Geschäftsbericht 2011

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SYNERGie HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011



SYNERGie das ganze ist mehr als die summe seiner teile (Aristoteles)

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alles unter EINem DACH Mit umfangreichen Zentralisierungsschritten und einem Maßnahmenplan für eine optimierte Unternehmenskultur verfolgt die Holding Graz konsequent ihre Ziele zur Erreichung von Synergieeffekten und Einsparungspotenzialen und sichert so langfristig die Daseinsvorsorge für alle Grazerinnen und Grazer. Neue strategische Ausrichtung Mit der Umfirmierung der Grazer Stadtwerke AG in GRAZ AG wurde die strategische Ausrichtung des Unternehmens als Stadtholding für kommunale Dienste und privatwirtschaftliche Angelegenheiten im Jahr 2008 eingeleitet. Im Frühjahr 2009 stellten Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl und Bürgermeisterstellvertreterin Lisa Rücker die Organisationsreform „Haus Graz“ vor. Um die Daseinsvorsorge für die Stadt Graz zu sichern und die marktwirtschaftlichen Beteiligungen weiterhin gut zu steuern, galt es, die Strukturen im Haus Graz neu zu ordnen. Damit erfolgte der Startschuss für eine umfangreiche organisatorische Neustrukturierung. Seit Oktober 2010 firmiert das Unternehmen nun unter dem neuen Namen Holding Graz ‒ Kommunale Dienstleistungen GmbH, seit 1. Jänner 2011 wird die Neuregelung des „Hauses Graz“ im Alltag gelebt. Mit der Umgründung in eine GmbH sollte außerdem die Basis für die raschere Durchsetzung strategischer Ziele sowie für mehr Transparenz bei zukünftigen Unternehmensentscheidungen geschaffen werden, während in operativer Hinsicht die Entscheidungen des Managements/Aufsichtsrates weiterhin aus der politischen Diskussion herausgehalten werden sollten. Drei-Säulen-Struktur Die Holding Graz baut auf drei Säulen: Die Sparte „Management/Beteiligungen“ unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden Dipl.-Ing. Wolfgang Malik umfasst dabei neben den hausinternen Managementbereichen und Stabsstellen auch die großen Unternehmen Flughafen, Bestattung, Freizeit Graz, Schöckl Seilbahn, Ankünder, Citycom und die Wer-

beagentur achtzigzehn. Sitz der Sparte „Management/Beteiligungen“ ist das Headquarter auf dem Andreas-Hofer-Platz. Das von Architekt Rambald Steinbüchel-Rheinwall entworfene, denkmalgeschützte Haus zählt zu den bedeutendsten Beispielen der Grazer Architektur der Zwischenkriegszeit. In der Sparte „Linien/Energie“ unter der Leitung von Vorstandsdirektorin Mag.a Barbara Muhr sind unter anderem 74 Straßenbahnen und 148 Autobusse seit 2011 unter dem neuen Namen „Graz Linien“ für gut 100 Millionen jährliche Fahrgäste im Einsatz, während gleichzeitig auf den Sektoren Alternativenergie und Elektromobilität ökologische Pionierarbeit geleistet wird. Mit dem Neubau der Remise in der Steyrergasse wurde zukunftsweisend in die Erweiterung der Infrastruktur investiert und gleichzeitig ein modernes Bürogebäude mit optimalen Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen. Die Sparte „Services“ unter der Leitung von Vorstandsdirektor Mag. Dr. Wolfgang Messner stellt mit 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die dritte Säule innerhalb der Holding dar. Durch die Übertragung der kommunalen Aufgabenbereiche Abfallwirtschaft, Abwasserwirtschaft, Straßenerhaltung, Straßenreinigung und Winterdienst sowie Grünraumpflege und Werkstätten, die bis zum 1. Jänner 2011 in städtischen Organisationseinheiten bzw. in der AEVG angesiedelt waren, wurden an die 800 ArbeitnehmerInnen von der Stadt Graz der Holding zugewiesen und gemeinsam mit dem früheren Geschäftsbereich Wasser verschmolzen.

Gesteuert werden sämtliche Agenden der Sparte „Services“ von den Zentralen im hochmodernen Wasserwirtschaftskompetenzzentrum in Andritz und in der Sturzgasse. Abbau von Parallelstrukturen Mit der Übernahme der städtischen Aufgabenbereiche vereint die Holding damit ein noch größeres Angebot unter einem Dach. Durch das Zusammenlegen der Bereiche können Parallelstrukturen abgebaut und Doppelgleisigkeiten in Zukunft verhindert werden. So stehen in der Säule „Services“ nun alle Angelegenheiten der Abfallwirtschaft, die bisher bei den Wirtschaftsbetrieben (Sammlung) und der AEVG (Verwertung) angesiedelt waren, unter einer Leitung. Die Geschäftsfelder Wasser und Abwasser wurden zum Spartenbereich „Wasserwirtschaft“ und die Aufgabenbereiche Straße, also Straßenerhaltung und Straßenreinigung sowie Grünraumpflege, zum Spartenbereich „Stadtraum“ gebündelt. Neben den drei operativen Spartenbereichen wurde der Spartenbereich „KundInnenmanagement und Vertrieb“ eingerichtet, wo die kunden- und vertriebsrelevanten Aufgaben in einer eigenen Organisationseinheit gebündelt abgewickelt werden können. Mit neuen Strukturen, u. a. mit den neuen Sparten „Planungsmanagement und Infrastruktur“ und „KundInnenmanagement und Vertrieb“, setzten auch die Graz Linien Schritte, um Synergien und damit Einsparungen zu erzielen. Zentralisierungsmaßnahmen kennzeichnen den Bereich Informationstechnik, wo ein Großteil der MitarbeiterInnen in den Shared-Services-Bereich ITG

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wechselte und die verbleibenden IT-Dienste mit der Holding-Tochter Citycom fusioniert wurden. Mit der im Jahr 2012 beschlossenen Zusammenführung der Holding Graz Bestattung, die ihre Geschäftstätigkeit ausschließlich auf das Grazer Stadtgebiet beschränkt, und der Filialen im Umland sollen Synergien erzielt werden, die zu einer Ergebnisverbesserung und wirtschaftlichen Erstarkung führen sollen. Längerfristige Vision ist eine Organisation der Holding als Stammhausholding, in der alle Menschen dieser Stadt Kundinnen und Kunden sind und sich in allen Fragen der Daseinsvorsorge an einen Ansprechpartner wenden können, sowie als Beteiligungsholding mit marktorientierten Beteiligungen zur Stärkung der Finanzkraft. Optimierte Unternehmenssteuerung Grundlegende Strukturen, Abläufe, Verantwortlichkeiten, Termine und Prinzipien zur Steuerung, Planung und zum Reporting wurden in der Holding und deren Tochtergesellschaften gemäß der vorgegebenen Steuerungsrichtlinie des Hauses Graz adaptiert. Damit leistet die Holding einen wichtigen Beitrag zur Durchsetzung der strategischpolitischen Finanz- und Fachziele im Haus Graz und in weiterer Folge zur Erreichung des angestrebten Konsolidierungsziels. Die Steuerung des Konzerns wurde im direkten Umfeld des Vorstandsvorsitzenden in der Säule „Management/Beteiligungen“ in den Vorstandsstabsstellen Investitionssteuerung, Konzernsteuerung, Personalentwicklung, Business Development, Arbeitsrecht, ArbeitnehmerInnenschutz, Präventivfachkräfte, ergänzt durch die Managementbereiche Finanzen und Beteiligungen (FIBE), Marketing, Kommunikation, Vertrieb (MKV) sowie Personal und interne Services (PeIS), neu organisiert. Ähnlich dem bestehenden Verkehrsfinanzierungsvertrag zwischen Stadt und Graz Linien wurden auch für die Spartenbereiche Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Stadtraum Servicevereinbarungen (Service Level Agreements [SLAs])

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getroffen, die Ziele, Servicequalitäten und -mengen und die Kostenersätze zwischen der Eigentümerin Stadt Graz und der Holding Graz regeln. Durch die übergreifende Steuerung dieser Ziele durch die Eigentümerin Stadt Graz und die Tatsache, dass die Daseinsvorsorge im Einflussbereich der Stadt bzw. der öffentlichen Hand verbleibt (Verkauf an Dritte ist nur mit 2/3-Mehrheit des Gemeinderates möglich), ist auch die Versorgungssicherheit für die Zukunft gewährleistet. In insgesamt 44 neu strukturierten Vorstandssitzungen (jeweils montags) hat der Gesamtvorstand der Holding Graz einstimmig mehrere Hundert Beschlüsse gefasst. Weitere Beschlussfassungen erfolgten in zwei Generalversammlungen, die seit der Umgründung des Unternehmens in eine GmbH im Oktober 2010 einberufen werden, fünf Aufsichtsratssitzungen, 16 Sitzungen der Spartenausschüsse der Sparten „Management/Beteiligungen“, „Linien/Energie“ und „Services“ sowie des Präsidialausschusses und des Prüfungsausschusses. In regelmäßigen Abständen werden Zielvereinbarungs-/Management-/Planungsgespräche (MMG) zu aktuellen Entwicklungen, laufenden Projekten, Spezialthemen und allgemein zum Ausblick auf das Geschäftsjahr durchgeführt. Diese Gespräche führen die jeweiligen Vorstände mit den Verantwortlichen ihrer Sparte bzw. den Verantwortlichen von Beteiligungen, die Teil ihrer Sparte sind. Der Vorstandsvorsitzende nimmt in seiner Funktion an allen MMG teil. Für die Geschäftsberichte werden ab dem Jahr 2011 in einem Fünf-Jahres-Plan inhaltliche Schwerpunkte, das jeweilige Berichtsjahr betreffend, festgesetzt. Unternehmenskultur und Arbeitgeberverantwortung Management und MitarbeiterInnen sind gefordert, nach den Prinzipien der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit, Nachhaltigkeit und Gleichstellungsorientierung zu handeln. Energieeffizienz, ökologisches Handeln, Bürgerorientierung

und Transparenz sind primäre Bestandteile der Unternehmensstrategie der Holding Graz. Gleichzeitig unterstreicht die Holding Graz mit Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung (gesunde Ernährung am Arbeitsplatz, Entspannungs- und Sozialräume, Sport- und Ausgleichsbewegung am Arbeitsplatz) die hohe Wertigkeit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Führung der Holding Graz sieht es als ihren Auftrag, Geschlechtergleichstellung und damit zusammenhängend größtmögliche Chancengleichheit und Fairness für ALLE, unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter und sexueller Orientierung, in allen Bereichen zu leben und wird damit auch dem Auftrag der Eigentümerin Stadt Graz gerecht, die selbige Prinzipien in ihrer Steuerungsrichtlinie vorgibt. Ein regelmäßiges Reporting im sogenannten „Genderbericht“ soll sowohl Erfolge als auch Problemfelder sichtbar machen. Ein vom Vorstand initiiertes Projekt „Kompetenzmanagement“ wird die Basis für einen funktionierenden holdinginternen Arbeits- und Karrieremarkt darstellen. Die Unternehmenskollektivverträge wurden weiter reformiert bzw. den neuen strukturellen Erfordernissen angepasst (insbesondere Umstellung auf 14 Bezüge und Arbeitszeitregulierungen, u. a. werden Elternkarenzzeiten nun als im Unternehmen verbrachte Dienstzeiten behandelt). Der Gültigkeitsbereich wurde auf weitere Töchter (z. B. Citycom Telekommunikation GmbH und Bestattung der Grazer Stadtwerke GmbH) ausgeweitet. Die Implementierung neuer, durch Strukturänderungen anzuwendender Kollektivverträge in Haus GrazUnternehmen (ITG, GBG) wurde abrechnungstechnisch und organisatorisch unterstützt. Ausgehend von der neuen Unternehmensstrategie werden ein Leitbild und neue Konzernrichtlinien erarbeitet und so dem Management und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur besseren Orientierung dienen bzw. dafür sorgen, dass das Unternehmen Holding Graz bei allen Grazerinnen und Grazern als verantwortungsvolles Dienstleistungsunternehmen mit seiner breiten Palette an Aufgaben wahrgenommen wird.


Betriebsleitung Straßenbahn

Vorstand : Messner

Vorstandsvorsitzender: Malik

Vorstand : Muhr

Konzernsteuerung

Investitionssteuerung

Personalentwicklung

Arbeitsrecht, ArbeitnehmerInnenschutz, Präventivfachkräfte

Werkstätten

Business Development

KundInnenmanagement und Vertrieb

MKV – Marketing, Kommunikation & Vertrieb

KundInnenmanagement und Vertrieb

Wasserwirtschaft PeIS Personal & interne Services Planungs management und Infrastruktur Abfallwirtschaft FIBE Finanzen & Beteiligungen

Stadtraum

Operative Beteiligungs steuerung

Operative Beteiligungs steuerung

100 %

Energie Graz Holding

100 %

49 %

99,9 % 100 %

Energie Graz* 47,5 %

47,5 %

99 %

e-mobility Graz

100 % 100 % 100 %

86,6 %

19 %

Schleppbahn

0,5 % * Teilkonzern

Operative Beteiligungssteuerung

Ankünder*

Flughafen*

Freizeit Schöckl

51 %

Bestattung

100 %

IT / Citycom

71,5 %

achtzigzehn

51 % 100 %

ITG GBG

* Teilkonzern

15 %

Servus

SAS ZWHS BioErde

Waschbetriebe** Waterpool

** ist in Einbringung


ZUSAMMEN gefasst

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allgemeines 10 Auf einen Blick

11

Highlights 12

ZUSAMMEN erfasst

Organe 14 Bericht des Aufsichtsratsvorsitzenden

15

Gespräch mit dem Vorstand

16

die drei säulen

20

Management & beteiligungen

22

Finanzen und Beteiligungen

24

Marketing, Kommunikation und Vertrieb

26

Sponsoring 27 Personal und interne Services

28

Operative Beteiligungssteuerung

33

Operative Beteiligungssteuerung

59

■ Ankünder

34

Servus Abfall DienstleistungsGmbH

60

■ Flughafen

36

Styrian Aqua Service GmbH (SAS)

61

Freizeit

38

Zentral Wasserversorgung

Schöckl Seilbahn

39

Hochschwab-Süd, Ges.m.b.H

■ Bestattung

40

■ Citycom

42

■ Achtzigzehn

44

62

Forschung und entwicklung 63 Prognose- und risikobericht

Linien und energie

46

Holding Graz Linien

47

Energie Graz Holding

51

e-Mobility Graz

51

Zahlen . Daten . Fakten 70

services 52

Bilanz 72

Wasserwirtschaft

54

Gewinn- und Verlustrechung

74

Abfallwirtschaft

56

Anhang zum Jahresabschluss

76

Stadtraum

58

Die richtigen Nummern

81

65

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1.

allgemeines

ZUSAMMEN ZIEHEN WIR AM GLEICHEN STRANG

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1.1 auf einen blick

die holding in zahlen in T€

Umsatzerlöse 1) Holding Graz Linien Holding Graz Services Wasser Holding Graz Services Abwasser Holding Graz Services Abfallwirtschaft Holding Graz Services Stadtraum Holding Graz Bestattung Holding Graz Infotechnik Holding Graz Management Konzernabrechnung Betriebsergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Bilanzsumme Anlagevermögen Eigenkapital im weiteren Sinn 2) Investitionen 3) Abschreibungen 4) Personalaufwand

MitarbeiterInnen (31.12.) 5)

2008

2009

2010

2011

88.476,2

89.970,7

92.042,9

166.678,0

47.501,9

49.431,0

51.459,6

53.228,5

23.438,6

23.602,2

24.426,0

24.679,3

0,0

0,0

0,0

12.838,4

0,0

0,0

0,0

29.766,9

0,0

0,0

0,0

31.205,5

5.253,1

5.332,0

5.028,9

5.428,6

9.464,1

8.702,3

8.167,2

5.345,8

2.776,8

2.876,3

2.938,6

4.152,8

41,8

26,8

22,6

32,0

-9.646,0

-5.900,0

-14.045,4

-13.798,4

-6.370,7

-1.042,8

-39.121,0

-15.718,5

633.865,2

690.223,5

682.688,7

745.551,2

584.669,1

606.091,3

606.522,7

661.573,8

357.337,4

365.868,5

341.038,0

410.653,5

36.257,8

36.128,5

50.199,0

59.816,1

21.495,1

22.022,3

24.089,6

28.446,9

63.653,8

64.649,6

67.567,1

104.239,1

2008

2009

2010

2011

1.171

1.153

1.219

1.982

Umsatzerlöse aufgrund von Lieferungen und Leistungen inkl. Erlösen aus Kundenaufträgen und inkl. Erträgen aus Auflösung von Baukostenzuschüssen Eigenkapital zuzüglich unversteuerter Rücklagen und Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln 3) Zugang zum Anlagevermögen inklusive Rechten 4) Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und der Sachanlagen 5) Ohne Karenzierungen; Teilzeitbeschäftigungen wurden anteilsmäßig berücksichtigt 1)

2)

Werte in T€

Wirtschaftsplan 2011

IST 2011

Abweichung

EBITDA inkl. Zuschüssen

26.008

25.882

-126

EBITDA exkl. Zuschüssen

-49.592

-49.831

-239

VOLLZEITÄQUIVALENTE* INVESTITIONEN

2.409

2.300

-109

124.888

71.608

-53.280

*VZÄ exklusive Lehrlingen

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am schöckl 14 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

Seit Oktober 2010 firmiert das Unternehmen unter dem neuen Namen Holding Graz ‒ Kommunale Dienstleistungen GmbH, seit 1. Jänner 2011 wird die Neuregelung des „Hauses Graz“ im Alltag gelebt. Der neue gemeinsame Auftritt von Stadt Graz, Holding Graz und Graz Tourismus, kreiert in der Holding Graz-eigenen Agentur achtzigzehn, wird durch ein einheitliches Erscheinungsbild mit gemeinsamem Logo sichtbar gemacht.

Nach knapp 18 Monaten Bauzeit wurde mit dem Sport- und Wellnessbad Auster in Eggenberg das größte Sportbad Südösterreichs eröffnet. Mit einer Gesamtsumme von 41 Millionen Euro ist das Bad eine der größten Investitionen der Holding Graz. 2.000 Quadratmeter Wellnessbereich, 50-Meter-Sportbecken und einladender Freibereich mit Kinder-Erlebnisbecken gelten als Perlen der heimischen Freizeitlandschaft.

Rekorde

die auster

Highlights

Neuer auftritt

1.2

Zahlreiche Wanderwege, darunter ein barrierefreier Wanderweg für mobilitätseingeschränkte Personen, die Rodelbahn „Hexenexpress“, eine Orientierungslaufstrecke, ein Disc-Golf-Parcours, die Erweiterung des Kinderareals, Frischluftaktionen und Frischluftaktivtage und bestens präparierte Skipisten in den Wintermonaten sowie qualitativ hochwertige Gastronomie lockten 171.000 Schöckl-Liebhaber mit der Seilbahn auf den Grazer Hausberg.

Mit 350.000 Badegästen erzielten die Bäder der Freizeit Graz nach einem traumhaften August eines der bisher besten Ergebnisse überhaupt. Dabei lieferten sich das Auster Sport- und Wellnessbad in Eggenberg und das Bad Straßgang als Spitzenreiter ein Wettrennen. In sechs Bädern und vier Wellnessbereichen finden Gäste ein breit gefächertes Freizeit- und Wellnessangebot.


1.2 highlights

Durch die Übertragung der kommunalen Aufgabenbereiche Abfallwirtschaft, Abwasserwirtschaft, Straßenerhaltung, Straßenreinigung und Winterdienst sowie Grünraumpflege und Werkstätten, die bis zum 31. Dezember 2010 in städtischen Organisationseinheiten bzw. in der AEVG angesiedelt waren, wurden an die 800 MitarbeiterInnen von der Stadt Graz der Holding in die Sparte Services zugewiesen.

Die „e-Mobility Graz GmbH“ (Gesellschafter: Holding Graz, Energie Graz und Energie Steiermark) ist nun in der „Modellregion Graz und Umgebung“ aktiv geworden. Mit internationalen Großveranstaltungen wie der „e-Mobility Conference“ und laufenden Forschungsprojekten betreibt die Holding Graz Bewusstseinsbildung und forciert das Marketing von Dienstleistungen für die Anschaffung bzw. die Vermietung und den Verkauf von E-Fahrzeugen.

vernetzt

zukünftiges

service(s)

durch die stadt

Rund 277.000 Fahrgäste täglich haben das Unternehmen die 101-MillionenGrenze an jährlich beförderten Personen nach oben durchbrechen lassen. Entlang acht Straßenbahn-, 27 Bus- und acht Nachtbuslinien wurde 2011 eine Strecke zurückgelegt, die der mehr als 500-maligen Umrundung des Erdballs entspricht. Die Fahrgastbefragung 2011 weist für die Graz Linien erneut eine Verbesserung ihrer Dienstleistungen aus.

Die neuen Seiten auf www.holdinggraz.at bieten den Kundinnen und Kunden neben den klassischen Dienstleistungen auch zahlreiche neue Features. Die Holding setzt verstärkt auf neue Medien wie YouTube, FlickR, Facebook und informiert ihre Kundinnen und Kunden auch via Newsletter, aktueller Baustelleninformationen und App-Anwendungen über die Serviceleistungen des Konzerns.

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1.3

organe der Gesellschaft

gesicherte transparenz GENERALVERSAMMLUNG Stadtrat Univ.-Doz. DI Dr. Gerhard RÜSCH (99,84 % Anteil am Stammkapital Stadt Graz) GF Mag. Günter HIRNER (0,16 % Anteil am Stammkapital GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH) AUFSICHTSRAT Bürgermeister Mag. Siegfried NAGL, Vorsitzender Bürgermeister-Stv.in Lisa RÜCKER, stellvertretende Vorsitzende Stadtrat Univ.-Doz. DI Dr. Gerhard RÜSCH Nationalratsabgeordnete Adelheid Irina FÜRNTRATH-MORETTI Mag.a Sabine WENDLINGER-SLANINA Mag. Nikolaus LALLITSCH Mag. Christian KRAINER Mag.a Sieglinde PAILER Mag. Markus SCHEUCHER Mag.a Franziska WINKLER Gemeinderat Dr. Gerhard WOHLFAHRT Dr. Ernst WUSTINGER Horst SCHACHNER* Ernst MANINGER* Karl MITTEREGGER* DI Johann Georg SEILER* (bis 19. 9. 2011) Reinhard OTT* (ab 19. 9. 2011) Peter STRUCKL* Ing. Christian WEISS*

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SPARTENAUSSCHUSS Management und Beteiligungen Stadtrat Univ.-Doz. DI Dr. Gerhard RÜSCH, Vorsitzender Mag. Markus SCHEUCHER, stellvertretender Vorsitzender Mag.a Sieglinde PAILER Mag.a Sabine WENDLINGER-SLANINA Horst SCHACHNER* Ing. Christian WEISS*

PRÜFUNGSAUSSCHUSS Stadtrat Univ.-Doz. DI Dr. Gerhard RÜSCH, Vorsitzender Gemeinderat Dr. Gerhard WOHLFAHRT, stellvertretender Vorsitzender Dr. Ernst WUSTINGER, Finanzexperte Mag.a Sieglinde PAILER, stellvertretende Finanzexpertin Karl MITTEREGGER* Horst SCHACHNER*

SPARTENAUSSCHUSS Services Mag. Christian KRAINER, Vorsitzender Gemeinderat Dr. Gerhard WOHLFAHRT, stellvertretender Vorsitzender Nationalratsabgeordnete Adelheid Irina FÜRNTRATH-MORETTI Mag.a Franziska WINKLER Horst SCHACHNER* Peter STRUCKL*

PERSONALAUSSCHUSS Bürgermeister Mag. Siegfried NAGL, Vorsitzender Bürgermeister-Stv.in Lisa RÜCKER, stellvertretende Vorsitzende

SPARTENAUSSCHUSS Linien/Energie Bürgermeister-Stv.in Lisa RÜCKER, Vorsitzende Dr. Ernst WUSTINGER, stellvertretender Vorsitzender Mag.a Sabine WENDLINGER-SLANINA Mag. Nikolaus LALLITSCH Horst SCHACHNER* Karl MITTEREGGER* (ab 12. 9. 2011) DI Johann Georg SEILER* (bis 12. 9. 2011)

PRÄSIDIALAUSSCHUSS Bürgermeister Mag. Siegfried NAGL, Vorsitzender Bürgermeister-Stv.in Lisa RÜCKER, stellvertretende Vorsitzende Horst SCHACHNER* VORSTAND Vorstandsvorsitzender DI Wolfgang MALIK Vorstandsdirektor Mag. Dr. Wolfgang MESSNER Vorstandsdirektorin Mag.a Barbara MUHR *Vom Betriebsrat entsandt


1.4 gedanken zum thema

Mag. Siegfried Nagl Bürgermeister

das fundament für erfolge Das Jahr 2011, das Jahr 1 im „Haus Graz“, war ein erfolgreiches für die Holding Graz. Als Aufsichtsratsvorsitzender bin ich zu allererst dem Vorstand und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dankbar, dass sie durch ihren Einsatz dieses äußert erfreuliche Ergebnis für unsere Stadt und für die Holding Graz zustande gebracht haben. Mit dem Projekt „Haus Graz“ sind wir neue Wege gegangen, die von vielen skeptisch verfolgt wurden. Das Ergebnis gibt allen, die daran gearbeitet haben, Recht. Mein Dank gilt auch den Kolleginnen und Kollegen im Aufsichtsrat, der in seinen Sitzungen, die ihm nach Gesetz, Gesellschaftsvertrag und Geschäftsordnung obliegenden Aufgaben wahrgenommen hat. Die Geschäftsführung hat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage des Unterneh-

mens berichtet. Über wichtige Angelegenheiten wurden die Spartenausschüsse des Aufsichtsrates darüber hinaus von der Geschäftsführung laufend informiert. Die Prüfung des Jahresabschlusses sowie des Konzernabschlusses zum 31. 12. 2011 und des Lageberichtes sowie des Konzernlageberichtes für das Geschäftsjahr 2011, soweit diese den Jahresabschluss und den Konzernabschluss erläutern, erfolgte durch die Pucher & Schachner Steuerberatung und Wirtschaftsprüfung GmbH und hat nach ihrem abschließenden Ergebnis zu keinen Beanstandungen Anlass gegeben. Der Jahresabschluss sowie der Konzernabschluss zum 31. 12. 2011 wurden mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen.

Die Stadt entwickelt sich rasant weiter, die Aufgaben an die Holding Graz werden auch im heurigen Jahr wieder wachsen. Deshalb möchte ich es nicht verabsäumen, dem zu Beginn ausgesprochenen Dank die Bitte nachzusetzen, mit vollem Engagement für die Holding und für unsere Stadt weiter zu arbeiten. Ein Projekt liegt mir dabei besonders am Herzen. Graz wird als „City of Design“ für alle wahrnehmbar werden, wenn jene Bereiche der Holding Graz, die im öffentlichen Raum stark präsent sind, dieses Merkmal sichtbar machen. Dabei geht es, wie könnte es bei „City of Design“ anders sein, um Kreativität und Einfallsreichtum. Um diese ersuche ich alle Verantwortlichen! Aufsichtsratsvorsitzender Bürgermeister Mag. Siegfried Nagl

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1.5

im gespräch mit dem vorstand

ZUSAMMEN wachsen der vorstand im gespräch

die Holding Graz veröffentlicht Für das jahr 2011 einen Geschäftsbericht mit dem Schwerpunkt Synergie. Warum? Malik: Das Geschäftsjahr 2011 stand in der Holding Graz im Zeichen der durch die Reform des „Hauses Graz“ notwendig gewordenen Umstrukturierung. Mit den bereits im ersten Jahr erzielten Synergien ist es uns als wichtigstem Unternehmen der Stadt Graz gelungen, durch die Verbesserung der Qualität und der Effizienz unserer Leistungen für die Kundinnen und Kunden auch zur Budgetkonsolidierung für das „Haus Graz“ beizutragen. Im ersten Holding Jahr sind die Reform und die Organisation also gelungen? Malik: Strukturen, Abläufe und Steuerungsprinzipien in der Holding und deren Tochtergesellschaften wurden gemäß der Steuerungsrichtlinie des „Hauses Graz“ adaptiert. Ähnlich dem bestehenden Verkehrsfinanzierungsvertrag zwischen Stadt und Graz Linien wurden auch für die Spartenbereiche „Wasserwirtschaft“, „Abfallwirtschaft“ und „Stadtraum“ Servicevereinbarungen (Service Level Agreements [SLAs]) getroffen. Damit sind Ziele, Servicequalitäten und -mengen sowie die Kostenersätze zwischen dem Eigentümer und der Holding Graz geregelt. Sieht man sich die internen Änderungen an, so wird auf eine neue Unternehmenskultur als Erfolgsstrategie für die Zukunft gesetzt? Malik: Unser Ziel war es, nicht nur durch den Wandel von der GRAZ AG zur Holding zu vollzie-

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hen. Damit verbunden wollten wir die Holding mit zahlreichen Maßnahmen als innovativer Arbeitgeberin und als Unternehmen mit neuen Standards positionieren. Welche konkreten Beispiele können Sie diesbezüglich nennen? Malik: Wir haben in diesem Jahr die betriebliche Gesundheitsförderung und einen Gleichstellungsförderplan eingeführt. Ein regelmäßiges Reporting im sogenannten „Genderbericht“ soll sowohl Erfolge als auch Problemfelder sichtbar machen. Das vom Vorstand initiierte Projekt „Kompetenzmanagement“ wird in Zukunft die Basis für einen funktionierenden holdinginternen Arbeits- und Karrieremarkt darstellen. Ausgehend von der neuen Unternehmensstrategie werden ein Leitbild und neue Konzernrichtlinien erarbeitet und so dem Management und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zur besseren Orientierung dienen bzw. dafür sorgen, dass das Unternehmen Holding Graz bei allen Grazerinnen und Grazern als verantwortungsvolles Dienstleistungsunternehmen mit seiner breiten Palette an Aufgaben wahrgenommen wird. Welche Synergien konnten in den Sparten erzielt werden? Malik: Aus der Sparte „Management und Beteiligungen“, in der neben den hausinternen Managementbereichen und Stabsstellen auch die großen Unternehmen wie der Flughafen Graz oder die Bestattung gebündelt sind, fallen mir zwei Beispiele ein. So wechselte im Bereich Informationstechnik

ein Großteil der MitarbeiterInnen in den SharedServices-Bereich ITG und die verbleibenden ITDienste wurden mit der Holding Graz-Tochter Citycom fusioniert. Synergien und damit Ergebnisverbesserungen zeigen sich auch durch die Zusammenführung der Holding Graz Bestattung und der Bestattungsfilialen im Umland. Die wohl gröSSten Veränderungen gab es in der Sparte „Services“ durch die Übertragung umfangreicher kommunaler Aufgabenbereiche. Messner: Durch das Zusammenführen der Bereiche Abfall- und Abwasserwirtschaft, Straßenerhaltung, Straßenreinigung, Winterdienst sowie Grünraumpflege und Werkstätten aus dem Magistrat mit dem früheren Geschäftsbereich Wasser hat die Sparte „Services“ nun 874 MitarbeiterInnen. Nachdem die bisherigen betrieblichen Organisationsformen sehr unterschiedlich waren, war das Jahr 2011 ein Jahr des Zusammenführens der Organisationen und des Zusammenfindens der MitarbeiterInnen. Dabei mussten unterschiedliche Arbeitsrechte, divergierende Organisationsvorschriften, unterschiedlichste Geschäftsprozesse und Schnittstellen Schritt für Schritt harmonisiert werden. Wo konnten hier im ersten Jahr bereits Synergien geschaffen werden? Messner: Schon mit Jahresbeginn 2011 standen bereits alle Angelegenheiten der Abfallwirtschaft, die bisher bei Wirtschaftsbetrieben (Anm.: Sammlung) und AEVG (Anm.: Verwertung) angesiedelt


1.5

im gespräch mit dem vorstand

Mag.a Barbara Muhr Vorstandsdirektorin Dipl.-Ing. Wolfgang Malik Vorstandsvorsitzender Mag. Dr. Wolfgang Messner Vorstandsdirektor

waren, unter einer Leitung. Im Herbst folgten dann die Zusammenlegung der Geschäftsfelder Wasser und Abwasser zum Spartenbereich Wasserwirtschaft und die Fusion der Aufgabenbereiche Straße, also Straßenerhaltung und Straßenreinigung, sowie Grünraumpflege zum Spartenbereich Stadtraum. Neben den drei operativen Spartenbereichen wurde der Spartenbereich „KundInnenmanagement und Vertrieb“ eingerichtet, wo die kunden- und vertriebsrelevanten Aufgaben in einer eigenen Organisationseinheit gebündelt abgewickelt werden können. Die Werkstätten in der Sturzgasse sind als Stabsstelle organisiert. Insgesamt 46 MitarbeiterInnen führen dort in den Kfz-Werkstätten und den assistierenden Metallwerkstätten Serviceleistungen und Reparaturen am großen Fuhrpark des Spartenbereichs „Services“ durch.

Frau Mag.a Muhr, auch die Graz Linien haben mit den neuen internen Strukturen erste Schritte zum Erreichen von Synergien und damit verbundenen Einsparungen gesetzt. Wie sehen diese internen Änderungen aus? Muhr: Bei den Graz Linien haben wir im Geschäftsjahr 2011 eine umfangreiche interne Neuorganisation durchgeführt und dabei den Schwerpunkt auf KundInnenorientierung gelegt. Es gibt nun einen Spartenbereichsleiter für „Planungsmanagement und Infrastruktur“ sowie einen Spartenbereichsleiter für „KundInnenmanagement und Vertrieb“. In dessen Verantwortungsbereich gehören die Fahrgastinformation und das Mobilitäts- und Vertriebscenter genauso wie die Themenbereiche Servicequalität und Innovation, Fahrbetrieb und Funkleitstelle und

die Kooperation mit der e-Mobility Graz GmbH. Im Spartenbereich „Planungsmanagement und Infrastruktur“ finden sich die Bauprojekte, die Linien- und Verkehrsentwicklung sowie die Organisationseinheiten Werkstätten und Fahrbetriebsmittel, Fahrweg und Gleisbau und das Sonderprojekt ÖV Masterplan. Die Betriebsleitung Straßenbahn ist eine direkte Vorstands-Stabsstelle. Angesichts der auch international zu beobachtenden wachsenden Herausforderungen im Öffentlichen Verkehr ist es so gelungen, im wahren Sinn des Wortes die Weichen für die Zukunft zu stellen. Besonders hervorheben möchte ich den Teamgeist bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Graz Linien, der uns täglich vor Augen führt, dass im gut abgestimmten Zusammenwirken zwischen Technik und Vertrieb unser Schlüssel zum Erfolg liegt.

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1.5

im gespräch mit dem vorstand

DER FAHRPLAN RICHTUNG ZUKUNFT

ideen zulassen. neuigkeiten fördern.

Muhr: Wichtig ist, zu betonen, dass alle Investitionen in den Öffentlichen Verkehr nachhaltig sind. Sie verbessern die Attraktivität des Angebots und begeistern mehr Fahrgäste für den Öffentlichen Verkehr. Investitionsschwerpunkte waren im letzten Jahr der zweite und letzte Bauabschnitt der Remise und der Straßenbahnhauptwerkstätte, in die rund 13 Millionen Euro geflossen sind. Gleisbau und Sanierungsprojekte in der ganzen Stadt schlagen sich mit rund 6 Millionen Euro zu Buche. Darüber hinaus wurden rund 10 Millionen Euro in die Variobahnen und rund 15 Millionen Euro in die neue Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof investiert. Gerade mit dem Neubau der Remise in der Steyrergasse wurde zukunftsweisend in die Erweiterung unserer Infrastruktur investiert und gleichzeitig ein modernes Bürogebäude mit optimalen Arbeitsbedingungen für die MitarbeiterInnen der Graz Linien geschaffen. Investitionen, die auch 2011 offensichtlich wieder neue Kundinnen zum Umstieg bewogen haben. Muhr: Mit über 101 Millionen Fahrgästen haben unsere 75 Straßenbahnen und 150 Autobusse im Geschäftsjahr 2011 so viele Passagiere wie nie zuvor befördert. Erfreulich ist darüber hinaus, dass uns die Kundinnen und Kunden in unserem jährlichen Online-Barometer auch 2011 wieder gute Noten in unterschiedlichen Kategorien ausgestellt und so einmal mehr ihre Zufriedenheit mit den Graz Linien und dem Öffentlichen Verkehr im Großraum Graz zum Ausdruck gebracht haben.

20 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

Teil der Vorstandssparte Linien/Energie ist auch die Elektromobilität. Für den Beobachter ergibt sich der Eindruck, dass dieses Thema mit der Gründung einer eigenen Gesellschaft 2011 in Graz in Schwung gekommen ist. Muhr: Dieser Eindruck ist richtig und wird u.a. durch die E-Fahrzeuge der Holding Graz im öffentlichen Leben sichtbar. Nach dem intensiven Aufbau der notwendigen ge­sellschaftsrechtlichen und organisatorischen Struktu­ ren ist die „e-mobility Graz GmbH“, die sich aus den drei Gesellschaftern Holding Graz, Energie Graz und Energie Steiermark zusammensetzt, in der „Modellregion Graz und Umgebung“ aktiv gewor­ den. Dabei handelt es sich um eine Modellregion, die aus Graz und 59 Umlandgemeinden besteht und in der gemeinsam mit Unternehmen verschiedene Tests initiiert werden. Die vorläufigen Ergebnisse belegen klar, dass die e-Mobility, viel stärker als ursprünglich angenommen, ein Mobilitätsthema und keine reine Energiethematik ist. Das Vernetzen von Linien und Energie ist dabei der entscheidende Punkt. Sie sind eine Verfechterin der Kombination des ÖV mit der Elektromobilität. Wie sieht hier ihre Vorstellung der Zukunft aus? Muhr: Die Rohstoffe, auf denen unser bestehendes Mobilitätskonzept aufbaut, werden zusehends knapper. Dazu kommt ein ständig steigendes Verkehrsaufkommen, das zu massiv wachsender

Belastung der Atemluft durch Emissionen führt. Es ist daher an der Zeit, neue Mobilitätskonzepte zu etablieren. E-Mobilität ist Teil einer intelligenten Mo­ bilität, die mittels kombinierter Mobilitätsprodukte Möglichkeiten für die unterschiedlichen Bedürfnisse und die Wahlfreiheit der NutzerInnen bei den einzelnen Ver­kehrsmitteln gibt. Die Kombination aus Öffentlichem Verkehr und E-Fahrzeugen ste­ht dabei im Vordergrund. Die Sparte „Services“ betreibt in Graz zwölf Standorte . Der wirkliche Arbeitsplatz ist aber das gesamte Stadtgebiet! Messner: Der Arbeitsplatz der rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist in und unter Graz. Ein 1.320 Kilometer langes Wasserleitungsnetz, ein 846 Kilometer umfassendes Kanalnetz, 950 Kilometer Straßen und Wege, 2,350.000 Quadratmeter Park- und Grünanlagen müssen instand gehalten, verbessert und erweitert werden. Auf 34.000 Grazer Liegenschaften und öffentlichen Müllsammelstellen haben wir mehr als 100.000 Sammelbehälter postiert, um der Grazer Bevölkerung ein möglichst bequemes und umweltfreundliches Sammeln von Hausmüll und Wertstoffen zu ermöglichen. Der Grazer Wasser- und Abwasserinfra-struktur wird ein hoher Standard bescheinigt. Mit welchen Investitionen hält man diesen Level? Messner: Um diesen hohen Standard zu erhalten, wird das Wasserleitungsnetz laufend kontrolliert und überwacht, bzw. werden die Leitungen zu-


1.5

im gespräch mit dem vorstand

standsorientiert vorbeugend erneuert. Die Holding Graz investiert dafür laufend, im heurigen Jahr rund 3,9 Millionen Euro, in die Verbesserung dieser wichtigen Infrastrukturanlage. Um Kosten zu sparen und effizient zu arbeiten, kann die Hälfte dieser Investitionen mit anderen Infrastrukturunternehmen koordiniert und gemeinsam ausgeschrieben und abgewickelt werden. Das öffentliche Kanalnetz der Stadt Graz hat eine Länge von 845 Kilometern und ist um 1900 konzipiert worden. Die Kanalisierung selbst hat vor etwa 80 Jahren begonnen. Unsere Herausforderung für die Zukunft ist es, den Funktionserhalt des Kanalnetzes zu gewährleisten, und wir werden jährlich zwei bis drei Millionen Euro in die bauliche Kanalsanierung investieren. Das ereignisreiche Geschäftsjahr 2011 wurde erfolgreich abgeschlossen. Wie sind Ihre Erwartungen für die Zukunft? Malik: Mit den Zusammenführungen ist es gelungen, die Strukturen für eine erfolgreiche Zukunft zu formen. Parallel zum, im gleichen Umfang und in derselben Qualität, erledigten Tagesbetrieb wurde sofort mit den Arbeiten an der Hebung von Synergien begonnen. Für den gemeinsamen Erfolg wird es künftig entscheidend, die vier unterschiedlichen Unternehmenskulturen und damit die MitarbeiterInnen der vormaligen GRAZ AG, die Kolleginnen und Kollegen der AEVG, des Magistrats und der Eigenbetriebe im Sinne der neuen Unternehmenskultur zu einem erfolgreichen Miteinander zu motivieren. Längerfristige Vision ist eine Organisation der Holding als Stammhausholding, in der alle Menschen dieser Stadt Kundinnen und Kunden sind und sich in allen Fragen der Daseinsvorsorge an einen Ansprechpartner wenden können. Außerdem werden wir als Beteiligungsholding die marktorientierten Beteiligungen wie den Flughafen oder den Ankünder stärken! Gerade beim Ankünder laufen Gespräche, die im Jahr 2012 eine für die wirtschaftliche Zukunft der Holding Graz wichtige strategische Entscheidung bringen werden.

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 21


2. die drei Säulen

22 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


ZUSAMMEN HALTEN WIR GROSSEM DRUCK STAND

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 23


2.

sparte management und beteiligungen

ZUSAMMEN FÜHREN UNSERE WEGE SCHNELLER ZUM ZIEL

24 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


2.

sparte management und beteiligungen

zentral steuern SPARTE MANAGEMENT UND BETEILIGUNGEN Die Sparte „Management/Beteiligungen“ umfasst neben den drei hausinternen Managementbereichen „Finanzen und Beteiligungen (FIBE)“, „Marketing, Kommunikation und Vertrieb (MKV)“ und „Personal und interne Services (PeIS)“ sowie den fünf Stabsstellen „Konzernsteuerung“, „Investitionssteuerung“, „Personalentwicklung“, „Arbeitsrecht, ArbeitnehmerInnenschutz, Präventivfachkräfte“ und „Business Development“ auch die großen Unternehmen Flughafen, Bestattung, Freizeit Graz, Schöckl Seilbahn, Ankünder, Citycom und die Werbeagentur achtzigzehn. Die Managementservicebereiche sowie alle Stabsstellen werden als Querschnittsorganisationseinheiten im Alleinverantwortungsbereich des Vorstandsvorsitzenden als Zentraleinheiten für alle Vorstandsbereiche tätig.

Gegenseitig stärken Die Zusammenarbeit von privater und öffentlicher Hand ist eine klassische Win-win-Situation. Beide Seiten ergänzen sich durch ihre unterschiedlichen Kompetenzen. Während die öffentliche Hand Einfluss auf die Gebühren hat, bringen die privaten Partner ihr überregionales Netzwerk und ihren Zugang zu Verwertungslösungen ein. Das gemeinsame Dach des „Hauses Graz“ garantiert die Sicherstellung der Lebensqualität im kommunalen Bereich durch die Bündelung der Kompetenzen und Ressourcen für die BürgerInnen eines lebenswerten Graz. Die Unternehmen der Holding Graz sind alle vorbildhaft geführt. Bitte um Verständnis, aber mir liegt naturgemäß die Abfallwirtschaft als „grüne, nachhaltige Branche“ sehr am Herzen und so würde meine Stimme an diese Sparte gehen, die es zu ihrem Kerngeschäft gemacht hat, nicht nur Abfall „wegzuführen“, sondern über Behandlung in den Aufbereitungsanlagen dafür zu sorgen, dass wiederverwertbare Produkte in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Ein Zeichen für eine lebenswerte Umwelt und einen schonungsvollen Umgang mit Ressourcen! KR Hans Roth/AR-Vorsitzender Saubermacher AG

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 25


2.1

management und beteiligungen . finanzen und beteiligungen

neue standards & prozessoptimierung Das Jahr 2011 stand im Managementbereich Finanzen und Beteiligungen (FIBE) im Sinne der gemeinsamen „Haus Graz“-Vorgaben unter dem Motto „Synergiehebung”. In Verfolgung dieser Zielsetzung sind zur Vermeidung von organisatorischen Doppelgleisigkeiten, zur Ausschöpfung von möglichen Synergiepotenzialen sowie zur Effizienzsteigerung der bestehenden Prozessabläufe diverse Maßnahmen zur Standardisierung und Harmonisierung gesetzt worden. Im Wesentlichen handelt es sich um: ■ Sacheinlage der ehemaligen Wirtschaftsbetriebe

der Stadt Graz (EX-WB) in die Holding Graz ■ Verschmelzung der AEVG mit der Holding Graz

rückwirkend auf den Stichtag 1. 1. 2011 (Durchführung im Firmenbuch mit Wirkung vom 1. 7. 2011) ■ Wasserwirtschaft neu ■ Zentralisierung aller Rechnungsweseneinheiten im Managementbereich Finanzen und Beteiligungen ■ Aufbau des Rechnungswesens für die ITG ■ Aufbau des Rechnungswesens für die GBG ■ Hilfestellung und Aufbau des Rechnungswesens bei der Messe Graz Im Rahmen eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses werden laufend Prozessoptimierungen vorgenommen. Konzerncontrolling & Beteiligungsmanagement (KC/BM) Die Organisationseinheit des Konzerncontrollings & Beteiligungsmanagements ist ein direkter Ansprechpartner für alle Belange hinsichtlich des Controllings sowie der Steuerung der Beteiligungen auf Konzernebene mit einem besonderen Fokus auf die Sparte

26 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


2.1

management und beteiligungen . finanzen und beteiligungen

Management/Beteiligungen. Das weit umfassende Arbeitsfeld reicht dabei von der Konzernplanung sowie Gewährleistung/Wartung eines elektronischen Planungssystems über das Projektcontrolling, das Konzernreporting, Controlling der Konzernvorgaben und -richtlinien bis hin zur Steuerung/Kontrolle der Beteiligungen im Rahmen von Managementmeetings/Spartenausschüssen/Aufsichtsratssitzungen und Generalversammlungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei in der Einhaltung der Steuerungsrichtlinie „Haus Graz“.

Spartencontrolling Linien & Energie Diese Organisationseinheit des Managementbereiches der Holding Graz versteht sich als strategischer Ansprechpartner in Sachen Controlling der Säule „Linien/Energie“. Von der Planung über das Reporting bis hin zum Benchmarking spannt sich der weite Bogen des Tätigkeitsbereiches.

Für das Jahr 2011 waren dabei insbesondere folgende Themen relevant:

■ Reporting

Besonderes Augenmerk wird dabei auf die Einhaltung der ambitionierten Zielvorgaben des Verkehrsfinanzierungsvertrages gelegt.

■ Kalkulation und Pricing ■ Verkehrseinnahmenabrechnung

■ Konzernplanung mit den neuen HG-Bereichen/

■ Zwischenbetriebliche Vergleiche

Strukturen (siehe Organigramm) und diesbezügliche Steuerungen der Sparte „Management/Beteiligungen“ ■ Reporting aller Konzernunternehmen ■ Konsolidierte Sonderberichte für den Konzern ■ Erstellen von und Unterstützung bei Investitionsrechnungen für den Spartenbereich „Management/Beteiligungen“, insbesondere für Neuprojekte wie die „Biogasanlage“ ■ Überwachen des Konzerns hinsichtlich „Einhaltung der Steuerungsrichtlinie“ mit den Kennzahlen EBITDA, Investitionen und Vollzeitäquivalente (VZÄ) ■ Abhalten und Steuern von regelmäßigen Managementmeetings ■ Umsetzen des Vier-Augen-Prinzips bei Gesellschaften, die über keinen zweiten Geschäftsführer/keine zweite Geschäftsführerin verfügen ■ Strategische Kontrolle der Geschäftsfeldentwicklung sowie der strategischen Ausrichtung insbesondere bei den Markttöchtern ■ Kontrolle der Umsetzung der Zentralisierungsmaßnahmen sowie der Synergiemaßnahmen ■ Steuern der AR-/Spartenausschussanträge sowie Überprüfen auf Einhaltung der internen Vorgaben

■ Planungs-, Kontroll-, Informations- und

Steuerungsaufgaben Spartencontrolling „Services“ Diese Organisationseinheit des Managementbereiches versteht sich als strategischer Ansprechpartner in Sachen Controlling der Säule „Services“. Das Tätigkeitsfeld spannt sich von der Planung bis zum Berichtswesen. Besondere Berücksichtigung findet dabei das breit gefächerte Betätigungsfeld der Säule „Services“ mit den Teilen Wasserwirtschaft (Wasserversorgung und -entsorgung), Stadtraum (Straßenerhaltung und -reinigung, Winterdienst und Grünraum), Abfallwirtschaft und die interne Stabsstelle Werkstätten. Mit 1. Jänner 2012 kam der Bereich „KundInnenmanagement“ und Vertrieb dazu.

Ziele erreichen Für den UVC Holding Graz bedeutet die Kooperation mit der Holding Graz natürlich eine wesentliche finanzielle Unterstützung durch den größten Grazer Dienstleister zur Verwirklichung unserer sportlichen Ziele. Umgekehrt bietet unser Verein Werbung für die Holding Graz im Vereinsnamen, bei Bewerben in ganz Österreich und allen gängigen Medien. Der Name Holding Graz steht für uns für einen „Komplettanbieter“ auf dem Dienstleistungssektor. Als wichtigsten Beitrag zur Ökologie und Umweltfreundlichkeit sehen wir den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes sowie die Einrichtung des Elektromobilitätszentrums. Dr. Andreas Artl, Obmann UVC Holding Graz

■ Berichtswesen Harmonisierung/Aufbau ■ Überwachen der vier Servicevereinbarungen ■ Begleiten der vier Spartenbereiche bei

operativen Verbesserungen ■ Koordination mit dem KC/BM ■ Planungs-, Kontroll-, Informations- und

Steuerungsaufgaben

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 27


2.2

management und beteiligungen . Marketing, kommunikation und vertrieb

beraten & gestalten Gezielte Kommunikations- und MarketingmaSSnahmen Aufgabe des Managementbereichs Marketing, Kommunikation und Vertrieb (MKV) ist es, die Vorteile aller Produkte und Leistungen der Holding Graz den Kundinnen und Kunden durch gezielt geplante, auf die jeweilige Zielgruppe abgestimmte Kommunikationsund Marketingmaßnahmen näherzubringen und die Daseinsvorsorge für die BürgerInnen sichtbar zu machen. Das zentrale Vertriebssystem macht es möglich, sich an die Anforderungen des Marktes anzupassen und Leistungs- und Produktinnovationen bestmöglich zu positionieren. Unseren KundInnen und Kunden wird dabei die Vielfalt unserer Angebote sowohl über klassische Medien als auch über neue Medien nähergebracht. Der Managementbereich MKV gestaltet und begleitet das innovative Angebot im Bereich der Daseinsvorsorge von der Strategieentwicklung über die Umsetzung bis zur Steuerung der Erfolgskontrolle. Der Managementbereich MKV ist dabei als wesentliche Einheit in die Managementgespräche der Holding Graz eingebunden und handelt nach klaren Richtlinien. Dabei übernimmt der Managementbereich MKV als Experte in den Bereichen Marketing, Kommunikation und Vertrieb die Führungsrolle bei Projekten bzw. initiiert auf Basis ihrer Erfahrungen neue Projekte u. a. zur Kundenzufriedenheit, Umsatzsteigerung, Ergebnisverbesserung oder Imagepflege. Alles auf einen Klick: Neuer OnlineAuftritt für die Holding Graz Mit ihrem komplett überarbeiteten Online-Auftritt präsentiert die Holding Graz seit Sommer 2011 all ihre Unternehmen, Dienstleistungen und Produkte für die Kundinnen und Kunden noch besser und auf einen Klick. Das neue Design und die übersichtliche Struktur wurden von MKV und der „achtzigzehn ‒ Agentur für Marketing und Vertrieb“ konzipiert und in Kooperation mit einem externen Dienstleister um-

28 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

gesetzt. Die neuen Seiten bieten den Kundinnen und Kunden unter www.holding-graz.at neben der Übersichtlichkeit auch zahlreiche neue Features. So werden neben aktuellen Neuigkeiten, Angeboten und Produkten seit Herbst 2011 auch Umleitungen, Ersatzverkehre und Baustellen mit einem eigenen Newsticker angekündigt. Mit diesem Serviceticker können Kundinnen und Kunden jederzeit zeitgerecht über Beeinträchtigungen vor ihrer Haustür oder auf dem Arbeitsweg informiert werden. Information auf allen (zeitgemäSSen) Kanälen Zusätzlich zur neuen Homepage können sich Kundinnen und Kunden seit Herbst 2011 auch per regelmäßigem Newsletter über alle Aktivitäten des Konzerns informieren lassen und finden Informationen im SocialMedia-Bereich. Mit den Facebook-Plattformen werden verstärkt junge Zielgruppen erreicht und es können vor allem die Freizeitaktivitäten im In- und Outdoor-Bereich forciert werden. Die Wirksamkeit dieses Kommunikationskanals dokumentiert die (messbar) rasant steigende Zahl an Usern sowie die Möglichkeit, Kundenanfragen schnellstmöglich zu beantworten. Neue Mitarbeiterinnenzeitung als Klammer für das „Haus Graz“ Als wesentlicher Teil einer strategischen MitarbeiterInnenkommunikation für das „Haus Graz“ wurde von MKV das für die Holding Graz gelaunchte MitarbeiterInnenmagazin „ImTeam“ auf das gesamte „Haus Graz“ ausgeweitet, präsentiert und umgesetzt. Dabei wird das „Wir-Gefühl“ durch Berichte von MitarbeiterInnen für MitarbeiterInnen aus dem „Haus Graz“ gestärkt. Darüber hinaus ist der Managementbereich MKV seit Sommer 2011 verstärkt in die Redaktion der „BIG“ (BürgerInnen Information Graz) eingebunden und stellt wesentlichen Content für die Zeitung zur Verfügung.

„achtzigzehn“ setzt projekte um Die achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH ist als klassische Dienstleistungsagentur auf die Geschäftsfelder Strategisches Marketing, Produktentwicklung, Grafik & Design, Markenentwicklung, Campaining, klassische Werbung, Mediaplanung, PR und Kommunikation und Vertrieb ausgerichtet. Am 8. August 2011 erfolgte die Änderung des Firmenwortlautes von Macron Software Entwicklung- und Marketing GmbH in „achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH“, wobei die Agentur als Werbeagentur gemäß 5 Abs. 2 Gewo 1994 agiert. Inhouse-Lösung schafft Synergien Die Agentur „achtzigzehn“ bündelt sämtliche Werbe-, Kommunikations- und Vertriebsaktivitäten der Holding Graz, ersetzt als hausinterne Lösung die Leistungen von bis dahin 13 externen Agenturen und trägt somit in ihrem Rahmen zu Synergieeffekten für die Holding, aber auch für das „Haus Graz“ bei. Dabei betreut sie mit Ausnahme der Energie Graz und der e-Mobility GmbH sämtliche Konzernunternehmen der Holding Graz. So etwa zeichnet die Agentur für das gemeinsame Graz-CI/CD von Stadt Graz, Holding Graz und Graz Tourismus und für Idee, Konzept und Grafik der „Welcome-Box“ der Stadt Graz verantwortlich. Gerade die Stadtvisualisierung mit dem farblich differenzierten, einheitlichen CI/CD im Zuge der Zusammenführung zum „Haus Graz“ ist dabei als Beispiel für Nachhaltigkeit und Synergie zu nennen. Durch diesen gemeinsamen Auftritt ist Graz im öffentlichen Raum so sichtbar wie nie zuvor. Dies bezieht sich nicht nur auf die Logos vom Rathaus und Graz Tourismus über die Straßenbahnen und Busse bis hin zu den Papierkörben der Holding Graz, sondern auch auf den kompletten Werbe-, Sponsoring- und Vertriebsauftritt der Stadt Graz und der meisten ihrer Beteiligungen.


2.3

management und beteiligungen . sponsoring

unterstützen & sichtbar machen Das Wahrnehmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nimmt bei der Holding Graz als größtem Dienstleistungsunternehmen der Steiermark besonderen Stellenwert ein. Sponsoring im Sinne von KundInnenbindung und Imagepflege ist demnach naturgemäß auf die Landeshauptstadt konzentriert. Mit dem Ziel einer Visualisierung und Verankerung ihrer Leistungen im öffentlichen Bewusstsein engagiert sich die Holding Graz als Sponsorin in den Bereichen Sport, Kultur und Soziales und geht Partnerschaften ein, die zwar hohe, aber oft schwer vermittelbare, weil als selbstverständlich angesehene Leistungen des Konzerns bestmöglich transportieren. Mittels ausgewählter Kooperationen wird die große Bandbreite des Angebots sichtbar gemacht. Damit wird nicht nur der Wert der Marke Holding Graz gesteigert, sondern auch besonderes Augenmerk auf Vertriebsorientierung gesetzt und wir nehmen gleichzeitig unsere Verantwortung gegenüber der Gesellschaft (CSR) wahr. Breit gefächerte Dienstleistung – breit gefächertes Sponsoring Viele der nach strengen Richtlinien eingegangenen Sponsoringprojekte sollen aber nicht nur die Marke Holding Graz stärken, sondern sind von jener sozialen Verantwortung getragen, wie sie im Konzern gelebt wird. Wenn die Geschäftsbereiche des Unternehmens auch stets thematisch in die Partnerschaften eingebunden sind und es sich um eine lohnende Investition handelt, so wird dennoch – und das ist der vielleicht noch größere Nutzen der Kooperation – die rundum auf Lebensqualität bedachte Unternehmensphilosophie von Holding und „Haus Graz“ deutlich. Soziale Verantwortung Als einige wenige Beispiele seien die Kooperationen mit „tag.werk“ (einem Jugendbeschäftigungs-

projekt der Caritas), dem Hospizverein Steiermark oder dem multikulturellen Integrationsprojekt „Graz ein buntes Gesicht geben“ genannt. Kultur und Wissenschaft Sponsoringaktivitäten im kulturellen Bereich gab es unter anderem mit der Diagonale (das Motto dieses Festival des österreichischen Films lautete 2012 Diagonale GOES GREEN, durchaus auch ein von der Holding forciertes Thema), mit dem Internationalen Festival für Straßen- und Figurentheater „La Strada“, dem steirischem herbst, dem Kindermuseum „FRida & freD“, den Grazer Spielstätten und den multimedialen Sammlungen am Universalmuseum Joanneum. Neben der Unterstützung wissenschaftlicher Aktivitäten (e-Mobility-Congress, Symposium „Geist und Gegenwart“) ging die Holding Graz mit dem Ausrichten des Schloßbergfests und der Winterwelt auf dem Karmeliterplatz „in die Breite“ – mit Veranstaltungen, die den Konzern als kommunalen Dienstleister in besonderem Ausmaß ins Bewusstsein rufen. Sport Im Sportsponsoring richtet das Unternehmen seinen Fokus einerseits auf den Leistungssport mit Kooperationen im Ballsport (z. B. SK Sturm, UVC, UBSC, Graz Hoppers), aktuell im Schwimmsport mit TopSchwimmer Martin Spitzer oder mit den 99ers, wobei bei sämtlichen Vereinbarungen besonderer Wert auf die Jugendförderung gelegt wird. Die Partnerschaft mit dem SK Sturm erfuhr durch den Meistertitel in der Spielsaison 2010/11 einen zusätzlichen Bonus. Andererseits engagiert sich der Konzern Holding Graz verstärkt und gezielt im Frauen-Leistungssport (UBI, DHC) und unterstützt seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei der Teilnahme an diversen Unternehmenssportveranstaltungen im Grazer Raum.

Ökologie leben Die Holding Graz ist seit Jahren ein verlässlicher Partner, der das Diagonale-Festival in vielen organisatorischen Fragen begleitet, und seit 2012 auch Projektsponsor des innovativen Konzeptes Diagonale GOES GREEN. Die Holding steht für viele unerlässliche Serviceleistungen, besonders auffällig sind dabei natürlich zukunftsorientierte Neuerungen, wie z. B. das Engagement im Bereich der e-Mobility. Ein Preis gebührt der Holding für ihre nachhaltige Abfallwirtschaft: Mülltrennung, Kompostierung, Glas- und Altpapier-Recycling!

Mag.a Barbara Pichler, Festivalleitung Diagonale

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 29


2.4

management und beteiligungen . personal und interne services

30 | HOLDING GRAZ GESCHĂ„FTSBERICHT 2011


2.4

management und beteiligungen . personal und interne Services

verantwortungsvoller arbeitgeber Das Jahr 2011 war geprägt von zahlreichen strukturellen Änderungen. Die bereits im Jahr 2010 begonnene Neuausrichtung des Konzerns mit den drei Säulen „Management/Beteiligungen“, „Linien/Energie“ und „Services“ wurde systematisch weiterverfolgt. Alles unter einem Dach Die Eingliederung der ehemaligen Wirtschaftsbetriebe und des Kanalbauamtes der Stadt Graz in die Säule „Services“ stellt einen Meilenstein in der Geschichte der Holding Graz dar. Durch das Zuweisen von ca. 800 Magistratsbediensteten stieg die Anzahl der MitarbeiterInnen auf knapp 2.400 Personen. Im Lauf des Geschäftsjahres wurde die Säule „Services“ durch Zusammenlegen der ehemaligen Bereiche Wasser und Abwasser zur Wasserwirtschaft, Straße und Grünraum zum Stadtraum sowie der Fusionierung der ehemaligen Tochter AEVG (70 MitarbeiterInnen) mit dem Spartenbereich „Abfallwirtschaft“ und der Gründung des neuen Spartenbereiches „KundInnenmanagement und Vertrieb“ komplett reorganisiert und personalorganisatorisch umgesetzt. In der Säule „Linien/Energie“ wurden die Spartenbereiche „KundInnenmanagement/Vertrieb“ sowie „Planungsmanagement/Infrastruktur“ eingerichtet. Die Gründung der Energie Graz Holding und eMobility Graz verstärken den Fokus auf alternative Fortbewegungsmittel. Die Steuerung des Konzerns wurde im direkten Umfeld des Vorstandsvorsitzenden in der Säule „Management/Beteiligungen“ in den Vorstandsstabsstellen Investitionssteuerung, Konzernsteuerung, Personalentwicklung, Business Development, Arbeitsrecht, ArbeitnehmerInnenschutz, Präventivfachkräfte, ergänzt durch die Managementbereiche Finanzen und Beteiligungen, Marketing, Kommunikation und Vertrieb sowie „Personal und Interne Services“ neu organisiert.

Rundum ausgeweitete Dienstleistung Mit den organisatorischen Veränderungen, sowohl in der Holding Graz als auch im „Haus Graz“, war natürlich auch die Ausweitung des Serviceangebotes des Spartenbereiches „Personal und Interne Services“ verbunden. Die Rolle als Dienstleister für das „Haus Graz“ im SAP-HR-Umfeld wurde etabliert bzw. noch weiter ausgeweitet. Im Rahmen von SLAs (Service Level Agreements) werden zahlreiche Dienstleistungen im Personalwesen vom Dienstvertrag bis zur Personalabrechung angeboten (z. B. für die Informationstechnik Graz GmbH). Vielfach werden Personalbereiche des „Hauses Graz“ technisch und organisatorisch im SAP-Umfeld betreut. Um weitere Synergien zu heben, wurde die SAPHR-Software im Jahr 2011 bei weiteren Töchtern der Stadt Graz wie der Messe Graz, dem Kindermuseum usw. eingeführt. Weiters wurde die Ausgliederung der Bereiche Informationstechnik und Bestattung in die Töchter Citycom Telekommunikation GmbH und Bestattung der Grazer Stadtwerke GmbH personaltechnisch vorbereitet und mit 1. Jänner 2012 umgesetzt. Die Dienstverträge der ehemaligen GmbH-MitarbeiterInnen wurden einem Holding-Kollektivvertrag zugeordnet. Im Jahr 2011 standen insgesamt 48 Lehrlinge in den Berufssparten Bürokauffrau/-mann, Chemielabortechnik, Elektrotechnik, GärtnerIn, Infotechnik, Karosseriebautechnik, Kfz-Technik, Maurer, Maschinenbautechnik/Metalltechnik und Straßenerhaltungsfachmann in Ausbildung. Kollektivverträge weiter adaptiert Die Kollektivvertragsbezüge wurden ab 1. Jänner 2011 bis zu einem Monatsbruttobezug von € 3.000,-- im Ausmaß von € 25,50, bei höheren Bezügen um 0,85 Prozent erhöht.

Die Kollektivverträge wurden weiter reformiert bzw. den neuen strukturellen Erfordernissen angepasst (Umstellung auf 14 Bezüge und Arbeitszeitregulierungen). Der Gültigkeitsbereich wurde auf weitere Töchter (Citycom Telekommunikation GmbH und Bestattung der Grazer Stadtwerke GmbH) ausgeweitet. Die Implementierung neuer, durch Strukturänderungen anzuwendende Kollektivverträge in „Haus Graz“–Unternehmungen (ITG, GBG) fand abrechnungstechnische und organisatorische Unterstützung. Personalentwicklung Auch in der Personalentwicklung, die sich ebenfalls im Bereich des CEO als Vorstandsstabsstelle neu ausgerichtet hat, stand das Zeichen ganz auf „Mastering Change“. Neben der Weiterbildung und Qualifizierung wurde insbesondere daran gearbeitet, die Zusammenarbeit der zum Teil neuen Führungskräfte zu stärken. Darüber hinaus wurde ein Gleichstellungsmanagement initiiert sowie ein Projekt zur betrieblichen Gesundheitsförderung aufgesetzt. Im Unternehmensleitbild, welches aufgrund der Neuausrichtung der Holding Graz neu erarbeitet wurde, finden sich wesentliche Werte der Personalentwicklung wieder. Unternehmensleitbild Gemeinsam mit dem Vorstand und den Führungskräften der zweiten Ebene wurden ein Unternehmensleitbild und Verhaltensgrundsätze aufgesetzt. Dieses gemeinsame Erarbeiten ist identitätsstiftend sowohl für bestehende als auch für neue Führungskräfte und wird im Jahr 2012 auf die weiteren Hierarchieebenen ausgerollt. Die Management- und Spartenbereiche sowie die Vorstandsstabsstellen haben für ihren Bereich Profile erarbeitet, was eine einfachere Abstimmung der Bereichsziele mit den Unternehmenszielen ermöglicht.

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 31


2.4

management und beteiligungen . personal und interne Services

Führungskräfte In allen drei Sparten wurden Führungskräfteklausuren organisiert und in einer großen gemeinsamen Klausur wurden ebenfalls erstmalig die Geschäftsführungen der Beteiligungen eingebunden. Im Vordergrund standen das gegenseitige Kennenlernen der jeweiligen Führungspersonen und ihrer Tätigkeitsbereiche sowie die Abstimmung von Schnittstellen und Arbeitsabläufen. Kompetenzenmanagement In Zusammenarbeit von Personalentwicklung und Konzernsteuerung wurde das Projekt „Kompetenzenmanagement“ aufgesetzt, in welchem die Basiswerkzeuge einer neuen Personalentwicklung erarbeitet werden. Neben einheitlichen Anforderungsprofilen und Stellenbeschreibungen bildet ein Kompetenzenkatalog die Grundlage für die Erhebung des Qualifizierungsbedarfs und für den Einsatz der „richtigen“ MitarbeiterInnen am „richtigen“ Ort. Qualifizierung Mittels einer umfassenden Bildungsbedarfserhebung im Intranet bzw. mittels „Paper & Pencil“ im ArbeiterInnenbereich wurde ein Qualifizierungs- und Weiterbildungsprogramm mit den Schwerpunkten „Sozialkompetenz“, „Betriebswirtschaft“ und „KundInnenkommunikation“ erstellt. Erstmalig wurde für das Fahrpersonal ein Fremdsprachenkurs, „English Take Away“, konzipiert, in welchem die FahrerInnen im Reservedienst die Möglichkeit haben, ihre Englischkenntnisse in aller Kürze aufzufrischen. Lehrlingsoffensive Auch für die rund 50 Lehrlinge im Unternehmen wurde ein spannender Lehrlingstag organisiert. Das Ziel des Trainings bestand in der Förderung der Selbstständigkeit, der Teamfähigkeit und der Eigenverantwortung. Neben der Vermittlung von Fachkenntnissen schätzten die Lehrlinge dabei vor allem den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Unternehmensbereichen.

32 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

Gender Mainstreaming und Gleichstellungsmanagement Das Projekt „Gleichstellungsmanagement“ wurde aufgesetzt und Vorbereitungen zur Erarbeitung eines Gleichstellungsförderplans getroffen. Da Gender Mainstreaming ganz klar top-down wirken muss, ist die Umsetzung des Gleichstellungsmanagements Aufgabe jeder einzelnen Führungskraft. Mittels strategischer Führungsdialoge wurden Handlungsfelder erörtert, Ziele festgemacht und Maßnahmen zum Ausgleich bestehender Ungleichheiten definiert. Weiters wurde ein umfassender Genderbericht erstellt, in dem Personaldaten nach dem Geschlecht ausgewertet und grafisch dargestellt wurden, um so einen guten Überblick über die zahlenmäßige Verteilung von Frauen und Männern in der Holding zu erhalten. Ein regelmäßiges Reporting stellt die Basis eines gelungenen Gleichstellungsmanagements dar. Der Genderbericht ist somit die wesentliche Grundlage für ein professionelles Gleichstellungsmanagement. Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf Auch im Jahr 2011 wurden 40 Kinder von Betriebsangehörigen im unternehmenseigenen Kindergarten und in der Kinderkrippe „himmelgrün“ betreut. Der ganzjährige Betrieb mit erweiterten Öffnungszeiten von 6 bis 18 Uhr erleichtert insbesondere Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Schichtdienst die Vereinbarung von Beruf und Kinderbetreuung. Betriebliche Gesundheitsförderung Nach vielen Aktionen im Gesundheitsbereich mit Betriebsausflügen, Dienstfahrrädern, Verteilen von Obst, Fit-Checks etc. beschloss der Vorstand das Projekt „Betriebliche Gesundheitsförderung“. Im Jahr 2012 folgen eine MitarbeiterInnenbefragung, MitarbeiterInnen- und -bereichsspezifische Gesundheitszirkel, eine umfassende Krankenstandsanalyse sowie das Erstellen eines Maßnahmenpakets.

Sozialräume und ausgewogene Betriebsverpflegung Alle großen Betriebsstandorte sollen zukünftig über Sozial- und Pausenräume mit der Möglichkeit einer warmen Mittagsverpflegung verfügen. Als erster Schritt wurde im Headquarter auf dem Andreas-Hofer-Platz ein Sozialraum mit Betriebskantine eingerichtet. Im nächsten Schritt sollen bestehende Sozialräume adaptiert werden. Weiters wird gemeinsam mit einem Ernährungsmediziner an einem Konzept zur optimalen Betriebsverpflegung gearbeitet.


2.4

management und beteiligungen . personal und interne Services

2011

2010

862

863

Wasser

94

100

Abwasser

96

0

Abfallwirtschaft

167

0

Stadtraum

500

0

Bestattung

59

60

Informationstechnik

33

65

172

131

186

164

51

53

Personalstand Holding Graz

Holding Graz Graz Linien

Management „Verbundene Unternehmen im Konsolidierungskreis der Holding Graz“ Teilkonzern Flughafen Flughafen Graz Betriebs GmbH, Flughafen Graz Bodenservice GmbH Teilkonzern Ankünder „Ankünder GmbH, City-Light „Ankünder“ GmbH, WERBE-UNION-PLAKATIERUNGS- und WERBEGESELLSCHAFT m.b.H." achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH

4

AEVG Abfall- Entsorgungs- und VerwertungsGmbH A.D. BioErde und Kompost GmbH Bestattung der Grazer Stadtwerke GmbH Citycom Telekommunikation GmbH

4 66

2

0

12

13

7

11

1

0

Freizeit Graz GmbH

56

43

Schöckl Seilbahn GmbH

14

14

SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG

43

42

STYRIAN AUQA SERVICE GmbH

14

14

8

8

2.380

1.651

Energie Graz Holding GmbH

Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H.

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 33


2.4

management und beteiligungen . personal und interne Services

Personalaufwand

in € 1.000

2011

2010

Änderung in %

Löhne

61.595,0

41.300,4

49,14%

Gehälter

35.337,6

28.110,0

25,71%

3.816,0

2.892,3

31,94%

24.388,2

19.015,1

28,26%

682,4

683,4

-0,14%

125.819,3

92.001,1

36,76%

in € 1.000

2011

2010

Änderung in %

Umsatz pro MitarbeiterIn

90,40

102,18

-11,53%

Personalaufwand pro MitarbeiterIn (nur Aktive)

52,87

55,72

-5,13%

Aufwand für Abfertigung und Pensionen Soziale, lohn- und gehaltsabhängige Abgaben Freiwilliger und sonstiger Personalaufwand Gesamtpersonalaufwand

PERSONALKENNZIFFERN

Konzern- Vollzeitäquivalente (VZÄ)

Werte in T€ VOLLZEITÄQUIVALENTE* *VZÄ exklusive Lehrlingen

34 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

VZÄ im Wirtschaftsplan Holding Graz

VZÄ IST 2011

Abweichung

2.409

2.300

-109


2.5

operative beteiligungssteuerung

ZUSAMMEN SPIELEN WIR UNSERE STÄRKEN BESSER AUS

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 35


2.5.1

management und beteiligungen . teilkonzern ankünder gmbh

ankündigen Die Ankünder-Gruppe ist die Nummer eins auf dem steirischen Außenwerbemarkt. In seinem Portfolio präsentiert der Ankünder Werbung auf Plakaten, Poster-Lights, City-Lights, Infoscreens in den Straßenbahnen, Video-Walls, Prismenwendern, Litfaßsäulen, Dreieckständern sowie Werbung auf über 250 Bussen und Straßenbahnen. Das 1924 gegründete Unternehmen gehört zur Holding Graz und arbeitet als Partner für moderne Stadtmöblierung eng mit Städten und Gemeinden zusammen. Darüber hinaus ist der Ankünder auch in den CEE-Ländern Kroatien, Slowenien und dem Kosovo gemeinsam mit Europlakat international als Marktführer engagiert. Eigene Flächen bewirtschaftet der Ankünder dabei in der Steiermark und im südlichen Burgenland, für überregionale Kampagnen werden die Flächen von Kollegenfirmen genutzt. Mit Innovationen die Marktführerschaft halten Die gesamte Werbewirtschaft ist seit mehreren Jahren mit dem Faktum konfrontiert, dass reales Wachstum in der Branche nur noch bedingt stattfindet. Dies wird sich auch in den nächsten Jahren aller Voraussicht nach nicht ändern. Der Anteil der Außenwerbung auf dem Gesamtwerbemarkt hält sich dabei relativ stabil. Der nationale Markt im Bereich der Außenwerbung ist geprägt vom Wettbewerb der zwei verbliebenen großen, österreichweit agierenden Player, der vorwiegend über das Marketinginstrument der Preispolitik geführt wird. Der regionale Teilmarkt „Großplakat“ ist nach wie vor gekennzeichnet von einem klassischen Verdrängungswettbewerb, dem durch intensive KundInnenbetreuung, Ausbau/ Umbau der hohen Qualitätsstandards der ange-

36 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


2.5.1

management und beteiligungen . teilkonzern ankünder gmbh

botenen Werbeträger und ständiges Entwickeln innovativer Produkte und Dienstleistungen begegnet werden kann und begegnet wird. Auch im Südosten führend Die Ankünder GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Holding Graz und mit dieser über einen Ergebnisabführungsvertrag verbunden. Die Gesellschaft ist außerdem Mitglied der steuerlichen Unternehmensgruppe gemäß § 9 KStG der Holding Graz.

Werbeträger 2011 Flächen

Österreich Plakat (24-Bogen) Poster-Light City-Light

Aussicht Fokus der strategischen Ausrichtung im Inland ist für die nächsten Jahre das Halten und Ausbauen der erreichten Marktführerschaft. Diese Ziele werden durch kontinuierliche Entwicklung neuer, innovativer Produkte und durch permanente Verbesserung der Qualität der Standorte, durch den Aufbau der Regionalisierung sowie das Besetzen von Nischenmärkten, gepaart mit dem vorhandenen, straffen Kostenmanagement, verfolgt. Ziele in den Auslandsmärkten sind ebenfalls ein Halten bzw. Ausbau der erreichten Marktposition sowie die Evaluierung möglicher Kooperationen und Beteiligungen. Die wirtschaftliche Position der kroatischen Beteiligungsgesellschaft Europlakat d.o.o. ist derzeit dahingehend beeinflusst, dass von einem bis dahin nicht präsenten neuen Mitbewerber eine zweifelhafte Ausschreibung der Werbeflächen auf öffentlichem Gut in der Hauptstadt Zagreb gewonnen wurde. Diesbezüglich ist auch ein Gerichtsverfahren anhängig.

297 1.858

Litfaßsäule

169

Videowalls

2

Infoscreen

300

Straßenbahn Bus

Außerdem hält die Gesellschaft seit Anfang der 90er-Jahre wesentliche Anteile an Außenwerbeunternehmen in Slowenien und Kroatien, die durch konsequenten Marktaufbau zu den Marktführern in den jeweiligen Ländern gehören.

3.200

70 227

Slowenien Billboard (504x238 cm)

1.374

Billboard (400x300 cm)

3.122

Rolling Board City-Light Prismenwender Big Board

420 2.253 107 6

Kroatien Billboard (504x238 cm)

2.261

Billboard (400x300 cm)

1.485

Back Light City-Light

23 3.402

Prismenwender

15

Big Board

69

Mega Board Fassadenwerbung

3 45

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 37


2.5.2

management und beteiligungen . teilkonzern flughafen graz betriebs gmbh

fliegen Die letzten Jahre haben die Luftfahrt massiv gefordert. Aschewolke, Finanz- und Wirtschaftskrise oder politische Flächenbrände an wichtigen Destinationen haben in der jüngsten Vergangenheit weltweit an den wirtschaftlichen Fundamenten gerüttelt. Dass es gelungen ist, die Auswirkungen für den Flughafen Graz gering zu halten, beweist das gute Ergebnis für das mehr als durchwachsene Jahr 2011. Mit 976.543 Passagieren kann das drittbeste Ergebnis in der fast hundertjährigen Geschichte des Flughafens Graz (1914) verbucht werden. Die Abweichung des Charterverkehrs vom (Wunsch-) Kurs ist zweifelsfrei den Unruhen in Nordafrika mit seinen klassischen Urlaubsdestinationen zuzuschreiben. Das verunsichert UrlauberInnen nicht nur kurz-, sondern auch langfristig. Auf dem richtigen Kurs Dass die Qualität des Angebotes aber stimmt, hat die Entwicklung auf (ganzer) Linie bestätigt. Mit 772.920 (2010: 758.420) Linienpassagieren, das entspricht einem Plus von zwei Prozent, sind die Ambitionen, das Flugangebot stark auf die Wirtschaft und auf anspruchsvolle TouristInnen auszurichten, bestätigt. Die wichtigsten Wirtschaftsmetropolen standen 2011 ebenso auf dem Flugprogramm wie Anbindungen an die Hubs in Wien, München und Frankfurt. Die Entwicklung des Frachtaufkommens war, trotz Turbulenzen auf den Weltmärkten im zweiten Halbjahr, von Kontinuität geprägt. Nach einem Rekordplus von mehr als 30 Prozent im Jahr 2010 (11.062 Tonnen) darf man trotz leichtem Minus von 0,77 Prozent mit 10.977 Tonnen von einem mehr als respektablen Ergebnis sprechen. Best of 30 Airlines Als Qualitätssiegel ist im Ranking der Fluglinien die Vormachtstellung der Deutschen Lufthansa und ihrer

38 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

Konzerntochter AUA zu sehen, die seit vielen Jahren, so auch 2011, die Plätze eins und zwei für sich beanspruchen. 613.906 Passagiere (2010: 586.798) waren an Bord, damit konnten die beiden Carrier 63 Prozent aller Fluggäste auf ihren Maschinen verbuchen. NIKI belegte mit 160.156 Fluggästen den dritten Platz. Die Plätze vier und fünf gehen an Ryanair (63.279 Passagiere) und Air Berlin (49.167). Rund 30 Airlines haben im Berichtsjahr für internationale Vielfalt gesorgt und Graz mit der Welt verbunden. Gelungenes Beteiligungsmanagement Mit 63 Prozent ist die Flughafen Graz Betriebs GmbH an der „Flughafen Graz Bodenservices GmbH“ beteiligt, die als Subagentin für jene Luftverkehrsgesellschaften die Verkehrsabfertigung übernimmt, die keine Eigenabfertigung beanspruchen. 2011 wurden 346.139 abfliegende Passagiere, das sind mehr als 70 Prozent aller Fluggäste, betreut. 49 Prozent beträgt die Beteiligung der Flughafen Graz Betriebs GmbH an der „Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH“, die mit der Durchführung von Sicherheitskontrollen zum Schutz der zivilen Luftfahrt beauftragt ist. Mit 85 Prozent ist die Flughafen Graz Betriebs GmbH an der „Airport Parking Graz GmbH“ beteiligt, die seit 1. Jänner 2003 für die Parkraumbewirtschaftung auf dem Flughafen Graz verantwortlich zeichnet. Die „Apcoa Parking Austria GmbH“ hält eine Beteiligung von 15 Prozent. An laufenden Investitionen führt kein Weg vorbei 2011 war geprägt von Investitionen in die Verbesserung von Infrastruktur und Pistensicherheit und in die Ausweitung des Parkplatzangebotes. Finanzielle Mittel wurden vom Eigentümer für die Erweiterung des


2.5.2

management und beteiligungen . teilkonzern flughafen graz betriebs gmbh

Rollwegesystems freigegeben. Der Bau des „Rollwegs Charly“ wird 2012 in Angriff genommen. Weiters standen notwendige Sanierungen und Adaptierungen von Rollwegen und Straßen sowie Grundablösen und Geländefreimachungen auf der Prioritätenliste. Die Kosten für die Errichtung eines überdachten Bahnzuganges wurden durch eine Förderung der Steiermärkischen Landesregierung zur Hälfte gedeckt. Auf dem Areal der ehemaligen Österreichischen Luftfahrtschule (ÖLS) entstand ein neuer Passagierparkplatz mit 78 Stellflächen, der ab April 2012 in Betrieb geht. Am Rollwegsystem sowie der Umfahrungsstraße wurden verschiedene Sanierungs-, Markierungsund andere Arbeiten durchgeführt. Mit der Lieferung der zweiten Tranche an Kehrblasgeräten inklusive Schneepflügen wurde die Umrüstung des Winterdienstes fortgesetzt.

Investition in die Mitarbeiterinnen Bestens ausgebildete MitarbeiterInnen sind „wachsendes“ Kapital, das den Wert eines Unternehmens nachhaltig steigert. Mit Stichtag 31. Dezember 2011 waren im Konzern 183 Personen (82 Frauen und 101 Männer) beschäftigt. Die durchschnittliche Anzahl der Vollzeitbeschäftigten lag 2011 bei 171 (2010: 170). Der Flughafen Graz setzt auf gesunde und fitte MitarbeiterInnen. Mit der Verleihung des Gütesiegels „Betriebliche Gesundheitsförderung“ wurde schwarz auf weiß verbrieft, dass die Initiative „Fit im Job“ auf dem Flughafen Graz kein Lippenbekenntnis ist, sondern gelebte Realität.

die Steiermark mit allen wichtigen Hubs verbindet, sowie auf erstklassige Charterverbindungen. Das Unternehmen zeichnet sich dadurch aus, dass in Zukunft sowohl ein neuer Rollweg (C) als auch neue Gerätschaften und ein neuer Wartungshangar für die AUA zur Verfügung stehen. Ergänzend wurde auch eine Vereinbarung mit der AUA getroffen, die Abfertigungsleistungen für die Linien- und Charterpassagiere der AUA durch die Flughafen Graz Bodenservices GmbH (FGS) zu übernehmen.

Grund zur Zuversicht Für die Zukunft peilt der Flughafen an, die Schallmauer von einer Million Passagieren zu durchbrechen. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Unternehmen auf ein anspruchsvolles Liniennetz, das

Dass der Flughafen Graz auf ein stabiles Fundament setzen kann, ist das Ergebnis einer konsequenten Unternehmenspolitik der vergangenen Jahre mit gezielten Investitionen in Infrastruktur, Flugangebot, Sicherheit und Dienstleistungen.

Ein größeres Entwicklungspotenzial lässt sich darüber hinaus auch durch das noch in Verhandlung stehende Areal West (Nittner) erwarten.

Kennzahlen Aufkommen

2011

2010

Veränderung in %

31.007

27.096

14,43%

Gesamtaufkommen – Passagiere

976.543

990.118

-1,37%

Linienverkehr – Passagiere

772.920

758.420

1,91%

Charterverkehr – Passagiere

203.623

231.698

-12,12%

Bewegungen Linie- und Charter

15.958

17.387

-8,22

General-Aviation-Bewegungen (inklusive Militär)

30.347

31.435

-3,46%

Frachtaufkommen in t

10.977

11.062

-0,77%

Umsatzerlöse in T€

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 39


2.5.3

management und beteiligungen . freizeit graz gmbh

entspannen Die Eröffnung des Auster Sport- und Wellnessbades Eggenberg im Februar stellte wohl den Höhepunkt des Jahres 2011 für die Freizeit Graz als auch eines der Jahreshighlights für den gesamten Konzern dar. Dass die Inanspruchnahme durch die Bevölkerung von der termin- und kostengerechten Fertigstellung an selbst optimistische Prognosen übertrifft, unterstreicht die Richtigkeit der Großinvestition, erinnert zugleich aber auch an den schwierigen Spagat, öffentliches Interesse mit betriebswirtschaftlichen Überlegungen zu vereinbaren. dem Auftrag gerecht werden Die Freizeit Graz GmbH errichtet und betreibt, auch durch Pachtungen, Sport-, Freizeit- und Gastronomieeinrichtungen im Interesse der Holding Graz. Von der Stadt Graz wurden nachfolgende Betriebe zur Gestion übernommen: Auster Sport- und Wellnessbad Eggenberg, Bad Straßgang, Stukitzbad, Bad zur Sonne (inklusive Spa zur Sonne), Augartenbad, Margarethenbad, Café Rosenhain, Schloßbergrestaurant und Hilmteichrestaurant einschließlich Teichbewirtschaftung und Bootsbetrieb. Die Bäder der Freizeit Graz nehmen auf dem Bädermarkt eine schwierige Position ein. Versehen mit dem Auftrag, die Betriebsergebnisse in den Bädern permanent zu verbessern bzw. zu optimieren, müssten im Zuge der erforderlichen Investitionen zur Qualitätssteigerung u. a. auch die EintrittspreiBesucherzahlen nach bäderangebot

se einer permanenten Anpassung unterzogen werden. Diese Handhabung wird durch die Preispolitik der Mitbewerber (Verantwortliche von Gemeindebädern handeln im öffentlichen Interesse; zu niedrig angesetzte Eintrittspreise sind die Folge) in der Steiermark erschwert. Um diesen Auftrag dennoch zu erfüllen, setzt die Gesellschaft verstärkt auf das Optimieren von Teilbereichen wie der Qualitätssteigerung in den Wellnessanlagen sowie das Nutzen von Synergien mit Partnern (z. B. Kooperationen mit Skigebieten, Golfclubs, Sportgeschäften, Gastronomiebetrieben usw.). Aussicht ‒ Ziele für die Jahre 2011 bis 2015: ■ Reduzieren der jährlichen Verlustabdeckung auf Sicht (Heben der Qualitätsstandards, Schließen unrentabler Betriebe) ■ Ansprechen von neuen Zielgruppen ■ Realisieren von Attraktivitätsmaßnahmen ■ Steigern der Besucherzahlen in den Bädern und Saunen; Erschließen neuer Geschäftsfelder und neuer Umsatzbereiche ■ Integratives Angebot für den Schloßberg und Vernetzen mit anderen Betrieben (Schloßbergbahn, Schloßbergrestaurant, Märchengrottenbahn, Freiund Hallenbäder, Schöckl Seilbahn usw.) ■ Qualitätssteigerung in den Gastronomiebetrieben ■ Revitalisieren des Cafés Rosenhain 2011

2010

0

137.258

Bad Straßgang

85.690

70.206

Augartenbad

47.067

38.508

Stukitzbad

26.662

24.491

Bad zur Sonne

52.519

41.783

Margarethenbad

41.678

42.713

Auster Sport- und Wellnessbad Eggenberg*

*Das Bad Eggenberg war im Jahr 2010 aufgrund des Neubaus der Anlage geschlossen.

40 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


2.5.4

management und beteiligungen . schöckl seilbahn gmbh

geniessen Der Schöckl ist das bestetablierte naturtouristische Ausflugsziel im Großraum von Graz. Die Schöckl Seilbahn selbst trägt seit 2006 das Qualitätsgütesiegel „Ausgezeichnete österreichische Sommerbahn“. Durch bereits bestehende Angebote wie der Sommerrodelbahn „Hexenexpress“ ist der Berg vor allem für Familien ein begehrtes Ziel.

Neue, attraktive angebote Um die Attraktivität des Schöckls weiter zu steigern bzw. eine nachhaltige und stabile Zukunftsentwicklung zu ermöglichen, soll in den nächsten Jahren das Sommer- und Winterangebot qualitativ und quantitativ weiterentwickelt werden. So wird mit „Wege für alle“ mit dem Teilabschnitt 2 der neue „alpine“ Panoramaweg für RollstuhlfahrerInnen, mobilitätseingeschränkte Personen und Personen

mit Kinderwägen verlängert. Weiters sind die Erweiterung des Radwegenetzes, die Etablierung attraktiver Winterangebote wie z. B. Frischluftaktivtage, Kooperationen mit anderen Regionen und das verstärkte Einbinden der Umlandgemeinden bei der Entwicklung von Angeboten geplant. Durch das Zusammenführen der Betriebe Schöckl Seilbahn, Freizeit Graz und Schloßbergbahn werden auch verstärkt Synergien zwischen diesen Betrieben erarbeitet und genützt. Steigerungen in jedem Bereich 2011 wurden nachfolgende Projekte umgesetzt: ■ Orientierungslaufstrecke ■ Disc-Golf-Parcours ■ Erweiterung des Kinderareals ■ Frischluftaktionen und Frischluftaktivtage in den Wintermonaten ■ Qualitätssteigerung in der Gastronomie

Betriebstage und beförderte Personen Betriebstage Seilbahn Beförderte Personen Seilbahn Beförderte Personen Rodelbahn

2011

2010

329

319

171.000

143.000

76.000

65.000

Mit Wasser gewinnen Die Holding Graz betreibt die Auster in Eggenberg – das ist der Ort, an dem ich mein tägliches Training abspule und auch Wettkämpfe abgehalten werden. Für mich als Grazer Schwimmer ist es natürlich ideal, eine solche Trainingsstätte zur Verfügung zu haben und zu wissen, dass mein Kooperationspartner dafür verantwortlich ist. Das steigert meine Motivation von Saison zu Saison. Ich glaube aber auch, dass ich als schnellster Grazer Schwimmer ein sehr guter Repräsentant für das modernste Schwimmbecken dieser Stadt bin. Die Holding Graz ist ein Dienstleistungsunternehmen, das für die gesamte Infrastruktur dieser Stadt in Bereichen wie Freizeit, Energie, Verkehr etc. verantwortlich ist. Als Schwimmer würde ich in erster Linie dem Bereich Wasserwirtschaft einen Preis für Ökologie verleihen. Dass man jeden Tag jederzeit daheim das Wasser aufdrehen und Wasser höchster Qualität trinken kann, ist eigentlich nicht selbstverständlich! Martin Spitzer, Schwimmer, EM-Vierter

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 41


2.5.5

management und beteiligungen . holding graz bestattung . Bestattung der grazer stadtwerke gmbh

partner in schweren stunden

42 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

Innovativ und offensiv Die Holding Graz Bestattung genießt bei der Bevölkerung sowie bei den oben genannten Stellen einen ausgezeichneten Ruf. Eine permanente Überprüfung durch Kundenfragebögen gewährleistet einen hohen Standard der Dienstleistungen sowie der Kundenorientiertheit der MitarbeiterInnen. Durch zahlreiche Neuerungen und Verbesserungen wird das Dienstleistungsangebot laufend erweitert. Viel Beachtung unter der Grazer Bevölkerung fand die medial gut verbreitete Eröffnung zweier neuer Gräberfelder für naturnahe Bestattungsformen. Die im April 2011 eingeführte Baum- und Rasenbestattung auf dem Gelände des Urnenfriedhofs wurde bereits von zahlreichen Angehörigen in Anspruch genommen. Die Holding Graz Bestattung gilt als Garant für seriöse, pietätvolle und kompetente Bestattungsdienstleistung. Noch größeren Anklang als im Vorjahr fand der zu Allerheiligen bereits zum zweiten Mal abgehaltene „Tag der offenen Tür“ in der Feuerhalle bei der Grazer Bevölkerung, aber auch bei Besucherinnen und Besuchern aus dem Umland und anderen steirischen Bezirken. Sehr informative Führungen, anschauliche Darstellungen des Leistungsangebotes wie Aufbahrungsvarianten oder Erklärungen zu thanatopraktischen Behandlungen wurden von allen mit größtem Interesse aufgenommen.

drängen auf den Markt in Graz. Trotz verschärften Wettbewerbs und des Hinzukommens eines weiteren Mitbewerbers konnte die Bestattung ihren Marktanteil auf 82,6 Prozent steigern. Für fremde Bestattungsunternehmen wurden im Berichtsjahr 1.713 Kremationsdienstleistungen durchgeführt. Das Einvernehmen mit Organisationen und Institutionen an Schnittstellen zur Holding Graz Bestattung (Kirche, Ämter, öffentliche Stellen, Meinungsbildner und Multiplikatoren) wird permanent vertieft und verbessert.

Marktanteil gesteigert In Graz hat die Holding Graz Bestattung mittlerweile fünf MitbewerberInnen. Im Betrachtungszeitraum wurden im Raum Graz von sechs in Graz ansässigen Bestattungsunternehmen Begräbnisse und Verabschiedungen abgewickelt. Dabei erbringt die Holding Graz Bestattung auch für andere Bestattungsunternehmen Teilleistungen. Die Holding Graz Bestattung verzeichnete im Berichtsjahr 2.033 Geschäftsfälle. Das ist ein Plus von 102 Geschäftsfällen gegenüber 2010. Bestatter aus dem Umland

Ziele und Strategien Das definierte Ziel, Marktanteile in Graz zu verteidigen, wurde nicht nur erreicht, sondern, trotz Eintritt eines neuen Mitbewerbers, noch übertroffen: Es ist ein Ausbau von Marktanteilen gelungen. Ziel ist es, die Position des Krematoriums der Holding Graz Bestattung zu festigen und als erster Ansprechpartner für Kremationsdienstleistungen für Bestattungsunternehmen weit über die unmittelbare regionale Umgebung bis hin in andere Bundesländer zu fungieren. Dass die Holding Graz Bestattung als einziges steirisches

Synergien durch interne Netzwerke Das Einbinden der Bestattung in das „Haus Graz“ bringt eine Reihe von Synergien mit sich. Durch das Zusammenwirken der Bereiche, die geschäftlichen Beziehungen und die durch interne Abläufe verkürzten Wege im Vergleich zu Fremdfirmen werden Kosten und Personal gespart. So nimmt die Holding Graz Bestattung für ihren Bereich Urnenfriedhof ‒ Feuerhalle die Dienstleistungen des Bereichs Stadtraum der Sparte „Services“ in Anspruch. IT-Dienstleistungen werden, wie schon zuvor von der ITG Informationstechnik Graz, Reparatur und Hausverwaltung durch die Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH (GBG), beide SharedServices-Unternehmen von Stadt Graz und Holding Graz, durchgeführt.


2.5.5

management und beteiligungen . holding graz bestattung . Bestattung der grazer stadtwerke gmbh

Bestattungsunternehmen ein eigenes Krematorium besitzt und daher Feuerverabschiedungen als Gesamtdienstleistungspaket anbieten kann, soll durch gezielte Marketingaktivitäten im Bewusstsein der GrazerInnen verankert werden. Die Holding Graz Bestattung präsentiert sich als moderner, innovativer Dienstleister, der seine Position als steiermarkweit größtes Bestattungsunternehmen mehr als hundert Jahren Erfahrung verdankt. Umweltbewusst an der Arbeit Handelsware, Ausrüstung und Betriebsmittel in Verwendung der Holding Graz Bestattung entsprechen den behördlichen und gesetzlichen Auflagen hinsichtlich Umweltverträglichkeit. Auf dem Urnenfriedhof wird Mülltrennung durchgeführt. Wartung, Kontrolle, Reinigung etc. der Kühleinrichtungen für Leichname erfolgen regelmäßig gemäß sanitätsbehördlicher Auflagen und werden von der Behörde überwacht und kontrolliert. Die Sanierung des Krematoriums führte zu einem beträchtlichen Unterschreiten der zulässigen Emissionswerte. Somit leistet das Krematorium mit seiner modernisierten und auf technischen Höchststand ge-

brachten Filteranlage einen erheblichen Beitrag zur Verbesserung der Umweltsituation in Graz. Positive Entwicklung der Filialen Im Filialbereich herrscht in der Bestatterbranche nach wie vor ein verschärfter Wettbewerb. Insgesamt, wenn auch regional unterschiedlich, ist ein Rückgang an Sterbefällen zu verzeichnen. Dennoch gelang es im Jahr 2011, die wirtschaftliche Entwicklung durch Verbesserungsmaßnahmen, Einsparungen, vor allem aber durch einen Zuwachs an Geschäftsfällen für die Bestattung der Grazer Stadtwerke GmbH zum Positiven zu wenden. Die Filialen Feldbach, Frohnleiten, Gratwein und Kalsdorf konnten ihre Geschäftsfälle zum Teil stark steigern. Aufgrund des Rückganges der Geschäftsfälle in der Filiale Gleisdorf wurden im Jahr 2011 kontinuierlich Einsparungsmaßnahmen getroffen. Konsolidierung als erklärtes Ziel Neben bestehenden lokalen Anbietern, oft Gewerbetreibenden, die Bestattungsdienstleistungen als zusätzliches Geschäftsfeld anbieten (TischlerInnen, GärtnerInnen/Floristen und Floristinnen etc.), ist in

Zukunft mit dem Auftreten von fremdfinanzierten, fondsgestützten Großbestattungsunternehmen mit starkem finanziellem Background zu rechnen. Eine Konsolidierung des Filialnetzes und eine gleichzeitige weitere Stärkung der Filialen im Umland von Graz sind erklärtes Ziel. Mit der Zusammenführung der Holding Graz Bestattung, die ihre Geschäftstätigkeit ausschließlich auf das Grazer Stadtgebiet beschränkt, und der Filialen im Umland inklusive Feldbach und Radkersburg sollen Synergien vor allem im Bereich Personal und Aufwendungen erzielt werden, die zu einer Ergebnisverbesserung und wirtschaftlichen Erstarkung führen sollen. Die Holding Graz Bestattung und die Filialen wurden in die Gesellschaft der bestehenden GmbH zusammengeführt. Gesetzliche Veränderungen, die zu Verschiebungen bestehender Verhältnisse führen, können sich durch Anpassung an EU-Standards ergeben. Der Wegfall der Bedarfsprüfung für das Bestattungsgewerbe kann in Zukunft noch verstärkt zu einem Wildwuchs und somit zu einem Verdrängungswettbewerb mit starkem Preisverfall auf dem Markt führen.

Kennzahlen 2011

2010

Bestattungsaufträge gesamt

2.782

2.546

Erdbestattungen

1.116

999

Feuerbestattungen

1.635

1.448

Fernüberführungen

106

92

31

8

Nur-Einäscherungen (Aufträge von fremden Bestattern, ohne Verabschiedung)

1.713

1.514

Urnenbeisetzungen gesamt

1.198

1.241

Urnenfriedhof

431

426

Andere Friedhöfe

767

815

Exhumierungen

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 43


2.5.6

management und beteiligungen . infotechnik . citycom

zukunft der information Der Geschäftsbereich Infotechnik war im Jahr 2011 gekennzeichnet von der Tatsache, dass mehr als die Hälfte der MitarbeiterInnen samt den von ihnen betreuten Applikationen und Diensten aufgrund der Neuregelung des „Hauses Graz“ in die Informationstechnik Graz GmbH (ITG), ein Shared-ServicesUnternehmen von Stadt Graz und Holding Graz, gekommen sind. Der verbleibende Teil, die sogenannte „Rest-IT“ – befasst sich hauptsächlich mit den Netzen der Holding: einerseits mit dem Glasfasernetz, andererseits mit dem eigenen Kupfer- und dem Funknetz. Personalunion strafft den Arbeitsalltag Im Zuge der Neubesetzung der Geschäftsführung der Citycom wurde mit März 2011 auch die Ablauforganisation und damit das Organigramm an die neuen Strukturen angepasst. Mit dem Straffen von Verantwortlichkeiten und dem Neuordnen der Prozesse sind die Voraussetzungen für eine Steigerung von Effizienz und Effektivität geschaffen. Die Geschäftsführung der Citycom und Bereichslei-

tung der Infotechnik durch DI Igo Huber in Personalunion ist seit 1. Juni 2011 wirksam und trägt wesentlich zur Erleichterung der Entscheidungsabläufe und Tätigkeitssteuerung zwischen den beiden bei. Die Erlösreduktion gegenüber dem Jahr 2010 resultiert aus der Abspaltung der EDV in die ITG. Weiters wurden die Erlöse und Aufwendungen der Rest-IT an die Holding Graz-Tochter Citycom weiterverrechnet (ausgenommen sind die Zinsen der anteiligen Pensionsrückstellungen). Die Citycom Telekommunikation GmbH hat gemeinsam mit dem Geschäftsbereich Infotechnik der Holding Graz ihren Schwerpunkt auf Vertrieb, Produktmarketing bzw. klassisches Marketing gelegt und sich zu einem interessanten Anbieter auf dem österreichischen Telekommunikationsmarkt entwickelt. Im Zuge der Neupositionierung und der damit verbundenen Konzentration auf das Business-Segment und auch in Erfüllung eines Auftrags seitens des HoldingVorstands wurde im Jahr 2011 der Privatkundenbereich 24e an einen Partner abgegeben.

Kennzahlen 2011

2010

in T€

5.345,8

8.167,2

LWL-Rohrsysteme

km

600,4

566,7

LWL-Kabel

km

671,7

658,2

FM-Cu-Kabel

km

451,8

448,2

Länge der Glasfasern insgesamt

km

40.493

39.786

Umsatzerlöse

44 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


2.5.6

management und beteiligungen . infotechnik . citycom

kommunizieren Die Lösung heiSSt Lösungsvertrieb Die Konzentration auf das Business-Segment bedeutet aber auch den Umstieg vom klassischen Produktvertrieb zu einem sogenannten „Lösungsvertrieb“. Die Citycom muss mit ihren Dienstleistungen und Lösungen tiefer in der Wertschöpfungskette der Kundinnen und Kunden verankert sein. Der Telekommunikationsmarkt in Österreich ist unverändert wettbewerbsintensiv. Der Bandbreitenbedarf steigt aber laufend an, sodass für einen Anbieter mit eigener Glasfaserinfrastruktur die Aussichten recht gut sind. Die steigenden Bandbreiten bei mobilen Datendiensten – Stichwort LTE, wireless mesh etc. – werden vor allem den leitungsgebundenen Privatkundenmarkt massiv beeinflussen und in weiterer Folge wohl auch das unterste KMU-Segment und die sogenannten EPUs (Ein-Personen-Unternehmen). Für die Citycom ist von Bedeutung, dass seitens des Regulators das „Infrastruktur-Sharing“, also die kostenpflichtige Nutzung von fremder Infrastruktur, stark forciert und damit der Wettlauf um den einzelnen KundInnen und Kunden weiter verschärft wird. Die Leitungen in die Zukunft Citycom Business Ziel ist es, neben den klassischen Leitungsanbindungen bzw. Internetanbindungen eine Reihe von Dienstleistungen anzubieten, die einerseits die wesentlichen Assets der Citycom, nämlich das Glasfasernetz und die eigenen, georedundanten Rechenzentren als Grundlage haben, andererseits aber den neuen Entwicklungen in der Informations- und Kommunikationstechnik, Stichwort Cloud Computing, Rechnung tragen. Daher werden auch Partnerschaften mit anderen Rechenzentrumsbetreibern eingegangen.

Damit verbunden ist auch eine Änderung in der Netzstrategie. Die Citycom muss vor allem im Backbone (das sind Basisleitungen zum Ferntransport der Daten) große Bandbreiten bereitstellen. Derzeit kann die Citycom von Graz nach Wien bereits das 250-Fache der bisher zugekauften Bandbreite selbst schalten und wird im Jahr 2012 das bestehende österreichweite Netz weiter umstellen. Der Schwerpunkt der Kundinnen und Kunden und der Vertriebsfokus liegen in Graz. Die Citycom muss aber auch für die international tätigen Unternehmen eine kompetente Partnerin sein und über entsprechende Partnerschaften auch internationale Lösungen anbieten können. Dazu werden auch die notwendigen zusätzlichen Technologien angeboten werden (MPLS neben den bisherigen transparenten Ethernetservices). Citycom Privatmarkt Die Citycom Telekommunikation GmbH bietet seit dem Jahr 2006 hochauflösendes Fernsehen (HDTV) über IPTV an. Das IPTV-Produkt „24entertainment“ wurde laufend evaluiert und den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden angepasst. Es stellte sich aber zunehmend heraus, dass die Citycom nicht für den Privatkundenbereich organisiert ist. Daher wurden die Kundinnen und Kunden mit 1. November 2011 an den Partner d-light (Wien) übergeben, der damit auch die Verpflichtung zur Leistungserbringung und Vertragserfüllung übernommen hat. Citycom stellt für d-light das Netz zur Verfügung.

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 45


2.5.7

management und beteiligungen . achtzigzehn agentur für marketing und vertrieb gmbh

konzipieren gestalten kommunizieren Die achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH ist als klassische Service- und Dienstleistungsagentur auf die Geschäftsfelder Strategisches Marketing, Produktentwicklung, Grafik & Design, Markenentwicklung, Campaining, klassische Werbung, Mediaplanung, PR und Kommunikation und Vertrieb ausgerichtet. Am 8. August 2011 erfolgte die Änderung des Firmenwortlautes von der Macron Software Entwicklungs- und Marketing GmbH in achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH, wobei die Agentur als Werbeagentur gemäß §5 Abs. 2 GewO 1994 agiert. Inhouse-Lösung schafft Synergien Die achtzigzehn bündelt sämtliche Werbe-, Kommunikations- und Vertriebsaktivitäten der Holding Graz, ersetzt als hausinterne Lösung damit die Leistungen von bis dahin 13 externen Agenturen und trägt somit in ihrem Rahmen zu Synergieeffekten für die Holding, aber auch für das „Haus Graz“ bei. Dabei betreut sie mit Ausnahme der Energie Graz und der e-Mobility GmbH sämtliche Konzernunternehmen der Holding Graz. Projekte für die Stadt Das gemeinsame Graz-CI/CD von Stadt Graz, Holding Graz und Graz Tourismus sowie Idee, Konzept und Grafik der „Welcome-Box“ entstammen ebenfalls der Ideenschmiede der achtzigzehn. Gerade die Stadtvisualisierung mit dem farblich differenzierten, einheitlichen CI/CD im Zuge der Zusammenführung zum „Haus Graz“ ist dabei als Beispiel für Nachhaltigkeit und Synergie zu nennen. Durch diesen ge-

46 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


2.5.7

management und beteiligungen . achtzigzehn ‒ agentur für marketing und vertrieb gmbh

meinsamen Auftritt ist Graz im öffentlichen Raum so sichtbar wie nie zuvor. Dies bezieht sich nicht nur auf das Branding vom Rathaus über die Straßenbahnen bis zu den Papierkörben, sondern auch auf den gesamten Werbe-, Sponsoring- und Vertriebsauftritt der Stadt Graz und der meisten ihrer Beteiligungen. Auszug aus den Projekten im Jahr 2011: ■ Visuelle und inhaltliche Konzeption und Umsetzung der CI/CD-Richtlinien für Stadt Graz, Holding Graz und Graz Tourismus ■ Auftritte diverser Referate wie Integration (Welcome Box) und Jugend & Familie für die Stadt Graz ■ MitarbeiterInnenzeitung „ImTeam“ gemeinsam mit der Stadt Graz und Graz Tourismus ■ Eröffnung des neuen Sport- und Wellnessbades Auster ■ Neuer Internetauftritt www.holding-graz.at mit zahlreichen neuen Servicelevels wie Blogs, Newsletter, Newsticker etc. ■ Vertriebs- und serviceorientierte Kampagnen für die Holding Graz Services, die Holding Graz Linien sowie die Feizeit Graz ■ Vertriebsoffensive und Weihnachtsaktion für das neue Sport- und Wellnessbad Auster ■ Vertriebsoffensive für Gutscheine und Prepaid-Cards der Graz Linien ■ Flughafenzeitung „Grazette“ ■ Sommer- und Winterflugpläne ■ Geschäftsberichte für Holding Graz und Flughafen Graz, GBG Marketing und Vertrieb Als Fullservice-Agentur entwickelt die achtzigzehn konzernübergreifend und für ihre externen Kundinnen und Kunden Produkte und Dienstleistungen und sorgt für die Vermarktung und den Vertrieb.

Corporate Communications Die Agentur baut Image und Erscheinungsbild innerhalb und außerhalb eines Unternehmens auf und erarbeitet Konzepte in Bereichen wie Medienarbeit und interne Kommunikation. Sie begleitet Kundinnen und Kunden durch den gesamten Prozess der integrierten Kommunikation, von der Strategieentwicklung bis zur Umsetzung der Maßnahmen und Steuerung der Erfolgskontrolle. Konzeption und Produktion von MitarbeiterInnen Magazinen, Newsletter und Special-Interest-Medien. Corporate Design und Corporate Identity Die achtzigzehn entwickelt offline und online für Unternehmen eine Markenidentität. Das Team arbeitet in Abstimmung mit den Kundinnen und Kunden an einem unverwechselbaren Erscheinungsbild. Public Affairs und Networking Durch ihre Einbettung in die Holding Graz als kommunaler Dienstleister arbeitet die achtzigzehn an der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Dadurch verkürzen sich die Kommunikationswege zu den Entscheidungsträgern bei Projekten. Social-Media-Kommunikation Die achtzigzehn konzipiert und realisiert OnlineKommunikationskampagnen, Web- und Social-Media-Präsenz und beobachtet die Wirkung bei der Zielgruppe. Informationskampagnen Die achtzigzehn entwickelt Kampagnen, welche die Produkte und Themen der Kundinnen und Kunden über die klassische Werbung hinaus in den Köpfen der Menschen positionieren. Im Schwerpunkt der Kampagnen stehen dialogorientierte Konzepte.

Sinnvoll verarbeiten Neben der finanziellen Unterstützung, die für Projekte wie das tag.werk existenzsichernd sind, ist die Holding Graz eines der führenden Dienstleistungsunternehmen des Landes Steiermark und zeigt durch die Kooperation, dass sie soziale Verantwortung für Jugendliche übernimmt. Durch die Unterstützung eines Unternehmens dieser Größenordnung wird auch die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Projekten wie dem tag.werk hervorgehoben und zusätzlich unterstrichen. Die Holding Graz ist ein fest verankerter Dienstleistungskonzern mit Sitz im Herzen von Graz. Beim Namen Holding Graz fallen mir spontan der Verkehr, die Abfallwirtschaft, Freizeitangebote; IT, Werbung und Wasser ein. Im Bereich Mülltrennung arbeitet die Holding Graz im Vergleich zu anderen Städten sehr effektiv. Dass dem Unternehmen die Umwelt wichtig ist, sieht man außerdem an der Sauberkeit im gesamten Stadtbild, dem guten Grazer Wasser, den Hybridbussen und den Investitionen der Holding Graz Linien! DI.in (FH) Bettina Gjecaj, Caritas tag.werk

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 47


3.

Sparte linien und energie

ZUSAMMEN BRINGEN WIR MEHR MENSCHEN IN BEWEGUNG

48 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


3.1

linien und energie . holding graz linien

durch die stadt 100,000.000+ Überdurchschnittliche Dienstleistung bestimmt im Zusammenspiel mit ökologischen und ökonomischen Gesichtspunkten den täglichen Betrieb. Mit knapp 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie einem Fuhrpark von 74 Straßenbahnen und 148 Autobussen wickeln die Graz Linien zwei Drittel aller Verkehrsverbund-Dienstleistungen in der Steiermark ab. Rund 277.000 Fahrgäste täglich haben die Graz Linien zum nun schon wiederholten Mal in Folge die 100-Millionen-Grenze an jährlich beförderten Personen nach oben durchbrechen lassen. Entlang acht Straßenbahn-, 27 Bus- und acht Nachtbuslinien wurde 2011 eine Strecke zurückgelegt, die der mehr als 500-maligen Umrundung des Erdballs entspricht. Zufriedene Kundinnen und Kunden Ein dichtes und eng vertaktetes Mobilitätsangebot und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis unterstützen den Umstieg vom motorisierten Individual- auf den öffentlichen Nahverkehr. Die Preise der Zeitkarten der Graz Linien sind im Schnitt die niedrigsten Österreichs! Nach Vertragserweiterungen des Verkehrsfinanzierungsvertrags mit der Stadt Graz konnten der Straßenbahnverkehr in der Frühspitze verdichtet und das Führen von Verstärkerlinien im Autobusverkehr umgesetzt werden. Die Fahrgastbefragung 2011 weist für die Graz Linien erneut eine verbesserte Qualität ihrer Dienstleistungen aus, besondere Anerkennung fanden dabei Freundlichkeit, Auskunftskompetenz und Fahrstil des Fahrpersonals sowie Pünktlichkeit und Sicherheit. Strenge Aufnahmekriterien und regelmäßiges Schulen der MitarbeiterInnen sollten diese Qualität auch weiterhin garantieren. Moderne Kommunikation Dem raschen Wandel in der Kommunikation begegnen die Graz Linien mit zeitgemäßen Kommunikationsstrukturen. So gewährleisten 163 Informationsstelen an den Haltestellen, kundenorientiert gestaltetes

Tram-TV in 50 Straßenbahngarnituren, Informationsständer bei Umleitungen und Störungen, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Internet, Facebook und LinienApps für Smart Phones umfassende Information. Synergien geschaffen Bei den Graz Linien wurde 2011 eine umfangreiche interne Neuorganisation durchgeführt und der Schwerpunkt auf KundInnenorientierung gelegt. Es gibt nun zwei neue Spartenbereiche für „Planungsmanagement und Infrastruktur“ sowie für „KundInnenmanagement und Vertrieb“. In diesen Verantwortungsbereich gehören die Fahrgastinformation und das Mobilitäts- und Vertriebscenter genauso wie die Themenbereiche Servicequalität und Innovation, Fahrbetrieb und Funkleitstelle und die Kooperation mit der e-Mobility. In „Planungsmanagement und Infrastruktur“ finden sich die Bauprojekte, die Linien- und Verkehrsentwicklung sowie die Organisationseinheiten Werkstätten und Fahrbetriebsmittel, Fahrweg und Gleisbau und das Sonderprojekt Masterplan ÖV. Die Betriebsleitung Straßenbahn ist eine direkte Vorstandsstabsstelle. Angesichts der auch international zu beobachtenden wachsenden Herausforderungen im öffentlichen Verkehr ist es so gelungen, die Weichen für die Mobilität der Zukunft zu stellen. Die neue Struktur zeigt bereits erhebliche Synergien: Das Zusammenfassen der Straßenbahn- und Autobuswerkstätte zu einem Verantwortungsbereich ermöglicht zum Beispiel bereichsübergreifende Vernetzungen bei den Werkstattprozessen. Weiters sind mit der nun einheitlichen Disposition der Fahrbetriebe zusätzliche duale Einsatzmöglichkeiten im Reserve- und Fahrdienst geschaffen worden. Diese Win-win-Situation sorgt einerseits für abwechslungsreichere Tätigkeiten bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und bewirkt andererseits eine betrieblich optimierte Diensteinteilung, die sich wiederum auf die Motivation positiv auswirkt.

Ökologie groSSgeschrieben In ökologischer Hinsicht dürfen die Graz Linien für sich in Anspruch nehmen, Pionierarbeit zu leisten. Sowohl der Schwerpunkt e-Mobility als auch das Verwenden von Alternativenergien sind gelebter Alltag. Die Busse werden bis zu neun Monate im Jahr mit Biodiesel betankt. Da dieser hauptsächlich aus Altspeiseöl gewonnen wird, generiert sich daraus ein erheblicher Vorteil in der CO2-Bilanz. Dies ist mit ein Grund, weshalb die Buswerkstätte als ÖKOPROFITBetrieb ausgezeichnet worden ist. Auch die 17 neuen Busse, die im Jahr 2011 bestellt wurden und 2012 geliefert werden, können trotz Abgasnorm EEV weiterhin mit Biodiesel betrieben werden. Dazu kommt, dass bei der Aus- und Weiterbildung des gesamten Fahrpersonals größtes Augenmerk auf energiesparende Fahrweise gelegt wird. Dafür wurden bei den Graz Linien spezielle Trainingseinheiten entwickelt. Vorreiterrolle bei E-Mobilität Neben der „Ur-Mobilität“ der Grazer Straßenbahn, die seit 1899 elektrisch betrieben wird, werden nun für die Modellregion Graz neue, attraktive Angebote wie zum Beispiel der Kauf von E-Klapprädern und Graz Linien-Zeitkarten im Kombipack zum geförderten Vorteilspreis oder die Gratismitführmöglichkeit von E-Bikes in Öffis geschaffen. Sie sollen zum Umsteigen vom motorisierten Individualverkehr auf umweltfreundliche Mobilitätsangebote bewegen. Weiters ist ein Teil des Fuhrparks der Holding Graz auf Elektrofahrzeuge (E-Autos, E-Bikes) umgestellt worden. Innovations- und Motivationsschub Die neue Straßenbahnremise, ein imposanter und energieeffizienter Stahlbetonbau inklusive Werkstätte und eines modernen Bürogebäude, wurde im Dezember 2011 fertiggestellt und im März 2012 bezogen. Für 145 Bedienstete stehen neue Umkleide- und Sozialräume zur Verfügung. Mit dem Neubau wurde zukunftsweisend in die Erweiterung der Infrastruktur

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 49


3.1

linien und energie . holding graz linien

durch die stadt investiert und gleichzeitig wurde ein Standort mit optimalen Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geschaffen. Nahverkehrsdrehscheibe (NVD) Graz Hauptbahnhof Im Jänner 2011 wurde die Schleife in der Laudongasse als Ersatz für die ehemalige Schleife am Hauptbahnhof in Betrieb genommen, die Linien 3 und 6 wenden in dieser Schleife mit Überholgleis. Am Hauptbahnhof erfolgte die Demontage der Gleisanlagen und es starteten die Aushubarbeiten für die Unterführung sowie für den Neubau der Station. Beide sollen am 26. November 2012 in Betrieb gehen. Mit dem Errichten eines Gleisprovisoriums für die Linien 1, 3, 6 und 7 von der Babenbergerstraße bis zur Eisenbahnunterführung Eggenberger Straße wurde Platz für die Bauarbeiten geschaffen. Die NVD entwickelt sich zu einer leistungsfähigen Verknüpfung des städtischen öffentlichen Verkehrs mit nationalen und internationalen Verbindungen. Allein dafür werden 90 Millionen Euro investiert, finanziert von Stadt Graz, Land Steiermark und ÖBB Infrastruktur AG. Neue Gleise sichern Qualität Im Jahr 2011 erneuerten die Graz Linien 2.068 Meter Einfachgleis. Bei der Remise mussten im Zuge der Erweiterung und des Neubaus 425 Meter Einfachgleise, beim Hauptbahnhof provisorische Gleisanlagen mit einer Länge von 330 Metern verlegt werden. Alle Arbeiten erfolgten termingerecht und innerhalb des veranschlagten Budgetrahmens. Sonderprojekt Masterplan ÖV Aufgrund der Vorgaben des Verkehrsfinanzierungsvertrages mit Umsatzerlössteigerungen von jährlich sechs Prozent, die realistisch nur durch eine jährliche Fahrgaststeigerung von zumindest drei Prozent erreichbar erscheinen, und den sich damit deckenden

50 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

verkehrspolitischen Zielsetzungen haben die Graz Linien eine Kapazitätsstudie in Auftrag gegeben. Dabei sollen mögliche Kapazitätsengpasse und die Realisierbarkeit der erforderlichen Zuwachsraten aufgezeigt werden. Bei einem Betrachtungshorizont von zehn Jahren müssten rund ein Drittel mehr Fahrgäste akquiriert und müsste das Angebot in ungefähr demselben Ausmaß erweitert werden. Im Mai 2011 starteten die Stadt Graz und die Graz Linien das Projekt „Masterplan ÖV“, wobei sämtliche zur Zielerreichung erforderlichen Maßnahmen in einem Konzeptpapier gesammelt und abgearbeitet werden. Mögliche Maßnahmen wären: ■ Einsatz größerer Busse und begleitende bauliche wie verkehrsorganisatorische Maßnahmen auf Linien, wo derzeit nur Standardbusse fahren ■ Einsatz längerer Straßenbahnen unter besonderer Rücksichtnahme auf die Verkehrsabwicklung auf dem Jakominiplatz sowie bauliche Maßnahmen im Bereich der Werkstätten und Abstellanlagen ■ Komplettierung des Tangentialbusnetzes ■ Neuordnen von Teilnetzen im Busbereich im Zuge des Neubaus von Straßenbahnlinien ■ Festlegen von Erschließungsqualitäten in Abhängigkeit der Besiedelung bzw. Lage Dabei spielen neben der technischen Machbarkeit auch Finanzierungsfragen eine große Rolle. Voraussichtliche Entwicklung Das Jahr 2012 ist insbesondere durch die finalen Arbeiten an der Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof gekennzeichnet. Die positive Entwicklung der S-Bahn sowie eine mögliche Umweltzone und steigende Spritpreise werden die GrazerInnen hoffentlich vermehrt zum Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr bewegen.


3.1

linien und energie . holding graz linien

Kennzahlen 2010

Umsatzerlöse

2011

51.459,6

53.228,5

Fahrgäste gesamt

100.968.039

101.246.006

Straßenbahn

52.230.811

52.942.117

Autobus

47.991.721

47.494.647

324.313

358.833

Schloßberg/Standseilbahn Schloßberg/Aufzüge

421.194

450.409

Zugkilometer gesamt Straßenbahn Autobus Schloßberg/Standseilbahn Straßenbahnen Solobusse 15-Meter-Busse Gelenkbusse

km km km km Stück Stück Stück Stück

11.892.958

12.197.891

Midi-/City-Busse

Stück

Reisebusse

3.198.399

3.285.848

8.684.027

8.901.730

10.532

10.313

74

74

89

89

29

29

29

29

1

1

Stück

3

3

Durchschnittliche Linienlänge Straßenbahn

km

59,2

59,2

Durchschnittliche Linienlänge Autobus

km

233,4

233,8

Durchschnittliche Linienlänge Nachtbus

km

117,4

120,3

Fahrgäste 2011

Zugkilometer 2011

Straßenbahn Autobus

Straßenbahn Autobus 3.285.848

47.494.647

8.901.730 52.942.117

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 51


3.1

linien und energie . holding graz linien

Zufriedenheit mit den Graz Linien

Verfügbarkeit

2,8 2,8

Zugänglichkeit

2,5 2,6

Information

2,7 2,7

Zeit

2,8 2,9

KundInnenbetreuung

2,9 3,1

Komfort

2,7 2,8

Sicherheit

2,2 2,3 2,6

Gesamtzufriedenheit 2,8

1

1,5

Gesamt 2010/11

Mittelwert

Gesamt 2009/10

1 = sehr zufrieden … 5 = gar nicht zufrieden

52 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

2

2,5

3

3,5

4


3.2 & 3.3 linien und energie . energie graz holding . e-mobility graz

Energie Graz Holding gmbh Die Grazer Stadtwerke Energie Graz Holding GmbH wurde am 9. Juli 2002 errichtet. Die alleinige Gesellschafterin ist die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH. Der Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an anderen Unternehmen, insbesondere an der Energie Graz GmbH & Co KG. Nachhaltige Ziele Mit dem Einreichen von Förderansuchen und Unterlagen zur Fernwärmetransportleitung Süd und Nord unterstreicht die Energie Graz Holding ihr Ziel, neue Technologien und Geschäftsfelder zu entwickeln. Laufende Verhandlungen sollen außerdem die Versorgung des Grazer Nordens mit Fernwärme aus Abwärme von Sappi ermöglichen.

e-mobility Graz Gmbh Klimafreundliche Zukunft Die E-Mobilität wird neben dem öffentlichen Verkehr bereits in naher Zukunft einen wesentlichen Beitrag zu einer umweltfreundlichen Mobilität leisten. Dies gilt nach Überzeugung der neu gegründeten Gesellschaft e-Mobility Graz GmbH umso mehr im urbanen und suburbanen Bereich. Das im Konsortium von Holding Graz, Energie Graz und Energie Steiermark erarbeitete Konzept wurde im Juli 2010 eingereicht und nach einer Evaluierung durch eine internationale Jury vom Präsidium des Klima- und Energiefonds als Siegerprojekt ausgewählt.

Vom Gesamtbudget der zur Verfügung stehenden Fördermittel für die Zielgruppe 1 (städtische Agglomerationen mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern) wurden dem Projekt „e-Mobility Graz GmbH“ rund 60 Prozent der gesamten Fördersumme zugeteilt. Die Betreibergesellschaft e-Mobility Graz GmbH wurde am 28. Juli 2011 als Rechtsnachfolgerin des Einreicherkonsortiums von Holding Graz, Energie Graz und Energie Steiermark gegründet und hat für die Umsetzung in der Modellregion einen Förderzuschlag in der Höhe von 1,653 Mio. Euro für Fahrzeuge, Photovoltaik und Ladeinfrastruktur erhalten. Graz wird E-Mobility-Hauptstadt Neue Mobilitäts- und Energiedienstleistungskonzepte sollen, basierend auf erneuerbarer Energie, dazu beitragen, dass ein Verkehrskonzept entwickelt wird, das mit einem nachhaltigen Energiesystem vereinbar ist und das gleichzeitig die Technologiekompetenz österreichischer Unternehmen stärkt. Das Erteilen des Zuschlags für das Projekt Modellregion E-Mobilität bedeutet für den Raum Graz, dass diese Aktivitäten in den kommenden Jahren mit noch größerer Intensität fortgeführt werden können. Auf Basis der geforderten Redimensionierung sollen rund 400 Elektrofahrräder und insgesamt 250 Elektroautos im Großraum Graz auf die Straße gebracht werden. Gemeinsam mit weiteren Partnern aus Wirtschaft und Politik werden konkrete Umsetzungsprojekte gestartet. Graz wird damit zur Elektromobilitätshauptstadt. Damit werden wertvolle neue Erfahrungen in diesem Zukunftsgebiet gesammelt, die auch wissenschaftlich zu begleiten sind. Mobilitäts- und Kombinationsangebote Mit dem e-Mobility-Congress im April 2011 wurde einmal mehr deutlich, dass Elektromobilität im Großraum Graz mit innovativen, nachhaltigen Projekten

und attraktiven Mobilitätsangeboten Fahrt auf Bewusstseinsbildung nimmt. Beim „Autofreien Tag“ im September präsentierte sich die e-Mobility GmbH erstmals der breiten Öffentlichkeit. Eines der Ziele der „Modellregion Graz und Umgebung“ ist es, das Mobilitätsverhalten der BürgerInnen zu verändern und durch kombinierte Produkte eine echte Alternative zum Privatfahrzeug zu schaffen. Die Kombination aus öffentlichem Verkehr, Elektrorädern und „normalen Rädern“ steht dabei im Vordergrund. Mit den Leasing-Angeboten für E-Autos (Beispiel KAGES) und Mobilitätspaketen wie beispielsweise „Elektrorad und Linien-Jahreskarte“ werden Interessierte zum Umsteigen bewegt. Ein E-Bike ist faltbar, hat in einer Tragtasche Platz und kann somit in die Öffis mit hineingenommen werden. Generell wurde bei allen bisherigen Projekten eng mit den Graz Linien kooperiert – InhaberInnen von Jahreskarten und Halbjahreskarten können die Angebote der e-Mobility zu günstigeren Konditionen in Anspruch nehmen. Für interessierte Gemeinden im Umland von Graz wurde ein Paket erarbeitet, bei dem GemeindebürgerInnen und Betriebe die Möglichkeit haben, Elektromobilität zu testen. In einer Kooperation mit dem Autoverleih Hertz wird seit Ende Dezember ein Flughafenshuttle angeboten, bei dem Elektroautos der eMobility Graz GmbH eingesetzt werden. Kostenlos parken in Graz InhaberInnen eines Elektroautos bekommen von der e-Mobility Graz GmbH eine Ausnahmegenehmigung für die Grazer Parkzonen. Gratisparken ist im Rahmen der jeweiligen maximalen Parkdauer möglich. Kostenlose E-Tankstellen an Knotenpunkten in Graz: ■ Standort: Citypark Graz, Lazarettgürtel 55 ■ Standort: Universität Graz, Bibliothek, Universitätsplatz 3 ■ Standort: Sport- und Wellnessbad Auster, Janzgasse 21 ■ Standorte: Spar- und Mekur-Märkte

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 53


4. Sparte services

ZUSAMMEN WIRKEN WIR ZUM WOHL DER STADT

54 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


4. Sparte Services

Ein Ansprechpartner Mit der Umsetzung des Projekts „Haus Graz neu ordnen“ haben sich für die Holding Graz umfassende Neuerungen in der Organisationsstruktur ergeben. Durch das Übertragen der kommunalen Aufgabenbereiche Abfallwirtschaft, Abwasserwirtschaft, Straßenerhaltung, Straßenreinigung und Winterdienst sowie Grünraumpflege und Werkstätten, die bis zum 31. Dezember 2010 in städtischen Organisationseinheiten bzw. in der AEVG angesiedelt waren, wurden an die 800 MitarbeiterInnen von der Stadt Graz zur Holding versetzt. Der Umsatz der Gesellschaft erhöht sich durch diese Aufgabenerweiterung um rund 75 Millionen Euro. Unter einem Dach Alle Aufgabenbereiche wurden gemeinsam mit dem früheren Geschäftsbereich Wasser unter ein Dach gebracht und bilden nun seit 1. Jänner 2011 die Sparte „Services“ in der Holding Graz. Nachdem die bisherigen betrieblichen Organisationsformen (Wirtschaftsbetriebe der Stadt Graz als städtischer Eigenbetrieb, Kanalbauamt als Magistratsabteilung, AEVG als früher eigenständige Gesellschaft) sehr unterschiedlich waren, war das Jahr 2011 ohne Zweifel und unweigerlich ein Jahr des Zusammenführens der Organisationen, ein Jahr des Zusammenfindens der MitarbeiterInnen. Unterschiedliche Arbeitsrechte, divergierende Organisationsvorschriften, unterschiedliche Geschäftsprozesse und Schnittstellen mussten erst harmonisiert und akkordiert werden. Gebündelte Schlagkraft Trotzdem wurde sofort mit den Arbeiten an der Hebung von Synergien, die sich aufgrund der Ausgliederung und Zusammenführung ergeben sollen, begonnen: Schon mit Jahresbeginn 2011 standen daher bereits alle Angelegenheiten der Abfallwirtschaft, die bisher bei Wirtschaftsbetrieben (Sammlung) und AEVG (Verwertung) angesiedelt waren,

unter einer Leitung. Im Herbst folgten dann die Zusammenlegung der Geschäftsfelder Wasser und Abwasser zum Spartenbereich „Wasserwirtschaft“ und die Fusion der Aufgabenbereiche Straße ‒ also Straßenerhaltung und Straßenreinigung ‒ und Grünraumpflege zum Spartenbereich „Stadtraum“. Neben den drei operativen Spartenbereichen wurde der Spartenbereich „KundInnenmanagement und Vertrieb“ eingerichtet, wo die kunden- und vertriebsrelevanten Aufgaben in einer eigenen Organisationseinheit gebündelt abgewickelt werden können. Die Werkstätten in der Sturzgasse sind als Stabsstelle organisiert. 46 MitarbeiterInnen führen in den KfzWerkstätten und den assistierenden Metallwerkstätten Serviceleistungen und Reparaturen am großen Fuhrpark der Sparte „Services“ durch, insbesondere sind die regelmäßigen saisonbedingten Wechsel der Fahrzeugaufbauten (Winterdienst/Straßenreinigung) vor-zunehmen. Arbeitsplatz Stadt Die Sparte „Services“ betreibt in Graz zwölf Standorte und Stützpunkte, wirklicher Arbeitsplatz ist aber das gesamte Stadtgebiet. Ein 1.320 Kilometer langes Wasserleitungsnetz, ein 846 Kilometer umfassendes Kanalnetz, 950 Kilometer Straßen, Wege und Plätze, 2,350.000 Quadratmeter Park- und Grünanlagen müssen instand gehalten, verbessert und erweitert werden. Und auf 34.000 Grazer Liegenschaften und öffentlichen Müllsammelstellen sind weit mehr als 100.000 Sammelbehälter postiert, um der Grazer Bevölkerung ein möglichst bequemes und umweltfreundliches Sammeln von Hausmüll und Wertstoffen zu ermöglichen.

Die Welt verstehen Der Holding Graz und dem Grazer Kindermuseum FRida & freD liegen die Menschen dieser Stadt am Herzen. Das Grazer Kindermuseum hilft Kindern, die Welt, in der sie leben, besser zu verstehen, die Holding Graz schafft für die Familien in Graz eine Umwelt, in der sie sich wohlfühlen können. Je besser wir uns verschränken, desto besser können wir unsere Anliegen verwirklichen. Seit neun Jahren gelingt uns das ausgezeichnet und profitieren wir voneinander. Die gemeinsamen Erfolge sind ein Auftrag für unsere beiden Unternehmen, diesen Weg auch in Zukunft weiter zu gehen, inhaltliche Übereinstimmungen zu kommunizieren und vorhandene Synergien zu nutzen. Mag. Jörg Ehtreiber, Geschäftsführer und Intendant des Kindermuseums FRida & freD

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 55


4.1 Services . Wasserwirtschaft

WASSER TRINKWASSERVERSORGUNG UND ABWASSERENTSORGUNG Die Stadt Graz, Teile von Nachbargemeinden und außerhalb von Graz gelegene Wasserversorgungsunternehmen werden derzeit mit insgesamt 16 Mio. m3 Trinkwasser pro Jahr versorgt. Über die Transportleitung Oststeiermark werden weitere 0,7 Mio. m³ Wasser in die Oststeiermark geliefert. Das Wasser wird zu ca. 70 Prozent aus eigenen Brunnen gefördert und zu ca. 30 Prozent von der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd GmbH (ZWHS), einer Konzerntochter der Holding Graz, bezogen. Zur Abwasserentsorgung zählen die Sammlung, Ableitung und Reinigung der Abwässer der Stadt Graz und von sieben Umlandgemeinden sowie der Betrieb eines knapp 850 km langen Kanalnetzes und einer Kläranlage mit einer Ausbaugröße von 500.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. 2011 wurden 24,3 Mio. m³ vollbiologisch gereinigtes Abwasser wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zugeführt. In die Verbesserung des Kanalsystems wurden im vergangenen Jahr fünf Mio. Euro investiert. Dabei handelte es sich z. B. um aufwendige Projekte wie den „Hauptsammlerentlastungskanal“ entlang der Mur oder die „Regenentwässerung Petersbergen West“. Weiters wurden Kanalsanierungen und -erneuerungen im Zuge von Straßen- und Schienenbauprogrammen umgesetzt. 2011 wurde die Klärschlammbehandlungsanlage von der AEVG in den Spartenbereich „Wasserwirtschaft“ übertragen. Im Zuge dieser Übernahme ist die bestehende Klärschlammverladung großräumig umgebaut worden. Zur Nutzung der Synergiepotenziale wurde 2011 das Wasserkompetenzzentrum Andritz umgebaut und der Bereich Abwasser vom Europaplatz nach Andritz übersiedelt. Insbesondere die Bereiche Projektierung, Planung und Bauabwicklung werden neu organisiert und in Hinkunft gemeinsam tätig sein. Die

56 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

Zusammenführung der Organisationseinheiten Wasser und Abwasser soll unter Hebung der Synergien schließlich Ende 2012 abgeschlossen sein. Ziele und Schwerpunkte Nachdem in Graz nahezu das gesamte Stadtgebiet mit Trinkwasserleitungen versorgt ist, wird sich in Zukunft der Schwerpunkt auf die Erneuerung des Rohrnetzes und die Anpassung der sonstigen Versorgungsanlagen an den Stand der Technik richten, um weiterhin eine sichere Wasserversorgung für Graz und die Umlandgemeinden gewährleisten zu können. Das Wasserlabor bietet neben den Leistungen für die Grazer Wasserversorgung seine Leistungen auch für externe Kundinnen und Kunden an und strebt das Halten des Marktanteils an. Nahezu 99 Prozent der Grazer Liegenschaften sind an den öffentlichen Kanal angeschlossen, die künftige Investitionstätigkeit konzentriert sich daher vorwiegend auf die Kanalsanierung. Die Tätigkeiten gliedern sich in die Bereiche bauliche Kanalsanierung, hydraulische Sanierung und Mischwasserbewirtschaftung. 2012 und 2013 werden sich die Sanierungstätigkeiten auf die Bezirke St. Peter und Waltendorf konzentrieren. Weitere Investitionsschwerpunkte für 2012 sind das Projekt „Hydraulische Sanierung Andritz“ (5,33 Mio. Euro) sowie der Ausbau des Anschlusses des Hauptsammlerentlastungskanals (HSEK) im Bereich des Murkraftwerkes Gössendorf an die Kläranlage der Stadt Graz (Gesamtprojektkosten 8,9 Mio. Euro). Im Sinne des Funktions- und Werterhaltes ist zukünftig am Kanalnetz ein jährlicher Investitionsbedarf von acht bis zehn Millionen Euro erforderlich. Am Standort Gössendorf wird derzeit an der Verbesserung der Einbindung der übernommenen Klärschlammbehandlungsanlage in den Verfahrensablauf der Kläranlage gearbeitet. Als nächster Schritt ist 2012 die Errichtung einer zusätzlichen Schlammlinie vorgesehen.

Umsatzerlöse Die Umsatzerlöse aus dem Wasserverkauf konnten ‒ auch durch die zusätzlichen Umsatzerlöse durch die Inbetriebnahme der Transportleitung Oststeiermark ‒gesteigert werden. Die Erlöse aus Kundenaufträgen verzeichnen im Wasserlabor einen leichten Anstieg, waren aber im Rohrnetzbau geringer als im Vorjahr. Daten und Fakten zum Spartenbereich „Wasserwirtschaft“ Abwasserentsorgung ■ 850 km öffentliches Kanalnetz ■ 8 Abwasserpumpwerke ■ 9 Regenwasserpumpwerke ■ 32.000 m³ Mischwasserspeichervolumen ■ 213.000 angeschlossene Toilettenanlagen ■ 8 Saug- und Spülwägen ■ 1 Kläranlage für 500.000 Grazer und Grazer ■ 24,290.000 m³ gereinigtes Abwasser Nutzbare Wasseraufbringung 2011 in m3 5.637.566

44.222

5.310.750

■ „Förderung Friesach“ ■ „Förderung Andritz“ ■ „Förderung Feldkirchen“ ■ „Bezug ZWHS“ ■ „Bezug Umland Graz“

7.975.712


4.1

Services . Wasserwirtschaft

Trinkwasserversorgung 2010

Umsatzerlöse Aufbringung Förderung Wasserwerk Friesach Förderung Wasserwerk Andritz Förderung Wasserwerk Feldkirchen Bezug Zentral-Wasserversorgung Hochschwab-Süd GmbH (ZWHS) Bezug WV Umland Graz Nutzabgabe Versorgungs- und Transportleitungen Anschlussleitungen Hochbehälter Gesamtspeichervolumen Durchschnittliche Tagesförderung Maximale Tagesförderung Zähler Kundenanlagen

2011

in T€

24.450,9

24.679,3

18.338.434

18.968.250

7.262.071

7.975.712

5.702.686

5.637.566

80.827

44.222

5.292.850

5.310.750

0

0

15.998.584

16.699.725

km

855

864

km

465

472

Anzahl

22

22

36.047

35.804

50.242

51.968

63.393

65.106

Stück

29.714

29.966

Anzahl

30.524

30.997

Nutzbare Wasserabgabe 2006 – 2011 Jahr Nutzbare Abgabe

2006

2007

2008

2009

2010

2011

16.642.657

14.698.645

15.922.728

15.475.070

15.998.584

16.699.725

Abwassermenge Kläranlage Graz 2003 – 2011 Mio m³ Biolog. Reinigung (%)

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010

2011

25,05

29,52

25,84

24,01

25,77

26,03

30,50

26,00

24,30

96

97

97

94

98

98

98

98

98

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 57


4.2 Services . Abfallwirtschaft

ABFALL Der Spartenbereich „Abfallwirtschaft“ der Holding Graz Services fasst den ehemaligen Bereich der Abfallabfuhr der städtischen Wirtschaftsbetriebe und die Aufgaben der fusionierten Tochtergesellschaft AEVG mit den Bereichen getrennte Sammlung von Papier, Glas und Bioabfall, dem Betrieb der Recycling Center und der Verwertung bzw. Entsorgung sämtlicher Abfälle der Stadt Graz und weiterer Gemeinden im Umland der Landeshauptstadt zusammen. Für die Durchführung der Abfallabfuhr in der Stadt Graz sind 15 Abfallsammelfahrzeuge im Einsatz, welche die ca. 40.000 aufgestellten Restmüllsammelbehälter im Jahr in Summe 1,6 Mio. Mal entleeren. Die getrennte Sammlung von Altpapier, Altglas und Bioabfall erfolgt im Auftrag der Holding Graz Services durch die Tochtergesellschaft Servus Abfall. Stellt man die getrennt erfasste Menge an verwertbaren Abfällen der Menge an gesammeltem Restmüll gegenüber, ergibt das eine Recyclingquote von ca. 53 Prozent. Das Recyclingcenter wird jährlich von mehr als 220.000 Nutzerinnen und Nutzern frequentiert. Erfasst wurden 2011 etwa 25.000 Tonnen, wobei hier die Recyclingquote sogar über 65 Prozent liegt. Nicht verwertbare Abfälle müssen umweltfreundlich entsorgt werden. Dies geschieht in den Sortier- und Behandlungsanlagen der Holding Graz Services in der Sturzgasse, aber auch in jener der Tochtergesellschaft Servus Abfall auf dem Dürrnberg in Frohnleiten. Insgesamt werden von den 167 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Spartenbereichs „Abfallwirtschaft“ jährlich ca. 170.000 Tonnen an verwertbaren Stoffen und Abfällen gesammelt, transportiert,

58 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


4.2 Services . Abfallwirtschaft

sortiert, behandelt (gesiebt, zerkleinert, entschrottet etc.), um anschließend einer Verwertung oder Entsorgung zugeführt zu werden. Ziele und Schwerpunkte Neben einer möglichst kostengünstigen Erbringung der Leistungen für den Hauptkunden Stadt Graz sind hohe Verwertungsquoten von Abfallstoffen und ein kundenfreundliches Angebot an die Grazer Bevölkerung zur Teilnahme an umweltfreundlichen, abfallwirtschaftlichen Lösungen ein wichtiges Ziel. Im Jahr 2011 lagen die

Schwerpunkte einerseits in der Realisierung der Zusammenführung der Bereiche Abfallsammlung und Abfallbehandlung, der Neuorganisation der nötigen Infrastruktur und Koordination mit den zentralen Konzernbereichen, aber andererseits auch in der Auslotung weiterer Möglichkeiten zur Kosteneinsparung, um die ambitionierten Ziele des Auftraggebers und Eigentümers Stadt Graz erfüllen zu können. Parallel dazu wurde begonnen, neue Geschäftsbereiche (z. B. Alttextilsammlung) zu entwickeln. Dieser Prozess wird auch einen Schwerpunkt im Jahr 2012 bilden.

Ergebnisse Unter den gegebenen Voraussetzungen, die im Wesentlichen durch das vorgegebene Budget der Stadt Graz für die zu erbringende Leistung geprägt waren, ist das Betriebsergebnis ‒ bei einem Umsatz von ca. 30 Mio. Euro ‒ mit einem Minus von ca. T€ 617 zu beurteilen. Dieses Ergebnis war möglich, weil einerseits Fremdaufträge in der Höhe von ca. 10 Mio. Euro mit positivem Deckungsbeitrag erfüllt wurden und andererseits durch die äußerst gute Lage auf dem Altstoffverwertungsmarkt hohe Altstofferlöse erzielt werden konnten.

Sammelmengen 2011 in Tonnen (Systemsammlung)

2011

Papier

Glas

Bioabfall

Kunststoffverpackung

Metallverpackung

Restmüll

23.136

6.989

21.266

4.865

888

48.982

Betriebs- und Leistungsdaten

2011

Restmüll

t 48.982

Altpapier

t 23.136

Altglas

t 6.989

Bioabfall

t 31.235

Gefährliche Abfälle

t

2010

528

Aufgestellte Behälter (Restmüll, Altpapier, Altglas, Bioabfall)

Stück

109.775

Recyclingcenter Sturzgasse

Einfahrten

250.018

Im Bereich Abfallwirtschaft wurden mit 2011 die ehemalige Abfallabfuhr der städtischen Wirtschaftsbetriebe und die Aufgaben der fusionierten Tochtergesellschaft AEVG zusammengefasst. Daher stehen für 2010 keine Vergleichszahlen zur Verfügung.

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 59


4.3 Services . Stadtraum

bäume. blumen. strassen. gassen.

60 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

STRASSENERHALTUNG, STADTREINIGUNG UND GRÜNRAUMPFLEGE „Wir haben immer Saison.“ Mit diesem internen Slogan ist die Tätigkeit des seit 1. September 2011 neu gegründeten Spartenbereichs „Stadtraum“ am besten umschrieben. Während im Frühling die Stadt Graz mit der Auspflanzung von über 232.000 Sommerblumen zum Blühen gebracht wird und die Stadtreinigung mit Hochdruck arbeitet, damit die öffentlichen Straßen, Plätze und Wege wieder sauber werden, und im Sommer und Herbst die 235 Hektar Grünflächen gepflegt und über 500 Hektar Fahrbahnen, Gehsteige, Radwege und Plätze erhalten und gereinigt werden, ist der Spartenbereich „Stadtraum“ im Winter für das sichere Vorankommen auf dem fast 1.000 km langen Straßennetz der Stadt verantwortlich. Unser Auftrag ist die Erhaltung aller öffentlichen Flächen in sauberem, einwandfreiem und verkehrssicherem Zustand. Der Bereich Stadtraum ist das kommunale Kompetenzzentrum für die Pflege, Erhaltung, Reinigung und den Winterdienst öffentlicher Flächen in der Stadt Graz.

führt eine Zersplitterung von Zuständigkeiten zu Ineffizienzen in der Aufgabenerledigung und auch zu Unverständnis bei den Bürgerinnen und Bürgern. Die Zusammenführung der Organisationseinheiten von Straße und Grünraum soll unter Hebung von Synergien Ende 2012 abgeschlossen sein.

Ziele und Schwerpunkte Nach der Eingliederung der ehemaligen Wirtschaftsbetriebe der Stadt Graz mit 1. Jänner 2011 in die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH haben auch die beiden Bereiche Straße und Grünraum in der Säule Holding Graz Services ein neues Zuhause gefunden. Mit 1. September 2011 wurde die Zusammenführung der beiden Bereiche zum Spartenbereich „Stadtraum“ beschlossen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt nun zum einen in der Optimierung der Stadtreinigung, da die organisatorische Trennung von Straßenreinigung und Grünflächenpflege sich negativ auf das Stadtbild auswirken könnte, wenn die Arbeiten zeitlich und organisatorisch nicht aufeinander abgestimmt sind. Zum anderen ist es wirtschaftlich bedenklich, wenn unterschiedliche Teams dieselben Wege bearbeiten. Weiters

Auszug aus den Leistungen der Grünraumpflege 2011 ■ Pflege von 235 Hektar Grünfläche/Parkanlagen ■ Pflanzen von 75.671 Sommerblumen und 34.470 Blumenzwiebeln ■ Setzen von 227 Straßenbäumen, 14.275 Sträuchern und Gehölzen ■ Sanieren/Errichten von 6 Spielplätzen, Pflege und Wartung von 433 Spielgeräten ■ Pflege/Erhaltung von 21.554 Bäumen, 4.800 Parkbänken und Parkinventar, 88 Brunnenanlagen und 102 Ehrengräbern und Denkmälern ■ Errichten von 4 neuen Trinkbrunnen ■ Betreuung von 377 unentgeltlichen „Hundekotsackerl-Automaten“, 5 Hundezonen sowie 9 Hundewiesen ■ Pflanzenverleih/Pflanzen-Miet-Service

Auszug aus den Leistungen von StraSSenreinigung und Winterdienst im Jahr 2011 ■ Erhaltung von über 5,3 Mio m² Fahrbahnen, Gehsteigen, Radwegen und Plätzen ■ Aufbringen von 174 km Längsmarkierung und 32.000 m² Flächenmarkierung ■ 30.000 m² Straßen generalsaniert (Erneuerung), 38.000 m² Straßen instand gesetzt ■ Regelmäßiges Entleeren von mehr als 3.000 Papierkörben, das entspricht über 4.000 Tonnen Abfall ■ Winterdienst auf ca. 1.000 km Grazer Straßen mit einem Streumittelverbrauch von 800 Tonnen Basaltsplitt und 1.000 Tonnen Salz


4.4

operative beteiligungssteuerung

ZUSAMMEN Fassen WIR dinge am richtigen ende an

HOLDING GRAZ GESCHĂ„FTSBERICHT 2011 | 61


4.4.1 Services . Servus Abfall Dienstleistungs GmbH

Regionale Kreisläufe Vernetzen unterschiedlicher Stärken Die SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & CO KG wurde am 30. Mai 2002 als PPP (Public Private Partnership)-Modell zwischen der AEVG AbfallEntsorgungs- und VerwertungsGmbH und Partnern aus der Privatwirtschaft gegründet. Rückwirkend mit 01. Jänner 2011 wurde die AEVG Abfall- Entsorgungs- und VerwertungsGmbH mit der Holding Graz verschmolzen. Ökologische Verarbeitung Ziel der Gesellschaft ist die Umsetzung wesentli-

Umsatzerlöse in T€

cher abfallwirtschaftlicher Maßnahmen im Großraum Graz. Die SERVUS ABFALL betreibt seit Jänner 2004 am Dürrnberg in Frohnleiten eine mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) zur Behandlung der im Großraum Graz anfallenden Restmüllmengen. Im Geschäftsjahr 2011 wurden von der Holding Graz rund 47.900 Tonnen sowie von der EBG rund 14.900 Tonnen Abfall zur Verwertung bzw. zur Entsorgung übernommen. Zur Abwicklung der getrennten Altstoff- und Bioabfallsammlung für die

Stadt Graz verfügt die SERVUS ABFALL am Firmenstandort in Graz über ein Logistikzentrum mit einem Fuhrpark von derzeit elf Lastkraftwagen. Zehn weitere Fahrzeuge stehen über Subunternehmer zur Verfügung. Zu den Aufgaben der SERVUS ABFALL zählen weiters die landwirtschaftliche Kompostierung von getrennt gesammelten Bioabfällen und Grünschnitt, die Aufbereitung von Abfällen zur thermischen Verwertung (Siebüberlauf, Klärschlamm) und die Weiterverarbeitung von Altpapier und Altholz.

2011

2010

17.776,60

18.111,60

Übernommene Mengen in Tonnen Abfälle für die mechanisch-biologische Behandlung

62.873,57

64.157,92

Abfälle für die thermische Verwertung

37.225,42

36.034,70

Biogene Abfälle zur Kompostierung

31.566,91

31.556,42

Altpapier, Papier und Pappe, unbeschichtet

25.407,70

25.517,50

Weißglas, Buntglas (Verpackungsglas)

7.650,80

8.042,40

Holzabfälle

6.715,50

6.391,30

62 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


4.4.2 Services . styrian aqua service GmbH (SAS)

Überregionale Services Vorsprung durch Innovation und Synergien Die STYRIAN AQUA SERVICE GmbH (SAS) nutzt die Entwicklungspotenziale für den Ausbau der Führungsrolle im Bereich Wasserdienstleistungen in der Steiermark durch ■ das Nutzen der Synergien zwischen der Wasserversorgung der Holding Graz Wasserwirtschaft und den Wasserdienstleistungen im überregionalen Markt, ■ das Entwickeln neuer Geschäftsfelder im Bereich Wasserdienstleistung, ■ das Entwickeln der Betriebsführungsassistenz von kommunalen Wasserversorgern durch Unterstützung bei deren Eigenüberwachung, ■ den weiteren Ausbau der Rohrlegesparte, d. h. Beteiligung am Bau von Versorgungsund Anschlussleitungen, ■ den Ausbau des Tätigkeitsfeldes in den Märkten Südösterreich, ■ den Ausbau von Kompetenz im Bereich der künstlichen Grundwasseranreicherung und Mitarbeit in der Arbeitsgruppe GWA-Graz, ■ den Aufbau von Kompetenzen im Bereich zustandsorientierter Erneuerungsplanung. Sichere Wasserversorgung für Graz Graz ist für ein steirisches Wasserdienstleistungsunternehmen der wichtigste Markt. In der Rohrlegesparte haben sich die Erlöse aus dem Bau und der Erneuerung von Versorgungs- und Anschlussleitungen sowie aus dem Wasserzählertausch entsprechend den Planannahmen entwickelt. Bei technischen Dienstleistungen ist die SAS in Graz zusätzlich mit der Kontrolle von Hydranten, der Befüllung von Schwimmbädern, dem Verkauf von Trinkbrunnen und den Betriebsführungen von Wassergenossenschaften betraut.

Überregionale Serviceleistungen In steirischen und niederösterreichischen Gemeinden wird im Zuge der Erstellung von digitalen Wasserleitungskatastern durch die SAS eine technische Zustandsbewertung und -analyse durchgeführt. Dabei werden insbesondere Hydranten, Absperrarmaturen und Sonderbauwerke überprüft. Weiters werden Betriebs- und Wartungshandbücher gemäß den neuesten technischen Richtlinien erstellt, welche die Grundlage für die Eigen- und Fremdüberwachung darstellen. Für Wasserversorger mit erhöhten Wasserverlusten werden Verlustanalysen und ‒ damit verbunden ‒ Leckortungen durchgeführt. Durch diese Tätigkeiten erweitert sich der Kundenstand der SAS, es können die bisherigen Dienstleistungen im Bereich Hygiene und Wasserqualität (z. B. Desinfektionen) sowie Anlagenbetrieb (z. B. Leckortung) gesteigert werden. Der Verkauf von Trinkbrunnen zeigt sich in den letzten Jahren mit rund 40 Stück pro Jahr relativ konstant. Aussicht Die Umsatzerlöse können sich in den nächsten Jahren entsprechend der Unternehmensplanung kontinuierlich positiv weiterentwickeln. Im Bereich des Anlagenmanagements (externe technische Dienstleistungen) soll der Umsatzsprung des vorangegangenen Jahres (Steigerung von 2009 auf 2010 um rund 70 Prozent) für die nächsten Jahre konsolidiert werden. Insbesondere durch die Betriebsführungsassistenz sollen „EinzelkundInnen“ der letzten Jahre dauerhaft, d. h. jährlich bzw. periodisch, folgende Dienstleistungen der SAS in Anspruch nehmen: ■ Erstellen und Aktualisieren von Wartungsund Betriebshandbüchern ■ Jährliche Unterstützung bei der Eigenüberwachung ■ Hydrantenüberprüfungen

■ Armaturenüberprüfungen ■ Zustandsbewertung und Zustandsanalysen von

Wasserleitungsnetzen ■ Wasserverlustanalysen und Leckortung ■ Hydraulische Rohrnetzberechnungen ■ Modellieren des Erneuerungsbedarfes (PIREM) ■ Erstellen von Beprobungsplänen gemäß LMSVG ■ Durchführen von Fremdüberwachungen gemäß

WRG §134 ■ Reparatur- und Wartungsarbeiten ■ Druckprüfungen ■ Rohrnetzdesinfektionen ■ Behälterreinigungen ■ Zählerablesungen und Zählertausch ■ Trinkbrunnenverkauf

Mit dieser Komplettierung des Dienstleistungsangebotes wird ein weiterer Schritt in Richtung „Betriebsführung von kleineren Wasserversorgungsunternehmen (WVUs)“ gesetzt. Denn ein ordnungsgemäßer Betrieb und die Instandhaltung von Wasserversorgungsanlagen gewinnen zunehmend an Bedeutung, da auch die Behörden vermehrt die dafür notwendige Dokumentation der Eigen- und Fremdüberwachung fordern. Durch den weiteren Ausbau der Rohrverlegungssparte kann die SAS mittelfristig auch als Gesamtdienstleister im Wasserfach auftreten. Forschung und Entwicklung Die in den letzten Jahren gewonnenen Erkenntnisse im Bereich der Grundwasseranreicherung (k-Net-Projekt) werden gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern in der Arbeitsgemeinschaft „Künstliche Grundwasseranreicherung GWA Graz“ weiterentwickelt. Ziel ist, auf dem internationalen Markt gemeinsam Projekte zu akquirieren und abzuwickeln.

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 63


4.4.3

Zentral-wasserversorgung Hochschwab-Süd, gesellschaft m.b.h.

Sichere Versorgung Naturbelassenes unbehandeltes Trinkwasser Rund ein Drittel des Wassers für Graz stammt aus den Grundwasserressourcen im südlichen Hochschwabgebiet. Naturbelassen und unbehandelt, so wie es das Kalkmassiv des Gebirgszuges spendet, gelangt das Trinkwasser unter Einsatz von hohem technischem Aufwand zur Bevölkerung. Ausstellung zum Element Wasser Im Hochschwab-Museum der ZWHS in St. Ilgen widmete diese gemeinsam mit der Gemeinde St. Ilgen und dem Verein Hochschwabmuseum das Jahr 2011 dem Element „Wasser“ und gewährte einen Einblick in die historische Nutzung der Wasserkraft sowie in die Entstehung einer überregionalen Trinkwasserversorgung. Geregelte Wasserversorgung Die besonderen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Geschäftstätigkeit der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H. mit den spezifischen wasserrechtlichen und vertragsrechtlichen Gegebenheiten stellen beschränkende Vorgaben dar, sodass man hier von einem Markt im eigentlichen Sinne nicht sprechen kann. Zu diesen Rahmenbedingungen zählen: ■ die wasserrechtlich genehmigte Entnahme von 200 Litern pro Sekunde, ■ die vertragliche Verpflichtung der WasserabnehmerInnen, eine vereinbarte Wassermenge zu beziehen und zu bezahlen,

■ die gemeinnützige Betätigung der Gesellschaft, ■ die Übernahme des Gläubigerschutzes durch die

Hauptgesellschafterin Holding Graz aufgrund der Anlagenintensität der Gesellschaft und des sich daraus ergebenden hohen Anteils an Fremdkapital. Die Gesellschaft kommt im Rahmen dieser Bedingungen ihrer Verpflichtung nach, den Gesellschafterinnen und Gesellschaftern Wasser zu kostendeckenden Preisen zu liefern, d. h. ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen.

Aussicht Die Verhandlungen mit der Stadt Leoben sowie mit den Stadtwerken in Bruck/Mur und Kapfenberg werden weitergeführt, um entsprechende Wasserliefervereinbarungen zu erarbeiten. Ziel ist es, vorhandene Wasserressourcen im obersteirischen Raum in Bruck/Mur zu übernehmen und der Holding Graz in Friesach im Bedarfsfalle zur Verfügung zu stellen. Die Verhandlungen über den Zukauf von Wasser aus Leoben, Bruck/Mur und Kapfenberg haben keine unmittelbaren, kurzfristigen Auswirkungen. Mittel- bis langfristig können durch eine bessere Kapazitätsauslastung der Transportleitung positive Ergebnisbeträge erwartet werden. Parallel haben die Stadtwerke Leoben ein Wasserrechtsverfahren für den Bau einer Leitung nach Bruck eingeleitet. Eine Genehmigung kann nur erteilt werden, wenn Leoben den nötigen Bedarf nachweist.

2011

2010

Umsatzerlöse

in T€

2.492

2.483

Geförderte Wassermenge

in Tm³

5.987

6.009

64 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

3 Säulen, 3 Drittel –1 Ziel! Die drei Säulen der Holding Graz – Management, Linien/Energie und Services – sind für eines der führenden Dienstleistungsunternehmen die Basis für eine erfolgreiche und effiziente Marktpositionierung. Es ist nicht mehr möglich, sich nur auf ein Gebiet zu spezialisieren, sondern man muss sich einer breiten Palette von Anforderungen stellen. Dass es hin und wieder auch etwas härter zur Sache gehen kann, wird wie beim Eishockey als Prozess der Weiterentwicklung gesehen. Die Art und Weise, wie sich die Holding Graz in den letzten Jahren weiterentwickelt hat und die Stellung, die dieses Unternehmen in der Gesellschaft eingenommen hat, kann man mit ruhigem Gewissen mit dem Erreichen eines Finalspiels beim Eishockey gleichsetzen! Ein Ziel, an dem wir mittels Fünfjahresplanung und der Vision der neuen Eishalle 2016/17 mit allem Ehrgeiz und der Bündelung der besten verfügbaren Kräfte arbeiten werden! Wir freuen uns und sind stolz darauf, dass uns die Holding Graz auf diesem Weg zum Ziel begleiten wird! Bernd Vollmann, Geschäftsführer Moser Medical Group 99ers


5.

Forschung und Entwicklung

ZUSAMMEN FINDEN WIR BESSERE LÖSUNGEN

Seit nunmehr acht aufeinanderfolgenden Jahren nimmt die Holding Graz an der Auszeichnung zum „Grazer ÖKOPROFIT®-Betrieb” teil. Rund um das Team von Wilhelm Eisner wird in der Holding Graz jährlich eine Vielzahl von Umweltleistungen umgesetzt. Als Weiterentwicklung der bisherigen Anstrengungen im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich hat der Vorstand mit Projektauftrag vom November 2011 beschlossen, dass die Holding Graz ihre unternehmerische Verantwortung als das Dienstleistungsunternehmen der Stadt Graz ganzheitlich nachhaltig wahrnimmt und ausrichtet. Auf Basis des ÖKOPROFIT®-Programms der Stadt Graz wurde daher ein eigener Nachhaltigkeitsbericht der Holding Graz initiiert. Das Beratungsunternehmen PwC Business Solutions GmbH unterstützt die Holding Graz im Rahmen eines eigenen Projektes, das Konzept für den ersten Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, eine fundierte Entscheidungsgrundlage für den Umfang, die Inhalte und die Ausgestaltung des ersten Nachhaltigkeitsberichts der Holding Graz zu erhalten. In diesem Konzept sind unter anderem konkrete Umsetzungsempfehlungen für Berichtsstruktur und -inhalte sowie Kennzahlen, Verantwortlichkeiten und Arbeitspakete enthalten. Als Ergebnis des Projektes soll im Jahr 2013 der erste Nachhaltigkeitsbericht der Holding Graz für das Geschäftsjahr 2012 vorliegen. Die Herausforderung dieses Projektes liegt darin, die Anforderungen an den Aufbau und die Umsetzung von Nachhaltigkeitsstrukturen und -prozessen einschließlich einer kontinuierlichen Nachhaltigkeitsberichterstattung mit den internen Prozessen und Strukturen der Holding Graz in Einklang zu bringen. Die Meilensteine des Projektes umfassen die Analyse

der relevanten Themenfelder (Wirtschaft, Soziales/ Gesellschaft und Umwelt), die Initiierung eines internen und externen Stakeholderdialoges mittels Interview und Online-Befragung, den Aufbau von holdingweiten Nachhaltigkeitsstrukturen und -prozessen und ein Erstkonzept für eine regelmäßige Nachhaltigkeitsberichterstattung. In weiterer Folge ist angedacht, die Erfahrungen aus dem Nachhaltigkeitsbericht der Holding Graz in das Energie(effizienz)-Projekt des „Hauses Graz“, an dem sich die Holding mit verschiedenen Arbeitsgruppen beteiligt, einfließen zu lassen. Die Pionierarbeit von heute ist der Standard von morgen. Ein Auszug aus der Fülle an aktuellen Maßnahmen, die die Vorreiterrolle der Holding Graz in Sachen Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit dokumentieren: ENERQI „Energy efficiency by using daily customers quality observations to improve public transport” bindet als Nachfolger des Kundenbarometers die Fahrgäste aktiv in den Qualitätsanalyseprozess ein, um die Qualität des öffentlichen Verkehrs zu verbessern. Dieses EU-Forschungsprojekt sieht vor, dass Fahrgäste zu freiwilligen Testpersonen für die Graz Linien werden, die regelmäßig Antworten zur Mobilitätsdienstleistung geben. Dieser innovative Ansatz ermöglicht es, noch besser auf die Feedbacks und Bedürfnisse der Fahrgäste eingehen und reagieren zu können. Seit Kurzem gibt es die erste und sehr erfreuliche Zwischenauswertung: Seit dem Start der Aktion im Dezember 2011 haben rund 350 freiwillige Graz Linien-Testpersonen mehr als 660 Fragebögen in unterschiedlichen Kategorien nach Schulnotensystem bewertet. So ist es zum Beispiel gelungen, die Gesamtzufriedenheit der Fahrgäste von der

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 65


5.

Forschung und Entwicklung

Schulnote 2,6 (letztes Kundenbarometer) auf 2,3 zu steigern (gefördert von IEE Europe, Brüssel/Intelligent Energy 2010 bis 2013).

Messergebnisse zeigen positive Entwicklungen. Zusätzlich wurde für zwei Monate ein Gelenkbus von Solaris getestet.

MARIA Das Projekt Mobile Assistenz für barrierefreien öffentlichen Verkehr von SeniorInnen, MigrantInnen und AnalphabetInnen MARIA entwickelt unter der Leitung von Joanneum Research Forschungsgesellschaft in Kooperation mit den Graz Linien einen technisch benutzerfreundlichen Assistenzdienst, der auf handelsüblichen Mobiltelefonen als App die Fahrgäste in ihrer Mobilität/Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln unterstützt (gefördert vom Ministerium für Verkehr, Innovation und Technologie/BMVIT 2010 bis 2012).

Green Box im Testbetrieb Im Juli 2011 starteten die Graz Linien in Kooperation mit der Better Air GmbH einen Versuch mit einer Feinstaubfilteranlage, bekannt als „Green Box“, auf einem Bus der Graz Linien. In mehreren Filterstufen soll der Feinstaub bis auf den von der EU festgelegten Grenzwert „PM10“ aus der einströmenden Luft herausgefiltert werden. Der Testlauf dauert bis Ende März 2012 und wird von der Technischen Universität Graz wissenschaftlich begleitet.

AIR „Advanced Interaction Research“ verfolgt die Weiterentwicklung des Interaktionskonzeptes über Infoterminals. Diese stehen als Service an ausgewählten Punkten in Graz zur Verfügung, wo der Fahrgast mittels einer Touchscreenoberfläche Fahrpläne abfragen kann sowie weitere Informationen zu den Graz Linien und zum Steirischen Verkehrsverbund erhält (gefördert vom BMVIT, Stadt Wien, Land Salzburg 2010 bis 2013). Biodiesel als Kraftstoff Die Busse der Graz Linien werden bis zu neun Monate im Jahr mit Biodiesel betankt. Da dieser primär aus Altspeiseöl gewonnen wird, generiert sich daraus ein erheblicher Vorteil für die CO2-Bilanz. Dies ist mit ein Grund, weshalb die Buswerkstätte als ÖKOPROFIT-Betrieb ausgezeichnet worden ist. Auch die 17 neuen Busse, die im Jahr 2011 bestellt wurden und im zweiten Quartal 2012 geliefert werden, können trotz Abgasnorm EEV weiterhin mit Biodiesel betrieben werden. Hybridbus Die Graz Linien testen ‒ als umweltbewusster Vorreiter ‒ seit Juni 2010 den Hybridbus von Volvo. Die Testphase wird bis 2013 andauern. Die ersten

66 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

Optimierungs- und Schwingungsuntersuchungen an der Serie 200 der Variobahn Nach Tests verschiedener Verbesserungsmaßnahmen im Laufe des Jahres 2011 konnten am 15. und 16. November 2011 die ersten Messungen an einem Fahrzeug im Bereich Murpark durchgeführt werden. Nachdem diese Ergebnisse positiv waren, wurden in Folge in einem Wohnhaus in der Körösistraße Vibrationsmessungen vorgenommen. Die Ergebnisse waren im Vergleich zum nicht umgebauten Fahrzeug deutlich besser. Durchgeführte Verbesserungsmaßnahmen am Fahrzeug („Graz – Maßnahmenpaket“): ■ weichere Primärfeder im Lauffahrwerk zur Senkung der Vibrationen ■ Einsatz neuer Räder mit weicherer Charakteristik zur Senkung der Vibrationen ■ Austausch der Metallelemente bei der Anlenkung gegen PU zur Senkung der Vibrationen ■ neues Tilgersystem (= dynamische Dämpferelemente im Bereich der Räder) zur Senkung der Vibrationen ■ geänderte Gummiunterlagen in der Sekundärfederung ■ geänderte (nähere) Primär- und Sekundärfederung im Lauffahrwerk ■ Einbau eines Tilgungssystems

Für all diese Änderungen bzw. Umbauten wurde bei der Behörde um Bauartgenehmigung angesucht. Damit sind die Adaptierungsarbeiten an der Variobahn für die Holding Graz Linien und die Stadler Pankow GmbH endgültig abgeschlossen und ist das neue Maßnahmenpaket auf Schiene. Der Wagen 206 und alle weiteren Variobahnen werden nun auch im normalen Fahrbetrieb ohne Sonderregeln eingesetzt. Erschütterungsdämmung – Masse-Feder-System Im Zuge der Erschütterungsdämmmaßnahmen für die Gleisanlagen werden die eingesetzten Werkstoffe, der Systemaufbau und die Dehnfugen zum angrenzenden Straßenaufbau kontinuierlich weiterentwickelt. Hilfreich sind in diesem Zusammenhang auch die intensive Zusammenarbeit und der Informationsaustausch innerhalb der österreichischen Straßenbahnunternehmen. Im Sanierungsabschnitt Murgasse wählten die Graz Linien einen neuen Dämmmattentyp sowie eine größere Dämmstärke. Die Ergebnisse der Erschütterungsmessungen für diesen Abschnitt lagen Anfang Februar 2012 vor. Einsatz von Leuchtstoffröhren in der Bahntechnik Der probeweise Einsatz einer speziellen LED-TubeLampe mit einer Lebensdauer von 50.000 Stunden und besonders niedrigem Energie- und Wartungsaufwand ergab, dass Kosten eingespart, der Kohlendioxidausstoß verringert und zudem die Ausfallsicherheit von Monitoren und Fahrscheinautomaten erhöht werden. Für das Jahr 2012 ist eine Umrüstung der Notbeleuchtung in den Straßenbahnen der Serie 600 auf LED-Tube-Lampen angedacht. Grundwasser – Know-how Die in den letzten Jahren gewonnenen Erkenntnisse zur Grundwasseranreicherung (k-Net-Projekt) werden von der SAS gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern in der Arbeitsgemeinschaft „Künstliche Grundwasseranreicherung GWA Graz“ weiterentwickelt.


6.

prognose- und risikobericht

ZUSAMMEN SCHAUEN WIR POSITIV IN DIE ZUKUNFT RISIKO- UND CHANCENMANAGEMENT Oberstes Ziel des Risiko- und Chancenmanagements (RCM) der Holding Graz ist das Sichern bestehender und zukünftiger Ertragspotenziale. Die unmittelbare Verantwortung liegt bei der Leitung der jeweiligen Unternehmenseinheiten. Die generelle Zielsetzung des RCM ist die aktive, frühzeitige Realisierung, Bewertung, begleitende Überwachung und rechtzeitige angemessene Bewältigung aller wesentlichen, sich nachteilig für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirkenden, realen, latenten und potenziellen Risiken. Ziel ist ebenso das Verbessern und Sichern der internen Transparenz und des Risikobewusstseins aller MitarbeiterInnen. Zur Unterstützung dieser Zielsetzung wurden alle risikopolitischen Grundsätze in den RCM-Richtlinien schriftlich festgelegt und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Konzern zugänglich gemacht. Die wesentlichen Risiken sowie die zur Risikobewältigung eingeleiteten Maßnahmen werden überwacht und in Form eines RCM-Quartalsberichtes dokumentiert. Das Risikomanagementsystem wurde im Jahr 2011 in allen von der Stadt Graz übertragenen Geschäftseinheiten eingeführt und die Risiken werden laufend aktualisiert. Die regelmäßige Überwachung der Angemessenheit und Ordnungsmäßigkeit des RCM ist in den Richtlinien festgelegt. Darüber hinaus wird die Wirksamkeit des RCM-Systems und des RCM-Berichtswesens jährlich durch den Konzern-Abschlussprüfer überprüft. STRATEGISCHE RISIKEN Die jährliche Businessplanung wird revolvierend für einen Fünfjahreszeitraum durchgeführt und leitet sich von der Konzernstrategie ab. Die Ziele werden für jeden Geschäftsbereich und jedes Tochterunternehmen festgelegt und laufend in Managementgesprächen

hinterfragt. Bei Abweichungen werden umgehend adäquate Maßnahmen zur Gegensteuerung ergriffen, um die Einhaltung des Businessplans für jedes einzelne Unternehmen sowie für den Konzern zu sichern. Zusätzlich werden durch das systematische Erfassen und Bewerten von Risiken, aber auch von Chancen zukünftige Entwicklungen einer konkreten Prüfung unterzogen und mögliche Maßnahmen erarbeitet. Durch diese duale Vorgangsweise können strategische Risiken frühzeitig erkannt und somit weitgehend vermieden bzw. Chancen genutzt werden. Die Holding Graz ist von wesentlichen Verträgen mit Lieferfirmen, Kundinnen und Kunden und Partnerunternehmen abhängig, deren Kündigung oder Nichterfüllung einen negativen Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns haben kann. FINANZIELLE RISIKEN Das operative Geschäft sowie die Finanzierungsund Veranlagungstransaktionen unterliegen diversen Finanzrisiken (Liquiditäts-, Kontrahenten-, Kurs-, Zinsrisiken). Sicherungsmaßnahmen und Veranlagungsrichtlinien begrenzen diese. Durch eine strukturierte Limitregelung werden finanzielle Transaktionen entsprechend ihrer Größenordnung einem adäquaten Prüfungsverfahren unterzogen. Für die Gesellschaft bestehen keine Kursrisiken, da die Fremdfinanzierung ausschließlich im Euro-Bereich erfolgt. Schwankende Börsenkurse stellen ebenfalls kein Risiko dar, da sämtliche Wertpapiere bereits in den Vorjahren veräußert wurden. Die aktuelle Finanzmarktsituation beeinflusst die Zinssituation, da in die Kalkulation der Margen ein Risiko- und Liquiditätsaufschlag für die Banken einfließt. Eigenkapitalausstattung und Eigentümerstruktur verleihen der Holding Graz eine sehr gute Bonität, die gebotenen Konditionen

und eine unveränderte Bereitschaft zur Kreditvergabe spiegeln das gute Bankenrating wider. Bei der Fremdfinanzierung wurde im Geschäftsjahr 2011 zwecks weiterer Zins- und Kreditrisikoreduktion 60 Mio. Euro der kurzfristigen Zwischenfinanzierungen in einen langfristigen Kredit umgeschuldet, sodass die Liquidität und die Höhe des Zinssatzes für die Kreditlaufzeit abgesichert sind. Die Kreditgewährung erfolgte über die Finanzdienstleistungsgesellschaft der Eigentümerin Stadt Graz. Die restliche Unternehmensfinanzierung erfolgt im kurzfristigen Bereich. Zur Sicherung einer möglichst hohen Unabhängigkeit wird diese über mehrere Banken bzw. auch über die Cash-Pool-Gesellschaft der Stadt Graz abgewickelt.Originäre Finanzinstrumente sind Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Finanzforderungen und Finanzschulden. Der Bestand an originären Finanzinstrumenten ist aus der Bilanz bzw. aus dem Anhang ersichtlich. Derivative Finanzinstrumente werden nicht angewandt. Die Beschaffungsprozesse der Holding Graz erfolgen auf Märkten, wo keine Risiken durch Transportprobleme, Streiks, politische Instabilität oder ethische Risiken zu erwarten sind. Mehr als 95 Prozent aller Lieferungen und Leistungen werden in Österreich und Deutschland beschafft. Preisschwankungen auf dem Rohstoff(Stahl, Kupfer, Aluminium etc.) und Energiemarkt (Treibstoffe für die Busflotte und die Betriebstankstelle) wird durch entsprechende Beschaffungsstrategien entgegengewirkt. Die kurzfristige Verfügbarkeit und Preissicherung für Materialien zum Ausbau der Versorgungsnetze wird durch Rahmenverträge abgesichert. Beschaffungen erfolgen zum Teil nicht bedarfs- bzw. terminorientiert, sondern preisorientiert. Rohstoffrisiken werden so weit als möglich

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 67


6.

prognose- und risikobericht

auf die AuftragnehmerInnen übertragen. Zusätzlich besteht seit Mitte 2011 ein Zugang zum Beschaffungsportal der Bundesbeschaffung GmbH, das vermehrt für Beschaffungsaufgaben, hier hauptsächlich für den Kommunalbedarf, genutzt wird. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Die MitarbeiterInnen der Holding Graz sind für die Erbringung der Dienst- sowie Versorgungsleistungen für die Grazer Bevölkerung ein wichtiger und entscheidender Erfolgsfaktor. Ihre Fähigkeiten zu entwickeln und noch weiter auszubauen, gehört zu den wesentlichen Grundprinzipien. Ein umfangreiches Weiterbildungsangebot, periodische Mitarbeitergespräche, ein Prämiensystem und eine kontinuierliche Mitarbeiterbeurteilung sind zentrale Instrumente, um qualifizierte und motivierte MitarbeiterInnen an das Unternehmen zu binden. Eine geringe Fluktuation sowie eine hohe Bewerbungsdichte zeigen, dass das Unternehmen gut auf dem Arbeitsmarkt positioniert ist. Hohe Standards im ArbeitnehmerInnenschutz senken das Risiko von Arbeitsunfällen. Veranstaltungen und Maßnahmen zur Gesundheitsprävention runden das Bild ab. Zur Verbesserung der internen Qualitätsstandards wurden zusätzliche Kontrollmechanismen in die Arbeitsabläufe eingebaut. Umstrukturierungen im Zusammenhang mit dem „Haus Graz“ und die damit verbundene Integration der neuen Fachbereiche in die Strukturen und Abläufe stellen die MitarbeiterInnen der Holding Graz vor neue Herausforderungen. IT Das operative und strategische Management ist von einer komplexen Informationstechnologie (IT) abhängig. Qualifizierte Fachkräfte warten und optimieren laufend die konzernweiten IT-Systeme. Zudem sind technische Sicherheits- und Schutzmaßnahmen eingebaut, um die Risiken des Zugriffes durch nicht autorisierte Personen zu vermeiden sowie die Datensicherheit, -integrität und -verfügbarkeit zu gewährleisten. Die technischen Maßnahmen werden durch Anweisungen und permanente Bewusstseinsbildung ergänzt.

68 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

Im Berichtsjahr 2011 wurde aufgrund des Zusammenschlusses der IT-Organisationen im „Haus Graz“ auf betriebserhaltende Maßnahmen gesetzt. Der Betrieb eines zentralen Ticket-Systems und die daraus resultierenden Vernetzungen stellten eine wesentliche Voraussetzung für einen geordneten IT-Betrieb dar. Das Festlegen gemeinsamer IT-Rahmenbedingungen (IT-Governance) wurden erarbeitet und die daraus resultierenden Maßnahmen werden sukzessive umgesetzt. HOLDING GRAZ LINIEN (HGL) 2011 wurde der positive Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt. In Kooperation mit dem Land Steiermark, der Stadt Graz, einigen Umlandgemeinden sowie regionalen Verkehrsunternehmen wurde ein attraktives Verkehrskonzept im suburbanen Bereich umgesetzt, wobei die Graz Linien erstmals Verkehrsleistungen außerhalb der Kernzone 101 erbrachten. 2011 beförderten die Graz Linien 101,3 Millionen Fahrgäste. Auf Basis der bestehenden Vereinbarungen wurden die Tarife mit 1. Juli 2011 im maximal möglichen Ausmaß (1,75-facher VPI) erhöht, dies entspricht einer durchschnittlichen Tariferhöhung von 3,15 Prozent. Die EU-Verordnung über Personenverkehrsdienstleistungen verlangt, um Rechtssicherheit zu schaffen, dass auch nationale Gesetze (Kraftfahrliniengesetz und ÖPNRV-Gesetz) entsprechend angepasst werden. Es wurden zwar Novellierungsentwürfe erstellt, eine Beschlussfassung erfolgte jedoch nicht. Die Graz Linien sind von der noch immer bestehenden Rechtsunsicherheit nur in geringem Ausmaß betroffen, da die „Inhouse-Vergabe“ der Verkehrsdienstleistungen vorerst einen Wettbewerb ausschließt. Dies wird auch durch den bestehenden Verkehrsfinanzierungsvertrag mit der Stadt Graz, der bis einschließlich 2017 Gültigkeit hat, untermauert. Probleme im Technikbereich, die u. a. verschiedene Lieferfirmen verursacht haben, und deren Beseitigung, die sich als sehr zeitaufwendig erwies, wurden von der Öffentlichkeit und den Medien äußerst kritisch begleitet. Dazu zählen die Inbetriebnahme der

Variobahnen und der neuen Fahrscheinautomaten in den Straßenbahnen. Anrainergruppen entlang der Linien 4 und 5 protestierten gegen Lärm und Vibrationen der neuen Variobahnen, wodurch entsprechende Untersuchungen und Nachbesserungen eingeleitet wurden, die sich bis Anfang 2012 erstreckten. Ein weiterer Preisanstieg von Treibstoffen ist aufgrund der politischen Entwicklungen im arabischen Raum, des bevorstehenden Embargos gegenüber dem Iran sowie mittelfristig aufgrund der Verknappung jener Rohölressourcen, die mit den klassischen Fördermethoden zu relativ günstigen Preisen gefördert werden können, zu erwarten. Ein klarer Trend der weltwirtschaftlichen Entwicklung lässt sich zurzeit nicht abschätzen. Einerseits führt die Schuldenkrise in Europa zu einer Eintrübung der Konjunktur, andererseits läuft die Konjunktur in China nach wie vor sehr gut und in Amerika sind trotz der prekären Schuldensituation leichte positive Entwicklungen erkennbar. Zusätzlich führen die intensiven Spekulationen auf den Rohölmärkten zu einer erhöhten Unsicherheit die weiteren Preisentwicklungen betreffend. Mit entsprechenden Beschaffungsstrategien wird versucht, diesen Unsicherheiten entgegenzuwirken (vgl. Beschaffungsrisiken). Aufgrund der prekären Feinstaubsituation im Grazer Raum werden von der EU-Kommission zusätzliche Maßnahmen wie die Umweltzone gefordert, um die Luftqualitätsziele zu erreichen. Nach Zustimmung des Landes Steiermark für die Einführung der Umweltzonen tritt mit 1. September 2012 die Abgabenklassen-Kennzeichnungsverordnung in Kraft. Welche Fahrzeuge von der Umweltzonenregelung betroffen sind, ist noch unklar. Möglich wäre, dass Fahrzeuge der Schadstoffklassen EURO 1 und EURO 2 betroffen sind. In diesem Fall müssten 51 Busse vorzeitig ersetzt werden. Sollte die Klasse EURO 3 ebenfalls betroffen sein, müssten zusätzlich 96 Busse vorzeitig getauscht werden. In der zweiten Jahreshälfte 2012 werden 18 Busse der Schadstoffklasse EEV geliefert, die die Fahrzeuge der Klassen 1 und teilweise 2 ersetzen. Weitere 34 Fahrzeuge sollen beschafft werden, um alle Busse der Klasse 2 zu ersetzen.


6.

prognose- und risikobericht

Das Land Steiermark unterstützt die Anschaffung von 34 Bussen (EEV – Enhanced Environmentally Friendly Vehicle) im Rahmen der Feinstaubbekämpfung in Höhe von 500 T€. Weitere Fördermöglichkeiten für die Anschaffung von abgasarmen Fahrzeugen werden geprüft. WASSERWIRTSCHAFT Klimatisch gesehen war das Jahr 2011 mit 551 mm Niederschlag ein trockenes Jahr. Analog dazu lagen auch die Grundwasserstände unter dem langjährigen Mittel. Die Schadenshäufigkeit liegt im Durchschnitt der letzten Jahre. Die bis zu 140 Jahre alten Rohre werden in Abstimmung mit den Maßnahmen am Abwassernetz und an den Straßen saniert. Um mögliche negative Auswirkungen durch das Kraftwerk Gössendorf zu verhindern, wurden Begleitmaßnahmen getroffen, die ständig kontrolliert und dokumentiert werden. Ebenso ist die Holding Graz in die Planung des Kraftwerks Stübing eingebunden, um einer negativen Beeinflussung auf das Wasserwerk Friesach vorzubeugen. Die Holding Graz verpflichtete sich vertraglich zur Betriebsführung der „Grazer Abwasserentsorgung“ und zur Abwicklung von Abwasserentsorgungsprojekten für die Stadt Graz. Laut Betriebsführungsvertrag fungiert die Holding gegenüber der Stadt bei Investitionsmaßnahmen am öffentlichen Kanalnetz als Gesamtverantwortliche. Sie tritt als Vertreterin der Stadt auf und übt indirekt auch eine Bauherrenfunktion aus. Somit könnte sie im Schadensfall gegenüber Dritten zur Haftung herangezogen werden bzw. bei allfälliger Verletzung der ihr übertragenen Aufgaben auch schadensersatzpflichtig werden. Um die Vollkanalisation zu erreichen, konzentrierten sich in den letzten Jahrzehnten die Aktivitäten vorrangig auf den Kanalneubau. Dadurch entstand ein Rückstand bei der Sanierung der zum Teil sehr alten Kanalanlagen. Um Betriebsstörungen wie Verstopfungen und Einbrüche, aber auch Umweltschäden zu vermeiden, müssen die Kanalsanierungsmaßnahmen in den nächsten Jahren deutlich forciert werden.

Derzeit befindet sich der Hauptsammelentlastungskanal im Bereich des Kraftwerkes Gössendorf in der Fertigstellungsphase. Mit dem Einleiten von gespeicherten Mischwässern in die Kläranlage Graz wird voraussichtlich ab Herbst zu rechnen sein. Der dafür zukünftig anfallende Reinigungsaufwand wird sich erst nach einer längeren Betriebsphase abschätzen lassen. Das Gleiche gilt für den in Planung befindlichen Zentralen Speicherkanal, der gemeinsam mit dem geplanten Murkraftwerk errichtet werden soll.

Stadtwerke-Kollektivbedienstete und neue HoldingKollektivmitarbeiter) machen die Organisation des Spartenbereichs „Stadtraum“ nicht einfach. Mit den aktuellen Budgetvorgaben wird es eine Herausforderung, die öffentliche Infrastruktur (Fahrbahnen, Gehsteige, Radwege, Plätze, Brücken usw.) in der Substanz zu erhalten. Mittelfristige Service-LevelAgreements, analog dem Verkehrsfinanzierungsvertrag, wären notwendig, um die Qualitätsstandards weiterhin zu erfüllen.

ABFALLWIRTSCHAFT Die Leistungen sind im Wesentlichen durch langfristige Verträge abgesichert, sodass hinsichtlich der zu sammelnden bzw. behandelnden Abfallmengen wenig Unsicherheiten bestehen. Weiters ist durch die bestehende Vertragslage ein hohes Maß an Entsorgungssicherheit für die Eigentümerin und Hauptkundin Stadt Graz gegeben. Ein geringfügiges technologisches Risiko ergibt sich aus dem Betrieb der Anlagen. Eventuell vorgeschriebene, zusätzliche behördliche Auflagen zur Betriebsführung sind durch Adaptierungen an der Anlage jedoch erfüllbar. Als wirtschaftliche Unsicherheit ist der Altstoffverwertungsmarkt einzuschätzen, der durch seine weltmarktbedingten Schwankungen Einfluss auf die Verwertungserlöse hat.

HOLDING GRAZ BESTATTUNG Die in den Vorjahren stets gut behauptete, führende Marktposition konnte im Jahr 2011 noch weiter ausgebaut werden. Investitionen in Mitarbeiterschulung, Ausrüstung und Infrastruktur und die ständige Verbesserung und Erweiterung der Waren- und Leistungspalette fördern Effizienz und Präsenz der Holding Graz Bestattung in der Bevölkerung und in der Bestattungsbranche allgemein. Naturnahe Bestattungsformen (Baum- und Rasenbestattungen) und eine Vielzahl von Leistungen und Angeboten zum Thema Abschied, Trauer und Verlust werden sehr gut angenommen und tragen Trends, Erfordernissen unserer Zeit und Nachfrage der Kundinnen und Kunden Rechnung. Durch das starke Wachstum des Geschäftsfeldes Feuerbestattung und Kremationsdienstleistung für Fremdbestatter ist die Feuerhalle bis an die Grenzen ihrer Kapazität ausgelastet. Damit verkürzen sich auch die Intervalle für Wartung und Sanierung der Anlagen. Mittelfristig ist eine Erweiterung des Krematoriums um einen dritten Kremationsofen zu planen.

STADTRAUM Die Anforderungen der Öffentlichkeit und der Politik an Zustand und Verfügbarkeit des öffentlichen Raums und damit dessen Nutzungsintensität sind in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Ein sauberes Stadtbild und das Zusammenlegen der Bereiche Straße und Grünraum sind für das Jahr 2012 die größten Herausforderungen unter strikten Rahmenbedingungen. ArbeitnehmerInnenschutz, Sozial- und Lenkvorschriften usw., die für den Magistrat Graz nicht gültig waren, werden nun durch die Übertragung der Leistungen der Daseinsvorsorge an die Holding Graz bindend. Auch die Beschäftigungsart (zugewiesene Beamte und Vertragsbedienstete der Stadt Graz,

Der Wegfall der Bedarfsprüfung für das Bestattungsgewerbe kann in Zukunft verstärkt zu einem Wildwuchs und somit zu einem Verdrängungswettbewerb mit starkem Preisverfall auf dem Markt führen. Auch dringen neue Bestattungen und regionale Mitbewerber in Kerngebiete der Holding Graz Bestattung ein und es ist in Zukunft mit dem Auftreten von fremdfinanzierten, fondsgestützten Großbestattungsunternehmen mit starkem finanziellem Background zu rechnen.

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 69


6.

prognose- und risikobericht

TEILKONZERN „ANKÜNDER“ GMBH In den Herbstprognosen der Wirtschaftsforschungsinstitute wurden die Wachstumserwartungen für das Wirtschaftsjahr 2012 zurückgenommen. Waren die Wirtschaftsforscher noch im Juni von einen Wachstum von 1,8 % ausgegangen (IHS, WIFO), reichen die Erwartungen der Wirtschaftsforscher für Österreich jetzt von Stagnation bis zu einem geringfügigen Wachstum von max. 0,7 %. Darüber hinaus wird auf ein erhöhtes Risiko aufgrund der Euro-Krise und der Staatsschuldenkrise hingewiesen. Die Werbebranche ist besonders anfällig für Konjunkturschwankungen, da Werbeausgaben von Unternehmen in Krisenzeiten überproportional zurückgenommen werden. Der Anteil der Außenwerbung am Gesamtwerbemarkt hält sich dabei relativ stabil, reales Wachstum findet auf dem österreichischen Außenwerbungsmarkt seit mehreren Jahren allerdings nicht statt. Trotz der derzeitigen konjunkturbedingten Zurückhaltung in den Marketingbudgets wird der Anteil der Außenwerbung an den Gesamtwerbeausgaben, aufgrund des guten Preis-Leistungs-Verhältnisses und des geringen Reichweitenverlustes, langfristig steigen. Der nationale Markt im Bereich der Außenwerbung ist geprägt vom Wettbewerb der zwei verbliebenen großen, österreichweit agierenden Player GEWISTA und EPAMEDIA, der vorwiegend über das Marketinginstrument der Preispolitik geführt wird. Dieser Trend wird sich weiter fortsetzen. Neben der Tatsache, dass im Jahr 2012 keine Wahlen stattfinden, ist der regionale Teilmarkt „Großplakat“ nach wie vor von einem klassischen Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet, dem durch intensive KundInnenenbetreuung, Ausbau/Umbau der hohen Qualitätsstandards der angebotenen Werbeträger und ständiges Entwickeln innovativer Produkte und Dienstleistungen begegnet wird. Als tendenziell stärker sind die Auswirkungen in den Auslandsmärkten einzuschätzen. So wird für Slowenien für 2012 eine Rezession von -0,1% und für Kroatien nur ein leichtes Wachstum von 0,2 % prognostiziert. Ein Risiko stellt auch die veränderte Marktsituation in Kroatien durch den Markteintritt von Zag-

70 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

reb Plakat/Media dar. Bezüglich einer Kooperation mit den neuen MitbewerberInnen wird derzeit intensiv verhandelt, die eingeleitete Restrukturierung der Beteiligungsgesellschaft wird fortgesetzt. Das bestehende Währungsrisiko aus gewährten Ausleihungen wird im Auftrag des Ankünders durch externe ExpertInnen regelmäßig beobachtet. Durch laufende Erweiterung des Serviceangebotes und durch gezieltes Qualitätsupgrading bei den Werbemedien sollte es gelingen, die Marktposition des Ankünders weiterhin abzusichern bzw. auszubauen. TEILKONZERN FLUGHAFEN GRAZ BETRIEBSGESELLSCHAFT M.B.H. Die Finanzkrise in einigen Euro-Ländern, Sparpakete, die Euro-Diskussion und eine Abflachung der Konjunkturkurve stellen auch für die Luftfahrt eine Herausforderung dar, da sich wirtschaftliche Schwankungen unmittelbar auswirken. Wenn UrlauberInnen verunsichert sind, gehen sie nicht auf Reisen. Wenn sich die Wirtschaft einen Sparkurs verordnet, dann kostet das Passagiere im Linienverkehr und bremst die Entwicklung im Frachtverkehr. Nicht zuletzt beeinflussen höhere Gewalt, zum Beispiel Aschewolke oder politische Unruhen ohne Vorwarnung, die Umsatzentwicklung. Der Flughafen Graz kann jedoch auf ein stabiles Fundament setzen, schließlich wurde in den letzten Jahren gezielt in Infrastruktur, Flugangebot, Sicherheit und Dienstleistungen investiert. Künftig wird der Flughafen Graz aufgrund des neuen Luftfahrtsicherheitsgesetzes 2011 mit eklatanten Wettbewerbsnachteilen zu kämpfen haben. Mit 12 Euro Sicherheitsentgelt pro abfliegendem Passagier liegt Graz über den Sätzen der Flughäfen Wien und Salzburg (8 Euro/Passagier). In nächster Zeit werden das Ende des Verbotes der Mitnahme von Flüssigkeiten, aber auch die gesetzliche Vorschrift einer hundertprozentigen Sicherheitskontrolle bei Flughafenanlieferungen ab 29. April 2012 Thema sein. Luftverkehrssteuer, steigende Treibstoffkosten und der spürbare Verfall der Ticketpreise werden den Kostendruck auf die Airlines und damit auch auf den Flug-

hafens Graz erhöhen. Ziel des Flughafen Graz ist, die bestmöglichen (Flug-)Angebote zu bündeln und 2012 die Schallmauer von einer Million Passagieren erneut zu durchbrechen. FREIZEIT GRAZ GMBH Die Bäder der Freizeit Graz nehmen auf dem Bädermarkt eine schwierige Position ein. Versehen mit dem Auftrag, betriebswirtschaftlich das Ergebnis permanent zu verbessern, müssen im Zuge der erforderlichen Investitionen zur Qualitätssteigerung auch die Eintrittspreise einer laufenden Anpassung unterzogen werden. Das Durchsetzen dieser Maßnahmen wird durch die Preispolitik der Mitbewerber in der Steiermark (Gemeindebäder handeln im öffentlichen Interesse; niedrig angesetzte Eintrittspreise in den Freibädern sind die Folge) und durch verschiedene Interessen der Stadt Graz entsprechend erschwert. Die Freizeit Graz erweiterte daher zusätzlich Qualität und Angebot in den Wellnessanlagen, nutzt Synergien aus Kooperationen mit anderen Betrieben und akquiriert neue KundInnen mit attraktiven Zusatzleistungen. In Kooperation mit Joanneum Research wurde für den Freibadebereich ein Wetterforecastmodell entwickelt: Auf Basis der letzten sieben Jahre kann ein Forecast (BesucherInnenfrequenz) für die jeweils nächsten fünf Tage erstellt werden (entscheidend für Wareneinkauf und Personaleinsatz). Im Sinne des im Jahr 1985 mit der Stadt Graz abgeschlossenen Gestionsvertrages, der unter anderem die permanente Weiterentwicklung der übertragenen Objekte zum Inhalt hat, kommt dem Betrieb des im Februar 2011 eröffneten Sport- und Wellnessbades Auster in Eggenberg als zweites internationales Schwimmsportzentrum Österreichs in den nächsten Jahren besondere Bedeutung zu. SCHÖCKL SEILBAHN GMBH Technische Probleme und Umweltprobleme (z. B. Folgen des Wirbelsturms „Paula“) können bei einer Seilbahn, bei Schleppliften bzw. bei der Allwetterrodelbahn immer eintreten und Schäden bzw.


6.

prognose- und risikobericht

Betriebsunterbrechungen verursachen. Zu den erforderlichen organisatorischen Vorkehrungen (Krisenmanagementplan) und sicherheitstechnischen Investitionen (Installieren von Brandmeldeanlagen) werden zusätzlich bei jeder Revision Rettungsübungen mit externen Institutionen wie der Alpinpolizei, Rettung, Freiwilligen Feuerwehr usw. durchgeführt. Das allgemeine Risiko ist durch Versicherungsverträge abgesichert. Ein Ergebnisabführungsvertrag stellt sicher, dass die Abgänge von der Holding Graz übernommen werden. ZENTRAL-WASSERVERSORGUNG HOCHSCHWAB SÜD, GESELLSCHAFT M.B.H. (ZWHS) Im Kerngeschäft der ZWHS ist aufgrund der rechtlichen und vertraglichen Rahmenbedingungen kein Risiko zu erkennen. Aufgrund der hohen Kapitalintensität der Gesellschaft stellt die Zinsentwicklung einen wesentlichen Faktor für die Ergebnissituation dar. Die Finanzierung erfolgt über einprozentige Darlehen des ehemaligen Wasserwirtschaftsfonds, Darlehen mit Zinsbindung an die Sekundärmarktrendite sowie mit EURO-Barvorlagen. § 23 URG: Aufgrund vorliegender Rangrücktrittserklärungen liegt eine Überschuldung im Sinne des Insolvenzrechtes und auch ein Reorganisationsbedarf nicht vor. Aufgrund des spezifischen Geschäftsmodells der Gesellschaft sind lange Schuldentilgungsdauern, verbunden mit entsprechend langen Finanzierungsverträgen, nicht außergewöhnlich. STYRIAN AQUA SERVICE GMBH (SAS) Die SAS wickelt 80 % ihrer Unternehmenstätigkeit mit dem Bereich Holding Graz Services Wasserwirtschaft ab. Solange die Inhouse-Vergabe des Jahresrohrlegevertrages an die SAS nicht gefährdet ist, kann das Gefahrenpotenzial gering eingeschätzt werden. Auf dem regionalen Markt, in welchem vorrangig Gemeinden und Wasserverbände zu den Kundinnen und Kunden der SAS zählen, sind teilweise die

finanziellen Probleme der Kommunen zu spüren. Damit erhöhen sich die Marktchancen, denn es ist davon auszugehen, dass die Kundinnen und Kunden zur langfristigen Sicherung ihrer Anlagenwerte noch stärker auf qualitätsgesicherten Betrieb und Instandhaltung der Wasserversorgungsanlagen achten müssen – und hier liegen die Stärken der SAS. Im internationalen Markt ist das Risiko im Wasserdienstleistungsgeschäft schwer einschätzbar. Aus diesem Grund werden alle internationalen Projekte, wie auch das laufende Projekt in Bosnien-Herzegowina, mit minimalem finanziellem Risiko abgewickelt. CITYCOM TELEKOMMUNIKATION GMBH Für das Jahr 2011 war die Einbringung des Geschäftsbereiches Infotechnik (Technik und Infrastruktur) der Holding Graz in die Citycom Telekommunikation GmbH vorgesehen, wobei das Netz im Eigentum der Holding Graz verbleiben soll. Ein Businessplan (von den Gremien freigegeben) und entsprechende Verträge (LWL- und Kupfernetz) zwischen Holding Graz und Citycom wurden erstellt. Die Firma verwendet keine Finanzinstrumente. Die Zusammenführung in die Citycom Telekommunikation GmbH wurde mit 1. Jänner 2012 wirksam. Die Risikobewertung wurde entsprechend den Konzernrichtlinien im konzerneigenen Riskmanagementsystem vorgenommen. Die 41 erfassten Risiken ergeben ein kumuliertes Gesamtrisiko von ca. 360.000 Euro. Die Marktstellung der Citycom sollte sich auf Basis der vorhin beschriebenen Maßnahmen deutlich verbessern.

externen Markt, verbunden mit einer Steigerung des Betriebserfolges, mit dem derzeitigen Personalstand definitiv nicht möglich ist. Mit der Inhouse-Lösung ist der Wirtschaftsplan jedoch gesichert. SERVUS ABFALL DIENSTLEISTUNGSG.M.B.H. & CO KG Aufgrund der langfristigen Vertragsabschlüsse der SERVUS ABFALL mit ihren Zuliefer- und Abnahmebetrieben sind derzeit keine Risiken ersichtlich. Hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der abfallwirtschaftlichen Rahmenbedingungen, vor allem im Bereich der gesetzlichen Vorschriften bzw. Abgaben, sind derzeit keine Veränderungen bekannt. Weiters finden mögliche betriebliche Risiken (z. B. Maschinenbruch, Feuer, Betriebsunterbrechung), nach Abschätzung der ökologischen und ökonomischen Auswirkungen in den eigens dafür abgeschlossenen Versicherungen Deckung und es entstehen der Gesellschaft im Falle einer betrieblichen Beeinträchtigung keine zusätzlichen, finanziellen Aufwendungen. Die Fremdkapitalfinanzierung der Gesellschaft wird aus risikopolitischen Überlegungen im Euro-Bereich durchgeführt, um den Risiken der volatilen Finanzmärkte (z. B. Kursschwankungen) nicht unvermittelt ausgesetzt zu sein. Aufgrund der ausschließlich im Inland getätigten Geschäfte werden die Ein- bzw. Auszahlungen ausnahmslos in Euro getätigt.

achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH Im Zeitraum zwischen Bilanzstichtag und Erstellungstag dieses Berichtes sind keine Vorgänge oder Geschäftsfälle von besonderer Bedeutung eingetreten. Die „achtzigzehn“ hat sich seit ihrer Gründung sehr gut etabliert. Sie kann ihren Fokus vorerst nur auf das „Haus Graz“ richte,n da die Akquise von Neukundinnen und Neukunden und damit das Agieren auf dem

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 71


7.

zahlen . daten . fakten

72 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


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HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 73


7.1

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2011

AKTIVA 2011 in €

2010 in T€

1. Rechte

7.823.810,79

7.550

2. Firmenwert

6.809.457,39

7.570

A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände

3. geleistete Anzahlungen

457.217,76

142

15.090.485,94

15.262

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund

268.110.136,38

220.881

2. technische Anlagen und Maschinen

213.016.219,33

217.797

II. Sachanlagen

3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung

41.728.852,46

27.424

4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau

91.141.821,18

89.032

613.997.029,35

555.134

III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 3. übrige Beteiligungen 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 5. Wertpapiere des Anlagevermögens

116.560,54

117

45.201.413,07

47.805

436.571,00

15

58.803.220,16

66.474

1.146.421,95

2.151

105.704.186,72

116.561

734.791.702,01

686.957

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

7.649.067,83

6.338

2. unfertige Erzeugnisse

1.141.048,09

0

357.580,14

5

4. noch nicht abrechenbare Leistungen

0,00

313

5. geleistete Anzahlungen

0,00

32

9.147.696,06

6.689

15.542.712,63

12.762

B. Umlaufvermögen I. Vorräte

3. fertige Erzeugnisse und Waren

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen

425.296,59

1.054

3. Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht

3.890.626,57

3.242

4. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände

19.997.687,76

16.719

39.856.323,55

33.777

III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten 1. sonstige Rechnungsabgrenzungsposten

74 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

6.376.505,51

5.016

55.380.525,12

45.482

274.392,91

568

790.446.620,04

733.007


7.1

Konzernbilanz zum 31. Dezember 2011

PASSIVA 2011 in €

2010 in T€

50.000.000,00

14.535

A. Eigenkapital I. Stammkapital II. Kapitalrücklagen 1. gebundene 2. nicht gebundene

3.683.747,79

2.190

218.263.811,00

228.275

221.947.558,79

230.465

141.499,84

141

14.837.736,72

17.277

III. Gewinnrücklagen 1. gesetzliche Rücklagen 2. freie Rücklagen IV. Bilanzverlust, davon Verlustvortrag € -41.088.301,47 (Vorjahr: T€ -58.058,9) V. Anteile konzernfremder Gesellschafter

B. Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln C. Baukostenzuschüsse

14.979.236,56

17.419

-42.414.031,77

-41.088

1.743.777,87

1.821

246.256.541,45

223.151

164.291.938,10

109.165

47.303.369,31

48.225

D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Abfertigungen 2. Rückstellungen für Pensionen 3. Rückstellungen für Kostenersätze 4. Steuerrückstellungen 5. sonstige Rückstellungen

22.653.633,15

21.846

1.437.054,09

1.450

77.482,02

122

1.432.845,15

1.220

33.929.354,62

33.311

59.530.369,03

57.948

E. Verbindlichkeiten 1. Anleihen 2. Verbindlichkeiten aus Darlehensgewährung von Nichtkreditinstituten 3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 4. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 5. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 6. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 7. sonstige Verbindlichkeiten

0,00

0

130.058.441,45

70.097

55.046.455,09

98.917

2.549.679,95

1.517

15.437.295,71

20.045

2.079.043,53

1.186

64.221.378,43

96.702

davon aus Steuern € 4.546.607,61 (VJ: T€ 5.276,3) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 3.497.482,20 (VJ: T€ 3.123,7) F. Rechnungsabgrenzungsposten Haftungsverhältnisse

269.392.294,16

288.463

3.672.107,99

6.055

790.446.620,04

733.007

101.289.114,55

100.365

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 75


7.2

KONZERN-GEWINN-UND-VERLUSTRECHNUNG ZUM 31. Dezember 2011

1. Umsatzerlöse 2. Veränderungen des Bestandes an noch nicht abrechenbaren Leistungen 3. andere aktivierte Eigenleistungen

2011 in €

2010 in T€

215.132.454,56

168.697

800.159,35

313

2.453.932,89

2.470

1.938.684,34

6.761

4. sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus dem Abgang vom und der Zuschreibung zum Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen

465.772,30

176

23.526.142,34

22.940

25.930.598,98

29.877

a) Materialaufwand

-22.767.796,54

-15.225

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen

-10.466.172,94

-8.595

-33.233.969,48

-23.820

c) übrige 5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen

6. Personalaufwand inklusive Kostenersätze an die Stadt Graz a) Löhne

-61.595.036,94

-41.300

b) Gehälter

-35.337.622,10

-28.110

-3.554.461,28

-2.669

c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche MitarbeiterInnenvorsorgekassen d) Aufwendungen für Altersversorgung e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge f) sonstige Sozialaufwendungen 7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen abzüglich der Auflösung von Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln

-261.555,28

-223

-24.388.210,61

-19.015

-682.405,24

-683

-125.819.291,45

-92.001

-40.799.262,43

-36.591

6.052.693,00

4.237

-34.746.569,43

-32.354

-2.086.036,47

-1.974

8. sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern, außer Steuern vom Einkommen b) übrige 9. Betriebsergebnis (Zwischensumme aus Z 1 bis 8)

76 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

-57.295.645,81

-57.565

-59.381.682,28

-59.539

-8.864.366,86

-6.356


7.2

KONZERN-GEWINN-UND-VERLUSTRECHNUNG ZUM 31. Dezember 2011

10. Erträge aus Beteiligungen (davon aus verbundenen Unternehmen € 6.155.493,19 / VJ: T€ 4.645,9) 11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens

1.679.965,23

489

185.000,00

0

3.501.254,38

5.241

713.789,54

614

(davon aus verbundenen Unternehmen € 0,00 / VJ: T€ 0) 12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus verbundenen Unternehmen € 1.392.999,65 / VJ: T€ 954,6) 13. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen 14. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen und Wertpapieren des Umlaufvermögens 15. Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen

50.108,62

107

-4.053.100,25

-8.603

-27.063,00

-13

16. Aufwendungen aus Finanzanlagen und aus Wertpapieren des Umlaufvermögens (davon aus Abschreibungen € 0,00; VJ: T€ 5,1) 17. Zinsen und ähnliche Aufwendungen

-7.391.805,92

-5.969

18. Finanzergebnis (Zwischensumme aus Z 10 bis 17)

-5.341.851,40

-8.133

-14.206.218,26

-14.488

19. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 20. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 21. Jahresfehlbetrag 22. Minderheitenanteil

60.917,16

-275

-14.145.301,10

-14.764

-546.776,02

-696

13.366.346,82

35.163

0,00

-2.733

25. Jahresgewinn

-1.325.730,30

16.971

26. Verlustvortrag

-41.088.301,47

-22.059

23. Auflösung von Kapitalrücklagen 24. Zuweisung von Gewinnrücklagen

27. Gewinnausschüttung 28. Bilanzverlust

0,00

-36.000

-42.414.031,77

-41.088

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 77


8.

Anhang zum Jahresabschluss 2011

I. Eingliederung, Verschmelzung und Übertragung Aufgrund der Beschlussfassung in der außerordentlichen Generalversammlung vom 23. 11. 2010 wurden die Wirtschaftsbetriebe der Stadt Graz und der Betrieb des Kanalbauamtes als Sacheinlage gegen Kapitalerhöhung in die Holding Graz ‒ Kommunale Dienstleistungen GmbH (kurz Holding Graz) übertragen und das Eigenkapital der Holding Graz laut Sacheinlagevertrag auf € 50.000.000,-- erhöht. Weiters wurde die AEVG Abfall, Entsorgungs- und VerwertungsGmbH rückwirkend mit 1. 1. 2011 mit der Holding verschmolzen und ein Teilbereich der IT der Holding Graz mit Einbringungsvertrag vom 23. 11. 2010 von der Holding Graz mit den dazugehörenden Vermögensgegenständen und Vertragsverhältnissen zum Stichtag 1. 1. 2011 an die ITG Informationstechnik Graz GmbH übertragen. II. Allgemeine Erläuterungen zur Darstellungsform Der Konzernabschluss der Holding Graz zum 31. Dezember 2011 wurde entsprechend den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln, aufgestellt. Die Bilanzierung, Bewertung und der Ausweis der einzelnen Posten des Konzernabschlusses wurden nach den allgemeinen Bestimmungen der §§ 195 bis 211 UGB unter Berücksichtigung der Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften der §§ 222 bis 235 UGB vorgenommen. Entsprechend den Bestimmungen des § 250 Abs. 3 UGB erfolgte die Bewertung im Konzernabschluss nach dem Grundsatz der Einheitlichkeit, wobei von der Fortführung der Unternehmen ausgegangen wird. Erforderliche Bewertungsanpassungen wurden vorgenommen. Der Grundsatz der Einzelbewertung von Vermögensgegenständen und Schulden wurde beachtet. Der Bilanzstichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31. Dezember. Ein Vergleich der Vorjahreswerte ist durch die Eingliederung der Wirtschaftsbetriebe und der Betriebe des Kanalbauamtes nur eingeschränkt möglich.

78 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

Konsolidierungskreis Vollkonsolidierung Die Einzelabschlüsse folgender gemäß § 228 Abs. 3 UGB verbundenen Unternehmen werden vollkonsolidiert: ■ T eilkonzern Ankünder GmbH, Graz ■ Ankünder GmbH, Graz (100 %) ■ City-Light „Ankünder” GmbH, Graz (100 %) ■ WERBE-UNION-PLAKATIERUNGS- UND WERBEGESELLSCHAFT m. b. H., Graz (100 %) ■ T eilkonzern Flughafen Graz Betriebs GmbH, Feldkirchen ■ Flughafen Graz Betriebs GmbH, Feldkirchen (99,9 %) ■ Flughafen Graz Bodenservices GmbH, Feldkirchen (63 %) ■ AIRPORT PARKING GRAZ GmbH, Feldkirchen (85 %) ■B estattung der Grazer Stadtwerke GmbH, Graz (100 %) ■C itycom Telekommunikation GmbH, Graz (100 %) ■a chtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH, Graz (100 %) ■ F reizeit Graz GmbH, Graz (100 %) ■E nergie Graz Holding GmbH, Graz (100 %) ■S chöckl Seilbahn GmbH, Graz (99 %) ■S TYRIAN AQUA SERVICE GmbH, Graz (100 %) ■Z entral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m. b. H., St. Ilgen (71,5 %) ■ SER VUS ABFALL DienstleistungsGmbH, Graz (51 %) ■ SER VUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG, Graz (51 %) ■A . D. BioErde und Kompost GmbH, Graz (51 %)

Die AEVG Abfall- Entsorgungs- und VerwertungsGmbH wurde 2011 mit Wirkung 1. Jänner 2011 auf die Holding Graz verschmolzen. Die SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH, SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG und die A. D. BioErde und Kompost GmbH sind somit zu direkten Beteiligungen geworden. Nicht einbezogene Unternehmen Die Grazer Schleppbahn GmbH, Graz; Anteil am Stammkapital: 86,6 %; Eigenkapital: € -190.266,51 (VJ: -187,6 T€); Jahresfehlbetrag 2011: € 2.716,07 (VJ: 38,2 T€) und die Waschbetriebe Stadt Graz GmbH; Anteil am Stammkapital: 33,33 %, Eigenkapital: € 32.640,18 (VJ: -271,2 T€), Jahresüberschuss 2011: € 303.803,09 (VJ: -49,2 T€) werden wegen ihrer untergeordneten Bedeutung nicht in den Konzernabschluss einbezogen. Assoziierte Unternehmen Folgende Beteiligungen werden nach der At-EquityMethode in den Konzernabschluss einbezogen: ■E nergie Graz GmbH & Co KG, Graz (49 %) ■ F lughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH,

Feldkirchen (49 %) ■e -Mobility Graz GmbH, Graz (47,5 %) ■ I TG Informationstechnik Graz GmbH,

Graz (19%) ■ T eilkonzern Europlakat, d.o.o., Zagreb ■

Europlakat d.o.o., Zagreb (49 %) ■

Metropolis Media d.o.o., Zagreb (100 %)

Fulltime d.o.o., Zagreb (100 %)

■ Teilkonzern Europlakat, d.o.o., Ljubljana

Änderungen Konsolidierungskreis Die Plakat Ankünder GmbH in Liquidation wurde lt. Fimenbucheintrag vom 20. November 2011 infolge beendeter Liquidation gelöscht. Im Teilkonzern Flughafen wurden die Anteile der Österreichischen Luftfahrtschule Aviation TRAINING CENTER Austria GmbH am 30. Dezember 2010 mit Wirkung 1. Jänner 2011 veräußert.

Europlakat d.o.o., Ljubljana (42,37 %)

In-Reklam Progress d.o.o., Ljubljana (100 %)

Europlakat SH.P.K., Prishtina (75 %)

Plakatiranje d.o.o., Ljubljana (54 %)

Madison d.o.o., Maribor (100 %)

Plakatiranje d.o.o, Ljubljana (46 %)

Svetlobne Vitrine d.o.o., Ljubljana (100 %)

Metropolis Media d.o.o., Ljubljana (100 %)

Interflash d.o.o., Ljubljana (100 %)


8.

Anhang zum jahresABSCHLUSS 2011

III. Konsolidierungs-, Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Konsolidierungsmethoden Bei der Kapitalkonsolidierung und At-Equity-Konsolidierung wird die Buchwertmethode verwendet. Die in den einzelnen Abschlüssen ausgewiesenen unversteuerten Rücklagen werden im Konzernabschluss unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen. Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung der Flughafen Graz Betriebs GmbH wird als Firmenwert mit einer Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die ITG Informationstechnik Graz GmbH und die emobility Graz GmbH werden im Jahr 2011 erstmals im Rahmen der Equity-Konsolidierung einbezogen. Die Anteile an der ITG Informationstechnik Graz wurden im Jahr 2010 um einen Betrag von 19,00 Euro erworben. Die Erstkonsolidierung ist zum 1. Jänner 2011 erfolgt. Der daraus resultierende passive Unterschiedsbetrag beträgt € 80.793,64 und wurde aufgrund der Unwesentlichkeit sofort mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Gesellschafter der ITG Informationstechnik Graz GmbH haben im Jahr 2011 weiters Sacheinlagen geleistet, die nicht den Beteiligungsverhältnissen entsprochen haben. Daraus ergibt sich ein weiterer Unterschiedsbetrag in Höhe von € 323.317,26. Die e-mobility wurde mit Stichtag 27. August 2011 zum Erwerbszeitpunkt erstmalig At-Equity-konsolidiert. Nachdem diese Gesellschaft neu gegründet wurde, ergibt sich kein Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung. Die bisherigen, sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebenden, aktiven Unterschiedsbeträge wurden als Geschäftswert eingestuft und mit der Gewinnrücklage verrechnet. Die passiven Unterschiedsbeträge, soweit sie aus thesaurierten Gewinnen stammen, werden in die Gewinnrücklagen eingestellt. Erstkonsolidierung Der Konzernabschluss ist gemäß den §§ 244 bis 267 UGB aufgestellt worden. Im Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurden die folgenden Stichtage gewählt:

Vollkonsolidierte Unternehmen bzw. Teilkonzerne Teilkonzern Ankünder GmbH 1. Jänner 1994 Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m. b. H 1. Jänner 1994 Freizeit Graz GmbH 1. Jänner 1994 Schöckl Seilbahn GmbH 1. Jänner 1994 Bestattung der Grazer Stadtwerke GmbH 11. Dezember 1997 Citycom Telekommunikation GmbH 11. Dezember 1997 STYRIAN AQUA SERVICE GmbH 4. Dezember 2002 Energie Graz Holding GmbH 9. Juli 2002 Teilkonzern Flughafen Graz Betriebs GmbH 31. Dezember 2004 SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH 1. Jänner 2007 SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG 1. Jänner 2007 achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH 1. Jänner 2007 A. D. BioErde und Kompost GmbH 24. März 2009 Equity-konsolidierte Unternehmen Im Geschäftsjahr wurden die im Folgenden genannten Unternehmen equity-konsolidiert. Als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurden die folgenden Stichtage gewählt: Teilkonzern Europlakat d.o.o., Slowenien 1. Jänner 1994 Teilkonzern Europlakat d.o.o., Kroatien1) 1. Jänner 1994 Energie Graz GmbH 9. April 2003 Energie Graz GmbH & Co KG 1. Jänner 2003

Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH 31. Dezember 2004 e-mobility Graz GmbH 27. August 2011 ITG Informationstechnik Graz GmbH 1. Jänner 2011 1)

Zum 31. 12. 2008 erstmals Konzernabschluss, bis 31.12.2007

Einzelabschluss

Die in Fremdbesitz befindlichen Anteile am Eigenkapital der vollkonsolidierten Unternehmen werden in der entsprechenden Position im Eigenkapital erfasst. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die angeschafften immateriellen Gegenstände des Anlagevermögens und die Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die, soweit abnutzbar, um planmäßige und erforderlichenfalls um außerplanmäßige Abschreibungen vermindert sind. In den Herstellungskosten selbsterstellter Sachanlagen werden neben den Einzelkosten angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen erfolgen linear und werden über einen Zeitraum von 1 bis zu 50 Jahren (Gebäude) vorgenommen. Die Zu- und Abgänge werden analog des § 7 Abs. 2 EStG anteilig abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von € 400,00 werden im Jahr des Zuganges voll abgeschrieben. Ausgenommen davon ist der Bereich der Zähler und Messgeräte, deren Abschreibungen der Nutzungsdauer entsprechend vorgenommen werden. Für die Betriebs- und Geschäftsausstattung mit Ausnahme der Büromaschinen bestanden bei der Muttergesellschaft Festwerte im Sinne des § 209 Abs. 1 UGB. Mit Stichtag 1. 1. 2010 erfolgte eine Umstellung auf Einzelbewertung. Die Nutzungsdauern wurden zwischen vier und zehn Jahren festgelegt. Die für die Anschaffung und Herstellung von Sachanlagen gewährten Investitionszuschüsse werden

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 79


8.

Anhang zum Jahresabschluss 2011

auf der Passivseite ausgewiesen und analog der Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände, für die sie gewährt wurden, aufgelöst. Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem aktuellen Kurswert zum Bilanzstichtag, erforderlichenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Für die anteiligen laufenden Erträge der thesaurierenden Investmentfonds wurde eine Zuschreibung zum Anschaffungswert bis zur Höhe des rechnerischen Wertes zum Jahresultimo vorgenommen. Eine Aufstockung des Bilanzansatzes über den Kurswert hinaus wurde aufgrund des kaufmännischen Vorsichtsprinzips nicht vorgenommen. Die Beteiligungen an nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden mit ihren Anschaffungskosten bzw. mit den ihnen beizulegenden niedrigeren Werten angesetzt. Die Bewertung des Umlaufvermögens erfolgt unter Anwendung des strengen Niederstwertprinzips, wobei der Buchwert der Vorräte mithilfe des gewogenen Durchschnittspreisverfahrens errechnet wird. Im Bereich des Lagermaterials wird bei geringer Umschlaghäufigkeit in Einzelfällen eine Abwertung vorgenommen. Bei der Bewertung von Forderungen werden erkennbare Risiken durch individuelle Abwertungen berücksichtigt; dem allgemeinen Kreditrisiko wird

durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die Baukostenzuschüsse werden in der Höhe, die der Aktivierung der Sachanlagen entspricht, für die sie geleistet werden, passiviert und über 35 Jahre verteilt aufgelöst. Die Rückstellungen für Abfertigungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren mit einem Rechnungszinssatz von 4 % p.a. berechnet. Als kalkulatorisches Pensionsalter wird unter Beachtung der Übergangsbestimmungen laut Bugetbegleitgesetz 2011 (BGBI. I Nr. 111/2010 vom 30. 12. 2010) und des „BVG Altersgrenzen“ (BGBI. 832/1992) 62 Jahre für Frauen bzw. 62 Jahre für Männer zugrunde gelegt. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen, für Anwartschaften nach dem Teilwertverfahren, auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 4 % p.a. berechnet. Die Rückstellungen für Kostenersätze für die zum Dienst bei der Holding Graz abgeordneten Gemeindebediensteten umfassen Kostenersätze für Jubiläumsgeldzahlungen und für Treueentschädigungen. Diese Rückstellungen werden nach den gleichen Grundsätzen wie die Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder berechnet. Das kalkulatorische Pensionsalter wird entsprechend den gesetzli-

chen Bestimmungen (Landesgesetzblatt 8/2003) ab dem Geschäftsjahr 2006 mit 61,5 Jahre angenommen; in den Jahren davor wurde ein Pensionsalter von 55 Jahre für Frauen und von60 Jahre für Männer zugrunde gelegt. Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder für Kollektivvertragsbedienstete werden mit ihrem versicherungsmathematischen Wert unter Zugrundelegung eines Zinssatzes von 4 % p. a. ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt, bei Fremdwährungsverbindlichkeiten wird erforderlichenfalls der höhere Stichtagskurs zur Bewertung herangezogen. Der Jahresabschluss der Europlakat d.o.o., Zagreb wurde in kroatische KUNA aufgestellt. Die Umrechnung der für die At-Equity-Konsolidierung relevanten Posten erfolgte nach dem Stichtagsprinzip unter Zugrundelegung des Mittelkurses per 31. 12. 2011. Im Dezember 2007 hat die Stadt Graz mit der Holding Graz einen Verkehrsfinanzierungsvertrag auf Basis des durch die Holding Graz für die Öffentlichkeit zu erbringenden „Öffentlichen Personennahverkehr-Angebots“ (ÖPNV-Angebot) abgeschlossen. Die Stadt Graz verpflichtet sich, für die Verlustabdeckung bzw. Finanzierung des jährlichen Gesamtrahmens im Zusammenhang mit dem ÖPNV-Angebot durch die Holding Graz Linien zu sorgen. Der jähr-

I. Beteiligungen an assoziierten unternehmen (Tabelle 1) Stand

Zugang

1. 1. 2011

Energie Graz GmbH, Graz Energie Graz GmbH & Co KG, Graz

Abgang

Stand

Abschreibung

31. 12. 2011

24.422,37

1.797,44

0,00

26.219,81 33.944.377,52

36.290.694,21

1.283.330,15

3.629.646,84

Europlakat, d.o.o., Ljubljana

6.992.056,07

215.863,42

643.329,97

6.564.589,52

Europlakat, d.o.o., Zagreb

4.307.646,21

92.285,32

194.372,74

4.205.558,79

Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH, Feldkirchen Österreichische Luftfahrtschule Aviation Traning Center Austria GmbH

153.171,06

0,00

26.958,83

126.212,23

36.738,88

0,00

36.738,88

0,00

e-mobility Graz GmbH, Graz

0,00

16.663,30

0,00

16.663,30

ITG Informationstechnik Graz GmbH, Graz

0,00

322.194,39

4.402,49

317.791,90

47.804.728,80

1.932.134,02

4.535.449,75

45.201.413,07

80 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011


8.

Anhang zum jahresABSCHLUSS 2011

liche Gesamtrahmen besteht aus einem fixen und einem variablen, fahrgastzahlabhängigen Teil. Der Vertrag ist mit 1. 1. 2008 in Kraft getreten und ist auf unbestimmte Zeit abgeschlossen worden. Eine erstmalige Kündigung ist mit Wirksamkeit 31. 12. 2016 möglich. Das Vertragsvolumen beläuft sich durchschnittlich auf rd. 48,4 Mio. Euro pro Jahr. Erläuterungen zu den Positionen der Konzernbilanz und der Konzerngewinn- und Verlustrechnung Die Postenbezeichnungen werden gemäß § 223 Abs. 4 UGB auf die tatsächlichen Inhalte verkürzt. 1. Bilanz Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem konsolidierten Anlagenspiegel zu entnehmen. Bei den immateriellen Vermögensgegenständen ist die Aktivierung von Wasserbezugsrechten von insgesamt € 5,638.705,48 bei der Holding Graz im Rahmen der Erst- bzw. Folgekonsolidierungsmaßnahmen mit dem Passivposten Baukostenzuschüsse bei der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m. b. H. gegengerechnet worden. Als Anteile an verbundenen Unternehmen ist der Beteiligungsansatz an der Grazer Schleppbahn GmbH ausgewiesen. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen entwickelten sich im Berichtsjahr im Detail wie folgt: (Tabelle I) In den Ausleihungen an assoziierten Unternehmen sind Ausleihungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr von € 5.874.126,90 enthalten (VJ: 8.886,6 T€). Die Fristigkeiten der Forderungen (inkl. der Angabe der Pauschalwertberichtigungen) und Verbindlichkeiten sind dem konsolidierten Forderungen- und Verbindlichkeitenspiegel zu entnehmen. Die gegenseitigen Forderungen und Verbindlich-

keiten der vollkonsolidierten Unternehmen werden im Zuge der Schuldenkonsolidierung aufgerechnet. In den sonstigen Forderungen der Muttergesellschaft sind Erträge in Höhe von € 2.129.267,74 (VJ: 1.478,3 T€) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Die Anteile konzernfremder Gesellschafter betreffen Fremdanteile an der ■ Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m. b. H.: € 22.110,11 (VJ: 21,9 T€) ■ Plakat „Ankünder“ GmbH: € 0,00 (VJ: 7,4 T€) ■ Flughafen Graz Bodenservices GmbH: € 115.338,02 (VJ: 206,8 T€) ■ AIRPORT PARKING GRAZ GmbH: € 81.146,44 (VJ: 88,9 T€) ■ AEVG Abfall- Entsorgungs- und VerwertungsGmbH: € 0,00 (VJ: 68,5 T€) ■ SERVUS ABFALL Dienstleistungs GmbH: € 20.886,43 (VJ: 20,1 T€) ■ SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG: € 1.436.569,31 (VJ: 1.350,8 T€) ■ A. D. BioErde und Kompost GmbH: € 67.727,57 (VJ: 56,2 T€) Die sonstigen Rückstellungen beinhalten eine Rückstellung in Höhe von € 8.667.737,00 (VJ: 8.720,0 T€) für zukünftige Entsorgungskosten des Teerölfunds in einem alten Gasometer, der im Zuge des Bauvorhabens Straßenbahnhauptwerkstätte auf dem Gesamtareal Steyrergasse/Schönaugürtel gemacht wurde. Der Wert dieser Rückstellung wurde anhand einer groben Kostenschätzung durch die Graz Linien ermittelt und stellt die zu erwartenden Kosten aus heutiger Sicht dar, wobei die der Grobschätzung zugrunde gelegten Annahmen den bisherigen Erfahrungen entsprechen. In den sonstigen Verbindlichkeiten der Muttergesellschaft sind Aufwendungen in Höhe von € 36.751.970,98 (VJ: 67.438,2 T€) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden.

Sonstige Verpflichtungen bestehen: 1. aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen (Betrag des folgenden Geschäftsjahres: € 2.201.515,70; Betrag der folgenden 5 Geschäftsjahre: € 10.948.505,60) 2. sonstige finanzielle Verpflichtungen (Betrag des folgenden Geschäftsjahres: € 163.322,00; Betrag der folgenden 5 Geschäftsjahre: € 197.132,00) Unter den Haftungsverhältnissen werden erfasst: ■ die Haftungsübernahmen für gewährte Darlehen des Umwelt- und Wasserwirtschaftsfonds beim Wasserverband Umland Graz in Höhe von € 422.511,11 (VJ: 579,5 T€) ■ die Haftung der Konzernmutter gegenüber der Stadt Graz für die ausgegliederten Verpflichtungen (Pensionslasten) aus den Kollektivverträgen; die Bewertung der Eventualverbindlichkeit erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen für Anwartschaften nach dem Teilwertverfahren auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 4 % p. a. und beträgt € 95.889.803,44 (VJ: 95.695,3 T€) ■ die Haftung als Bürge und Zahler gemäß der Vereinbarung zwischen der Grazer Schleppbahn GmbH, der A.S.A. Abfallservice AG und der Holding Graz im Ausmaß von € 2.300.000,00 für den Zeitraum von 2011 bis 2035, jährlich fallend um € 100.000,00 ■ die Sicherung des Kaufpreises im Falle einer Rückabwicklung des Verkaufs der Liegenschaft EZ 980 KG 63105 Gries der Holding Graz an die Muslimische Gemeinschaft Steiermark ‒ Kulturkreis der Muslimanen in Höhe von € 1.690.000,00 ■ Die Energie Graz GmbH & Co KG und die OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG haben einen Vertrag über die Zuweisung, den Kauf und die Errichtung der Vergütung von Ökostrom abgeschlossen. Die Holding Graz übernimmt die Garantie zur Sicherstellung aller Rechte des Begünstigten (OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG, Wien) aus dem Vertrag vom 21. 11. 2011 bis zu einem Betrag in Höhe von € 856.800,00.

HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 81


8.

Anhang zum Jahresabschluss 2011

■G arantie gegenüber Herrn Bruno Wakonig

betreffend Mietvertrag Steinfeldhaus in Höhe von € 130.000,00 (VJ: 0,00 T€) 2. Gewinn- und Verlustrechnung Im Zuge der Aufwands- und Ertragseliminierung wurden die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung um die konzerninternen Umsätze bzw. Aufwendungen bereinigt. Die gesamten Umsatzerlöse (davon Auslandsumsätze in der Höhe von € 246.690,79 (VJ: 236,4 T€) werden den verschiedenen Geschäftsfeldern wie folgt zugerechnet. (Tabelle 2) Die Erträge aus assoziierten Unternehmen betreffen Gewinnanteile an der Europlakat d.o.o., Ljubljana: € 215.863,42 (VJ: 373,9 T€), an der Europlakat d.o.o, Zagreb: € 92.285,32 (VJ 0,0 T€), an der Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH: € 86.650,62 (VJ: 113,6 T€), an der Energie Graz GmbH: € 1.797,44 (VJ: 1,5 T€), an der Energie Graz GmbH & Co KG: € 1.283.330,15 (VJ: 0,0€) und an der e-mobility GmbH: € 38,30 (VJ 0,0 T€). Die Erträge aus sonstigen Beteiligungen betreffen Gewinnanteile an der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH: € 185.000,00 (VJ: 0,0 T€). Die Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziier-

ten Unternehmen betreffen die Energie Graz GmbH & Co KG in Höhe von € 3.629.646,84 (VJ: 4.971,3 T€), die Europlakat d.o.o., Zagreb in Höhe von € 113.152,39 (VJ: 3.254,6 T€), Europlakat d.o.o., Ljubljana: € 305.898,54 (VJ: 305,9 T€), die Österreichische Luftfahrtschule Aviation Training Center Austria GmbH € 0,00 (VJ 70,8 T€) und ITG Informationstechnik Graz GmbH: € 4.402,49 (VJ 0,0 T€). Der Minderheitenanteil am Jahresergebnis beinhaltet Anteile an: ■Z entral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H.: € 169,52 (VJ: 0,7 T€) ■ F lughafen Graz Bodenservices GmbH: € 16.954,82 (VJ: 106,7 T€) ■A IRPORT PARKING GRAZ GmbH: € 66.016,54 (VJ: 73,9 T€) ■S ERVUS ABFALL Dienstleistungs GmbH: € 3.671,70 (VJ: 2,8 T€) ■S ERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG: € 448.402,36 (VJ: 490,1 T€) ■A . D. BioErde und Kompost GmbH: € 11.561,08 (VJ: 8,7 T€) Die für das Geschäftsjahr angefallenen Aufwendungen für die Prüfung der Einzel- bzw. der Konzernabschlüsse betragen:

■ f ür die Holding Graz € 71.400,00 ■ f ür die Ankünder GmbH € 32.905,00 ■ f ür die Flughafen Graz Betriebs GmbH € 27.000,00 ■ f ür die SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH &

Co KG € 7.000,00 Die sonstigen Leistungen des Abschlussprüfers betragen für die Holding Graz € 48.500,00 und für die Flughafen Graz Betriebs GmbH € 8.310,00. IV. Sonstige Angaben Anzahl der ArbeitnehmerInnen Die durchschnittliche Anzahl der ArbeitnehmerInnen betrug 2.377 (VJ: 1.652), davon 660 (VJ: 527) Angestellte und 1.717 (VJ: 1.125) ArbeiterInnen. BESTÄTIGUNGSVERMERK Der veröffentlichte Jahresabschluss trägt das uneingeschränkte Testat des Wirtschaftsprüfers. Graz, am 27. April 2012 Die Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Wolfgang MALIK Mag.a Barbara MUHR Mag. Dr. Wolfgang MESSNER

II. Umsatzerlöse (Tabelle 2) 2011

2010

in €

in €

Betrieb von Verkehrseinrichtungen (Bus u. Straßenbahn)

53.228.530,89

51.459.616,96

Betrieb des Verkehrsflughafens Graz

31.006.602,98

27.096.139,00

Wasserwirtschaft

28.670.701,03

28.232.804,41

Bestattungsleistungen, Leichenverbrennung, Urnenfriedhof

6.745.346,24

6.394.057,55

Durchführung von Werbung jeder Art

11.013.102,07

16.112.641,92

Abfallwirtschaft

29.766.939,40

28.658.815,83

3.316.844,89

2.171.436,76

Betrieb von Sport- und Freizeitanlagen sowie Gastronomie Dienstleistungen der Telekommunikation

10.861.660,34

13.614.016,29

sonstige Dienstleistungen

5.046.253,41

3.935.548,86

Abwasser und Stadtraum

44.043.912,98

0,00

konzerninterne Umsätze

82 | HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011

-8.567.439,67

-8.977.701,61

215.132.454,56

168.697.375,97


i

die richtigen nummern

DIE HOLDING GRAZ

+43 316 887-DW

www.holding-graz.at

HOLDING GRAZ

DW: 0

täglich: 0–24 Uhr

HOLDING GRAZ LINIEN

DW: 4224

täglich: 5.00–23.30 Uhr

HOLDING GRAZ SERVICES

DW: 7272

täglich: 0–24 Uhr

KundInnenservice

DW: 7284

Mo.–Fr.: 7.00–16.00 Uhr

Trinkwasser ‒ Entstör- bzw. Bereitschaftsdienst

DW: 3838

täglich: 0–24 Uhr

Abwasser ‒ Verstopfungshotline

+43 664 4983872

täglich: 0–24 Uhr

DW: 7282

Mo.–Do.: 7.00–15.30 Uhr, Fr.: 7.00–13.00 Uhr

DW: 7272

täglich: 0–24 Uhr

Hauptgeschäftsstelle Grazbachgasse 44 ‒ 48

DW: 2800 oder 2801

täglich: 0–24 Uhr

Urnenfriedhof/Verwaltung, Alte Poststraße 343 ‒ 345

DW: 2816 oder 2817

WASSERWIRTSCHAFT

ABFALLWIRTSCHAFT KundInnenservice STADTRAUM KundInnenservice HOLDING GRAZ BESTATTUNG

HOLDING GRAZ FREIZEIT Bäder, Saunen, Gastronomie, Schöckl, Schloßbergbahn und -lifte

DW: 3351 oder 3352

täglich: 7.00–17.00 Uhr

Schloßbergbahn

DW: 3391

täglich: 9.00–18.00 Uhr

Schöckl Seilbahn ‒ Talstation

+43 3132 23 32

täglich: 9.00–17.00 Uhr

KundInnenanfragen

DW: 6225

Mo.–Fr.: 8.00–16.00 Uhr

Störungshotline

DW: 6262

täglich: 0–24 Uhr

e-mobility

DW: 1026

Mo.–Fr.: 8.00–16.00 Uhr

SAS STYRIAN AQUA SERVICE

DW: 3950

Mo.–Fr.: 8.00–15.00 Uhr

ANKÜNDER

+43 316 82 23 60

Mo.–Do.: 7.30–16.00 Uhr, Fr.: 7.30–13.30 Uhr

FLUGHAFEN GRAZ

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HOLDING GRAZ GESCHÄFTSBERICHT 2011 | 83


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Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Styria Print GmbH, UW-Nr. 938

Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Medienfabrik Graz, UW-Nr. 812

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