitete Klanginterventionen und -installationen. Die Holzstofffabrik Rondchâtel liegt im engen Tal der Schüss, abseits vom Getriebe der Stadt an einem weitgehend naturbelassenen Ort. Wie ein Block aus einer anderen, vormals industrialisierten Welt steht das grosszügige
Jahrhundertwendegebäude da, vom intensiven Rauschen des Wassers umgeben. Die Elemente Wasser, Holz und Stein prägen den Raum. Mit der Performance des Studienbereichs Musik und Bewegung erwacht das Gebäude zu neuem Leben, erklingt und wird so mit allen Sinnen erfahrbar. Inspiriert von der jeweiligen Atmosphäre, werden die Studierenden in kurzen Szenen Begebenheiten darstellen, die im Hause stattgefunden haben könnten. Die Zuschauerinnen und Zuschauer werden in Gruppen durch die verschiedenen Räume geführt und erhalten dadurch einen kurzen Einblick in eine fiktive Vergangenheit des Hauses. Die alte Ziegelei aus dem 19. Jahrhundert liegt hinter dem schmucken Dorf Orvin beim
Weiler Jorat. Das Gebäude besteht aus einem grossen Ziegeldach, das einen in der Mitte gebauten Ofen schützt. Die angrenzenden Räumlichkeiten sind wie gemacht für Klanginterventionen und -installationen. Sound-ArtsStudierende werden während vier Tagen in einer Auseinandersetzung mit dem Ort («in situ») ihre Arbeiten entwickeln. hkbgehtanland.ch
Foto: Dominique Uldry
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Ausgezeichnet!
SEPTEMBER– NOVEMBER 2017
«Das ist mein Schmerz! So sieht er aus.» Leonardo Miucci, Interpretationsforscher an der HKB, hat vom Schweizerischen Nationalfonds ein Stipendium über 18 Monate zugesprochen erhalten, um nach seinem Doktorat am Beethovenhaus in Bonn sowie in Mailand seine Studien zur Beethovenrezeption zu vertiefen.
Pierre Smolarski aus dem Forschungsschwerpunkt Kommunikationsdesign erhielt von der Universität Essen die Auszeichnung für die beste Promotion des Jahrgangs.
Die Kommission für Innovation und Technologie (KTI) unterstützt das Darmsaitenprojekt von Forschungsdozent Kai Köpp «From Field to Fiddle» – Neue Musiksaiten aus Schafdarm: mit Hightech-Verfahren zum Originalklang des 19. Jahrhunderts mit einem grösseren Betrag. Die Künstlerin und HKB-Dozentin Daniela Keiser hat den Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim 2017 gewonnen. Zum 17. Mal hat das Bundesamt für Kultur herausragende Persönlichkeiten der Kunst, Kunstvermittlung und Architektur ausgezeichnet, deren Arbeit von besonderer Aktualität und Relevanz für die schweizerische Kunst- und Architekturpraxis ist. Die Auszeichnungen sind mit je 40 000 CHF dotiert.
HKB -ZEITUNG
Text handelt von einem Flüchtling, der tot vom Himmel fällt, und einem Mann, der alle Informationen über den Vorfall sammelt.
Peter Scherer, HKB-Dozent im Bereich Sound Arts – Musik und Medienkunst, ist unter den 15 Preisträgerinnen und Preisträgern des Schweizer Musikpreises 2017. Als Nominierter erhält er zum einen 25 000 CHF und ist zum anderen im Rennen um den Hauptpreis in der Höhe von 100 000 CHF. Zu Scherers Konkurrenz gehört auch die ehemals an der HKB studierende Geigerin Patricia Kopatchinskaya. Die Autorin und ehemalige Studentin am Schweizerischen Literaturinstitut Anne Lepper erhält für Mädchen in Not den Mülheimer Dramatikerpreis. Das Stück, das von einer jungen Frau handelt, die vom Patriarchat genug hat und ihr Leben mit einer männlichen Sexpuppe verbringen will, wurde 2016 im Nationaltheater Mannheim uraufgeführt. Der mit 15 000 EUR dotierte Mülheimer Dramatikerpreis ist eine der begehrtesten Theaterauszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Mateusz Kasprzak-Łabudziński aus der Violinklasse von Monika Urbaniak-Lisik hat am IV. International Music Competition der Associazione Culturale Melos in Rom einen 1.Preis gewonnen und wird in diesem Rahmen ein Konzert im Römer Konservatorium Santa Cecilia spielen dürfen. Als Träger des 3. Preises des Rising Stars Grand Prix 2017 – International Music Competition in Berlin erhält er darüber hinaus auch die Gelegenheit, in diesem Sommer sein Solodebüt in der Philharmonie Berlin zu geben. Gianna Molinari, Absolventin des Bachelors in Literarischem Schreiben an der HKB, hat am Bachmannpreis-Wettbewerb in Klagenfurt den mit 7540 EUR dotierten 3sat-Preis gewonnen. Sie wurde von Hildegart Keller eingeladen, die auch die Laudatio hielt. Molinaris
Foto: Sabine Affolter
Sabine Affolter / Katja Rüfenacht Für ihr Projekt Dolografie® wurden die Berner Designerinnen und HKB-Alumnae Sabine Affolter und Katja Rüfenacht bei den European Design Awards 2017 mit Gold in der Kategorie self-initiated projects ausgezeichnet. Die Dolografie ist eine visuelle Kommunikationshilfe für die Schmerztherapie. Anhand von Bildkarten wird ein präzises und differenziertes Sprechen über die verschiedenen Komponenten von Schmerz ermöglicht und dadurch die Kommunikation zwischen behandelnder Fachperson und Patient, Patientin unterstützt.
Was war eure Motivation für das Projekt Dolografie? Ursprünglich hatten wir Lust, Experimente anzustellen. Wir suchten nach überraschenden Bildern. Durch zufällige Kombinationen aus unterschiedlichen Materialien, Techniken und Methoden entwickelten wir diese «unintentionalen» Bilder. Katja litt damals an Hüftschmerzen, da erschien uns das Thema Schmerz als geeignetes Gefäss für dieses Vorhaben. Dass sich daraus eine brauchbare Erfindung entwickeln sollte, stellte sich erst durch das Machen heraus: Bei einem Treffen mit einer Schmerzpatientin schaute sich diese eher zufällig unsere Bildexperimente an und meinte dann plötzlich: «Das ist mein Schmerz! So sieht er aus.» Welchen Hürden seid ihr bei der Entwicklung begegnet? Das Projekt befindet sich an der Schnittstelle von vielen, teils sehr unterschiedlichen Disziplinen. Sich die jeweiligen Stimmen anzuhören, sich des Potenzials für die jeweilige Fachrichtung bewusst zu werden und dann Schritt für Schritt seinen eigenen Weg zu gehen, hat sich als dankbare Strategie erwiesen. Eine weitere Hürde ist dranzubleiben – es ist ein Ausdauerprojekt. Wie geht’s jetzt weiter mit dem Projekt? Im Prinzip geht es weiter wie bis anhin: Ich höre mir Rückmeldungen von Fachpersonen an und überlege mir den nächsten Schritt für die Weiterentwicklung des Projekts – bald gehen wir in die zweite Auflage. Zudem habe ich neue, spannende Anfragen erhalten.
Der Tenor Louis Zaitoun (Master Specialized Music Performance) wurde für 2018 von der Opéra de Lyon für die Rolle des Malcolm in Giuseppe Verdis Oper Macbeth engagiert. Der Bachelorstudent Simone Cagnasso aus der Klavierklasse von Patricia Pagny hat am 18. Concorso Internazionale Valsesia Musica – Premio Monterosa einen 3. Preis gewonnen. Mit den Solistendiplomkonzerten der HKB in Bern und Lenk konnten fünf Solisten und drei Solistinnen ihren Master of Arts in Specialized Music Performance Klassik, die höchste Stufe der klassischen Musikausbildung in der Schweiz, erfolgreich abschliessen. Anlässlich des Konzerts wurden die Klarinettistin Shuyue Zhao und der Pianist Igor Andreev mit dem Eduard-Tschumi-Preis 2017 für die beste Solistenprüfung in der Höhe von 8000 CHF ausgezeichnet. Mit der Sängerin Leoni Altherr (Bachelor Musik), dem Schlagzeuger Philipp Leibundgut (Master Music Pedagogy) und dem Trompeter Nicola Habegger (Master Music Performance) haben gleich drei HKB-Jazzstudierende ein Stipendium der Friedl Wald Stiftung in der Höhe von je 14 000 CHF erhalten. Die Friedl Wald Stiftung unterstützt förderungsbedürftige und förderungswürdige Schweizer Theater- und Musikschaffende, die das 26. Altersjahr noch nicht vollendet haben. Das Projekt VirtuReell zweier ehemaliger HKB-Weiterbildungsstudentinnen im CAS Teaching Artist, Michèle Wächter und MarieIsabel Vogel, wurde im Wettbewerb tête-à-tête als eines von sieben Projekten zur Umsetzung ausgewählt. Mit dem Wettbewerb sollen Kulturschaffende, Kulturinstitutionen und Schulen im Kanton Bern angeregt werden, gemeinsam neuartige Vermittlungsprojekte in allen Kunstsparten zu erarbeiten.
Sabine Affolter widmet sich seit mehreren Jahren der Entwicklung der Dolografie. In Bern führt sie das Büro für grafische Gestaltung Affolter/Savolainen. Katja Rüfenacht arbeitet im Bereich Konzeption und Design bei Noord, Agentur für Konzeption und Formgebung in Bern.
ensuite Zeitschrift zu Kultur & Kunst
Mehr als Ihr denkt!
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Die Sopranistin Olivera Ticevic und der Tenor Mark Serdiuk (beide im Master Music Performance) haben am Wettbewerb der Opernspiele Munot 2017 einen Preis gewonnen. Mark Serdiuk wurde zudem Preisträger am internationalen Gesangswettbewerb Oper Schloss Hallwyl. Dieser Preis ist verbunden mit Konzerten beim Festival Arosa Klassik und in der Konzertreihe der argovia philharmonic.
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HKB-Absolvent im Fokus
Neu an der HKB
Wael Sami Elkholy
Unter dem Titel Musiktheorie im 19. Jahrhundert ist in der Edition Argus zum 11. Jahreskongress der Gesellschaft für Musiktheorie in Bern ein stattlicher Band von 364 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und Notenbeispielen erschienen, herausgegeben von den Forschungsdozenten Martin Skamletz, Michael Lehner und Stephan Zirwes unter redaktioneller Mitarbeit von Daniel Allenbach.
Der bisherige MA Communication Design heisst ab diesem Herbstsemester Master of Arts in Design mit den Vertiefungsrichtungen Entrepreneurship und Research. Der Studiengang hat sich in den letzten zwei Jahren inhaltlich neu ausgerichtet. Heute wird dort Design als interdisziplinäre kreative Aktivität verstanden, bei der es vor allem darum geht, Inhalte zu gestalten und nicht nur deren Kommunikation. Aus diesem Grund ist die Reduktion auf kommunikative Aspekte hinfällig und irreführend. Der Forschungsschwerpunkt Kommunikationsdesign und der MA Design legen ihre öffentlichen Abendveranstaltungen ForschungsMittwoch und Keynote neu einmal pro Semester zusammen. Dabei werden aktuelle Themen der Designforschung von eingeladenen Gästen vorgestellt und von Forschenden aus dem Forschungsschwerpunkt und Masterstudierenden in Design Research gemeinsam mit allen Teilnehmenden diskutiert.
Foto: Christian Henking
Etwas müde sei er noch vom Musical Sit so guet S.V.P., das am Vorabend Dernière hatte und in dem Wael Elkholy einen in die Schweiz immigrierten Araber spielte, der schliesslich SVP-Präsident wird. Nicht nur konfrontierte die Auseinandersetzung mit den Themen des Musicals – Toleranz, Vorurteile, Rassismus – den seit 2008 in der Schweiz lebenden Ägypter ganz direkt mit seiner eigenen Geschichte, auch die Performance auf der Bühne in Deutsch und Schweizerdeutsch forderte ihm einiges ab. «Ich habe gegen mich gekämpft – und gewonnen. Das war für mich sehr wichtig.» Dass gleich mehrmals jemand aus dem Publikum empört den Saal verliess, gleichzeitig jedoch alle Vorstellungen ausverkauft waren, zeigt, dass das Musical einen Nerv getroffen hat.
2012 schloss Elkholy seinen zweiten HKB-Master ab, in Théâtre musical. Dieses interdisziplinäre Studium zwischen Bewegung, Sprache, Klang und Raum scheint wie gemacht für den Komponisten, Sänger, Lautenspieler, Schauspieler und künstlerischen Berater. Auch stilistisch mag er sich nicht festlegen, sondern stösst ganz bewusst in Grenzregionen vor. Das war schon damals in Kairo so, wo neben den arabischen Einflüssen v.a. türkische, persische, auch europäische eine Rolle spielten. Und das ist heute in der Schweiz, an der Grenze zwischen deutscher, französischer und italienischer Kultur, nicht anders. Mittlerweile ist Wael Elkholy hier verwurzelt. «Ich will nicht mehr weg, ich fühle mich als Schweizer. Die künstlerische Mentalität,
Zu Gast
Mit Konzeptuelle Musik – Eine kommentierte Anthologie legt der Berner Autor Urs Peter Schneider ein praxisnahes, anregendes und kompetent kommentiertes Buch vor. Das lang ersehnte Standardwerk zur Konzeptuellen Musik verdankt sich der langjährigen Tätigkeit seines Ensemble Neue Horizonte Bern und des Ensemble fächerübergreifend an der HKB (ab 1992). 400 ausgewählte Konzepte, ein raffiniertes System vernetzter Verweise sowie die historische Verortung der Konzeptuellen Musik werfen ein Licht auf eine bislang vernachlässigte und kaum dokumentierte musikalische Kunstform. Das von Marc Kilchenmann und Thomas Gartmann herausgegebene Buch ist das Resultat eines langjährigen Forschungsprojekts an der HKB. Buchpräsentation mit Konzert ist am 21. Oktober (siehe HKB-Agenda auf S. 24).
Joachim Schloemer von Daniela Ruocco
→ aart verlag, 35 CHF / aart-verlag.ch
Fortschreiben / Ecrire encore heisst der erste Kollektivtext aus dem Schweizerischen Literaturinstitut, verfasst von aktuellen und ehemaligen Studierenden und Dozierenden zum zehnjährigen Jubiläum des Instituts. Die Spielanlage – literarische Antwort im Vorwärtsgang – hat einen absolut gemeinsamen, charmanten und bisweilen auch wilden Text hervorgebracht. Ergänzt durch wissenschaftliche und literarische Reflexionen der Werdegänge der Absolventinnen und Absolventen, gibt das Buch einen einmaligen Einblick in den Kosmos des Schweizerischen Literaturinstituts. → verlag die brotsuppe, 228 Seiten, 23 CHF diebrotsuppe.ch
Ab Herbstsemester 2017/18 bieten der Fachbereich Konservierung und Restaurierung und die HKB Weiterbildung den Minor / CAS Werkzuschreibung und Provenienzrecherche interdisziplinär an. Über Analyse, Übungen an Praxisfällen sowie mit entsprechenden Recherchemethoden wird an die fächerübergreifende Zusammenarbeit bei der Authentifizierung und Provenienzfeststellung von Kunstwerken herangeführt. Studierende und Berufsfachleute lernen, ihre eigenen Methoden im interdisziplinären Diskurs und Spannungsfeld von Kunsttechnologie, Geistes- und Naturwissenschaft anzuwenden. → hkb.bfh.ch / cas-provenienzrecherche
HKB -ZEITUNG
Der Master of Arts in Contemporary Arts Practice am Y Institut hat eine neue Studiengangsleiterin: Sie heisst Andrea Gohl, hat in Barcelona, Zürich, New York und London studiert und besitzt fachliche Schwerpunkte in den Bereichen Fotografie, Video und Installation – eine ideale Ergänzung zum spartenübergreifenden Studienprofil des CAP. Gohl hat in den letzten Jahren den Studiengang Fotografie an der F+F in Zürich erfolgreich geleitet und verfügt über alle Erfahrungen, die es für die anspruchsvolle Aufgabe der Studiengangsleitung CAP braucht. Sie tritt ihre Stelle am 1. September 2017 an. Wir heissen Andrea Gohl an der HKB herzlich willkommen!
aber auch die Freiheit, ohne Zensur etwas kreieren zu können – das ist ein Geschenk.» Daran wurde er erst kürzlich wieder, durchaus schmerzlich, erinnert: Für einen Musiktheaterworkshop unter der Leitung des Perkussionisten Pascal Viglino mit Schauspielerinnen, Musikern, Tänzerinnen und Visual Artists in Kairo habe er keine einzige Bewilligung bekommen, ohne dafür zu bezahlen. Zu einem eigentlich textlosen Stück verlangten die ägyptischen Behörden gar extra einen Text, um die Aussage des Stücks prüfen zu können. Besonders wichtig ist für Künstler Elkholy die Arbeit mit Menschen: «Der Austausch bringt uns weiter, durch ihn entsteht besondere Kunst.» Dies unterstrich die Aufführung eines anderen Workshops unter dem Titel Brücken bauen diesen Frühling im Schlachthaus Bern, an dem rund 70 Musiktheaterlaien aus Herkunftsländern wie Syrien, Irak, Sri Lanka, Deutschland und der Schweiz mitgearbeitet hatten – und der, wie Elkholy schwärmt, einen wunderbaren Beitrag zur gegenseitigen Verständigung geleistet habe. Ein zweiter Schwerpunkt neben dem Musiktheater, wo er sich auch weiterhin als Darsteller, Komponist und Workshopleiter engagieren will, wird in nächster Zukunft sein Trio ab3ad (arab. Dimensionen) sein, mit dem er bald das zweite Album aufnehmen will und in dem er singt, Laute spielt und komponiert. Um die Einordnung ihrer Musik zu vereinfachen und, wie Elkholy augenzwinkernd einräumt, leichter zu Auftritten zu kommen, haben die drei gar eigens ein neues Genre erfunden. Sie nennen ihre Mischung aus Jazz, arabischer und zeitgenössischer Musik heute New Traditional Music. wael-sami.com ab3ad.ch sitsoguet.ch time-for-change.ch
SEPTEMBER– NOVEMBER 2017
von Raffael von Niederhäusern
Foto: zVg.
Wenn wir eine Reise tun, ist Joachim Schloemer ein inspirierender, phantasievoller, begeisterungsfähiger Begleiter, Animateur, Partner, Weiterdenker! Ausgangspunkt unserer Reise ist Jean Philippe Rameaus barocke Oper Les Indes Galantes, eine Art Kammerspiel zum Thema Liebe in «exotischen» Ländern. Rameau führt das Publikum während vier Tableaus in
die Türkei, nach Peru, nach Persien und zu den Ureinwohnern Nordamerikas. Im Zentrum unserer musikalisch wie inhaltlich adaptierten Version steht die im Prolog der Oper aufgeworfene Frage: Soll sich der Mensch in Zukunft mehr dem Krieg oder der Liebe zuwenden? Unsere exotischen Räume aber sind in Gehdistanz zueinander auf dem Gelände zwischen
Zikadenweg und Ostermundigenstrasse. Das Publikum bewegt sich hier wie «Wandererinnen und Wanderer» von einer Station zur nächsten zwischen szenischen und musikalischen Installationen und Interventionen. Es gibt viel zu sehen und noch mehr zu hören, denn in unserem Bild-ArchitekturTanz-Oper-Barockvideo-Repräsentationsungeheuer verbünden sich Studierende und Dozierende aus Musik, Oper, Schauspiel, Literatur, Komposition, Théâtre musical, Sound Arts, Rhythmik, Vermittlung, Kunst und Gestaltung, um uns durch die verschiedenen Versuchsanordnungen der Liebe und des Krieges zu manövrieren. Regisseur Joachim Schloemer entwirft dabei den Plan, die Route, die Sehens- und Hörwürdigkeiten, die wir im Kollektiv nächsten Januar realisieren werden. Er studierte zunächst Architektur, machte eine Ausbildung zum Choreografen, leitete den Tanz am Theater Ulm, am Nationaltheater Weimar und dann am Theater Basel. Während dieser Zeit arbeitete Joachim Schloemer eng mit den Opern- und Schauspielensembles der jeweiligen Häuser zusammen. Seit 2001 konnte er vor allem als freischaffender Regisseur international Erfolge feiern. Wesentlich für seine Arbeit ist es, die verschiedensten Kunstsparten – Oper, Schauspiel, Musik, Tanz, Medienkunst etc. – miteinander zu verknüpfen, etwa in Lost Highway von Olga Neuwirth am Theater Basel oder in Herzog Blaubarts Burg am Konzert Theater Bern. Das kommt uns entgegen, denn an der HKB findet Joachim Schloemer wohl mehr als genügend Bereiche, die sich verknüpfen lassen.
Aufführungen Les Indes Galantes: Do – Sa, 25. – 27. Januar 2017
23
September – November 2017
Fr
HKB-Agenda SEPTEMBER– NOVEMBER 2017
S E P Fr
1
Bühne
harp • sounds
und Künstlerische Master-Thesis von Sa Tamara Nicole Ziegler Fr, 20.00 Uhr im Rahmen von First Friday Sa, 17.00 / 20.00 Uhr HKB Burg Biel, Grosser Opernsaal
Fr
Anziehen / Ausziehen 16 und Sa
Ein interdisziplinäres Theaterprojekt über Liebe – Master-Thesis von Bharathi Mayandi Franaszek 20.00 Uhr HKB Zikadenweg
Sa bis So
Zweite Runde HKB geht an Land / La HKB touche terre im Berner Jura mit Musik und Bewegung in der ehemaligen Holzstofffabrik Rondchâtel und Sound Arts in der ehemaligen Ziegelei Orvin. (siehe auch HKB-Highlight auf S. 21)
HKB -ZEITUNG
Sa, 16.9.2017 13.00 Uhr Gemeinsame Wanderung Frinvillier–Orvin (optional) 14.00 – 16.00 Uhr Präsentation der während der Woche vor Ort erarbeiteten Projekte der Bachelorstudierenden in Sound Arts Ziegelei Orvin 17.30 Uhr Gemeinsame Wanderung Frinvillier–Rondchâtel (optional) 18.00 Uhr Apéro 19.00 – 20.15 Uhr Performance-Parcours durch das Gebäude mit Studierenden der Musik & Bewegung (Rhythmik) Holzstofffabrik Rondchâtel
Signaletik – Signal*was?
Vortrag von Jimmy Schmid im Rahmen der Fachkonferenz Signaletik in Gesundheitsbauten. Informationen und Anmeldung: blezinger.ch 9.15 – 10.30 Uhr Schulthess Klinik Zürich Théâtre musical und Composition
6
RE-
Master-Thesis von Noémie Brun 10.30 Uhr HKB Zikadenweg Fr
Theater
8
The Whispers, We Are
und Sa
9
So, 17.9.2017 16.30 Uhr Gemeinsame Wanderung Frinvillier–Rondchâtel (optional) 17.00 – 17.45 Uhr Führung der Denkmalpflege Kanton Bern 18.00 – 19.00 Uhr Performance-Parcours durch das Gebäude mit Studierenden der Musik & Bewegung (Rhythmik) Holzstofffabrik Rondchâtel
Master-Thesis von Mbene Mbunga Mwambene 20.00 Uhr HKB Zikadenweg Schulthess Klinik Zürich
Fr Fr
Theater
8
Forever 21
Präsentationen Abschlussvorträge von Flaminia Fortunato, Cordelia Bucher, Valentine Yerly, Olga Schreiner und Mannon Léchenne 8.00 – 18.00 Uhr HKB Fellerstrasse
9
Konzert
9
Phosphorescences sonores
O K T
Symposium
Rund um Beethoven 16 13
bis Sa
Ausgehend von drei SNF-Projekten der HKB beleuchtet das Symposium verschiedene Perspektiven heutiger Interpretationsforschung rund um das Werk Beethovens. Programm und Konzerttermine: hkb-interpretation.ch / beethoven HKB Papiermühlestrasse 13a / d
24
Gestaltung und Kunst
Short Encounters 29
Jeweils im Herbst bespielt der HKB-Fachbereich Gestaltung und Kunst die Loeb-Schaufenster direkt beim Bahnhof Bern, dieses Jahr mit Arbeiten aus dem Laboratorium Material<>Digital (siehe auch 1. Bund). Vernissage / Eröffnungsapéro: Do, 5.10.2017, 17.30 Uhr vor den Schaufenstern Loeb
Sa
Theater
7
Hotel der Künste
bis So
8
16.00 – 8.00 Uhr HKB Zikadenweg
Di
Musik Klassik
10
Offenes Haus La Prairie
Klassikstudierende präsentieren solistische und kammermusikalische Werke im Gemeindehaus der Dreifaltigkeitspfarrei. 20.00 Uhr La Prairie Do
Konservierung und Restaurierung
* Direktoren-Konferenz Schweizerischer Jazzschulen Foto: Veronique Hoegger
Fr
20 Graduation
Ceremony
Sa
Musik / Forschung
21
Konzeptuelle Musik
bis
Präsentation des neu erschienenen Standardwerks Konzeptuelle Musik – Eine kommentierte Anthologie und Konzert mit dem Ensemble Neue Horizonte Bern, dem Buchautor Urs Peter Schneider und Studierenden der HKB. hkb-interpretation.ch / veranstaltungen 19.00 Uhr HKB Papiermühlestrasse 13d, Grosser Konzertsaal (siehe auch Neu an der HKB auf S. 23)
Fr
Bühne
13
Rohkost
Mo Musik und Bewegung (Rhythmik)
23 Schnupperbis Fr
wochen
27 Mo – Fr Unterrichtsbesuch Bachelor Di – Do Unterrichtsbesuch Master 9.00 – 18.30 Uhr HKB Burg Biel
19.00 Uhr HKB Burg Biel, Grosser Opernsaal
Musik Klassik
27 Konzert
Öffentliche Hauptprobe für ein Konzert an der Musikuniversität Warschau mit den Musikstudierenden (Geige, Cello und Klavier) und Werken von Ravel und Tschaikowski. 19.00 Uhr HKB Papiermühlestrasse 13a, Kammermusiksaal
Sa
IIC Students & Emerging 13 Conservator Conference
Fr
Fr
An der Masterdiplomfeier des Swiss Conservation-Restoration Campus (Swiss CRC) wird eine von drei vorgestellten Master-Thesen mit dem CRC MA Award ausgezeichnet. 15.00 – 20.00 Uhr Abeggstiftung Riggisberg
12
Nach London, Kopenhagen und Warschau tagen die IIC Students & Emerging Conservators dieses Jahr in Bern. Unter dem Titel Head, Hands and Heart werden Ziele, Bedürfnisse und Vorstellungen junger Konservatorinnen und Konservatoren aus der ganzen Welt diskutiert. Anmeldung: iicbern2017.ch 9.00 – 18.00 Uhr HKB Fellerstrasse
Konservierung und Restaurierung
Ausstellung
28 Hermann
bis So
4
Meier
Die Ausstellung Mondrian-Musik – Feb Die graphischen Welten des Komponisten Hermann Meier wird kuratiert von Michelle Ziegler, die an der HKB zum Solothurner Komponisten doktoriert hat. Ergänzt wird die Ausstellung durch Konzerte Vernissage: Sa, 28.10.2017 Infos und Konzerttermine: hkb-interpretation.ch / veranstaltungen Kunstmuseum Solothurn Mo Musik
30 Sirius
String Quartet
Das Sirius String Quartet verbindet die Genauigkeit der klassischen Musik mit der Energie von Jazz und Rock. Die vier Musiker präsentieren das klangliche Spektrum des klassischen Streichquartetts sowohl in akustischer Form als auch mit elektronischen Klangmitteln. 20.30 Uhr HKB Papiermühlestrasse 13d, Grosser Konzertsaal
Mo Musik Klassik
Werke von HKB-Kompositionsstudierenden und Franz Schuberts Irrlicht, von Studierenden neu instrumentiert. Mit dem Ensemble This | Ensemble That und dem Ensemble Nuance. Konzert im Rahmen des Musikfestivals Bern. 14.00 Uhr Reitschule, Grosse Halle
Mi
Vom 16. bis 20. Oktober 2017 gehen 12 ausgewählte Jazzstudierende der Musikhochschulen Bern, Basel, Luzern, Lausanne und Zürich unter der Leitung von Sylvie Courvoisier auf eine Konzerttour durch die fünf beteiligten Städte. Mit: A. Schärli (cl / ss), A. Favennec (as), S. Jenny (ts), P. Marsigny (bcl), N. Indlekofer (tp), O. Szutenberg (tp), L. Reinert (tb), J.-F. Simon (euph / tuba), L. Mandic (g), A. Boinay (p), X. Rüegg (b), M. Cina (dr). 20.30 Uhr BeJazz Liebefeld
5
Konservierung und Restaurierung
22 Master-Thesis-
und Sa Forever 21 – Verantwortung ist Selbstverschwendung Master-Thesis von Marie Popall 22.00 Uhr PROGR Sa
All Star Projekt mit Sylvie Courvoisier
bis So
Sound Arts, Musik und Bewegung
HKB geht an Land 17
20 DKSJ*
16
Mo Vortrag
Mi
Do
15
2
4
Theater
Jazz
Do
5
Theater
Tryout!
Studierende des Masters Expanded Theater präsentieren ihr Vorsprechprogramm. 19.30 Uhr Vidmarhallen, Vidmar+
Klassenauditionen 19 16
bis Fr
Vom 16. Oktober 2017 bis Jan 19. Januar 2018 finden zahlreiche Klassenauditionen statt, mit Studierenden aus verschiedenen Instrumentenklassen. Eintritt frei. Infos: hkb.bfh.ch / auditionen oder +41 31 848 39 78
Di
Musik / Forschung
17
Der Kunst ausgesetzt
Präsentation des Sammelbands zum 5. Internationalen Kirchenmusikkongress zum Verhältnis von Religion, Kirche und Liturgie zur Musik. 18.30 Uhr Vernissage und Apéro 19.30 Uhr Lesung von Jürgen Theobaldy mit Orgelbegleitung von Daniel Glaus im Münster hkb-interpretation.ch / veranstaltungen Kirchgemeindehaus Münster
Sa
Alte Musik
28 Konzert: und So
Zeitgeist
29 Warum sind zwischen 1765 und 1790
zahlreiche Sinfonien in g-Moll entstanden? In einem Side-by-sideProjekt gehen das Berner Orchester für Alte Musik Les Passions de l’Ame und Studierende der HKB dieser Frage nach.
Die Studierenden werden vor den Konzerten in die historische Aufführungspraxis eingeführt und auf die Werke vorbereitet. Konzert mit Sinfonien von G. Ch. Wagenseil, A. Rosetti, J. B. Vanhal und J. Haydn. Leitung: Meret Lüthi Sa, 19.30 Uhr Französische Kirche Bern So, 17.00 Uhr Église Saint-François Lausanne Foto: Guillaume Perret
Musik
bis Sa
Mit dem Dozenten Oliver Waespi entstehen neue Werke für Bläserbesetzungen, von Kammerensembles bis zu voll besetzten sinfonischen Blasorchestern. Leitung: Rolf Schumacher HKB Papiermühlestrasse 13a
Fr
Theater
Mi
Musik
3
Groove Space
15
Mozarts Bläserkonzerte
und Sa Workshop-Präsentation mit Studierenden des Masters Theater unter der Leitung von Sebastian Matthias HKB Zikadenweg
4
Konzert unter dem Titel Mozarts Bläserkonzerte zwischen Konvention und Freiheit. Leitung: M. Form / M. Arter 17.00 Uhr Konservatorium Bern
Mo Design
6
bis Mi
8
Design Research Methods Festival
Das Festival des Masters Design diskutiert in sechs halbtägigen Workshops aktuelle design- und designforschungsrelevante Ansätze und Methoden, geleitet von Expertinnen und Experten wie Daniela Peukert, Ruben Pater, Charlotte Malterre-Barthes, Reto Lämmler und Beatrice Kaufmann. Anmeldung: facebook.com / MAComDes / events 9.30 – 17.30 Uhr HKB Fellerstrasse
Sa
Musik
18
Blasmusikkonzert
Abschlusskonzert der Studienwoche Blasmusik-Dirigieren mit dem Symphonischen Blasorchester des Schweizer Armeespiels und den während der Studienwoche erarbeiteten Kompositionen. Leitung: Philippe Bach 19.30 Uhr Südpol Luzern, Grosse Halle
Mo Musik Klassik
20 Konzerte ECMA Die European Chamber Music Academy gastiert vom 20. bis 25. November 2017 an der HKB. Mo, 19.30 Uhr Eröffnungskonzert in Kooperation mit der Konzertreihe Kammermusik Bern mit dem Quartetto Cosmos, dem Trio Metral und dem Quatuor Hanson und Werken von Bartok, Mendelssohn und Schubert. Tickets: konzerttheaterbern.ch Sa, 19.30 Uhr Abschlusskonzert mit ausgewählten Ensembles des ECMA-Meisterkurses. Konservatorium Bern, Grosser Saal
Foto: Micha Bardy
Di
21 Mi
Konzert
8
Rock & Pop Night
Studierende des MAS Pop & Rock präsentieren ihre aktuellen Projekte in kleiner und meist akustischer Besetzung. Eintritt frei, Barbetrieb. 19.30 Uhr Werkhof 102
So
Musik
12
Ensemble Vertigo
Zur Ausstellung 10 Americans – After Paul Klee macht das Ensemble Vertigo unter dem Titel From the Same Planet die Verbindungslinien zwischen der Musik der US-amerikanischen Moderne und dem bildnerischen Werk Paul Klees hörbar. Werke von J. Wood und J. Cage. Leitung: Lennart Dohms / Solist: Brian Archinal 17.00 Uhr Zentrum Paul Klee, Auditorium
Forschung
GSA-Fest
Die Graduate School of the Arts Bern feiert ihre Promovierten! 18.00 – 20.00 Uhr HKB Ostermundigenstrasse 103, Auditorium
Mi
Design
29 Keynote:
Th. Blancpain
Öffentliche Abendveranstaltung des Masters Design, an der Unternehmer und Forscherinnen ihre Projekte vorstellen. Diesmal mit Thierry Blancpain von der Schriftschmiede Grilli Type. 19.00 Uhr Impact Hub Bern, Sky Room
Mi
Musik
29 Open Chamber
Music
Mit Johannes Otter (Horn) und HKB-Studierenden 19.30 Uhr HKB Ostermundigenstrasse, Auditorium
Mo Musik Klassik
13
Dozierendenkonzert
Gertrud Weinmeister (Viola) und Igor Andreev (Klavier) spielen Werke von F. Mendelssohn, M. Glinka und F. Schubert 19.30 Uhr Konservatorium Bern, Grosser Saal
Mi
Forschungsworkshop
29 Sprechen
bis Do
im Theater 30
Thema: Praktiken des Sprechens im zeitgenössischen Theater und der Umgang damit in der Schauspielausbildung. Zielpublikum: Studierende und Dozierende von Theaterhochschulen, Sprechwissenschaftlerinnen und Sprecherzieher, Theaterwissenschaftlerinnen und Theaterpraktiker. Anmeldung: theater@hkb.bfh.ch Mi, 10.00 – 19.30 Uhr Do, 9.30 – 18.00 Uhr HKB Zikadenweg
Do
Symposium
30 The Nov bis Sa
2
Dez
Future Sound of Pop Music
Das Symposium diskutiert, wie sich die Klangästhetik der populären Musik während der letzten Jahrzehnte verändert hat, und stellt zur Debatte, wie neue Sounds entstanden sind, wie sie eingesetzt, ständig erneuert und durch neue Sounds ersetzt werden. Nicht zuletzt erörtert es die Zukunft von Sounds in der Popmusik. Das Symposium ist Teil des SNF-Projekts Kultsounds. futuresoundofpopmusic.net HKB Ostermundigenstrasse
SEPTEMBER– NOVEMBER 2017
Studienwoche Blasmusik18 Dirigieren 14
Foto: Thomas Burkhalter
VERANSTALTUNGSREIHEN Musik
Masterkonzerte Jazz
Sa, 21.10.2017 Meisterkurs: Septura Brass Septet Infos: hkb.bfh.ch / veranstaltungen
Musik
Fr, 10.11.2017 Meisterkurs Querflöte: Hermann van Kogelenberg 10.00 – 13.00 / 14.00 – 17.00 Uhr HKB Papiermühlestrasse 13h, Veress Saal
Die Serie mit mehr und weniger jazzigen Klängen und viel Gesang, ab Oktober jeweils dienstags, neu in der Lorraine. 20.30 Uhr Café Kairo
Di, 5.9.2017 Corinne Huber – Nojakîn mit Blech am Tisch 19.30 Uhr Michael Haudenschild – Krosmo 21.15 Uhr
HKB Forschung
Mi, 6.9.2017 Marina Sobyanina – Liebster Lobster 19.30 Uhr Zooey Agro – 13 Year Cicada 21.15 Uhr
Mi, 27.9.2017 Angewandte Interpretationsforschung Host: Martin Skamlez, HKB Ostermundigenstrasse, Raum 112
Do, 7.9.2017 Sebastian Bättig – Black Swarm 19.30 Uhr Dimitri Howald – Ilja 21.00 Uhr Fr, 8.9.2017 Sophie Adam – Kin Lily 19.30 Uhr Richard Köster – Coasline Paradox 5 21.00 Uhr Mo, 11.9.2017 Christophe Muheim – Trio Augmenté 19.30 Uhr César Gonin – Reel Beetz 21.00 Uhr Di, 12.9.2017 Lisa Hoppe – Ambush 19.30 Uhr Valentin von Fischer 21.00 Uhr Mi, 13.9.2017 Josua Beureux – Metamorphive 19.30 Uhr Michael Wyss – Q+ 21.00 Uhr Do, 14.9.2017 Josephine van der Wingen 19.30 Uhr Mathieu Scheuber – Out Of The Box 21.00 Uhr Fr, 15.9.2017 Tom Millar – Tom Millar Quartet feat. Alice Zawadzki 19.30 Uhr Manuel Engel – Meta Marie Louise 21.00 Uhr HKB Ostermundigenstrasse, Auditorium Musik
Meisterkurse
Mo / Di, 11. / 12.9.2017 Meisterkurs Klavier: Robert Levin 10.00 – 13.00 / 15.00 – 18.00 Uhr HKB Papiermühlestrasse 13d, Grosser Konzertsaal Mo, 25.9.2017 Meisterkurs Gitarre: Oscar Ghiglia 10.00 – 13.00 / 14.30 – 17.30 Uhr HKB Papiermühlestrasse 13a, Kammermusiksaal Mo – Mi, 9. – 11.10.2017 Meisterkurs Violine: Benjamin Schmid 10.00 – 13.00 / 14.00 – 17.00 Uhr HKB Papiermühlestrasse 13h, Veress Saal Fr – So, 13. – 15.10.2017 Meisterkurs Horn: Thomas Hauschild 10.00 – 13.00 / 14.00 – 17.00 Uhr HKB Ostermundigenstrasse, Ensembleraum 161
ForschungsMittwoch
Mi, 4.10.2017 Riding Shotgun in the Fight Against Human Trafficking Lisa Mercer stellt ihre App Operation Compass vor, mit der Lastwagenfahrer / innen die US-Behörden anonym informieren können, wenn sie Vorfälle von Menschenhandel beobachten. Vortrag in Englisch. Hosts: Arne Scheuermann / Robert Lzicar HKB Schwabstrasse, Multifunktionsraum Mi, 25.10.2017 Materialität in Kunst und Kultur HKB Schwabstrasse, Multifunktionsraum Mi, 8.11.2017 Intermedialität HKB Schwabstrasse, Multifunktionsraum Mi, 22.11.2017 Kommunikationsdesign HKB Schwabstrasse, Multifunktionsraum
Jeweils 17.00 Uhr Infos: hkb.bfh.ch / forschungs-mittwoch
Singer’s Night
Verzeichnis Veranstaltungsorte Abeggstiftung Riggisberg
BeJazz Liebefeld
Jazz am Montag Ab Oktober präsentieren Studierende im PROGR jeden Montagabend Musik aus ihren Workshops, Projekten und Working Bands. Im Anschluss Jamsession. 20.30 Uhr PROGR, Sonarraum U64
Halt auf Verlangen!
Die Konzertserie geht bereits in die fünfte Runde. Die besten Studierenden der Instrumentalklassen präsentieren sich in der Kapelle des Berner Generationenhauses mit ausgewählten Solo- und Kammermusikwerken. Do, 12.10.2017 Studierende der Low-Brass-Klassen von Ian Bousfield (Posaune), Rex Martin (Tuba) und Thomas Rüedi (Euphonium). Do, 26.10.2017 Studierende von Patricia Pagny (Klavier), Christian Roellinger (Saxophon) und Daniele Galaverna (Fagott). Do, 9.11.2017 Studierende von Monika Urbaniak (Violine) sowie Johannes Otter, Thomas Müller und Markus Oesch (alle Horn). Do, 23.11.2017 Es spielen Studierende von Brian Archinal, Jochen Schorer und Christian Hartmann (alle Schlagzeug) sowie von Malin Hartelius und Kai Wessel (Gesang). 18.00 Uhr Spittelkapelle im Burgerspital begh.ch
Dammweg 43, 3013 Bern
Église Saint-François Lausanne
Place Saint-François, 1003 Lausanne
Französische Kirche
Predigergasse 3, 3011 Bern
HKB Burg Biel
Jakob-Rosius-Strasse 16, 2502 Biel / Bienne
HKB Fellerstrasse
Fellerstrasse 11, 3027 Bern
HKB Ostermundigenstrasse
Ostermundigenstrasse 103, 3006 Bern
HKB Papiermühlestrasse
Papiermühlestrasse 13a / d / h, 3014 Bern
HKB Schwabstrasse
Schwabstrasse 10, 3018 Bern
HKB Zikadenweg
Zikadenweg 35, 3006 Bern
Holzstofffabrik Rondchâtel Rondchâtel, 2603 Péry
Impact Hub Bern
Spitalgasse 28, 3011 Bern
Kirchgemeindehaus Münster
Herrengasse 11, 3011 Bern
Konservatorium Bern
Kramgasse 36, 3011 Bern
Kunstmuseum Solothurn
Musik Klassik
Könizstrasse 161, 3097 Liebefeld
Café Kairo
HKB Jazz
Werner Abeggstrasse 67, 3132 Riggisberg
HKB -ZEITUNG
N O V
Di
Werkhofstrasse 30, 4500 Solothurn
La Prairie
Sulgeneckstrasse 7, 3007 Bern
Loeb
Spitalgasse 47, 3011 Bern
PROGR
Speichergasse 4, 3011 Bern
Reitschule
Neubrückstrasse 8, 3012 Bern
Schulthess Klinik Zürich
Lenghalde 2, 8008 Zürich
Spittelkapelle im Burgerspital
Bahnhofplatz 2, 3001 Bern
Südpol Luzern
Arsenalstrasse 28, 6010 Kriens
Vidmarhallen
Könizstrasse 161, 3097 Liebefeld
Werkhof 102
Schwarztorstrasse 102, 3007 Bern
Zentrum Paul Klee
Monument im Fruchtland 3, 3006 Bern
Ziegelei Orvin
Jorat 122, 2534 Orvin BE
Weiterführende Infos: hkb.bfh.ch / veranstaltungen
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26 Okt – 11 Nov 2017
SEPTEMBER– NOVEMBER 2017
6 Saiten. 43 Songs.
HKB -ZEITUNG
Eine Bank. das internationale Tanzfestival der Dampfzentrale
B E K B
B C B E
Für ds L äbe.
BILDER ERZÄHLEN 2.9.–19.11.2017
Literarische Begegnungen mit der Sammlung des Kunstmuseum Thun Mit Tim Krohn, Esther Pauchard, Christoph Simon, Rinia und einer 3. Klasse der Primarschule Neufeld
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Mit: Michael Clark Company, Eisa Jocson, Jefta van Dinther / Cullberg Ballett, Simon Mayer, Lea Moro, Augustin Rebetez
Ein BFH-Zentrum stellt sich vor
Arts in Context
Nathalie Pernet ist Leiterin der Fachstelle F+E an der HKB und Mitglied der Steuerungsgruppe des BFH-Zentrums Arts in Context.
Arts-co bietet mit seinen interdisziplinär zusammengesetzten Forschungsgruppen anwendungsorientiertes Wissen aus den Künsten, Geistes- und Naturwissenschaften und entwickelt Lösungen zu folgenden Fragen bzw. Anwendungsbereichen: Wie kann visuelle Gestaltung das kommunikative Umfeld insbesondere im Gesundheitsbereich verbessern? • Wissensdarstellung • Signaletik – Orientierungs- und Informationssysteme • Visuelle Objekt- und Raumanalyse
SEPTEMBER– NOVEMBER 2017
Kompetenzen
Wie können mit künstlerischen Praktiken neue Sichtweisen auf drängende gesellschaftliche Problemstellungen gefunden werden? • Erkenntnisprozesse und Analysen • Forschungsbasierte Vermittlung und Produktion Wie können die in Kunst und Kulturgütern verwendeten Materialien (Materialwissen) untersucht und Konzepte für deren Erhaltung oder Restaurierung erarbeitet werden? • Materialuntersuchungen • Forschungsbasierte Konservierungsund Restaurierungskonzepte
HKB -ZEITUNG
Mit dem strategischen Entscheid der Fachhochschulleitung, die Forschung der BFH verstärkt interdisziplinär auszurichten, wurde 2014 ein erster Call für departementsübergreifende BFH-Zentren lanciert. Ein zweiter folgte 2015, bei dem sich auch die HKB mit dem Antrag für das BFH-Zentrum Arts in Context bewarb. Erfolgreich. Seit Anfang Januar 2016 beheimatet die HKB eines von sieben BFH-Zentren und arbeitet in zwei weiteren mit. Basis der Zentren bilden etablierte Kompetenzen in Instituten und Forschungsschwerpunkten, die so in einem spezifischen Bereich gebündelt und sichtbar werden. Wie sich Arts-co von der HKB-Forschung unterscheidet? Arts-co unterscheidet sich nicht, sondern ergänzt. Einerseits schliesst Arts-co eine Lücke und hilft, Forschungsresultate in der Praxis zur Anwendung zu bringen. So unterstützt es beispielsweise die Forschenden des Projekts PunktPunkt-Komma-Strich dabei, für die Produktion des von ihnen entwickelten inklusiven Lernmittels einen Verlag zu finden und weitere Geldquellen zu erschliessen, um die Heftreihe im Laden verkaufen zu können. Auch hilft es, die App pARTicip zur Vermittlung von Kunst im öffentlichen Raum weiterzuentwickeln, um in der Schweiz eine flächendeckende Werkdokumentation zu erreichen. Weitere Städte und Kantone werden demzufolge als Partner gesucht, die sich an der App beteiligen (siehe Interview). Andererseits arbeitet Arts-co daran, das Gebiet der Auftragsforschung weiter auszubauen und mit dem in jahrelanger Forschungsarbeit gewonnenen Know-how neue Geldgeber für Auftragsprojekte zu gewinnen. Dadurch lassen sich die Förderquellen diversifizieren und die HKB-Forschung ist finanziell breiter abgestützt. Kurzum: Mit Arts-co ist die HKB daran, sich weiter mit Partnern aus Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur, Verwaltung und Wissenschaft zu vernetzen. Gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte zielen auf anwendungsorientierte und praxisnahe Resultate.
Wie können mit nachgebauten historischen Instrumenten musikalische Werke vergangener Epochen interpretiert werden (Instrumente und Interpretation)? • Musikinstrumente • Historische Forschung • Interpretationspraxis • Kreationsprozesse in Musik und Musiktheater
Leistungen
Forschungs- und Entwicklungsprojekte, Beratungen, Expertisen, Evaluationen
Kontakt
Anfragen: arts-co@bfh.ch / 031 848 39 37 Leitung: Thomas Gartmann Koordination: Matthias Jungen Informationen: bfh.ch / arts-co
Titelblatt der Broschüre des BFH-Zentrums Arts in Context (Foto: Nicole Hametner)
Im Gespräch mit Forschungsprojektleiterin Kristina Herbst Kristina, du beschäftigst dich als KonservatorinRestauratorin damit, wie Kunst im öffentlichen Raum erhalten und gepflegt werden kann. Welche Probleme stellen sich dabei? Bei der Pflege von Kunst im öffentlichen Raum gibt es ein erweitertes Feld an Einflüssen und Interessen. Diese sog. «Kunst für alle» ist nicht nur dem direkten Einfluss der Umwelt ausgesetzt; offenbar werden diese Werke im Aussenraum anders wahrgenommen und in gewisser Weise anders bewertet als im geschützten Museumsbereich, was eines der vielen Motive für (Kunst-)Vandalismus ist. Die Umstände im Aussenraum erzwingen oft Lösungen, die sich sicherlich an der zeitgenössischen Restaurierungsethik orientieren; jedoch ist hier die Konzeptentwicklung zur Pflege meist mit einer komplexen Diskussion mit anderen Berufsfeldern – wie Architektur, Kunstgeschichte und Kunst – verbunden. Dieser Austausch endet in der Regel in der Findung eines Kompromisses beim Erhalt der Objekte und ist für mich sehr horizonterweiternd.
Künstler oder Künstlerin noch Titel einer Arbeit sind für die Betrachtenden in Erfahrung zu bringen. Um Kunst nicht als rein ästhetische Stadtmöblierung zu verstehen, bedarf es einer Vermittlung künstlerischer Inhalte. Dadurch wird ein Kontext zum Objekt und seinem Standort geschaffen; die Wertschätzung steigt. Mit der Akzeptanz rückt das Interesse am Erhalt in den Vordergrund. Daher verfolgten wir mit pARTicip zwei Ziele: Einerseits wollten wir den Betrachtenden interaktiv Hintergrundinformationen zum Werk vermitteln und Kunst so erfahrbar machen. Andererseits sollte auch die Öffentlichkeit direkt in die Pflege der Objekte miteingebunden werden: So ermöglicht es die App heute, offensichtliche Schäden schnell dem Eigentümer, der Eigentümerin zu melden und zu beseitigen. Damit lassen sich die notwendigen konservatorischen Massnahmen an einem Kunstobjekt einfach minimieren und die vielerorts umstrittenen hohen Kosten eindämmen.
Auf dein erstes Forschungsprojekt, in dem du den Leitfaden Zum Umgang mit Kunst im öffentlichen Raum verfasst hast, folgte das zweite: pARTicipate. Im diesem SNF-Agora-Projekt habt ihr die App pARTicip entwickelt. Wozu? Kunstwerke stehen meist ohne jegliche Erklärung im öffentlichen Raum – weder
Die App pARTicip ist auf grosses Interesse gestossen. Das Forschungsprojekt ist nun aber zu Ende und die finanziellen Mittel sind ausgeschöpft. Trotzdem möchtet ihr die App weiterentwickeln, um in der Schweiz eine flächendeckende Werkdokumentation zu erreichen. Was sind eure nächsten Schritte und wie unterstützt euch Arts in Context dabei?
Mit der Einführung der App auf dem Markt haben wir uns in die Rolle eines Produktanbieters begeben – der Beruf des Restaurators, der Restauratorin hingegen spielt sich weniger im Bereich des Produkt- und Marketingmanagements ab. Mit dem Knowhow von Arts-co konnte das pARTicip-Team eine finanzielle Strategie entwickeln, die es nun erlaubt, die App nachhaltig auf dem Markt zu platzieren. Da wir auf eine Anschubfinanzierung angewiesen sind, unterstützt uns das BFH-Zentrum Arts-co zusätzlich bei der Einreichung von Finanzierungsgesuchen bei verschiedenen Förderinstitutionen.
Die Fragen stellte Nathalie Pernet.
Kristina Herbst hat an der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst Hildesheim / Holzminden / Göttingen ihr Diplom als Restauratorin erlangt. Danach machte sie ihren MA in der Fachrichtung Restaurierung von gefassten Holzobjekten und Gemälden und schrieb ihre Thesis Von Antes bis Wurmfeld. Zum konservatorischen Umgang mit der Strassenkunst in Hannover. Während ihrer Ausbildung war Kristina Herbst in zahlreichen Museen, Restaurierungsateliers und Galerien in Berlin, Hannover, London und Paris tätig, bevor sie 2007 als Lehrbeauftragte an die HKB kam. Heute forscht sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsschwerpunkt Materialität in Kunst und Kultur und ist im Fachbereich Konservierung und Restaurierung in der Lehre tätig.
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HKB -ZEITUNG
SEPTEMBER– NOVEMBER 2017
Schaufenster — Arbeiten aus der HKB
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«Was passiert fernab der Stadt, in der heimischen Idylle, im Wald?» In ihrem Buch Der Wald hinter meinem Haus dokumentiert Bettina Aeberhard mittels Zeichnungen und Textfragmenten den Wald (Bachelor-Thesis in Visueller Kommunikation 2017, 120 Seiten).