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Funkenfeuer in den Hörnerdörfern –eine leuchtende Tradition

Samstag, 25. Februar und Sonntag, 26. Februar 2023

Punsch und zimtsüßen „Funkenkiechle“ ist Grund genug für die leuchtendste Tradition im Allgäu.

Die Funken brennen in den Hörnerdörfern am Samstag, 25. Februar

- um 19:00 Uhr im Obermaiselsteiner Ortsteil Oberdorf am Sonntag, 26. Februar

- um 18:00 Uhr an der Talstation der Hörnerbahn in Bolsterlang

Am Wochenende nach Aschermittwoch werden die Funkenfeuer in den Hörnerdörfern brennen. Und in den Funken brennt eine uralte Tradition. Dabei ist es nicht nötig, bis auf alte Urmenschen zurückzublicken, die schon vor grob zwei Millionen Jahren Feuer nutzten, etwa nach Blitzschlägen. Oder auf jüngere Urmenschen, die vor gut 700.000 Jahren lernten, selbst Feuer zu entfachen. Es reicht, rund zweieinhalb Tausend Jahre zurückzublicken: ins alte Rom. Dort wurde immer am 1. März das heilige Feuer im Vesta-Tempel entzündet – zu Beginn eines neuen Jahres. Es heißt, die Funkenfeuer, die jährlich am ersten Sonntag nach Aschermittwoch abgebrannt werden, beruhen auf diesem Ritual. Viel häufiger wird der Brauch weiter nördlich angesiedelt, in der heidnischgermanischen Mythologie. Dort wird mit Feuer der Sieg des Sonnengottes Baldur über den Winter gefeiert. Wissen wird man´s nie genau, passend ist beides. Auch im Allgäu läutet der Funkensonntag den neuen Jahreskreis der Natur ein. Man ruft den Frühling, wünscht sich Licht und Wärme, ein neues Wachsen und Gedeihen. Dafür muss der kalte Winter vertrieben und seine eisige Umklammerung gebrochen werden. Das Mittel der Wahl hierfür ist Feuer. Je größer, desto besser.

So wachsen unter fleißigen Händen nach Fasching meterhohe Holztürme in den Hörnerdörfern. Geschickt geschichtet stehen sie meist etwas oberhalb der Orte und werden nach dem „Richtfest“ streng bewacht, damit kein Strolch sie vor der Zeit in Brand steckt. Das passiert erst am Abend des Funkensonntags und alle warten gespannt darauf, dass die Funkenhex, eine Lumpenpuppe, die den bösen Winter symbolisiert und ganz oben im Funken hängt, von den Flammen verschlungen wird. Ob der Brauch seinen Anfang bei Vesta-Feuer oder nordischen Göttern nahm, bleibt gern dahingestellt. Eine gesellige Runde bei Glühwein,

- um 19:00 Uhr im Fischinger Ortsteil Maderhalm

- um 19:00 Uhr im Fischinger Ortsteil Langenwang; Treffpunkt um 18:30 Uhr am „Haus des Gastes“ in Langenwang – von dort Fackellauf zum Funken am Hattenberg

- um 19:00 Uhr im Fischinger Ortsteil Oberthalhofen, Richtung Hinang

- um 19:00 Uhr in den Ofterschwanger Ortsteilen Hüttenberg, Tiefenberg und Sigishofen

- um 19:00 Uhr in Balderschwang am Feuerwehrhaus

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