Nachhaltigkeitsbericht der Holding Graz 2013

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WIR MACHEN GRAZ LEBENSWERT NACHHALTIGKEITSBERICHT DER HOLDING GRAZ 2013


WIR LEBEN, WOVON WIR REDEN NACHHALTIGKEITSBERICHT DER HOLDING GRAZ

Im zweiten Nachhaltigkeitsbericht der Holding Graz zeigen wir Ihnen unter dem Motto „Stadt meines Lebens“, welchen Beitrag die Holding Graz zu einer lebenswerten Stadt Graz leistet. Der Dialog mit den Menschen, für die wir täglich ein breites Spektrum an kommunalen Dienstleistungen anbieten, ist uns wichtig, daher lassen wir sie in unserem Bericht zu Wort kommen.

Um unsere Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen, haben wir im Jahr 2013 weiter daran gearbeitet, jene Handlungsfelder zu identifizieren, in denen die Holding Graz einen wesentlichen Einfluss auf die Wirtschaft, die Umwelt und die Gesellschaft hat. Im intensiven Dialog mit unseren Stakeholdern haben wir im vergangenen Jahr dafür die sechs konkreten Handlungsfelder „KundInnenzufriedenheit und BürgerInnenorientierung“, „Nachhaltige Mobilität und Fuhrpark“, „Nachhaltige Investitionen und Versorgungssicher-

heit“, „Kompetente und gesunde MitarbeiterInnen“, „Umweltschutz und Ressourceneffizienz“ und „Governance und Transparenz“ identifiziert. Diese Themen bilden die Basis unserer Nachhaltigkeitsstrategie, deren Entwicklung wir anhand gezielter Maßnahmen und messbarer Indikatoren verfolgen. Gemeinsam nehmen wir unsere unternehmerische Verantwortung wahr und arbeiten an einer lebenswerten Stadt Graz. Wir, das sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Holding Graz. Viel Freude bei der Lektüre!

Mag.a Barbara Muhr

Dipl.-Ing. Wolfgang Malik

Mag. Dr. Wolfgang Messner

Vorstandsdirektorin

Vorstandsvorsitzender

Vorstandsdirektor

Sehr geehrte Damen und Herren!


WIR LEBEN UNSERE LEISTUNGEN AUF EINEN BLICK

Die Holding Graz zählt mit ihren umfassenden kommunalen Services und Dienstleistungen zu den führenden Dienstleistungsunternehmen des Landes Steiermark. Nachhaltigkeit bedeutet für die Holding Graz, verantwortungsvoll mit Menschen und Ressourcen umzugehen und die Lebensqualität im Stadtraum Graz für heutige und zukünftige Generationen zu erhalten und zu verbessern. Im vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr

2013, der auf den Leitlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, Stand G4, der Global Reporting Initiative (GRI) basiert, fokussieren wir uns auf sechs wesentliche Handlungsfelder, deren Entwicklung wir anhand messbarer Indikatoren verfolgen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten Handlungsfelder und Indikatoren der Holding Graz im Bereich Nachhaltigkeit. Die Leistungsindikatoren beziehen sich ausschließ-

HANDLUNGSFELD

KundInnenzufriedenheit und BürgerInnenorientierung

Nachhaltige Mobilität und Fuhrpark Nachhaltige Investitionen und Versorgungssicherheit Kompetente und gesunde MitarbeiterInnen

INDIKATOR

WERT 2012

WERT 2013

KundInnenzufriedenheit der Spartenbereiche Graz Linien, Abfallwirtschaft, Stadtraum und Wasserwirtschaft nach Schulnotensystem

Linien: 2,3 Abfall: 1,86

NeukundInnen durch Vertriebsinitiativen in Anzahl KundInnen

3.500

Linien: 2,3 Abfall: 1,44 Stadtraum: 2,13 Wasser: 1,14 1.947

Gesamte direkte Treibhausgasemissionen des Holding Graz Linien-Fuhrparks sowie des Fuhrparks1 der Holding Graz in Tonnen CO2-Äquivalenten

11.619

16.116

Infrastrukturinvestitionen für das Gemeinwohl in T EUR Einkaufsvolumen durch Lieferantinnen und Lieferanten aus der Steiermark in Prozent2

61.600 60

55.400 43,5

Personalfluktuation in Prozent Vertretung in ArbeitgeberInnen-ArbeitnehmerInnen-Ausschüssen in Prozent

3,9 100

4,4 100

Direkter Energieverbrauch in Megawattstunden (MWh) Interne Abfälle in Tonnen Recyclingquote in Prozent

36.287 1.771 48,3

40.057 2.633 49,9

Geschulte MitarbeiterInnen zu Themen der Korruptionsbekämpfung in Prozent

2

4,9

Umweltschutz und Ressourceneffizienz

Governance und Transparenz 1 2

lich, sofern nicht erläutert, auf die Holding Graz (ohne Beteiligungen). Details zur Datenerhebung sowie zur Kennzahlendefinition finden Sie ab der Seite 6 in unserem Organisationsprofil sowie im GRI Content Index auf der Seite 25. Zur besseren Lesbarkeit und Orientierung verweist dieses Symbol G4 auf GRI-Leistungsindikatoren. Redundanzen mit anderen Berichten der Holding Graz werden bewusst vermieden.

Treibhausgasemissionen 2012 ohne Fuhrpark Holding Graz Holding Graz inklusive der Beteiligungen Bestattung Graz GmbH und SAS Styrian Aqua Service GmbH

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WIR LEBEN BEWUSST UNSER VERSTÄNDNIS VON NACHHALTIGKEIT

● EINE WERTSCHÄTZENDE UNTERNEHMENSKULTUR FÖRDERN Rund 2.000 MitarbeiterInnen sind in der Holding Graz beschäftigt. Sie werden sowohl in ihrem Gesundheitsverhalten gefördert als auch bei Krisen und Konflikten gezielt unterstützt. Das Wohlbefinden der MitarbeiterInnen ist Garant für ihre Leistungen.

● REGIONALE WERTSCHÖPFUNG, KUNDiNNENZUFRIEDENHEIT UND BÜRGERiNNENORIENTIERUNG STEIGERN Die tägliche Daseinsvorsorge für die GrazerInnen steht für die MitarbeiterInnen der Holding Graz im Vordergrund. Aber der Austausch und die Kommunikation mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt sind genauso wichtig. Zufriedenheitsmessungen zeigen Wünsche und Bedürfnisse auf, die dabei helfen, die Servicequalität zu steigern. Damit trägt die Holding Graz zu einer nachhaltigen ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Weiterentwicklung unserer Landeshauptstadt Graz bei.

HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013 | 6

● DEN BEITRAG ZU UMWELT- UND NATURSCHUTZ DURCH DIE DIENSTLEISTUNGEN DER HOLDING GRAZ ERHÖHEN Die Holding Graz hat mit ihrer nachhaltigen Ausrichtung von Services und Dienstleistungen eine wichtige Vorbildwirkung. Seit 10 Jahren ist sie ein ÖKOPROFIT®-Betrieb und leistet einen bedeutenden Beitrag zum international etablierten Umweltprogramm der Stadt Graz. Entsorgungsmethoden und ein erfolgreiches ReUse-Modell sowie Maßnahmen zu einer nachhaltig wertvollen Wasserversorgung und Abfallentsorgung tragen zur Lebensqualität in Graz bei.

● DIE RESSOURCEN- UND ENERGIEEFFIZIENZ AUF OPERATIVER UND ADMINISTRATIVER EBENE WEITER VERBESSERN Nachhaltigkeit wird in der Holding Graz gelebt: Die Anschaffung langlebiger Produkte und die Wiederverwertung vieler Abfallmaterialien unterstreichen diesen Weg. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Umweltamt der Stadt Graz und der Holding Graz im Rahmen des Energie(-effizienz)-Projekts ist nur ein Beispiel für erfolgreiche Kooperationen.


ORGANISATIONSPROFIL UND NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE

SERVICE AUS EINER HAND Die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH (ehemals Grazer Stadtwerke AG bzw. GRAZ AG) mit Sitz in Graz wurde im Jahr 1960 als Grazer Stadtwerke AG gegründet. Mit der Umwandlung der Grazer Stadtwerke AG in die GRAZ AG wurde die strategische Ausrichtung des Unternehmens als Stadtholding für kommunale Dienste und privatwirtschaftliche Angelegenheiten im Jahr 2008 eingeleitet. Seit Oktober 2010 firmiert das Unternehmen unter dem Namen Holding Graz. Sie vereint nun alle großen kommunalen Dienstleistungen unter einem Dach und bietet ihren Kundinnen und Kunden Service aus einer Hand. Eigentümerinnen der Holding Graz sind die Stadt Graz (99,84 Prozent) und die GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH (0,16 Prozent). Weitere Informationen zur Unternehmensstruktur finden Sie im Geschäftsbericht der Holding Graz.

PRINZIPIEN, WERTE, VISIONEN In der Holding Graz gibt es eine Vielfalt an Prinzipien, Werten und Visionen, die zur ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen/sozialen Leistung des Unternehmens beiträgt und die Grundlage für die erarbeitete Nachhaltigkeitsstrategie (siehe Grafik) bildet. Von besonderer Bedeutung ist neben der Steuerungsrichtlinie des Hauses Graz und der Compliance Guideline der Holding Graz, als Pendant für den Verhaltenskodex der Stadt Graz, das Konzernleitbild „Zukunft gestalten“. Im Jahr 2012 wurde von Führungskräften aus allen Unternehmensbereichen ein gemeinsames Leitbild mit Werten und Verhaltensgrundsätzen für den Konzern Holding Graz erarbeitet. Diese Orientierungsanleitung ist die Grundlage für das tägliche Miteinander und das gemeinsame Erreichen der Unternehmensziele. Die Verpflichtung zu Qualität und Nachhaltigkeit ist im Mission-Statement des Leitbildes verankert.

MANAGEMENT VON NACHHALTIGKEIT Im Zuge der Erstellung des ersten Nachhaltigkeitsberichts 2012 wurde unter der Verantwortung des Vorstandsvorsitzenden begonnen, grundlegende Strukturen und Prozesse für ein konzernweites Nachhaltigkeitsmanagement in der Holding Graz aufzubauen. Wichtige Entscheidungen zur Nachhaltigkeitsstrategie werden in Meetings der Führungskräfte diskutiert. Die Stabsstelle Konzernsteuerung ist mit der Koordination aller Nachhaltigkeitsagenden betraut. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Managementbereiche Marketing, Kommunikation & Vertrieb und Finanzen & Beteiligungen wurde eine vierköpfige Arbeitsgruppe gebildet, die verantwortlich ist, relevante Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren, die Nachhaltigkeitsstrategie und Kennzahlen zu entwickeln und das Nachhaltigkeitsreporting zu koordinieren. All dies geschieht in engem Austausch mit den einzelnen Abteilungen der Holding Graz, die für die Planung und Umsetzung der Maßnahmen und Projekte zuständig sind.

Strategiematrix

Nachhaltige Daseinsvorsorge

Nachhaltige Organisationsführung

Nachhaltiges Umfeld

ÖKONOMIE

ÖKOLOGIE

GESELLSCHAFT/SOZIALES

Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Wirkungsorientierung der Daseinsvorsorge

Erhöhung des Beitrags zu Umwelt- und Klimaschutz durch die Dienstleistungen der Holding Graz

Gewährleistung eines sicheren und gesundheitsfördernden Stadtraums und eines Zugangs zu Infrastruktur für alle

Steigerung der Effizienz und Transparenz in der Organisationsführung

Erhöhung der Ressourcen- und Energieeffizienz auf operativer und administrativer Ebene

Steigerung der Gesundheit und Zufriedenheit der MitarbeiterInnen und Förderung einer wertschätzenden Unternehmenskultur

Steigerung der regionalen Wertschöpfung, der KundInnenzufriedenheit und BürgerInnenorientierung

Erhöhung der Bewusstseinsbildung zu Umweltthemen in der Bevölkerung und Förderung einer umweltbewussten Beschaffung

Weiterentwicklung des Stakeholderdialogs sowie des gesellschaftlichen Engagements

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ORGANISATIONSPROFIL UND NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE

STAKEHOLDEREINBINDUNG UND WESENTLICHKEITSMATRIX Im Jahr 2013 haben wir weiter daran gearbeitet, jene Handlungsfelder zu identifizieren, in denen die Holding Graz einen wesentlichen Einfluss auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft hat. Zur Entwicklung der Wesentlichkeitsmatrix hat die Holding Graz den umfassenden Stakeholderdialog fortgeführt. Als Stakeholder verstehen wir jene Gruppen, die die Holding Graz in ihrem Handeln beeinflusst oder von denen sie selbst beeinflusst wird. Bereits 2012 wurden dazu 126 interne (u. a. Führungskräfte, Betriebsrat) und externe Stakeholder (u. a. Eigentümer, PartnerInnen, Lieferantinnen und Lieferanten) mittels einer Stakeholder-Relevanz-Matrix

ausgewählt und per Fragebogen zu den wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen der Holding Graz befragt. Im Jahr 2013 wurden diese Ergebnisse durch Gespräche mit 13 Schlüsselpersonen in der Holding Graz aktualisiert. Weiters haben wir auf unserer Website und via Facebook eine Umfrage durchgeführt, zu deren Teilnahme alle BürgerInnen des Großraums Graz eingeladen waren. Die Ergebnisse dieser Stakeholdereinbindung wurden in Form der vorliegenden Wesentlichkeitsmatrix zusammengefasst. Die sieben Handlungsfelder im oberen rechten Quadranten wurden sowohl aus interner als auch aus externer Perspektive als besonders wesentlich eingestuft. Diese stehen deshalb im Fokus unserer Nachhaltigkeitsstrategie und -aktivitäten.

Stakeholderbefragung in der Holding Graz und im Großraum Graz zur optimalen Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie ANZAHL BEFRAGTER PERSONEN

STAKEHOLDERDIALOG 2013 HOLDING GRAZ

Interne Schlüsselpersonen Holding Graz

13

Externe Umfrage Großraum Graz

227

Befragte Stakeholder in Summe

240

Relevanz für externe Stakeholder

Wesentlichkeitsmatrix: Wesentliche Handlungsfelder Holding Graz Bewertungsskala von 1 (= wenig wichtig) bis 5 (= sehr wichtig) 4,5

Umweltschutz & Ressourceneffizienz

Nachhaltige Stadtraumpflege Nachhaltige Wasserwirtschaft

Nachhaltige Mobilität

4,0

Nachhaltige Forschung & Innovation

Aus- & Weiterbildung der MitarbeiterInnen

Dialog mit Interessengruppen

KundInnenzufriedenheit & BürgerInnenorientierung

3,5

Chancengleichheit & Vielfalt

MitarbeiterInnengesundheit & -sicherheit

3,0

Spenden & Sponsoring

2,5

Nachhaltige Investition & Versorgungssicherheit

Einkauf & regionale Wertschöpfung

Einkauf & regionale Wertschöpfung Governance & Transparenz

Wertschätzung & Unternehmenskultur 2,0

2,5

3,0

3,5

4,0

4,5

Relevanz für interne Stakeholder HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013 | 8


ORGANISATIONSPROFIL UND NACHHALTIGKEITSSTRATEGIE

NACHHALTIGE WERTSCHÖPFUNG UND EINKAUF IN DER REGION Die Holding Graz ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Nicht nur durch das Schaffen sicherer Arbeitsplätze für knapp 2.000 MitarbeiterInnen leistet der Konzern einen wesentlichen Beitrag zur Beschäftigung in der Region. Auch dank der Zusammenarbeit mit regionalen Lieferantinnen und Lieferanten und der überwiegend lokalen Beschaffung bleibt ein großer Teil der Wertschöpfung in der Region. Der von der Holding Graz unmittelbar erzeugte und ausgeschüttete wirtschaftliche Wert betrug 2013 455 Millionen Euro. Die Holding Graz als klassische öffentliche Auftraggeberin in den Bereichen Verkehr, Energie, Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Stadtraum und Sektorenauftraggeberin in den Bereichen Verkehr, Energie und Wasserwirtschaft führt die Beschaffungsagenden von

Bau- und Dienstleistungen sowie Lieferaufträgen unter Einhaltung der entsprechenden Richtlinien des Bundesvergabegesetzes und der EU durch. Bei Direktvergaben im Sinne des Bundesvergabegesetzes werden überwiegend Aufträge an lokale und regionale Lieferantinnen und Lieferanten, DienstleisterInnen und Professionistinnen und Professionisten, unter Wahrung höchstmöglicher Transparenz und Gleichbehandlung, vergeben. Der Anteil an regionalen Lieferantinnen und Lieferanten am gesamten Beschaffungsvolumen der Holding Graz betrug im Jahr 2013 an die 43 Prozent. Die Reduktion im Vergleich zu den 60 Prozent aus dem Jahr 2012 lässt sich durch den Einkauf von neuen Bussen für die Graz Linien erklären, welche in Deutschland gefertigt wurden. Viele Ausschreibungskriterien enthalten Nachhaltigkeitsaspekte, wobei ökologische Themen im Vordergrund stehen. So werden Druckaufträge vor allem

an Unternehmen mit dem Österreichischen Umweltzeichen vergeben. Bei Reinigungsartikeln werden explizit Umweltdaten gefordert, im Bereich der Wasserwirtschaft werden nur ÖVWG-lizenzierte Produkte bestellt, für Gefahrengut werden Sicherheitsdatenblätter gefordert. Viele der Lieferantinnen und Lieferanten reichen Qualitäts- und Umweltzertifizierungen ein, die bei der Einkaufsentscheidung berücksichtigt werden. Dank der Einführung der Elektronischen Beschaffung Ende 2012 wurde der Beschaffungsprozess noch transparenter und effizienter gestaltet und große Mengen an Papier konnten eingespart werden. Wie die Wesentlichkeitsmatrix der Holding Graz auf der Seite 7 zeigt, wurde das Thema nachhaltige Beschaffung sowohl aus interner Sicht als auch von den externen Stakeholdern als nicht sehr wesentlich eingestuft, weshalb wir in diesem Bereich auch keine weiterführenden Daten erheben.

Geografische Verteilung der Lieferantinnen und Lieferanten nach Bestellvolumen in Prozent im Jahr 2013

G4–EC9

■ Bestellwert Steiermark ■ Bestellwert Restösterreich □ Bestellwert Europäische Union

52,5 % EU: 4 %

43,5 %

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WIR LEBEN VOR INHALT

LEBENSANSCHAUUNG Vorwort

3

Auf einen Blick

4

Highlights

5

Organisationsprofil

6

LEBENSRÄUME KundInnenzufriedenheit und BürgerInnenorientierung

10

Nachhaltige Mobilität und Fuhrpark

12

Nachhaltige Investitionen und Versorgungssicherheit

14

Kompetente und gesunde MitarbeiterInnen

16

Umweltschutz und Ressourceneffizienz

18

Governance und Transparenz

20

LEBENSZEICHEN Maßnahmenübersicht

22

Zusammenfassung und Ausblick

24

GRI Content Index

25

Impressum

26

HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013 | 10


WIR LEBEN GEMEINSAM KUNDiNNENZUFRIEDENHEIT UND BÜRGERiNNENORIENTIERUNG NNENORIENTIERUNG

UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Die qualitätsvollen Leistungen der Daseinsvorsorge für die BürgerInnen unserer Stadt stehen für die Holding Graz im Vordergrund. Mit dem breiten Angebot an Services, Dienstleistungen und Produkten tragen wir entscheidend zu einer nachhaltigen ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt und zu einer weiteren Verbesserung und Sicherung der Lebensqualität bei. Das attraktive Dienstleistungsangebot der Holding Graz lebt von engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – vom Fahrpersonal der Holding Graz Linien bis zu den Reinigungsteams der Holding Graz Services. Der konzernweite Bereich „Marketing–Kommunikation–Vertrieb“ der Holding Graz unterstützt die MitarbeiterInnen darin, auf die Kundinnen und Kunden serviceorientiert zuzugehen und ihre Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen. Der persönliche Dialog mit den Grazerinnen und Grazern – auch über neue Medien wie Facebook, Apps, Newsletter – und die ständige Weiterentwicklung unserer Vertriebskanäle ist uns wichtig, um den Menschen zu zeigen, wie viele Leistungen der Holding Graz im täglichen Leben verpackt sind. Diese Kommunikationsmittel der Holding Graz ermöglichen es, mit Kundinnen und Kunden direkt in Kontakt zu treten, diese Kontakte zu pflegen und wichtige Feedbacks zu erhalten. WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE ● Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden weiter verbessern ● Servicequalität steigern ● Neue Vertriebskanäle erschließen AUSGEWÄHLTE PROJEKTE UND MASSNAHMEN ZUFRIEDENHEITSMESSUNG BEI KUNDINNEN UND KUNDEN Im Oktober und November 2013 wurden 300 GrazerInnen in Telefoninterviews und mithilfe eines standardisierten Fragebogens über ihre Zufriedenheit mit den Bereichen Abfallwirtschaft, Wasserwirtschaft, Stadtraum und KundInnenmanagement befragt. Von den Befragten – alle im Alter zwischen 19 und 75 Jahren – gaben 88 Prozent an, die Holding Graz Services zu kennen. Die Abfallentsorgungsleistungen der Holding Graz haben große Relevanz und sind gut bekannt. Die KundInnenzufriedenheit ergab auf Basis des Schulnotensystems einen Wert von 1,4. Die Leistungen des Spartenbereichs Stadtraum wurden mit 2,1 bewertet. Die Wasserversorgung wird als zuverlässig beschrieben und erhielt die Traumnote 1,1. Leitungswasser wird gerne getrunken und 73 Prozent der Befragten gaben an, dass unser Kanalnetz bestens funktioniert. Weit mehr als 50 Prozent der Befragten sind über die Leistungen der Holding Graz Services bestens informiert.

11 | HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

… übers Jahr gesehen aber bin ich sicher dreimal wöchentlich in der Auster. … Ich war vier Jahre in einer oberösterreichischen Fachschule und eineinhalb Jahre in Florida, aber die Lebensqualität, die ich in Graz hab, hab ich sonst nirgendwo gefunden. Kathrin Schwarz, Außendienstmitarbeiterin

G4-PR 5


WIR LEBEN GEMEINSAM KUNDiNNENZUFRIEDENHEIT UND BÜRGERiNNENORIENTIERUNG

SAUBERKEITSMESSUNG Eine Sauberkeitsmessung in Graz brachte auf einer 30-stufigen Skala den Wert 9,1 – eine gute Position im Städtevergleich, bei dem der Durchschnittswert 8,6 ist (je geringer der Wert, desto besser das Sauberkeitsergebnis). Ein Datenbanksystem zur Qualitätssicherung in der Straßenreinigung (DSQS) wird von den Holding Graz Services seit April 2013 auch in Graz eingesetzt und soll helfen, das Gesamtergebnis weiter zu verbessern. Ziel ist es, die Unterschiede der Verschmutzung in den Stadtbezirken aufzuheben und gleichmäßige Sauberkeitswerte zu erreichen.

G4-PR 5

ENERQI PROJEKT Wie attraktiv der Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel sein kann, zeigt eine im Zeitraum von 2011 bis 2013 durchgeführte Umfrage unter Fahrgästen. 2.000 TesterInnen haben im Rahmen des EU-Forschungsprojekts ENERQI (energy efficiency by using daily customers quality observations to improve public transport) die Qualität der Holding Graz Linien (HGL) bewertet und belegen, dass die HGL noch besser auf die Bedürfnisse und Wünsche der Fahrgäste eingehen. Die Gesamtzufriedenheit der Fahrgäste gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012 mit der Schulnote 2,3 konnte konstant gehalten werden. Preis und Pünktlichkeit zählen dabei für die Kundinnen und Kunden zu den wichtigsten Faktoren, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Freundlichkeit, Auskunftskompetenz und Fahrstil des Fahrpersonals wurden mit einem „Sehr gut“ honoriert. Als stark verbessert wurden zudem der Komfort sowie der Zustand der Fahrzeuge empfunden. BÜRGERiNNENBETEILIGUNG Mehr Transparenz und eine noch bessere Abstimmung sind die Ziele der „Leitlinien für die BürgerInnenbeteiligung“ bei Planungen und Vorhaben der Stadt Graz, in deren Erarbeitung auch die Holding Graz eingebunden ist. Gemeinsam sollen diese Leitlinien in Zukunft engagiert und konstruktiv umgesetzt werden.

DAS JOBTICKET BEWEGT Nach dem bekannten Frischluftticket, das in den vergangenen Jahren zweimal – jeweils im Herbst – zum Umsteigen auf die Öffis gelockt hat, erlebt die NeukundInneninitiative mit dem „Jobticket“ eine gelungene Fortsetzung. Das „Jobticket“ hat seit dem Start im Oktober 2012 einen erfolgreichen Verlauf genommen. Große Unternehmen wie das LKH Universitätsklinikum Graz, die FH Joanneum GmbH oder SSI Schäfer Peem haben sich angeschlossen und zeigen vor, wie Corporate Social Responsibility funktioniert: Sie stellen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Jobtickets zur Verfügung, forcieren dadurch den Umstieg auf öffentlliche Verkehrsmittel und leisten damit einen aktiven Beitrag zur Reduzierung der Feinstaubbelastung. Die HGL haben das Jobtickt auch mit einem Zusatzpaket kombiniert: Dabei wurden zum Thema „Öffentlicher Verkehr“ Beratungstage abgehalten und bei E-Mobility-Testtagen standen E-Fahrzeuge für Probefahrten zur Verfügung. Schon mehr als 1.900 AutofahrerInnen nützen seit der Einführung des Jobtickets häufiger Bus und Bim und tragen damit zu einer Verbesserung der Luftqualität und der gesamten Umweltsituation in Graz bei.

Ergebnisse von Umfragen zur KundInnenzufriedenheit (G4-PR5) nach Schulnotensystem DIENSTLEISTUNGSBEREICHE HOLDING GRAZ

*

2012

2013

Graz Linien Gesamtzufriedenheit Qualität

2,3

2,3

Abfallwirtschaft Zufriedenheit Abfallsammlung

1,86

1,44

Stadtraum* Sauberkeit der Straßen

2,13

Wasserwirtschaft* Zuverlässigkeit Wasserversorgung

1,14

Daten 2013 erstmalig erhoben

Anzahl der gewonnenen NeukundInnen durch proaktive Vertriebsinitiativen 3.600

BARRIEREFREIHEIT Seit die HGL 2012 einen „Round Table“ zum Thema „Öffentlicher Verkehr und Menschen mit Behinderung“ initiierten, ist das Fahrpersonal der HGL im Besonderen für den Umgang mit Menschen mit Behinderung noch stärker sensibilisiert als bisher. Alle Busse der HGL sind Niederflurfahrzeuge und ermöglichen so ein leichtes Ein- und Aussteigen. Bei den Straßenbahnen liegt der Niederfluranteil bei 50 Prozent. Ausklappbare elektrische bzw. mechanische Rampen für Fahrgäste mit Rollstuhl oder Kinderwagen und eine Fixierung für Rollstühle und Kinderwägen im Mittelteil gewährleisten sichere Fahrten mit den HGL. Seit 2013 setzt sich eine Behindertenbeauftragte für die Förderung der Barrierefreiheit im Unternehmen ein. Zur Umsetzung dieser Maßnahmen ist eine Roadmap mit langfristiger Ausrichtung in Ausarbeitung.

3.500

3.400 3.300 3.200

3.100

(3.500)

2.000 1.900 1.800 1.700

HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013 | 12

FRISCHLUFTTICKET 2012

JOBTICKET 2013 (1.947)


WIR LEBEN BEWEGT NACHHALTIGE MOBILITÄT UND FUHRPARK

UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Die Menschen in Graz wollen sich bewegen, zu Fuß gehen, radeln und ein modernes öffentliches Verkehrsnetz benützen, das den geforderten Kapazitäten entspricht. Um diesen Entwicklungen zu entsprechen, sind multimodale Mobilitätskonzepte gefragt. Das bedeutet, öffentliche Verkehrsmittel mit anderen Fortbewegungsformen wie Radfahren, Gehen und Carsharing intelligent zu kombinieren. Dieses Konzept ist beispielgebend auch für den Fuhrpark der Holding Graz. Als größter Verkehrsdienstleister in der Steiermark arbeiten die Holding Graz Linien (HGL) in enger Kooperation mit der e-mobility Graz GmbH, der Betreibergesellschaft für die Modellregion Elektromobilität im Großraum Graz, an innovativen und vor allem service- und kundInnenorientierten Lösungen. Flexible Mobilitätspakete – wie das Jobticket mit e-mobilityBenefits oder die ÖV-Jahreskarte mit Carsharing-Angeboten – sind die Strategien für die Zukunft. Die „Altstadtbim“ mit Gratisfahrten für jeweils eine Station ab dem Hauptplatz und ab dem Jakominiplatz erleichtert den Fahrgästen seit Herbst 2013 die Wege in der Innenstadt und ihrer unmittelbaren Umgebung und macht damit Lust, die öffentlichen Verkehrsmittel noch mehr in das eigene Mobilitätsverhalten zu integrieren. Elf stationäre Fahrscheinautomaten bieten einen einfachen und kundInnenfreundlichen Zugang zu den Tickets. Investitionen in moderne Infrastruktur und gezielte Marketing- und Vertriebsaktionen attraktivieren somit den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr und auf Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien. Bei den HGL wird die Busflotte sukzessive erneuert und es werden alternative Antriebsformen wie Hybridtechnologien im Echtbetrieb getestet.

WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE ● Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehr erhöhen und den Modal Split steigern ● Direkte CO2-Emissionen der HGL-Fahrzeuge und des Fuhrparks der Holding Graz reduzieren

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Bimfahren gehört für mich schon immer zu meinem Leben … Meine Erfahrungen mit den Grazer Öffis sind fast nur positiv. ... Wollen Menschen mit Behinderungen in eine Straßenbahn oder in einen Bus einsteigen, funktioniert das allerdings immer vorbildlich – das ist wirklich auffällig. Tina Scholz, Angestellte


WIR LEBEN BEWEGT NACHHALTIGE MOBILITÄT UND FUHRPARK

AUSGEWÄHLTE PROJEKTE UND MASSNAHMEN MASTERPLAN ÖV Wichtigstes Ziel des Masterplans ÖV ist es, den Modal Split bis 2021 zugunsten des öffentlichen Verkehrs von 20 Prozent auf 24 Prozent anzuheben – dafür sind verkehrstechnische Maßnahmen notwendig. Der Masterplan ist ein strategisches und langfristiges Projekt und beinhaltet 60 Teilprojekte, von denen 20 bereits abgeschlossen und 6 auch schon umgesetzt wurden. Dazu gehörten im Jahr 2013: die Erweiterung der Busflotte der HGL mit 33 neuen Gelenkbussen und 2 Solobussen, der Beginn der Vorbereitungsarbeiten für die Verlängerung der Linie 7 und die Fertigstellung der neuen Unterführung Eggenberger Straße. MEHR SICHERHEIT Mit Maßnahmen wie „Einsteigen nur vorne ab 20:00 in Bussen“ und der Videoüberwachung in den Straßenbahnen und Autobussen wird das Benützen der öffentlichen Verkehrsmittel auch nach Einbruch der Dunkelheit für viele Fahrgäste attraktiver. Auch die LenkerInnen gewinnen mehr Überblick und mehr Sicherheit. Einbauten von Sicherheitsglas schützen unser Fahrpersonal zusätzlich. MODELLREGION ELEKTROMOBILITÄT Für die e-mobility Graz GmbH war 2013 ein Jahr voller Aktivitäten und Projekte. Die e-mobility conference und

Expo im Jänner waren mehr noch als in den Jahren zuvor Treffpunkte für TechnologieführerInnen, Mobilitätsexpertinnen und -experten sowie für TechnikerInnen aus aller Welt. Die Vorreiterrolle der e-mobility Graz GmbH wird zudem durch den Zuschlag von fünf weiteren Projekten der Modellregion 2012 unterstrichen, wobei sie die Leadposition für „Elektromobilität in Wohnbausiedlungen“, „Testen, Trainings, Bewusstseinsbildung“ und „Interoperable EFahrzeugplattform“ hält. Zum e-mobility-Infotag hat die e-mobility Graz GmbH rund 500 BesucherInnen begrüßt. Interessierten am Thema „Elektromobilität“ standen über 100 Fahrzeuge zum Testen und für ein e-mobiles Sicherheitstraining zur Verfügung. E-MOBILER FUHRPARK Wenn es um eine nachhaltig lebenswerte Stadt Graz geht, übernimmt die Holding Graz selbst Verantwortung für eine umweltschonende und zukunftsorientierte Mobilität. Initiiert durch den Vorstand im Frühjahr 2013, ist bei Neu- und Ersatzanschaffungen von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen dem Elektroantrieb Priorität einzuräumen. Bereits ein Drittel des Fuhrparks der Holding Graz, der mittlerweile 71 Elektroautos umfasst, fährt elektrisch. Damit verfügt die Holding Graz über den größten e-mobilen Fuhrpark in der Steiermark. Die Holding Graz leistet mit dem weiteren Ausbau dieses Fuhrparks einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Mobilität im Stadtraum Graz.

AUSGEZEICHNETE HGL Im Jahr 2013 beendeten in der Holding Graz 19 Lehrlinge ihre Ausbildung und konnten größtenteils als spezialisierte Fachkräfte übernommen werden. 20 Jugendliche starteten im gleichen Jahr eine Lehre. Mit Ende des Jahres befanden sich 47 Lehrlinge in den Berufssparten Bürokauffrau/mann, Chemielabortechnik, Elektrotechnik, GärtnerIn, Karosseriebautechnik, Kfz-Technik, Maurer, Metalltechnik und Straßenerhaltungsfachmann in Ausbildung. Zwei unserer HGL-Lehrlinge wurden im Jahr 2013 mit dem Lehrlingspreis „Stars of Styria“ für ihre hervorragenden Leistungen geehrt. Einen weiteren Erfolg konnten die HGL für die Auszeichnung der Holzkonstruktion in der Straßenbahnhauptwerkstätte mit dem „Steirischen Holzbaupreis 2013“ erzielen. TREIBHAUSGASEMISSIONEN Im Zuge des aktuellen Nachhaltigkeitsberichts werden erstmals die direkten Treibhausgasemissionen in CO2Äquivalenten für die HGL-Fahrzeuge und den Fuhrpark der Holding Graz erhoben. Der Vergleich der HGL-Emissionsdaten zeigt, dass die direkten Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen sind. Dies ist in der Zunahme der Jahreskilometerleistung der Busse und Straßenbahnen begründet.

G4-EN15: Direkte Treibhausgasemissionen in Tonnen CO2-Äquivalenten* FUHRPARK HGL 2012 11.619 FUHRPARK HGL 2013 12.461 FUHRPARK HG 2013 3.655 0t

1.750 t

3.500 t

5.250 t

7.000 t

Die Ermittlung der CO2-Äquivalente erfolgt über die publizierten Umrechnungsfaktoren des Umweltbundesamtes

*

HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013 | 14

8.750 t

10.500 t

12.250 t

14.000 t

G4–EN15 G4 –EN15


WIR LEBEN FÜR MORGEN NACHHALTIGE INVESTITIONEN UND VERSORGUNGSSICHERHEIT

UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Graz ist eine lebenswerte Stadt – das geht aus einer Umfrage der Europäischen Kommission unter rund 80 EU-Städten hervor. Bei der Lebensqualität liegt Graz auf dem 14. Platz, noch vor der Bundeshauptstadt Wien, die drei Plätze dahinter rangiert. Diese hohe Lebensqualität zieht immer mehr Menschen nach Graz. Laut Statistik Austria werden im Jahr 2031 um 27.054 mehr BürgerInnen in Graz leben als 2011. Mit fast 289.000 Einwohnerinnen und Einwohnern nähern wir uns stetig der 300.000er-Grenze. Die Holding Graz nimmt gemeinsam mit der Stadt Graz die damit verbundenen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und umweltrelevanten Herausforderungen aktiv in Angriff und investiert schon heute in die Infrastruktur von morgen und in eine nachhaltige Stadtentwicklung. Dabei strebt das Unternehmen nach modernen und umweltfreundlichen Lösungen für seine Kundinnen und Kunden. WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE ● Versorgungssicherheit mit Dienstleistungen der Bereiche Verkehr, Wasser und Abfall gewährleisten ● Nachhaltige Stadtentwicklung auch in Zukunft vorausschauend planen AUSGEWÄHLTE PROJEKTE UND MASSNAHMEN SMART CITY Die Vision einer Smart City nimmt Formen an. (Der Begriff Smart City steht für eine energieeffiziente, ressourcenschonende und emissionsarme Stadt, die ihren Bewohnerinnen und Bewohnern höchste Lebensqualität bietet sowie die Bereiche Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Nahversorgung kombiniert.) Im „Smart City Project–Waagner Biro“ werden innovative Entwicklungen aus den Technologiebereichen Gebäude, Energienetze und Mobilität in einem integrierten Planungsprozess zu einem urbanen Gesamtsystem zusammengeführt. Besonders an der Entwicklung dieses Projekts ist, dass BürgerInnen und lokale Unternehmen frühzeitig miteinbezogen werden und im Vorfeld der Erstellung der Bebauungspläne Wettbewerbe zur Sicherung der Baukultur und der Smart-City-Kriterien durchgeführt werden. Die Holding Graz und die e-mobility Graz GmbH sind für Mobilitätslösungen dieses zukunftsfähigen, intelligenten, lebenswerten Stadtteils in der Nähe des Grazer Hauptbahnhofs mitverantwortlich. Als Quartier der kurzen Wege wird ein attraktives, umweltfreundliches Mobilitätsangebot geschaffen. Der motorisierte Individualverkehr soll, ohne das Mobilitätsbedürfnis der BewohnerInnen einzuschränken,

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Wenn man wie ich in Georgien geboren ist und zehn Jahre in Berlin und sechs Jahre in Stuttgart gelebt hat, dann weiß man, dass der Grazer Stadtpark anders ist ... ein wenig südländisch, geordnet angelegt, gepflegt und vielseitig. Für mich drückt er den Mikrokosmos Graz aus, er ist ein „Klein-Graz“. Surab Giorgadze, Augenoptiker und Küchenhelfer


WIR LEBEN FÜR MORGEN NACHHALTIGE INVESTITIONEN UND VERSORGUNGSSICHERHEIT

reduziert werden. Ein umfangreiches Wegenetz für FußgängerInnen und RadfahrerInnen, verschiedene Einkaufs- und Naherholungsmöglichkeiten sowie ein verbessertes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln sind vorgesehen. Sharing-Angebote von Elektrofahrzeugen und entsprechende Ladeinfrastruktur sollen das Mobilitätsangebot ergänzen, welches durch smarte Kommunikationslösungen einfach zugänglich sein soll. GREEN CITY GRAZ Die Vorbereitungen für die „Green City Graz“, die ab Herbst 2014 entstehen soll, laufen auf Hochtouren: Mit dem Projekt „E-Mobilität für Wohnbausiedlungen“ als Teil der „Modellregion 2012“ ist geplant, die E-Fahrzeuge samt Dienstleistungen und Infrastrukturen so zu integrieren, dass den Bewohnerinnen und Bewohnern der 800 Wohnungen auf dem Gelände der ehemaligen Druckerei Leykam in Straßgang immer ein passendes Verkehrsmittel zur Verfügung steht. Zusätzlich wird ein Konzept für eine individuelle Mobilitätsberatung für die BewohnerInnen ausgearbeitet. REININGHAUSGRÜNDE Um die Reininghausgründe an das öffentliche Verkehrsnetz anzubinden, hat der Gemeinderat der Stadt Graz die Finanzmittel für die eisenbahnrechtliche Planung von zwei Straßenbahnstrecken freigegeben. Gemeinsam mit der Abteilung für Verkehrsplanung der Stadt Graz haben die Holding Graz Linien zusätzlich ein Konzept für die Erschließung der Reininghausgründe mit Bussen entwickelt.

INVESTITIONEN 2013 Die Investitionen 2013 der Holding Graz Linien setzen sich im Wesentlichen aus dem Gleisbau inkl. Fahrleitung in Höhe von rund € 12,2 Millionen, aus der Anschaffung von Solo- und Gelenkbussen in Höhe von rund € 11,9 Millionen sowie Investitionen in Straßenbahnen von rund € 12,7 Millionen zusammen. Weitere Investitionen betreffen den Bau der Nahverkehrsdrehscheibe mit rund € 1,3 Millionen, Rechte in Höhe von rund € 1,6 Millionen, die zum Großteil aus den Bahnstromversorgungsanlagen bestehen. Bei den restlichen Anlagenzugängen handelt es sich um Anlagengüter der Betriebs- und Geschäftsausstattung. Im Bereich der Wasserwirtschaft wurden Investitionen von insgesamt € 10,3 Millionen getätigt, wobei der Großteil dieser Investitionen ins Wasserrohrund Anschlussleitungsnetz geflossen sind. Bei den Investitionen im Bereich der Abfallwirtschaft von insgesamt rund € 0,7 Millionen handelt es sich um Betriebsmittel zur Abfallbeseitigung und -entsorgung. Der Schwerpunkt der Gesamtinvestitionen von ca. € 3 Millionen im Bereich des Stadtraums liegt mit rund € 1,9 Millionen in der Anschaffung von speziellen Kraftfahrzeugen, Arbeitsmaschinen und deren Zubehör. Weitere nennenswerte Investitionen sind unter anderem die Streusplitthalle Neufeldweg (€ 0,3 Millionen) und Spielgeräte (€ 0,2 Millionen) für Spielplätze im Stadtgebiet. Der Rückgang an Gesamtinvestitionen 2013 liegt in der Verschiebung von Investitionen in die Folgejahre begründet.

G4-EC7: Entwicklung und Auswirkung von Infrastrukturinvestitionen und geförderten Dienstleistungen in T EUR DIENSTLEISTUNGSBEREICHE HOLDING GRAZ

Graz Linien Wasserwirtschaft Abfallwirtschaft Stadtraum (inkl. Werkstätten Holding Graz Services) Gesamtinvestitionsvolumen

2012

2013

52.296

41.411

6.665

10.272

584

720

2.044

2.966

61.589

55.369

Der Rückgang im Jahr 2013 kam dadurch zustande, dass diese Investitionen in die Folgejahre verschoben wurden.

G4–EC7

G4-EC9: Anteil an Ausgaben für lokale Lieferantinnen und Lieferanten an Hauptgeschäftsstandorten in Prozent

2013

43,5 %

2012

60 %

HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013 | 16

56,5 % 40 %

■ Anteil Beschaffungsvolumen Steiermark ■ Anteil Beschaffungsvolumen außerhalb der Steiermark Die Reduktion im Vergleich zu den 60 Prozent aus dem Jahr 2012 lässt sich durch den Einkauf von neuen Bussen für die HGL erklären, welche außerhalb der Region Steiermark bestellt und gefertigt wurden.


WIR LEBEN MITEINANDER KOMPETENTE UND GESUNDE MITARBEITERiNNEN NNEN

UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Mit rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Holding Graz eine wichtige Arbeitgeberin in der Region. Der Großteil der Beschäftigten kommt aus der näheren Umgebung, auch sämtliche leitenden Organe haben ihren Hauptwohnsitz in der Steiermark. Die Schaffung stabiler Arbeitsplätze alleine ist jedoch noch nicht genug. Um erfolgreich unsere Leistungen für die BürgerInnen der Stadt Graz erbringen zu können, brauchen wir kompetente, gesunde und motivierte MitarbeiterInnen, die sich auch im Unternehmen wohlfühlen. Die Stabsstelle Personalentwicklung beschäftigt sich deshalb intensiv mit den Herausforderungen und Potenzialen unserer Belegschaft in den drei Bereichen „Fit“, „Schlau“ und „Vorn“. Aufbauend auf der Analyse des Bedarfs werden langfristige Pläne und zielgerichtete Maßnahmen entwickelt. Die Roadmap Personalentwicklung 2013–2015 fasst diese Maßnahmen zusammen und dient als wichtiges Instrument für die zielgerichtete Steuerung in diesem Bereich. WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE ● Spartenübergreifendes betriebliches Gesundheitsmanagement aufbauen und implementieren ● Bedarfsorientierte Qualifizierung sichern und eine Führungskräfteentwicklung für bestehende und zukünftige Führungskräfte umsetzen ● Umfassendes Gleichstellungsmanagement als Querschnitts aufgabe installieren AUSGEWÄHLTE PROJEKTE UND MASSNAHMEN GESUND UND FIT Im Jahr 2013 wurde das Gesundheitsverhalten der MitarbeiterInnen ins Blickfeld gerückt. Durch MitarbeiterInnenbefragungen und Personaldaten war bereits ab 2012 der Status quo erhoben worden, dann wurden gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Maßnahmen zur Erhaltung und zur Verbesserung der Gesundheit erarbeitet: Workshops zur gesunden Ernährung und für Augengymnastik, Hautkrebsuntersuchungen, ermäßigte Massagen, Wirbelsäulengymnastik und Yoga, das Gewinnspiel „Stressfrei, diätfrei und rauchfrei“, eine Sommeraktion mit Gratiseintritt in die Bäder, Ausgleichsgymnastik am Arbeitsplatz und ein Gratisfahrradcheck wurden angeboten. Auch ein Coaching-Pool, der den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei Krisen, Konflikten und Belastungen mit drei kostenlosen Beratungseinheiten zur Verfügung steht, wurde installiert. Für

17 | HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

Spielplätze waren für meinen Mann Tony und mich schon ein Thema, lange bevor wir unsere Zwillinge hatten. Wir haben uns einige Spielplätze ganz genau angeschaut ... Beide waren wir fasziniert von der Verarbeitung der Spielgeräte, von den Kletterverstrebungen mit so viel Holz und von den Sicherheitsmaßnahmen. Andrea Jack-Voigt, Designerin

G4–LA6


WIR LEBEN MITEINANDER KOMPETENTE UND GESUNDE MITARBEITERiNNEN

G4–LA1

das Fehlzeitenmanagement wurde das Personalcontrolling neu aufgesetzt, Schulungen für Fehlzeitengespräche wurden durchgeführt. Der geringe Anstieg der Personalfluktuation von 3,86 auf 4,39 Prozent ist auf Pensionierungen zurückzuführen. Um auch am Arbeitsplatz eine gesunde Ernährung anbieten zu können, werden seit 2013 an drei Standorten Kantinen mit Catering des Restaurants Mangolds betrieben. SCHLAU AM ARBEITSPLATZ Im September 2013 wurde für die Ebene der Führungskräfte das Projekt „Gesund führen“ gestartet. Vorbereitungsarbeiten gab es 2013 für zyklische MitarbeiterInnengespräche, die 2014 für die Ebene 1–3 eingeführt werden. Für alle MitarbeiterInnen im Konzern bietet die Holding Graz die Möglichkeit, sich ständig weiterzubilden und durch gezielte Trainings, Workshops und Seminare die jeweiligen fachlichen und persönlichen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. VORN DABEI Das Audit „berufundfamilie“ wurde 2013 im zweiten Jahr seines Bestehens nicht nur erfolgreich zertifiziert, sondern auch mit dem Preis der „Frauen- und familienfreundlichsten Betriebe 2013“ ausgezeichnet. Ein Maßnahmenplan bis 2015 liegt bereits vor. Das Angebot des betriebseigenen Kindergartens „Himmelgrün“ wird von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Kindern gerne angenommen: Mit der guten Lage nahe der Innenstadt unterstützt die Holding damit ihre MitarbeiterInnen, die Balance zwischen Berufsund Familienleben zu finden und zu wahren. Bei den Graz Linien wurde das Pilotprojekt „Senior Capital“ ins Leben gerufen. Damit versucht die Holding Graz, den Anforderungen eines altersgerechten Arbeitens Rechnung zu tragen.

G4–LA5

ARBEITNEHMERiNNENSCHUTZ Die Holding Graz hält einmal jährlich einen zentralen Arbeitsschutzausschuss ab. In den Bereichen HGL und Services werden zweimal jährlich Arbeitsschutzausschüsse durchgeführt. Zusätzliche Beratung bieten interne und externe Sicherheitsfachkräfte.

HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013 | 18

G4-LA1: Gesamtzahl und Rate neu eingestellter MitarbeiterInnen nach Altersgruppe und Geschlecht in Kopfzahlen und Prozent 2012

2013

Frauen

Männer

% Gesamtbelegschaft

Frauen

Männer

% Gesamtbelegschaft

unter 30 Jahre

20

38

2,98

17

48

3,36

30 bis 40 Jahre

12

18

1,54

12

17

1,50

40 bis 50 Jahre

3

13

0,82

7

17

1,24

50 bis 60 Jahre

-

2

0,1

-

2

0,1

über 60 Jahre

-

-

0

-

-

0

35

71

5,45

36

84

6,20

gesamt

G4-LA1: Personalfluktuation nach Altersgruppe und Geschlecht in Kopfzahlen und Prozent

2012

2013

Frauen

Männer

% Gesamtbelegschaft

Frauen

Männer

% Gesamtbelegschaft

unter 30 Jahre

9

10

0,97

6

17

1,19

30 bis 40 Jahre

4

11

0,76

2

12

0,72

40 bis 50 Jahre

2

8

0,51

-

6

0,31

50 bis 60 Jahre

3

24

1,37

2

30

1,65

-

5

0,25

-

10

0,52

18

58

3,86

10

75

4,39

über 60 Jahre gesamt

G4-LA5: Prozentsatz der Gesamtbelegschaft, die in formellen ArbeitgeberInnen-ArbeitnehmerInnen-Ausschüssen vertreten ist, die die Überwachung von Programmen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz unterstützen und entsprechende Beratung anbieten 2012

Gesamtbelegschaft in Prozent

100

2013 100


WIR LEBEN UMSICHTIG UMWELTSCHUTZ UND RESSOURCENEFFIZIENZ

UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Für eine nachhaltige Entwicklung der Region Graz ist es nicht nur von Bedeutung, den Verbrauch der Ressourcen aufzuzeichnen, zu überwachen und zu optimieren, sondern sich auch in lokalen, regionalen und internationalen Programmen und Projekten zu engagieren und zu vernetzen. Die Holding Graz ist sich ihrer Vorbildwirkung in der nachhaltigen Ausrichtung von Services und Dienstleistungen bewusst und ist bestrebt, energie- und ressourceneffiziente Lösungen für die BürgerInnen unserer Stadt zu finden und diese umzusetzen. Bereits seit zehn Jahren ist die Holding Graz ein ÖKOPROFIT ®-Betrieb und damit ein Teil des international etablierten Umweltprogramms der Stadt Graz. Für das innerbetriebliche Abfallmanagement ist der Bereich unserer Material- und Abfallorganisation zuständig. Durch die Umfrage, die die Services bei Kundinnen und Kunden durchgeführt haben, wurde aufgezeigt, welche Bedeutung das Thema „Abfallentsorgung und Mülltrennung“ hat (für 91 Prozent der Befragten sehr wichtig oder wichtig). Die Anschaffung langlebiger Produkte, wie Guss- und Stahlrohre, aber auch Straßenbahnersatzteile sowie die Wiederverwertung vieler Abfallprodukte unterstreicht unser Verständnis von Nachhaltigkeit in der Holding Graz. WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE ● Eigenen Energieverbrauch und Abfallaufkommen reduzieren ● Bewusstsein für Umweltthemen bei Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie in der Bevölkerung schaffen AUSGEWÄHLTE PROJEKTE UND MASSNAHMEN ÖKOPROFIT® Die konsequente, jahrelange Beteiligung am ÖKOPROFIT®-Programm der Stadt Graz hat zum Ziel, ÖKOPROFIT®-Ideen im Unternehmen zu verbreiten und bietet darüber hinaus der Holding Graz auch die Möglichkeit, in einem geeigneten Forum über ihre erbrachten Umweltleistungen und die zukünftigen Vorhaben zu berichten. Basierend auf dem ÖKOPROFIT®-Programm ist es Ziel der Holding Graz, die Abfallwirtschaftskonzepte im Unternehmen zu harmonisieren. Der dafür zuständige Bereich Abfallwirtschaft der Holding Graz Services ist gemäß den Qualitäts- und Umweltmanagementnormen ISO 9001 und ISO 14001 zertifiziert.

19 | HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

Für mich persönlich sind Mülltrennung und Müllvermeidung weitreichende Themen. Es handelt sich um eine Kreislaufmaterie und daraus entsteht die Handlungsweise. Unter diesem Blickwinkel bin ich natürlich ein strikter Mülltrenner … Das Zitat „Zeige mir deinen Müll und ich sage dir, wer du bist“ geht mir oft durch den Kopf … Dipl.-Ing. Ernst Podolan, Pensionist


WIR LEBEN UMSICHTIG UMWELTSCHUTZ UND RESSOURCENEFFIZIENZ

G4–EN3

G4–EN23

G4–EN8

ENERGIE(-EFFIZIENZ) Die Zusammenarbeit des Umweltamts der Stadt Graz und der Holding Graz beim Energie(-effizienz)-Projekt für das Haus Graz wurde 2013 erfolgreich fortgeführt. Die Leistungen und zukünftigen Strategien der Holding Graz in den Themenbereichen „Mobilität“ (HGL und Fuhrpark Holding Graz) und „Nachhaltigkeitsbericht“ werden aktuell für einen konsolidierten Zwischenbericht zum „KEK Graz 2020“ (Kommunales Energie- und Klimaschutzkonzept der Stadt Graz) aufbereitet, der als Grundlage für politische Grundsatzentscheidungen dient. Im Zuge des aktuellen Nachhaltigkeitsberichts werden erstmals die Energieverbräuche in CO2Äquivalenten erhoben. Der leichte Anstieg der Verbrauchsdaten ist auf eine erhöhte Heizleistung im vergangenen Winter zurückzuführen. ENTSORGUNGSMETHODEN UND REUSE Mehr als die Hälfte der in Graz gesammelten 180.000 Tonnen Abfall (58 Prozent) wurden 2013 recycelt – um 4 Prozent mehr als 2012. Zur Reduzierung des Gesamtmülls im Stadtgebiet trägt das ReUse-Projekt bei, das seit März 2013 von den Holding Graz Services und der gemeinnützigen Organisation BAN durchgeführt wird. 9.700 Kilogramm Kleinmöbel, Elektrogeräte usw. wurden von BAN übernommen, repariert und im BAN-Verkaufslokal angeboten. Bei mobilen Problemstoffsammlungen haben 4.800 GrazerInnen 30.000 Kilogramm Farben, Lacke, Batterien, Chemikalien und Arzneimittel abgegeben. Bei der Datenerhebung der internen Abfälle der Holding Graz wurden 2012 nicht alle Standorte und deren Abfallmengen erhoben. Die Adaptierung der Daten wurde 2013 umgesetzt. WASSER UND ABWASSER Durch vermehrte Hochbehälter- und Leitungsspülungen ist der Wasserverbrauch des Spartenbereichs Wasserwirtschaft um ca. 14 TSD Kubikmeter gestiegen. Beim Eigenverbrauch der Holding Graz wurden rund 18 TSD Kubikmeter vor allem durch den Spartenbereich Stadtraum eingespart.

HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013 | 20

G4-EN3: Energieverbrauch innerhalb der Organisation in Megawattstunden (MWh) und in Tonnen CO2-Äquivalenten* ENERGIEQUELLE

2012 in MWh

2013

in Tonnen

in MWh

in Tonnen

Fernwärme

5.442

1.148

6.175

1.303

Erdgas

2.773

5.768

2.724

5.666

Strom

28.072

10.274

31.158

11.404

Gesamtsumme

36.287

17.190

40.057

18.373

Die Ermittlung der CO2-Äquivalente erfolgt über die publizierten Umrechnungsfaktoren des Umweltbundesamts

*

G4-EN23: Gesamtgewicht des Abfalls nach Art in Tonnen und Prozent ABFALLART nicht gefährliche Abfälle

2012

2013

in Tonnen

in Prozent

in Tonnen

in Prozent

911,79

51,48

1.346,85

51,15

gefährliche Abfälle

222,67

12,57

352,19

13,37

Altstoffe

636,57

35,95

934,25

35,48

1771,02

100

2.633,29

100

Gesamtgewicht

G4-EN23: Gesamtgewicht des Abfalls nach Entsorgungsmethode in Tonnen und Prozent ENTSORGUNGSMETHODE

2012

2013

in Tonnen

in Prozent

in Tonnen

in Prozent

Recycling

854,79

48,3

1.313,26

49,87

Verbrennung oder Verwendung als Brennstoff

144,04

8,1

175,51

6,67

mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA)

280,21

15,8

345,95

13,14

Kompostierung

100,21

5,7

203,02

7,7

68,11

3,8

183,84

6,98

320,09

18,1

408,05

15,5

3,57

0,2

3,66

0,14

1771,02

100

2.633,29

100

stoffl. Verwertung/Beseitigung Deponie chem./physik. Behandlung Gesamtgewicht

G4-EN8/G4-EN22: Gesamtwasserentnahme nach Quelle/Gesamtvolumen der Abwassereinleitung nach Qualität und Einleitungsort in m3 WASSERENTNAHME/-EINLEITUNG

2012

2013

137.460

119.952

Eigenverbrauch Spartenbereich Wasserwirtschaft

136.893

150.449

Abwassereinleitung gesamt

274.353

270.401

Eigenverbrauch Holding Graz


WIR LEBEN FAIR GOVERNANCE UND TRANSPARENZ

UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Die Steuerungsrichtlinie der Stadt Graz legt grundlegende Prinzipien für alle Organisationseinheiten im Haus Graz fest. Diese reichen von der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit, Nachhaltigkeit und Gleichstellungsorientierung über Energieeffizienz und ökologisches Handeln bis hin zu BürgerInnenorientierung und Transparenz und wurden als Grundsätze in den Satzungen beziehungsweise Geschäftsordnungen der Holding Graz und ihrer Beteiligungen festgeschrieben. Als Pendant zum Verhaltenskodex der Stadt Graz, der 2010 vom Gemeinderat beschlossen wurde, hat die Holding Graz 2012 die Compliance Guideline erstellt. Diese enthält für alle MitarbeiterInnen klare Vorgaben zur Vorbeugung von Korruption und Misswirtschaft. In der Holding Graz ist die Stabsstelle „Konzernsteuerung“ mit den Aufgaben aus der Compliance Guideline befasst. WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE ● Regelkonformes Verhalten der MitarbeiterInnen und Bewusstseinsbildung ● Ganzheitliches und langfristiges Management durch einen integrierten Prozess des RCM (Risiko- und Chancenmanagement) unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeits- und Compliance-Aspekten gewährleisten AUSGEWÄHLTE PROJEKTE UND MASSNAHMEN COMPLIANCE INTERN Compliance im Konzern Holding Graz versteht sich nicht nur als zusätzliches Regelwerk, sondern auch als Möglichkeit, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Bewusstsein für Regelkonformität, Integrität, Verlässlichkeit, Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit im Sinne des Konzernleitbilds zu schaffen. Die Compliance Guideline wurde auf Basis des Korruptionsstrafrechtsänderungsgesetzes (KorrStrAG 2012) erstellt und ist ein zentrales Thema bei allen Managementgesprächen und Generalversammlungen im Konzern. Die Compliance Guideline ist allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Holding Graz über die Konzernrichtlinie im Intranet zugänglich. Neue MitarbeiterInnen werden im Zuge der Einschulung über die geltenden Compliance-Bestimmungen informiert. Für die standardisierte Meldung und Genehmigung – wie die Annahme von Einladungen und Geschenken, Bewirtung durch und von Geschäftspartnerinnen und

21 | HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013

Für mich ist es bedeutend, dass ich nicht nur gut lebe, sondern dass auch unsere Erde und unsere Welt gesund bleiben. Jeder kann dazu beitragen. Piroska Karelly, Pensionistin


WIR LEBEN FAIR GOVERNANCE UND TRANSPARENZ

G4–SO4 G4 –SO4

-partnern, Repräsentationsausgaben für GeschäftspartnerInnen – wurde ein Programm im vorhandenen GMI (Global Market Insite-System) erarbeitet. Im April 2013 wurden zusätzlich zu den erfolgten Schulungen im Jahr 2012 weitere 94 MitarbeiterInnen zu Themen der Korruptionsbekämpfung eingeschult. RISIKOMANAGEMENT UND REVISION Compliance und Nachhaltigkeit betreffen auch wesentlich das Risiko- und Chancenmanagement (RCM) und die Interne Revision und erfordern einen vielseitigen, umfassenden und langfristigen Blick auf die Gefahren und Potenziale der Holding Graz. Um in Krisensituationen die wesentlichen Infrastruktureinrichtungen aufrechtzuerhalten, werden Leistungen der Daseinsvorsorge hinsichtlich des Risikos in einer Software erfasst, bewertet und laufend mit dem Management diskutiert und adaptiert sowie entsprechende Maßnahmen zur Steuerung der Risiken abgeleitet. Dazu gehören die Gesundheit und Sicherheit der MitarbeiterInnen, die Sicherung der hohen Trinkwasserqualität, Hochwasser durch Klimawandel und zunehmende Versiegelung, Umgang mit gefährlichen Abfällen und sichere Lagerung und Deponierung sowie insbesondere Versorgungssicherheit mit Energie. Der RCM-Prozess unterstützt in systematischer Weise die unternehmerischen Ziele Compliance und Nachhaltigkeit. Effektives RCM setzt auf eine Bewusstseinsbildung hinsichtlich regelkonformen Verhaltens und auf eine nachhaltige Entwicklung von Mensch–Umwelt und Organisation durch eine gewissenhafte Kommunikation und Transparenz im Unternehmen. Die Wirksamkeit des RCM wird über interne und externe Audits untersucht. Die enge Zusammenarbeit zwischen RCM und Interner Revision ermöglicht ein wechselseitiges Monitoring im Hinblick auf Effizienzkriterien und Qualitätsstandards. Die Implementierung von konzernweiten Synergiezirkeln zum Zweck des Erfahrungsaustauschs und der teamorientierten Aufgabenerfüllung soll die Überwachung und Einhaltung von Vorgaben und

HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013 | 22

Verhaltensstandards ermöglichen und Problemen vorbeugen und diese bekämpfen. INTERDISZIPLINÄRE KOOPERATION Aufgrund der thematischen Nähe erscheint ein verstärktes Zusammenwirken der Einheiten Konzernsteuerung/ComplianceService, des Managementbereichs Finanzen und Beteiligungen (FiBe), Qualitätsmanagement/IKS und Risiko- und Chancenmanagement/Interne Revision sinnvoll. Als Plattform und Hilfsmittel für die Umsetzung dieser interdisziplinären Kooperation wird die Webanwendung Sharepoint genutzt, die auch Möglichkeiten zur Diskussion und zum gegenseitigen Austausch bietet. CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT Seit dem Jahr 2011 verfasst die Holding Graz auf freiwilliger Basis einen Corporate-Governance-Bericht. Der aktuelle Bericht steht selbstverständlich im Einklang mit dem jeweils geltenden Gesellschaftsvertrag und den gültigen Bestimmungen nach dem Unternehmensrechtsänderungsgesetz und wird im Sinne dieser Anforderungen auch in Zukunft jährlich erstellt und weiter entwickelt.

G4-SO4: Informationen und Schulungen über Maßnahmen und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung KORRUPTIONSBEKÄMPFUNG

2012

2013

Geschulte MitarbeiterInnen in Kopfzahlen

45

94

Geschulte MitarbeiterInnen in Prozent

2

4,9


WIR LEBEN MIT ZIELEN MASSNAHMENÜBERSICHT

Im Zuge des aktuellen Nachhaltigkeitsberichts der Holding Graz wird erstmals eine Maßnahmenübersicht veröffentlicht, welche sich an den im Bericht dargestellten Handlungsfeldern orientiert.

Die Ziele leiten sich wiederum aus dem jeweiligen strategischen Ansatz des entsprechenden Handlungsfeldes ab. Die Zielerreichung wird durch die Darstellung der Indikatoren und ausgewählter Maßnahmen

HANDLUNGSFELD

ZIELE

KundInnenzufriedenheit und BürgerInnenorientierung

• KundInnenzufriedenheit steigern • Servicequalität verbessern • Neue Vertriebskanäle erschließen

Nachhaltige Mobilität und Fuhrpark

Nachhaltige Investitionen und Versorgungssicherheit

• ÖV-Anteil am Gesamtverkehr erhöhen • CO2-Ausstoß der Graz Linien und des eigenen Fuhrparks reduzieren

• Versorgungssicherheit gewährleisten • Nachhaltige Stadtentwicklung vorausschauend planen

dokumentiert. Wir arbeiten fortlaufend daran, unsere Ziele weiter zu entwickeln und im Zuge der Umsetzung weiter zu konkretisieren.

INDIKATOREN 2013

WERT

Linien: Abfall: Stadtraum: Wasser:

2,3 1,44 2,13 1,14

G4-PR5

G4-EN16

G4-EC7

G4-EC9

Emissionen Fuhrpark HGL in CO2-Äquivalenten:

12.461

Emissionen Fuhrpark Holding Graz in CO2-Äquivalenten:

3.655

Infrastrukturinvestitionen in TSD Euro: Anteil am Einkaufsvolumen durch Lieferantinnen und Lieferanten aus der Steiermark in %:

55.400

43,5

UMGESETZTE MASSNAHMEN

• KundInnenzufriedenheitsmessungen • Sauberkeitsmessungen/Aktion „Sauberes Graz“ • Leitlinien BürgerInnenbeteiligung • Jobticket • Barrierefreiheit • Masterplan ÖV Update • Einsteigen nur vorne ab 20.00 Uhr in Bussen • Kombitickets ÖV und Elektromobilität • Modellregion Elektromobilität Update • E-mobiler Fuhrpark • Einsatz von Hybridbussen • Altstadtbim • Stationäre Fahrscheinautomaten • • • •

Smart City–Upgrade Green City Graz ÖV–Erschließung Reininghaus 33 neue Gelenkbusse und 2 Solobusse • Verlängerung der Linie 7

23 | HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013


WIR LEBEN MIT ZIELEN MASSNAHMENÜBERSICHT

HANDLUNGSFELD

ZIELE

Kompetente und gesunde MitarbeiterInnen

• Betriebliches Gesundheitsmanagement implementieren • Bedarfsorientierte Qualifizierung sichern und Führungskräfteentwicklung umsetzen • Gleichstellungsmanagement installieren

Umweltschutz und Ressourceneffizienz

Governance und Transparenz

• Eigenen Energieverbrauch und Abfallaufkommen reduzieren • Bewusstsein für Umweltthemen schaffen

• Regelkonformes Verhalten der MitarbeiterInnen sicherstellen • Ganzheitliches und langfristiges Management gewährleisten

HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013 | 24

INDIKATOREN 2013

G4-LA1

G4-LA5

MitarbeiterInnenfluktuation in %: MitarbeiterInnen, die in formellen ArbeitgeberInnenArbeitnehmerInnen-Ausschüssen vertreten sind, in %:

WERT

4,4

Direkter Energieverbrauch in MWh:

40.057

G4-EN23

Interne Abfälle in Tonnen:

2.633

G4-EN22

G4-SO4

Gesamtwasserentnahme nach Quelle/Gesamtvolumen der Abwassereinleitung in m3:

MitarbeiterInnen, die zu Korruptionsthemen geschult wurden in %:

• • • •

Kantine an drei Standorten Führungskräfteentwicklung Audit „berufundfamilie“ Pilotprojekt „Senior Capital“

• • • •

10 Jahre ÖKOPROFIT® Energie(-effizienz)-Projekt Haus Graz REUSE-Friday Mobile Problemstoffsammlung

100

G4-EN3

G4-EN8

UMGESETZTE MASSNAHMEN

270.401

4,9

• Holdingweite Schulungsmaßnahmen zum Thema Compliance • Interdisziplinäre Kooperation Compliance, IKS/Qualität, Revision und Risiko- und Chancenmanagement


WIR LEBEN FÜR DIE ZUKUNFT ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK Der zweite Nachhaltigkeitsbericht der Holding Graz, der unter dem Motto „Stadt meines Lebens“ im Frühjahr 2014 gemeinsam mit dem Geschäftsbericht des Konzerns publiziert wird, bezieht sich auf das Berichtsjahr 2013. Berichtsumfang ist die Holding Graz ohne Beteiligungen. Der Bericht basiert auf der Global Reporting Initiative (GRI), Version G4, Core-Umfang, und wird vom Unternehmen freiwillig erstellt. Im Nachhaltigkeitsbericht 2013 werden primär ökologische und gesellschaftliche Aspekte dargestellt. Zusätzlich informiert der Blog der Holding Graz unter http://blog.holding-graz.at. über aktuelle Nachhaltigkeitsaktivitäten. Weiterführende Informationen zur wirtschaftlichen Entwicklung sowie zum Themenbereich Corporate Governance werden im Geschäftsbericht und im Corporate-Governance-Bericht 2013 veröffentlicht. Im Vergleich zum Nachhaltigkeitsbericht 2012 wurden die Inhalte geschärft und der Fokus wurde stärker auf die wesentlichen Handlungsfelder gelegt. Welche Themen relevant sind, kann die Holding nicht allein bestimmen. Als kommunales Dienstleistungsunternehmen sind viele unterschiedliche Erwartungen zu erfüllen. Aus diesem Grund hat die Holding Graz ihre Nachhaltigkeitsstrategie auf Basis eines umfassenden Dialogs mit den Anspruchsgruppen (Stakeholder) erarbeitet. Dazu wurden bereits im Jahr 2012 all unsere Führungskräfte sowie externen Stakeholder in Form von Fragebögen befragt. Im Jahr 2013 wurden diese Ergebnisse durch Gespräche mit Schlüsselpersonen innerhalb der Holding Graz aktualisiert. Zusätzlich haben wir auf unserer Website und auch Facebookseite eine Umfrage durchgeführt, zu der wir alle interessierten BürgerInnen des Stadtraums Graz eingeladen haben. Die Ergebnisse dieser umfangreichen Stakeholdereinbindung wurden in Form einer Wesentlichkeitsmatrix zusammengefasst (siehe Seite 7). Die daraus abgeleiteten sechs Handlungsfelder bilden das Herzstück des vorliegenden Berichts.

An oberster Stelle in unserem Nachhaltigkeitsverständnis stehen „KundInnenzufriedenheit und BürgerInnenorientierung“. Im Berichtsjahr 2013 wurden in den Sparten Linien/Energie und Holding Graz Services Zufriedenheitsbefragungen durchgeführt. Dank unseres proaktiven Zugangs zu unseren Kundinnen und Kunden und durch Initiativen wie beispielsweise das Jobticket arbeiten wir ständig daran, neue Kundinnen und Kunden für unsere Dienstleistungen zu begeistern.

Wichtige Bestandteile unserer Unternehmenskultur sind die Themen „Governance und Transparenz“. Als ganzheitlich und langfristig denkendes und handelndes Unternehmen sehen wir starke Zusammenhänge zwischen den Bereichen Compliance, Risiko- und Chancenmanagement (RCM) und einer nachhaltigen Entwicklung. So umfasst unser Risiko- und Chancenmanagement (RCM) auch soziale und ökologische Themen.

Das Handlungsfeld „Nachhaltige Mobilität und Fuhrpark“ vereint attraktive Mobilitätsangebote der HGL mit innovativen Formen der Fortbewegung wie Elektromobilität und integriert diese in ein multimodales Mobilitätskonzept.

Zielgruppen für diesen Nachhaltigkeitsbericht sind alle internen und externen Anspruchsgruppen der Holding Graz. Der Bericht richtet sich somit an die EigentümerInnen, alle BürgerInnen des Stadtraums Graz sowie an die MitarbeiterInnen, Kundinnen und Kunden, Lieferantinnen und Lieferanten sowie an die PartnerInnen der Holding Graz.

Im eigenen Fuhrpark setzen wir Maßnahmen zum Klimaschutz. Die Car-Policy legt die klare Bevorzugung von elektrobetriebenen Fahrzeugen im Stadtraum fest. All diese Maßnahmen sind mit Investitionen verbunden. Die umfangreichen Investitionen der Holding Graz im Jahr 2013 (55,4 Millionen Euro für die Dienstleistungsbereiche HGL, Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Stadtraum inkl. Werkstätten Holding Graz Services) leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und erhöhen die regionale Wertschöpfung. Ein großer Teil der Lieferantinnen und Lieferanten sowie der GeschäftspartnerInnen (43,5 Prozent) kommt aus der Region Steiermark. Ein weiteres wichtiges Handlungsfeld unserer Nachhaltigkeitsstrategie widmet sich dem Thema „Kompetente und gesunde MitarbeiterInnen“. Auch im Jahr 2013 konnten wir mit 4,4 Prozent die niedrige Fluktuation halten. Um unsere Führungskräfte zu den Themen Gesundheit und MitarbeiterInnenführung zu sensibilisieren, wurden im Berichtsjahr eigene Schulungsprogramme entwickelt.

Die Datenerhebung für den aktuellen Bericht erfolgt durch Nutzung vorhandener Reporting-Prozesse und -systeme und durch Gespräche mit Schlüsselpersonen innerhalb der Holding Graz. Die Daten wurden von dem Nachhaltigkeitskoordinationsteam gemeinsam mit einem externen Nachhaltigkeitsberater zentral gesammelt, ausgewertet und plausibilisiert. Eine externe Datenprüfung ist derzeit nicht vorgesehen, da der inhaltliche Berichtsumfang laufend erweitert wird. Durch die erstmalige Kennzahlenerhebung im letzten Jahr stehen die Vergleichszahlen für zwei Jahre zur Verfügung. Erklärtes Ziel ist es, den Nachhaltigkeitsbericht im Sinne einer integrierten Berichterstattung weiter zu entwickeln. Als Vorarbeit dazu wurde der quantitative Berichtsumfang im Vergleich zum Vorjahr um etwa die Hälfte reduziert. Die GRI Content Table auf Seite 25 gibt Auskunft über die einzelnen Indikatoren und deren Erfüllungsgrad. Zur besseren Lesbarkeit und Orientierung verweist dieses Symbol G4 auf Leistungsindikatoren gemäß der Global Reporting Initiative.

„Umweltschutz und Ressourceneffizienz“ betrifft alle unsere MitarbeiterInnen, deshalb arbeiten wir laufend an der Verringerung unseres Ressourcenverbrauchs.

25 | HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013


GRI CONTENT INDEX Der GRI Content Index gibt einen Überblick über die zu erfüllenden allgemeinen und spezifischen Standardangaben gemäß den aktuellen Leitlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Version G4, Core-Umfang). Berichtszeitraum ist das Jahr 2013 (1. 1. – 31. 12. 2013). Die Tabelle zeigt, wo die Indikatoren im Bericht zu finden sind und in welchem Ausmaß (teilweise oder vollständig) über diese berichtet wird. GRI-G4

GEGENSTAND

VERWEIS

STATUS

ÜBERBLICK über die allgemeinen Standardangaben Strategie und Analyse G4-1

Erklärung des Vorstands über den Stellenwert der Nachhaltigkeit

Seite 3

Organisationsprofil

Seite 6–8

Seite 7

Stakeholderdialog

Seite 7

Vorwort, Zusammenfassung und Ausblick, Impressum

Seite 3, 24, 26

Vorwort, Organisationsprofil

Seite 3, 6–8

Prinzipien, Werte, Visionen

Seite 6

Seite 6, 10, 12, 14, 16, 18, 20

Organisationsprofil G4-3 bis G4-16

Ermittelte wesentliche Aspekte und Grenzen G4-17 bis G4-23

Wesentlichkeitsmatrix

Einbindung von Stakeholdern G4-24 bis G4-27 Berichtsprofil G4-28 bis G4-33 Unternehmensführung G4-34 Ethik und Integrität G4-56

ÜBERBLICK über die spezifischen Standardangaben: Angaben zum Managementansatz (DMA) G4-DMA

Nachhaltigkeitsstrategie; Strategischer Ansatz der jeweiligen Handlungsfelder

ÜBERBLICK über die spezifischen Standardangaben: Indikatoren nach Aspekten Kategorie: Wirtschaftlich G4-EC7

Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen: Entwicklung u. Auswirkung von Infrastrukturinvestitionen

Seite 15

G4-EC9

Beschaffung: Ausgaben für lokale Lieferantinnen und Lieferanten

Seite 8, 15

G4-EN3

Direkter Energieverbrauch nach Primärenergiequellen

Seite 19

G4-EN8

Wasser: Gesamtwasserentnahme nach Quelle

Seite 19

G4-EN15

Emissionen: Direkte Treibhausgasemissionen

Seite 13

G4-EN22

Abwasser und Abfall: Abwassereinleitungen

Seite 19

G4-EN23

Abwasser und Abfall: Abfall nach Art und Entsorgungsmethode

Seite 19

Kategorie: Ökologisch

Kategorie: Gesellschaftlich G4-LA1

Beschäftigung: Neu eingestellte MitarbeiterInnen und Personalfluktuation

Seite 17

G4-LA5

Arbeitssicherheit u. Gesundheitsschutz: Vertretung in ArbeitgeberInnenArbeitnehmerInnen-Ausschüssen

Seite 17

G4-SO4

Korruptionsbekämpfung: Informationen/Schulungen zur Korruptionsbekämpfung

Seite 20

G4-PR5

Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen: KundInnenzufriedenheit

Seite 11

Legende:

○ ●

HOLDING GRAZ NACHHALTIGKEITSBERICHT 2013 | 26

teilweise berichtet vollständig berichtet


IMPRESSUM Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH Andreas-Hofer-Platz 15 | 8010 Graz Austria Tel.: +43 316 887-0 Fax: +43 316 887-1052 office@holding-graz.at www.holding-graz.at Für den Inhalt verantwortlich: Konzernkommunikation der Holding Graz presse@holding-graz.at Ansprechpartnerin für Fragen zum Nachhaltigkeitsbericht der Holding Graz: Mag.a (FH) Claudia Nowak | Konzernsteuerung Tel.: +43316 887-1025 claudia.nowak@holding-graz.at Gestaltung und Gesamtkonzept: achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH Fotocredits: Joel Kernasenko: Titelseite sowie die Seiten 5, 10, 12,14, 16, 18, 20 istock © visdia: Seite 5 Foto Fischer: Seite 5 Helge Sommer: Seite 5 Holding Graz/Knabl. Seite 10 Holding Graz: Seite 12 Lupi Spuma: Seiten 14, 16, 18, 20 Druck: Styria Print GmbH Publizierte Umrechnungsfaktoren des Umweltbundesamts: http://www.5.umweltbundesamt.at/emas/co2mon/co2mon.htm.

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Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Styria Print GmbH, UW-Nr. 938

Id-Nr. 1439164 www.druckmedien.at

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugn des Österreichischen Umweltzeichens, Medienfabrik Graz, UW-Nr. 812

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