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„Der Messias aus dem Allgäu“
Lebensgeschichte eines Visionärs und Widerstandskämpfers – ein Roman vieler Leben
Die Biografie mancher Menschen ist so einzigartig, dass sie Stoff liefert für Romane und Filme. Die Biografien vieler Menschen einer Zeit dagegen, nennt man gerne „Generation“ oder „Zeitgeist“ und verpackt sie als Analyse, als Zeitungskommentar oder als Geschichtsbuch-Kapitel.
Andreas Gross aus TiefenbergOfterschwang hat das Leben vieler in eine Person, in die seines Protagonisten Jakob Haas, geschrieben. Er hat mit Jakob
Haas, dem „Allgäuer Messiach“ den Schicksalen einer ganzen Zeit – den wechselvollen drei Jahrzehnten zwischen 1914 und 1945 – Einzigartigkeit verliehen. Andreas Gross war bis zu Pensionierung Lehrer für Deutsch, Englisch und Ethik am Gymnasium Sonthofen. Am Schreibtisch die Oberstdorfer Berge vor Augen, verlegte er die Ausgangspunkte seiner realen Inspirations-Figur, des österreichischen Priesters im Widerstand gegen den Nationalsozialismus Jakob Gapp, vom Nachbarland Tirol ins Allgäu, danach ist praktisch alles, was im Roman passiert, wirklich so passiert – nur passierte es vielen. Wir lesen es im Leben von Jakob Haas.
Jakob Haas wächst im Allgäu auf. Er wird Priester, nicht zuletzt, um der dörflichen Enge im Hintersteiner Tal zu entkommen. Dem Dorf entkommt er, dem Krieg nicht. Der Erste Weltkrieg verwundet seinen Körper, schlimmer noch, er beschädigt seinen Glauben an Menschlichkeit und seinen Glauben an Gott. Es bleibt ihm die Hoffnung, durch Revolution, durch Kunst, durch Anarcho-Pazifismus, durch eine ganz neue Gesellschaftsform die Humanität wieder zu errichten. Doch dieser Weg erweist sich als ungangbar. Er bemüht sich mit Gustav Landauer um die Gründung der „bairischen Räterepublik“, das Vorhaben scheitert. Jakob Haas legt die Gesellschaftstheorie beiseite, widmet sich der humanitären Arbeit und entwickelt als Heilpädagoge in Berlin und als Assistent von Albert Schweitzers neue Methoden zur Heilung psychisch Kranker. Doch was im Urwald von Lambarene eine Hilfe war, ist im HitlerDeutschland ein Verbrechen. Humanität kann hier nur noch heimlich und unter Lebensgefahr geübt werden. Als helfen nicht mehr reicht, erhebt Jakob Haas stellvertretend für alle, die schweigen und im Namen Gottes, die Stimme. Gegen die Nazis …
Jakob Haas ist ein Visionär, ein Widerstandskämpfer, ein Anarchist und noch viel mehr. Und er ist dabei die vielen, deren Träume, Hoffnungen und Lebenswelten zwischen 1914 und 1945 großen Wendungen, schnellen Wandlungen und unmenschlichem Leid unterworfen waren. Jakob Haas ist aber auch einer, der die Hoffnung auf Menschlichkeit nie gänzlich verliert, einer der nie aufgibt. Unser 21. Jahrhundert legt in vielen Bereichen ein noch absurderes Tempo vor als sein Vorgänger und Kriege, Terror und Willkürherrschaft sind längst nicht Geschichte – damit bleibt die Grundfrage des „Allgäuer Messias“: Wie gelingt Menschlichkeit?
Der Roman „Der Messias aus dem Allgäu“ von Andreas Gross ist 2023 im Verlag Tobias Dannheimer erschienen, bestellbar unter www.edele.de und im Buchhandel erhältlich.
Auf der Insel 1 87538 Fischen i Allgäu Telefon 08326 404957 7 www gasthof-krone-fischen de Inhaber: Ralf Haubold Montag/Dienstag Ruhetag
Öffnungszeiten: Mi – So von 17 00 – 23 00 Uhr
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