WIR MACHEN GRAZ LIEBENSWERT GESCHÄFTSBERICHT DER HOLDING GRAZ 2013
WIR MACHEN GRAZ LIEBENSWERT GESCHÄFTSBERICHT DER HOLDING GRAZ 2013
WEIL WIR UNS GUT AUSKENNEN
4 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
INHALT ALLGEMEINES Auf einen Blick
7
Highlights 8 Organe 10 Unternehmensstruktur 11 Gespräch mit dem Vorstand
12
SPARTE SERVICES 46
DIE DREI SPARTEN SPARTE MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN 16 Marketing, Kommunikation
18
Sponsoring 19 Personal 20 Operative Beteiligungssteuerung
25
■ Ankünder
26
■
Flughafen Graz
28
■
Freizeit Graz
30
■
Schöckl Seilbahn
31
■
Bestattung Graz
32
■ Citycom
34
■ achtzigzehn
35
SPARTE LINIEN UND ENERGIE
36
Holding Graz Linien (HGL)
38
Operative Beteiligungssteuerung
43
■
e-mobility Graz
44
■
Grazer Schleppbahn
45
■
Energie Graz Holding
45
Holding Graz Services Wasserwirtschaft
48
Holding Graz Services Abfallwirtschaft
50
Holding Graz Services Stadtraum
52
Operative Beteiligungssteuerung
55
■
Servus Abfall DienstleistungsGmbH
56
■
STYRIAN AQUA SERVICE GmbH (SAS)
57
■ Zentral-Wasserversorgung
Hochschwab-Süd, Ges.m.b.H.
58
NACHHALTIGKEIT 59 PROGNOSE- UND RISIKOBERICHT
60
ZAHLEN . DATEN . FAKTEN 63 Bilanz 64 Gewinn- und Verlustrechnung
66
Geldflussrechnung
68
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS
70
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 5
1.
ALLGEMEINES
WEIL WIR UNS WEITER ENTWICKELN
6 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
1.1 AUF EINEN BLICK
DIE HOLDING IN ZAHLEN (EINZELBERICHT) in T€
Umsatzerlöse 1) HOLDING GRAZ LINIEN/ENERGIE HOLDING GRAZ SERVICES STADTRAUM (INCL. WERKSTÄTTEN) HOLDING GRAZ SERVICES ABFALLWIRTSCHAFT HOLDING GRAZ SERVICES WASSERWIRTSCHAFT HOLDING GRAZ SERVICES KUNDiNNENMANAGEMENT & VERTRIEB HOLDING GRAZ SERVICES BETEILIGUNGEN BESTATTUNG INFORMATIONSTECHNIK HOLDING GRAZ MANAGEMENT/BETEILIGUNGEN KONZERNABRECHNUNG Betriebsergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Bilanzsumme Anlagevermögen Eigenkapital im weiteren Sinn 2) Investitionen 3) Abschreibungen 4) Personalaufwand VZÄ (31.12.) 5)
2010
2011
2012
2013
92.042,9
166.678,0
146.532,5
147.401,5
51.459,6
53.228,5
43.282,6
43.658,8
0,0
31.205,5
30.608,9
29.980,6
0,0
29.766,9
30.053,8
29.448,5
24.426,0
37.517,7
38.470,9
39.989,3
0,0
0,0
2,2
17,6
0,0
26,0
24,1
17,0
5.028,9
5.428,6
0,0
0,0
8.167,2
5.345,8
0,0
0,0
2.938,6
4.135,6
4.090,0
4.289,7
22,6
23,3
0,0
0,0
-14.045,4
-13.798,4
-14.910,9
-411,8
-39.121,0
-15.718,5
-14.036,7
-2.736,8 776.813,5
682.688,7
745.551,2
820.562,6
606.522,7
661.573,8
699.654,7
717.483,1
341.038,1
410.653,5
451.854,3
491.828,9
50.199,0
59.884,0
62.607,3
56.407,5
24.089,6
28.446,9
29.158,2
30.752,3
67.567,1
104.239,1
102.657,4
109.156,7
2010
2011
2012
2013
1.218,6
1.938,9
1.875,4
1.892,0
1) Umsatzerlöse aufgrund von Lieferungen und Leistungen inkl. Erlösen aus KundInnenaufträgen und inkl. Erträgen aus Auflösung von Baukostenzuschüssen 2) Eigenkapital zuzüglich unversteuerter Rücklagen und Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln 3) Zugang zum Anlagevermögen inklusive Rechten; 2012: exkl. Einbringung Neufeldweg i. H. v. 747 T€ (Abfallwirtschaft) und Nutzungsrechte Raser GesnbR i. H. v. 77 T€ (BioErde) 2013: exkl. Einbringung Neufeldweg i. H. v. 542 T€ (Streusplitt- und Recyclinghalle) im Spartenbereich Services Stadtraum (Straße und Abfallwirtschaft) sowie wertgleicher Grundstückstausch i. H. v. 121 T€ (BG) 4) Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und der Sachanlagen 5) Ohne Karenzierungen; Teilzeitbeschäftigungen wurden anteilsmäßig berücksichtigt
KONZERNZAHLEN Werte in T€
IST 2012
IST 2013
Abweichung
EBITDA inkl. Zuschüssen EBITDA exkl. Zuschüssen
24.862 -52.310
37.706 -41.834
12.844 10.476
VOLLZEITÄQUIVALENTE* INVESTITIONEN
2.328,3 71.034
2.358,5 64.098
30,2 -6.936
*VZÄ exklusive Lehrlingen
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 7
VORBILDLICH 8 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
Eine Lebensqualitätsumfrage der EU reihte Graz unter 79 europäischen Städten auf den hervorragenden 14. Platz. Explizites Lob gab es dabei für die der Holding Graz zurechenbaren Leistungen Sauberkeit und Sicherheit auf Straßen, Plätzen, Grünflächen und in den Parks sowie für den öffentlichen Verkehr. Dieser Bewusstseinsbildung wurde mit der Imagekampagne „Die Stadt meines Lebens“ nachgeholfen.
2013 verstärkte die Holding Graz die Information und den Dialog mit ihren Kundinnen und Kunden sowie Stakeholdern über zahlreiche Social-Media-Kanäle und folgte damit dem Trend zur vermehrten Nutzung digitaler Medien. KundInnenanliegen können damit u. a. in Echtzeit behandelt werden. Seit Herbst wird auf den Infoscreens in Straßenbahnen und Bussen das „Stadttelegramm“ als zusätzlicher Kommunikationskanal betrieben.
INITIATIV
IM TREND
HIGHLIGHTS
BEISPIELHAFT
1.2
Gesunde, gut geschulte und motivierte MitarbeiterInnen sind wesentlicher Bestandteil des Erfolgs eines Unternehmens. Die Anstrengungen der Holding Graz im Bereich Frauen- und Familienfreundlichkeit, u. a. mit betrieblicher Gesundheitsförderung, laufenden Schulungen, eigener Kinderbetreuungseinrichtung, gipfelten in der Prämierung zu einem der frauen- und familienfreundlichsten Betriebe der Steiermark 2013.
Die Holding Graz Linien (HGL) setzten 2013 mit der Inbetriebnahme von Videokameras (mittlerweile mehr als 800) eine wichtige Initiative, um die Sicherheit der Fahrgäste weiterhin zu gewährleisten und mit dem steuerfreien Jobticket einen Anreiz für Unternehmen, ihre MitarbeiterInnen mit dem Jobticket als sozialem Benefit zum Umstieg auf die Öffis zu bewegen. 2013 wurden mehr als 2.500 Jobtickets verkauft.
1.2 HIGHLIGHTS
Als Vorreiterin in Sachen Elektromobilität hat die Holding Graz ihren Anteil an Elektrofahrzeugen in ihrem Fuhrpark weiter ausgebaut. Ein Drittel des Fuhrparks fährt bereits elektrisch. Dadurch konnten bis dato 28 Tonnen an CO2 und große Mengen an Feinstaub eingespart werden. Zurzeit umfasst der Fuhrpark der Holding Graz 71 Elektroautos und ist damit der größte elektromobile Fuhrpark in der Steiermark.
SpaziergängerInnen und Erholungsuchende können sich seit 2013 an einem altbekannten Grazer Ausflugsziel erfreuen. Die Freizeit Graz ließ das Café Rosenhain mit einer Investitionssumme von 250.000 Euro umbauen. Mitte Mai wurde es als „Cafe und Milchbar“ im Retrostil der 50er-Jahre wieder geöffnet. Inmitten der Stadt, auf einer Anhöhe im Bezirk Geidorf, zeichnet es sich durch seinen herrlichen Blick auf die Stadt Graz aus.
MOTIVIERT
SEHENSWERT
E-MOBIL
INNOVATIV
Der Ankünder, ein Tochterunternehmen der Holding Graz, ist eine wechselseitige Beteiligung mit Gewista/JCDecaux eingegangen und hat sich damit große Zukunftschancen hinsichtlich Marktstellung und Produktinnovation in (Süd-)Österreich eröffnet. Außerdem ist es dem Werbeunternehmen dadurch in Zukunft möglich, für seine Kundinnen und Kunden über die Steiermark hinaus bundesländerübergreifend Flächen zu bespielen.
Seit 2013 gibt es die erste genormte Sauberkeitsanalyse für den Spartenbereich Stadtraum. Den MitarbeiterInnen steht ein in mehr als vierzig Städten Europas eingesetztes, vergleichbares Datenbanksystem zur Qualitätssicherung in der Straßenreinigung zur Verfügung. Graz liegt im europaweiten Vergleich im guten Mittelfeld. Dazu kommt der Anspruch auf die europäische Bestnote in den nächsten Jahren.
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 9
1.3
ORGANE DER GESELLSCHAFT
UNTERNEHMENSSTRUKTUR GENERALVERSAMMLUNG Stadtrat Univ.-Doz. DI Dr. Gerhard RÜSCH (99,84 % Anteil am Stammkapital Stadt Graz) GF Mag. Günter HIRNER (0,16 % Anteil am Stammkapital GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH)
Horst SCHACHNER* Ernst MANINGER* Karl MITTEREGGER* Harald HANSMANN Peter STRUCKL* Ing. Christian WEISS*
AUFSICHTSRAT Bürgermeister Mag. Siegfried NAGL, Vorsitzender (bis 03. 06. 2013) Dr. Hermann PUCHER, Vorsitzender (von 04. 06. 2013 bis 18. 12. 2013) Dr. Ernst WUSTINGER, Vorsitzender (ab 19.12.2013) Bürgermeister-Stv.in Lisa RÜCKER, stellvertretende Vorsitzende (bis 03. 06. 2013) NRAbg. MMMag. Dr. Axel KASSEGGER, stellvertretender Vorsitzender (ab 04. 06. 2013) Adelheid Irina FÜRNTRATH-MORETTI Mag. Markus SCHEUCHER Stadtrat Univ.-Doz. DI Dr. Gerhard RÜSCH (bis 03. 06. 2013) Mag. Nikolaus LALLITSCH (bis 03. 06. 2013) Mag. Christian KRAINER (bis 03. 06. 2013) Mag.a Sieglinde PAILER (bis 03. 06. 2013) Mag.a Sabine WENDLINGER-SLANINA (bis 03. 06. 2013) Mag.a Franziska WINKLER (bis 03. 06. 2013) Gemeinderat Dr. Gerhard WOHLFAHRT (bis 03. 06. 2013) Dr. Kurt FASSL (ab 04. 06. 2013) Prof. Dr. Robert KREMLICKA (ab 04. 06. 2013) Wilfriede MONOGIOUDIS (ab 04. 06. 2013) Mag.a Alexandrea PICHLER-JESSENKO (ab 04. 06. 2013) Mag. Harald POSCH (ab 04. 06. 2013) Dr.in Claudia UNGER (ab 04. 06. 2013) Mag.a Susanne BAUER (04. 06. bis 18. 12. 2013) Mag.a Gerlinde NEUGEBAUER (ab 19. 12. 2013) Dr. Ernst WUSTINGER (bis 18. 12. 2013)
SPARTENAUSSCHUSS MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN (bis 03. 06. 2013) Stadtrat Univ.-Doz. DI Dr. Gerhard RÜSCH, Vorsitzender Mag. Markus SCHEUCHER, stv. Vorsitzender Mag.a Sieglinde PAILER Mag.a Sabine WENDLINGER-SLANINA Horst SCHACHNER* Ing. Christian WEISS*
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SPARTENAUSSCHUSS SERVICES (bis 03. 06. 2013) Mag. Christian KRAINER, Vorsitzender Gemeinderat Dr. Gerhard WOHLFAHRT, stellvertretender Vorsitzender Nationalratsabgeordnete Adelheid Irina FÜRNTRATH-MORETTI Mag.a Franziska WINKLER Horst SCHACHNER* Peter STRUCKL* SPARTENAUSSCHUSS LINIEN/ENERGIE (BIS 03. 06. 2013) Bürgermeister-Stv.in Lisa RÜCKER, Vorsitzende Dr. Ernst WUSTINGER, stellvertretender Vorsitzender Mag.a Sabine WENDLINGER-SLANINA Mag. Nikolaus LALLITSCH Horst SCHACHNER* Karl MITTEREGGER* PERSONALAUSSCHUSS (bis 03. 06. 2013) Bürgermeister Mag. Siegfried NAGL, Vorsitzender Bürgermeister-Stv.in Lisa RÜCKER, stv. Vorsitzende
PRÜFUNGSAUSSCHUSS Stadtrat Univ.-Doz. DI Dr. Gerhard RÜSCH, Vorsitzender (bis 03. 06. 2013) Gemeinderat Dr. Gerhard WOHLFAHRT, stellvertretender Vorsitzender (bis 03. 06. 2013) Mag.a Sieglinde PAILER, stellvertretende Finanzexpertin (bis 03. 06. 2013) Mag.a Susanne BAUER, Vorsitzende (von 04. 06. 2013 bis 18. 12. 2013) Mag.a Gerlinde NEUGEBAUER, Vorsitzende (ab 19. 12. 2013) Dr. Ernst WUSTINGER, Finanzexperte und stellvertretender Vorsitzender (ab 04. 06. 2013) Prof. Dr. Robert KREMLICKA (ab 04. 06. 2013) Wilfriede MONOGIOUDIS (ab 04. 06. 2013) Mag. Harald POSCH (ab 04. 06. 2013) Mag. Markus SCHEUCHER (ab 04. 06. 2013) Karl MITTEREGGER* Horst SCHACHNER* Ing. Christian WEISS* (ab 04. 06. 2013) PRÄSIDIALAUSSCHUSS Bürgermeister Mag. Siegfried NAGL, Vorsitzender (bis 03. 06. 2013) Bürgermeister-Stv.in Lisa RÜCKER, stellvertretende Vorsitzende (bis 03. 06. 2013) Dr. Hermann PUCHER, Vorsitzender (von 04. 06. 2013 bis 18. 12. 2013) Dr. Ernst WUSTINGER, Vorsitzender (ab 19.12. 2013) NRAbg. MMMag. Dr. Axel KASSEGGER, stellvertretender Vorsitzender (ab 04. 06. 2013) Horst SCHACHNER* VORSTAND Vorstandsvorsitzender Dipl.-Ing. Wolfgang MALIK Vorstandsdirektor Mag. Dr. Wolfgang MESSNER Vorstandsdirektorin Mag.a Barbara MUHR *Vom Betriebsrat entsandt
Betriebsleitung Straßenbahn
Vorstand : Messner
Vorstandsvorsitzender: Malik
Vorstand : Muhr
Konzernsteuerung
Investitionssteuerung
Personalentwicklung
Arbeitsrecht, ArbeitnehmerInnenschutz, Präventivfachkräfte
Werkstätten
Business Development
KundInnenmanagement und Vertrieb
MKV – Marketing, Kommunikation & Vertrieb
KundInnenmanagement und Vertrieb
Wasserwirtschaft PeIS Personal & interne Services Planungs management und Infrastruktur Abfallwirtschaft FIBE Finanzen & Beteiligungen
Stadtraum
Operative Beteiligungs steuerung
Operative Beteiligungs steuerung 100 %
Energie Graz Holding
100 %
49 %
99,9 % 100 %
Energie Graz* 47,5 %
47,5 %
99 %
e-mobility Graz
100 % 100 % 100 %
100 %
19 %
Schleppbahn
0,5 % * Teilkonzern
Operative Beteiligungssteuerung
Ankünder*
Flughafen*
Freizeit Schöckl
51 %
Bestattung
100 %
Citycom
71,5 %
achtzigzehn
51 % 100 %
ITG GBG
Servus
SAS ZWHS BioErde
Waschbetriebe
* Teilkonzern
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 11
1.4
IM GESPRÄCH MIT DEM VORSTAND
WEIL ES UNSER AUFTRAG IST DIE REFORM HAUS GRAZ HAT 2011 VIELE STRUKTURMASSNAHMEN ERFORDERT. WAS HEISST DAS FÜR DIE HOLDING GRAZ? Malik: Unter Nutzung von Synergien und Einsparungspotenzialen konnten unsere mit der Stadt Graz abgestimmten Zielvorgaben erfüllt werden. Bekanntlich hat die Stadt Graz aufgrund des Stabilitätspaktes einen wichtigen Konsolidierungskurs eingeschlagen, wo wir einer der Hauptpartner sind. Immerhin managen knapp 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Holding Graz, inklusive Energie Graz, einen Umsatz von über 400 Millionen Euro mit den städtischen Infrastrukturaufgaben Mobilität, kommunale Services und Energie aber auch mit den erfolgreichen marktorientierten Beteiligungen Freizeit Graz, Schöckl Seilbahn, Flughafen Graz oder Ankünder. Trotz eines generellen Sparkurses im Haus Graz konnte die Holding Graz viele wichtige Projekte und Vorhaben für unsere BürgerInnen und Kundinnen und Kunden umsetzen. Die konsequente Weiterentwicklung des städtischen Dienstleistungsangebotes wird indirekt auch durch unsere KundInnenzufriedenheits- und Umfragewerte bestätigt. So haben z. B. das EU-Forschungsprojekt „Enerqi“ oder die Studie „Quality of life in cities“ für die Landeshauptstadt Graz in puncto Lebensqualität eine Bewertung im europäischen Spitzenfeld ergeben. WELCHE STRATEGISCHEN ENTSCHEIDUNGEN SIND AKTUELL FÜR SIE HERVORZUHEBEN? Malik: Nun, nach der Herausforderung der Neuausrichtung ist es zweifellos die Weiterentwicklung
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unserer Dienstleistungen, eine verstärkte KundInnenorientierung mit Langzeitbindung und Angeboten sowie natürlich der Ausbau unserer Infrastruktur. Die kommunalen Services haben neben dem Wasserstützpunkt die Entscheidung für eine kommunale Werkstätte in der Sturzgasse als Erweiterung zum modernen Abfallzentrum erhalten. Im Linienbereich sind es der Betriebsstandort und die Remise in der Steyrergasse, wo in den nächsten Jahren auf jeden Fall noch viele Entscheidungen mit Infrastrukturausbauten notwendig werden. Unsere mit Weitblick gefassten strategischen Entscheidungen sind auch bei den Tochterunternehmen, die sich dem Wettbewerb auf dem Markt stellen müssen, getroffen worden. Ich denke hier an die Beteiligung von JCDecaux an unserem Werbeunternehmen Ankünder und der neuen Positionierung des Ankünders als Player in Österreich mit seinen dadurch ermöglichten Beteiligungen in Wien sowie in Kärnten, Salzburg und Tirol. Auch beim Flughafen Graz werden wir zusätzlich zur Stabilisierung unserer internationalen Anbindungen strategische Impulse zur Optimierung des Flughafens als das Wirtschafts- und Tourismuszentrum in Südösterreich setzen – seien es die Verhandlungen um die Erweiterung mit dem Militärflughafen Nittner oder die Diskussion um den Ausbau des Gastrobereichs inklusive eines Systemhotels. Hat nicht die Holding in den letzten Jahren gerade im Gastrobereich über die Freizeit Graz mit dem Schloßbergrestaurant, dem Hilmteichschlößl oder dem vor Kurzem eröffneten Café Rosenhain im Vintage-Stil für Graz neue und bisher noch nie dagewesene Akzente gesetzt.
WIE KANN DER VORSTAND BEI DIESEN UMFANGREICHEN AUFGABEN AUCH SEINE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER MOTIVIEREN? Malik: Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern natürlich einiges an Vorteilen in unserem Unternehmen – nicht zuletzt haben wir bewusst mit der Neuorientierung der Holding Graz auch die Unternehmensstruktur neu aufgesetzt. Unter dem Motto „fit – schlau – vorn“ werden derzeit spartenübergreifend Personalentwicklungsinstrumente, bedarfsorientierte Qualifizierungen und ein betriebliches Gesundheitsmanagement angeboten ,um das Arbeitsumfeld für unsere MitarbeiterInnen so passend wie möglich zu gestalten. Dass unser Konzern zum „frauen- und familienfreundlichen Betrieb der Steiermark 2013“ mit flexibler Gleitzeit, Teilzeitmodellen, betriebsinternem Kindergarten und Gleichstellungsförderplan ausgezeichnet wurde, ist vorerst ein erfreuliches Etappenziel. Wir sehen in dieser Wertschätzung im Umgang mit unseren Personalressourcen nicht nur den Vorteil für unsere MitarbeiterInnen, denn: Wenn sich Engagement und Kostenbewusstsein von jeder Einzelnen/jedem Einzelnen unserer MitarbeiterInnen im Unternehmen gesteigert präsentieren, dann entspricht das klar unserem Konzernleitbild mit den darin festgeschriebenen Grundsätzen. Alle MitarbeiterInnen haben Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und auch gegenüber ihrer Umwelt. Sie verstehen sich als Partnerinnen und Partner für eine nachhaltige Entwicklung des Großraumes Graz.
1.4
IM GESPRÄCH MIT DEM VORSTAND
Dipl.-Ing. Wolfgang Malik Vorstandsvorsitzender Mag.a Barbara Muhr Vorstandsdirektorin Mag. Dr. Wolfgang Messner Vorstandsdirektor
IN DEN JAHREN 2011 UND 2012 WURDEN BEI DEN HOLDING GRAZ SERVICES SPARTENBEREICHE WIE WASSERWIRTSCHAFT UND STADTRAUM NEU GESCHAFFEN UND STRUKTURIERT, HAT 2013 DIE ERKENNTNIS GEBRACHT, DASS DAMALS RICHTIG ENTSCHIEDEN WURDE? Messner: Die Entscheidungen waren absolut richtig und zeigen derart nachhaltige Wirkung, dass die externe Unternehmensberatung Horvath & Partner, die wir mit einer Analyse beauftragt haben, uns den Reformerfolg bestätigt hat und uns darin bestärkt, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Lediglich kleine Nachjustierungen müssen noch getroffen werden. Aber auch ohne dieses „Gütesiegel“ ließe sich anhand der Zahlen ablesen, dass die Sparte Services an Effizienz gewonnen hat: Die Finanzierung unserer Leistungen bei Abfall, Abwasser,
Straßenerhaltung, Straßenreinigung und Grünraumpflege erfolgt über Servicevereinbarungen mit der Stadt Graz. Die uns zugestandenen Geldmittel verbleiben auf dem gleichen Niveau, wohingegen die Personalkosten jährlich steigen und die Stadt und mit ihr unsere Aufgaben und Kosten ständig wachsen. Unsere Sparte ist dazu noch die Cashcow der Holding Graz, mehr als zehn Millionen Euro, die wir in unseren Spartenbereichen an Überschüssen erwirtschaften, liefern wir ab. So eine Konstellation ist als äußerst erfreulich zu sehen. UND WIE LÄSST SICH AUS WENIGER MEHR MACHEN? Messner: Synergien lassen sich immer wieder aufs Neue heben. Wenn wir günstigere Preise ausverhandeln, dann trägt dies zur Ergebnisverbesserung
bei. So konnten etwa im Bereich Abfallwirtschaft die Entsorgungskosten durch die Reduktion der Anlieferpreise bei den Entsorgern gesenkt werden. Laut Stadtrechnungshof haben wir im Jahr 2011 1,7 Millionen Euro und im Jahr 2012 2,1 Millionen Euro an Synergien erwirtschaftet. Zugleich bringen Sauberkeitsmessungen sich laufend verbessernde Werte. Als hilfreich haben sich dabei Befragungen von Kundinnen und Kunden oder der Probelauf von „sAPPerlot“, einer App für die Meldungen von Verschmutzungen und illegalen Ablagerungen, erwiesen. BLEIBT FÜR INVESTITIONEN NOCH ETWAS ÜBRIG? Messner: Es gilt nicht nur, das bestehende Leitungsnetz, die Anlagen und den Fuhrpark zu erneuern,
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 13
1.4
IM GESPRÄCH MIT DEM VORSTAND
sondern auch auszubauen. Dafür wurden allein im Jahr 2013 13,4 Millionen Euro lockergemacht. Der zentrale Speicherkanal ist im ersten Abschnitt südlich der Puntigamerbrücke bis zum Klärwerk in Gössendorf fertiggestellt. Der Ausbau Richtung Norden im Flussbett der Mur ist an den Bau des Murkraftwerks gekoppelt und wird mit dessen Betreiber kofinanziert. Das Projekt hat hohe Umweltrelevanz, weil es verhindert, dass bei Starkregen die Abwässer so wie im Moment über Entlastungsgerinne in die Mur fließen. GIBT ES NICHT AUCH IN DER STURZGASSE DRINGENDEN INVESTITIONSBEDARF? Messner: Ja, seit Jahren ist eine grundlegende Erneuerung der Kommunalwerkstätten überfällig, der Zustand des bestehenden Baus entspricht weder den Bestimmungen des ArbeitnehmerInnenschutzes noch des Brandschutzes. 2013 hat aber erfreuliche Beschlüsse gebracht, Gesamtvorstand und Aufsichtsrat der Holding sowie der Gemeinderat der Stadt Graz haben sich für einen Neubau der Kommunalwerkstätten ausgesprochen. Bei einem Investitionsrahmen von 15,85 Millionen Euro rechnen wir mit der Fertigstellung des Projekts Ende 2016. Die Modernisierungen – nicht nur baulicher Natur, sondern auch in den Bereichen Logistik und Technik – werden nicht nur die Arbeitsbedingungen unserer MitarbeiterInnen entscheidend verbessern, sondern damit verbunden auch die Serviceleistungen für alle Grazerinnen und Grazer. ANGESICHTS STEIGENDER FAHRGASTZAHLEN WERDEN WOHL AUCH DIE HOLDING GRAZ LINIEN (HGL) NICHT UM ZUKUNFTSWEISENDE INVESTITIONEN HERUMKOMMEN. WAS IST IN DIESER HINSICHT GESCHEHEN? Muhr: Wir hatten 2013 viel Grund, uns über gute Leistungen zu freuen. Mit rund 106 Millionen Fahrgästen haben die HGL ein Rekordergebnis erzielt und die schon sehr gute Zahl aus 2012 um fast vier Millionen steigern können. Mit diesem und anderen Erfolgen gehen auch viele Verpflichtungen einher,
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die wir als service- und kundInnenorientierter Dienstleister natürlich gerne annehmen. Etwa die Verpflichtung, moderne Busse und Straßenbahnen anzubieten. In dieser Hinsicht ist im vergangenen Jahr viel geschehen. Es wurden 35 neue Busse in Betrieb genommen, wovon 33 Gelenkbusse sind, womit der Komfort für unsere Fahrgäste deutlich gestiegen ist. Mit der Variobahn bieten wir nun auch den Fahrgästen der Linien 6 und 7 eine Straßenbahn an, die hohe Sicherheit mit bestmöglichem Komfort verbindet. Im innerstädtischen Bereich kann man die Variobahn – und alle anderen HGL-Straßenbahnen – seit September, also dem Startzeitpunkt der Aktion „Altstadt Bim“, sogar kostenlos nutzen! AUCH IM BEREICH INFRASTRUKTUR HAT SICH BEI DEN HGL IM JAHR 2013 EINIGES VERBESSERT. IHR RESÜMEE? Muhr: Nachdem wir 2012 am Hauptbahnhof eine der modernsten Straßenbahnhaltestellen Österreichs eröffnet haben, konnten wir 2013 die Fertigstellung der Unterführung Eggenberger Straße feiern. Damit ist das Bauvorhaben „Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof“ abgeschlossen. Die HGL hatten, im Auftrag von Stadt, Land und ÖBB, die Bauaufsicht für dieses Großprojekt über. Ich bin stolz auf die Leistungen unseres Teams und unserer ProjektpartnerInnen, denn trotz widriger Wetterverhältnisse mit einem extrem heißen Sommer und einem sehr kalten Winter blieben die Arbeiten voll im Zeitplan. Auch die Kosten blieben weit unter den ursprünglich budgetierten Ausgaben. Weiters haben wir im Vorjahr wieder etliches im Gleisbau bzw. im Bereich Gleissanierung optimiert: So wurden in einem Teil der Theodor-Körner-Straße und in der Jakoministraße neue Gleise verlegt. Die Baustelle war ein schwieriges Projekt, das die HGL aber gut abgeschlossen haben. Seitdem kann auch die Variobahn durch die Jakoministraße fahren. Alle Arbeiten wurden pünktlich mit Ferienende abgeschlossen. VERBESSERUNGEN IM SEKTOR KUNDINNENMANAGEMENT UND VERTRIEB SIND DEN HGL
SEHR WICHTIG. AUCH IN DIESEM BEREICH HAT SICH 2013 VIEL GETAN, ODER? Muhr: Wir haben an den Standorten Hauptplatz, Jakominiplatz und Murpark stationäre Fahrscheinautomaten in Betrieb genommen. Diese erleichtern den Ticketkauf für die Fahrgäste und verkürzen die Wartezeit in den Fahrzeugen. Der Verkauf des „Jobtickets“ übertraf unsere Erwartungen, bis Ende des Vorjahres konnten mehr als 2.500 Stück verkauft werden. Die Umsatzerlöse der HGL sind 2013 um rund vier Prozent gestiegen – das zeigt, dass moderne Fahrzeuge und attraktive Ticketangebote bei den GrazerInnen auf fruchtbaren Boden fallen. NOCH EIN AUSBLICK IN DIE ZUKUNFT. WIE MUSS DENN EIN ANBIETER ÖFFENTLICHEN VERKEHRS KÜNFTIG AGIEREN? Muhr: Die HGL haben es sich zum Ziel gesetzt, als multimodaler Mobilitätsanbieter aufzutreten. Die Menschen dieser Stadt sollen die Möglichkeit erhalten, an sogenannten Mobilitätsknoten zwischen verschiedenen Beförderungsmitteln wählen zu können. Mit dem öffentlichen Verkehr als Basis sollen z. B. Carsharing, Taxifahrten, Fahrrad- und Autoverleih angeboten werden. Hier arbeiten wir bereits gut mit der „e-mobility Graz GmbH“ zusammen, die noch stärker ausgebaut werden soll. Die HGL sind zusammen mit der „e-mobility“ auch Partner des Projektes „smile“, an dem sich etliche große Mobilitätsanbieter, u. a. die Wiener Stadtwerke, beteiligen. Bei „smile“ soll eine App entwickelt werden, die einen universellen Zugang zu einem vielfältigen Mobilitätsangebot bietet. Wir werden auf jeden Fall auch in Zukunft alles daransetzen, dass urbane und zeitgemäße Mobilitätsangebote, basierend auf dem öffentlichen Verkehr, noch mehr Menschen dazu bewegen, öfters auf ihr eigenes Auto zu verzichten. WAS PASSIERT IM ENERGIEBEREICH? Muhr: Auch hier arbeiten wir mit Hochdruck an innovativen Lösungen. Die Zahl der Photovoltaikanlagen wurde in Zusammenarbeit mit der Energie Graz ausgeweitet. Über das Beteiligungsmeodell
1.4
IM GESPRÄCH MIT DEM VORSTAND
Solaranleger konnten den KundInnen über 3.000 neue Module zu attraktiven Preisen angeboten werden. Und die Zahl jener, die bereits mit umweltfreundlicher Fernwärme heizen wurde um einige große Betriebe und knapp 4.400 Haushalte erhöht. Die Energie Graz versorgt derzeit rund 54.600 Haushalte mit Fernwärme. WERDEN DIE NEUEN STRUKTUREN AUCH VON DEN KUNDINNEN UND KUNDEN, INSBESONDERE DEN GRAZERINNEN UND GRAZERN ANGENOMMEN? Malik: Ich sehe die bereits genannten Studien in puncto Lebensqualität als Beweis dafür, dass neben den vielen Optimierungsmaßnahmen der Stadt auch die Infrastrukturdienstleistungen auf dem richtigen Weg sind. Dass die Betriebe der Holding Graz mit dem „Ökoprofit-Gütesiegel“ für nachhaltiges Wirtschaften und schonenden Ressourcenumgang ausgezeichnet wurden, entspricht schließlich dem Wunsch der GrazerInnen, ihren Kindern und der Nachwelt eine intakte Umwelt zu übergeben. Als Vorstände sind wir darauf stolz und vermarkten auch diese Leistungen! WIE DAS DENN? Malik: Gemeinsam mit der Stadt Graz hat unser Konzern mit der Kampagne „Die Stadt meines Lebens“ diese Bewusstseinsbildung unterstrichen. Damit ist es uns gelungen, den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt in Erinnerung zu rufen, wie die Betriebe der Holding Graz sämtliche urbanen Dienstleistungen von Wasser, Energie, Mobilität, Abfall und Stadtraumpflege verlässlich rund um die Uhr managen können. Die Holding als modernes Kommunikationsunternehmen nimmt aber auch Rücksicht auf die Entwicklung in unserer Gesellschaft und bringt sich verstärkt über die digitalen Medien ein. Über Internet, regelmäßige Newsletter, Apps und Blogs auf Facebook ist der Konzern ständig am Puls im Dialog mit seiner Community. So können wir in Echtzeit auf die Anliegen der BürgerInnen reagieren.
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 15
2.
SPARTE MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN
WEIL WIR UNS DAFÜR EINSETZEN
16 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
2.
SPARTE MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN Die Sparte „Management/Beteiligungen“ umfasst neben den drei hausinternen Abteilungen „Finanzen und Beteiligungen“, „Marketing, Kommunikation und Vertrieb“ und „Personal und interne Services“ sowie den fünf Stabsstellen „Konzernsteuerung“,“ Investitionssteuerung“, „Personalentwicklung“, „Arbeitsrecht, ArbeitnehmerInnenschutz, Präventivfachkräfte“ und „Business Development“ auch die großen Unternehmen Flughafen Graz GmbH, Bestattung Graz GmbH, Freizeit Graz GmbH, Schöckl Seilbahn GmbH, Ankünder GmbH, Citycom Telekommunikation GmbH und die Werbeagentur „achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH“. Die Managementservicebereiche sowie alle Stabsstellen werden als Querschnittsorganisationseinheiten im Alleinverantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden als Zentraleinheiten für alle Vorstandsbereiche tätig.
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 17
2.1
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . MARKETING
MARKETING Mit gezielt geplanten, auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmten Kommunikations- und Marketingmaßnahmen versuchte die Holding Graz im Berichtsjahr, ihren Kundinnen und Kunden die Vorteile all ihrer Produkte und Leistungen näherzubringen und die Daseinsvorsorge für die BürgerInnen sichtbar zu machen. Dabei wurden die Angebote sowohl über klassische als auch über neue Medien verbreitet. LEISTUNGSOFFENSIVE Eine EU-Studie im Jahr 2013 bescheinigt der Stadt Graz in puncto Lebensqualität Topwerte – speziell in den der Holding Graz zurechenbaren Bereichen öffentliche Plätze, Grünraum, Sauberkeit und öffentlicher Verkehr. Die Studie beweist, dass die Synergien, die durch Umstrukturierungen innerhalb der Holding Graz in den letzten Jahren erzielt worden sind, auch nach außen hin spürbar wurden. Die Holding Graz konnte die Qualität ihrer Serviceleistungen deutlich steigern und damit auch EU-weit vorne mitmischen. Dieser Bewusstseinsbildung wurde mit der Kampagne „Die Stadt meines Lebens“ nachgeholfen. Ziel war unter anderem, gemeinsam mit der Stadt Graz die zahlreichen Leistungen von Stadt und Holding Graz sichtbarer zu machen und den Bürgerinnen und Bürgern dieser Stadt in Erinnerung zu rufen, dass sie sich auf die sichere Versorgung mit Trinkwasser, Strom, Erdgas, Wärme, aber auch auf die ressourcenschonende Entsorgung von Abwasser und Müll, die Erhaltung der Grünflächen und Straßen und auf das sichere Vorankommen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln verlassen können. Auf insgesamt 5 verschiedenen Sujets wurden einige unserer Holding Graz-Dienstleistungen auf sympathische Weise über Print- und digitale Medien kommuniziert. DIGITALE KOMMUNIKATION 2013 verstärkte die Holding Graz die Information und den Dialog mit ihren Kundinnen und Kunden sowie Stakeholdern über zahlreiche Social-Media-
18 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
Kanäle und folgte damit dem Trend zur vermehrten Nutzung digitaler Medien. Über Internet, regelmäßige Newsletter, Apps und Facebook ist die Holding Graz rund um die Uhr im Dialog mit ihrer Community, kann dadurch in Echtzeit agieren, macht die Anliegen der BürgerInnen rasch und unkompliziert mobil und vermittelt via Blog mit redaktionellen Geschichten Einblicke in die Arbeit der Holding Graz-MitarbeiterInnen. Mittlerweile zählen allein auf Facebook mehr als 10.000 Fans zu den Freundinnen und Freunden der Holding Graz. Zählt man auch RSS-Feeds, Flickr, Youtube und Issuu dazu, dann sind es rund 30.000 Fans. Seit Herbst 2013 wird auf den Infoscreens in Straßenbahnen und Bussen sowie auf der Videowall am Jakominiplatz das „Stadttelegramm“ als zusätzlicher Kommunikationskanal betrieben, um die Fahrgäste mit aktuellen Informationen aus der Holding Graz zu versorgen. Fahrgastinformation in Echtzeit ist jedoch aufgrund der 30-minütigen Aktualisierungszeit nicht möglich. INTERNE KOMMUNIKATION Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Holding Graz werden via Intranet und Newsletter laufend über Ereignisse im Unternehmen informiert. Die periodisch erscheinende Haus Graz-MitarbeiterInnenzeitung „imTeam“, ein gemeinsames Produkt von Holding Graz, Stadt Graz, Graz Tourismus und MesseCongressGraz, versorgt auch jene MitarbeiterInnen, die nur bedingt über einen digitalen Zugang verfügen, mit Informationen und Geschichten von Leistungen aus dem gesamten Haus Graz. ZEITUNGSDISPENSER Im Jahr 2013 ersuchte die Tageszeitung „Österreich“ um Genehmigung, an Haltestellen der Holding Graz Linien (HGL) Entnahmeboxen für ihr Produkt aufzustellen. (Wie von den beiden Gratiszeitungen „ok“ und „Heute“ in den Jahren 2006 bis
2007 in Graz bereits über einen längeren Zeitraum durchgeführt.) Ziel war, die Boxen unter den Stelen der HGL anzubringen. Mittlerweile stehen an rund 90 Standorten Zeitungsdispenser mit Zeitschriften zur freien Entnahme zur Verfügung. Zu sehen ist dieses Geschäftsmodell als „Dienst an der Kundin/am Kunden“, da das Angebot einer Gratiszeitung auch die öffentlichen Verkehrsmittel für den Fahrgast attraktiviert. GRAZGUTSCHEIN Seit April 2013 kann man den GrazGutschein auch bei einigen Sparten und Unternehmen der Holding Graz einlösen: bei den Holding Graz Linien, bei den Bädern, Saunen und Wellnesseinrichtungen der Freizeit Graz, bei der Schöckl Seilbahn, aber auch im mobility center in der Jakoministraße. Der GrazGutschein ist ein Einkaufsgutschein, der in über 600 Grazer Innenstadtgeschäften, Gastronomieund Dienstleistungsbetrieben wie Bargeld eingelöst werden kann.
2.2
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . SPONSORING
SPONSORING Sponsoring bedeutet für die Holding Graz als größtes Dienstleistungsunternehmen der Steiermark unter anderem die Übernahme von gesellschaftlicher Verantwortung. Deswegen ist das Unternehmen auch 2013 wieder in den Bereichen Sport, Kultur und Soziales als Sponsor aufgetreten – mit besonderem Augenmerk darauf, dass die Sponsorvereinbarungen den konzerneigenen Richtlinien entsprechen. Darin ist u. a. festgehalten, dass nachhaltige Kooperationen und Partnerschaften die einzelnen Spartenbereiche der Holding Graz thematisch bzw. organisatorisch einbinden. Die Holding Graz setzt dabei nicht nur auf finanzielle Unterstützung, sondern bietet über die Sparten Holding Graz Linien (HGL) und Holding Graz Services sowie über das Tochterunternehmen Freizeit Graz auch Sachsponsoring an. Die Sponsoringstrategie der Holding Graz wurde im Jahr 2013 im Rahmen der „Maecenas“-Verleihung gewürdigt, und zwar mit der „Lobenden Erwähnung“ in der Kategorie „Langfristiges Sponsoringengagement“ für die Projekte „Diagonale goes green“ und „wahr ist vielmehr/MUWA“. JUGEND Besonderes Augenmerk setzte die Holding im Jahr 2013 auf Projekte und Veranstaltungen im Kinderund Jugendbereich. Die langjährige Partnerschaft mit dem Kindermuseum FRida & freD wurde auch im Jubiläumsjahr (10 Jahre Kindermuseum) fortgesetzt, jene mit dem Kinderbüro weiter ausgebaut. Alle Kinderprojekte bei „La Strada“ standen unter der Patronanz der Holding Graz. Unterstützt wurden auch die Messe „Mensch und Tier“, die Grazer Winterwelt und das Naturkundemuseum des Universalmuseums Joanneum. KULTUR UND SOZIALES Im Kulturbereich verlängerte die Holding Graz bewährte Kooperationen, wie etwa jene mit der Oper
Graz, dem Hospizverein Steiermark oder dem Beschäftigungsprojekt tag.werk der Caritas Steiermark, aber auch jene mit dem MUWA Museum der Wahrnehmung und der Diagonale Graz. SPORT Die Holding Graz war 2013 verlässliche Partnerin mehrerer Vereine wie des SK Puntigamer Sturm Graz (Fußball), der MoserMedical Graz 99ers (Eishockey), des UVC Holding Graz (Volleyball), der HSG Holding Graz (Handball), des UBSC Graz (Basketball) und des GAC (Fußball/vormals GAK). Parallel dazu förderte die Holding auch die sportliche Betätigung der eigenen MitarbeiterInnen. Einige motivierte Holding-Teams nahmen erfolgreich an den von der Holding unterstützten Laufbewerben wie Graz Marathon, Grazathlon, SchloßbergStiegenlauf und Businesslauf teil. VORTEILE FÜR ALLE KäuferInnen von Jahres- und Halbjahreskarten der Holding Graz Linien sowie jene von Saisonkarten der Freizeit Graz profitierten im Jahr 2013 von den Kooperationen der Holding, und zwar in Form von Ermäßigungen auf Tickets für Veranstaltungen im Kulturbereich (Diagonale, La Strada, Oper Graz, Kindermuseum FRida & freD, „Naturkundemuseum des Universalmuseums Joanneum) oder im Sportbereich (MoserMedical Graz 99ers, UVC Holding Graz, GAC, UBSC Graz, HIB Murpiraten). Auch die MitarbeiterInnen der Holding Graz konnten im Jahr 2013 wieder vom Sponsoring ihres Dienstgebers profitieren. Via Intranet gab es Tickets für diverse Veranstaltungen (z. B. Oper Graz, Matches der MoserMedical Graz 99ers oder des SK Sturm) zu gewinnen. Solche Tickets wurden aber auch in großem Maße über diverse digitale Kommunikationskanäle (vorwiegend Facebook) an externe Personen verlost, um damit eine noch stärkere Kundinnen- und Kundenbindung zu erreichen.
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 19
2.3
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . PERSONAL
PERSONAL
20 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
2.3
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . PERSONAL
Gesunde, gut geschulte und motivierte MitarbeiterInnen in allen Personalebenen sind ein wesentlicher Bestandteil des Erfolges eines Unternehmens. Betriebliche Gesundheitsförderung und -angebote, laufende Schulungen und das stete Bemühen, das Arbeitsumfeld für die MitarbeiterInnen so attraktiv wie möglich zu gestalten, standen daher auch im Vorjahr bei der Holding Graz im Fokus. Auf Basis des Unternehmensleitbildes wurde den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern daher ein umfangreiches Paket an Angeboten unterbreitet. Dass diese Bemühungen der Holding Graz auch über die Konzerngrenzen hinaus auf Anerkennung stoßen, zeigt die 2013 erfolgte Verleihung des Zertifikats „Audit berufundfamilie“ aus den Händen von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner. RUNDUM AUSGEWEITETE DIENSTLEISTUNG 2013 wurde das Serviceangebot des Managementbereichs „Personal und Interne Services“ weiter ausgebaut und die Rolle als Dienstleister für das Haus Graz im SAP-HR-Umfeld ausgeweitet. Im Rahmen von SLAs (Service Level Agreements) werden zahlreiche Dienstleistungen im Personalwesen vom Dienstvertrag bis zur Personalabrechnung angeboten (z. B. für die Informationstechnik Graz GmbH usw.) und vielfach Personalbereiche des Hauses Graz technisch und organisatorisch im SAP-Umfeld betreut. KOLLEKTIVVERTRAGSABSCHLUSS 2013 Die Kollektivvertragsbezüge wurden ab 1. Jänner 2013 um zwei Prozent erhöht. Für MitarbeiterInnen, deren Schemabezüge 2013 unter 2.500 Euro lagen, erfolgte eine Teuerungsabgeltung im Ausmaß der Differenz zwischen dieser prozentuellen Gehaltserhöhung und einem Mindestbetrag von 50 Euro für 12 Monate. Sie erhielten diese Abgeltung mit den Februarbezügen als Einmalzahlung für das Jahr 2013 angewiesen. LEHRLINGSAUSBILDUNG Im Jahr 2013 beendeten 19 Lehrlinge ihre Ausbil-
dung und konnten größtenteils als spezialisierte Fachkräfte übernommen werden. 20 Jugendliche starteten eine Lehre. Mit Ende des Jahres befanden sich 47 Lehrlinge in den Berufssparten Bürokauffrau/-mann, Chemielabortechnik, Elektrotechnik, GärtnerIn, Karosseriebautechnik, Kfz-Technik, Maurer, Metalltechnik und Straßenerhaltungsfachmann in Ausbildung. LEHRLINGSTAG STÄRKT TEAMGEIST Ende August 2013 lud das Team der Personalentwicklung wieder alle Lehrlinge der Holding Graz zum „Lehrlingstag“. 35 Auszubildende folgten dem Ruf in den „Steiermarkhof“ nach Graz-Wetzelsdorf und lösten unter Anleitung der TrainerInnen von „NATURE ROCKS“ spannende Aufgaben im Freien, bei denen sie ihre Stärken und Fähigkeiten in den verschiedensten Bereichen unter Beweis stellen konnten. Ziel der Übungen war es, den Teamgeist und den Zusammenhalt der Lehrlinge untereinander zu stärken. BETRIEBLICHE GESUNDHEITSFÖRDERUNG Betriebliche Gesundheitsförderung wurde bei der Holding Graz auch 2013 großgeschrieben. Das Team der Personalentwicklung begann mit dem Aufbau einer Projektstruktur, welche u. a. Workshops mit den jeweiligen Gesundheitspartnerinnen und -partnern der Holding Graz beinhaltet, und erstellte einen Maßnahmenplan als Rahmen für die weitere Arbeit in den bereichsspezifischen Gesundheitszirkeln. Gemeinsam mit den Führungskräften wurden u. a. die Themenbereiche „gesundes Führen“, „Teamtrainings bei Konflikten“, „altersgerechtes Arbeiten“ oder „Burn-out-Prävention“ thematisiert. Unter sportwissenschaftlicher Begleitung konzipierte die hauseigene Werbeagentur „achtzigzehn“ einen Folder, welcher arbeitsplatzspezifische Bewegungstipps für Angestellte auflistet. Diese Ratschläge sollen dazu beitragen, dass die Haltung und das Bewegungsverhalten der MitarbeiterInnen an ihrem Arbeitsplatz aber auch in ihrer Freizeit verbessert und damit Rücken- und Gelenksbeschwerden verhindert werden können.
COACHINGPOOL Coaching, Beratung und Unterstützung bei Krisen, Konflikten und Belastungen bietet die Holding Graz ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nicht nur durch gut geschulte interne Kräfte an, sondern seit 2013 auch über einen externen Coachingpool, dem namhafte Expertinnen und Experten aus den verschiedensten Bereichen angehören. Der Coachingpool arbeitet eng mit den Betriebsärztinnen und -ärzten zusammen. Die MitarbeiterInnen und ihre Anliegen bleiben selbstverständlich anonym! JEDE MENGE GESUNDHEITSANGEBOTE Die „gesunden“ Angebote für die MitarbeiterInnen wurden auch 2013 weiter ausgebaut. Dabei reichte das Angebot von vergünstigten Massagen, Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen, Augentraining oder Yoga und Wirbelsäulengymnastik bis hin zu Workshops zur Raucherentwöhnung und zur gesunden Ernährung. Bei den Graz Linien befasste man sich im Rahmen des EU-Projekts „Senior Capital“ auch mit dem Thema „altersgerechtes Arbeiten“. SCHULUNGEN AUF ALLEN EBENEN Der Qualifizierung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und deren Schulung wurde auch 2013 auf allen Konzernebenen großer Raum gegeben. Mit einem eigens für Führungskräfte erstellten Entwicklungsprogramm sollten folgende Ziele erreicht werden: Führungskräfte umfassend über ihre Führungsaufgaben informieren, eine bessere Wahrnehmung der Personalentwicklung als Führungsaufgabe erreichen, die Vermittlung von mehr Know-how zur Anwendung von Personalentwicklungsinstrumenten wie MitarbeiterInnengespräche und ein verbessertes Wissen über die Aufgabenbereiche der jeweiligen MitarbeiterInnen (Stichwort: Stellenbeschreibung). Die MitarbeiterInnen aller Ebenen konnten wieder aus einer Vielzahl an zielgruppenspezifischen Schulungen, etwa in den Bereichen „Soziale Medien“ („Facebook“ etc.) oder „Projektmanagement“, teilnehmen.
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 21
2.3
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . PERSONAL UND INTERNE SERVICES
FAMILIEN- UND FRAUENFREUNDLICH Die Anstrengungen der Holding Graz im Bereich Frauen- und Familienfreundlichkeit gipfelten in der Prämierung zum „frauen- und familienfreundlichsten Betrieb der Steiermark 2013“. Die Trophäe wurde von Bundesministerin Sophie Karmasin, Landesrat Christian Buchmann und Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk überreicht. Dieser Auszeichnung ging ein Audit voraus, dem sich die Holding Graz samt Beteiligungen unterzog, um besonders gut auf MitarbeiterInnen mit Familie und Frauen und Männer mit Kindern im Besonderen eingehen zu können. Der Vorstand der Holding Graz und das Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, Wissenschaft und Forschung erstellten überdies eine Zielvereinbarung über weitere Maßnahmen in diesem Bereich. Die Zertifizierung der Holding Graz erfolgte nicht zuletzt auch dank der Tatsache, dass das Unternehmen mit der Kinderbetreuungseinrichtung „himmelgrün“ für die Kinder der MitarbeiterInnen eine Kinderkrippe und einen Kindergarten zur Verfügung stellt, welcher auf großen Anklang stößt. Und auch die konsequente Umsetzung des Gleichstellungsförderplans der Holding Graz trug wesentlich zur Erlangung dieser Auszeichnung bei. FEHLZEITENMANAGEMENT AUF SCHIENE Mit Vorstandsbeschluss vom 13. Februar wurden Standards für das Fehlzeitenmanagement als Führungsverantwortung festgelegt. Ziel des Fehlzeitenmanagements ist es u. a., dass jede Führungskraft bei Erkennen von aufklärungsbedürftigen Krankenständen sogenannte „Rückkehrgespräche“ zu führen hat. Die Führungskräfte werden zu diesem Thema geschult. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Erarbeitung von Vorschlägen für attraktivere Dienstpläne, welche letztlich auch für den Konzern effizienter sind. Auch die Analyse und Abwägung der Überstundenentwicklung und der Personalbedarfspläne im Hinblick auf Krankenstände ist Teil des Fehlzeitenmanagements.
22 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
2.3
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . PERSONAL UND INTERNE SERVICES
PERSONALSTAND HOLDING GRAZ 2012
2013
Linien
883
891
Wasserwirtschaft
190
193
Abfallwirtschaft
166
166
Stadtraum
445
442
21
21
172
179
163
164
48
46
3
7
KundInnenmanagement und Vertrieb Management
1
Verbundene Unternehmen im Konsolidierungskreis der Holding Graz2 Teilkonzern Flughafen Flughafen Graz Betriebs GmbH, Flughafen Graz Bodenservice GmbH Teilkonzern Ankünder Ankünder GmbH, City-Light „Ankünder“ GmbH, WERBE-UNION-PLAKATIERUNGS- und WERBEGESELLSCHAFT m.b.H. achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH
1
1
Bestattung Graz GmbH
70
70
Citycom Telekommunikation GmbH
40
41
Freizeit Graz GmbH
53
55
Schöckl Seilbahn GmbH
15
23
SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & CO KG
42
40
STYRIAN AQUA SERVICE GmbH
13
15
A.D. BioErde und Kompost GmbH
0
0
Waschbetriebe Graz GmbH
0
0
Grazer Schleppbahn GmbH
Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd Gesellschaft m.b.H.
6
5
2.329
2.358
) inkl. 4 MitarbeiterInnen Sekretariat Services ) ohne abgeordnete GeschäftsführerInnen
1 2
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 23
2.3
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . PERSONAL UND INTERNE SERVICES
PERSONALAUFWAND
in T€
2012
2013
Änderung in %
Löhne
63.817,4
66.326,6
3,93 %
Gehälter
36.375,5
38.937,9
7,04 %
4.382,5
5.483,4
25,12 %
25.417,1
27.306,9
7,44 %
763,4
1.077,4
41,13 %
130.755,9
139.132,2
6,41 %
in T€
2012
2013
Änderung in %
Umsatz pro MitarbeiterIn
89,19
89,25
0,06 %
Personalaufwand pro MitarbeiterIn (nur Aktive)
56,14
58,99
5,09 %
Aufwand für Abfertigung und Pensionen Soziale, lohn- und gehaltsabhängige Abgaben Freiwilliger und sonstiger Personalaufwand Gesamtpersonalaufwand
PERSONALKENNZIFFERN
KONZERNVOLLZEITÄQUIVALENTE (VZÄ)
Werte in T€ VOLLZEITÄQUIVALENTE* *VZÄ exklusive Lehrlingen
24 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
VZÄ Forecast im Wirtschaftsplan Holding Graz
VZÄ IST 2013
Abweichung
2.380,9
2.358,4
22,4
2.4
OPERATIVE BETEILIGUNGSSTEUERUNG
WEIL WIR DA ZUHAUSE SIND
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 25
2.4.1
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . TEILKONZERN ANKÜNDER GMBH
ANKÜNDER
Die Ankünder GmbH ist der führende Anbieter von Out-of-Home-Medien in der Steiermark und gemeinsam mit ihrem Partner Gewista/JCDecaux auch in den Märkten Salzburg, Kärnten, Slowenien und Kroatien tätig. Als Spezialist für Cross Media (Plakat, Dreieckständer, Litfaßsäule, City Light, rollierende Werbeträger, etc.) im Out-of-Home-Bereich gestaltet der Ankünder Außenwerbekampagnen mit dem Anspruch, Werbebudgets seiner Kundinnen und Kunden zu optimieren. Die Dynamik des Werbemarktes sieht der Ankünder stets als Herausforderung und Chance, seine Kundinnen und Kunden mit innovativen Produkten und Ideen zu begeistern. Das Unternehmen investiert in hochwertige und zeitgemäße Werbeträger, um ein optimales Angebot für das Erreichen individueller Kommunikationsziele seiner Kundinnen und Kunden liefern zu können. Der Dialog mit diesen steht dabei immer an erster Stelle und ist für den Ankünder als regionalen Marktführer auch stets einer der wichtigsten Wettbewerbsfaktoren. MODERNE STADTMÖBEL Mit klassischen Out-of-Home-Medien und modernem Stadtmobiliar gestaltet der Ankünder für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt die Informationsund Lebensqualität im öffentlichen Raum, basierend auf lokalen Gegebenheiten und Anforderungen sowie internationalen Trends und Entwicklungen.
26 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
2.4.1
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . TEILKONZERN ANKÜNDER GMBH
Damit ist das Unternehmen auch der erste Ansprechpartner für zahlreiche Städte und Gemeinden zur Realisierung ihrer modernen Ortsmöblierung und Außenwerbekonzepte. Als Unternehmen, das mehrheitlich im Eigentum der Holding Graz steht, versteht sich der Ankünder im Besonderen als Partner der Stadt Graz und setzt auf innovative, moderne und funktionale Stadtmöbel. Es soll eine maximale Wirtschaftlichkeit erzielt werden, wobei gleichzeitig natürlich auch die Lebensbedingungen der Menschen im Fokus der Betrachtung liegen. Gemeinsam mit der Holding Graz hat der Ankünder im Jahr 2013 ein umfassendes Qualitätskonzept zur Verbesserung der Außenwerbelandschaft in Graz erarbeitet. Der Ankünder integriert Stadtmöbel stilvoll in den Gesamtkontext einer Stadt und setzt dabei auf hochwertiges Design und Funktionalität. Die Wartehallen, klassischen Litfaßsäulen und City-Light-Säulen machen den öffentlichen Raum zu einem lebendigen lichtdurchfluteten Bereich. So werden Straßen und Plätze zu Orten, an denen man sich gerne aufhält, wohlfühlt und die darüber hinaus auch noch Sicherheit in den dunklen Wintermonaten bzw. in der Nacht und bei Regen bieten. SAUBERES GRAZ Die Wartehäuser an den Haltestellen der Holding Graz Linien (HGL) stehen im Eigentum des Ankünders. Daher ist es auch Aufgabe des Unternehmens, diese sowie deren Umgebung regelmäßig zu reinigen und instand zu halten. Seit Anfang September 2013 bemüht sich der Ankünder gemeinsam mit der Sparte Services der Holding Graz, die Reinigungsabläufe insbesondere an zentralen Punkten in der Innenstadt zu optimieren. Ergebnis: Die Reinigungsfrequenzen wurden gebündelt und synchronisiert sowie mittels Kontrollen dokumentiert. So konnte nicht nur die Effektivität gesteigert, sondern vor allem das Service für die Fahrgäste der HGL verbessert werden.
AUSSICHT Fokus der strategischen Ausrichtung im Inland ist für die nächsten Jahre das Halten und Ausbauen der erreichten Marktführerschaft. Diese Ziele werden durch kontinuierliche Entwicklung neuer, innovativer Produkte und durch permanente Verbesserung der Qualität der Standorte, durch den Aufbau der Regionalisierung sowie das Besetzen von Nischenmärkten, gepaart mit dem vorhandenen, straffen Kostenmanagement, verfolgt.
KENNZAHLEN
Umsatzerlöse in T€
WERBETRÄGER 2012
2012
2013
11.659
13.389
Flächen
Österreich Plakat (24 Bg.)
3.521
Poster Light
321
Rolling Board
306
City Light
Um diese Ziele sicherzustellen und um den technologischen Herausforderungen (Interaktion, Digitalisierung, Medienkonvergenz) zu entsprechen, hat sich der Ankünder im abgelaufenen Jahr um die Sicherung intelligenter medienübergreifender und auch branchenübergreifender Netzwerke und Partnerschaften bemüht. Durch die Beteiligung der Gewista-Werbegesellschaft m.b.H. zu 24,9 Prozent an der Ankünder GmbH und der parallelen Beteiligung des Ankünders zu jeweils 49 Prozent an der PSG Poster Service GmbH in Kärnten, an der Progress Außenwerbung Gesellschaft m.b.H. in Salzburg und an der ISPA Werbung Ges.mbH in Wien ist es dem Ankünder in Zukunft möglich, für seine Kundinnen und Kunden über die Steiermark hinaus bundesländerübergreifend Flächen zu bespielen. Des Weiteren ergeben sich auch im Bereich der Produktinnovationen Möglichkeiten, die der Ankünder gemeinsam mit dem JCDecauxKonzern in Österreich lancieren und einführen kann.
Mega Light
Ziele in den Auslandsmärkten sind ebenfalls das Halten bzw. der Ausbau der erreichten Marktposition sowie die Evaluierung möglicher Kooperationen und Beteiligungen. Die wirtschaftliche Position der kroatischen Beteiligungsgesellschaft Europlakat d.o.o. könnte durch eine Neuausschreibung der Werbeflächen auf öffentlichem Gut in der Hauptstadt Zagreb entscheidend gestärkt werden. Dies würde zu einer nachhaltigen Absicherung der Marktführerschaft in Kroatien beitragen.
Kroatien
Prismenwender Litfaßsäule
1.784 3 24
169
Videowalls
1
Infoscreen
300
Straßenbahn Bus
68 222
Slowenien Billboard (504 x 238 cm)
1.268
Billboard (400 x 300 cm)
2.967
Rolling Board City Light Prismenwender Big Board
420 2.305 107 6
Billboard (504 x 238 cm)
2.215
Billboard (400 x 300 cm)
1.403
Back Light City Light
23 2.635
Prismenwender
15
Big Board
69
Mega Board Fassadenwerbung
3 45
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 27
2.4.2
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . TEILKONZERN FLUGHAFEN GRAZ BETRIEBS GMBH
FLUGHAFEN GRAZ Eine Fülle an Faktoren reizt expansionsbereite Konzerne und Betriebe in aller Welt zunehmend, die Steiermark als Standort zu wählen. Doch ohne perfekte Verkehrsadern setzt der Herzschlag der Wirtschaft aus. Wirtschaftsstandorte brauchen erstklassige Verkehrsanbindungen. Auf dem Boden und in der Luft. GUT VERNETZT Der Flughafen Graz wird seiner Rolle als Verkehrsknoten seit fast 100 Jahren gerecht. So haben im Berichtsjahr 881.740 Passagiere die Verkehrsdrehscheibe als Abflug- oder Zielhafen gewählt. Wie zweigeteilt das wirtschaftliche Ergebnis 2013 ist, das zeigt ein Minus von 5,2 Prozent bei den Passagieren, dem ein Plus von 10,5 Prozent in der Fracht gegenübersteht. Mit einem Frachtaufkommen von 11.281 Tonnen konnte im abgelaufenen Wirtschaftsjahr das zweitbeste Ergebnis in der Geschichte des Flughafen Graz bilanziert werden. Klares Signal für unternehmerische Synergien, die im wahrsten Sinn des Wortes beflügeln. Auf allen Linien und im Charterverkehr. Mehr als 100 Flugverbindungen wöchentlich zu den wichtigsten Hubs Frankfurt Wien, München, Berlin und Zürich machen Luftsprünge zu (fast) jeder gewünschten Zeit möglich. Und das vor der Haustüre der Wirtschaft. Dass der Linienverkehr besonders sensibel auf konjunkturelle Wellenbewegungen reagiert, hat im ersten Halbjahr 2013 der Rückgang der Passagierzahlen gezeigt. Die Erholung im Dezember mit einem Fluggästeplus von 15 Prozent lässt berechtigt hoffen, dass der Aufwärtstrend trotz durchwachsener Prognosen für 2014 anhalten wird. Mit gedämpftem Optimismus muss man die Entwicklung im Bereich Charter beobachten. Es ist noch nicht absehbar, ob sich die Lage aufgrund der politischen Unruhen in Ägypten, Tunesien und in der Türkei ent-
28 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
spannen wird. Ein großes Fragezeichen bildet im klassischen Charterverkehr aber auch die Arbeitslosigkeit im Land. Vorsichtige Zurückhaltung bei den Urlaubern setzt sehr früh Zeichen im Reiseverkehr, und lässt beliebte Flugdestinationen rasch einbrechen. Dass Qualität über den Wolken nach wie vor ein Gradmesser für die Flugpassagiere bei der Wahl des Carriers ist, das hat auch 2013 das Ranking der Airlines gezeigt. 615.901 Fluggäste sind bei der Deutschen Lufthansa und bei den Austrian Airlines an Bord gegangen. Mit 366.410 Passagieren hat die Deutsche Lufthansa zum wiederholten Male das Ranking auf dem Flughafen Graz gewonnen. Insgesamt haben „Mutter und Tochter“ über den Wolken knapp 70 Prozent aller Fluggäste befördert. Unangefochten auf Platz drei auch im Berichtsjahr 2013: Niki Luftfahrt mit 139.188 Passagieren. Auch wenn das Verbindungsnetz mit rund 50 Destinationen im Sommerflugplan ausgesprochen engmaschig ist, der Wunschzettel für neue Angebote ist lang. Mit Graz–Zürich ist eine wichtige Anbindung gelungen, die die Wirtschaft lange eingefordert hat. Intersky hat den Sprung gewagt und konnte bereits nach wenigen Wochen aufgrund der großen Nachfrage den Takt von zwei Flügen täglich auf drei erhöhen. Trotzdem befindet sich der Flugverkehr in einer nachhaltigen Umbruchphase, die vor allem Regionalflughäfen wie den Flughafen Graz vor große Herausforderungen stellt. Der intensive Wettbewerb im preissensiblen Luftverkehrsmarkt hat zu Sparmaßnahmen und Streckenstreichungen geführt. Airlines setzen zunehmend auf Drittmärkte, weil sie ihr Potenzial in Europa ausgeschöpft sehen. AM ERFOLG BETEILIGT Mit 63 Prozent ist die Flughafen Graz Betriebs GmbH an der „Flughafen Graz Bodenservices
2.4.2
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . TEILKONZERN FLUGHAFEN GRAZ BETRIEBS GMBH
GmbH“ beteiligt, die als Subagent für jene Luftverkehrsgesellschaften die Verkehrsabfertigung übernimmt, die keine Eigenabfertigung beanspruchen. Mit der Übernahme der Abfertigungsleistungen der Austrian Airlines Group im Jahr 2012 betreut die FGS derzeit alle abfliegenden Passagiere. 49 Prozent beträgt die Beteiligung der Flughafen Graz Betriebs GmbH an der „Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH“, die vom BM für Inneres mit der Durchführung von Sicherheitskontrollen zum Schutz der Zivilluftfahrzeuge beauftragt ist. Mit 85 Prozent ist die Flughafen Graz Betriebs GmbH an der „Airport Parking Graz GmbH“ beteiligt, die seit 1. Jänner 2003 für die Parkraumbewirtschaftung auf dem Flughafen Graz verantwortlich zeichnet. Die „Apcoa Parking Austria AG“ hält eine Beteiligung von 15 Prozent. AUF DER SICHEREN SEITE Bestimmendes Thema bei den Investitionen 2013 war die Sicherheit für Passagiere, MitarbeiterInnen
KENNZAHLEN
und alle Menschen, die den Flughafen Graz frequentieren. So haben innovative Röntgengeräte bei den Passagiersicherheitskontrollen und in der Fracht mit rund 900.000 Euro zu Buche geschlagen. Ein neues Enteisungsfahrzeug für Flugzeuge sowie ein moderner Kehrblaszug für rund 880.000 Euro dienen einer weiteren Verbesserung des Winterdienstes. Aus Sicherheitsgründen wurden außerdem 165.000 Euro in die Renovierung der Schaltanlagen im Hauptverteiler investiert. Im Zuge der Modernisierung der Vorfeldbeleuchtung erfolgte der Einbau der Smart-Metering-Technologie, um Einsparungspotenziale besser aufzeigen zu können. VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG Ziel ist weiterhin, Verbindungen zu halten, die für den Wirtschaftsstandort Steiermark wirtschaftlich und touristisch unverzichtbar sind. Ausländische Fluggesellschaften, die im fairen Wettbewerb neue Verbindungen und Wachstum bringen, müssen willkommen sein.
Immer größeres Augenmerk wird auch dem NonAviation-Bereich geschenkt. Es geht darum, die Wertschöpfungskette weiter zu verlängern. Rund 1,8 Millionen Menschen frequentieren jährlich den steirischen Verkehrsknoten. Nicht nur als Fluggäste, sondern auch als BesucherInnen und (vor allem) als Kundinnen und Kunden. In Zukunft wird es ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein, das Angebot „landseitig“ auszubauen – von der Kulinarik über Veranstaltungen bis zu attraktiven Partnerinnen und Partnern im Handel. Die Steiermark ist wirtschaftlich auf gutem Kurs. Exportorientierte Unternehmen, die sich in Netzwerken und Clustern konzentrieren, bilden nachhaltige Stärkefelder. Die hohe touristische Sogwirkung der Steiermark sorgt auch wirtschaftlich für Bewegung – Faktoren, die den Erfolg des Flughafen Graz auch in Zukunft wesentlich bestimmen werden. Positive Signale aus Deutschland und die erfreuliche Entwicklung des Frachtaufkommens, welches ein wirtschaftlicher Frühindikator ist, stimmen optimistisch.
2012
2013
30.979
31.245
Gesamtaufkommen – Passagiere
930.617
881.740
Linienverkehr – Passagiere
739.068
714.463
Charterverkehr – Passagiere
191.549
167.277
Bewegungen Linie und Charter
14.581
14.879
General-Aviation-Bewegungen (inklusive Militär)
27.461
28.043
Frachtaufkommen in to
10.210
11.281
305.960
294.240
Umsatzerlöse in T€
Höchstabfluggewicht – MTOW [to]
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 29
2.4.3
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . FREIZEIT GRAZ GMBH
FREIZEIT GRAZ Das Jahr 2013 war für die Tochterunternehmen Freizeit Graz und Schöckl Seilbahn ausgezeichnet. Mit insgesamt 1.679.573 Gästen (Hallenbäder, Freibäder, Wellness, Schöckl und Schloßbergbahn/-lifte) konnte das Rekordergebnis aus dem Vorjahr übertroffen werden und die beiden Unternehmen lagen in Summe 15 Prozent über dem 10-jährigen Jahresdurchschnitt. Die Freizeit Graz GmbH betreibt, auch durch Pachtungen, und errichtet Sport-, Freizeit- und Gastronomieeinrichtungen im Interesse der Holding Graz. Von der Stadt Graz wurden nachfolgende Betriebe zur Gestion übernommen: Auster Sport- und Wellnessbad Eggenberg, Bad Straßgang, Bad zur Sonne (inklusive Spa zur Sonne), Stukitz-, Augartenund Margaretenbad, Café Rosenhain, Schloßbergrestaurant, Hilmteichrestaurant (inkl. Teichbewirtschaftung und Bootsbetrieb). Die Bäder der Freizeit Graz nehmen auf dem Bädermarkt eine schwierige Position ein. Versehen mit dem Auftrag, die Betriebsergebnisse in den Bädern laufend zu verbessern, müssten im Zuge der erforderlichen Investitionen zur Qualitätssteigerung u. a. auch die Eintrittspreise einer permanenten Anpassung unterzogen werden. Dies wird durch die Preispolitik der MitbewerberInnen (Verantwortliche von Gemeindebädern handeln im öffentlichen Interesse; zu niedrig angesetzte Eintrittspreise sind die Folge) in der Steiermark entsprechend erschwert.
Die Freizeit Graz setzt auf die Optimierung von Teilbereichen mit Qualitäts- und Angebotserweiterung in den Wellnessanlagen (Auster Wellnessbad und Spa zur Sonne mit neuen Produktlinien und Programmen), Ausnützen von Synergien mit anderen Betrieben (z. B. Kooperationen mit Giga Sport, Lipizzaner Gestüt Piber, Kindermuseum Graz, Adventure Center Graz, Steiermärkische Sparkasse, Golfclub Liebenau, Schöckl Seilbahn, Schloßbergbahn) sowie attraktiven Zusatzleistungen (Inklusivpakete). AUSGEZEICHNET Am 22. Oktober wurde die „Auster“, das Sportund Wellnessbad Eggenberg, mit dem internationalen Architekturpreis für Sport- und Freizeitanlagen ausgezeichnet, verliehen vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC), vom Internationalen Paraolympischen Komitee (IPC) und von der Internationalen Vereinigung Sport- und Freizeiteinrichtungen (IAKS). CAFÉ ROSENHAIN Das Café Rosenhain im Bezirk Geidorf zeichnet sich durch seinen herrlichen Blick auf die Stadt Graz aus. Nach dem Umbau mit einer Investitionssumme von 250.000 Euro wurde das Café Mitte August 2013 wieder geöffnet. Mit der neuen Pächterin erwartet sich die Freizeit Graz auch eine qualitative Wiederbelebung des Betriebes.
KENNZAHLEN
2012
2013
Umsatzerlöse in T€
2.973
3.124
275.612
286.044
BesucherInnen Bad Straßgang
80.706
89.353
BesucherInnen Augartenbad
41.808
42.474
BesucherInnen Stukitzbad*
46.053
46.017
BesucherInnen Bad zur Sonne*
121.043
128.133
BesucherInnen Margaretenbad
42.346
41.994
BesucherInnen Auster Sport- und Wellnessbad Eggenberg*
*Inklusive Wellness
30 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
AM PULS DER ZEIT Über diverse Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Blogs sowie dem Onlineshop konnten die Freizeit Graz und die Schöckl Seilbahn den Dialog mit ihren Kundinnen und Kunden verstärken und damit ihre Freizeitprodukte noch besser bewerben und verkaufen. Die Freizeit-App liefert zusätzlich schnell und unkompliziert die wichtigsten Infos zu den Grazer Bädern, zu Schöckl, Hilmteich, Rosenhain und Schloßberg und schlägt, je nach Wetterlage, die passenden Freizeitaktivitäten vor. Zusätzlich investierte die Freizeit Graz in ein vom Joanneum Research entwickeltes Datensystem namens WEDDA. Das Prinzip: Das KundInnenverhalten kann anhand von Wetterprognosen präzise vorhergesagt werden. Dadurch können MitarbeiterInnen insbesondere in den Gastronomiebetrieben bestmöglich eingesetzt und deutlich Kosten gespart werden. Im Jahresvergleich hat das Jahr 2013 der Freizeit Graz mit 86.000 wellnessbegeisterten Gästen (entspricht einem Plus von 30 Prozent) ein Rekordergebnis beschert. Mit knapp 99.000 Wassersportlerinnen und -sportlern toppte die Auster ihr Vorjahresergebnis um 3,4 Prozent und erreichte im Freibad mit 139.000 Gästen ein Plus von 2,3 Prozent. Bei Schloßbergbahn und -liften wurde mit 809.460 Gästen das bisher beste Ergebnis erzielt.
2.4.4
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . SCHÖCKL SEILBAHN GMBH
SCHÖCKL SEILBAHN Der Schöckl ist das bestetablierte naturtouristische Ausflugsziel im Großraum von Graz – attraktiv dank der Allwetterrodelbahn, barrierefreien Wanderwege, Mountainbikestrecken und des Disc Golf im Sommer sowie Aktivprogramme im Winter. Die Schöckl Seilbahn selbst verfügt seit 2006 über das Qualitätsgütesiegel „Ausgezeichnete österreichische Sommerbahn“. Die 2.087 Meter lange Bahn befördert bis zu 1.000 Gäste pro Stunde über 656 Höhenmeter in nur sieben Minuten auf den Berg. BARRIEREFREI Mit dem „alpinen“, 3,4 Kilometer langen Panoramaweg ist der Schöckl seit 2012 auch für RollstuhlfahrerInnen, mobilitätseingeschränkte Personen und Personen mit Kinderwägen gleichermaßen benutzbar. Das eindrucksvolle Bauwerk aus Lärchenholzstegen verbindet Ost- und Westgipfel des Schöckls. EINHEITLICH In Kooperation mit den Grundstückseigentümern und den auf dem Schöckl aktiven Verbänden wie dem Österreichischen Alpenverein, den Naturfreunden oder dem Bike-Club Stattegg wurde die aktuelle Beschilderung verbessert. Eine Anbindung an
die Umlandgemeinden wird angestrebt. Mit dem Bau einer 4.750 Meter langen Trail-Area starteten 2013 außerdem die Arbeiten für eine eigene MTBund Downhill-Strecke. WOHLTUEND Ende September wurde auf dem barrierefreien Rundwanderweg zwischen Ost- und Westgipfel eine „Wohlfühlzone“ eröffnet. Damit sollen SchöcklGäste angesprochen werden, die ihre psychische Gesundheit erhalten bzw. stärken möchten. Auf Basis von PDM (intelligente Psychodynamik) wurden vier Stationen eingerichtet, anhand derer über die Teilnahme an Seminaren oder auch in Eigeninitiative die eigene psychische Pflege erfahrbar gemacht wird. AKTIV Neben den etablierten Angeboten lockte der Schöckl in den Wintermonaten jeden Samstag mit betreuten Informations- und Sportprogrammen – unter anderem mit Schneeschuhwanderungen, Rodeln, Bobfahren und Schneerutschen, SnowbikeTouren, Disc Golf aber auch mit einem Mountainbike-Techniktraining.
2012
2013
Umsatzerlöse in T€
826
790
Betriebstage Seilbahn
323
306
175.378
165.761
Beförderte Personen Lifte
12.314
0
Beförderte Personen Rodelbahn
73.054
70.337
KENNZAHLEN
Beförderte Personen Seilbahn
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 31
2.4.5
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . BESTATTUNG GRAZ
BESTATTUNG GRAZ Die Bestattung Graz GmbH ist an ihrem Hauptsitz in Graz mit zwei Geschäftsstellen sehr erfolgreich. Zudem betreut sie mit ihren 7 Filialen steiermarkweit rund 70 Gemeinden. Durch das Engagement der MitarbeiterInnen und deren starke regionale und lokale Präsenz genießt die Bestattung Graz einen ausgezeichneten Ruf bei der Bevölkerung sowie bei vielen öffentlichen Stellen, Ämtern, Behörden, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. In Graz wird durch die permanente Betreuung dieser Einrichtungen an den Schnittstellen zur Bestattung eine große Bekanntheit des Unternehmens und der agierenden Personen erreicht. VIELFALT Auf die verstärkte Nachfrage nach der naturnahen Bestattung am Urnenfriedhof reagierte die Bestattung Graz, indem sie ein weiteres Gräberfeld für Baumbestattungen errichtete. Die Grabpflege durch die Friedhofsverwaltung des Urnenfriedhofes wurde 2013 verstärkt beworben und findet bei Grabeigentümern großen Anklang. Trends der Zeit und auf dem Markt und daraus resultierende Kundenwünsche, wie zum Beispiel Erinnerungsdiamanten, Gedenkschmuck mit dem Fingerabdruck der Verstorbenen aber auch thanatopraktische Behandlungen bilden ein wachsendes Segment an einträglichen Zusatzleistungen. FEUERBESTATTUNG Die Bestattung Graz besitzt als einziges steirisches Bestattungsunternehmen ein eigenes Krematorium und kann daher Feuerverabschiedungen als Gesamtdienstleistungspaket anbieten. Das Krematorium ist Dienstleister für über 40 Bestattungsunternehmen aus der gesamten Steiermark, Kärnten und dem Burgenland. Die Anzahl an Feuerbestattungen steigt gegenüber Erdbegräbnissen seit Jahren kontinuierlich und die Feuerhalle Graz verzeichnet
32 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
2.4.5
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . BESTATTUNG GRAZ
sowohl im Geschäftsfeld Verabschiedungen in ihren Räumlichkeiten als auch im Geschäftsfeld Kremationsdienstleistung stetig steigende Zuwächse. Langsam erreichen die beiden Kremationsanlagen die Grenzen ihrer Kapazität. Um die Sicherheit, Vorgaben im Umweltbereich sowie die Effizienz des Krematoriums bei Vollauslastung zu gewährleisten, wurde daher 2013 mit der Sanierung und Ertüchtigung der technischen Anlagen begonnen. INFORMATION Einen wichtigen Aspekt im Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit bieten Führungen in der Feuerhalle und Informationsvorträge zu den Themen Abschied, Trauer und Verlust. Diese werden häufig von Krankenpflegeschulen, Altenbetreuungseinrichtungen, Kriseninterventionsteams und Hospizeinrichtungen für deren MitarbeiterInnen gebucht, weil diese in ihrer Arbeit von Kranken, alten Menschen, Hinterbliebenen und Angehörigen sehr oft mit Fragen zu diesem Thema konfrontiert werden. MARKTFÜHRER Die Wettbewerbssituation in Graz unterliegt einer permanenten Verschärfung, da neben fünf in Graz ansässigen Mitbewerberinnen und Mitbewerbern weitere Unternehmen aus der gesamten Steiermark
nach Graz drängen. Im Betrachtungszeitraum wurden im Raum Graz von sechs in Graz ansässigen Bestattungsunternehmen Begräbnisse und Verabschiedungen abgewickelt. Dabei erbringt die Bestattung Graz auch für andere Bestattungsunternehmen Teilleistungen. Das Betreuungsgebiet umfasst neben der Hauptgeschäftsstelle in Graz auch 7 Filialen in der gesamten Steiermark inklusive der von diesen Filialen betreuten Gemeinden. Im April 2013 wurde der ruhend gestellte Filialstandort Gleisdorf wieder eröffnet. Erklärtes Ziel ist eine strategische Positionierung gegenüber Mitbewerbern und ein ausgeglichenes Ergebnis bzw. ein wachsender geschäftlicher Erfolg. Die Bestattung Graz verzeichnete 2013 2.585 Geschäftsfälle, davon 1.836 Geschäftsfälle allein in Graz, was einem Marktanteil von rund 85 Prozent entspricht. Für fremde Bestattungsunternehmen wurden 2.102 Kremationsdienstleistungen durchgeführt. Das Einvernehmen mit Organisationen und Institutionen an Schnittstellen zur Bestattung Graz (Kirche, Ämter, Meinungsbildner und Multiplikatoren) wird permanent vertieft und verbessert. SYNERGIEN Das Einbinden der Bestattung in das Haus Graz bringt eine Reihe von Synergien mit sich. Durch
das Zusammenwirken der Bereiche, die geschäftlichen Beziehungen und die durch interne Abläufe verkürzten Wege werden Kosten und Personal gespart. So nimmt die Bestattung Graz für ihren Bereich Urnenfriedhof-Feuerhalle die Dienstleistungen des Bereichs Stadtraum der Sparte Services in Anspruch. IT-Dienstleistungen werden, wie schon zuvor, von der ITG Informationstechnik Graz, Reparatur und Hausverwaltung durch die Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH (GBG), beide SharedServices-Unternehmen von Stadt Graz und Holding Graz, durchgeführt. VORBILD Handelsware, Ausrüstung und Betriebsmittel in Verwendung der Bestattung Graz entsprechen den behördlichen und gesetzlichen Auflagen hinsichtlich Umweltverträglichkeit. Auf dem Urnenfriedhof wird Mülltrennung durchgeführt. Wartung, Kontrolle, Reinigung etc. der Kühleinrichtungen für Leichname erfolgen regelmäßig gemäß sanitätsbehördlicher Auflagen und werden von der Behörde überwacht und kontrolliert. Die stete sorgfältige Wartung sowie die 2013 begonnene Sanierung des Krematoriums führten zu einem beträchtlichen Unterschreiten der zulässigen Emissionswerte.
KENNZAHLEN
2012
2013
Umsatzerlöse in T€
7.008
6.672
Erdbestattungen Feuerbestattungen
982
878
1.636
1.535
Urnenbeisetzungen
1.359
1.336
Nureinäscherungen (Aufträge von fremden Bestattern, ohne Verabschiedung)
2.084
2.102
Auslastung Kremationsöfen
124 %
121 %
Urnenbeisetzungen auf dem eigenen Urnenfriedhof
36 %
37 %
Einäscherung für Fremdbestatter
56 %
58 %
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 33
2.4.6 MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . CITYCOM
CITYCOM Breitbanddienste werden zunehmend zum entscheidenden Standortfaktor für jeden Wirtschafts- und Lebensraum und damit auch für die Stadt Graz. Schnelle Wege ins Netz, sichere IT und Kommunikation sowie Standortvernetzung sind Bereiche, in denen die Citycom für ihre mittlerweile rund 500 Kundinnen und Kunden maßgeschneiderte Lösungen anbietet. GLÄSERN Die Holding Graz verfügt nach Wien über das größte städtische Glasfasernetz. Das Jahr 2013 war das zweite Jahr in der neuen Struktur, in die die sog. „Rest-IT“ in die Citycom überführt wurde. Bis 2011 waren die Agenden der IT im damaligen Geschäftsbereich Informationstechnik der Holding Graz vereint. Mit der Neuregelung des Hauses Graz sind mehr als die Hälfte dieser MitarbeiterInnen samt den von ihnen betreuten Applikationen und Dienste in die Informationstechnik Graz GmbH (ITG) gewechselt. Seit Dezember 2012 ist die sogenannte „Rest-IT“ des bisherigen Geschäftsbereichs Informationstechnik, und damit das gesamte Personal des Netzbereiches, in der Citycom Telekommunikation GmbH integriert. VERSORGT Die Steuerungssysteme der Holding Graz-Versorgungsbereiche Strom, Fernwärme, Gas und Wasser aber auch der Graz Linien sowie die Verkehrssteuerung der Ampelanlagen laufen über ein 450 Kilometer langes Kupfernetz der Citycom. Mit dem eigenen Netz und durch den zunehmenden Einsatz von Glasfasern in diesem Bereich wird die Sicherheit der öffentlichen Versorgung gewährleistet.
34 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
GEOREDUNDANT UND SYNCHRON Die Citycom betreibt und vermarktet das Glasfaserund Kupfernetz der Holding Graz sowohl als interner Dienstleister als vor allem auch als Anbieter auf dem freien Markt. Reines Accessproviding ist auf Sicht kein Geschäftsmodell. Daher wird seit 2011 verstärkt in die Weiterentwicklung der Breitbanddienste, die Bedienung komplexer Vernetzungserfordernisse, auch für internationale Vernetzungen, und in die Entwicklung von Rechenzentrumsservices investiert. Im Oktober 2013 nahm die Citycom im Umspannwerk Graz-Nord ein zweites Rechenzentrum in Betrieb und ist damit in der Lage, ihre Dienste georedundant, synchron und somit weitestgehend ausfallsicher anzubieten. PRÄMIERT Für ein Unternehmen wie die Citycom ist der Nachweis eines Qualitätsmanagementsystems eine wichtige Voraussetzung, um im hochkompetitiven Telekommunikationsmarkt bestehen zu können. Im April wurde das Unternehmen für seine hohen Qualitätsstandards mit dem ISO9001-Zertifikat ausgezeichnet und damit für seine außerordentlichen Leistungen auch offiziell gewürdigt. CITYCOM BUSINESS Mit den neuen Produkten ist die Citycom zur Komplettanbieterin im Bereich Breitband- und Rechenzentrumservices geworden. Verstärktes Augenmerk setzt sie auch auf die Weiterentwicklung der MitarbeiterInnen, sowohl, was die Anzahl als auch deren Kompetenzen betrifft, um damit den eigenen Wertschöpfungsanteil an den Umsätzen zu steigern.
KENNZAHLEN
2012
2013
Umsatzerlöse in T€
8.307
8.742
Abschlüsse (von Neu- und BestandskundInnen)*
191
433
Anzahl KundInnen
463
542
2.4.7
MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN . ACHTZIGZEHN AGENTUR FÜR MARKETING UND VERTRIEB GMBH
ACHTZIGZEHN Die klassische Service- und Dienstleistungsagentur achtzigzehn ist als Inhouselösung auf die Geschäftsfelder Grafik & Design, digitale Kommunikation, strategisches Marketing, Campaigning, klassische Werbung, Mediaplanung, Produktentwicklung und Vertriebsunterstützung ausgerichtet. Sie ist ein starker Partner in der Produktion von Werbe- und Kommunikationsmitteln für die Holding Graz und das Haus Graz. Durch diese Inhouse-Lösung können nahezu alle Leistungen, die für effektives Marketing, wirksame Kommunikation und einen erfolgreichen Vertrieb benötigt werden, hausintern zur Verfügung gestellt werden. Die achtzigzehn trägt dadurch wesentlich zu den Synergieeffekten innerhalb des Hauses Graz bei.
BREIT AUFGESTELLT ■ Leistungsoffensive „Die Stadt meines Lebens“ Mit einem Medienmix aus Außenwerbung, Printund Onlinewerbung wurde die im Jahr 2012 gestartete Leistungsoffensive auch im Jahr 2013 mit dem neuen Motto „Die Stadt meines Lebens“ fortgesetzt. Ziel war und ist, den Grazerinnen und Grazern die tagtäglich erbrachten und oft als selbstverständlich wahrgenommenen Produkte und Leistungen der Holding und der Stadt Graz bewusst zu machen. Die achtzigzehn hat die Kampagne als Living Project konzipiert und entwickelt sie laufend weiter. ■ „BIG“ BürgerInnen-Information Graz (10 x) ■ Haus Graz-MitarbeiterInnenzeitung (3 x) ■ Flughafen Grazette (4 x)
DIGITAL 2013 wurde das Agenturportfolio um den Bereich digitale Kommunikation erweitert. Dieser entwickelt und betreut die internen und externen digitalen Kommunikationskanäle der Holding Graz, angefangen von der klassischen Webpräsenz, dem konzernweiten Intranetauftritt und Newsletterversand über alle bespielten Social-Media-Plattformen und den Unternehmensblog bis hin zum Stadttelegramm (Infoscreen) in den Bussen und Straßenbahnen der Graz Linien bzw. an öffentlichen Plätzen. Ziel der digitalen Kommunikation ist es, den Grazerinnen und Grazern ein Gefühl zu geben, wie viel Holding Graz in der steirischen Landeshauptstadt und ihrer Lebensqualität steckt. Dies geschieht durch die Kommunikation in Echtzeit, interaktive Serviceorientierung, das rasche und unkomplizierte Mobilmachen von BürgerInnenanliegen, die Vermittlung der Kernkompetenzen sowie durch den digitalen Dialog mit der Community. Der Content, der dabei vermittelt wird, stützt sich auf Storytelling rund um das Leitbild der Holding Graz.
■ Berichtwesen im Haus Graz: Geschäftsberichte
für Holding Graz, Flughafen Graz, GBG, ITG, Abteilung für Wirtschaft und Tourismus, Jugend und Familie, Leistungsbericht für das Haus Graz ■ Altstadtbim ■ Holding Graz-Blog ■ Social-Sharing-Offensive ■ sAPPerlot – App ■ Bewerbung Sommerbaustellen ■ Tagesgeschäft – grafische und digitale Kommu-
nikation für sämtliche Bereiche der Holding Graz – grafisch auch für einige Abteilungen der Stadt Graz. ■ Pflege und Weiterentwicklung des CI/CD Haus
Graz
KENNZAHLEN
2012
2013
Umsatzerlöse in T€
1.095
959
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 35
3.
SPARTE LINIEN UND ENERGIE
WEIL WIR IN BEWEGUNG SIND
36 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
3.1
LINIEN UND ENERGIE . HOLDING GRAZ LINIEN
LINIEN UND ENERGIE EINE STADT IN BEWEGUNG Unser Lieblingsnachbarland Deutschland hat keine Chance. Frankreich, Italien und Großbritannien ebenso wenig. Nein, hier ist definitiv nicht von Fußball die Rede. Es geht um die Einwohnerzahlen dieser großen Länder – und um den Vergleich mit den Passagierzahlen der Holding Graz Linien (HGL) im Vorjahr. Rund 106 Millionen Menschen transportierten die HGL im Jahr 2013 mit den Bussen und Straßenbahnen sowie mit der Schloßbergbahn und den Schloßbergliften – um mehr als 20 Millionen Menschen mehr, als Deutschland EinwohnerInnen hat. Und um jeweils rund 40 Millionen mehr als die Bevölkerungszahlen von Frankreich, Großbritannien oder Italien. Das freut, löst aber keine Begeisterungsstürme aus, vor allem deshalb, weil dafür schlichtweg keine Zeit war und ist. Denn die HGL haben auch im Vorjahr mit Hochdruck an der Verbesserung ihres Liniennetzes, ihrer Flotte und ihrer Angebote gewerkt. Und mit der e-mobility nimmt die Holding Graz in Österreich nach wie vor eine Vorreiterrolle ein, wenn es darum geht, die Grazerinnen und Grazer abseits von Bus und Straßenbahn zum Umstieg auf umweltfreundliche E-Fortbewegungsmittel zu bewegen. Hochdruck ist auch ein perfektes Schlagwort für den Energiebereich. Die Zahl der Solar- und Photovoltaikanlagen wurde im Vorjahr in Zusammenarbeit mit der Energie Graz nämlich weiter ausgebaut.
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 37
3.1
LINIEN UND ENERGIE . HOLDING GRAZ LINIEN
HOLDING GRAZ LINIEN (HGL)
Die HGL als größter öffentlicher Mobilitätsanbieter Südösterreichs decken zwei Drittel der gesamten Verkehrsverbund-Dienstleistungen in der Steiermark ab. Mit rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie einem Fuhrpark von 85 Straßenbahnen und 152 Autobussen sind die HGL mit insgesamt 8 Straßenbahn-, 28 Autobus- und 8 Nachtbuslinien auf einem Streckennetz von 435 Kilometern unterwegs. Umgerechnet fahren täglich fast 290.000 Fahrgäste mit den HGL. Im Wirtschaftsjahr 2013 benutzten rund 106 Millionen Fahrgäste die HGL und deren Busse, Straßenbahnen sowie die Lifte und die Bahn auf den Grazer Schloßberg – und damit um 3,5 Prozent mehr als 2012. Die strengen Aufnahmekriterien, die regelmäßigen Schulungen und das gute Zusammenspiel zwischen Fahrpersonal, technischem Personal und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Managementbereich sorgten auch im Vorjahr für hohe Qualität der Service- und Dienstleistungen. NAHVERKEHRSDREHSCHEIBE HAUPTBAHNHOF Im November 2012 erfolgte die Fertigstellung der Straßenbahnunterführung bei der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof. 2013 konzentrierten sich die Arbeiten auf den Neubau der Straßenunterführung der Eggenberger Straße. Am 29. November 2013 wurde die neue Straßenunterführung ihrer Bestimmung übergeben. Damit wurden die Bezirke Eggenberg und Wetzelsdorf für den Individualverkehr wieder leichter erreichbar gemacht. Auch für die HGL war dies ein großer Tag, hatte man doch im Auftrag von Stadt Graz, Land Steiermark und ÖBB die Bauaufsicht über. Besonders
38 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
3.1
LINIEN UND ENERGIE . HOLDING GRAZ LINIEN
erfreulich war, dass die Gesamtkosten deutlich unter dem ursprünglich angenommenen Budget blieben und die Bauarbeiten, die genau ein Jahr dauerten, voll im Zeitplan waren – trotz widriger Wetterbedingungen im Winter mit großer Kälte und im Sommer mit extremer Hitze. Das neue Brückentragwerk hat eine Durchfahrtshöhe von 4,70 Metern (vorher: 3,50 Meter), täglich kommt es auf ihm zu bis zu 1.500 Zugsbewegungen. Mit der Eröffnung der Unterführung ist der letzte große Brocken des Projektes „Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof“ abgeschlossen. ERNEUERUNG DER BUSFLOTTE Schon im Sommer des Jahres 2012 nahmen die HGL 17 neue Gelenkbusse in Betrieb, im Dezember 2013 erfolgte dann mit 33 neuen Gelenkbussen und 2 Solobussen der zweite Teil der großen Busoffensive. 20 Millionen Euro kostete die Anschaffung der insgesamt 50 neuen Busse. Die 18 Meter langen Gelenkbusse und die 12 Meter langen Solobusse sind zu 100 Prozent Niederflurbusse der Abgasklasse EEV („Enhanced Environmentally Friendly Vehicle“), verfügen über Klimaanlagen und Videokameras. Die neuen Gelenkbusse werden auf den Linien 31, 41, 63 und 67 eingesetzt, wofür umfangreiche Infrastrukturmaßnahmen erforderlich waren, die im Zuge einer Aufstockung des Verkehrsfinanzierungsvertrages von der Stadt Graz finanziert wurden. Mit diesen Maßnahmen tragen die HGL den stetig steigenden Fahrgastzahlen angebotsseitig Rechnung. VERLÄNGERUNG LINIE 7 Die Verlängerung der Linie 7 ins Stiftingtal (Medizinische Universität Graz/MED Campus) ist weiter auf Schiene. Im Laufe des Jahres 2013 wurden sämtliche Unterlagen für die rechtlich erforderlichen Verfahren zum Bau der Verlängerung eingereicht (Eisenbahn- und materienrechtliche Einreichungen
in den Bereichen Straßenrecht, Wasserrecht, Naturschutz, Denkmalschutz und Baurecht). Auch der Grazer Gemeinderat beschäftigte sich im Herbst mit dem Thema „Verlängerung der Linie 7“ und genehmigte in seiner Sitzung vom 19. September 2013 dafür notwendige Mittel in der Höhe von mehr als 27 Millionen Euro. MODERNE VARIOBAHN AUCH AUF DEN LINIEN 6 UND 7 IM EINSATZ Garnituren der komfortablen und modernen Variobahn kommen seit dem Vorjahr auch auf den Linien 6 (St. Peter – Laudongasse) und 7 (Wetzelsdorf – St. Leonhard/LKH) zum Einsatz. Der Startschuss auf der Linie 6 erfolgte im April. Auf der Linie 7 kommt die Variobahn seit Anfang Dezember zum Einsatz. Auch hier wurden im Vorfeld unzählige Testfahrten sowie Lärm- und Erschütterungsmessungen durchgeführt, die allesamt positive Ergebnisse brachten. Ein Obergutachten bestätigt die positiven Messergebnisse und die Einhaltung aller Normen und hält fest, dass seitens der HGL auch im österreichweiten und internationalen Vergleich einzigartige Anstrengungen bei der Herangehensweise und Adaptierung unternommen wurden. „ALTSTADT BIM“ BELEBT DIE INNENSTADT Seit September 2013 können InnenstadtbesucherInnen gratis mit der „Altstadt Bim“ fahren. Ziel dieses von der Stadt Graz gemeinsam mit der Holding Graz ins Leben gerufenen Angebots ist es, den inneren Altstadtbereich für die Grazerinnen und Grazer sowie Touristinnen und Touristen zu beleben und dadurch sämtliche Wirtschaftszweige, reichend von der Gastronomie bis zum Einkaufsangebot und den Sehenswürdigkeiten im Bereich der Altstadt, attraktiver zu gestalten. Graz ist damit ein Vorreiter für ganz Europa. Auch Graz Tourismus und das Citymanagement Graz unterstützen die Aktion „Altstadt
Bim“, die vorerst einmal auf ein Jahr ausgelegt ist. NEUE GLEISE FÜR DIE STADT In der Theodor-Körner-Straße (Bereiche Eichendorffstraße bis Heinrich-Casper-Gasse, Rottalgasse bis Carnerigasse sowie der Gleiskörper zwischen der Maut Andritz und der Hirschengasse) und der Jakoministraße (inklusive Querung Grazbachgasse) standen im Vorjahr umfangreiche Gleissanierungsmaßnahmen auf dem Programm. In der Jakoministraße starteten die Baumaßnahmen im Juni mit der Erneuerung von Kanal- und Wasserleitungen, mit Ferienbeginn starteten die Gleisbaumaßnahmen, wie auch in der Theodor-Körner-Straße. Beide Baumaßnahmen wurden pünktlich mit Ferienende abgeschlossen. Innerhalb von nur einer Woche Ende März des Vorjahres wurden im Bereich Eisernes Tor/Herrengasse die Schienen getauscht und eine Messeinrichtung zur automatischen Erkennung von Flachstellen wurde eingebaut. Notwendig wurde dies, weil täglich in jeder Richtung bis zu 1.400 Straßenbahnfahrzeuge diese Stelle überqueren und zuletzt 1995 neue Gleise verlegt wurden. MASTERPLAN ÖFFENTLICHER VERKEHR Im Zuge des Masterplans ÖV wird in Zukunft verstärkt Augenmerk auf die Stadterweiterung (Reininghausgründe, Graz-West bis „Smart City“) gelegt. Der diesbezüglich zu erwartende Bevölkerungszuwachs bedarf einer gut durchdachten und geplanten Erweiterung des öffentlichen Verkehrs, auch hinsichtlich der Zielsetzung: Verringerung des Verkehrsanteils der privaten PKW, Erhöhung des Anteils des öffentlichen Verkehrs. Das multimodale Angebot, also die Zusammenarbeit verschiedener Mobilitätsanbieter, wird immer wichtiger. Wir bieten jetzt schon die Taxibonuscard (Öffinutzer können von Endstationen verbilligt mit Taxis weiterfahren), Carsharing- oder E-Mobility-Aktionen (elektrisches Klapprad kann gratis in den Öffis mitgeführt wer-
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 39
3.1
LINIEN UND ENERGIE . HOLDING GRAZ LINIEN
den) für JahreskartenbesitzerInnen an. Um den Herausforderungen der Zukunft in punkto Stadterweiterung gerecht zu werden ist eine gute Zusammenarbeit sowohl mit der Stadt Graz als auch mit den diversen Bauträgern von großer Bedeutung. Erweiterungen bzw. neue Linien bei Bussen und Straßenbahnen sowie die Beschaffung neuer Busse wurden bereits in Angriff genommen, mit größtem Bedacht auf Kosten versus Nutzung der Neuerungen bzw. Änderungen der Linienführungen. Aus budgetären Gründen im Bereich der Stadt Graz mussten Änderungen in der Prioritätenstellung der einzelnen Teilprojekte erfolgen. Von den insgesamt 60 angeführten Teilprojekten konnten bereits 20 abgeschlossen und sechs auch schon umgesetzt werden. VERKAUFSERFOLG JOBTICKET Das steuerfreie „Jobticket“ ist ein soziales Benefit von Unternehmen für ihre MitarbeiterInnen, um diesen eine möglichst sichere, bequeme und vor allem umweltfreundliche Fahrt zu ihrer Arbeit und wieder nach Hause zu ermöglichen. MitarbeiterInnen bringt das Jobticket eine spürbare finanzielle Entlastung ihrer Mobilität, da diese bei Erfüllung der gesetzlichen Voraussetzungen dafür keinen Sachbezug versteuern müssen. Seit Projektstart im Oktober 2012 konnten im Rahmen einer Vertriebsoffensive renommierte Unternehmen wie das LKH Universitätsklinikum Graz, die FH Joanneum GmbH oder SSI Schäfer Peem, aber auch die Stadt Graz als Kundinnen und Kunden gewonnen werden. Bis Ende 2013 waren bereits rund 2.500 Stück verkauft. Ein Vorteil des Jobtickets für den Arbeitgeber ist die steuerliche Absetzbarkeit als Betriebsausgabe, dazu können Unternehmen die Kosten für Firmenparkplätze senken. Zusätzlich zu diesen steuerlichen Vergünstigungen gibt es auch Rabatte für Großkunden: Bei Abnahme von mindestens 50 Halbjahres- oder Jahreskarten im Verkehrsverbund Steiermark gibt es einen Rabatt von fünf Prozent, bei Abnahme von mindestens 100 Fahrkarten sogar zehn Prozent.
40 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
Die HGL bieten auch ein Zusatzpaket zum Jobticket an. Dieses beinhaltet zusätzliche Leistungen wie Beratungstage zum Thema „öffentlicher Verkehr“ sowie E-Mobility-Testtage, die je nach Wunsch des Unternehmens in Anspruch genommen werden können.
tomat bei der Endhaltestelle Murpark. Damit sind derzeit elf Automaten in Betrieb. Die Installierung dieser Automaten stellt nicht nur eine zusätzliche, moderne Vertriebsschiene dar, sondern ist auch eines der Herzstücke der HGL-Anstrengungen in Richtung Qualitäts- und Serviceverbesserung.
AKTION MIT GRAZER AUTOHÄUSERN Neue Wege gingen die HGL im Herbst, um neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen. Insgesamt 60 Grazer Autohäuser wurden angeschrieben. Das Angebot an die AutohändlerInnen: Beim Kauf von 100 oder mehr 1-Stunden-Tickets oder 24-StundenTickets erhalten diese einen Rabatt von fünf Prozent, beim Kauf ab 500 Stück der beiden Tickets sogar einen Rabatt von zehn Prozent auf den Gesamtbetrag! Bis zum Jahresende konnten alleine mit dieser Aktion 2.200 Tickets zusätzlich verkauft werden.
VIDEOÜBERWACHUNG GESTARTET Seit dem 30. April 2013 haben die HGL eine Genehmigung zur Videoüberwachung in Straßenbahnen und Bussen. Seit Mai läuft die Videoaufzeichnung in Variobahnen und Bussen, seit 1. August auch beim Schloßberglift, der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof, im Mobilitäts- und Vertriebscenter und beim Nahverkehrsknoten Puntigam. Und seit Oktober werden das Areal der Alten Remise in der Steyrergasse und das Buscenter in der Kärntnerstraße virtuell überwacht. Pro Variobahn sorgen insgesamt acht Kameras für Sicherheit, bei den vier Gasbussen behalten fünf Kameras den Fahrgastraum im Auge, die Gelenkbusse verfügen über acht Kameras. Auch jene 35 neuen Busse, darunter 33 Gelenkbusse, die mit Ende 2013/Anfang 2014 in den Dienst gestellt wurden, verfügen über Videokameras. Die HGL zeigen damit, dass ihnen die Sicherheit ihrer Fahrgäste ein vorrangiges Anliegen ist.
NEUE WERBELINIE FÜR DIE NIGHTLINE Um die Fahrgastzahlen bei der Nightline zu steigern, wurde gegen Jahresende eine Informationsund Imagekampagne durchgeführt. Infoflyer wurden zur Auflage in Innenstadtlokalen verteilt, dazu gab es Infos über die Prospekthalter in Bussen und Straßenbahnen, Inserate und Radiospots in hauptsächlich von jungen Menschen konsumierten Printerzeugnissen und Radiosendern u. v. m. Auch wurden an zwei Wochenenden im Univiertel und in Puntigam, jeweils zwischen 0 und 2 Uhr nachts, 1.000 Energydrinkdosen, gebrandet im HGL-Design, und 1.000 Gutscheine für einmalige Fahrten mit der Nightline verteilt. OFFENSIVE BEI DEN FAHRSCHEINAUTOMATEN Nachdem bereits im November 2012 in der unterirdischen Straßenbahnhaltestelle der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof Graz insgesamt sechs stationäre Fahrscheinautomaten installiert wurden, folgten im Jahr 2013 weitere. Am 1. August wurden zwei Geräte auf dem Grazer Hauptplatz aufgestellt, im September folgten zwei weitere Automaten auf dem Jakominiplatz und Ende Oktober ein Au-
„VORNE EINSTEIGEN AB 20 UHR IM BUS“ Im April setzten die HGL eine weitere Initiative zur Erhöhung der Sicherheit und der Sauberkeit in den Bussen. Da man bei der „Nightline“ mit diesem System schon sehr positive Erfahrungen gemacht hat, gilt nun auch bei den regulären Bussen ab 20 Uhr die Devise „Vorne einsteigen“. Eingestiegen werden kann nur noch an der vordersten Türe beim Fahrpersonal, aussteigen kann man bei allen hinteren Türen. Dadurch geht das Ein- und Aussteigen in den weniger frequentierten Abendstunden zügiger vor sich. Auch rechnet man durch den besseren Kontakt der Fahrgäste zu den Fahrerinnen und Fahrern mit mehr Sicherheit und weniger Verschmutzungen und Vandalismus.
3.1
LINIEN UND ENERGIE . HOLDING GRAZ LINIEN
MULTIMODALE AUSSICHTEN Die Zukunft der Mobilität liegt in Angeboten, die verschiedene Arten der Bewegung im öffentlichen Raum miteinander verbinden – der sogenannten „Multimodalität“. Die HGL haben es sich zum Ziel gesetzt, als multimodaler Mobilitätsanbieter aufzutreten und vor allem für den urbanen Bereich verschiedene Mobilitätsformen kombiniert zur Verfügung zu stellen. Mit dem öffentlichen Verkehr als Basis sollen z. B. Carsharing, Fahrradverleih, Taxifahrten und Autoverleih an sogenannten Mobilitätsknoten angeboten werden und so den Verzicht auf das eigene Kfz interessant machen. Nicht nur die Vorteile für die Umwelt sondern auch die damit verbundene Kostenersparnis für jeden Einzelnen soll in Zukunft stärker transportiert werden. Eine wichtige Position bei diesen Angeboten wird auch die Elektromobilität einnehmen.
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 41
3.1
LINIEN UND ENERGIE . HOLDING GRAZ LINIEN
FAHRGÄSTE 2013
ZUGKILOMETER 2013
Straßenbahn
Straßenbahn
Autobus
Autobus
49.361.723
3.317.612
9.130.502 55.419.958
KENNZAHLEN
Umsatzerlöse in T€
2012
2013
43.279
43.659
Fahrgäste gesamt
102.159.844
105.591.141
Straßenbahn
53.564.055
55.419.958
Autobus
47.787.586
49.361.723
Schloßbergbahn
405.864
417.315
Schloßbergaufzüge
402.339
392.145
Zugkilometer Straßenbahn
3.270.145
3.317.612
Zugkilometer Autobus
9.004.542
9.130.502
28.091
27.524
260.992
239.529
230
232
82
80
148
152
23,6
18,3
8,0
5,4
Zugkilomter/Fahrten
Fahrten Schloßbergbahn Fahrten Schloßbergaufzüge Fahrzeuge gesamt Fahrzeuge Straßenbahn Fahrzeuge Bus Qualitätsindikatoren Alter der Straßenbahnen (Ø) Alter der Busse (Ø) Linienlänge Straßenbahn in km (Ø)
59,8
59,8
Linienlänge Bus (inkl. NB) in km (Ø)
355,5
375,4
Haltestellenabstand – Mittelwert (in m)
377,6
381,1
42 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
3.2
OPERATIVE BETEILIGUNGSSTEUERUNG
WEIL WIR OFFEN FÜR NEUES SIND
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 43
3.2.1 LINIEN UND ENERGIE . E-MOBILITY GRAZ GMBH
E-MOBILITY GRAZ GMBH
MODELLREGION ELEKTROMOBILITÄT: ZIELE SIND IN REICHWEITE Durch die zunehmende Dynamik im zweiten Halbjahr 2013 ssind die Ziele der Grazer Modellregion in Reichweite. Im Dezember 2013 waren 199 zweispurige Elektrofahrzeuge auf den Straßen der Modellregion unterwegs, mit der derzeitigen Nachfrage ist davon auszugehen, dass das Ziel von vorerst 250 Fahrzeugen sogar überboten wird. Vor allem das immer stärker werdende Bekenntnis der großen Automobilhersteller sorgt dafür, dass dieser Trend anhält. Die e-mobility Graz GmbH forciert auch weiterhin den laufenden Ausbau von Ladeinfrastruktur. Insgesamt gibt es in Graz bereits 419 Ladepunkte bei 110 Ladestationen und damit eine wesentliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr. HOLDING-MITARBEITERiNNEN SIND ELEKTRISCH UNTERWEGS Die Holding Graz bewegt sich kostengünstig, umweltschonend, zukunftsorientiert durch unsere Stadt. Durch Elektrofahrzeuge und Fuhrparkoptimierung kommt es zu einer geringeren CO2–und FeinstaubBelastung. Deswegen wurde auch im Vorjahr der Anteil an Elektrofahrzeugen im Fuhrpark der Holding Graz weiter ausgebaut. Ein Drittel des Fuhrparks der Holding Graz fährt bereits elektrisch. Dadurch konnten bis dato 28 Tonnen an CO2 und große Mengen an Feinstaub eingespart werden. Jedes Fahrzeug, das innerhalb der Holding Graz ersetzt werden muss, wird nach Möglichkeit durch ein Elektroauto nachgerüstet. Zurzeit umfasst der Fuhrpark der Holding Graz 71 Elektroautos und ist damit der größte elektromobile Fuhrpark in der Steiermark.
44 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
3.2.2 & 3.2.3 LINIEN UND ENERGIE . E-MOBILITY GRAZ GMBH . GRAZER SCHLEPPBAHN GMBH . ENERGIE GRAZ HOLDING GMBH
TESTEN UND ERLEBEN ALS SCHLÜSSEL Im vergangenen Jahr setzte die e-mobility Graz GmbH in der Öffentlichkeit einige „Ausrufungszeichen“ im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung. So veranstaltete sie mit dem „e-mobility-Infotag“ das größte e-mobile Testevent im Süden Österreichs im ÖAMTC-Fahrsicherheitszentrum in Lang bei Lebring. Der Infotag war mit 22 Herstellern, 100 Fahrzeugen und über 500 Besucherinnen und Besuchern ein voller Erfolg. Die gesamte Bandbreite an Elektrofahrzeugen, vom Sportwagen bis zum Familienauto, vom Electric Motocross bis zum Segway stand den Besucherinnen und Besuchern nicht nur zur Ansicht zur Verfügung, sondern konnte selbst getestet werden. Auch das elektromobile Sicherheitstraining mit fachkundigen Instruktoren erfreute sich großer Beliebtheit. Der ÖAMTC Steiermark unterstützte diese Veranstaltung in der Bewerbung und mit eigenen Elektrofahrzeugen. Über 50 Veranstaltungen zum Thema Elektromobilität wurden von der e-mobility Graz GmbH 2013 durchgeführt und begleitet. Neben zahlreichen Testevents zur Bewusstseinsbildung in Gemeinden im Großraum Graz (Feldkirchen, Stattegg, Judendorf, Gratwein, Lieboch und Graz) und gezielten Kooperationen mit „Cityradeln“, „Steiermark radelt zur Arbeit“ und „Styriarte“ betrieb die e-mobility Graz GmbH Öffentlichkeitsarbeit in Form von Inseraten, PR, Vorträgen sowie mit der Teilnahme an Messen und Veranstaltungen und Testaktionen, u. a. bei den Firmen Knapp und Niederl.
ELEKTROMOBILITÄT EROBERT WOHNSIEDLUNGEN Mit dem Projekt „Elektromobilität für Wohnbausiedlungen“, das ebenso Teil der „Modellregion Elektromobilität 2012“ des Klima- und Energiefonds ist, wird durch interdisziplinär gestaltete Fokusgruppen ein Plan erstellt, wie Elektromobilität in Wohnbausiedlungen bestmöglich integriert werden kann. Umgesetzt soll dieser Plan in der ab Herbst 2014 entstehenden „Green City Graz“ sein. Dieses Großprojekt mit insgesamt rund 800 Wohnungen befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Druckerei Leykam im Bereich Straßganger Straße/ Ankerstraße in Graz. Die Umsetzung des Plans in dieser Siedlung umschließt nicht nur die Verfügbarkeit von Elektroautos für BewohnerInnen, sondern auch die Gestaltung von Dienstleistungen und Infrastrukturen, um den gesamten Mobilitätsbedarf dieser Menschen abzudecken. Eine Informationsund Kommunikationstechniklösung hilft dabei, um die aktuellen Fahrtzeiten von unterschiedlichen Verkehrsmitteln immer parat zu haben. Zusätzlich soll ein Konzept für eine individuelle Mobilitätsberatung für die BewohnerInnen ausgearbeitet werden. Damit ist die optimale Mobilitätsversorgung auf Basis des öffentlichen Verkehrs gegeben.
WEITERER AUSBAU DER LADEINFRASTRUKTUR Auch im Bereich der Ladeinfrastruktur hat sich im Vorjahr einiges getan. Die Holding Graz hat in modernste Ladestationen investiert und verfügt aktuell über 19 Ladestationen, wovon fünf auch der Öffentlichkeit zugänglich sind. Elektrofahrzeuge fahren in der Modellregion Elektromobilität zudem mit Sonnenenergie. Die neun PV-Anlagen der Energie Graz versorgen mit einem Ausmaß von 7.780 m² und einer Leistung von ca. 1.194 kWp die Modellregion mit ausreichend Ökostrom.
Die Gleisanlagen der Grazer Schleppbahn werden für den umweltfreundlichen Gütertransport, derzeit primär für die Unternehmen Schrottwolf und ASA, genutzt und stehen für die Zukunft weiteren potenziellen Unternehmen zur Verfügung. Die aktuelle Entwicklung lässt erwarten, dass es zu einer Erweiterung der Geschäftstätigkeit kommt. Die Verschlechterung der Umweltbedingungen ganz allgemein und insbesondere in Graz (Feinstaubproblematik) spricht für eine Forcierung des Transportes von Gütern auf dem Schienenwege.
GRAZER SCHLEPPBAHN GMBH
ENERGIE GRAZ HOLDING GMBH Die Grazer Stadtwerke Energie Graz Holding GmbH wurde am 9. Juli 2002 errichtet. Die alleinige Gesellschafterin ist die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH. Der Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an anderen Unternehmen, insbesondere an der Energie Graz GmbH & Co KG. NACHHALTIGE ZIELE Mit dem Einreichen von Förderansuchen und Unterlagen zur Fernwärmetransportleitung Nord und für Geothermie unterstreicht die Energie Graz Holding ihr Ziel, neue Technologien und Geschäftsfelder zu entwickeln. Der bestehende Wärmelieferungsvertrag mit der Steirischen Gas-Wärme GmbH ist bis 2020 gesichert, jedoch ist die Versorgung mit Fernwärme aufgrund energiepolitischer Rahmenbedingungen wirtschaftlich unter Druck. Laufende Verhandlungen mit den beteiligten Unternehmen sowie ein Konzept „Wärmestrategie 2030“ sollen die Versorgung von Graz mit Fernwärme sicherstellen. Immerhin leistete die Fernwärmeversorgung der Energie Graz mit dem Anschluss von einigen großen Betrieben und knapp 4.400 Haushalten auch 2013 wieder einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in Graz. Die Zahl der Photovoltaikanlagen wurde in Zusammenarbeit mit der Energie Graz ebenfalls ausgeweitet und über das Beteiligungsmeodell Solaranleger konnten den Kundinnen und Kunden der Energie Graz über 3.000 neue Module zu attraktiven Preisen angeboten werden.
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 45
4. SPARTE SERVICES
WEIL WIR DAHINTER STEHEN
46 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
4. SPARTE SERVICES
SERVICES EINE STADT MIT LEBENSWERT Graz ist die schönste Stadt Österreichs. Eine Lebensqualitätsumfrage der EU reihte Graz im Jahr 2013 unter 79 europäischen Städten auf den hervorragenden 14. Platz und damit sogar drei Plätze vor Wien. Explizites Lob gab es dabei für „Sauberkeit und Sicherheit auf Straßen, Plätzen, Grünflächen und in den Parks“ – ein Verdienst der Sparte Holding Graz Services. Hier haben ca. 850 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund 100 Millionen Euro Umsatz erzielt und in den vier Spartenbereichen Wasserwirtschaft, Stadtraum, Abfallwirtschaft und KundInnenmanagement dafür gesorgt, dass Lebensqualität in Graz auch in Zukunft hochgehalten wird. Die Sparte Services betreibt in Graz 11 Standorte und Stützpunkte. Der wirkliche Arbeitsplatz aber ist das gesamte Stadtgebiet: Ein 1.351 Kilometer langes Wasserleitungsnetz, ein 859 Kilometer umfassendes Kanalnetz, 950 Kilometer Straßen, 2.405.605 Quadratmeter Park- und Grünanlagen werden laufend instand gehalten, verbessert und erweitert. Auf 34.000 Grazer Liegenschaften und öffentlichen Müllsammelstellen sind weit mehr als 100.000 Sammelbehälter postiert, um der Grazer Bevölkerung ein bequemes und umweltfreundliches Sammeln von Hausmüll und Wertstoffen zu ermöglichen. Zusätzlich stehen 3.300 Papierkörbe in unserer Stadt, um Kleinmüll problemlos entsorgen zu können.
PRODUKTIVITÄTSSTEIGERUNG Heben von Synergien und KundInnenorientierung mit nachhaltiger unternehmerischer Verantwortung standen im Mittelpunkt der Arbeit. Zur weiteren Optimierung der Strukturen und Kernprozesse wurde ein Review durchgeführt, der die Effizienz der Neuorganisation dieser Sparte zeigt. Dabei wurden auch Handlungsfelder herausgearbeitet, die eine nachhaltige Entwicklung der Spartenbereiche unterstützten. Die steirische Landeshauptstadt wächst stetig und die Kundinnen und Kunden werden immer mehr. Der steigende Bedarf an Wasserver- und Abwasserentsorgung, Abfallbehältern und Erholungsräumen führt in der Sparte Services zu produktionsabhängigen Mehrkosten. Durch steigende Produktivität konnte die Mittelknappheit abgefangen werden und die ambitionierten Eigentümervorgaben konnten auch für 2013 erreicht werden. KUNDiNNENORIENTIERUNG Jährlich durchgeführte KundInnenbefragungen und Maßnahmen zur Qualitätssicherung bescheinigen der Sparte Services zum überwiegenden Teil sehr zufriedenstellende Ergebnisse. Dies bestätigen uns nicht nur alle GrazerInnen, sondern auch all jene, die die Stadt besuchen und unseren Stadtraum, Abfallbehälter, Trinkbrunnen u. v. m. der Services nutzen. Eine Erleichterung für die Kundinnen und Kunden erfolgte durch Optimierungsmaßnahmen in der Erreichbarkeit. So sind nunmehr Anfragen an alle Spartenbereiche unter einer gemeinsamen Telefonnummer und je einer E-Mail-Adresse möglich.
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 47
4.1 SERVICES . WASSERWIRTSCHAFT
WASSER TRINKWASSERVERSORGUNG UND ABWASSERENTSORGUNG Die Stadt Graz, Teile von Nachbargemeinden und außerhalb von Graz gelegene Wasserversorgungsunternehmen wurden 2013 mit insgesamt 16,1 Millionen Kubikmeter Trinkwasser versorgt. Über die Transportleitung Oststeiermark wurden weitere 1,0 Millionen Kubikmeter Wasser in die Oststeiermark geliefert. Das Wasser wird zu zirka 70 Prozent aus eigenen Brunnen gefördert und zu zirka 30 Prozent von der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, GmbH (ZWHS), einer Konzerntochter der Holding Graz, bezogen. Zur Abwasserentsorgung zählen die Sammlung, Ableitung und Reinigung der Abwässer der Stadt Graz und von sieben Umlandgemeinden sowie der Betrieb eines 859 Kilometer langen Kanalnetzes und einer Kläranlage mit einer Ausbaugröße für 500.000 EinwohnerInnen. 2013 wurden 32,5 Millionen Kubikmeter vollbiologisch gereinigtes Abwasser wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt. Ein schneereicher Winter und ergiebige Regenereignisse führten zu einer Steigerung der Abwassermengen um 14 Prozent. SICHERE VER- UND ENTSORGUNG Im Jahr 2013 wurden zwölf Kilometer Wasserleitungen und 3,5 Kilometer Kanal saniert bzw. neu verlegt, 430 Wasserhausanschlüsse neu errichtet oder umgebaut, 5.800 Wasserzähler getauscht sowie 105 neue Abzweiger am öffentlichen Kanal hergestellt. Auch ein neuer Hochbehälter ging in Betrieb. Seit Jänner 2013 versorgt der Hochbehälter Neusitz mit einem Speichervolumen von 600 Kubikmetern die BewohnerInnen nördlich und östlich des Mariatroster Kirchberges mit bestem Trinkwasser. Die 700.000-Euro-Anlage wurde am 5. November offiziell eröffnet. In Feldkirchen konnte die 2011 begonnene Sanierung des Wasserwerks mit der Erneuerung der Brunnen, dem Abriss des nicht mehr benötigten Betriebsgebäu-
48 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
des und dem Austausch der alten, ölgefüllten Kabel abgeschlossen werden. Die Pumpstation an der Kanzel wurde im August 2013 in Betrieb genommen. In der Kläranlage der Stadt Graz konnte der Bau der dritten Schlammpresse fertiggestellt werden. Neben diesen Arbeiten müssen aber auch die Interessen der Wasserversorgung für die Zukunft sichergestellt sein, daher ist der Spartenbereich Wasserwirtschaft in die Planung der Kraftwerksbauten entlang der Mur (Graz, Gratkorn, Stifting) eingebunden. Mit der Implementierung des Bereichs Abwasser in das bestehende Ereignismanagement Wasser ist es nun möglich, bei Stör-, Not- und Krisenfällen zielgerichteter und effizienter zu agieren. SICHERES ARBEITEN Der Schutz der ArbeitnehmerInnen steht trotz der Fülle an Projekten an erster Stelle. Nach umfangreichen Arbeitsplatzevaluierungen an allen drei Standorten konnten alle notwendigen Maßnahmen, die zur Sicherung und Erhaltung der Gesundheit der MitarbeiterInnen notwendig sind, umgesetzt werden. GARANTIERTE QUALITÄT Laufende Untersuchungen durch das hauseigene Labor bestätigen die gleichbleibende hohe Güte des Grazer Wassers. 2013 erfolgten rund 6.500 Probeentnahmen, 9.300 Untersuchungen und 6.000 Prüfberichte und Gutachten. Im Bereich der Dienstleistungen für externe Kundinnen und Kunden konnte eine zehnprozentige Umsatzsteigerung erzielt werden. BEWUSSTSEINSBILDUNG Mehr als tausend SchülerInnen kamen zum Weltwassertag am 22. März in den Grazer Augarten. Neben einem Blick in den Grazbachkanal gab es umfassende Informationen und News zum Thema „Wasser“ bei den Ständen der kompetenten PartnerInnen des diesjährigen Weltwassertages. Mit den musikalischen Beiträgen von zwölf verschiedenen steirischen
Musikschulgruppen wurde dieser Tag zu einem Erlebnis der besonderen Art. Das KinderforschungsU-Boot „Aquatopia“, ins Leben gerufen vom Kinderbüro und vom Institut für zeitgenössische Kunst der TU Graz, lag von 27. Juni bis 20. Juli am Karmeliterplatz vor Anker und führte unser tägliches Verhältnis zu Wasser und die damit verbundene Abwasser- und Müllproduktion vor Augen. Die Holding Graz unterstützte das Projekt, in das Kulturschaffende aus zehn Ländern und hundert Studierende an der TU Graz involviert waren, in Hinblick auf die Bewusstseinsbildung für einen sorgsamen Umgang mit den Ressourcen. VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG Nachdem in Graz nahezu das gesamte Stadtgebiet mit Trinkwasserleitungen versorgt ist und beinahe 99 Prozent der Grazer Liegenschaften an den öffentlichen Kanal angeschlossen sind, wird sich in Zukunft der Schwerpunkt auf die Erneuerung des Wasserleitungs- bzw. Kanalnetzes und die Anpassung der sonstigen Anlagen an den Stand der Technik richten, um eine nachhaltige Wasserver- und Abwasserentsorgung für Graz und die Umlandgemeinden sicherstellen zu können. Um die Investitionen in einer Langfristplanung darstellen zu können, wird 2014 sowohl ein Rohrnetz- als auch ein Kanalnetzbericht erstellt. Darauf aufbauend werden im Sinne der Funktionsund Werterhaltung Investitionen für die kommenden Jahre in Abstimmung mit der Eigentümerin festgelegt.
4.1
SERVICES . WASSERWIRTSCHAFT
NUTZBARE WASSERAUFBRINGUNG 2013 IN M3
5.169.710
423.858
5.826.954
8.623.673
■ „Förderung Friesach“ ■ „Förderung Andritz“ ■ „Förderung Feldkirchen“ ■ „Bezug ZWHS“
KENNZAHLEN 2012
Umsatzerlöse
2013
in T€
38.471
39.989
Aufbringung
m³
19.751.942
20.044.195
Förderung Wasserwerk Friesach
m³
8.335.666
8.623.673
Förderung Wasserwerk Andritz
m³
5.756.926
5.826.954
Förderung Wasserwerk Feldkirchen
m³
368.980
423.858
m³
5.290.370
5.169.710
Bezug Zentral-Wasserversorgung Hochschwab-Süd, GmbH (ZWHS) Bezug WV Umland Graz
m³
0
0
%
15
15
Nutzabgabe
m³
16.854.861
17.077.452
Verluste
m³
2.897.081
2.966.743
%
121
183
l/Tag
130
130
Wasserverlustquote
Werterhaltungsquote Wasser Pro-Kopf-Wasserverbrauch Leitungsbau VL
lfm
10.707
11.732
Umsatz Labor-DL intern + extern
€
896.586
945.101
Aufwand Betrieb IH-Rohrnetz
€
3.588.625
3.659.531
Aufwand Betrieb IH-Anlagen
€
2.281.435
1.126.930
Gereinigtes Abwasser
Mio. m³
28,4
32,5
Kanalreinigungsquote
%
34
26
Werterhaltungsquote Abwasser
%
75
35
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 49
4.2 SERVICES . ABFALLWIRTSCHAFT
ABFALL Mit einer geordneten und verantwortungsbewussten Abfallwirtschaft sorgt die Holding Graz dafür, dass Gesundheit und Umwelt der Grazer Bevölkerung geschützt bleiben und die vorhandenen Ressourcen bestmöglich genutzt werden. Neben einer kostengünstigen Erbringung der Leistungen für die Hauptkundin Stadt Graz sind hohe Verwertungsquoten von Abfallstoffen und kundenfreundliche Angebote für die Grazer Bevölkerung ein wichtiges Ziel. Das Betriebsergebnis des Spartenbereichs Abfallwirtschaft ist im Wesentlichen von den vorgegebenen (in der Höhe gleichbleibenden) Kostenersätzen der Stadt Graz und die dafür zu erbringenden Leistungen geprägt. Der Spartenbereich Abfallwirtschaft der Holding Graz Services betreibt am Standort Sturzgasse die getrennte Sammlung von Papier, Glas und Bioabfall sowie das Recyclingcenter und verwertet und entsorgt sämtliche Abfälle der Stadt Graz und weiterer Gemeinden im Umland der Landeshauptstadt. SAMMLUNG Für die Durchführung der Abfallabfuhr in der Stadt Graz sind 14 Abfallsammelfahrzeuge im Einsatz, welche die ca. 40.000 aufgestellten Restmüllsammelbehälter im Jahr in Summe 1,6 Millionen Mal entleeren. Die getrennte Sammlung von Altpapier, Altglas und Bioabfall erfolgt im Auftrag der Holding Graz Services durch die Tochtergesellschaft Servus Abfall. Stellt man die getrennt erfasste Menge an verwertbaren Abfällen der Menge an gesammeltem Restmüll gegenüber, ergibt das eine Recyclingquote von ca. 58 Prozent. Das Recyclingcenter wird jährlich von rund 265.000 Personen für die Entsorgung ihres Mülls frequentiert. Erfasst wurden 2013 etwa 26.000 Tonnen, wobei hier die Recyclingquote sogar über 70 Prozent liegt. Nicht verwertbare Abfälle müssen umweltfreundlich entsorgt werden. Dies geschieht in den Sortier- und Behandlungsanlagen der Holding Graz Services in
50 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
der Sturzgasse bzw. auch in jener der Tochtergesellschaft Servus Abfall auf dem Dürrnberg in Frohn leiten. Insgesamt werden von den 149 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Spartenbereichs Abfallwirtschaft jährlich ca. 171.000 Tonnen an verwertbaren Stoffen und Abfällen gesammelt, transportiert, sortiert, behandelt (gesiebt, zerkleinert, entschrottet etc.), um anschließend einer Verwertung oder Entsorgung zugeführt zu werden. GEMEINSAME LÖSUNGEN Unter dem Arbeitstitel „Sauberes Graz“ setzten die Spartenbereiche „KundInnenmanagement und Vertrieb“ und „Stadtraum“ die im Jahr 2012 gestarteten Maßnahmen zur Kosteneinsparung und Optimierung fort. Im Bereich der Sammelstellen, wo sich die Kompetenzen von Stadtraum (Reinigung, Entleerung der Papierkübel) und Abfallwirtschaft (Abholung, Verwertung) überschneiden, wurden durch intensive Zusammenarbeit mit den Sammelunternehmen, darunter die Servus Abfall DienstleistungsGmbH und deren SubunternehmerInnen, aber auch mit Umweltamt, Ordnungswache sowie Bauund Anlagenbehörde der Stadt Graz Lösungen für eine verbesserte Information der BürgerInnen aber auch für eine lückenlose Überwachung der Sammelstellen erarbeitet. UMFANGREICHE INFORMATION Auf mehr als 34.000 Liegenschaften und öffentlichen Müllsammelstellen stehen die Abfallsammelbehälter (Restmüll, Altpapier, Altglas und Bioabfall) für die Grazer Haushalte bereit, damit im ganzen Stadtgebiet unterschiedliche Abfallfraktionen getrennt gesammelt werden können. Nach dem Start vor zwei Jahren sind nun alle 110.000 Sammelbehälter, die im Auftrag der Stadt Graz zu entleeren sind, mit neuen Informationsaufklebern versehen.
4.2 SERVICES . ABFALLWIRTSCHAFT
SCHONENDER UMGANG MIT RESSOURCEN Positive Resonanz bei der Grazer Bevölkerung erzeugte der im März 2013 gestartete „ReUse-Friday“, ein Pilotversuch zur Wiederverwendung noch gebrauchsfähiger Gegenstände. Insgesamt wurden im Recyclingcenter der Abfallwirtschaft zehn Tonnen an brauchbaren Gegenständen unentgeltlich abgegeben, wo sie vom sozialökonomischen Integrationsbetrieb BAN übernommen, wieder aufbereitet und in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden konnten. Großes Interesse herrschte auch wieder an der Grünschnittaktion zu Ostern mit freier Einfahrt und ohne Mengenbeschränkung in der Sturzgasse und am Köglerweg.
Die bereits 2012 gestarteten Sperrmüllsammelaktionen in großen Siedlungen (in Kooperation mit dem Umweltamt und den Wohnbaugenossenschaften) wie auch der 2013 in Betrieb gegangene neue Giftmüllexpress (Problemstoffmobil), der mittlerweile an 65 Standplätzen mit je sechs Sammelterminen pro Jahr präsent ist, wurden auch im Jahr 2013 gut angenommen. Erstmals konnten 2013 beim Giftmüllexpress auch Elektrokleingeräte abgegeben werden – eine gute Entscheidung, wie die positiven Rückmeldungen der im Jahr 2013 durchgeführten KundInnenzufriedenheitsanalyse bestätigten. Die Sammlung von Alttextilien wurde deutlich ausgebaut. Seit Oktober 2012 stellt die Holding Graz
mehr als 280 Sammelbehälter zur Abgabe zur Verfügung. Im Berichtsjahr 2013 konnten so zusätzlich rund 500 Tonnen Alttextilien gesammelt werden. VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG Aufgrund der erfolgten Preisverhandlungen zur Entsorgung von Restabfall, aber auch durch den Einsatz eines neuen Stoffstrommanagers ist ab 2014 mit deutlichen Kostenreduktionen zu rechnen. Die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage der Tochter SERVUS ABFALL in Frohnleiten wird ab Jänner 2014 mit neuer Verfahrenstechnik betrieben, mit dem Vorteil, dass der Heizwert aus der gegebenen Abfallmenge erhöht und besser genutzt wird.
KENNZAHLEN 2012
2013
in T€
30.054
29.449
Siedlungsabfälle (Restmüll)
t
48.686
47.411
Siedlungsabfälle (Restmüll)
kg/EinwohnerIn und Jahr
172
171
Umsatzerlöse
Getrennt erfasste Abfälle
t
54.678
52.819
davon Altpapier
t
25.318
24.831
davon Altglas
t
7.587
7.534
davon Bioabfall
t
21.773
20.454
kg/EinwohnerIn und Jahr
205
196
t
448
495
Getrennt gesammelt (Papier, Glas, Bio) Gefährliche Abfälle Alttextilien Aufgestelle Behälter (Restmüll, Altpapier, Altglas, Bioabfall) Recyclingcenter Sturzgasse Gesamtrecyclingquote
t
130
572
Stk
111.931
113.396
Einfahrten
263.261
273.063
%
74
74
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 51
4.3 SERVICES . STADTRAUM
STADTRAUM STRASSENERHALTUNG, STADTREINIGUNG, GRÜNRAUMPFLEGE UND WINTERDIENST Auftrag ist die Erhaltung aller öffentlichen Flächen in sauberem, einwandfreiem und verkehrssicherem Zustand. Der Bereich Stadtraum ist das kommunale Kompetenzzentrum für Pflege, Erhaltung, Reinigung und Winterdienst öffentlicher Flächen in der Stadt Graz. „Wir haben immer Saison.“ Mit diesem internen Slogan wird die Tätigkeit des Spartenbereichs Stadtraum am besten umschrieben. Während im Frühling die Stadt Graz mit der Auspflanzung von mehr als 232.000 Sommerblumen zum Blühen gebracht wird und die Stadtreinigung mit Hochdruck arbeitet, damit die öffentlichen Straßen, Plätze und Wege wieder sauber werden, und im Sommer und Herbst die 235 Hektar Grünflächen gepflegt und gut 500 Hektar Fahrbahnen, Gehsteige, Radwege und Plätze erhalten und gereinigt werden, ist der Spartenbereich Stadtraum im Winter für das sichere Vorankommen auf dem rund 950 Kilometer langen Straßennetz der Stadt verantwortlich. SAUBER GEARBEITET Auf unterschiedlichsten Ebenen marschierte der Spartenbereich Stadtraum für ein „Sauberes Graz“ als wesentlicher Baustein für „Die Stadt meines Lebens“ – teilweise unter Mithilfe der Bevölkerung, die mit Informationskampagnen zur aktiven Teilnahme an umweltfreundlichen Lösungen erfolgreich motiviert werden konnte. Der Frühjahrsputz war so groß angelegt wie nie zuvor, zeitgleich wurden die Murufer gereinigt. Auf den Arealen von Hauptbahnhof, Grazer Messe und UPC wurden zehn neue Big Bellys aufgestellt, zwei Elektrolastenräder waren und sind umweltfreundlich in den Bereichen Innenstadt/Hauptplatz und Annenstraße/Hauptbahnhof im Reinigungsdienst unterwegs.
52 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
4.3 SERVICES . STADTRAUM
QUALITÄT GEPRÜFT Die Sauberkeit der steirischen Landeshauptstadt wird von der Holding Graz zwar schon seit Jahren genau beobachtet und gemessen, seit 2013 gibt es aber die erste genormte Sauberkeitsanalyse für den Stadtraum. Den im Volksmund manchmal „Drecksheriffs“ genannten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern steht ein in mehr als vierzig Städten in ganz Europa eingesetztes und vergleichbares Datenbanksystem zur Qualitätssicherung in der Straßenreinigung (DSQS) zur Verfügung. Und das Ergebnis kann sich sehen lassen, liegt doch Graz im europaweiten Vergleich im guten Mittelfeld. Dazu kommt der Anspruch des Konzerns auf die europäische Bestnote in den nächsten Jahren. Die Weichen dazu sind gestellt. Nicht nur die hauptberuflichen BeobachterInnen liefern wertvolle Daten, um die 2012 ins Leben gerufenen Bezirksreinigungsteams flexibel und effizient zur „Bereinigung“ der nun in vier Dringlichkeitskategorien eingeteilten Sammelstellen dirigieren zu können, sondern auch die App „sAPPerlot“, bei der sich MitarbeiterInnen der Holding Graz im Sinne eines internen Qualitätsmanagements selbst als „Drecksheriffs“ einbringen können, indem sie Verschmutzungen mit Bild, Zeit und Ort mittels Mobiltelefon melden. PFLEGEN HEISST WISSEN Nach Absolvierung von vier Modulen zu jeweils vierzig Stunden dürfen sich zehn MitarbeiterInnen, welche im Bereich der Pflege und Kontrolle des Grazer Baumbestandes tätig sind, Baumpfleger nennen. Diese international gültige einheitliche Zertifizierung hat erst in den letzten Jahren in Österreich Fuß gefasst. Dieser Titel hat auch insofern eine nachhaltige Wirkung, da eine Rezertifizierung alle drei Jahre durch Weiterbildung in Form von Seminaren und Tagungen zu erfolgen hat und somit gewährleitstet ist, dass das Wissen immer auf dem neuesten Stand der Technik und Entwicklung gehalten wird.
EXTRA-DIENSTE Seit ein Uhr in der Früh standen am 5. Mai Mitarbeiter der Holding Graz Services und der Grazer Feuerwehren nach Gewittern und Starkregen vor allem in den Bezirken Andritz und St. Peter gegen Wassermassen im Einsatz. Neben den Aufräumungsarbeiten galt es, zahlreiche Verkehrswege und Areale infolge Hochwassers, Hangrutschungen und umsturzgefährdeter Bäume zu sperren. Ein anhaltendes Italien-Tief verzögerte die Entwarnung. Am 29. Juli gegen 18 Uhr erreichte ein orkanartiger Sturm das Grazer Stadtgebiet. Bäume wurden entwurzelt, fielen auf Leitungen und blockierten Straßen. Von den Naturgewalten besonders betroffen waren Stadtpark und Volksgarten. Jede Menge Arbeit wartete auf die Kolleginnen und Kollegen der Holding Graz Services nach den Unwettern der letzten Zeit in unseren Parkanlagen. Dienstleistungen im Bereich der Baumpflege mussten zugekauft werden. VORAUSSICHTLICHE ENTWICKLUNG Trotz eines milden Starts in die Wintersaison im Dezember muss man das Frühjahr abwarten, um ein Resümee ziehen zu können. Sobald es die Witterungsverhältnisse zulassen, starten 2014 die Arbeiten zur Sanierung der Straßen im Bereich der Fußgängerzonen Schmiedgasse und Hans-SachsGasse sowie in der Marburger Straße und in der Krottendorfer Straße. Aber auch die Sauberkeit der Stadt Graz war, ist und bleibt in Zukunft eines der Hauptthemen des Spartenbereiches Stadtraum. Hier ist das Ziel ganz klar, noch besser zu werden.
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 53
4.3 SERVICES . STADTRAUM
KENNZAHLEN 2012
Umsatzerlöse
2013
in T€
30.547
29.944
Öffentliches Straßen- und Wegenetz
m²
5.347.170
5.391.771
Straßenmarkierungen
lfm
144.565
124.996
Straßenmarkierungen
m²
27.674
20.825
Straßenerneuerungen
m²
6.040
17.824
%
0,1 %
0,3 %
m²
9.203
26.295
%
0,2
0,5
Schulnote
2
2
t
4.798
5.505
Straßenerneuerungsquote Instandsetzungen Straßeninstandsetzungsquote Mittlerer Straßenzustand Kehricht Papierkörbe
Stk.
3.209
3.295
Restmüll (Papierkörbe, Flächenreinigung)
t
1.336
3.091
Streusplittverbrauch
t
995
814
Streusalzverbrauch
t
3.276
4.392
cm im Kalenderjahr
50,5
161
Tage
82
32
m²
2.378.825
2.405.605
Zu betreuende Bäume gesamt
Stk.
21.665
21.925
Pflegemaßnahmen an Bäumen
Anzahl
3.564
2.960
Baumkontrollen
Anzahl
3.506
6.085
Stk.
75
75
Jahresschneehöhe aufsummiert Frost Betreute Park- und Grünanlagen
Betreute Spielplätze
54 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
4.4
OPERATIVE BETEILIGUNGSSTEUERUNG
WEIL WIR DAFÜR ARBEITEN
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 55
4.4.1 SERVICES . SERVUS ABFALL DIENSTLEISTUNGS GMBH
SERVUS ABFALL PARTNERSCHAFTLICH Die SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & CO KG wurde am 30. Mai 2002 als PPP (Public Private Partnership)-Modell zwischen der AEVG Abfall- Entsorgungs- und VerwertungsGmbH (jetzt: Holding Graz Services Abfallwirtschaft) und Partnerinnen und Partnern aus der Privatwirtschaft gegründet. ÖKOLOGISCH Ziel der Gesellschaft ist die Umsetzung wesentlicher abfallwirtschaftlicher Maßnahmen im Großraum Graz. Durch diese Maßnahmen, wie z. B. die flächendeckende Papierabholung von den Haushalten (dies führt zu erheblich weniger Fehlwürfen),
KENNZAHLEN
Umsatzerlöse in T€ Anzahl MitarbeiterInnen (ohne GF)
nehmen wir unsere nachhaltige unternehmerische Verantwortung sehr ernst und tragen somit zu einem lebenswerten Graz bei. Seit Jänner 2004 betreibt die SERVUS ABFALL am Dürrnberg in Frohnleiten eine mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage zur Behandlung der im Großraum Graz anfallenden Restmüllmengen. Im kommenden Geschäftsjahr wird diese Anlage zu einer Trocknungsanlage umgebaut, mit dem Vorteil, dass der Heizwert aus der gegebenen Abfallmenge erhöht und besser genutzt werden kann und die Restmüllmengen nachhaltig reduziert und ökonomisch verwertet werden.
Zur Abwicklung der getrennten Altstoff- und Bioabfallsammlung für die Stadt Graz verfügt die SERVUS ABFALL am Firmenstandort in Graz über ein Logistikzentrum mit einem Fuhrpark von derzeit elf Lastkraftwagen. Zehn weitere Fahrzeuge stehen der SERVUS ABFALL über Subunternehmerinnen und Subunternehmer zur Verfügung. Zu den Aufgaben der SERVUS ABFALL zählen weiters die landwirtschaftliche Kompostierung von getrennt gesammelten Bioabfällen und Grünschnitt, die Aufbereitung von Abfällen zur thermischen Verwertung (Siebüberlauf, Klärschlamm) und die Weiterverarbeitung von Altpapier und Altholz.
2012
2013
19.092
18.917
42
40
Übernommene Mengen in Tonnen Abfälle für die mechanisch-biologische Behandlung
57.391
57.042
Abfälle für die thermische Verwertung
49.397
46.624
Biogene Abfälle zur Kompostierung
32.760
30.977
Altpapier, Papier und Pappe, unbeschichtet
25.398
24.831
Weißglas, Buntglas (Verpackungsglas)
7.578
7.534
Holzabfälle
6.944
7.001
56 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
4.4.2 SERVICES . STYRIAN AQUA SERVICE GMBH (SAS)
STYRIAN AQUA SERVICE VORSPRUNG DURCH INNOVATION Die STYRIAN AQUA SERVICE GmbH (SAS) nutzt die Entwicklungspotenziale für den Ausbau der Führungsrolle im Bereich Wasserdienstleistungen in der Steiermark durch ■ das Nutzen von Synergien zwischen der Wasserversorgung (Holding Graz Services Wasserwirtschaft) und den Wasserdienstleistungen im überregionalen Markt (SAS) ■ die Entwicklung neuer Geschäftsfelder im Bereich Wasserdienstleistung ■ den Aufbau von Kompetenzen im Bereich zustandsorientierter Erneuerungsplanung ■ den weiteren Ausbau der Rohrlegesparte, d. h. Beteiligung am Bau von Versorgungs- und Anschlussleitungen ■ den Aufbau von überregionalen Dienstleistungen in der Abwassersparte mit Kanalreinigungen und -inspektionen WASSERLEI(S)TUNGEN Graz ist für ein steirisches Wasserdienstleistungsunternehmen der wichtigste Markt. In der Rohrlegesparte haben sich die Erlöse aus Bau und Erneuerung von Versorgungs- und Anschlussleitungen sowie aus dem Wasserzählertausch nach Plan entwickelt. Die SAS ist in Graz zusätzlich mit der Kontrolle von Hydranten, der Befüllung von Schwimmbädern (150 Stück) und den Betriebsführungen von Wassergenossenschaften (1) betraut. In steirischen Gemeinden werden im Zuge der Erstellung von digitalen Wasserleitungskatastern technische Zustandsanalysen durchgeführt und hier insbesondere Hydranten, Absperrarmaturen und Sonderbauwerke überprüft. Weiters werden Betriebsund Wartungshandbücher gemäß neuester technischer Richtlinien erstellt – sie dienen als Grundlage für die Eigen- und Fremdüberwachung. Für Wasser-
versorger mit erhöhten Wasserverlusten werden Verlustanalysen und die damit verbundene Leckortung und Reparaturen von Rohrbrüchen durchgeführt. Neben diesen technischen Dienstleistungen wird auch der „Grazer Trinkbrunnen“ überregional in Österreich, Deutschland und der Schweiz verkauft – jährlich an die 35 Stück. Der Trinkbrunnen ist ein moderner, nahezu wartungsfreier und vandalensicherer Trinkwasserspender aus Nirosta – seinerzeit von einem Mitarbeiter der Holding Graz konzipiert. ABWASSERLEI(S)TUNGEN In der Abwassersparte konnten im ersten Jahr bereits Umsätze im Bereich der Kanalabzweigherstellung, Kanalreinigung und Kanalinspektion erzielt werden. AUSSICHT Die Umsatzerlöse können sich in den nächsten Jahren entsprechend der Unternehmensplanung kontinuierlich positiv weiterentwickeln. Im Bereich des Anlagenmanagements soll der Umsatzsprung der vorangegangenen Jahre (Steigerung von 2009 auf 2012 um rund 150 Prozent) für die nächsten Jahre konsolidiert werden. Dienstleistungen Anlagenmanagement Trinkwasser: ■ Erstellung des Betriebs- und Wartungshandbuches nach ÖVGW W85 ■ Hydrantenservice (Funktionsüberprüfung, Leistungsmessung, Reparaturen)
■ Fremdüberwachung nach § 134 d WRG ■ Inspektion und Funktionsüberprüfung von
Schiebern ■ Jahresbericht der Eigenüberwachung mit
Wasserbilanz ■ Wasserverlustreduktion (Messzonenmanage-
ment, Nachtverbrauchsmessungen, Leckortung, Rohrbruchbehebung) ■ Zustandsorientierte Erneuerungsplanung ■ Hydraulische Rohrnetzberechnung ■ Erstellung von Beprobungsplänen ■ Behälterreinigung und Leitungsdesinfektion ■ Druckprüfung von Wasserleitungen ■ Periodischer Wasserzählertausch Dienstleistungen Kanalmanagement: ■ Qualitätsgesicherte Hochdruckreinigung ■ Qualitätsgesicherte TV-Inspektion ■ Zustandsbeschreibung, Wartungspläne und Zustandsprognose ■ Ertüchtigung/Optimierung von Schmutz-, Misch- und Regenwasserableitungssystemen Mit dieser Erweiterung des Dienstleistungsangebots soll die SAS als Gesamtdienstleister in der kommunalen Wasserver- und Abwasserentsorgung auftreten. Denn ein ordnungsgemäßer Betrieb, die Wartung und die Instandhaltung dieser Ver- und Entsorgungsanlagen gewinnen zunehmend an Bedeutung.
KENNZAHLEN
2012
2013
Umsatzerlöse in T€
1.718
2.029
Hydrantenkontrollen
3.500
3.850
33
84
Sonstige Aufträge
Wasserzählertausch
4.556
4.713
Versorgungsleitungen in lfm
9.349
10.044
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 57
4.4.3
ZENTRAL-WASSERVERSORGUNG HOCHSCHWAB-SÜD, GESELLSCHAFT M.B.H.
ZENTRAL-WASSERVERSORGUNG HOCHSCHWAB SÜD NATURBELASSEN UND UNBEHANDELT Rund ein Drittel des Wassers für Graz stammt aus den Grundwasserressourcen im südlichen Hochschwabgebiet. Naturbelassen und unbehandelt, so wie es das Kalkmassiv des Gebirgszuges spendet, gelangt das Trinkwasser unter Einsatz von hohem technischem Aufwand an die Bevölkerung. RECHTE UND PFLICHTEN Die besonderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H. (ZWHS) mit den spezifischen wasserrechtlichen und vertragsrechtlichen Gegebenheiten stellen beschränkende Vorgaben dar, sodass man hier von einem Markt im eigentlichen Sinne nicht sprechen kann. Zu diesen Rahmenbedingungen zählen: ■ die wasserrechtlich genehmigte Entnahme von 200 Litern pro Sekunde, ■ die vertragliche Verpflichtung der WasserabnehmerInnen, eine vereinbarte Wassermenge zu beziehen und zu bezahlen, ■ die gemeinnützige Betätigung der Gesellschaft, ■ die Übernahme des Gläubigerschutzes durch die Hauptgesellschafterin Holding Graz aufgrund der Anlagenintensität der Gesellschaft und des dadurch hohen Anteils an Fremdkapital. Die Gesellschaft kommt im Rahmen dieser Bedingungen ihrer Verpflichtung nach, den Gesellschafterinnen und Gesellschaftern Wasser zu kostendeckenden Preisen zu liefern, d. h. ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen.
MUSEUM Die ZWHS, die Gemeinde St. Ilgen und der Verein Hochschwabmuseum als Ausstellungsgestalter widmeten im Jahr 2013 die Ausstellung im Hochschwabmuseum dem Hochschwab und seinem „Wasserschatz“ sowie der hohen Qualität des Hochschwabwassers. Die BesucherInnen erhielten u. a. einen Einblick in die Entstehung und den Betrieb einer überregionalen Trinkwasserversorgung von St. Ilgen bis in die Landeshauptstadt Graz. ALPENGASTHOF BODENBAUER Der beliebte Ausflugsgasthof am Fuße des Hochschwabs befindet sich im Trinkwasserschutzgebiet der Zone II der ZWHS Brunnenanlage St. Ilgen. Mit der behördlichen Bewilligung der Trinkwasserentnahme von 200 Liter pro Sekunde für die Brunnenanlage (1992) wurden auch Gewässerschutzauflagen für den Alpengasthof Bodenbauer erteilt. Um eine optimale Umsetzung der Gewässerschutzmaßnahmen zu erreichen, wurde der Alpengasthof von der ZWHS gekauft. 2013 wurde mit der Planung und Ausschreibung einerseits zur Hebung der touristischen Qualität im Alpengasthof Bodenbauer begonnen, andererseits aber auch, um einen Teil der Wertschätzung aus der Wasserentnahme in St. Ilgen in die Region fließen zu lassen. BRUNNENANLAGE ST. ILGEN Die Unterwasserpumpe mit einer Förderleistung von 325 Liter pro Sekunde und einem Gewicht von 4 Tonnen wurde bereits 1983 in den Vertikalfilter2012
2013
Umsatzerlöse
in T€
2.445
2.323
Geförderte Wassermenge
in Tm³
6.088
5.973
KENNZAHLEN
58 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
brunnen St. Ilgen 1 eingebaut. Bei einem Pumpendefekt wäre die übliche Versorgungssicherheit durch den wechselweisen Brunnenbetrieb für einen Zeitraum von ca. neun Monaten (Planung, Ausschreibung und Lieferzeit der Pumpe) nicht gewährleistet. Aus diesem Grund wurde 2013 eine neue Pumpe unter Einbeziehung von Optimierungsmaßnahmen ausgeschrieben und an den Bestbieter vergeben. AUSSICHT Die Verhandlungen mit der Stadt Leoben sowie mit den Stadtwerken in Bruck/Mur und Kapfenberg werden weitergeführt, um entsprechende Wasserliefervereinbarungen zu erarbeiten. Ziel ist es, vorhandene Wasserressourcen im obersteirischen Raum in Bruck/Mur zu übernehmen und der Holding Graz in Friesach im Bedarfsfalle zur Verfügung zu stellen. Die Verhandlungen über den Zukauf von Wasser aus Leoben, Bruck/Mur und Kapfenberg haben keine unmittelbaren, kurzfristigen Auswirkungen. Mittel- bis langfristig können durch eine bessere Kapazitätsauslastung der Transportleitung positive Ergebnisbeträge erwartet werden. Parallel haben die Stadtwerke Leoben ein Wasserrechtsverfahren für den Bau einer Leitung nach Bruck eingeleitet. Eine Genehmigung kann nur erteilt werden, wenn Leoben den nötigen Bedarf nachweist.
5. NACHHALTIGKEIT
NACHHALTIGKEIT Auf Initiative der Eigentümerin Stadt Graz beschließt der Vorstand der Holding Graz 2011, seine unternehmerische Verantwortung als DAS Dienstleistungsunternehmen der Stadt Graz ganzheitlich nachhaltig wahrzunehmen und auszurichten. Der erste Nachhaltigkeitsbericht der Holding Graz für den Berichtszeitraum 2012 wurde nach erfolgreicher Konzeptionsphase plangemäß im Juni 2013 gemeinsam mit dem Geschäftsbericht 2012 veröffentlicht.
WEIL ES UNS SEHR WICHTIG IST
Im Sinne der Konzernstrategie, der positiven Resonanz des Erstberichtes und aufgrund der erzielten Erfahrungen im Berichtswesen der Holding Graz wurden die Nachhaltigkeitsstrukturen und -prozesse auf Basis des neuen GRI-Standards G4 (Global-RatingInitiative) im Konzern weiterentwickelt und die Nachhaltigkeitsberichterstattung für 2013, unter besonderer Berücksichtigung von Social Media, fortgesetzt. Ziel ist, Nachhaltigkeitsstrukturen und -prozesse in der Organisation aufzubauen, um künftig wesentliche Handlungsfelder für das Nachhaltigkeitsmanagement kennzahlenbasiert zu steuern und laufend über erbrachte Leistungen und Maßnahmen zu berichten. Im ersten Nachhaltigkeitsbericht wurden die vielfältigen Themenbereiche und Aktivitäten der Holding Graz umfangreich dargestellt, im Nachhaltigkeitsbericht 2013 liegt der Schwerpunkt auf Themen- und Handlungsfeldern, die im Dialog mit den Stakeholdern als wesentlich gesehen werden. Aus diesem Grund konzentrieren sich die Aktivitäten der Holding Graz, über die im Rahmen des Nachhaltigkeitsberichts 2013 berichtet wird, noch stärker auf die Handlungsfelder KundInnenzufriedenheit und BürgerInnenorientierung, Nachhaltige Mobilität und Fuhrpark, Nachhaltige Investitionen und Versorgungssicherheit, Kompetente und gesunde MitarbeiterInnen, Umweltschutz und Ressourceneffizienz und Governance und Transparenz.
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 59
6.
PROGNOSE- UND RISIKOBERICHT
WEIL WIR AUFMERKSAM SIND RISIKO- UND CHANCENMANAGEMENT Oberstes Ziel des Risiko- und Chancenmanagements (RCM) der Holding Graz ist das Sichern bestehender und zukünftiger Ertragspotenziale. Die unmittelbare Verantwortung liegt bei der Leitung der jeweiligen Unternehmenseinheiten. Die generelle Zielsetzung des RCM ist die aktive, frühzeitige Identifizierung, Bewertung, begleitende Überwachung und angemessene Bewältigung aller wesentlichen, sich nachteilig für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirkenden, realen, latenten und potenziellen Risiken. STRATEGISCHE RISIKEN Die jährliche Businessplanung wird revolvierend für einen Fünfjahreszeitraum durchgeführt und leitet sich von der Konzernstrategie ab. Die Ziele werden für jeden Geschäftsbereich und jedes Tochterunternehmen festgelegt und laufend in Managementgesprächen hinterfragt. Bei Abweichungen werden umgehend adäquate Maßnahmen zur Gegensteuerung ergriffen.
da die Fremdfinanzierung ausschließlich im EuroBereich erfolgt. Schwankende Börsenkurse stellen ebenfalls kein Risiko dar, da sämtliche Wertpapiere veräußert wurden. Derivative Finanzinstrumente werden nicht angewandt. Die aktuelle Finanzmarktsituation beeinflusst die Zinssituation, da in den Margen ein Risiko- und Liquiditätsaufschlag einfließt. Eigenkapitalausstattung und Eigentümerstruktur verleihen der Holding Graz eine sehr gute Bonität. Zu den bereits bestehenden langfristigen Krediten erfolgte im Geschäftsjahr 2013 eine kurzfristige Liquiditätsentnahme aus dem Cash-Pool der Stadt Graz. Seit Beginn des dritten Quartals 2008 ist die Holding Graz im Cash-Pooling der Stadt Graz integriert. Für den Cash-Pool, der über die Grazer UnternehmensfinanzierungsGmbH wahrgenommen wird, gibt es eine Haftungserklärung der Stadt Graz und daher wird die Bonität der Holding Graz von jener der Stadt Graz wesentlich beeinflusst.
Die Holding Graz ist von wesentlichen Verträgen mit Lieferfirmen und Partnerunternehmen sowie der Stadt Graz abhängig, deren Kündigung oder Nichterfüllung einen negativen Einfluss auf die Zielerreichung des Konzerns haben kann. Bei der Wärmelieferung wird versucht, die Abhängigkeit durch mögliche Kooperationen mit der Industrie zumindest zum Teil zu reduzieren.
BESCHAFFUNGSRISIKEN Mehr als 95 Prozent der Beschaffungen erfolgen in Österreich, die restlichen 5 Prozent innerhalb der Europäischen Union. Durch langfristige Verträge sowie durch ein Pool möglicher Lieferanten wird versucht, das Beschaffungsrisiko gering zu halten. Preisschwankungen auf dem Rohstoff- und Energiemarkt wird durch langfristige Beschaffungsstrategien entgegengewirkt.
FINANZIELLE RISIKEN Durch eine strukturierte Limitregelung werden finanzielle Transaktionen entsprechend ihrer Größenordnung einem adäquaten Prüfungsverfahren unterzogen. Für die Gesellschaft bestehen keine Kursrisiken,
PERSONELLE RISIKEN Die Fähigkeiten der MitarbeiterInnen der Holding Graz zu entwickeln und noch weiter auszubauen, gehört zu den wesentlichen Zielen. Ein umfangreiches Weiterbildungsangebot, periodische Mitar-
60 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
beiterInnengespräche und ein Prämiensystem sind zentrale Instrumente, um qualifizierte und motivierte MitarbeiterInnen an das Unternehmen zu binden. BETRIEBLICHE RISIKEN HOLDING GRAZ LINIEN (HGL) Die EU-Verordnung über Personenverkehrsdienstleistungen verlangt, dass die nationalen Gesetze angepasst werden. Es wurden Novellierungsentwürfe erstellt, eine Beschlussfassung erfolgte jedoch nicht. Die HGL sind von dieser Rechtsunsicherheit nur in geringem Ausmaß betroffen, da die „InhouseVergabe“ der Verkehrsdienstleistungen vorerst einen Wettbewerb nicht zwingend vorsieht. Dies wird durch den Verkehrsfinanzierungsvertrag mit der Stadt Graz, der erstmals mit Ende 2017 gekündigt werden kann, untermauert. Obwohl bei den Variobahnen bereits mehrere Maßnahmenpakete zur technischen Optimierung umgesetzt wurden, werden die HGL nach wie vor von einzelnen AnrainerInnengruppen mit Kritik in Hinblick auf Erschütterungen konfrontiert. Neben organisatorischen Maßnahmen reagieren die HGL auch mit vermehrter Gleispflege und Gleisreparatur. Dies führt in Kombination mit der technisch bedingten höheren Radlast und den generell ungünstigeren Verschleißeigenschaften gegenüber Drehgestellfahrzeugen zu einer verringerten Nutzungsdauer der Gleisanlagen. Um deutlich höheren Unterhaltskosten für die Gleisanlagen entgegenzuwirken werden die Auswirkungen und mögliche Maßnahmen verifiziert.
6.
PROGNOSE- UND RISIKOBERICHT
HOLDING GRAZ SERVICES (HGS) WASSERWIRTSCHAFT Klimatisch gesehen war das Jahr 2013 mit 935 Millimeter Niederschlag ein eher feuchtes Jahr mit entsprechend hohen Grundwasserständen. Ein schneereicher Winter und ergiebige Regenereignisse hatten einen massiven und kostenintensiven Reinigungsaufwand in Kanalisation und Kläranlage zur Folge. Die zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit eingeleitete Erneuerungsstrategie wird weiterverfolgt und bei Bedarf forciert werden. Mit dem Ziel, sowohl die Kosten als auch die Belastungen für die AnrainerInnen zu minimieren, sollen die bis zu 140 Jahre alten Wasserleitungen in Abstimmung mit dem Abwassernetz und mit dem Straßenerhalter saniert werden. Aufgrund der reduzierten Finanzmittel (Erneuerungsrate liegt nur bei rund 0,5 Prozent statt der PIREM-Erneuerungsrate von 1 Prozent) muss jedoch damit gerechnet werden, dass die Wasserverluste weiterhin ansteigen. Um die Vollkanalisation zu erreichen, konzentrierten sich in den letzten Jahrzehnten die Aktivitäten vorrangig auf den Kanalneubau. Dadurch entstand ein großer Rückstand bei der Sanierung der zum Teil sehr alten Kanalanlagen. Um Betriebsstörungen sowie Umweltschäden zu vermeiden, werden die Kanalsanierungsmaßnahmen in den nächsten Jahren deutlich forciert (in Abhängigkeit von den städtischen Finanzmitteln). Der für die Abwasserentsorgung notwendige zentrale Speicherkanal stellt ein wichtiges Umweltschutzprojekt in der Mischwasserbewirtschaftung dar. Laut Betriebsführungsvertrag fungiert die Holding gegenüber der Stadt bei Investitionsmaßnahmen am öffentlichen Kanalnetz als Gesamtverantwortliche. Sie tritt als Vertreterin der Stadt auf und übt indirekt auch eine Bauherrenfunktion aus. Somit könnte sie im Schadensfall gegenüber Dritten zur Haftung herangezogen werden. Um Schadensfälle eingrenzen zu können bzw. um eine Langfristsicht zu erhalten, werden derzeit Zustandsberichte für
die Netze Wasser und Abwasser sowie für die zugehörigen Anlagen verfasst. Dabei werden Prioritätenreihungen vorgenommen und Finanzbedürfnisse bis 2030 erarbeitet. In weiterer Folge soll der Stadt Graz ein Netzbericht Abwasser übermittelt werden. ABFALLWIRTSCHAFT Die Aufgaben der Daseinsvorsorge (Sammlung und Behandlung von Abfällen) sind im Wesentlichen durch langfristige Verträge abgesichert (Entsorgungsvertrag, Beteiligung SERVUS ABFALL). Preisverhandlungen im vergangenen Jahr haben zu einer deutlichen Entlastung der Kostensituation geführt. Gleichzeitig wurde das Verarbeitungskonzept für Siedlungsabfälle grundlegend abgeändert. Die nötigen Änderungen in der Anlagenführung wurden inzwischen von der Behörde genehmigt. Die Platzverhältnisse am Standort Sturzgasse sind nach wie vor beengt, weshalb die entsprechende Vorsorge für Kapazitätserweiterungen (Bevölkerungsentwicklung) zu berücksichtigen ist. Das gilt auch für eine allfällige Verschärfung von gesetzlichen Auflagen (MBA-Verordnung), die Anlagenerweiterungen nach sich ziehen. Da die Fehlwürfe bei der Abfalltrennung zunehmen, wird die Bevölkerung verstärkt zu diesem Thema informiert. Einen wesentlichen Einfluss auf das Ergebnis stellen die von der Stadt Graz auf fünf Jahre voraus vorgegebenen, limitierten Investitionen und Kostenersätze dar. In der Abfallentsorgung ist eine Leistungseinschränkung nicht möglich, sodass Kostensteigerungen bei extern zuzukaufenden Leistungen und Personalkosten sowie weltmarktbedingte Schwankungen der Altstofferlöse kaum bis gar nicht ausgeglichen werden können. STADTRAUM Die Anforderungen von Öffentlichkeit und Politik an den Zustand und an die Verfügbarkeit des öffentlichen Raums sind in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Dabei stellt der zunehmende Wunsch nach einem sauberen Stadtbild die größte Herausforderung
dar. Für die interne Qualitätskontrolle führte der Spartenbereich Stadtraum eine objektive Sauberkeitsmessung DSQS (Datenbanksystem zur Qualitätssicherung in der Straßenreinigung) und ein via App automatisiertes „Verschmutzungsmeldesystem“ (sAPPerlot) ein. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen wie ArbeitnehmerInnenschutz, Sozial- und Lenkvorschriften, die für den Magistrat Graz nicht gültig waren, sind nun durch die Übertragung der Leistungen der Daseinsvorsorge in die Holding Graz bindend. Die Mittelbindung von 4 Millionen Euro für die Straßensanierung konnte fixiert werden, jedoch wird dieser Betrag für eine nachhaltige werterhaltende Straßenerhaltung (Wert öffentliches Gut) nicht ausreichen. Der Zustand der Straßen und Brücken wird durch regelmäßige Kontrollen und Begutachtungen überwacht, damit bei Bedarf entsprechende Maßnahmen gesetzt werden können. HOLDING GRAZ BETEILIGUNGEN TEILKONZERN ANKÜNDER GMBH Obwohl ein leichtes Wirtschaftswachstum erwartet wird, dürften die allgemeinen Rahmenbedingungen auf dem Werbemarkt weiterhin volatil bleiben. Hinzu kommt, dass der nationale Markt sehr stark vom Wettbewerb der zwei österreichweit agierenden Player Gewista und Epamedia geprägt ist und dieser sich vor allem in der äußerst aggressiven Preispolitik zeigt. Die gesamte Werbewirtschaft ist damit konfrontiert, dass reales Wachstum nur noch bedingt stattfindet. Die Möglichkeiten, welche die digitale Außenwerbung mit sich bringt, werden die Außenwerbung künftig stark verändern. Der Ankünder hat sich durch die strategische Partnerschaft mit Gewista/JCDecaux die Marktposition nachhaltig gesichert sowie zusätzliche Märkte erschlossen. Darüber hinaus werden sich bei Produktinnovationen viele Synergieeffekte ergeben, an denen partizipiert werden kann. Die Einführung des „Outdoor Server Austria“ war ein wichtiger strategischer Meilenstein, denn da-
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 61
6.
PROGNOSE- UND RISIKOBERICHT
durch konnte der Ankünder die Leistungsstärke seiner Produkte noch deutlicher hervorheben und die gute Performance der Out-of-Home-Medien im intramedialen Vergleich transparenter darstellen. Das Ziel in den Auslandsmärkten ist das Halten bzw. der Ausbau der Marktposition sowie die Evaluierung möglicher Kooperationen und Beteiligungen. Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise sind in unseren Auslandsmärkten tendenziell stärker zu spüren. Die wirtschaftliche Position der kroatischen „Europlakat“ könnte durch eine mögliche Neuausschreibung der Werbeflächen auf öffentlichem Gut in Zagreb entscheidend gestärkt werden und dies könnte in weiterer Folge zu einer nachhaltigen Absicherung der Marktführerschaft führen. TEILKONZERN FLUGHAFEN GRAZ BETRIEBSGESELLSCHAFT M.B.H. Vorsichtig optimistisch betrachtet ist die Talsohle durchschritten, die Anzeichen für ein leichtes Wachstum verstärken sich. Positive Signale aus Deutschland, aber auch die erfreuliche Entwicklung des Frachtaufkommens im zweiten Halbjahr 2013 setzen Signale in Richtung konjunkturelle Entspannung. Konsolidierungsprogramme der Airlines, in deren Folge es zu einer Ausdünnung des Streckenangebotes kommt, stellen den Flughafen Graz allerdings auch künftig vor große Herausforderungen. Low Cost Carrier fangen teilweise den Angebotsrückgang der großen Carrier auf und sind auch in Krisenzeiten auf stetigem Wachstumskurs. Vorrangiges Ziel wird auch 2014 sein, Verbindungen zu halten, die für den Wirtschaftsstandort Steiermark wirtschaftlich und touristisch unverzichtbar sind. Ausländische Fluggesellschaften, die im fairen Wettbewerb neue Verbindungen und Wachstum bringen, müssen willkommen sein. Das Wachstum der Fluggesellschaften aus dem Nahen Osten sowie der Billig-Airlines wird die Wettbewerbssituation weiter verändern. Um weiteres Wachstum auch für die kommenden Jahre zu sichern, muss der Flughafen Graz mit strukturellen Änderungen reagieren und schenkt dabei
62 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
dem Non-Aviation-Bereich besonderes Augenmerk. In Zukunft wird es ein entscheidender Wettbewerbsvorteil sein, die Wertschöpfungskette durch Angebote (z. B. Kulinarik, Veranstaltungen, Handel) „landseitig“ zu verlängern. FREIZEIT GRAZ GMBH Die Bäder der Freizeit Graz haben den Auftrag, sowohl die Attraktivität ihrer Angebote als auch das Ergebnis laufend zu verbessern, was entsprechende Investitionen zur Qualitätssteigerung erforderlich und damit eine permanente Anpassung der Eintrittspreise notwendig macht. Dies wird durch die Preispolitik der MitbewerberInnen (Gemeindebäder handeln im öffentlichen Interesse), durch Interessen der Stadt Graz und durch die angespannte wirtschaftliche Situation erschwert. Aufgrund der Kurzlebigkeit der Trends im Freizeitund Sportverhalten setzt die Freizeit Graz verstärkt auf die Qualitäts- und Angebotserweiterung in den Wellnessanlagen, auf Kooperationen (z. B. Kindermuseum Graz, WIKI, Adventure Center Graz, Golfclub Liebenau), auf attraktive Zusatzleistungen (Thementage, Inklusivpakete usw.) sowie auf verstärkte Präsenz in sozialen Netzwerken. CITYCOM TELEKOMMUNIKATION GMBH Der Telekommunikationsmarkt in Österreich ist einerseits reguliert und andererseits ein Verdrängungsmarkt. Er ist auch von einer Remonopolisierung des Kupfernetzes durch die A1 Telekom Austria gekennzeichnet. Diese Entwicklung wird begünstigt durch Entscheidungen der Regulierungsbehörde RTR, die der Telekom ermöglicht, alle Provider, die in die C1Entbündelung (Entbündelung im Wählamt) investiert haben, zur Aufgabe und ersatzweisen Übernahme eines Wholesales-Produkts (Vorleistungsprodukte für Wiederverkäufer) der Telekom Austria zu zwingen. Im selben Verfahren hat die Regulierungsbehörde auch die sogenannte C2-Entbündelung (Hausentbündelung) untersagt. Die Citycom hat bereits im Jahr 2011 begonnen, mit der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen
tiefer in die Wertschöpfungskette der Kundinnen und Kunden einzudringen, um der Austauschbarkeit eines „Leitungslieferanten“ entgegenzuwirken. Es handelt sich dabei um komplexe Vernetzungslösungen (MPLS), vor allem um Rechenzentrum basierende Dienstleistungen (Eröffnung „RZ Graz Nord“ Oktober 2013). Darüber hinaus kommt noch der Wettbewerb der Übertragungsmedien, sprich Festnetz (Glasfaser und Kupfer) versus mobile Lösungen (HSDPA und LTE) zum Tragen. Dem zweiten Aspekt der Verdrängung kann die Citycom gelassen entgegensehen, weil es sich hauptsächlich um das nicht mehr adressierte Privatkundensegment handelt. Im Wettbewerb mit den anderen Anbietern sieht die Citycom aufgrund ihres Angebotes und der hohen Servicequalität sehr gute Erfolgschancen. BESTATTUNG GRAZ GMBH Der generelle Rückgang an Sterbefällen im Raum Graz führt zu entsprechenden Einbußen an Geschäftsfällen. In Graz und in den Filialen hat sich die Wettbewerbssituation insofern verschärft, als weiterhin neue Bestattungen bzw. auch regionale Mitbewerber in Kerngebiete der Bestattung Graz GmbH eindringen. Ein starkes Wachstum des Geschäftsfeldes Feuerbestattung und Kremationsdienstleistung für Fremdbestatter führte zu einer effizienten Auslastung des Krematoriums. Um dem Trend wachsender Kremationsfälle Rechnung zu tragen, wurde im Jahr 2013 mit der Sanierung und Ertüchtigung der Kremationsund Filteranlage begonnen. Eine Konsolidierung des Bestattungsmarktes insgesamt ist mittelfristig nicht zu erkennen. Neben lokalen Anbietern ist in Zukunft mit dem Auftreten von Großbestattungsunternehmen zu rechnen. Bei den restlichen Gesellschaften bestehen für den Konzern der Holding Graz keine wesentlichen Risiken.
7.
ZAHLEN . DATEN . FAKTEN
WEIL WIR UNS AUCH RECHNEN
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 63
7.1
KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2013
AKTIVA 2013 in €
2012 in T€
11.558.998,00
10.612
5.287.433,31
6.048
A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Rechte
2. Firmenwert
3. geleistete Anzahlungen
193.088,85
220
17.039.520,16
16.880
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
319.895.047,47
320.940
2. technische Anlagen und Maschinen
267.316.916,70
236.273
II. Sachanlagen
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
42.977.716,13
41.658
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
32.918.356,03
43.084
663.108.036,33
641.956
35.609.514,25
38.982
III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 2. übrige Beteiligungen 3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Wertpapiere des Anlagevermögens
406.570,00
407
47.158.704,64
52.740
1.100.431,38
1.282
84.275.220,27
93.411
764.422.776,76
752.247
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
8.409.131,14
8.274
2. unfertige Erzeugnisse
4.231.862,30
1.450
287.498,05
308
55.604,81
39
B. Umlaufvermögen I. Vorräte
3. fertige Erzeugnisse und Waren 4. noch nicht abrechenbare Leistungen 5. geleistete Anzahlungen
1.214,31
7
12.985.310,61
10.078
13.514.699,45
14.299
3.723.464,12
3.279
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen 3. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
18.847.297,31
21.598
36.085.460,88
39.177
4.998.157,16
56.876
54.068.928,65
106.130
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1. Steuerabgrenzung 2. sonstige Rechnungsabgrenzungsposten
64 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
7.155.765,62
0
459.172,99
357
7.614.938,61
357
826.106.644
858.735
7.1
KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2013
PASSIVA A. Eigenkapital I. Stammkapital
2013 in €
2012 in T€
50.000.000,00
50.000
3.683.747,79
3.684
220.685.939,65
214.535
224.369.687,44
218.219
272.716,48
141
12.390.494,68
14.391
12.663.211,16
14.532
-42.987.357,28
-51.818
7.060.160,11
2.190
251.105.701,43
233.122
240.321.709,37
208.939
48.743.211,07
47.148
27.753.819,41
24.752
1.635.439,29
1.466
8.360,62
7
2.262.589,11
1.447
II. Kapitalrücklagen 1. gebundene 2. nicht gebundene III. Gewinnrücklagen 1. gesetzliche Rücklagen 2. andere Rücklagen (freie Rücklagen) IV. Bilanzverlust davon Verlustvortrag € -51.818.406,65 (VJ: T€ -42.414,0) V. Anteile konzernfremder Gesellschafter
B. Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln C. Baukostenzuschüsse D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Abfertigungen 2. Rückstellungen für Pensionen 3. Rückstellungen für Kostenersätze 4. Steuerrückstellungen a. Steuerrückstellung b. latente Steuern 5. sonstige Rückstellungen
0,00
582
27.563.211,82
40.687
59.223.420,25
68.940
130.015.629,78
130.023
16.031.458,15
107.648
E. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Darlehensgewährung von Nichtkreditinstituten 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
4.967.970,11
2.699
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
31.437.192,79
20.937
5. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen
19.554.001,65
15.628
6. sonstige Verbindlichkeiten
21.361.031,38
20.363
223.367.283,86
297.298
davon aus Steuern € 1.447.249,13 (VJ: T€ 2.941,7) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 4.029.728,29 (VJ: T€ 3.945,0) F. Rechnungsabgrenzungsposten Haftungsverhältnisse
3.345.318,04
3.286
826.106.644,02
858.735
132.927.835,49
109.697
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 65
7.2
KONZERN-GEWINN-UND-VERLUSTRECHNUNG ZUM 31. DEZEMBER 2013
1. Umsatzerlöse
2013 in €
2012 in T€
210.489.702,97
207.755
2. Veränderungen des Bestandes an noch nicht abrechenbaren Leistungen
2.777.564,90
299
3. andere aktivierte Eigenleistungen
4.341.360,00
3.472
381.080,21
1.877
4. sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
13.025.564,71
550
c) übrige
42.739.483,18
39.103
56.146.128,10
41.530
-22.680.577,10
-20.976
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen a) Materialaufwand b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
-26.067.786,47
-25.097
-48.748.363,57
-46.073
6. Personalaufwand inklusive Kostenersätze an die Stadt Graz a) Löhne
-66.326.571,83
-63.817
b) Gehälter
-38.937.864,70
-36.375
-4.909.708,35
-4.092
c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche MitarbeiterInnenvorsorgekassen d) Aufwendungen für Altersversorgung e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge f) sonstige Sozialaufwendungen 7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen abzüglich der Auflösung von Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln
-573.720,54
-290
-27.306.929,51
-25.417
-1.077.404,64
-763
-139.132.199,57
-130.756
-44.677.209,46
-42.911
11.528.674,89
8.959
-33.148.535
-33.953
-1.794.117,78
-1.895
-46.374.445,30
-49.470
-48.168.563,08
-51.365
4.557.095,18
-9.090
8. sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern, außer Steuern vom Einkommen b) übrige 9. Betriebsergebnis (Zwischensumme aus Z 1 bis 8)
66 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
7.2
KONZERN-GEWINN-UND-VERLUSTRECHNUNG ZUM 31. DEZEMBER 2013
10. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 11. Erträge aus sonstigen Beteiligungen 12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 13. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
1.131.741,77
1.200
197.441,81
0
2.935.547,25
3.181
891.445,08
476
14. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen
2.730.515,12
12
15. Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
-4.706.281,63
-7.212
16. Aufwendungen aus Finanzanlagen
0,00
-30
17. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-5.916.702,20
-6.830
18. Finanzergebnis (Zwischensumme aus Z 10 bis 17)
-2.736.292,80
-9.204
19. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
1.820.802,38
-18.294
20. Steuern vom Einkommen
9.290.530,24
-100
11.111.332,62
-18.395
22. Minderheitenanteil
-1.002.707,61
-516
23. Auflösung von Kapitalrücklagen
1.346.757,15
9.506
-131.216,64
0
21. Jahresüberschuss
24. Zuweisung zur gesetzlichen Rücklage 25. Zuweisung zu freien Rücklagen
-2.493.116,15
0
26. Jahresergebnis
8.831.049,37
-9.404
27. Verlustvortrag aus dem Vorjahr
-51.818.406,65
-42.414
28. Bilanzverlust
-42.987.357,28
-51.818
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 67
7.3
KONZERNGELDFLUSSRECHNUNG ZUM 31. DEZEMBER 2013
2013 in €
2012 in T€
1.820.802,38
-18.294
44.677.209,46
42.911
+/- Abschreibungen/Zuschreibungen auf Finanzanlagen
4.126.151,04
6.938
+/- Verluste/Gewinne aus Anlagenabgängen
-2.533.224,88
-612
-11.528.674,89
-8.959
-2.647.795,34
-2.576
-551.611,18
-578
33.362.856,59
18.830
-2.893.058,52
-923
784.211,54
1.269
0,00
425
-444.271,84
612
-/+ Veränderung der sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten)
2.649.148,76
-1.666
+/- Veränderung der erhaltenen Anzahlungen
2.269.077,07
149
Nettogeldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit: Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit +
Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen
-
Auflösung der Investitionszuschüsse
-
Auflösung der erhaltenen Baukostenzuschüsse
-
Ergebnisanteile von assoziierten Unternehmen Geldfluss aus dem Ergebnis
-/+ Veränderung der Vorräte -/+ Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen -/+ Veränderung der Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen, nicht konsolidiert -/+ Veränderung der Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
+/- Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen +/- Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht +/- Veränderung der Rückstellungen +/- Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten) Nettogeldfluss aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Zahlungen für Ertragsteuern Nettogeldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit
68 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
10.500.660,92
5.484
3.925.756,62
13.066
-10.441.086,05
9.386
2.943.115,66
-44.336
42.656.410,75
2.296
2.858.995,74
-106
45.515.406,49
2.190
7.3
KONZERNGELDFLUSSRECHNUNG ZUM 31. DEZEMBER 2013
Nettogeldfluss aus der Investitionstätigkeit: -
Investitionen in immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen
-64.290.238,10
-71.111
-
Investitionen in Finanzanlagen
-40.023.988,08
-181
+
Erlöse aus dem Abgang von Anlagevermögen
46.115.880,73
8.220
-
Konsolidierungskreisänderung
0,00
-4
-58.198.345,45
-63.077
4.966.854,91
4.467
Nettogeldfluss aus der Finanzierungstätigkeit: +
Einzahlungen in das Eigenkapital
-
Ergebnisanteil (Ausschüttung) Minderheitengesellschafter
-630.455,67
-70
+
Erhaltene Investitionszuschüsse (saldiert mit Rückzahlung)
42.911.320,76
52.949
+
Erhaltene Baukostenzuschüsse
4.242.636,83
2.074
+
Entnahmen/Ausschüttungen von assoziierten Unternehmen
939.012,12
0
-91.624.265,18
51.966
-39.194.896,23
111.386
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel
-51.877.835,19
50.499
Stand der flüssigen Mittel zum 1. Jänner
56.875.992,35
6.377
4.998.157,16
56.876
+/- Veränderung der Finanzverbindlichkeiten
Stand der flüssigen Mittel zum 31. Dezember
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 69
8.
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2013
I. ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN ZUR DARSTELLUNGSFORM Der Konzernabschluss der Holding Graz zum 31.12. 2013 wurde entsprechend den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln, aufgestellt. Die Bilanzierung, Bewertung und der Ausweis der einzelnen Posten des Konzernabschlusses wurden nach den allgemeinen Bestimmungen der §§ 195 bis 211 UGB unter Berücksichtigung der Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften der §§ 222 bis 235 UGB sowie der §§ 244 bis 267 vorgenommen. Entsprechend den Bestimmungen des § 250 Abs. 3 UGB erfolgte die Bewertung im Konzernabschluss nach dem Grundsatz der Einheitlichkeit, wobei von der Fortführung der Unternehmen ausgegangen wird. Erforderliche Bewertungsanpassungen wurden vorgenommen. Der Grundsatz der Einzelbewertung von Vermögensgegenständen und Schulden wurde beachtet. Der Bilanzstichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31. 12.
■a chtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb
GmbH, Graz (100 %) ■E nergie Graz Holding GmbH, Graz (100 %) ■S chöckl Seilbahn GmbH, Graz (99 %) ■S TYRIAN AQUA SERVICE GmbH, Graz (100 %) ■Z entral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H., St. Ilgen (71,5 %) ■S ERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH, Graz (51 %) ■S ERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG, Graz (51 %) ■A .D. BioErde und Kompost GmbH, Graz (51 %) ■G razer Schleppbahn GmbH, Graz (100 %) ■W aschbetriebe Graz GmbH, Graz (100 %) Assoziierte Unternehmen Folgende Beteiligungen werden nach der At-EquityMethode in den Konzernabschluss einbezogen: ■E nergie Graz GmbH, Graz (49 %) ■E nergie Graz GmbH & Co KG, Graz (49 %) ■ F lughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH, Feld-
kirchen bei Graz (49 %) ■e -mobility Graz GmbH, Graz (47,5 %) ■ I TG Informationstechnik Graz GmbH, Graz (19 %)
KONSOLIDIERUNGSKREIS Vollkonsolidierung Die Einzelabschlüsse folgender gemäß § 228 Abs. 3 UGB verbundenen Unternehmen werden vollkonsolidiert: ■ T eilkonzern Ankünder GmbH, Graz (75,1 %) ■ City-Light „Ankünder” GmbH, Graz (100 %) ■ WERBE-UNION-PLAKATIERUNGS- UND WERBEGESELLSCHAFT m. b. H., Graz (100 %) ■ T eilkonzern Flughafen Graz Betriebs GmbH, Feldkirchen bei Graz (99,9 %) ■ Flughafen Graz Bodenservices GmbH, Feldkirchen bei Graz (63 %) ■ AIRPORT PARKING GRAZ GmbH, Feldkirchen bei Graz (85 %) ■B estattung Graz GmbH (100 %) ■C itycom Telekommunikation GmbH, Graz (100 %) ■ F reizeit Graz GmbH, Graz (100 %)
70 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
■ I SPA Werbung Ges.mbH, Wien (49 %) ■ P rogress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg
(49 %) ■ P SG Poster Service GmbH, Klagenfurt am Wörthersee (49 %) ■ Teilkonzern Europlakat, d.o.o., Zagreb (49 %) ■ Metropolis Media d.o.o., Zagreb (100 %) ■ Fulltime d.o.o., Zagreb (100 %) ■ Teilkonzern Europlakat, d.o.o., Ljubljana (42,37 %) ■ In-Reklam Progress d.o.o., Ljubljana (100 %) ■ Europlakat SH.P.K., Prishtina (75 %) ■ Plakatiranje d.o.o., Ljubljana (54 %) ■ Madison d.o.o., Maribor (100 %) ■ Plakatiranje d.o.o, Ljubljana (46 %) ■ Svetlobne Vitrine d.o.o., Ljubljana (100 %) ■ Metropolis Media d.o.o., Ljubljana (100 %) ■ Interflash d.o.o., Ljubljana (100 %)
II. KONSOLIDIERUNGS-, BILANZIERUNGSUND BEWERTUNGSMETHODEN Konsolidierungsmethoden Bei der Kapitalkonsolidierung und der At-EquityKonsolidierung wird die Buchwertmethode verwendet. Die in den einzelnen Abschlüssen ausgewiesenen unversteuerten Rücklagen werden abzüglich der latenten Steuern im Konzernabschluss unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen. Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung der Flughafen Graz Betriebs GmbH und der ehemaligen AEVG wird als Firmenwert mit einer Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. ITG Informationstechnik Graz GmbH und e-mobility Graz GmbH wurden im Jahr 2011 erstmals im Rahmen der At-Equity-Konsolidierung einbezogen. Die Anteile an der ITG Informationstechnik Graz wurden im Jahr 2010 um einen Betrag von € 19,00 erworben. Die Erstkonsolidierung ist zum 1. 1. 2011 erfolgt. Der daraus resultierende passive Unterschiedsbetrag beträgt € 80.793,64 und wurde sofort mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Gesellschafter der ITG Informationstechnik Graz GmbH haben im Jahr 2011 weiters Sacheinlagen geleistet, die nicht den Beteiligungsverhältnissen entsprochen haben. Daraus ergibt sich ein weiterer Unterschiedsbetrag in Höhe von € 323.317,26. Der aktive Unterschiedsbetrag in Höhe von € 1.141,87 wurde mit der Gewinnrücklage verrechnet. Die e-mobility wurde mit Stichtag 27. 8. 2011 zum Erwerbszeitpunkt erstmalig At-Equity-konsolidiert. Nachdem diese Gesellschaft neu gegründet wurde, ergibt sich kein Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung. Im Geschäftsjahr 2012 wurde die Grazer Schleppbahn GmbH mit 1. 1. 2012 erstkonsolidiert. Der daraus resultierende passive Unterschiedsbetrag beträgt € 311.785,05 und wurde sofort mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Anteile an der Waschbetriebe Graz GmbH wurden im Geschäftsjahr 2012 um einen Betrag von € 2,00 erworben. Der daraus resultierende Un-
8.
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2013
terschiedsbetrag in Höhe von € 32.638,18 wurde mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die übrigen, sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebenden aktiven Unterschiedsbeträge wurden als Firmenwert eingestuft und mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die passiven Unterschiedsbeträge, soweit sie aus thesaurierten Gewinnen stammen, wurden in die Gewinnrücklagen eingestellt. Mit 1. 1. 2013 wurden die Gesellschaften ISPA Werbung Ges.mbH, Wien, Progress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg, und PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt, im Rahmen der At-EquityKonsolidierung erstmals einbezogen. Erstkonsolidierung Der Konzernabschluss ist gemäß den §§ 244 bis 267 UGB aufgestellt worden. Zum Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurden die folgenden Stichtage gewählt: Vollkonsolidierte Unternehmen bzw. Teilkonzerne Teilkonzern Ankünder GmbH 1. Jänner 1994 Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m. b. H 1. Jänner 1994 Freizeit Graz GmbH 1. Jänner 1994 Schöckl Seilbahn GmbH 1. Jänner 1994 Bestattung Graz GmbH 11. Dezember 1997 Citycom Telekommunikation GmbH 11. Dezember 1997 STYRIAN AQUA SERVICE GmbH 4. Dezember 2002 Energie Graz Holding GmbH 9. Juli 2002 Teilkonzern Flughafen Graz Betriebs GmbH 31. Dezember 2004 SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH 1. Jänner 2007 SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG
1. Jänner 2007 achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH 1. Jänner 2007 A. D. BioErde und Kompost GmbH 24. März 2009 Grazer Schleppbahn GmbH 1. Jänner 2012 Waschbetriebe Graz GmbH 1. Jännner 2012 At-Equity-konsolidierte Unternehmen 2013 wurden die hier genannten Unternehmen AtEquity-konsolidiert. Als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurden folgende Stichtage gewählt: Teilkonzern Europlakat d.o.o., Slowenien 1. Jänner 1994 Teilkonzern Europlakat d.o.o., Kroatien1) 1. Jänner 1994 Energie Graz GmbH 9. April 2003 Energie Graz GmbH & Co KG 1. Jänner 2003 Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH 31. Dezember 2004 e-mobility Graz GmbH 27. August 2011 ITG Informationstechnik Graz GmbH 1. Jänner 2011 ISPA Werbung Ges.mbH 1. Jänner 2013 Progress Außenwerbung Ges.m.b.H. 1. Jänner 2013 PSG Poster Service GmbH 1. Jänner 2013 1)
Zum 31.12.2008 erstmals Konzernabschluss, bis 31.12.2007 Einzelabschluss
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Die angeschafften immateriellen Gegenstände des Anlagevermögens und die Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die, soweit abnutzbar, um planmäßige und erforderlichenfalls um außerplanmäßige Abschreibungen vermindert sind. In den Herstellungskosten selbsterstellter Sachanlagen werden neben den Einzelkosten angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen der immateriellen Gegenstände des Anlagevermögens und der Sachanlagen erfolgen linear und werden über einen Zeitraum von 4 Jahren bis zu 50 Jahren vorgenommen. Die Zu- und Abgänge werden analog des § 7 Abs. 2 EStG anteilig abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von € 400,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. Ausgenommen davon ist der Bereich der Zähler und Messgeräte, deren Abschreibungen der Nutzungsdauer entsprechend vorgenommen werden. Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen: (Immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen/Nutzungsdauer in Jahren bzw. Vertragsdauer)
Bebaute Grundstücke, grundstücksgleiche 15–50 Rechte und Bauten, einschließlich auf fremdem Grund Grundstückseinrichtungen
10–25
Leitungen und ähnliche Anlagen
20–50
Beförderungsanlagen Verkehr Die in Fremdbesitz befindlichen Anteile am Eigenkapital der vollkonsolidierten Unternehmen werden in der entsprechenden Position im Eigenkapital erfasst.
Seilbahnen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
8–25 25 4–10
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 71
8.
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2013
Die für die Anschaffung und Herstellung von Sachanlagen gewährten Investitionszuschüsse werden auf der Passivseite ausgewiesen und analog der Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände, für die sie gewährt wurden, aufgelöst. Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem aktuellen Kurswert zum Bilanzstichtag, erforderlichenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Für die anteiligen laufenden Erträge der thesaurierenden Investmentfonds wurde eine Zuschreibung zum Anschaffungswert bis zur Höhe des rechnerischen Wertes zum Jahresultimo vorgenommen. Eine Aufstockung des Bilanzansatzes über den Kurswert hinaus wurde aufgrund des kaufmännischen Vorsichtsprinzips nicht vorgenommen. Die Beteiligungen an nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden mit ihren Anschaffungskosten bzw. mit den ihnen beizulegenden niedrigeren Werten angesetzt. Die Bewertung des Umlaufvermögens erfolgt unter Anwendung des strengen Niederstwertprinzips,
wobei der Buchwert der Vorräte mithilfe des gewogenen Durchschnittspreisverfahrens errechnet wird. Im Bereich des Lagermaterials wird bei geringer Umschlaghäufigkeit in Einzelfällen eine Abwertung vorgenommen. Bei der Bewertung von Forderungen werden erkennbare Risiken durch individuelle Abwertungen berücksichtigt; dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Im Geschäftsjahr 2013 wurde erstmals aufgrund der Steuerhängigkeit und zur vollständigeren Darstellung der Vermögenslage von der Aktivierungsmöglichkeit aktiver latenter Steuern gemäß § 198 Abs. 10 UGB Gebrauch gemacht. Die Baukostenzuschüsse werden passiviert und über 35 Jahre verteilt aufgelöst. Die Rückstellungen für Abfertigungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren mit einem Rechnungszinssatz von 2,0 % p. a. (VJ: 3,5 % p. a.) berechnet. Als kalkulatorisches Pensionsalter wird unter Beachtung der Übergangsbestimmungen laut Budgetbegleitgesetz 2011 (BGBI. I Nr. 111/2010 vom 30. 12. 2010) und des „BVG Altersgrenzen“
(BGBI. 832/1992) 62 Jahre für Frauen bzw. 62 Jahre für Männer zugrundegelegt. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen, für Anwartschaften nach dem Teilwertverfahren, auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 2,0 % p. a. (VJ: 3,5 % p. a.) berechnet. Die Rückstellungen für Kostenersätze für die zum Dienst bei der Holding abgeordneten Gemeindebediensteten umfassen Kostenersätze für Jubiläumsgeldzahlungen. Diese werden nach den gleichen Grundsätzen wie die Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder berechnet. Das kalkulatorische Pensionsalter wird bei Frauen und Männern mit 62 Jahren unter Beachtung der Übergangsbestimmungen laut Budgetbegleitgesetz 2011 (BGBl. I Nr. 111/2010 vom 30. 12. 2011) und des „BVG Altersgrenzen“ (BGBl. 1992/832) angesetzt. Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder für Kollektivvertragsbedienstete werden mit ihrem versicherungsmathematischen Wert unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 2,0 % p. a. (VJ: 3,5 % p. a.) ausgewiesen.
I. BETEILIGUNGEN AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN (TABELLE 1) Stand
Zugang
1. 1. 2013
Energie Graz GmbH, Graz Energie Graz GmbH & Co KG, Graz
Abgang
Stand
Abschreibung
31. 12. 2013
€
€
€
€
28.072,93
1.982,73
0,00
30.055,66 27.619.022,95
31.367.310,74
0,00
3.748.287,79
Europlakat, d.o.o., Ljubljana
4.005.189,29
0,00
1.019.279,88
2.985.909,41
Europlakat, d.o.o., Zagreb
3.160.215,28
0,00
366.632,66
2.793.582,62
ISPA Werbung Ges.mbH, Wien
0,00
64.381,83
9.241,33
Progress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg
0,00
1.469.282,34
166.632,57
0,00
374.169,29
14.731,74
Poster Service GmbH, Klagenfurt
55.140,50 1.302.649,77 359.437,55
Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH, Feldkirchen
86.669,74
53.866,60
0,00
140.536,34
e-mobility Graz GmbH, Graz
18.049,21
775,86
0,00
18.825,07
ITG Informationstechnik Graz GmbH, Graz
72 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
316.410,99
0,00
12.056,61
304.354,38
38.981.918,18
1.964.458,65
5.336.862,58
35.609.514,25
8.
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2013
Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt, bei Fremdwährungsverbindlichkeiten wird erforderlichenfalls der höhere Stichtagskurs zur Bewertung herangezogen. Der Jahresabschluss der Europlakat d.o.o., Zagreb wurde in kroatischen KUNA aufgestellt. Die Umrechnung der für die At-Equity-Konsolidierung relevanten Posten erfolgte nach dem Stichtagsprinzip, unter Zugrundelegung des Mittelkurses per 31. 12. 2013. Im Dezember 2007 hat die Stadt Graz mit der Holding Graz einen Verkehrsfinanzierungsvertrag auf Basis des durch die Holding Graz für die Öffentlichkeit zu erbringenden „Öffentlichen-Personennahverkehr-Angebots“ (ÖPNV-Angebot) abgeschlossen. Die Stadt Graz verpflichtet sich, für die Verlustabdeckung bzw. Finanzierung des jährlichen Gesamtrahmens im Zusammenhang mit dem ÖPNVAngebot durch die Holding Graz Linien zu sorgen. Der jährliche Gesamtrahmen besteht aus einem fixen und einem variablen, fahrgastzahlabhängigen Teil. Der Vertrag ist mit 1. 1. 2008 in Kraft getreten und auf unbestimmte Zeit abgeschlossen worden. Eine erstmalige Kündigung ist mit Wirksamkeit 31. 12. 2016 möglich. Das Vertragsvolumen beläuft sich durchschnittlich auf rd. € 48,4 Mio. pro Jahr. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSITIONEN DER KONZERNBILANZ UND DER KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Die Postenbezeichnungen werden gemäß § 223 Abs. 4 UGB auf die tatsächlichen Inhalte verkürzt. 1. Bilanz Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem konsolidierten Anlagenspiegel zu entnehmen. Bei den immateriellen Vermögensgegenständen ist die Aktivierung von Wasserbezugsrechten von insgesamt € 5.638.705,48 bei der Holding Graz im Rahmen der Erst- bzw. Folgekonsolidierungsmaß-
nahmen mit dem Passivposten Baukostenzuschüsse bei der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m. b. H. gegengerechnet worden.
tente Steuern in Höhe von € 581.647,51 passiviert, aktive latente Steuern in Höhe von € 6.662.500,00 wurden nicht aktiviert.
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen entwickelten sich im Berichtsjahr im Detail wie folgt: (Tabelle 1)
Die Anteile konzernfremder Gesellschafter betreffen Fremdanteile an der ■Z entral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H.: € 23.664,23 (VJ: 23,2 T€) ■ F lughafen Graz Bodenservices GmbH: € 113.895,00 (VJ: 95,3 T€) ■A IRPORT PARKING GRAZ GmbH: € 64.388,38 (VJ: 63,2 T€) ■S ERVUS ABFALL Dienstleistungs GmbH: € 20.687,39 (VJ: 21,3 T€) ■S ERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG: € 1.561.592,02 (VJ: 1.913,2 T€) ■A .D. BioErde und Kompost GmbH: € 75.166,16 (VJ: 73,3 T€) ■A nkünder GmbH: € 7.178.055,44 (VJ: 0,0 T€) ■C ity-Light “Ankünder” GmbH: € -138.317,23 (VJ: 0,0 T€) ■W ERBE-UNION-PLAKATIERUNGS- und WERBEGESELLSCHAFT m.b.H.: € -145.035,93 (VJ: 0,0 T€) ■E uroplakat d.o.o., Zagreb: € -2.183.045,81 (VJ: 0, 0 T€) ■E uroplakat d.o.o., Ljubljana: € 356.764,79 (VJ: 0,0 T€) ■ P SG Poster Service GmbH: € 66.887,89 (VJ: 0,0 T€) ■ P rogress Außenwerbung Ges.m.b.H.: € 67.758,88 (VJ: 0,0 T€) ■ I SPA Werbung Ges.mbH: € -2.301,10 (VJ: 0,0 T€)
In den Ausleihungen an assoziierte Unternehmen sind Ausleihungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr von € 3.377.956,70 enthalten (VJ: 46.066,6 T€). Die Fristigkeiten der Forderungen (inkl. der Angabe der Pauschalwertberichtigungen) und Verbindlichkeiten sind dem konsolidierten Forderungenund Verbindlichkeitenspiegel zu entnehmen. In den Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von € 3.065.081,85 (VJ: 2.598,4 T€) und sonstige Forderungen in Höhe von € 658.382,27 (VJ: 680,8 T€) enthalten. Die gegenseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten der vollkonsolidierten Unternehmen werden im Zuge der Schuldenkonsolidierung aufgerechnet. In den sonstigen Forderungen sind Erträge in Höhe von € 1.169.824,80 (VJ: 1.073,0 T€) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Im Geschäftsjahr 2013 wurde erstmals von der Aktivierungsmöglichkeit aktiver latenter Steuern gemäß § 198 Abs. 10 UGB Gebrauch gemacht. Der Stand der aktiven latenten Steuern in Höhe von € 7.155.765,62 resultiert aus der Saldierung von aktiven latenten Steuern in Höhe von € 9.415.486,40 und passiven latenten Steuern in Höhe von € 2.259.720,78. In Vorjahr wurde eine Rückstellung für passive la-
Die übrigen sonstigen Rückstellungen beinhalten eine Rückstellung in Höhe von € 1.463.000,00 (VJ: 13.906,9 T€) für zukünftige Entsorgungskosten des Teerölfunds in einem alten Gasometer, der im Zuge des Bauvorhabens Straßenbahnhauptwerkstätte am Gesamtareal Steyrergasse/Schönaugürtel gemacht wurde. Diese Rückstellung wurde 2013 in Höhe von € 12.443.900,36 aufgelöst, da der Gasometer inzwischen als Altlast gem. § 18 Altlastensanierungsgesetz (Kriegsaltlast) eingestuft
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 73
8.
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2013
wurde. Dies bedeutet, dass die Republik Österreich diese Altlast auf eigene Rechnung saniert. Da aber die konkret anzuwendende Sanierungs- oder Sicherungsvariante erst mittels gezielter Untersuchungen im Laufe des Jahres 2014 festgelegt wird, bleibt für die Holding Graz ein Restrisiko, dass doch einzelne Kostenpositionen aus diesem Titel (z. B. Leitungsverlegungen) nicht durch die BALSA (Bundesaltlaste nsanierungsges.m.b.H.) realisiert werden und daher doch durch die Holding Graz zu finanzieren sind. Daher steht die Rückstellung derzeit noch mit € 1.463.000,00 in der Bilanz zu Buche. In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von € 6.139.812,68 (VJ: 3.978,3 T€) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung in Höhe von € 3.146.986,80 (VJ: 2.994,8 T€) und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von € 16.407.014,85 (VJ: 12.633,4 T€). Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen:
1. aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen (Betrag des folgenden Geschäftsjahres: € 2.907.227,59; Betrag der folgenden 5 Geschäftsjahre: € 14.501.334,14) 2. aus sonstige finanzielle Verpflichtungen (Betrag des folgenden Geschäftsjahres: € 66.637,05; Betrag der folgenden 5 Geschäftsjahre: € 333.185,25) Unter den Haftungsverhältnissen werden erfasst: ■D ie Haftungsübernahmen für gewährte Darlehen des Umwelt- und Wasserwirtschaftsfonds beim Wasserverband Umland Graz in Höhe von € 191.769,87 (VJ: 266,5 T€). ■D ie Haftung der Gesellschaft gegenüber der Stadt Graz für die ausgegliederten Verpflichtungen aus den Kollektivverträgen. Die Bewertung der Eventualverbindlichkeit erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen für Anwartschaften nach dem Teilwertverfahren auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 2,0 % p. a. (VJ: 3,5 % p. a.) und beträgt € 129.863.065,62 (VJ: 106.672,2 T€). ■D ie Haftung als Bürge und Zahler gemäß der
Vereinbarung zwischen der Grazer Schleppbahn GmbH, der A.S.A. Abfallservice AG und der Holding Graz im Ausmaß von € 2.100.000,00 (VJ: 2.200,0 T€) für den Zeitraum von 2013 bis 2035, jährlich fallend um € 100.000,00. ■E ine Garantie gegenüber Herrn Bruno Wakonig betreffend Mietvertrag Steinfeldhaus in Höhe von € 130.000,00 (VJ: 130,0 T€). ■D ie Energie Graz GmbH & Co KG und die OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG haben einen Vertrag über die Zuweisung, den Kauf und die Errichtung der Vergütung von Ökostrom abgeschlossen. Die Holding Graz übernimmt die Garantie zur Sicherstellung aller Rechte des Begünstigten (OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG, Wien) aus dem Vertrag vom 02. 12. 2013 bis zu einem Betrag in Höhe von € 408.000,00 (VJ: 428,4 T€). ■E ine Haftung in Höhe von € 235.000,00 (VJ: 0,0 T€) resultierend aus einem Kaufvertrag zwischen der damaligen Grazer Stadtwerke AG und der Blueship One Projektentwicklung aus dem Jahr 2007 aufgrund von Kontaminationen im Erdreich.
II. UMSATZERLÖSE (TABELLE 2)
Betrieb von Verkehrseinrichtungen (Bus und Straßenbahn)
2013
2012
in €
in €
43.658.804,85
43.282.581,07
Betrieb des Verkehrsflughafens Graz
31.244.887,02
30.978.513,68
Wasserwirtschaft
30.942.063,41
29.482.530,35
Bestattungsleistungen, Leichenverbrennung, Urnenfriedhof
6.671.632,69
7.007.959,58
Durchführung von Werbung jeder Art
13.388.775,71
11.658.567,41
Abfallwirtschaft
29.448.539,82
30.053.799,77
Betrieb von Sport- und Freizeitanlagen sowie Gastronomie
3.914.106,22
3.799.238,82
Dienstleistungen der Telekommunikation
8.742.498,92
8.306.783,55
Reinigung und Winterdienst
6.210.474,00
11.963.638,78
Sonstige Dienstleistungen
5.905.181,94
5.769.294,07
Abwasser und Stadtraum
37.169.708,52
31.796.929,74
Konzerninterne Umsätze
74 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013
-6.806.970,13
-6.344.375,87
210.489.702,97
207.755.460,95
8.
ANHANG ZUM JAHRESABSCHLUSS 2013
2. Gewinn- und Verlustrechnung Im Zuge der Aufwands- und Ertragseliminierung wurden die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung um die konzerninternen Umsätze bzw. Aufwendungen bereinigt. Die gesamten Umsatzerlöse (davon Auslandsumsätze in der Höhe von € 373.574,58 (VJ: 270,6 T€) werden den verschiedenen Geschäftsfeldern wie folgt zugerechnet: (Tabelle 2) Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen: Auszahlung von Abfertigungen: € 1.391.887,59 (VJ: €1.639.665,87) Zufuhr Vorsorge für Abfertigungen: € 2.962.563,66 (VJ: € 1.981.312,10) Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekasse: € 555.257,10 (VJ: 471.063,05). Die Erträge aus assoziierten Unternehmen betreffen Gewinnanteile an der ISPA Werbung Ges.mbH, Wien: € 301.942,22 (VJ: 0,0 T€), an der Progress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg: € 438.756,58 (VJ: 0,0 T€), an der PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt: € 283.357,73 (VJ: 0,0 T€), an Europlakat d.o.o., Ljubljana: € 0,00 (VJ: 92,8 T€), an der Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH: € 104.926,65 (VJ: 51,1 T€), an der Energie Graz GmbH: € 1.982,73 (VJ: 1,9 T€), an der Energie Graz GmbH & Co KG: € 0,00 (VJ: 1.052,6 T€) und an der e-mobility Graz GmbH: € 775,86 (VJ: 1,4 T€). Die Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen die Energie Graz GmbH & Co KG in Höhe von € 3.748.287,79 (VJ: 3.629,6 T€); die ISPA Werbung Ges.mbH, Wien mit € 9.241,33 (VJ: 0,0 T€); die Progress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg mit € 166.632,57 (VJ: 0,0 T€); die PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt mit € 14.731,74 (VJ: 0,0 T€); die Europlakat d.o.o., Zagreb in Höhe von € 120.065,17 (VJ: 1.034,8 T€); die Europlakat d.o.o., Ljubljana mit € 635.266,42 (VJ: 2.546,6 T€) und ITG Informationstechnik Graz GmbH mit € 12.056,61 (VJ: 1,4 T€). Davon entfallen € 4.126.151,04
(VJ: 6.945,2 T€) auf Abschreibungen.
gestellte und 1.779 (VJ: 1.767) ArbeiterInnen.
Der Minderheitenanteil am Jahresergebnis beinhaltet Anteile an: ■Z entral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H.: € 473,37 (VJ: 1,1 T€) ■ F lughafen Graz Bodenservices GmbH: € 18.583,84 (VJ: -20,0 T€) ■A IRPORT PARKING GRAZ GmbH: € 49.307,56 (VJ: 48,1 T€) ■S ERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH: € 3.472,67 (VJ: 4,3 T€) ■S ERVUS ABFALL Dienstleistungs GmbH & Co KG: € 226.623,68 (VJ: 476,6 T€) ■A .D. BioErde und Kompost GmbH: € 1.828,90 (VJ: 5,6 T€) ■A nkünder GmbH: € 904.065,94 (VJ: 0,0 T€) ■E uroplakat d.o.o., Ljubljana: € -253.800,68 (VJ: 0,0 T€) ■E uroplakat d.o.o., Zagreb: € -80.193,34 (VJ: 0,0 T€) ■ I SPA Werbung Ges.mbH, Wien: € -2.301,10 (VJ: 0,0 T€) ■ P rogress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg: € 67.758,88 (VJ: 0,0 T€) ■ P SG Poster Service GmbH, Klagenfurt: € 66.887,89 (VJ: 0,0 T€)
b) Aufwendungen für Organe der Konzernleitung In den Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung sind Aufwendungen für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte in Höhe von € 139.548,63 (VJ: 202,2 T€) enthalten. Die Vergütungen für das Geschäftsjahr 2013 an den Aufsichtsrat des Mutterunternehmens betrugen € 38.082,08 (VJ: 32,9 T€). Die Bezüge der GeschäftsführerInnen des Mutterunternehmens beliefen sich im Jahr 2013 auf € 665.201,34 (VJ: 649,5 T€). BESTÄTIGUNGSVERMERK Der veröffentlichte Jahresabschluss trägt das uneingeschränkte Testat des Wirtschaftsprüfers. Graz, am 29. April 2014
Die Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer betragen: ■ f ür die Prüfung des Einzel- und Konzernabschlusses der Holding Graz: € 75.871,00 (VJ: 63,0 T€) ■ f ür die Prüfung des Einzelabschlusses der Energie Graz Holding GmbH: € 3.000,00 (VJ: 2,0 T€) Für sonstige Leistungen des Konzernabschlussprüfers sind € 0,00 (VJ: 12,1 T€) für die Holding Graz GmbH angefallen. III. SONSTIGE ANGABEN a) Anzahl der ArbeitnehmerInnen Die durchschnittliche Anzahl der ArbeitnehmerInnen betrug 2.482 (VJ: 2.469), davon 704 (VJ: 702) An-
Die Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Wolfgang MALIK Mag. Dr. Wolfgang MESSNER Mag.a Barbara MUHR
HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2013 | 75
FOTOCREDITS Fotos: Joel Kernasenko Seite 8: Joel Kernasenko / istockphoto.com / Kevin Griebaum – Holding Graz / Emanuel Droneberger – Holding Graz Seite 9: Toni Muhr – Ankünder / Joel Kernasenko (2) / Emanuel Droneberger – Holding Graz
IMPRESSUM Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH Andreas-Hofer-Platz 15 | 8010 Graz Austria Tel.: +43 316 887-0 Fax: +43 316 887-1052 office@holding-graz.at www.holding-graz.at Für den Inhalt verantwortlich: Konzernkommunikation der Holding Graz presse@holding-graz.at Gestaltung und Gesamtkonzept: achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH Textkonzept Mag.a Marie-Theres Zirm, cardamom Druck: Styria Print GmbH
kompensiert
Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Styria Print GmbH, UW-Nr. 938
Id-Nr. 1437898 www.druckmedien.at
Gedruckt nach der Richtl des Österreichischen Um Medienfabrik Graz, UW-N
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