Heimatsommer 2016 – Hochschwarzwald Magazin

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www.hochschwarzwald.de

Ein Hoch auf uns! Schöner Mist

Familien-Anfass-Urlaub auf dem Hofgut Dürrenbühl

Tauchgang

Sommerwanderungen mit Badestopp

Nicht alles Käse auf der Alp in Äule

Bei den Tills arbeiten alle gemeinsam für den guten Geschmack

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Liebe Gäste, liebe Hochschwarzwälder, gemeinsame Erfahrungen verbinden, sie prägen uns, machen aus Fremden Bekannte oder gar Freunde. Menschen, die zusammen Schönes erleben, wachsen zu einer Gemeinschaft. Schon weit vor unserer Zeit hatte der Zusammenhalt in den Familien und Dörfern eine besondere Bedeutung. Gerade als die Mittel im Hochschwarzwald knapp waren, sicherte die Gemeinschaft Existenzen. Stark ausgeprägt ist das Wir-Gefühl auch heute noch – in diesem Sommer wollen wir es mit Ihnen feiern. Die Gemeinschaft im Hochschwarzwald ist in vielen Facetten erlebbar, insbesondere in Vereinen sowie bei zahlreichen Festle und Hocks. In St. Märgen packt ein ganzes Dorf an, um die traditionelle Geisterwanderung auf die Beine zu stellen. Das gemeinsame Heuen auf dem Hofgut Dürrenbühl in Grafenhausen schweißt Urlauber und Einheimische zusammen. Beispiele wie diese gibt es zuhauf, sie zeigen den besonderen Stellenwert der Gemeinschaft in unserer Region.

hocherfreut Erste Adresse für Ihre Entdeckungsreise im Hochschwarzwald: Hochschwarzwald Tourismus GmbH Freiburger Str. 1 • 79856 Hinterzarten Telefon: +49 (0)7652/12060 info@hochschwarzwald.de www.hochschwarzwald.de

Der Heimatsommer 2016 soll uns alle dazu anregen, das Wir wieder neu zu entdecken und zu erleben. Unser Magazin mit dem Titel „Ein Hoch auf uns!“ erzählt Geschichten über das Wir-Gefühl im Hochschwarzwald und befasst sich mit den Themen „Lasst uns bewegen“, „Lasst uns anpacken“, „Lasst uns feiern“ und „Lasst uns schlemmen“. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und hoffen, Sie haben Freude an unseren Heimatsommer-Geschichten. Nutzen Sie das Magazin, um sich inspirieren zu lassen. Gehen Sie mit uns raus und genießen Sie gemeinsam mit Familie und Freunden die Vielfalt unserer einzigartigen Region. Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Sommer mit Ihnen.

Herzlichst Ihr Thorsten Rudolph Geschäftsführer der Hochschwarzwald Tourismus GmbH

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St. M채rgen mag es gruselig

Unterwegs im Geisterwald 4

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6 1 0 2 r e Somm 06 Lasst uns anpacken

Schöner Mist!

12 Lasst uns bewegen

Ab in die Gumpe!

16 Lasst uns feiern

Mit Anlauf verhockt

20 Tipps von echten

Hochschwarzwäldern

Was ist ein Hock?

22 206 Aufenthalte, das macht

11 Jahre oder 576 Wochen

Stammgast: Guy Hendel

24 Lasst uns bewegen

Tauchgang

28 Lasst uns feiern

Eine Frage

des Geschmacks

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30 Lasst uns schlemmen

alles Käse auf der Alp in Äule

48 Hotels stellen sich vor

Nicht

Aktiv

32 Mein Hochschwarzwald

49 Alle Geschichten auf

für Zuhause

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L asst uns anpacken Unterwegs im Geisterwald

40 Hier ist was los! Sommer-Events 44 Viel erleben für wenig Geld mit

der Hochschwarzwald Card

„Ganz schön cool hier“

46 Wo der Bauernhof zum ­Spielplatz wird

Stammgäste: Familie Graf

im Hochschwarzwald

unserer Übersichtskarte

Auf einen Blick

50 Impressum


Lasst uns anpacken

Schöner Mist!

Familienurlaub auf einem Hochschwarzwälder Bauernhof, wie dem Hofgut Dürrenbühl bei Grafenhausen, ist kein Zuckerschlecken. Hinter dem Landidyll steckt eine Menge harter Arbeit. Doch gerade deshalb ist es dort besonders schön. 6

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eu machen in der prallen Sonne findet meine Tochter Maj „richtig toll“! Zumindest zehn Minuten lang: Erst mit der Heugabel eine große Portion aufspießen, leicht aufschütteln und mit gut dosiertem Schwung wenden. „Das ist eure Aufgabe für die nächsten drei Tage“, hatte uns Claudia Friedrich am Morgen aufgetragen, die Bäuerin des Hofgut Dürrenbühl, das auf einer sonnigen Anhöhe in der Nähe von Rothaus im Hochschwarzwald liegt. Wir sollen das bereits gemähte Gras zum Trocknen ausbreiten und es wenden, sobald es grau wird und zu duften beginnt. Und abends zu Bahnen zusammenlegen, damit es nicht feucht wird. von Patrick Kunkel

„Das Wetter wird schön“, sagt Claudia: „Morgen Abend sollte das Heu fertig sein.“ Eigentlich eine überschaubare Aufgabe, finde ich. Zumal das Stück Wiese, auf dem wir zugange sind, kaum größer ist als ein Bolzplatz, ein paar ausladende Lärchen stehen darauf und in der Mitte die alte St.-Cyriakus-Kapelle – das schaffen wir locker!

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Die körperliche Arbeit tut gut. Das Heu raschelt und duftet verführerisch, es summt und brummt um uns herum, die Aussicht von der Anhöhe oberhalb des Dürrenbühlhofs ist eine Wucht. Nur meine Kinder sehen das alles anders: „Papa, meine Arme tun weh“, meint Maj, meine Jüngste. „Papa, ich kriege Blasen an den Händen“, lamentiert Meret, die Mittlere. Und Mila, die Älteste, findet: „Es ist viel zu heiß, Papa!“ Simone, meine Frau, schwingt den Rechen und lacht: „So wenig Ausdauer?“ „Können wir zu den Kälbchen?“, ruft Maj – und weg sind die drei. Auf dem Hofgut leben Claudia und ihr Mann Sigfried „Sigi“ Friedrich, außerdem Claudias Schwester Birgit und German, der älteste Sohn der Familie, der bald den Hof übernehmen wird. Haupt­ erwerb ist die Milchproduktion, daneben züchten die Friedrichs Pferde, verkaufen Fleisch und Wurst aus hofeigener Produktion und sie vermieten das einstige Leibgedinghaus an Feriengäste. Die ganze Familie arbeitet tagaus, tagein auf dem Hof und einige Zeit im Jahr teilen Schülerpraktikanten das Leben der Friedrichs. „Wir sind ganz gut ausgelastet“, sagt Claudia – und untertreibt damit wohl ein

bisschen. Jeden Morgen steht sie im Stall und jeden Abend: Füttern, Melken – und das 365 Tage im Jahr. Bei klirrendem Frost ebenso wie im Hochsommer. An Weihnachten ebenso wie an Geburtstagen. 65 Vorderwälder-Milchkühe gehören zum Hof und natürlich Kälbchen, ein paar Ziegen und Schafe, 18 Pferde, ein Esel, drei Hunde und viele, viele Katzen. Die Friedrichs kommen mit ihrem Bioland-Betrieb einigermaßen über die Runden, dennoch arbeitet Claudia nebenher als Springerin für die örtliche Tourist-Information: „Ich liebe es, rauszukommen und andere Menschen zu sehen, für mich ist das wie Urlaub.“ Andersherum ist für uns, wie für die meisten Feriengäste, genau das Urlaub, was für Claudia und Sigi Arbeitsalltag ist. Claudias Tagwerk beginnt morgens um sechs. Sie zieht sich Gummistiefel und eine Gummischürze über Jeans und T-Shirt und läuft vom Wohnhaus in den Stall. Noch sind ihre Kleider sauber, aber das wird sich gleich ändern. Derweil klingelt in unserer Ferienwohnung, dem ehemaligen Altenteil des Hofs, der Wecker. Die zwei Kleinen sind aus dem Bett, noch ehe ich den Ausknopf gefunden habe. Die

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beiden anderen dürfen heute ausschlafen. Draußen schickt die Sonne rotgoldene Strahlen über die Matten rund ums Haus, dazu eine Tasse dampfender Kaffee. Das vom Tau feuchte Gras auf der Wiese vor dem Häusle kitzelt die nackten Fußsohlen. Dann den grünen Overall und die Gummistiefel übergestreift, die mir Bauer Sigi gestern geliehen hat, und ich bin ­bereit für Taten! Wir treffen Claudia im Kuhstall. Noch ist es dort friedlich und ruhig. Die Tiere liegen in ihren Boxen, es duftet nach warmen Kuhleibern, nach Silofutter und nach Mist. Dann ist Ende der Beschaulichkeit: Claudia drückt jedem von uns einen Stock in die Hand: „Ich bereite im Melkstand alles vor, und ihr treibt schon einmal die Kühe im Stall zusammen.“ Was leichter gesagt ist als getan, wir merken schnell, dass freundliche Worte nicht genügen. Die schweren Tiere bleiben lieber liegen – dafür sind also die Stöcke gedacht! Ein bisschen mulmig ist mir: Hier stehen ungefähr 60 Kühe im Stall, ein paar haben große Hörner, und dazwischen Meret, Maj und ich. Geht das gut? Es geht gut! Ein Klaps mit dem Stock auf den Hintern, dann bewegt sich der erste 800-KiloLeib aus seiner Box, dann der nächste und schließlich trottet, wenn auch widerwillig, die ganze Herde Richtung Melkstand. „Das Arbeiten gefällt mir gut“, sagt Maj, als wir uns kurz auf einen Strohballen setzen, „also das mit den Kühen. Dann fühle ich mich, als wäre ich ein Bauer. Am besten klappt es, wenn man das zusammen macht, also Kühe zusammentreiben.

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Zu zweit ist man schneller und alleine können auch Sachen passieren. Aber ich habe keine Angst vor den Kühen.“

Bäuerin Claudia kennt den charakter jeder kuh Eng aneinandergedrängt warten die Tiere, dass sich das Einlassgatter zum Melkstand öffnet. Zwölf Kühe passen dort hinein, sechs auf jeder Seite. Die Melkmaschine erzeugt ein stetiges, pulsierendes Geräusch. Claudia steht etwa einen Meter tiefer als die Tiere, was einerseits praktisch ist, denn so kommt sie, ohne sich zu bücken, an die Euter heran. Und was andererseits nicht ganz so praktisch ist, weil die Kühe nicht etwa, nur weil jetzt Melken auf dem Programm steht, urplötzlich gute Manieren gelernt hätten: Ab und an „löst“ sich ein Kuhfladen und klatscht aus großer Höhe auf die Bodenfliesen. Und von dort spritzt es weiter – auf Claudias praktische Gummischürze und auf mein TShirt mit dem schönen Aufdruck, der mir bis vor ein paar Sekunden so gut gefallen hat, auf die Haare. Ins Gesicht. Claudia zeigt uns, wie alles funktioniert. „Zuerst musst du das Euter saubermachen“, sagt sie, denn diese sind oft verklebt mit angetrockneter Gülle. Sie langt mit ihren kräftigen, von der Arbeit schwieligen Händen in einen Eimer und zupft eine Handvoll Holzwolle ab. Ehe Claudia die Melkbecher über die Zitzen stülpt,

muss per Hand angemolken werden. Maj probiert das aus und kräht begeistert, als der erste Strahl frischer, warmer Milch aus der Zitze spritzt. „Der Rest läuft automatisch und sobald das Euter leergemolken ist, fallen die Saugnäpfe von selbst ab“, erklärt Claudia. Ich darf es auch versuchen und nach einiger Zeit klappt das Melken mit Maschine. Allerdings treten Kühe auch gelegentlich und sie treten hart. Wenn die Kuh schlechte Laune hat, kann es gefährlich sein. Eine erwischt mich an der Hand, während ich das Euter reinige. Claudia dagegen kennt ihre Tiere, man trifft sich ja auch zweimal täglich im Stall: „Ich kenne den Charakter jeder Kuh.“ Ein Blick auf das Euter genügt. Die Kinder beschäftigen sich inzwischen mit viel Hingabe damit, Pferdeäpfel mit Schippe und Besen vom Hof zu beseitigen, dann wird den Kätzchen hinterhergejagt, der Hofhund gestreichelt und, ach ja, die Kälbchen müssen ja auch noch gefüttert werden! „Jetzt erst mal frühstücken“, ruft Claudia und lädt uns an den Tisch im großen Wohnhaus der Familie ein. „Wir haben einen eher atypischen Hof“, sinniert sie beim Morgenkaffee: „Kein altes Schwarzwälder Holzhaus mit Walmdach, nicht so ein Hof wie aus dem Prospekt.“ Der alte Hof sei vor einem halben Jahrhundert vollständig abgebrannt und an dessen Stelle wurde ein modernes Wohn- und Stallgebäude errichtet. Am Tisch herrscht Trubel, neben Familie Friedrich und uns sitzen diesmal drei Schülerpraktikanten mit am Tisch, die den Alltag auf einem

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Morgens immer früh aufstehen, Kühe melken und Heu machen... Das Leben auf dem Hofgut Dürrenbühl ist anstrengend, aber schön.

Bauernhof kennenlernen möchten. Brot wird geschnitten, Geschirr klappert, alle langen kräftig zu und reden lebhaft durcheinander: Es gibt Bauernbrot, selbst gemachte Salami, Marmelade in großen Töpfen, Honig, Lyonerwurst, Leberwurst aus der Dose und dazu viele Geschichten aus dem Hofleben. Die meisten Gespräche bei Tisch drehen sich um die Arbeit auf dem Hof: „Was machen wir nachher?“, will Maj wissen. „Vielleicht Spülmaschine ausräumen?“, sagt Claudia. „Nein! Was mit Tieren! Kein Haushalt!“, mosert Maj. Sigi schlägt vor: „Kälber füttern. Kühe füttern, Kühe auf die Weide lassen!“ „Und danach das Kälbchen von der Weide holen!“ Gestern kam ein Kalb mitten auf der Weide zur Welt. „Wir lassen Kalb und Kuh dort, wo sie sind“, hatte Sigi entschieden. Doch heute früh müssen beide in den Stall gebracht werden – was für ein Abenteuer! Zu acht stapfen wir über die weitläufige Weide. Das frisch geborene Kalb kann schon laufen und hat sich mit seiner Mutter in einem Gebüsch versteckt: „Wir müssen verhindern, dass die beiden ausbrechen und im Wald verschwinden“, sagt

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Sigi: „Sonst kann das Tage dauern, bis wir die Kuh wieder eingefangen haben. Und wer weiß, ob das Kälbchen überlebt.“ Maj, Meret und Mila pirschen mit konzentrierten Mienen an das Gebüsch heran. Von der anderen Seite kommen Sigi und Claudia. Jungbauer German ist sogar motorisiert und hoppelt mit einem Quad über die Weide. „Da ist das Kalb“, ruft Mila. Und da die Kuh. Alles klappt! Sigi und German verfrachten das braunweiß gescheckte Kälbchen auf die Ladefläche des Geländewagens. Meret und Maj dürfen mitfahren und auf das Kleine aufpassen! Gemeinsam mit Sigi treiben Mila und ich die Kuh Richtung Stall – ganz gemächlich. „Viele Gäste helfen sehr gerne mit, und viele kommen schon seit über 20 Jahren mit der ganzen Familie hierher“, sagt Sigi. „Andere Gäste sind kaum auf dem Hof, sondern viel lieber in der Umgebung unterwegs. Und sie entspannen dann, wenn sie hier sind.“ Was man hier ja auch bestens kann. Als ich später auf einer Picknickdecke im Gras liege und mir die Sonne auf den grünen Overall brennen lasse, dem Brum-

men der Bienen und dem Gesang der Vögel lausche, kommt Meret angerauscht – geradewegs vom Ponyreiten und mit ganz roten Backen: „Es ist so schön hier!“, ruft sie begeistert: „Und mithelfen ist auch toll. Und Sigi und Claudia sind toll. Weil sie so nett sind.“ Und dann wird sie nachdenklich: „Aber das Leben, das sie haben, das finde ich anstrengend. Man muss so viel machen. Früh aufstehen morgens. Und das Melken jeden Tag ganz alleine ist ja auch nicht so leicht. Ich würde das ja gerne machen, aber nicht alles davon.“ Das Heu auf der Wiese duftet schon verführerisch. Das haben wir wohl gut gemacht. Und am eigenen Leib erfahren, dass hinter dem Idyll eine Menge harte Arbeit steckt. Wäre es sonst so schön? Gut zu wissen Auf dem Hofgut bei GrafenhausenRothaus kann man übernachten, das Häusle beim Hof kostet für zwei Personen 60 Euro, für sechs Personen 100 Euro pro Nacht. Alles Weitere erfährt man auf: www.dürrenbühl.de

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schl端chtsee bei Grafenhausen


Lasst uns bewegen

Ab in die Gumpe!

Schluchting ist das perfekte Sommer-Abenteuer: Ein bisschen stapfen, ein bisschen kraxeln. AuSSerdem ist einem erst heiSS und dann wird man nass!

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eiko steht mitten im rauschenden Langenbach bei Todtnau und krempelt die Hosenbeine hoch. Einmal, zweimal. „Lieber noch ein bisschen höher.“ Kein Wunder, eben ist er bis zu den Oberschenkeln im Wasser versunken, ganz plötzlich und ganz tief, jetzt ist die Hose halt nass. Kann passieren, immerhin stapfen wir mitten durch einen waschechten Schwarzwälder Gebirgsbach, der zwar klein ist, aber dafür umso wilder bergab tost und oberhalb des kleinen Schwarzwalddorfs Aftersteg eine verwunschene Klamm in den Fels genagt hat. Mächtige

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Granitbrocken liegen kreuz und quer, von dichtem Moospelz überzogen und von schnellem Wasser umspült. Weiter oben rauscht es in Kaskaden den blanken Fels hinab, und umgestürzte Baumstämme Von Patrick Kunkel garnieren das Steilufer, überhaupt präsentiert sich der Langenbach ziemlich ungezähmt. „Und ziemlich schön“, stellt Jan versonnen fest: „Aber ein Spaziergang ist das hier nicht.“ Nein, kein Spaziergang, dafür kraxeln wir zwischen größeren und kleineren Bro-

cken bachaufwärts, krallen uns an glitschigen Griffen im Fels fest, waten durch kniehohes, klares Wasser und steigen kleinere und größere Wasserfälle hoch: „Schön frisch“, findet Sven. Auf dem Weg zur Schlucht hatte die Hochsommersonne noch ordentlich gebrannt. Oberhalb einer Kuhweide, die vor Insekten nur so brummt, verengt sich das Tal und genau dort sind wir ins Bachbett hinabgestiegen. Seitdem genießen wir die schattige Kühle der Klamm, die feinen Wassertropfen, die unsere Haut besprenkeln, und das stetige Rauschen, das jeden unserer vorsichtigen Schritte orchestriert.

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Schluchting, so hatte es uns Markus Dutschke aus Aftersteg erklärt, der uns heute durch den Bach begleitet, sei eine Unterart des Canyoning – jener Extremsportart also, bei der man mit Neoprenanzug und Kletterausrüstung durch schroffe Gebirgsschluchten steigt und am Ende tropfnass und voller Adrenalin wieder zum Vorschein kommt. Unser Unternehmen ist eher eine Bachwanderung, statt Neopren reichen Turnschuhe und Funktionswäsche, aber nass wird man trotzdem und ohne Klettereinlagen ist auch die Langenbachschlucht nicht zu haben.

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Also genau das Richtige für uns vier: Sven, Jan, Heiko und ich wollten schon lange mal wieder gemeinsam einen Tag verbringen. Vier Freunde im Wald! Sich bewegen, vielleicht ein bisschen Abenteuer, den warmen Sommertag und die Natur genießen. Und am Ende gut essen. Also erst Bachwandern und danach ein Vesper auf der Waldwiese, dazu frische Drinks aus dem Bachkühlschrank! Klingt wie ein perfekter Plan für einen heißen Sommertag. Markus, den wir am Vormittag in seinem Schwarzwaldhaus in Aftersteg treffen, ist 52 Jahre alt, Naturpark-Gäs-

teführer und Nordic-Fitness-Trainer. Vor allem aber ist er Schwarzwälder durch und durch, aufgewachsen neben dem Langenbach. Wasserrauschen hat ihn schon als Kind in den Schlaf gewogen: „Ich bin schon als kleiner Bub immer gerne herumgestromert. Das gefällt mir einfach“, sagt Markus in seinem weichen Schwarzwälder Zungenschlag. „Felsen, Wald, Steine, Bach, das gehörte einfach immer dazu. Im Sommer und auch im Winter, wenn es vereist war. Im Jahr 2009 kam ich auf die Idee, die Bachkletterei auch für Gäste anzubieten.“ So war das Schwarzwälder Schluchting geboren.

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Helm ist Pflicht beim Schluchting im Hochschwarzwald, denn: Hinfallen, das kann immer passieren, weiß Markus. Seit 2009 bietet er die „Bachkletterei“ für Gäste an.

Weil der Naturschutz und die Bergwacht ein gewichtiges Wörtchen mitreden, darf Markus ausschließlich zwischen Juli und September Gruppen durch die Schlucht führen. Und auch das ist limitiert: „Ich mache 24 Touren mit jeweils höchstens zwölf Leuten.“ Alleine könne man die knapp ein Kilometer lange Schlucht in einer halben Stunde schaffen: „Gruppen brauchen ja immer etwas länger, eine Tour dauert etwa eine bis anderthalb Stunden.“ Helm ist Pflicht, auch wenn der Langenbach jetzt im Sommer eher ruhig sei und die Gefahren daher überschaubar: „Ich bin selbst schon mal hingefallen, das kann immer passieren“, warnt Markus, und an den unzugänglichsten Stellen der Langenbachschlucht würde selbst die Bergwacht zwei Stunden brauchen, um einen Verunglückten zu bergen.

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Im Winter oder nach starken Regenfällen wandelt sich der Langenbach in einen reißenden Gebirgsbach, der auf seinem Weg von der Quelle am Notschrei auf 1270 Metern Höhe bis zur Mündung in den Schönenbach unterhalb der Todt­ nauer Wasserfälle eine beeindruckende Menge Material bergab bewegt, erklärt Markus. Kiesel und Schotter bilden meist, aber eben nicht immer, einen festen Untergrund. „Wir gehen einfach so, als hätten wir die Augen geschlossen, also mit den Füßen tastend. Und macht lieber kleine Schritte, damit ihr nicht das Gleichgewicht verliert und ausrutscht. Selbst die größten Steine können kippen, wenn man sie nur anguckt. Wir sind einmal einen Wasserfall hinauf und genau nach der letzten Person ist so ein Riesenstein runtergekracht“, erinnert sich Markus. Glück gehabt.

Nicht nur die dicken, meterhohen und mit Moospolstern bewachsenen Brocken hat der Langenbach talwärts gespült. Die Wucht des Wassers schuf auch tiefe Becken: „Die heißen auf alemannisch Gumpen“, sagt Markus. Eine dieser Gumpen war es auch, mit der Heiko vorhin Bekanntschaft gemacht hat. Durch das dichte Blattwerk, das sich wie ein grünes Dach über den Gebirgsbach spannt, fallen die kräftigen Strahlen der Mittagssonne und sorgen auf der Wasseroberfläche für blitzende Lichtspiele. Das sieht hübsch aus, leider können wir vor lauter Geglitzer kaum abschätzen, wie tief das Wasser ist. Hier reicht es bloß bis zu den Knöcheln und dort, nur einen Schritt weiter, schon übers Knie. Seine Mutter habe in einer Gumpe sogar schwimmen gelernt, sagt Markus. Manch eine Gumpe versuchen wir tro-

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Vier Freunde im Wald: sich bewegen, die Natur genießen, ein bisschen Abenteuer und am Ende gut essen

ckenen Fußes seitwärts zu umgehen. Was klappt – und mal nicht klappt: Harmlos aussehende alte Blätter bilden eine schmierige, seifige Schicht auf den feuchten Felsen und bieten allerbesten Untergrund für Slapstickeinlagen. Meine rechte Hand krallt sich an einer jungen Farnpflanze fest, die linke kratzt über schleimige Flechten – und schon lande ich in der Gumpe. Was bei den Temperaturen nicht wirklich schlimm ist. Zum Glück sind wir zu viert, da gibt es nämlich in solchen Lagen reichlich helfende Hände. Und reichlich freundliche Lacher obendrein. „Hier gibt es auch Forellen“, erklärt Markus, die sehe aber immer nur derjenige, der als erster durch die Schlucht komme. Auf halber Strecke rasten wir kurz und unser Guide zaubert eine Thermoskanne mit heißem Tee und Nüsse

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aus seinem riesigen roten Rucksack. Das tut gut, auch wenn wir bloß feucht und nicht durchgefroren sind, so genießen wir nach einer halben Stunde im sprudelnden Wildbach das warme Gefühl, das sich im Bauch ausbreitet. Kurz darauf tasten wir uns wieder schluchtaufwärts, die Füße immer dort, wo es wirbelt und rauscht: „Fühlt sich gut an“, findet Jan, „so eine eiskalte Fußmassage.“ Mal ist der Untergrund glitschig nass, dann wieder halbwegs trocken. Mal beschleunigt der Bachlauf, mal sammelt sich das Wasser still in den Gumpen, nur um dann kurz darauf in Kaskaden sprühend zwischen mächtigen Felsblöcken dahinzuschießen. Weiter oben in der Schlucht wird es immer wilder, die Felstreppen immer höher und die Spalten, durch die wir uns zwängen, immer enger. Ich kralle mich an einer moosbewachsenen Kante fest, die schmatzende Geräusche von sich gibt, rutsche ab, und stehe dann doch wieder bis zu den Oberschenkeln im Wasser – Kumpel, gib mir deine Hand!

Und plötzlich ist das alles vorbei: Keine Stunde später stehen wir unter einer maroden Brücke im Wald. Ende der Tour. Noch den Steilhang rauf, einen Forstweg zurück nach Aftersteg. „Das war‘s schon?“, fragt Heiko: „Schade. Ich könnte jetzt ruhig noch ein bisschen weiterklettern.“

Gut zu wissen Schluchting: Geführte Bachkletterwanderung in der Langenbachschlucht, für Jugendliche ab 11 Jahren und Erwachsene. Ausrüstung: gut sitzende, flache Sportschuhe oder Barfußlaufschuhe; der Witterung angepasste, schnell trocknende Bekleidung, Helm Buchung und Info: Markus Dutschke, Tel. 0 76 71 / 80 00 info@ummegumpe.de

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Lasst uns feiern

Mi t Anlauf verhock t Regina wird heute zu unserem Wanderführer ernannt. Los geht‘s in Titisee, Richtung Eisweiher.

Vor Patrik ist kein Gewässer sicher, vom Baden können wir ihn gerade nochmal abhalten.

Was ist denn hier los? Musiker mitten im Wald?

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Marion, Petra und Regina suchen was Süßes zum Kaffee – und werden fündig.

Und obendrauf gibt’s gleich noch Musik. Aha, unsere Ausreißer Marion und ­Christoph haben das Waldfest entdeckt, ganz in der Nähe des Eisweihers. Ihr Vorschlag: Hier findet die erste Pause statt.

Heimatsommer-Album 2016

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Kaum l채sst man Marion aus den Augen, hat sie sich schon unters Musikervolk gemischt und nimmt fremden Menschen die Trompete weg.

Auf dem Hock machen wir neue Bekanntschaften. Die Trachtengruppe Breitnau gesellt sich zu uns.

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Wir beim Schunkeln…

Es wird immer später und später. Patrik und Steffi gönnen sich was Herzhaftes.

So sehen Wanderer aus, oder so ähnlich…! Das mit dem Weiterlaufen haben wir offenbar verdrängt.

Egal! Dann sind wir halt hier „verhockt” – wie es im Hochschwarzwald so schön heißt. Ein Tag, anders als geplant. Schön war‘s!

Heimatsommer-Album 2016

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Was ist

ein

Hock?

Definition Duden: Hock, der Wortart: Substantiv, maskulin Definition: geselliges Beisammensein Hochschwarzwald Lexikon: Ein Hock - so nennen wir es hier im Hochschwarzwald, wenn es um ein nettes Beisammen“hock“en mit Musik und zünftigem Essen geht, organisiert von lokalen Vereinen. Einfach ein Ort, an dem man ­Freunde und Verwandte trifft oder seinen Urlaub genießen kann, sei es bei einem kühlen Bier, zu Kaffee und Kuchen, mit Musik und Tanz oder gemütlich auf der Bierbank.


Hocktipps echter Hochschwarzwälder höfe, atemberaubende Aussichten und natürlich das pure Wanderfeeling erlebt man auf dem Hochschwarzwälder Hirtenpfad, der von Lenzkirch bis zur Raitenbucher Höhe führt.

Felix Jägler

Siegfried Grammel Mein Hocktipp ist das Schopfschellen­fest des Musikvereins Birkendorf am 4. Juni. Im urig hergerichteten Schopf gibt es Nonstop-Musik mit den unterschiedlichsten Musikformationen. Sie geben sich, jeweils vorangekündigt durch das Läuten der Schopfschelle, bis tief in den Abend den Taktstock in die Hand. Aber nicht nur musikalisch, sondern auch kulinarisch kann man dort beim Speckvesper oder Spanferkel in toller Atmosphäre sprichwörtlich verhocken.

Ein absoluter Pflichthock für mich ist der alljährliche Vatertagshock in Saig am 5. Mai. Verbunden mit einer kleinen Wanderung mit meiner Fußballmannschaft bietet dieses Fest alles, was ein guter Hock bieten muss: bürgerliches Essen zur Musik der heimischen Musikkapellen

die schöne Landschaft gefeiert. Erst eröffnet der Fanfarenzug um 18 Uhr das Fest, gefolgt von den Jagdhornbläsern und die Trachtenkapelle Göschweiler spielt den ganzen restlichen Abend. Meine Lieblingsspezialität sind die Wildschweinfrikadellen, die immer sehr schnell vergriffen sind, auch Stockbrot für die Kinder kommt immer gut an. Bei Einbruch der Dunkelheit wird das Feuer entfacht und bei wohliger Wärme des Sonnwendfeuers feiern wir bis tief in die Nacht.

Sarah Wider Mein Tipp ist das Sommerfest des kleinen Dorfes Raitenbuch am 2. und 3. Juli. Nur 160 Einwohner hat das malerische Örtchen, aber beim Sommerfest trumpft die Festgemeinschaft jedes Jahr mit einem tollen Programm wie auch mit köstlichen Leckereien auf. Malerische Schwarzwald-

und das ein oder andere kühle Bier, um die ohnehin schon gute Stimmung weiter anzuheizen. Ein super Fest für Jung und Alt, Mann und Frau, Väter und die, die es noch werden wollen.

Marion Liebermann Mein Hocktipp ist die Sonnwendfeier am 21. Juni, denn dort fallen die kürzeste Nacht und der längste Tag zusammen. An diesem Abend wird in Göschweiler traditionell mit einem gemütlichen Hock auf dem Sportplatz mit Rundumblick auf

Checkliste für den perfekten Hock ❒ Schirm – damit wir wenigstens von außen trocken bleiben ❒ Jacke – abends wird es gerne mal etwas frischer! ❒ Festes Schuhwerk – für einen ­sicheren Nachhauseweg ❒ Mückenspray – für ein Fest ohne Plagen ❒ Hunger und Durst – wäre schade um die vielen Leckereien ❒U nd natürlich gute Gesellschaft


Stammgast: Guy Hendel

206 Aufenthalte, das macht 11 Jahre oder 576 Wochen

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as erste Mal im Schwarzwald stand unter keinem guten Stern. Auf dem Heimweg von einem Urlaub in der Schweiz ist dem Luxemburger Guy Hendel auf der Überholspur auf der Autobahn kurz vor Freiburg ein Reifen geplatzt. „Ich habe Blut und Wasser geschwitzt und konnte Gott von Barbara Bollwahn sei Dank auf einen Parkplatz schlittern“, erzählt er. „Ich bin erst einmal fünf Minuten im Auto sitzen geblieben. Es war furchtbar.“ Als er sich beruhigt hatte, fiel

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ihm ein, dass die Frau eines Kollegen ihm schon mehrmals einen Besuch in Hinter­ zarten empfohlen hatte. „Das ist die Gelegenheit“, dachte er. Bleiben wollte er einen Tag. Doch es gefiel ihm so gut und weil er noch frei hatte, wurde daraus eine ganze Woche. „Ich habe mich gleich richtig wohl gefühlt und dachte, nächstes Jahr kommst du wieder.“ Guy Hendel kam tatsächlich ein Jahr später wieder. Was er damals aber nicht ahnen konnte: Der Schwarzwald würde ihn nicht nur nicht mehr los lassen. Der Schwarzwald würde auch sein Leben verändern.

Es war das Jahr 1977, als der Reifen platzte. Seitdem ist der Luxemburger so oft in Hinterzarten gewesen, dass man sich fragt, wo sein Haupt- und wo sein Nebenwohnsitz ist. 206 Mal ist der leidenschaftliche Autofahrer bisher die knapp 400 Kilometer von seinem Heimatort Ettelbrück in den Schwarzwald gefahren, dessen Fläche fast drei Mal so groß ist wie das Großherzogtum. 576 Wochen seines Lebens hat der 69-Jährige bisher in Hinterzarten verbracht. Das entspricht elf Jahren seines Lebens, hat der pensionierte Lehrer für Mathematik, Deutsch und Französisch ausgerechnet. Aufenthalte

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30 bis 40 Kilometer ist Guy Hendel früher täglich gewandert. Heute bevorzugt er kleinere Touren, ist aber immer noch gerne unterwegs. In Hinterzarten ist er bekannt wie ein bunter Hund.

von wenigen Tagen hat er nicht mitgerechnet. Seine Schwester in Luxemburg nennt ihn bisweilen „den Wackes“, eine früher abschätzige Bezeichnung für einen blöden Deutschen. Die ersten zehn Urlaube in Hinter­ zarten verbrachte Guy Hendel in verschiedenen Häusern. Danach, es gab noch die D-Mark und kein Internet, schrieb er zehn Vermieter per Post an. Nelly und Bernhard Schwär vom „Gästehaus Lukas“ waren die Ersten, die zurückschrieben. Das war 1985. Seitdem gehört er zum „Haus Lukas“ wie der bronzene Hirsch, der Hirschsprung, zum Höllental. „Hier ist meine Familie“, sagt Guy Hendel. Der unverheiratete und kinderlose Mann ist der Patenonkel der mittlerweile erwachsenen Tochter seiner Vermieter, die im Rheinland lebt, wo er sie oft besucht. „Sie sieht mich manchmal öfter als ihre Eltern“, erzählt er und lacht. Seine Vermieter waren auch schon einige Male bei ihm in Luxemburg und auch zu deren mittlerweile verstorbenen Eltern hatte er ein enges Verhältnis. Als sie starben, war es keine Frage, dass er zur Beerdigung kam. Da wundert es nicht, dass Hendel, wenn alle Zimmer im „Haus Lukas“ belegt sind, im ehemaligen Kinderzimmer seiner Patentochter übernachtet, wo er einen DVD-Player, Drucker und Computer installiert hat.

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Guy Hendel hat in den 38 Jahren, die er dem Schwarzwald die Treue hält, in seiner ersten Heimat so viel Werbung für seine zweite Heimat gemacht, dass ehemalige Schüler, Lehrerkollegen und Freunde längst auch Stammgäste sind. Und auch Winzer haben ihre Freude an dem treuen Gast. Jedes Jahr nimmt Hendel, der seine Vermieter immer mit luxemburgischen Weinen versorgt, zwischen 150 und 180 Flaschen Wein aus Baden-Württemberg mit nach Hause.

Der Schwarzwald Ist sein zweites zuhause und die beste medizin In Hinterzarten ist Hendel bekannt wie ein bunter Hund. Das hat auch damit zu tun, dass er nicht nur Urlaub dort macht, sondern sich einbringt, als wäre er ein Einheimischer. Als er vor vielen Jahren mitbekam, dass das Geld für die Tracht eines neuen Mitglieds der Trachtenkapelle fehlte, spendierte er kurzerhand das Geld. „Oskar“, sagte er zum Vorsitzenden der Blaskapelle, „ihr habt mir schon so viel Freude gemacht mit eurer Musik, ich stifte die Tracht.“ Hendel wollte aber nicht, dass das an die große Glocke gehangen wird. Doch beim Neujahrskonzert der Trachtenkapelle wurde er auf die Bühne gebeten,

bekam Blumen und Applaus. „Von dem Augenblick an war ich anerkannt und fremde Leute grüßten mich auf der Straße“, erzählt er. Früher ist Hendel jeden Tag zwischen 30 und 40 Kilometer gewandert, ins Jostal, zum Titisee oder an den Feldsee. Nach mehreren Krebs- und Herzoperationen muss er inzwischen allerdings kürzer treten. Doch eine Wanderung zum Raimarti­ hof am Feldsee gehört nach wie vor zu fast jedem Aufenthalt dazu. Brauchte er früher zwei Stunden für die Strecke, sind es nun fast doppelt so viel. „Man bäckt kleinere Brötchen“, sagt er. „Aber die schmecken besser!“ Als ihm der Arzt nach einer Operation Erholung verschrieb, kam für ihn nur Hinterzarten in Frage. „Mit einer Hand an der Wunde und einer Hand am Lenker“ fuhr er in den Schwarzwald. „Schlimm war die Ungewissheit“, erzählt Hendel, „sehe ich den Schwarzwald nochmal wieder?“ Er hat den Schwarzwald seitdem noch oft wiedergesehen. Und er schippt im Winter, wenn auch „e weng“ langsamer als früher, wieder mehrmals am Tag bei seinen Vermietern Schnee. Seine Kardiologin ist beeindruckt, wie gut das seinem Herzen tut. Für Guy Hendel ist der Schwarzwald nicht nur ein zweites Zuhause. Er ist auch die beste Medizin.

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Lasst uns bewegen

Tauchgang Schön: Wandern im Sommer! Noch schöner: Touren mit Badestopp! Vor allem, wenn die Sonne wieder so richtig vom Himmel brennt.

E

s gibt ein Wundermittel gegen heiß gelaufene Wanderfüße: baden gehen. Im Hochschwarzwald gibt es dieses Mittelchen im Überfluss – und gratis obendrein: rauschende Bergbäche, tosende Wasser-

Hochschwarzwälder Vesper einpackt, sondern auch noch Badeklamotten für den Sprung in den kühlen Schluchsee am Ende der Tour, dann gibt’s sogar Genuss hoch drei! Die Wanderung startet und

endet in Schluchsee. Sie dauert etwa drei Stunden und ist elf Kilometer lang – viele schmale Pfade, viele Aussichten und am Ende reichlich Wasser: Was will man mehr im Sommer?

VOn Patrick Kunkel fälle, einsame Waldseen. Wer es etwas geordneter mag, kann sich im Anschluss an eine hitzige Wandertour in einem der luftigen Hochschwarzwälder Freibäder oder Naturbadeteichen abkühlen – aber mit Aussicht!

Schluchseer Jägersteig Erst stromern auf dem Schluchseer Jägersteig – und dann ab ins kühle Nass: Der Jägersteig ist als Genießerpfad zertifiziert und wenn man nicht nur ein zünftiges

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Jägersteig

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Rundweg um den Windgfällweiher Schön ist er ja, der Windgfällweiher. Und schön erfrischend obendrein. Leider liegt er aber auch direkt zwischen der Bundestraße und dem Damm der Dreiseen­ bahn und daher dringt während meiner kurzen Tour um den See auch das ein oder andere mehr oder weniger laute Verkehrsgeräusch an meine Ohren – doch geschenkt! Dafür ist man eben auch schnell

da. Der (beschilderte) Seerundweg um den Windgfällweiher ist schön zu laufen und schön kurz: Höchstens eine Dreiviertelstunde brauche ich, um auf federndem, mit Tannennadeln bedecktem Waldboden eine Runde zu drehen. Das Strandbad mit seinen Retro-Umkleiden ist der perfekte Ort, um einen heißen Sommernachmittag zu verbummeln.

Windgfällweiher

Badweiher St. Märgen Knapp 900 Meter hoch im Hochschwarzwald liegt das Naturbad auf den sonnigen Höhen von St. Märgen. Ein Geheimtipp ist es längst nicht mehr, überlaufen aber auch nicht. Doch ehe wir in das reine Bergquellwasser eintauchen, drehen wir eine Runde durch den Pfisterwald, in dem das Naturbad liegt. Der struppige Schwarzwälder Bergmischwald im Kleinformat ist gerade mal einen Quadtratkilometer groß und war für die St. Märgener schon immer ein bisschen Kurgarten – wenn auch einer der eher unordentlichen Art. Ich streife mit den Kindern durch den dichten Wald, in dem Buchen, Tannen und Fichten aller Altersklassen beisammenstehen. Außerdem gibt es einen Waldlehrpfad mit insgesamt 17 Stationen. Während wir Erwachsenen das Ökosystem Wald kennenlernen, toben die Kinder durchs Unterholz – und dann ab ins Wasser!

Baden in Kaskaden Im verwunschenen Bannwald Zweribach fallen die über 40 Meter hohen Zweribachfälle über drei Fallstufen bergab. Der Bergbach hat ganze Arbeit geleistet und ein schroffes, nur schwer zugängliches Tal geschaffen. Die Kinder lieben diese wilde Tour! Vom Plattenhof gibt es eine schöne Rundwanderung: Der felsige Steig ist mit Geländern und an manchen Stellen mit Stahlseilen gesichert. Wir kraxeln den steilen Weg bergab, der entlang der zerfurchten Halde führt. Der Fels unter den Füßen ist glitschig und nass, umgestürzte Bäume rotten vor sich hin, riesige, nackte Wurzelteller ragen knorrig in die Luft. Eine große Tanne ist abgeknickt wie ein Streicholz, der tote Wipfel ruht auf moosigen Felsen. Seit 1970 sind Säge und Axt aus dem Bannwald Zweribach verbannt und das Werden und Vergehen in dieser abgelegenen Ecke des Hochschwarzwalds ist seither der Natur überlassen. Der Wanderweg führt direkt an der sprühenden Gischt vorbei. Über den mittleren Fall des Zweribachs, wo das Wasser rauscht und spritzt, führt eine eiserne Brücke. Zeit für ein Bad!

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St. Märgen

Gut zu wissen

Wasserfall Zweribach

Mehr zum Schluchseer Jägersteig, über den Rundweg um den W ­ indgfällweiher, die Tour „Durch mystischen Bannwald zum ­Zweribach-Wasserfall“ und über den Pfisterwald finden Sie unter www.hochschwarzwald.de

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Blick vom Feldberg auf den R aimartihof


Lasst uns feiern

Eine Frage des Geschmacks Dass jeder mal klein anfängt, beweist die Badische ­Staatsbrauerei Rothaus: Was vor 225 Jahren aus einer kleinen Klosterbrauerei entstand, ist heute zu gleichen Teilen Kult wie Erfolgsgeschichte. Wo also, wenn nicht hier, wäre ein ­ambitionierter Hobbybrauer besser aufgehoben…

B

ier, Bier und nochmals Bier – heißt es seit geraumer Zeit in Jans Wohnzimmer. Dass die Selbstversuche mit Bierbrau-Set bislang noch keine Geschmacksexplosionen zu Tage gebracht haben, davon können sowohl seine Freundin Laura als auch die Freunde Paula und Manuel ein Lied singen. Die erprobten Testtrinker überraschten Jan daher mit einer Brauereiführung in Rothaus. „Aus reinem Selbsterhaltungstrieb“, wie Laura grinsend gesteht. Mit dabei sind auch Manuels Eltern, Albert und Heidi, die in Hessen eine zünftige Kneipe besitzen. In der Zäpflebar trifft die gut gelaunte Gruppe auf weitere Brauerei-Neugierige

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sowie auf Carola Morath, ihres Zeichens Brauereiführerin. Während Manuel und Jan die stylische Wand aus Bierflaschen unter die Lupe nehmen, unterhalten sich die Mädels mit Mutter Heidi und planen ein anschließendes Abendessen im gemütlichen Brauereigasthof. von Luisa Denz Pünktlich startet die Führung mit einem Film im hauseigenen Kinosaal. Hier erfahren die Besucher, dass Rothaus mit seiner Lage auf 1.000 Metern die höchstgelegene Brauerei in Deutschland ist und 1791 durch Martin Gerbert gegründet wurde. Der Name Rothaus entstand

durch die Lage am Wirtshaus zum „Rothen Haus“. Bereits 1892 wurden die ersten Flaschenbiere zu Weihnachten gebraut und damit der Grundstein für die Erfolgsgeschichte gelegt. „Und was ist mit meinem Lieblingsbier, dem Tannenzäpfle?“, fragt Albert. Das Kultbier, das weit über die Grenzen des Schwarzwaldes hinaus bekannt ist, sei 1956 auf den Markt gekommen und schnell zur Leitmarke geworden, erklärt Carola. „Hossa, dann gibt es 2016 ja gleich mehrere Gründe zum Feiern“, rechnet Lara nach, derweil sich die Gruppe in den nächsten Raum begibt. „Gut Bier braucht Weile“, sagt Carola. Bei Rothaus braue man nach der Philosophie des „Slow Brewing“, um

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Von Birgit-Cathrin Duval

dem Bier mehr Zeit zum Reifen zu geben. Das Ergebnis: mehr Geschmack und höchste Bekömmlichkeit. Wie groß die Brauerei tatsächlich ist, zeigt sich beim Weg in die Katakomben des Gär- und Lagerkellers. Lange Wege, viele Stufen – schnaufende Besucher. Doch der Weg wird belohnt: Es darf probiert werden! „Das ist mein Tag“, grinst Albert und schnell schon wird klar, der gesellige Gastronom hat Ahnung. Mit geschultem Gaumen testet er ein ums andere Bier, analysiert, notiert... Während Brauereiführerin Carola erklärt, dass nur sorgfältig ausgewählte Rohstoffe zu Rothaus Bier werden und man den Fokus auf die Regionalität setzt, bewegt sich die Gruppe zwar weiter, aber angesichts der atemberaubenden Kulisse werden schnell noch einige Fotos geschossen. „Kein Problem, wir haben Zeit“, sagt Carola und betont, dass bei Rothaus stets die Qualität und nicht die Quantität an erster Stelle stehe. „Apropos Quantität, wie viele Menschen arbeiten hier eigentlich?“, hakt Jan nach und erfährt, dass die Brauerei rund 220 Menschen beschäftigt. Die Gänge Richtung Abfüllanlage bestechen mit biertypischen Gerüchen – für die Mädels nicht unbedingt der schönste Duft, doch Albert findet, dass nichts auf der Welt besser riechen würde. Staunende Augen erntet im Anschluss die Abfüllanlage – bis zu 60.000 Liter Bier werden hier pro Stunde in Flaschen gefüllt, sowie weitere 120 Keg-Fässer pro Stunde. Es herrscht andächtige Ruhe in diesem

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lauten Raum, der von der Geschäftigkeit der Maschinen geprägt ist. Auch der ökologische Ansatz der Brauerei überzeugt die Besucher. Ausschließlich hochwertige Mehrwegflaschen, die bis zu 40 Mal wieder verwendet werden, kommen hier zum Einsatz. Seit dem Jahr 2008 erzeugt Rothaus zudem 80 Prozent der benötigten Wärmeenergie CO2-neutral in einer Hackschnitzelanlage. „Und was hat es mit der Alukapsel am Flaschenhals auf sich, aus denen meine Frau so gerne skurrile Dinge bastelt?“, fragt Albert. „Ein weitverbreiteter Fauxpas“, erklärt Carola. „Die Aluminiumkapsel sollte nach Möglichkeit bis ans badische Wappen nach unten geschoben werden, um nach der Rückgabe in der Brauerei recycelt zu werden. Sie wird dem Bier übrigens aus Hygienegründen übergestülpt.“ Der Rundgang durch die Brauerei führt vorbei an den glänzenden Kupferkesseln, die man auch vom Zäpflepfad

aus bewundern kann. „Darunter befinden sich Edelstahlbehälter, allein schon der Hygiene wegen. Die Kupferhülle widerspiegelt lediglich Tradition und ist der Optik geschuldet“, erklärt uns Carola. Die Tour endet dort, wo sie begonnen hat – in der Zäpflebar. Hier warten frische Brezeln und das gesamte Sortiment der Brauerei auf die hungrigen und durstigen Besucher. Während die anderen überlegen, welches Bier es nun sein soll, ist sich Albert schnell sicher: „Egal ob Pils, Hefeweizen, Märzen Export, Radler oder Alkoholfrei – ich finde sie alle toll.“ Und auch Jan zeigt sich begeistert: „Vieles ist mir zwar immer noch ein Rätsel, aber ich bin dem Geschmacksgeheimnis etwas näher gekommen und werde das neuerworbene Wissen daheim gleich mal testen.“ Eine Aussage, die sowohl Gelächter als auch stirnrunzelnde Blicke erntet. „Da sind wir ja mal gespannt“, grinst Paula. Den Abschluss dieses geselligen Tages bildet ein gemeinsames Essen im Brauereigasthof und alle sind sich einig: Ab sofort kommt nur noch Rothaus auf den Bartisch. Gut zu wissen Der Blick hinter die Kulissen: 90-minütige Brauereiführung mit ­Voranmeldung. Zusätzlich Tour mit dem Audioguide durch die Zäpfle ­Heimat, gratis mit der Hochschwarzwald Card. Weitere Informationen unter www.hochschwarzwald.de InsiderFakten ·D ie Brauer- und Mälzerlehrlinge der Brauerei schließen ihre Ausbildung mit einer eigens kreierten Biersorte samt passend designtem Etikett ab. ·B iergit Kraft ist wohl die berühmteste Hochschwarzwälderin. Die Dame auf den Rothaus Bierflaschen, ein blondes Schwarzwaldmädel in typischer Tracht, hat von Rothaustrinkern den fiktiven Namen „Biergit Kraft“ erhalten. Der Name entstand aus der alemannischen Aussprache der Phrase „Bier git (= gibt) Kraft“.

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Lasst uns schlemmen

Nicht alles Käse auf der Alp in Äule

M

mh, lecker! Curry-Dattel-Frischkäse mit Schwarzkümmel und Honig, Schnittkäse mit rosa Pfeffer, aber auch weniger exotische, würzige oder milde Bergkäse, insgesamt etwa 20 Käsesorten aus Kuh- und Ziegenmilch erhält man auf dem Hof Till. Der Naturpark Südschwarzwald führt die Hofkäserei als eine der Stationen der Käseroute. Die Käserei ist eindeutig Christins Hoheitsgebiet. Christin Till stammt nicht aus einer Bauernfamilie. Sie kommt ursprünglich von Detlef Mix aus Schleswig-Holstein und hat sich nur allmählich in südlichere Gefilde vorgewagt. Zunächst studierte sie drei Semester Germanistik und Geschichte, schlug aber dann den Weg der Heilpädagogik ein. Dabei kennt man tiergestützte Therapien, etwa mit Pferden oder Delfinen, aber auch der Umgang mit Pflanzen kann eine heilsame Wirkung ausüben. Während dieser Ausbildung lernte sie die Arbeit im Gar-

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ten kennen, was in ihr den Wunsch weckte, sich eingehender mit Landwirtschaft zu beschäftigen. Sie begab sich 1979 auf einen Bauernhof in Bayern. „Ich durfte dort eine Kuh handmelken“, erinnert sich Christin, „und für mich stand damals fest: Ich möchte in die Landwirtschaft. Das hat nichts damit zu tun gehabt, dass ich Heinrich auf diesem Hof kennenlernte.“ Heinrich Till kennenzulernen, der Landwirt auf dem Demeterhof gelernt hat, stand ihrem Wunsch jedenfalls auch nicht im Wege. Er hatte einen Sommer auf einer Alp im Tessin gearbeitet und bald schmiedeten die beiden gemeinsame Pläne und fanden tatsächlich eine Alp im Berner Oberland, die sie zusammen von 1981 an sieben Jahre lang bewirtschafteten. Ab 1985 war Daniel, der älteste Sohn der beiden, mit von der Partie. Seine frühkindlichen Erinnerungen konnte er auffrischen, als er viele Jahre später selbst auf eben jener Alp Kühe molk und Käse herstellte. Er lernte ebenfalls Landwirt, studiert jedoch heute Mathematik und Informatik und betreut die Webseite des

Hofs. Tochter Clara ist ausgebildete Heb­­amme und hilft gern bei der Heuernte, bei der sie mit Vorliebe Traktor fährt. Johannes, der jüngere Sohn der Tills, hat Koch gelernt und BWL-Hotelfach studiert. Seine Freundin Ann-Kathrin wiederum studierte Landwirtschaft und steht ihm bei seinen Hofaktivitäten mit Rat und Tat zur Seite. Die beiden bringen frische Impulse und einen Enkel in die bäuerliche Gemeinschaft ein. So richten sie beispielsweise Erlebnisfrühstücke auf dem Bauerhof aus und sind mit ihrer mobilen Hofküche auf Wintermärkten anzutreffen. Für private oder Firmen-Anlässe bieten sie kulinarische Veranstaltungen auf dem Hof an. Als die Familie vor annähernd drei Jahrzehnten nach einem Ort suchte, an dem sie ihre eigenen Vorstellungen von naturgemäßer Landwirtschaft ausleben konnte, fand sie diesen in dem kleinen Dorf Äule, das zur Gemeinde Schluchsee gehört. Einen fertigen Hof übernehmen konnten sie dort nicht, wohl aber ein altes Waldarbeiterhaus, in dem die ehemaligen Bewohner auch ein paar Tiere halten

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20 Käsesorten aus Kuh- und Ziegenmilch bieten Christin und Heinrich Till (l.o.) auf ihrem Hof an. Oben der jüngste Sohn Johannes. konnten. Dem aus Nordrhein-Westfalen stammenden Heinrich Till gelang es in jahrelanger Aufbauarbeit, die kargen und steilen Bergwiesen und auch das Wohlwollen der örtlichen und amtlichen Entscheidungsträger zu kultivieren. Nicht jeder teilte auf Anhieb seine Begeisterung für die biologisch-dynamische Landwirt-

„MICh treibt eine tiefe Sehnsucht nach echtem“ schaft, und Till reagierte nicht immer ausgesprochen diplomatisch auf schwer verständliche Ablehnung. Im Laufe der Jahre erwuchsen jedoch aus anfänglichem Argwohn Respekt und Anerkennung. 2003 bekamen die Tills eine Auszeichnung für artgerechte Tierhaltung und 2015 wurde Heinrich zum dritten Mal Wiesenmeister. „Nutzen und schützen“ ist Tills Devise. „Die einzigartige Kulturlandschaft unserer Region erhält man weder durch unbedachtes Güllestreuen noch dadurch, dass man die Natur sich selbst überlässt“, resümiert

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der Pragmatiker aus eigener Erfahrung. „Behutsames Eingreifen des Bauern und der sanfte Tritt sowie der schonende Biss der robusten, kleinen Hinterwälder Rinder tragen ganz wesentlich dazu bei.“ Die ökologische Landwirtschaft nach DemeterPrinzipien entspricht hierbei am ehesten den Vorstellungen des Biobauern, da sie berücksichtigt, dass alle Umwelteinflüsse ihre Informationen in den landwirtschaftlichen Produkten hinterlassen, und die prächtige Gesundheit seiner Tiere gibt ihm offenkundig Recht. „Ich bin sehr sensibel und fühle mich in die Materie hinein. Mich treibt eine tiefe Sehnsucht nach Echtem“, erklärt Till. „Wir haben zwar unheimlich viel Geld, Kraft und Zeit in unsere Arbeit investiert, doch das rechnet man nicht nach, wenn man liebt, was man tut, und eine tiefe Befriedigung daraus erfährt“, fassen die Tills ihr Leben zusammen. Der Hof Till ist mittlerweile ein nicht mehr wegzudenkender fester Bestandteil des Hochschwarzwaldes, auch wenn man dort nicht alemannisch schwätzt. Auf der Alp in Äule kann man einiges lernen.

Auszubildende Landwirte erfahren alles über Grünland- und Milchviehwirtschaft, Prakti­kanten können sich einen Einblick in sämtliche Hofabläufe verschaffen und sonstige Interessierte können ihre Ferien auf dem Bauernhof mit einem einwöchigen Älplerkurs verbinden. Selbst wer „nur“ die geschmackvoll natürlich eingerichtete Ferienwohnung mietet, wird wahrscheinlich eine Fülle interessanter Informationen von einer Hofführung mit Bauer Heinrich mit nach Hause nehmen und selbstverständlich nach Herzenslust schlemmen mit Käse-, Wurst- und Fleischköstlichkeiten in bester Demeter-Qualität direkt von den Erzeugern. Gut zu wissen Aktuelle Daten der Markttage in Sankt Blasien und Freiburg, der mobilen Hofküche, Termine der kulinarischen Veranstaltungen, wie den Bauernhofbrunch auf dem Hof in Schluchsee-Äule, und vieles mehr finden Sie unter: www.hof-till.de

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Auch unterwegs standfest Der StammTisch ist jedermanns ­individueller mobiler StammPlatz. Egal ob in der Natur oder in der Stadt, im Garten oder auf dem ­B alkon – sogar an Orten, an denen man es nicht vermutet. www.nirukshop.de

Ruck-Zuck-Grillspaß Klein, praktisch und im Nu einsatzbereit – mit dem Grill­ eimer „Bucket“ kann die Grillparty jederzeit starten. www.frankana.de

Aufgetischt Ein Picknick-Geschirr aus robustem Feinsteinzeug hergestellt – perfekt für den Ausflug mit Familie und Freunden. www.shop.landhausgeschirr.de

Plop! Ein Hirschkopf mit Geweih als Schwarzwälder Flaschenöffner, wie er stilechter nicht sein könnte. So macht Flaschen öffnen Spaß! www.schwarzwald-bohne.de

Praktischer Helfer Damit ziehen Sie schneller als Ihr Schatten! Die coole Ledertasche für das gute Rothaus Bier. www.rothaus-shop.de

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Die etwas andere Sitzgelegenheit Richtig urig wird es zu Hause mit diesem Holz­hocker. Und das Beste daran: Hier ist jedes Stück garantiert ein Unikat! www.hardy-pop-art.de

Entspannung pur Eine Körperlotion aus Natur­kosmetik mit Frischmolke direkt von den Highland-Kühen des ­Ospelehofs in Hinterzarten. www.ospelehof.de

d l a w z r a w h c s h c o h mein für zuhause Hochschwarzwald | Das Magazin | Sommer 2016

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Zauberweg am Hasenhorn bei Todtnau


Lasst uns anpacken

Unterwegs im

Geisterwald

Lochhexen, „Betzitglunki“ oder „Plattewieble“ – diese mythischen Figuren sind untrennbar mit der Geschichte des kleinen Ortes St. Märgen im Hochschwarzwald verbunden. Jeden Sommer locken sie bei einer Geisterwanderung Hunderte von Besuchern in den schaurigen Pfisterwald. Unsere beiden Autorinnen Stella Schewe-Bohnert und Freya Pietsch haben es gewagt und dabei spannende Einblicke vor und hinter den Kulissen gewonnen. 36

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Von Stella Schewe-Bohnert

G

enießen Sie die letzten Blicke außerhalb vom Wald“, ruft Manfred Hermann den rund 100 Menschen zu, die zur Geisterwanderung nach St. Märgen gekommen sind. „Ob alle wieder zurückkommen? Wir wissen es nicht.“ Noch lachen wir, doch das Lachen vergeht uns schnell: Kaum sind wir bei einsetzender Dämmerung ein Stück in den Wald hineingelaufen, ertönen gellende Schreie und Gestalten mit fratzenhaften Masken springen hinter den Bäumen hervor: Es sind „Betziglunki“, auf hochdeutsch „Bettzeit-Glunki“, die früher

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und Freya Pietsch (hinter den Kulissen)

da­rauf achteten, dass die Kinder abends nach dem Angelusläuten nach Hause und ins Bett gingen. „Wenn ihr nit heimgehn, holt euch der Betzitglunki“, hieß es im Dorf. Wie viele Unartige er erwischt habe, sei nicht bekannt, erzählt Manfred Hermann und droht, während er uns immer tiefer in den Wald hineinführt: „Jetzt gibt es kein Zurück mehr!“ Kein Zurück gibt es auch für Roland Kern, der sich zur gleichen Zeit in sicherer Entfernung von der Wandergruppe, mit der Larve unter dem Arm und als Lochhexe

verkleidet, ein Plätzchen im Dickicht sucht. „Wo man gut rausrennen kann, ohne zu stolpern.“ Das käme natürlich nicht so gut, wenn er die Geisterwanderer erschrecken möchte. Fünf bis acht weitere Hexenkollegen haben sich entlang des Weges schon positioniert. Hier im Wald ist Kern „relaxed“. Wieso auch nicht: „Mit der Larve ist man inkognito unterwegs und hat Narrenfreiheit.“ Seit über zehn Jahren machen sie das bereits: „Wir machen das für St. Märgen, fürs Gemeinschaftsgefühl. Die Leute geben einem so viel zurück. Das motiviert.“

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Motiviert? Uns erschreckt das Gebrüll der Lochhexen, die einst in so beschaulichen Gegenden wie dem Wolfsoder Mörderloch hausten, fast zu Tode. „Du kannst ja heute bei Oma schlafen“, tröstet ein Urlauber aus Münster seinen Enkel Finn, doch der gibt sich unerschrocken: „Wenn mir die Hexe zu nahe kommt, beiß ich sie einfach in die Hand. Oder ich pups mal kräftig!“ Na, wenn sie da mal nicht Reißaus nimmt... Doch der nächste Schreck folgt sogleich: Aus dem dunklen Wald ist leises Meckern zu hören, nur schemenhaft erkennen wir einen Jäger mit Gewehr über der Schulter. Der Jäger ist Raphael Schwer. Eigentlich ist er ein ruhiger Typ, laut Bruddeln und Schimpfen und das auch noch vor Zuschauern ist nicht Sache des 20-Jährigen. Aber als Geißenmeckeri muss er das. „Ich wurde vergangenes Jahr gefragt und habe mit dem Neinsagen zu lange gezögert, da-

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mit hatte ich die Rolle“, erzählt er uns. „In der Zwischenzeit macht mir das Ganze aber Spaß.“ Nicht zuletzt, weil er damit seinen Ort, St. Märgen, unterstützen kann. Und weil er danach immer so nette Rückmeldungen bekommt, zum Beispiel von Kindern: „Die fragen, ob das Gewehr auch wirklich schießt. Das finde ich lustig.“ Kurz darauf kann von „lustig“ keine Rede mehr sein: Im Galopp preschen vier Reiter an uns vorbei, einer davon trägt seinen Kopf unterm Arm. Das war der Rossknecht, dem einst die vom brutalen Bauern geschundenen Pferde so leid taten, dass er deswegen mit dem Bauern in Streit geriet und von ihm erschlagen wurde. Der Bauer kam ungestraft davon, seither treibt es den „kopflosen Reiter“ im Pfisterwald um. Auf den Schreck gibt es ein Gläschen Himbeerlikör von einem der St. Märgener Bauern – köstlich!

Während sich die Teilnehmer der Geisterwanderung noch Mut antrinken, zieht sich hinter einer Wegbiegung Elisabeth Ruf die Perücke über den Kopf und schmiert sich schwarze Fasnachts-Schminke ins Gesicht. Jetzt noch den Stumpen in der Pfeife anzünden, dann ist das Plattenwieble fertig. Das schummerige Licht der kleinen Laterne wirft dunkle Schatten in ihr Gesicht. „Wenn ich meine Position einnehme, kümmert mich das Drumherum nicht mehr“, erzählt Ruf. Sie geht dann ganz in ihrer Rolle auf. Jetzt sind aus der Ferne Stimmen zu hören. Schnell greift sie nach ihrer kleinen Axt und macht sich als Plattenwieble mit Jammern und Klagen an ihre Arbeit. „Des isch doch ä Elend“, begrüßt sie uns. Das Plattenwieble, alias Josepha Schuler, lebte Anfang des vergangenen Jahrhunderts auf der „Platte“, der Hochebene bei St. Peter, und gehört zu den Hochschwarzwälder Figuren schlechthin.

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Nach einer Tabak- und Schnapsspende von Manfred Hermann erzählt sie uns von ihrem Leben, das es nur selten gut mit ihr meinte: von ihrem Kind, das sie unehelich bekam und das viel zu früh starb, von der vielen, mühseligen Arbeit... „Ich Armi!“ Gut versteckt im Schutz der Rindenhütte sitzen derweil Helmut Hermann und Harald Herrmann von der St. Märgener Trachtenkapelle und plaudern. „Wir fachsimpeln oder erzählen uns Witze“, so der 61-jährige Helmut Hermann. Vor der ersten Wanderung im Jahr trifft er sich mit seinem Musiker-Kollegen zu Hause, um die wehleidigen Melodien auf ihren Flügelhörnern gemeinsam zu üben. Doch jetzt ist Schluss mit Plaudern: Durch die Ritzen der Hütte ist die Wandergruppe zu sehen. Die Männer greifen zu ihren Instrumenten, nicken sich zu – dann dringt das Klagen der Musik durch den dunklen Wald.

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Mit ihrer traurigen Melodie erinnern sie an den Knecht Lorenz Haberstroh, der sich in die Tochter des St. Märgener Bürgermeisters verliebt hatte. Dieser fand, der Knecht sei keine gute Partie, und sperrte seine Marie monatelang in ihre Kammer. Doch Haberstroh ließ sich nicht abwimmeln und spielte jeden Abend auf dem Horn für seine Liebste – so lange, bis der Bürgermeister endlich nachgab und die beiden doch noch ein glückliches Paar werden konnten. Mit diesem Happy End endet auch die Wanderung: Auf einer Lichtung warten ein Feuer und heiße Suppe mit Brot auf uns, gespendet von Bauern, Gastwirten, Metzgern und Bäckern des Ortes. Hier treffen sich alle, die an der Geisterwanderung beteiligt waren: die Mitglieder des Reitvereins, der beiden Fastnetsvereine und der Trachtenkapelle. Dieser Zusammenhalt und das ehrenamtliche Engagement sind für Waldtraud Saier von

der Tourist-Information das Besondere an der Geisterwanderung: „Das ist unser Highlight“ – ein Highlight, für das die Gemeinde übrigens bewusst kein Geld verlangt. Stattdessen können die Teilnehmer am Ende einen typischen Hochschwarzwälder Strohschuh mit ihren Spenden füttern – was Lydie aus Zürich gerne tut: „Die Schwarzwälder sind ja sehr ideenreich, die machen halt ebbis Tollis“, sagt sie, bevor sie sich – gestärkt durch Speckbrot und mit der warmen Suppe im Bauch – auf den Weg zurück ins von Sternen beschienene St. Märgen macht.

hochinformativ Termine Geisterwanderungen 2016 25. 7. / 8. 8. / 22. 8. / 5. 9. Weitere Informationen unter: www.hochschwarzwald.de/ veranstaltungen

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Sommer-Events Hier ist was los!

24. 4. 2016 | Todtnauberg 26. 5. – 25. 6. 2016 | Hochschwarzwald

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7. Schwarzwälder Kirschtorten-Festival „Wer macht die Schönste im ganzen Land?“ Sie ist das Aushängeschild für eine ganze Region und wird überall in der Welt anders gebacken: die Schwarzwälder Kirschtorte. ­Professionelle Zuckerbäcker und Hobby­ konditoren stellen ihre Kreationen einem großen Publikum vor und der/die Beste wird Schwarzwälder Kirschtortenkönig/in.

26. Hochschwarzwälder Jazzsommer Auf talentierte Musiker und besonders stimmungsvolle und ­einzigartige Orte können sich Liebhaber beim 26. Hochschwarzwälder Jazzsommer freuen.

16. 7. 2016 | Titisee-Neustadt 22. – 23.  7.  2016 | Titisee-Neustadt

Seenachtsfest „Nacht in Weiß“ mit B ­ odypainting Festival An diesem Tag ist eine Menge los im Hochschwarzwald! Zum Seenachtsfest mit dem Motto „Nacht in Weiß“ am Titisee gibt es 2016 als besonderes Highlight zum vierten Mal erneut ein Bodypainting-Festival.

Festival an der Hochfirstschanze Hochkarätige Unterhaltung mit ORSO, der Rock-­ Symphony-Night, und dem Kultstück „Der Watzmann ruft“ erwartet die Besucher beim diesjährigen ­Festival an der Hochfirstschanze.

Red Bull 400

Beim Red Bull 400 erklimmen bereits zum zweiten Mal Hartgesottene die Hochfirstschanze in Neustadt.

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16.  – 19. 9. 2016 | Breitnau

F ür pf erdef reunde 8. Hochschwarzwälder Kleinkunst Festival Immer wieder ein Highlight ist das Kleinkunst-Festival in Breitnau. Auf kleiner Bühne geben sich hier Musiker, Kabarettisten und viele weitere Künstler die Klinke in die Hand und sorgen für die ein oder andere ­Trainingseinheit für die Lachmuskeln der Zuschauer.

18. 9. – 23. 10. 2016 | Hochschwarzwald

19. 6. 2016, Lenzkirch Eulogi-Ritt 9. - 11. 9. 2016, St. Märgen Roßfest „Tag des Schwarzwälder Pferdes“

M T B -T ermine 20 16

Rothaus Hochschwarzwälder Blosmusik Feschtival Ob in einem gemütlichen Gasthof oder auf der ­großen Bühne – bei zahlreichen Veranstaltungen werden w ­ ährend des Blosmusik Feschtivals die vielen Facetten der ­Blasmusik gelebt.

2. 10. 2016 | Grafenhausen – Schluchsee

18. - 19. 6. 2016 Black Forest Ultra Bike Marathon 10. - 14. 8. 2016 Vaude Trans Schwarzwald 17. - 18. 9. 2016, Titisee-Neustadt KMC MTB Bundesliga – WälderCup

Sk ispringen 30. 7 . 2016, Hinterzarten Rothaus FIS Gran Prix Sommerskispringen

Mudiator Run Hindernisse, Schlamm und jede Menge hochmotivierte Sportler – das sind die Zutaten für den spannenden ­Hindernislauf Mudiator Run. Entlang der Strecke bieten sich viele Gelegenheiten, um die Teilnehmer anzufeuern.

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Blick auf den Schluchsee


„Ganz schön cool hier“

Viel erleben für wenig Geld mit der Hochschwarzwald Card

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eine Tochter Kati steckt gerade mitten im Prüfungsstress – da raucht der Kopf schon mal. Höchste Zeit zum Abschalten, denke ich und organisiere uns spontan ein Erholungs-Wochenende im Hochschwarzwald. „Das ist ja mega“, ruft Kati begeistert, als ich sie mit der Nachricht überrasche. von Barbara beck Wir werden zwei Tage in einem Kuckucksnest verbringen und in den Genuss der Hochschwarzwald Card kommen. Tage später macht es sich meine Tochter mit den Worten „Ganz schön cool hier“ auf der gemütlichen Couch im Kuckucksnest bequem und die ersten Selfies werden mit dem Smartphone gemacht. Mich zieht es in die urige Design-Küche, ich brauche zuerst einen Kaffee. „Herzlich will­kommen“,

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steht auf der steinvertäfelten Wand in der Küche. Diese Herzlichkeit in der liebevoll eingerichteten Ferienwohnung zeigt schon ihre Wirkung: Eine unglaubliche Ruhe und Behaglichkeit macht sich in uns breit. Der Kurzurlaub kann beginnen: „Kati, der Kaffee ist fertig.“ Nach der Kaffeepause holen wir zuerst das reservierte E-Car an der Ladesäule in Schluchsee ab. Ich öffne den Wagen mit meiner Hochschwarzwald Card und begebe mich in eine neue Welt der Technologie. Drei Stunden kann ich das E-Car mit der Hochschwarzwald Card gratis nutzen, da lasse ich doch gerne meinen PKW stehen. Wir fahren zum Golfclub Hochschwarzwald. Auf einem der schönsten Hochplateaus des Schwarzwaldes, der „Himmlischen Hölle“, haben wir einen Termin mit Herrn Keilbach, dem Sportwart des Golfclubs. Mit den Golf Caddys sausen wir über den Golfplatz, bevor es

auf der Driving Range an die ersten Abschläge geht. Bei Kati und mir kommt, nachdem wir die Bälle endlich mal treffen, pure Golf-Stimmung auf. Im Arm beginnt es bereits zu ziehen – es ist anstrengender als gedacht. Da soll mal einer sagen, Golf wäre kein Sport! Von der „Himmlischen Hölle“ geht es per E-Car nach Grafenhausen, ins „Schwarzwaldhaus der Sinne“, wo wir uns auf eine spannende Entdeckungstour begeben. Barfuß laufen wir über Steine, Muscheln, Korken und Stöcke: „Aua Mama, muss das sein?“ Im Dunkelgang ertasten wir vorsichtig den Weg: „Ich kann nichts sehen.“ Wir bringen unsere Augen und unser Gehirn durch eine Prismen-Brille in den Zustand absoluter Verwirrtheit: „Ich bin eine Biene.“ Und im Bonsai-Hängezelt baumeln die Beinchen freischwebend bis zur Tiefenentspannung: „Ich chille meine Basis.“

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Am nächsten Morgen erwache ich und traue meinen Augen nicht. Meine Tochter, welche vorhin noch tief und fest neben mir schlummerte, hat bereits ein leckeres Frühstück gezaubert – da habe ich bei der Erziehung alles richtig gemacht! Der Tag kann beginnen. Auf dem Programm steht die MS Schluchsee. Kapitän Thomas Toth schippert das Schiff von Anfang Mai bis zum 1. November über den wunderschönen Schluchsee und steuert dabei vier Schiffshaltestellen an. Wir nutzen das Schiff als Wandertaxi und steigen an der Schiffshaltestelle Aha aus, so können wir gemütlich am Seeweg entlangwandern. Unterwegs machen wir eine kleine Rast am Unterkrummenhof um einen leckeren, hausgemachten Zwetschgenkuchen auf der Sonnenterrasse in malerischer Naturkulisse zu verspeisen. Unser Hüftspeck macht Luftsprünge! „Wir könnten ja noch in den Kletterwald gehen“, meint Kati. Eine super Idee ist das. Hüftspeck ade… Am Ausgangspunkt zurückgekehrt fahren wir mit dem E-Car zum „Kletterwald Feldberg“. Über wackelige Hindernisse in verschiedenen Schwierigkeitsgraden möchten wir uns vorwärtsbewegen. Gesagt getan, nach kurzer Einweisung des Guides starten wir. „Auf den Baumstamm, fertig los…“ Eifrig erklimme ich als Erste den langen, schmalen Stamm. Oben, auf zwölf Metern Kletterhöhe angekommen, bekomme ich wackelige Knie. Von unten betrachtet sah das nicht so hoch aus. Egal, nun bin ich oben und muss da durch. Kneifen gibt es nicht, denke ich, während mein Toch-

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terherz zu meiner größten Überraschung auf halber Baumstammhöhe beschließt umzukehren. „Das ist mir doch zu hoch, ich warte unten.“ Ganz toll, meine Kletterheldin steigt aus. In Sekundenschnelle befestige ich meine Haken am Drahtseil, bevor ich es mir doch noch anders überlege in dieser schwindelerregenden Kletterpassage – dann stelle ich mich wagemutig der ersten Seilrutsche. Augen zu und durch. Schon pfeift der kalte Wind mir ins Gesicht und ich rase durch den herrlich duftenden Fichtenwald. Zwei Stunden später belohnen wir unsere müden Körper im Radon Revital Bad im heilklimatischen Kurort Menzenschwand. Idyllisch und ruhig gelegen bietet das Bad die besten Voraussetzungen, um sich entspannt dem Wechselspiel zwischen Bad und Saunen bei angenehmen Temperaturen hinzugeben. Das ist Entspannung pur. Im Café & Berg-Beizle in Menzenschwand, dem Café mit besonderem Ambiente, lassen wir uns anschließend die Gerichte der saisonalen Speisekarte schmecken. Na, wenn das kein schöner Ausklang unseres Kurzurlaubes ist! Unsere erlebnisreiche Zeit im heimischen Naturparadies ist leider schon wieder vorbei. Von unserer urgemütlichen Unterkunft „Kuckucksnest“ und dem reichhaltigen und abwechslungsreichen Angebot der Hochschwarzwald Card sind wir total begeistert. Eines steht für Kati und mich fest: Selbst mit einem kleinen Zeitbudget kann man im Hochschwarzwald Erlebnis, Sport und Erholung realisieren. Wir kommen wieder!

hochinformativ Stilvoll gemütlich Natürliche ­Materialien, von lokalen Handwerkern gefertigte Möbel und ein modernes Schwarzwaldambiente zeichnen die „Kuckucksnester – Design Apartments Hochschwarzwald“ aus. Neben einem kleinen Willkommenspaket ist ab zwei Übernachtungen auch die Hochschwarzwald Card inklusive. Die eigens für den Hochschwarzwald entwickelte und gestaltete Ferienwohnungsmarke wurde 2015 beim Deutschen Tourismuspreis mit dem ersten Platz ausgezeichnet. www.kuckucksnester.de

Die schönsten Erinnerungen müssen nicht die Welt kosten! Mit der Hochschwarzwald Card nutzen Sie täglich an jedem vollen Urlaubstag über 70 attraktive Sommer- und Winterangebote in der Region, wie Schwimmen und Wellness im Badeparadies Schwarzwald und Radon Revital Bad, kostenloser Tagesskipass für viele Liftanlagen, Verleih von Langlaufausrüstung und drei Stunden freie Fahrt mit dem elektrischen BMW i3. Bei über 300 Partner-Gastgebern gibt es die Hochschwarzwald Card automatisch ab zwei gebuchten ­Übernachtungen. www.hochschwarzwald.de/card

Mobil dank E-Carsharing Im Urlaub mobil unterwegs und gleichzeitig die Umwelt schonen – kein Problem mit einem unserer BMW i3 und einem dichten Ladenetzwerk mit Strom aus erneuerbaren Ener­ gien. Die flotten Flitzer können nach der Registrierung und einer Führerscheinprüfung flexibel gegen Gebühr ausgeliehen werden. Gäste mit Hochschwarzwald Card können die Elektroautos drei Stunden täglich kostenlos nutzen, um die Ferienregion klimaneutral zu erkunden. www.hochschwarzwald.de/carsharing

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Stammgäste: Familie Graf Wo der Bauernhof zum Spielplatz wird

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eden Tag um fünf Uhr nachmittags ist Hofzeit. Dann können die Kinder die Kälber von der Weide holen, beim Melken und Füttern im Stall helfen oder auf dem Traktor mitfahren. Bevor es soweit ist, werden sie von Barbara Bollwahn von einem ganz besonderen Paarhufer begrüßt. Den können sie streicheln und umarmen, so viel sie wollen, nur melken können sie dieses Tier nicht. Wilma, im schwarz-weißen Plüschkostüm, ist das Maskottchen vom Wilmershof in Schwärzenbach. Der im Jahr 1673 errichtete Wilmershof mit sieben Ferienwohnungen wird von Andrea und Matthias Fehrenbach und ihren zwei Söhnen bewohnt und bewirtschaftet. Im Leibgedinghaus wohnen die Eltern von Matthias Fehrenbach, die sich

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noch immer auf dem Hof einbringen. Seit Jahrzehnten schon sind die Schwarzwälder auf Familien mit Kindern eingestellt, die nicht nur Urlaub auf einem Bauernhof machen, sondern selbst mit anpacken wollen. Hier stört niemand bei der täglichen Arbeit. Im Gegenteil. Die großen und kleinen Urlauber sind ausdrücklich eingeladen, dabei zu sein. Obendrein sind die Angebote für die lieben Kleinen mehr als zahlreich und reichen von Spielmöglichkeiten im Wasser und im Heu über Schaukeln, Wippen, Rutschen und Sandkästen bis zu einer Spielscheune und einem Abenteuer- und Holzspielplatz. Obendrein gibt es jede Menge Tiere. Die 30 Milchkühe, Schweine, Enten, Gänse, Puten, Pferd „Tina“ und Pony „Carlson“, Ziegen, Hasen, Katzen. Nachdem die sechsjährige Laura ausgiebig die Hofkuh geherzt und gedrückt hat, weckt ein richtiges Tier ihre Aufmerk-

samkeit: Das Pony muss gestriegelt werden. Hochkonzentriert widmet sie sich dieser Aufgabe. Im Vorbeigehen weist der Bauer sie darauf hin, dass sie aufpassen soll, dass das Pony kein frisches Gras von der Wiese frisst, das ist nicht gut für den Magen. Ihre Mutter hat die neun Monate alte Nele auf dem Arm und schaut stolz zu, mit welcher Ernsthaftigkeit ihre große Tochter sich um das Pony kümmert. Ihr Mann verschwindet mit dem dreijährigen Lias im Stall, wo der Junge sofort zu einem Bobbycar rennt und mit Karacho durch den Gang düst. Als Martin und Heike Graf aus Rastatt noch keine Kinder hatten, konnte es für sie im Urlaub gar nicht weit genug weg gehen. Seit sie Kinder haben, hat sich das geändert. Die Anreise soll nicht zu lang und der Ort für den Nachwuchs geeignet sein. Martin Graf, 45, und seine Frau Heike, 36, machen jetzt seit einigen Jahren

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Bobbycar rutschen, Kälbchen striegeln oder Traktor fahren – auf dem Wilmershof in Schwärenbach haben nicht nur Kinder ihren Spaß.

schon Urlaub im Schwarzwald. Auf dem Wilmershof sind sie zum zweiten Mal. Im Mai 2013 waren sie als „Lückenbüßer“ das erste Mal da. Ein befreundetes Paar, das bereits eine Ferienwohnung auf dem Hof gebucht hatte, konnte die Reise nicht antreten und so sind sie eingesprungen. Jetzt sind sie mit eben diesen Freunden da, die damals verhindert waren. „Die Ferienwohnungen, der Hof und die Gastfreundschaft sind toll“, schwärmt Heike Graf. „Alles ist kinderfreundlich, die Berge und die Landschaft sind schön, uns gefällt die Mentalität, auch das Essen ist toll und wir müssen keine Spielsachen mitnehmen. Wo kriegt man das?“ Zudem können sie einen Teil des Essens auf dem Hof mit Biozertifikat kaufen: Milch und Eier, Marmelade und Honig. Das Bio-Eis, das ihre Gastgeber herstellen, können sie sich jederzeit aus der Kühltruhe nehmen, gezahlt wird in eine Kasse des Vertrauens.

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Martin Graf hebt den rechten Daumen: „Auf dem Hof ist es top! Dieses Dabeisein ist supergenial. Die Kinder lernen den respektvollen Umgang mit Tieren und wissen, wo das Schnitzel herkommt.“ Auch er findet kaum ein Ende beim Aufzählen der Vorzüge. „Die Kinder können mitwerkeln, wie sie wollen, und lernen viel. Für manche aus der Stadt sind Kühe ja lila. Oft schnappt sich der Bauer ein Kind und fragt: Willschde mit dem Traktor ins Kieswerk fahren?“ Da bekommt auch der Elektromeister, der bei einem Automobilhersteller arbeitet, glänzende Augen. Es gibt Stammgäste im Schwarzwald, die es immer an den gleichen Ort zieht. Es gibt aber auch Urlauber wie Familie Graf, die gleich zu Stammgästen einer ganzen Region werden. Das erste Mal war die Familie im Schwarzwald, da war die älteste Tochter, die bald in die Schule kommt,

noch kein Jahr alt. Arbeitskollegen von Heike Graf, die schon als Kind mit ihren Eltern oft im Schwarzwald die Ferien verbracht hat, hatten von Rippoldsried im Rothauser Land vorgeschwärmt, einem Ortsteil von Grafenhausen. So machte Familie Graf Urlaub auf einem Bauernhof in Grafenhausen. Viermal waren sie dort, dann verbrachten sie die Ferien auf einem Bauernhof bei Triberg, bis sie schließlich auf dem Wilmershof landeten. Dort hat die Familie bereits jetzt bleibende Spuren hinterlassen. Martin Graf hat beim ersten Urlaub in Schwärzenbach bei der Aufforstung geholfen und damals Jungtannen gepflanzt. Und wer weiß, vielleicht spielen eines Tages die Kinder seiner Kinder, die ­– vom Baby mal abgesehen – schon jetzt viele unvergessliche Erinnerungen an den Schwarzwald haben, unter einer von ihm gesetzten Tanne im Schwarzwald.

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Aktiv im

hochschwarzWald Wandern, Rad fahren, Sonne tanken und die frische Luft genießen – diese Hotels sind ideale Ausgangspunkte für Ihren Aktivurlaub im Hochschwarzwald.

Treschers Schwarzwald Romantik Hotel ****S, Titisee-Neustadt

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Wasser & Himmel – grenzenlos! Freuen Sie sich auf ein Wellnessparadies in traumhafter Lage mit exklusivem Wohlfühlfaktor. Direkt am Ufer des kristall­klaren Titisee erleben Sie hier einen einzigartigen Wellnesskick mit Seeblick: · Innen- und Außenpool · Liegewiese mit privatem Seezugang · Badesteg · Großzügige Saunalandschaft · Fitnessraum · Beautyfarm · Ganzjährig attraktive Pauschalen!

Das Grundstück des traditionsreichen 5-Sterne-BoutiqueResorts, Mitglied bei den „Small Luxury Hotels of the World“, umfasst sieben Hektar. Vielseitiger Aktivurlaub mit Anspruch: 1.500 m² Spa-Wohlfühlfläche im privaten Hotelpark mit Innenund Außenpool, Fitness- und Outdoorsportangebote, ­entspannende Physiotherapie- und Beautybehandlungen; Wander-, Mountainbike-, und Nordic-Walking-Routen ab Hotel. Kostenfrei: Mountainbike-Verleih und Golfen auf dem ­benachbarten 18-Loch-Platz.

Telefon: 0 76 51 / 8 05 - 0 www.schwarzwaldhotel-trescher.de

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Für alle, die unsere Geschichten nacherleben möchten Auf unserer großen Übersichtskarte sehen Sie, wo die Geschichten aus diesem Magazin spielen.

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St. Märgen

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1. Hofgut Dürrenbühl, S. 6 | 2. Schluchting im Langenbach, S. 12 | 3. Waldfest, S. 16 | 4a. Schopfschellenfest, S.21 4b. Sommerfest Raitenbuch, S. 21 | 4c. Vatertagshock, S. 21 | 4d. Sonnwendfeier Göschweiler, S.21 | 5. Gästehaus Lukas, S. 22 6a. Jägersteig, S. 24 | 6b. Windgfällweiher, S. 25 | 6c. Badweiher St. Märgen, S. 25 | 6d. Bannwald Zweribach, S. 25 7. Brauereiführung in der Badischen Staatsbrauerei Rothaus, S. 28 | 8. Hof Till, S. 30 | 9. Geisterwanderung, S. 36 10a. Kuckucksnest, S. 44 | 10b. Golfclub Hochschwarzwald, S. 44 | 10c. Schwarzwaldhaus der Sinne, S. 44 10d. Unterkrummenhof, S. 45 | 10e. Kletterwald, S. 45 | 10f. Radon Revital Bad, S. 45 | 10g. Café & Berg-Beizle „Zum Kuckuck“, S. 45 11. Wilmershof, S. 46 | 12. Treschers Schwarzwald Romantik Hotel, S. 48 | 13. Parkhotel Adler, S. 48 Hochschwarzwald | Das Magazin | Sommer 2016

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2/11/15 14:46



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Betriebszeiten der Feldbergbahn 5. Mai 2016 bis einschließlich 1. November 2016 Hauptsaison (Juli bis September) täglich 9:00 – 17:00 Uhr Freiburg

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Nebensaison (Mai, Juni, Oktober) täglich 9:00 – 16:30 Uhr

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