VERNETZT& VERBUNDEN INTEGRIERTER BERICHT 2014 DER HOLDING GRAZ
Foto: Joel Kernasenko
VERNETZT& VERBUNDEN INTEGRIERTER BERICHT 2014 DER HOLDING GRAZ
Foto: Joel Kernasenko
4 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
STANDPUNKTE
INHALT
... FÜR GEMEINSAME ZIELE Vorwort des Vorstandes
6
Struktur des Vorstandes
7
... ALS DIENSTLEISTERIN
Finanzkennzahlen 8
Einleitung 36
Nicht finanzielle Kennzahlen
Geschäftsmodell 37
Allgemeines Unternehmensprofil
9 10
Organigramm 11 Prozesse zur strategischen Einflussnahme
12
Anreiz- und Vergütungssysteme
13
Risiken & Chancen
42
Leistungskennzahlen 46
Aufsichtsrat 14
... FÜR EIN GUTES ERGEBNIS
Unternehmenskultur, Werte, Verhaltensgrundsätze
16
Konzernbilanz 50
Angaben zum Bericht
17
Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Nachhaltige Wertschöpfung
18
Konzerngeldflussrechnung 54
Strategie, Ziele, Wesentlichkeitsmatrix
19
Anhang zum Konzernabschluss
52
56
... FÜR EIN GUTES VERSTÄNDNIS ... FÜR INNOVATIVE WEGE
GRI Content-Index
KundInnenzufriedenheit und Kommunikation
22
Nachhaltige Investitionen und Dienstleistungsmanagement
24
Nachhaltige Mobilitätskonzepte
26
Kompetente und gesunde MitarbeiterInnen
28
Umweltschutz und Ressourceneffizienz
30
Transparenz & Fairness
32
64
Impressum 66
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 5
... FÜR GEMEINSAME ZIELE VORWORT DES VORSTANDES
WENN SIE AUF DAS JAHR 2014 ZURÜCKBLICKEN: WAS FREUT SIE DA AM MEISTEN? Wolfgang Malik: An oberster Stelle steht für mich die Tatsache, dass unsere rund 2.500 MitarbeiterInnen auch im Vorjahr wieder mit größtem Einsatz für das Wohl aller GrazerInnen gearbeitet haben. Ein Beweis, dass unsere Bemühungen, unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Arbeitsumfeld anzubieten, in welchem Zufriedenheit und Gesundheit eine große Rolle spielen, auch Erfolg in puncto noch stärkerer Identifizierung mit dem Unternehmen mit sich brachten. Diese werden ja auch extern mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, wie uns etwa die Gold-Auszeichnung beim steirischen Gesundheitspreis „Fit im Job“ gezeigt hat. Und natürlich freut es mich auch besonders, dass wir wieder alle Zielvorgaben im Bereich der Beschäftigtenzahl, beim EBITDA oder bei den Investitionen einhalten konnten. Auch haben wir es geschafft, für das Geschäftsjahr 2014 erstmals einen sogenannten „integrierten Bericht“ zu erstellen. Dies ist ein erster Schritt in Richtung einer fortschreitenden Integration von finanziellen und nicht-finanziellen Unternehmensbelangen. Erstmals wurden die nicht finanziellen Kennzahlen auch für unsere Beteiligungen Flughafen, Ankünder, Citycom, Bestattung und Freizeit Graz erhoben. THEMA ARBEITNEHMERiNNENFREUNDLICHKEIT: DA GAB ES BEI DEN HOLDING GRAZ LINIEN IM JAHR 2014 EINEN QUANTENSPRUNG. Barbara Muhr: Richtig. Gemeinsam mit dem Betriebsrat ist es dem Management gelungen, einen neuen arbeitnehmerInnenfreundlichen Dienstplan einzuführen. Dabei wurde unter anderem eine völlig neue Struktur der Dienstpläne erarbeitet, bei der Familienfreundlichkeit und eine ausgewogene Work-Life-Balance im Vordergrund stehen. Auch haben wir es geschafft, durch das neue System noch zusätzliche Jobs anzubieten und so den Arbeitsmarkt zu pushen. Mit diesen Neuerungen wollen wir, abgestimmt mit der Belegschaftsvertretung, dazu beitragen, dass das Fehlzeitenmanagement in der gesamten Holding optimiert wird und Kosten
6 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
reduziert werden können. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es uns auch dieses Jahr gelungen, die Fahrscheinverkaufserlöse zu steigern. Durch die positive Fahrgastentwicklung, die auf das sehr gute ÖV-Angebot in Graz zurückzuführen ist, konnte die Sparte Linien und Energie einen wesentlichen Beitrag zum Konzernergebnis leisten. VIEL FREUDE KONNTE MAN AUCH BEI DEN HOLDING GRAZ SERVICES MIT DEM ABGELAUFENEN GESCHÄFTSJAHR HABEN, ODER? Wolfgang Messner: So ist es. Im Jahr 2014 haben die MitarbeiterInnen der Sparte Services wiederum einen beachtlichen Beitrag zur wirtschaftlichen Performance der Holding Graz geleistet. Trotz restriktiver Eigentümervorgaben, beispielsweise in Form von im Wesentlichen gleichbleibenden SLAErlösen, und gleichzeitig steigender Produktionskosten können wir auch heuer wieder ein positives Betriebsergebnis vorweisen. Die marktseitigen Optimierungsmöglichkeiten, die sich durch die derzeitige Preissituation in der Abfallwirtschaft ergeben haben, wurden von uns weitestgehend und ergebniswirksam ausgeschöpft. Auch die organisatorischen Optimierungen, die in Abstimmung mit einem externen Beratungsunternehmen in allen Spartenbereichen der Sparte Services getätigt wurden, zeigen positive Wirkung und dokumentieren nun, dass unsere Organisation bestens aufgebaut ist und den Standards eines renommierten Beraters entspricht. EINE HERAUSFORDERUNG WAR AUCH DIE VORBEREITUNG ZUR EINFÜHRUNG DER „JAHRESKARTE GRAZ“. Barbara Muhr: Das war eine große Herausforderung, die in konstruktiver Teamarbeit sehr gut gemeistert wurde. Die bisherigen Verkaufszahlen sprechen eindeutig dafür. Ein echter Meilenstein war die mit dem Verkaufsbeginn der „Jahreskarte Graz“ verbundene Eröffnung unseres Online-Shops. Attraktive Angebote noch kundInnenfreundlicher anzubieten, weil zeitgemäß digital, ist eines unserer Ziele. Wir versuchen permanent, den Umstieg auf
den ÖV und alle damit verbundenen kombinierten Mobilitätsprodukte zu attraktivieren. 2014 haben wir auch einmal mehr ein Fahrgastplus und stolze 107 Millionen Fahrgäste verzeichnet. Um diesen hohen Level nicht nur zu halten, sondern auch auszubauen, bedarf es innovativer Angebote. Multimodalität, also die Kombination verschiedener Mobilitätsformen, ist und bleibt das Schlagwort für den öffentlichen Verkehr der Zukunft. Seit 2014 können wir hier etwa mit „Ride & Roll“ ein modernes Angebot bereitstellen, bei dem man zu günstigen Preisen E-Roller bzw. E-Bikes zusammen mit einer Jahresoder Halbjahreskarte erwerben kann. AUCH GROSSE BAUPROJEKTE WURDEN DURCHGEFÜHRT BZW. VORBEREITET. Wolfgang Messner: Mit dem Projekt Neubau der Kommunalwerkstätte Sturzgasse, das 2014 technisch vorgeplant wurde und in den nun folgenden Jahren umgesetzt wird, wird Abschnitt 1 des Masterplans Sturzgasse Neu realisiert. Damit ist der erste Schritt in Richtung eines modernen, arbeitnehmerinnenfreundlichen Betriebsstandortes gesetzt, der für zukünftige Anforderungen der Kommunalwirtschaft gerüstet sein wird. Barbara Muhr: Das Projekt „Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof“, an dem wir federführend beteiligt waren, wurde endgültig abgeschlossen. Mit Jahresbeginn 2015 starteten bereits die ersten Bauarbeiten zur Verlängerung der Linie 7. Im Zuge der Vorbereitungsarbeiten, aber auch während der Bauarbeiten war und ist uns die Information der betroffenen BürgerInnen und Institutionen ein großes Anliegen. Wolfgang Malik: Richtig. Bei der Großbaustelle am Glacis haben wir 2014 gezeigt, dass sich rechtzeitige und umfassende BürgerInneninformation sehr positiv auswirken kann. Der prognostizierte Verkehrsinfarkt trat schlichtweg nicht ein. Auch das meinen wir, wenn wir die Leistungen unseres Konzerns und jene der anderen „BewohnerInnen“ des „Hauses Graz“ in allen Kommunikationskanälen unter dem Titel „Die Stadt meines Lebens“ bewerben!
... IM ÜBERBLICK STRUKTUR DES VORSTANDES
DI WOLFGANG MALIK Der Vorstandsvorsitzende der Holding Graz wurde 1954 in Wildon geboren. 1973 maturierte er im BRG Leibnitz, danach begann er ein Studium an der TU (Bauingenieurswesen mit Schwerpunkt Verkehrswesen), welches er 1980 mit der Graduierung zum Diplomingenieur abschloss. Von 1984 bis 2000 war er als Politikberater für die Steiermärkische Landesregierung tätig, seit 2000 ist er im Vorstand der Holding Graz, seit 2010 Vorstandsvorsitzender. Wolfgang Malik ist auch Vizepräsident des Österreichischen Aeroclubs und Mitglied des Zivilluftfahrtbeirates der Österreichischen Bundesregierung.
MAG. DR. WOLFGANG MESSNER Der Vorstandsdirektor (Services) wurde 1948 in St. Veit/Glan geboren und promovierte 1977 an der KF-Uni Graz in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Der Vater eines Sohnes war von 1988 bis 1998 Stadtrat der Landeshauptstadt, verantwortlich unter anderem für die Finanzen der Stadt, für die Liegenschaften und das Beschaffungswesen. Seit 1998 ist er Vorstandsdirektor der Holding Graz (vormals Grazer Stadtwerke AG). Weiters ist er in entscheidenden Gremien in diversen Institutionen der Wirtschaft und des Gemeinwesens, der Kultur und des sozialen Lebens vertreten.
Foto: Joel Kernasenko
MAG.a BARBARA MUHR Die Vorstandsdirektorin (Linien und Energie) wurde 1966 in Graz geboren. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften an der KF-Uni Graz und dem Gerichtsjahr trat sie 1991 in die Steiermärkische Sparkasse ein, wo sie u. a. Leiterin der Konzernkommunikation und Gesamtprokuristin war. Seit Jänner 2011 ist sie Vorstandsdirektorin der Holding Graz, dazu Aufsichtsrätin der Energie Graz, Geschäftsführerin der Energie Graz Holding und Aufsichtsratsvorsitzende der e-mobility Graz GmbH. Barbara Muhr ist auch Präsidentin des Steirischen Tennisverbandes und Botschafterin des Hospizvereines Steiermark.
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 7
... AUF EINEN BLICK FINANZKENNZAHLEN
DIE HOLDING GRAZ IN ZAHLEN (EINZELBERICHT) in T€
Umsatzerlöse 1) HOLDING GRAZ LINIEN (HGL) HOLDING GRAZ SERVICES STADTRAUM INKL. KOMMUNALWERKSTÄTTE HOLDING GRAZ SERVICES ABFALLWIRTSCHAFT HOLDING GRAZ SERVICES WASSER HOLDING GRAZ SERVICES ABWASSER HOLDING GRAZ SERVICES KUNDiNNENMANAGEMENT & VERTRIEB HOLDING GRAZ SERVICES BETEILIGUNGEN HOLDING GRAZ MANAGEMENT/BETEILIGUNGEN Betriebsergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Bilanzsumme Anlagevermögen Eigenkapital im weiteren Sinn 2) Investitionen 3) Abschreibungen 4) Personalaufwand
VZÄ (31.12.) 5)
2012
2013
2014
146.532,5
147.401,5
148.967,6
43.282,6
43.658,8
46.168,1
30.608,9
29.980,6
30.143,7
30.053,8
29.448,5
28.513,5
25.319,3
26.589,7
26.538,2
13.151,6
13.399,6
13.376,8
2,2
17,6
11,3
24,1
17,0
4,4
4.089,9
4.289,7
4.211,7
-14.910,9
-411,8
-29.044,2
-14.036,7
-2.736,8
-25.936,3
820.562,6
776.813,5
795.501,6
699.654,7
717.483,1
726.651,4
451.854,3
491.828,9
462.483,9 49.165,2
62.607,3
56.407,5
29.158,2
30.752,3
32.321,3
102.657,4
109.156,7
111.400,5
2012
2013
2014
1.875,4
1.892,0
1.930,6
Umsatzerlöse aufgrund von Lieferungen und Leistungen inkl. Erlösen aus KundInnenaufträgen und inkl. Erträgen aus Auflösung von Baukostenzuschüssen Eigenkapital zuzüglich unversteuerter Rücklagen und Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln 3) Zugang zum Anlagevermögen inklusive Rechten; 2012: exkl. Einbringung Neufeldweg i. H. v. 747 T€ (Abfallwirtschaft) und Nutzungsrechte Raser GesnbR i. H. v. 77 T€ (BioErde) 2013: exkl. Einbringung Neufeldweg i. H. v. 542 T€ (Streusplitt- und Recyclinghalle) im Spartenbereich Services Stadtraum (Straße und Abfallwirtschaft) sowie wertgleicher Grundstückstausch i. H. v. 121 T€ (BG) 4) Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und der Sachanlagen 5) Ohne Karenzierungen; Teilzeitbeschäftigungen wurden anteilsmäßig berücksichtigt 1)
2)
KONZERNZAHLEN
IST 2013
IST 2014
Abweichung
EBITDA inkl. Zuschüssen in T€ EBITDA exkl. Zuschüssen in T€
37.706 -41.834
8.148 -59.299
-29.558 -17.465
VOLLZEITÄQUIVALENTE 1) INVESTITIONEN 2) in T€
2.358,5 64.098
2.406,0 57.123
-47,6 6.975
inkl. Vorstand IST 2013 exkl. Einbringung Neufeldweg € 542 TSD (Stadtraum/Straße: Streusplitthalle € 304 TSD, Abfallwirtschaft: Recyclinghalle € 239 TSD), wertgleicher Grundstückstausch (BG) € 121 TSD, Konsolidierungsmaßnahmen € 174 TSD. Gesamtinvestitionen 2013 lt. Konzernabschluss € 64.935 TS • IST 2014 exkl. Konsolidierungsmaßnahmen i.H.v. € 357 TSD: Verkauf Radlader v. ServusAbfall an BioErde (€ -50 TSD), Hinzurechnung Citycom LWL-Netz (gel. Anz. u. Anlagen € +18 TSD), Kürzung Zugang aus AIB Rückbuchung 2013 Citycom (€ -325 TSD). Gesamtinvestitionen 2014 lt. Konzernabschluss € 56.766 TSD. 1)
2)
8 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
NICHT FINANZIELLE KENNZAHLEN
HOLDING GRAZ (OHNE BETEILIGUNGEN) HANDLUNGSFELD
HOLDING INKL. AUSGEWÄHLTER BETEILIGUNGEN*
2012
2013
2014
2014
60
43,5
46
42,55
2,08
1,75
1,75
1,58
3,9
4,4
4,76
6,18
****
****
8,4
20,88
2
4,9
7,4
7,24
CO2-Emissionen aus Fuhrpark (in Tonnen CO2-Äquivalenten)**
11.619
16.116
14.703
15.219
CO2-Emissionen aus Energieverbrauch (in Tonnen CO2-Äquivalenten)***
17.190
18.373
19.769
29.659
274.353
270.401
261.660
336.526
Anteil an Ausgaben für regionale Lieferanten (Region Steiermark)
KundInnenzufriedenheit nach Schulnotensystem (Durchschnitt aus Einzelbefragungen)
Fluktuationsrate (augeschiedene Mitarbeiter in % zu Gesambelegschaft)
Jährliche Aus- und Weiterbildungsstunden /MitarbeiterInnen
Anteil an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die zu Korruptionsbekämpfung geschult wurden in %
Wasserverbrauch gesamt in m³
* umfasst die Beteiligungen Ankünder, Bestattung, Flughafen, Freizeit und Citycom ** Treibhausgasemissionen 2012 ohne Fuhrpark Holding Graz, Die Ermittlung der CO2-Äquivalente erfolgt über die publizierten Umrechnungsfaktoren des Umweltbundesamtes *** Teilweise Schätzungen auf Basis der durchschnittlichen Verbrauchsentwicklung **** 2014 erstmals erhoben
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 9
... FÜR HEUTE UND MORGEN ALLGEMEINES UNTERNEHMENSPROFIL
HISTORIE Die Grazer Stadtwerke AG wurde 1960 mit den Geschäftsbereichen „Verkehrsbetriebe“, „Strom“, „Gas“, „Fernwärme“ und „Wasser“ gegründet. Damit war der Grundstein für ein kommunales Dienstleistungsunternehmen gelegt, dessen gesellschaftsrechtliche Organisationsform der zunehmenden Verflechtung des Wirtschaftslebens gerecht werden und den Bedarfs- und Nahverkehrswünschen einer wachsenden Stadt entsprechen musste. Mit dem sukzessiven Eingliedern der Bereiche „Bestattung“, „Sport-, Freizeitanlagen und Gastronomiebetriebe“, „Ankünder“ und der „Citycom“ entwickelte sich das Unternehmen „Grazer Stadtwerke“ zu einem echten Multi-Utility-Unternehmen, und damit zu einem Ansprechpartner für nahezu alle wichtigen Lebensbereiche. Die Liberalisierung des Strom- und Erdgasmarktes in den Jahren 2001/02 verlangte eine strategische Neuausrichtung mit dem Abspalten der Energiebereiche in die Energie Graz GmbH. Der Flughafen Graz als wirtschaftliche und touristische Drehscheibe ergänzt den Bereich Verkehr rund um die Holding Graz seit dem Jahr 2004.
Foto: Joel Kernasenko
Durch die Satzungsänderung und Umfirmierung der Grazer Stadtwerke AG in GRAZ AG wurde die strategische Ausrichtung des Unternehmens als Stadtholding für kommunale Dienste und privatwirtschaftliche Angelegenheiten eingeleitet. Seit 30. Oktober 2010 firmiert das Unternehmen unter dem Namen Holding Graz Kommunale Dienstleistungen GmbH.
10 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
Mit Ende des Jahres 2010 konnte das von unserem Management wesentlich mitgestaltete Reformprojekt „Haus Graz“ und damit verbunden das Übertragen der Bereiche Abwasser und Wirtschaftsbetriebe in die neu gegründete Holding Graz realisiert werden. Somit betreibt die Holding Graz nun sämtliche privatwirtschaftlichen Serviceleistungen der Stadt unter einem Dach. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht macht das in den nächsten Jahren weitere Syn-
ergien und Kostenreduktionen in größerem Ausmaß möglich. Die Holding Graz trägt damit wesentlich zum eingeschlagenen budgetären Konsolidierungskurs der Stadt Graz bei. Die Holding Graz steht zu 99,84 Prozent im Eigentum der Stadt Graz und zu 0,16 Prozent im Eigentum der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH. UNTERNEHMENSSTRUKTUR Die Holding Graz baut auf drei Säulen: Die Sparte Management/Beteiligungen unter der Leitung des Vorstandsvorsitzenden Dipl.-Ing. Wolfgang Malik umfasst dabei neben den hausinternen Abteilungen und Stabsstellen auch die großen Unternehmen Flughafen Graz, Bestattung Graz, Freizeit Graz, Schöckl Seilbahn, Ankünder, Citycom Telekommunikation und die Werbeagentur achtzigzehn. Sitz der Sparte „Management/Beteiligungen“ ist das Headquarter am Andreas-Hofer-Platz. In der Sparte Linien/Energie unter der Leitung von Vorstandsdirektorin Mag.a Barbara Muhr sind unter anderem 83 Straßenbahnen und 159 Autobusse,unter dem Namen Holding Graz Linien (HGL), für mehr als 107 Millionen jährliche Fahrgäste im Einsatz. Parallel dazu werden in Zusammenarbeit mit dem Tochterunternehmen e-mobility Graz GmbH neue umweltfreundliche Mobilitätsformen entwickelt und mit der Energie Graz Maßnahmen für eine saubere Energieversorgung im Raum Graz erarbeitet. Die Sparte Services unter der Leitung von Vorstandsdirektor Mag. Dr. Wolfgang Messner stellt mit über 12 Standorten und Stützpunkten in Graz die dritte Säule dar. Der Arbeitsplatz ist die gesamte Stadt. Dabei werden die Serviceleistungen von den drei Spartenbereichen Wasserwirtschaft mit Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Abfallwirtschaft mit Abfallentsorgung und -verwertung sowie Stadtraum mit Straßenerhaltung, Winterdienst und Grünraumpflege erbracht.
STRUKTURIERT ORGANIGRAMM
MANAGEMENT / BETEILIGUNGEN
LINIEN / ENERGIE
Koordination Linien/Energie
Konzernsteuerung & Kommunikation
Gremien & Rechtsangelegenheiten
Koordination Holding Graz Services
Business Development
Marketing, KundInnenmanagement & Vertrieb
Marketing und Sponsoring
KundInnenmanagement und Vertrieb
Planungsmanagement und Infrastruktur
IT und interne Services
Personal & interne Services
Arbeitsrecht, ArbeitnehmerInnenschutz
Wasserwirtschaft
Werkstätten
Investitionssteuerung und Riskmanagement
Finanzen & Beteiligungen
KundInnenmanagement und Vertrieb
Personaldienstleistungen
BETEILIGUNGEN 100 %
75,1%
99,9 %
Energie Graz* 100 %
47,5 %
e-mobility Graz
100 %
99 %
100 %
* Teilkonzern
100 %
100 %
19 %
Managementbereich/Abteilung Spartenbereich
Stadtraum
Ankünder* Werkstätten
Flughafen* Freizeit
47,5 %
Schleppbahn
Stabstelle
Abfallwirtschaft
BETEILIGUNGEN
Energie Graz Holding
49 %
Konzerncontrolling und Beteiligungsmanagement
0,5 %
Schöckl
BETEILIGUNGEN
Bestattung
51 %
Citycom
100 %
achtzigzehn
71,5 %
ITG
51 %
GBG
100 %
Beteiligung
Servus SAS ZWHS BioErde Waschbetriebe
* Teilkonzern
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 11
Stand: Februar 2015
Betriebsleitung Straßenbahn
SERVICES
... DURCH VERANTWORTUNG PROZESSE ZUR STRATEGISCHEN EINFLUSSNAHME
AUFSICHTSRAT mind. 3, max. 16 Mitglieder
◂◂◂◂
beste
llt M
itglie
ssfas
zur B esch lu hluss Jahre sabs c
der
sung
vor ▸▸▸▸
GENERALVERSAMMLUNG
überwacht den Vorstand beim Budgetvollzug ▸▸▸▸ legt Geschäftsverteilung für die Vorstandsmitglieder fest ▸▸▸▸
Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird vom Vorstand mit dem Aufsichtsrat abgestimmt. Der Stand der Strategieumsetzung wird in regelmäßigen Abständen erörtert.
▸▸▸▸ ▸▸▸▸ ▸▸▸▸ ▸▸▸▸
Die Mitglieder des Vorstandes treffen einmal wö c h e n t l i c h zur Beratung und Bechluss fassung ihrer Aufgaben-
Ie g t
Der Vorstand besteht laut Gesellschaftsvertrag aus drei Mitgliedern, bestellt wird der Vorstand durch die Generalversammlung. Die Aufgaben der Vorstandsmitglieder werden durch den Aufsichtsrat festgelegt. Es ist Aufgabe des Vorstandes, die Geschäfte der Gesellschaft zur Erfüllung kommunalwirtschaftlicher Aufgaben zu führen.
bereiche zusammen. Mindestens einmal jährlich berichtet der Vorstand der Holding Graz an den Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik des Unternehmens sowie über die künftige Entwicklung der Vermögens, Finanz- und Ertragslage anhand einer Vorschaurechnung. Regelmäßig und mindestens vierteljährlich – nämlich termingerecht vor der quartalsmäßigen Aufsichtsratssitzung – informiert der Vorstand den Aufsichtsrat über den Gang der Geschäfte, die Entwicklung der laufenden Projekte und die Lage des Unternehmens. Bei wichtigen Anlässen informiert der Vorstand den Aufsichtsrat unverzüglich.
en llzieh u vo g lan z m Vollzu ein aftsp e r irtsch nd mit d itgliede ft GV beru en W sta r dsm s fest d ◂◂◂◂ rstan rag, gt Vo us Auft uftra stellt Vo sabschl rteilt nd bea e be u Jahr nd e an u lanung stellt ftspl p scha ittelfrist Wirt M t den get und hließ ud besc hließt B besc
ENTSCHEIDUNGSFINDUNG Der Vorstand der Holding Graz führt die Geschäfte des Unternehmens und ist dabei an den Gesellschaftsvertrag vom 15. Mai 2013 sowie an die Geschäftsordnung für den Vorstand vom 4. Juni 2013 gebunden. Die Mitglieder des Vorstandes der Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH erfüllen ihre Aufgaben nach den maßgeblichen gesetzlichen Bestimmungen, des Gesellschaftsvertrages, der Steuerungsrichtlinie „Haus Graz“ und der Geschäftsordnung. Ihr Auftrag ist es, die Holding Graz so zu leiten, wie es das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Stadt Graz und ihrer BewohnerInnen, der DienstnehmerInnen, des Umweltschutzes sowie des öffentlichen Interesses erfordert.
◂◂◂◂ legen allgemeine Grundsätze der Geschäftspolitik in Absprache fest ▸▸▸▸ ◂◂◂◂ informiert 1/4-jährlich über laufendes Geschäft ◂◂◂◂ nimmt an AR-Sitzungen mit beratender Stimme teil ◂◂◂◂ legt Wirtschaftsplan, Mittelfristplanung & Jahresabschluss zur Prüfung vor ◂◂◂◂ berichtet 1x jährlich über Geschäftspolitik, Vermögen, Finanz- und Ertragslage
12 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
VORSTAND 3 Mitglieder
Das Budget für das Folgejahr, die Mittelfristplanung, Investitionen von mehr als 10 Millionen Euro, die Festlegung von Konzernrichtlinien, die Aufnahme neuer Geschäftsfelder oder die Einstellung von Tätigkeiten, Ausglieder ungen, Verkäufe von Unternehmensanteilen und Aufsichtsra t s ve rg ü t u n gen bedürfen Beschlussfassungen durch die Generalversammlung.
... FÜR DEN ERFOLG ANREIZ- UND VERGÜTUNGSSYSTEME
VARIABLE PRÄMIEN Anreiz- und Vergütungssysteme sind in der Prämienregelung für hauptberufliche Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer im Konzern der Holding Graz festgehalten. Grundlage sind die Dienstverträge, in welchen eine variable erfolgsorientierte Jahresprämie gewährt wird, die für die Vorstandsdirektorinnen und Vorstandsdirektoren mit 15 Prozent und für die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer mit 30 Prozent des Jahresbruttobezugs limitiert ist. Für die Zuerkennung der Erfolgsprämie verlangt die Generalversammlung ■ die Einhaltung der im Rahmen des
Konzerncontrollings der Holding Graz festgelegten Berichtstermine
■ die Genauigkeit im Budgetvollzug
(aussagekräftiger Soll-Ist-Vergleich inklusive Erläuterungen) und Reporting
■ die Entlastung der Geschäftsführerin/
des Geschäftsführers durch die Generalversammlung
Foto: Stephan Friesinger
Zusätzlich gibt laut Prämienregelung der Aufsichtsrat die gesellschaftsspezifischen Leistungsparameter (wie beispielsweise Einsparungsziele, Investitionsziele, KundInnenorientierung, Veränderungsmanagement) als Kriterien für die Zuerkennung einer Erfolgsprämie vor.
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 13
... UM ZU ENTSCHEIDEN AUFSICHTSRAT
Die Arbeitsweise des Aufsichtsrates erfolgt auf Grundlage des Gesellschaftsvertrages vom 15. 5. 2013 sowie der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates vom 4. 6. 2013. Die KapitalvertreterInnen des Aufsichtsrates wurden mit Gesellschafterbeschlüssen vom 3. 6. 2013 und vom 18. 12. 2013 neu bestellt, die ArbeitnehmerInnenvertreter werden gemäß ArbVerfG vom Betriebsrat nominiert. Der Aufsichtsrat übt seine Agenden, insbesondere die Überwachung des Vorstandes, unter Wahrung des GesmbH-Gesetzes sowie des Gesellschaftsvertrages aus. In der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat ist ferner die Einrichtung von Ausschüssen und deren Entscheidungsbefugnis geregelt. Die/Der Aufsichtsratsvorsitzende bereitet die Aufsichtsratssitzungen vor. Sie/Er hält insbesondere mit der/dem Vorstandsvorsitzenden regelmäßig Kontakt und diskutiert mit ihr/ihm die Strategie, die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement des Unternehmens. Im Geschäftsjahr 2014 fanden 5 Aufsichtsratssitzungen statt. AUSSCHÜSSE Der Aufsichtsrat kann gemäß § 12 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrages aus seiner Mitte zu seiner Beratung in bestimmten Angelegenheiten Ausschüsse bestellen, die zur Vorbereitung und Vorberatung der Beschlüsse im Aufsichtsrat berufen sind. Weiters kann der Aufsichtsrat den Ausschüssen die Befugnis einräumen, im Rahmen der ihnen zugewiesenen Kompetenzen Beschlüsse zu fassen. Im Geschäftsjahr 2014 bestanden nachstehende Ausschüsse: Prüfungsausschuss Gemäß § 7 Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat ist ein Prüfungsausschuss zu bestellen, da die Größenmerkmale einer großen Gesellschaft gem.
14 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
§ 221 UGB überschritten sind. Der Prüfungsausschuss erfüllt Prüfungs- und Überwachungsaufgaben im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss, der Abschlussprüfung und der Konzernabschlussprüfung sowie der Unabhängigkeit des Abschlussprüfers/der Abschlussprüferin. Er berichtet dem Aufsichtsrat über die Prüfungsergebnisse. Weiters erstellt der Prüfungsausschuss einen Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers/der Abschlussprüferin und berichtet dem Aufsichtsrat darüber. Der Prüfungsausschuss erfüllt auch Überwachungsaufgaben im Sinne einer Prozesskontrolle für den Rechnungslegungsprozess und die Wirksamkeit des Internen Kontrollsystems, des Risikomanagementsystems sowie des Internen Revisionssystems. Im Geschäftsjahr 2014 fanden 3 Sitzungen statt und der Prüfungsausschuss setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: Mag. Gerlinde Neugebauer (Vorsitzende) Dr. Ernst Wustinger (Stellvertreter) Prof. Dr. Robert Kremlicka StRin a. D. Wilfriede Monogioudis Mag. Harald Posch Mag. Markus Scheucher a
des Gesellschaftsvertrages obliegende Zustimmung zu einzelnen Geschäften gegen nachträgliche Berichterstattung an den Aufsichtsrat zu erteilen. Im Jahr 2014 fanden 7 Sitzungen statt und der Präsidialausschuss setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen: ■ Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hermann Pucher
(Vorsitzender ab 11. 6. 2014) ■ Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Ernst Wustinger
(Vorsitzender bis 11. 6. 2014) ■ stv. Vorsitzender des Aufsichtsrates MMMag. Dr. Axel Kassegger (Stellvertreter) ■ Horst Schachner (ArbeitnehmerInnenvertreter) INTERESSENKONFLIKTE UND EIGENGESCHÄFTE Gemäß eigenen Angaben haben keine genehmigungspflichtigen Vertragsabschlüsse stattgefunden. Qualifikation, Zusammensetzung und Unabhängigkeit des Aufsichtsrates ■ Die Nominierung der Aufsichtsratsmitglieder er-
folgt über die Eigentümerin, die Stadt Graz. Horst Schachner (ArbeitnehmerInnenvertreter) Karl Mitteregger (ArbeitnehmerInnenvertreter) Ing. Christian Weiss (ArbeitnehmerInnenvertreter)
■ Die Anzahl der Mitglieder des Aufsichtsrates (ohne
ArbeitnehmerInnenvertreterInnen) beträgt zwölf. ■ Gemäß eigenen Angaben sind alle Mitglieder
des Aufsichtsrates als unabhängig anzusehen. Präsidialausschuss Gemäß § 12 Abs. 3 des Gesellschaftsvertrages kann der Aufsichtsrat einen Präsidialausschuss bilden, der aus mindestens zwei Mitgliedern des Aufsichtsrates und der entsprechenden Anzahl von Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter besteht. Über die jeweilige Zahl der Mitglieder des Präsidialausschusses beschließt der Aufsichtsrat. Dem Präsidialausschuss haben jedenfalls der Vorsitzende des Aufsichtsrates und eine Stellvertreterin bzw. ein Stellvertreter anzugehören. Der Präsidialausschuss ist berechtigt, die dem Aufsichtsrat gem. § 8 Abs. 3
Die Aufsichtsratsmitglieder werden regelmäßig im Rahmen der Berichterstattung des Vorstandes in den Aufsichtsratssitzungen und Sitzungen der Ausschüsse des Aufsichtsrates sowie durch interne und externe Meldungen der Medienstelle über die Aktivitäten des Konzerns informiert. Die vorgeschriebene Drittelparität im Aufsichtsrat gemäß Arbeitsverfassungsgesetz ist gegeben.
AUFSICHTSRAT FOLGENDE MASSNAHMEN ZUR FÖRDERUNG VON FRAUEN IM VORSTAND, IM AUFSICHTSRAT UND IN LEITENDEN STELLEN WURDEN GESETZT In der Präambel des Gesellschaftsvertrages ist normiert, dass die Organe der Gesellschaft aufgefordert sind, unter anderem soziale Gesichtspunkte und Gleichstellungsorientierung zu beachten. Bei der Bestellung der Aufsichtsratsmitglieder durch die Generalversammlung wird die FrauenMänner-Parität angestrebt. Gemäß Gesellschaftsvertrag hat sich die Holding Graz freiwillig verpflichtet, zumindest 40 Prozent der Sitze im Aufsichtsrat mit Frauen zu besetzen. Der Vorstand der Holding Graz bekennt sich zu den Prinzipien der vertrauensvollen und gleichberechtigten Zusammenarbeit aller weiblichen und männlichen Beschäftigten im Unternehmen. Ziel unserer aktiven Personalpolitik ist es, den Frauenanteil vor allem in qualifizierten Tätigkeiten sowie auf allen Leitungs- und Führungsebenen zu erhöhen. Der Vorstand ist zu einem Drittel weiblich besetzt. Bei den Kapitalvertreterinnen und Kapitalvertreter im Aufsichtsrat ist der Anteil von Frauen mit 41,7 Prozent erfüllt.
ICHTSRATES
G DES AUFS ZUSAMMENSETZUN
Dr. Hermann PUCHER, Vorsitzender (ab 11. 6. 2014) Dr. Ernst WUSTINGER, Vorsitzender (bis 11. 6. 2014) NRAbg. MMMag. Dr. Axel KASSEGGER, stellvertretender Vorsitzender Dr. Kurt FASSL Prof. Dr. Robert KREMLICKA StRin a. D. Mag.a Wilfriede MONOGIOUDIS KommRin Adelheid MORETTI Mag.a Gerlinde NEUGEBAUER Mag.a Alexandra PICHLER-JESSENKO Mag. Harald POSCH Mag. Markus SCHEUCHER Dr.in Claudia UNGER Horst SCHACHNER* Ernst MANINGER* Karl MITTEREGGER* Harald HANSMANN * Peter STRUCKL* Ing. Christian WEISS* *) ArbeitnehmerInnenvertreter im Aufsichtsrat
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 15
... WEIL WIR VORAUSBLICKEN UNTERNEHMENSKULTUR, WERTE, VERHALTENSGRUNDSÄTZE In der Holding Graz gibt es eine Vielfalt an Prinzipien, Werten und Visionen, die eine erfolgreiche ökonomische, ökologische und gesellschaftliche Entwicklung des Unternehmens zum Ziel haben und die Grundlage für die Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen bilden. Von besonderer Bedeutung ist neben der Steuerungsrichtlinie des „Hauses Graz“ und der Compliance Guideline der Holding Graz das gemeinsame Konzernleitbild. Es ist Orientierungsanleitung und damit die Grundlage für das tägliche Miteinander und das gemeinsame Erreichen der Unternehmensziele. Die Verpflichtung zu Qualität und Nachhaltigkeit ist im Mission-Statement des Leitbildes ZUKUNFT GESTALTEN verankert. Die Leitsätze dazu sind: WIR SETZEN UNS VERANTWORTUNGSVOLL FÜR GRAZ EIN Gemeinsam erbringen und optimieren wir unsere kommunalen Dienstleistungen im Großraum Graz und bieten innovative und marktorientierte Produkte. Dabei gilt es, sowohl den Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden, der Gesellschaft als auch den wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen nachhaltig gerecht zu werden.
Foto: Joel Kernasenko
WIR STÄRKEN LEBENSQUALITÄT UND WIRTSCHAFTSERFOLG Mit unseren Leistungen und flexiblen Angeboten bauen wir den wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens und die Standortqualität unserer Landeshauptstadt aus. Durch neue Geschäftsideen, Qualitätsverbesserungen und Kostensenkungsmaßnahmen steigern wir verantwortungsbewusst die Leistungsfähigkeit der Holding Graz.
16 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
WIR SIND AUFGESCHLOSSEN FÜR VERÄNDERUNGEN UND NACHHALTIGKEIT Wir nehmen die Herausforderungen für innovative Aufgaben und Visionen der Stadt gerne an. Veränderungen von wirtschaftlichen, ökologischen und
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sehen wir als Chance für eine ständige Weiterentwicklung unseres Unternehmens. WIR STEHEN FÜR HOHE LEISTUNGSFÄHIGKEIT Unsere MitarbeiterInnen sind motiviert, kompetent und flexibel. Sie alle leisten einen wirksamen Beitrag zur Erreichung unserer Unternehmensziele und arbeiten kostenbewusst, engagiert und erfolgreich. Wir managen Serviceangebote rund um die Uhr für alle unsere Kundinnen und Kunden sowie BürgerInnen der Stadt. Dafür errichten und bieten wir eine optimale Infrastruktur. WIR SCHÄTZEN UNSERE MITARBEITERiNNEN Wir gehen respektvoll miteinander um. Wir kennen die Stärken unserer MitarbeiterInnen und fördern Eigeninitiative und Verantwortungsbewusstsein. Wir nehmen Frauen und Männer mit ihren Kompetenzen wahr, unabhängig von ihren Geschlechterrollen. Weiterbildung, Gesundheitsbewusstsein und Chancengleichheit im Beruf haben für uns als modernes Unternehmen große Bedeutung. WIR STREBEN NACH LANGFRISTIGEM ERFOLG Wir optimieren unsere Kosten und steigern unsere Einnahmen. Wir bauen unsere Position als führender Anbieter von städtischer Infrastruktur und Dienstleistung aus und bieten höchste Qualität zu marktkonformen Preisen. Wie wir miteinander umgehen, ist ausschlaggebend für den Unternehmenserfolg und für unser persönliches Wohlbefinden. Zehn Werte und Verhaltensgrundsätze dienen hier als Beitrag zur positiven Gestaltung unserer täglichen Arbeit. Neben Respekt, Nachvollziehbarkeit unserer Entscheidungen, Loyalität und Zuverlässigkeit, Zielorientierung, professionellem Umgang mit Ressourcen, Zukunftsorientierung und Disziplin seien hier noch Entscheidungsmut und Berufsehre genannt.
... UM UNS ZU ENTWICKELN
ANGABEN ZUM BERICHT
Die Holding Graz setzt sich seit vielen Jahren mit dem Thema der nachhaltigen und verantwortungsvollen Unternehmensführung auseinander. Für das Geschäftsjahr 2012 wurde parallel zum jährlichen Geschäftsbericht erstmals ein Nachhaltigkeitsbericht nach dem international anerkannten Standard der Global Reporting Initiative (GRI) in der Version 3.1. veröffentlicht. Für das Geschäftsjahr 2013 wurde dieser Bericht weiterentwickelt und an die aktuellen Anforderungen des neuen GRI G4-Standards angepasst. Geschäftsbericht und Nachhaltigkeitsbericht wurden in den letzten Jahren jährlich veröffentlicht, wobei das Geschäftsjahr, über das berichtet wurde, stets dem Kalenderjahr entsprach. Für das Geschäftsjahr 2014 hat die Holding Graz erstmals einen integrierten Bericht erstellt, der die wichtigsten Fakten von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht in einem Stück vereint. Dieser orientiert sich an den Leitlinien des international gültigen Integrated Reporting (<IR>) Rahmenwerkes, welches im Dezember 2013 vom International Integrated Reporting Council (IIRC) veröffentlicht wurde. Der Bericht berücksichtigt weiterhin die Anforderungen des G4-Standards der Global Reporting Initiative (GRI) für nicht finanzielle Inhalte in der Anwendungsebene „CORE“ und versteht sich als ein erster Schritt in Richtung Integration von fianziellen und nicht finanziellen Unternehmensbelangen. Das Ergebnis ist ein umfassender Bericht, der die Gesamtheit der unternehmerischen Wertschöpfung sowie die Zusammenhänge und Wechselbeziehungen zwischen allen Wertschöpfungsbereichen darstellt. Er verlässt somit die Ebene einer eher auf finanzielle Daten gestützte Betrachtungsweise (bisheriger Geschäftsbericht der Holding Graz) und bietet ein ganzheitlicheres Bild der Holding Graz (also inklusive Nachhaltigkeitsthemen gemäß GRI G4-Standard) für alle Stakeholder.
Während in den Geschäftsberichten die wichtigsten Projekte und Maßnahmen den jeweiligen Sparten und Beteiligungen zugeordnet waren, ist der vorliegende integrierte Bericht nach „wesentlichen Handlungsfeldern“ aufgebaut, die sich als Querschnittsthemen für alle Sparten und Beteiligungen verstehen. Damit wurde die Struktur der bisherigen Nachhaltigkeitsberichte übernommen, wobei die Handlungsfelder jenen entsprechen, die bereits 2012 und 2013 im Rahmen eines umfassenden Stakeholderdialogs identifiziert und im Zuge der Zusammenführung von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht im Jahr 2014 weiterentwickelt wurden. Geschäftsmodell, Risiken und Leistungskennzahlen der Sparten und Beteiligungen des Konzerns Holding Graz sind in möglichst kompakter Form dargestellt und geben der Leserin/dem Leser einen guten Überblick über die grundsätzliche Ausrichtung und Positionierung der einzelnen Unternehmen. Der vorliegende Bericht bezieht sich auf das Jahr 2014. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die finanziellen Angaben im Bericht umfassen den gesamten Konzern Holding Graz inklusive aller Sparten sowie der verbundenen Unternehmen, die entsprechend der Eigentumsverhältnisse konsolidiert wurden. Die nicht finanziellen Angaben des Berichts sowie insbesondere die Kennzahlen zu Umwelt- und Sozialthemen wurden, wie schon im Nachhaltigkeitsbericht in den vergangenen Jahren, für die Spartenbereiche der Holding Graz erhoben.
finanzielle Berichterstattung mit einbezogen. Dabei handelt es sich um marktorientierte Beteiligungen der Sparte Management/Beteiligungen. Durch diese erstmalige Ausweitung der Berichtsgrenzen kann es vorkommen, dass einige Beteiligungen noch nicht alle Nachhaltigkeitsdaten vollständig erheben konnten und damit der Scope der einzelnen Kennzahlen teilweise variiert. In der Darstellung der Daten im Bericht werden nur jene Unternehmensbereiche berücksichtigt, die zum Erhebungszeitpunkt tatsächlich Daten liefern konnten. Je nach Aussagekraft der dargestellten Kennzahlen wird für die Holding Graz der Berichtszeitraum 2012 bis 2014 oder eben nur das aktuelle Jahr berichtet. Abweichungen bei den Berechnungsmethoden zwischen den einzelnen Sparten und Beteiligungen werden bei den jeweiligen Kennzahlendarstellungen explizit ausgewiesen. Dies sind erste Schritte, in einem laufenden Prozess der Weiterentwicklung. Damit soll das Ziel verfolgt werden, die nicht finanzielle Berichterstattung kontinuierlich an die Qualität und den Scope der finanziellen Berichterstattung anzugleichen. Weiterführende Daten werden zudem auf unserer Website unter www.holding-graz.at/ integrierterbericht veröffentlicht. Dies betrifft vor allem die Daten zu Energieverbräuchen, die aus verrechnungstechnischen Gründen zum Zeitpunkt der Datenerhebung teilweise hochgerechnet wurden.
Für den Berichtszeitraum 2014 wurden erstmals auch die fünf ausgewählten Beteiligungen Flughafen Graz Betriebs GmbH, Ankünder GmbH, Bestattung Graz GmbH, Freizeit Graz GmbH, Citycom Telekommunikation GmbH in die nicht-
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 17
... IN DER REGION NACHHALTIGE WERTSCHÖPFUNG
sowie Lieferaufträgen unter Einhaltung der entsprechenden Richtlinien des Bundesvergabegesetzes und der EU-Richtlinien durch. Der Anteil an regionalen Lieferantinnen und Lieferanten am gesamten Beschaffungsvolumen der Holding Graz inklusive der fünf Beteiligungen Ankünder, Flughafen, Bestattung, Freizeit und Citycom betrug im Jahr 2014 mehr als 42 Prozent. Die Differenz der Jahre 2013 und 2014 bei der Holding Graz lässt sich durch den Einkauf von neuen Bussen für die HGL zum Jahr 2012 erklären, die in Deutschland gefertigt wurden. Der Wert von 70 Prozent beim Ankünder resultiert aus der Tatsache, dass das Hauptgeschäftsfeld in der Steiermark liegt und aus Mietvereinbarungen für das Anbringen von Werbeträgern besteht. Die Bestattung Graz ver-
BESCHAFFUNG UND AUSGABEN FÜR LOKALE LIEFERANTINNEN UND LIEFERANTEN Die Holding Graz ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Nicht nur durch das Schaffen sicherer Arbeitsplätze für rund 2.500 MitarbeiterInnen leistet der Konzern einen wesentlichen Beitrag zur Beschäftigung in der Region. Auch dank der Zusammenarbeit mit regionalen Lieferantinnen und Lieferanten und der überwiegend lokalen Beschaffung bleibt ein großer Teil der Wertschöpfung in der Region. Die Holding Graz als klassische öffentliche Auftraggeberin in den Bereichen Abfallwirtschaft, Stadtraum und Freizeit sowie Sektorenauftraggeberin in den Bereichen Verkehr, Energie und Wasserwirtschaft führt die Beschaffungsagenden von Bau- und Dienstleistungen
G4-EC9: Anteil an Ausgaben für lokale Lieferantinnen und Lieferanten an Hauptgeschäftsstandorten in Prozent
2014
46
2013
43,5
2012
60
48
fügt mangels eines regionalen Sargerzeugers über keine regionalen LieferantInnen. Auch wird der europäische Markt an Bestattungsgegenständen und -zubehör stark vom Ausland bestimmt. Viele Ausschreibungskriterien enthalten Nachhaltigkeitsaspekte, wobei ökologische Themen im Vordergrund stehen. So werden Druckaufträge vor allem an Unternehmen mit dem Österreichischen Umweltzeichen vergeben. Bei Reinigungsartikeln werden explizit Umweltdaten gefordert, im Bereich der Wasserwirtschaft werden nur ÖVWG-lizenzierte Produkte bestellt, für Gefahrengüter werden Sicherheitsdatenblätter gefordert. Reichen Lieferantinnen und Lieferanten Qualitäts- und Umweltzertifizierungen ein, werden diese bei der Einkaufsentscheidung selbstverständlich berücksichtigt.
Geografische Verteilung der Lieferantinnen und Lieferanten der Holding Graz (ohne Beteiligungen) nach Bestellvolumen in Prozent im Jahr 2014 6
56,5
EU: 6 %
40
48 %
■ Anteil Steiermark Holding Graz gesamt ■ Anteil außerhalb der Steiermark Holding Graz gesamt ■ Anteil aus der EU Holding Graz gesamt
Ankünder
70
Bestattung
50
Flughafen
43
Freizeit
58
Citycom
38,3 0%
25
46 % 5 50
39
18 41
1
56,4 20 %
40 %
5,3 60 %
■ Anteil Steiermark ■ Anteil außerhalb der Steiermark ■ Anteil aus der EU
18 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
80 %
100 %
■ Bestellvolumen Steiermark ■ Bestellvolumen Restösterreich □ Bestellvolumen Europäische Union
G4–EC9
... MIT NACHHALTIGKEIT STRATEGIE, ZIELE UND WESENTLICHKEITSMATRIX
Die Holding Graz verfolgt das Ziel, die Aufgaben als Dienstleistungsmanagerin für alle BürgerInnen im Großraum Graz auf nachhaltige Art und Weise wahrzunehmen. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, verantwortungsvoll mit Menschen und Ressourcen umzugehen, um dabei gleichzeitig die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden heute und in Zukunft optimal zu erfüllen. Dieser Grundsatz ist fest in unserer Vision und in unserem Leitbild verankert und wird über unser Angebot an hochwertiger Infrastruktur, moderner Mobilitätsdienstleistung und bester Servicequalität in die Praxis umgesetzt. Nachhaltigkeit spiegelt sich aber nicht nur in unseren Dienstleistungen wider. Auch in den Beziehungen zu unseren Stakeholdern setzen wir auf Fairness und offene Kommunikation. Als kommunales Dienstleistungsunternehmen hat die Holding
Graz eine Vielzahl unterschiedlicher Erwartungen zu erfüllen. Kundinnen und Kunden erwarten optimale Betreuung und höchste Qualität. Die Stadt als Eigentümerin fordert Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffizienz sowie eine stabile Entwicklung des Wirtschaftsstandortes. MitarbeiterInnen wünschen sich sichere, gesunde Arbeitsplätze, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und eine wertschätzende Unternehmenskultur. Und in der Öffentlichkeit steigen die Anforderungen an Umwelt- und Klimaschutz sowie an Transparenz und gesellschaftlichem Engagement. Daher haben wir im Jahr 2012 damit begonnen, unsere Stakeholder aktiv in die Entwicklung unserer strategischen Schwerpunkte einzubinden. Über Workshops und Online-Surveys wurden die Führungskräfte der Holding, aber auch externe Stakeholder wie Stadtregierung, LieferantInnen,
Verbände, Wissenschaft etc. zu ihren Erwartungen befragt. Im Jahr 2013 folgte darüber hinaus eine Facebook-Umfrage unter Bürgerinnen und Bürgern. Wesentlichkeitsmatrix Das Ergebnis des Stakeholder-Dialogs ist in der folgenden Wesentlichkeitsmatrix zusammengefasst. Diese bildet jene Handlungsfelder ab, in denen die Holding Graz aus Sicht der Stakeholder einen wesentlichen Einfluss auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft hat. Der vorliegende Bericht fokussiert dabei auf die grün hinterlegten Themen, welche als Querschnittsthemen für alle Sparten und Beteiligungen Relevanz haben. Die Themen „Aus- und Weiterbildung“ und „Gesundheit und Sicherheit der MitarbeiterInnen“ wurden dabei in einem Handlungsfeld zusammengefasst.
Relevanz für externe Stakeholder
Wesentlichkeitsmatrix: Wesentliche Handlungsfelder Holding Graz Bewertungsskala von 1 (= wenig wichtig) bis 5 (= sehr wichtig) 4,5
Nachhaltige Stadtraumpflege
Umweltschutz & Ressourceneffizienz Nachhaltige Mobilität
Nachhaltige Wasserwirtschaft 4,0
Dialog mit Interessengruppen
Aus- & Weiterbildung der MitarbeiterInnen
Nachhaltige Forschung & Innovation
KundInnenzufriedenheit & Kommunikation
3,5
MitarbeiterInnengesundheit & -sicherheit
Chancengleichheit & Vielfalt 3,0
Spenden & Sponsoring Nachhaltige Investition & Dienstleistungsmanagement
Umweltschonende Abfallentsorgung 2,5
Einkauf & regionale Wertschöpfung Transparenz & Fairness
Wertschätzung & Unternehmenskultur 2,0
2,5
3,0
3,5
4,0
4,5
Relevanz für interne Stakeholder
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 19
Foto: Joel Kernasenko
20 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
FÜR INNOVATIVE WEGE STRATEGISCHE HANDLUNGSFELDER
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 21
... FÜR HOHE LEBENSQUALITÄT KUNDiNNENZUFRIEDENHEIT UND KOMMUNIKATION
UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Ein qualitätsvolles Dienstleistungsmanagement für die BürgerInnen unserer Stadt steht für die Holding Graz im Vordergrund. Mit dem breiten Angebot an Services, Dienstleistungen und Produkten tragen wir entscheidend zu einer nachhaltigen ökologischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt und zu einer weiteren Verbesserung und Sicherung der Lebensqualität bei. Das attraktive Dienstleistungsangebot der Holding Graz lebt von engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – vom Fahrpersonal der HGL bis zu den Reinigungsteams der Holding Graz Services. Der Dialog mit den Grazerinnen und Grazern ist uns wichtig, sei es durch den persönlichen Kontakt mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den diversen Servicestellen oder bei Veranstaltungen, aber auch über digitale Medien wie Internet, Facebook, Apps, Newsletter. Mit Unterstützung des Bereichs Marketing, Kommunikation, Vertrieb werden im Unternehmen ständig neue Vertriebs- und Kommunikationskanäle erschlossen, um die Menschen noch besser zu erreichen und ihnen durch gezielte Information das Leben in der Stadt so angenehm wie möglich zu machen. WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE ■ Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden erhalten bzw. steigern ■ Qualität der Serviceleistungen steigern ■ Neue Vertriebs- und Kommunikationskanäle erschließen
Foto: Joel Kernasenko
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE & MASSNAHMEN
22 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
BARRIEREFREIHEIT Für die Holding Graz sind Gleichberechtigung, Inklusion und Zugänglichkeit zu ihren Dienstleistungen wesentliche Themen. In diesem Sinne ist die Holding Graz seit Jahren bestrebt, in ihrem Wirkungsbereich Barrieren so weit wie möglich abzubauen. Mit dem Erstellen einer Roadmap im Berichtsjahr 2014 wird das Ziel verfolgt, den Rahmen und die
Vorgehensweisen für eine weitere Optimierung der Barrierefreiheit in der Holding Graz festzusetzen. Gestartet wurde Ende 2014 mit der Analyse der IstSituation und der Ableitung der ersten umsetzbaren Maßnahmen. Schon seit vielen Jahren haben sich auch die sogenannten Round Table bei den HGL und der Freizeit Graz bewährt. Dabei werden von Betroffenen und Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern in Arbeitskreisen Anregungen und Hinweise geprüft und gemeinsam Lösungen entwickelt. Unter anderem konnten in den Bussen mit der Umrüstung der elektrischen Rampen auf manuelle Rampen Störungen minimiert werden. Durch bessere Visualisierung mit Übersichtsplänen und Hinweisen wurde die Fahrgastinformation noch übersichtlicher gestaltet.Mobilitätseingeschränkte Personen konnten im Rahmen von Mobilitätstrainings und Führungen in den neuen Gelenkbussen deren Barrierefreiheit testen. Bei der Freizeit Graz gelangen mobilitätseingeschränkte Personen seit 2014 über einen behindertengerechten Zugang noch leichter ins Ragnitzbad und über einen Speziallift barrierefrei ins Schwimmbecken. Rundwanderweg Schöckl Mit dem „alpinen“, 3,4 Kilometer langen Panoramaweg ist der Schöckl auch für RollstuhlfahrerInnen, mobilitätseingeschränkte Personen und Personen mit Kinderwägen gleichermaßen benutzbar. Das Bauwerk aus Lärchenholz verbindet Ost- und Westgipfel des Schöckls. Seit Anfang Mai 2014 ist das österreichweit einzigartige Vorzeigeprojekt namens „Wege für alle“ nach fünf Jahren Bauzeit vollständig abgeschlossen. DER SAUBERKEIT VERPFLICHTET „Haus Graz“-Initiative für ein modernes und gepflegtes Stadtbild Auf Initiative von Stadt Graz und Holding Graz wurde gemeinsam mit Schlüsselpersonen aus dem gesamten „Haus Graz“ ein Auftrag zum Thema Modernes und gepflegtes Stadtbild erarbeitet und
Flughafen, Ankünder und Schloßbergbahn begingen im Geschäftsjahr 2014 ihr 100-, 90- bzw. 120-jähriges Jubiläum. Der Flughafen organisierte in seinen Gebäuden zahlreiche Ausstellungen zum Thema „100 Jahre Flughafen Graz“und lud die Bevölkerung ein, aktiv mitzuwirken Auch der Ankünder ließ die GrazerInnen via crossmedialer GewinnspielKampagne an seinem Jubiläum teilhaben.
KUNDiNNENZUFRIEDENHEIT & BÜRGERiNNENORIENTIERUNG G4–PR5
abgestimmt. Einen wichtigen Platz nehmen neben den Themen Bauwerke und Denkmäler, Öffentliches Leben, Kunst, Gebäude und Fassaden die Holding Graz-relevanten Themen Sauberkeit, Verkehr, Straßen und Plätze sowie Grünflächen ein. sAPPerlott Um die Qualität der Stadtreinigung weiter zu optimieren, wurde im Rahmen der Sauberkeitsoffensive erstmals die sogenannte „sAPPerlot“-App getestet. Mithilfe der App können Verschmutzungen und illegale Ablagerungen direkt vor Ort mit dem Smartphone geknipst und rasch und unkompliziert an den Spartenbereich Stadtraum gemeldet werden. Nach einem gelungenen Testlauf mit freiwilliger Unterstützung einiger MitarbeiterInnen der Holding Graz soll die App ab 2015 für alle GrazerInnen zur Verfügung gestellt werden. Sauberkeitsmessungen Die Sauberkeit in Graz ist und bleibt eines der Hauptthemen der Holding Graz. Daher wird im Spartenbereich Stadtraum laufend optimiert: Mit dem Zusammenführen von Straßen- und Parkreinigung, dem Schaffen von bereichsverantwortlichen Arbeitsteams, der Optimierung der Winterdienstbereitschaften sowie kleinräumiger Wetterprognosen wurde der Auftrag, die öffentlichen Flächen in Graz in einwandfreiem Zustand zu erhalten, erfüllt. Mit dem Slogan „Sauberkeit ist wie Liebe“ trugen Holding-Blog und Facebook zur Bewusstseinsbildung bei. Die im Rahmen der Sauberkeitsanalyse monatlich durchgeführten Sauberkeitsmessungen ergaben zum Ende des Jahres auf einer Bewertungsskala von 1 bis 30 (1 = sehr gut) die Note 8,4 und damit eine klare Verbesserung zum Vorjahresergebnis von 9,4. Jobticket 2014 wurde das Projekt Jobticket mit einer neuen Werbeschiene mit Testimonials weiter beworben. Bis Ende des Jahres konnten rund 3.559 Jobtickets durch NeukundInnen-Bestellungen und Folgebestellungen bestehender KundInnen verkauft werden.
ZUFRIEDENHEITSMESSUNGEN
Ergebnisse von Umfragen zur KundInnenzu friedenheit (G4-PR5) nach Schulnotensystem
Online-KundInnenbarometer NEU Nach dem Erfolg des Projektes „Enerqi“ in den vergangenen Jahren führten die HGL 2014 wieder eine Online-Umfrage unter ihren KundInnen durch. Ziel ist es, die Fahrgäste aktiv einzubinden, um Verbesserungspotenziale aufzudecken – dies wird von diesen auch wahrgenommen und hat sich in dieser Befragung wieder bestätigt: Alle Servicebereiche, von der Pünktlichkeit bis zum Streckennetz, erhielten gute Bewertungen. Insbesondere weitere Verbesserungen in der Fahrgastinformation und Kapazitätserweiterungen durch Einsatz größerer Fahrzeuge im Busbereich wurden vom Fahrgast wahrgenommen und honoriert. Insgesamt bekamen die HGL die Gesamtnote 2,3 ausgestellt und konsolidierten den guten Vorjahreswert. Unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurden wertvolle Preise, unter anderem Fahrkarten für die öffentlichen Verkehrsmittel, E-Bikes und E-Scooter, verlost.
DIENSTLEISTUNGSBEREICHE HOLDING GRAZ
2012
2013
2014
2,3
2,3
2,3
1,86
HGL Abfallwirtschaft
1,44
1,5
Stadtraum*
2,13
2,1
Wasserwirtschaft*
1,14
1,11
KuV/HGS*
1,35
Bestattung*
1,5
Citycom*
1,27
Flughafen*
auf 4-stufiger Bewertungsskala
1,35
Ankünder*
Zufriedenheit nach individuellen Feedbackgesprächen
97 %
Daten 2013 bzw. 2014 erstmalig erhoben
*
Gute Noten für Sparte Services und Beteiligungen Eine telefonische Bevölkerungsbefragung zum Thema KundInnenzufriedenheit in den Bereichen KundInnenmanagement und Vertrieb (KuV), Abfallwirtschaft, Wasserwirtschaft und Stadtraum der Holding Graz Services (HGS) hat ergeben, dass sich die Wichtigkeits- bzw. Zufriedenheitswerte mit diesen Bereichen zum Vergleichszeitraum des Vorjahres nur marginal verändert haben. Die MitarbeiterInnen des Flughafens Graz wurden im Rahmen einer Umfrage unter Flughafengästen auf einer Bewertungsskala von 1 bis 4 unter anderem für ihre Freundlichkeit mit der Note 1,35 belohnt. Der Ankünder holt regelmäßig in Feedbackgesprächen die Meinung seiner Kundinnen und Kunden ein und erzielte 2014 mit 97 Prozent Zufriedenheit ein respektables Ergebnis. Auch Bestattung und Citycom erzielten bei KundInnenbefragungen zu Waren, Dienstleistungen und zum Auftreten der MitarbeiterInnen im Jahr 2014 sehr positive Rückmeldungen mit den Noten 1,5 bzw. 1.
Anzahl der gewonnenen Neukundinnen und -kunden inklusive Folgekundinnen und -kunden durch proaktive Vertriebsinitiativen
4.000 3.500
JOBTICKET 2014 (3.559)
3.000 2.500 2.000 1.500
JOBTICKET 2013 (1.947)
1.000 500
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 23
... FÜR UNSERE STADT
NACHHALTIGE INVESTITIONEN & DIENSTLEISTUNGSMANAGEMENT UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Graz ist eine lebenswerte Stadt – das ging etwa in den letzten Jahren aus einer EU-Umfrage oder aus der städtischen Erhebung des Lebensqualitätsindex hervor. Die Folge: Die GrazerInnen leben nicht nur gerne in ihrer Stadt, diese zieht auch immer mehr neue BewohnerInnen an. Mit 1. Jänner 2015 waren 276.526 Personen mit Hauptwohnsitz in Graz gemeldet, weitere 32.354 Personen haben ihren Nebenwohnsitz in der steirischen Landeshauptstadt angemeldet. Insgesamt lebten also zu Beginn dieses Jahres fast 309.000 Personen in Graz. Und die Stadt wächst in den nächsten Jahrzehnten weiter, wie alle Prognosen zeigen. Die Holding Graz nimmt gemeinsam mit der Stadt Graz die damit verbundenen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und umweltrelevanten Herausforderungen in Angriff und investiert schon heute in die Infrastruktur von morgen und in eine nachhaltige Stadtentwicklung. Oberste Prämisse bei allen Infrastrukturbauarbeiten ist dabei die Abstimmung aller Leitungsträger und zuständigen Organisationen, um Störungen für die Bevölkerung, aber auch die Kosten möglichst gering zu halten. Als Beispiel sei für 2014 das Großprojekt „Hilmteich“ genannt, wo in einem Zug die Gleisanlagen, aber auch das gesamte Kanalnetz erneuert wurden. WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE ■ Nachhaltige Stadtentwicklung, welche auch in Zukunft vorausschauend geplant wird ■ Versorgungssicherheit durch nachhaltige Investitionen und Innovationen ■ Nachhaltige Angebote für alle GrazerInnen, welche vor allem einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten
Foto: Joel Kernasenko
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE & MASSNAHMEN
24 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
NAHVERKEHRSDREHSCHEIBE HAUPTBAHNHOF Die Großbaustelle im Bereich des Grazer Hauptbahnhofes, in welche die HGL maßgeblich ein-
gebunden waren, konnte seitens der HGL im Jahr 2014 im Zeit- und Budgetplan abgeschlossen werden. Schon im November 2013 begannen die Arbeiten zur Revitalisierung des ehemaligen NonStop-Kinos, welches im Juni 2014 als Schulungsund Besprechungszentrum an die ÖBB übergeben werden konnte. Die Straßenbahntrasse der Nahverkehrsdrehscheibe verläuft direkt unter dem Gebäude, weshalb das komplette Mauerwerk unterfangen und das Fundament auf Pfählen gestützt werden musste. Innen wurde der Bogen zwischen historischen Elementen und multimedialen Kommunikationsmitteln gespannt. Der alte Kinosaal beherbergt insgesamt vier Konferenzräume mit mobilen Trennwänden. Alle Räume sind barrierefrei zugänglich und erfüllen die neuesten Standards in Sachen Energieeffizienz. Alle nun noch folgenden Arbeiten betreffen nur mehr die Österreichischen Bundesbahnen. INVESTITIONEN IN ALLEN BEREICHEN Die Investitionen der HGL betreffen im Wesentlichen den Gleisbau in Höhe von rund € 7,8 Millionen, die Anschaffung von Solo- und Gelenkbussen in Höhe von rund € 3 Millionen, Investitionen in Straßenbahnen von rund € 16,2 Millionen – weitere € 2,8 Millionen betreffen großteils Rechte aus den Bahnstromversorgungsanlagen, rund € 1,4 Millionen die sonstigen Investitionen. Der Spartenbereich Wasserwirtschaft investierte € 9,3 Millionen, vorrangig ins Wasserrohr- und Anschlussleitungsnetz. Im Bereich Abfallwirtschaft wurden rund € 1,6 Millionen für Betriebsmittel zur Abfallbeseitigung und -entsorgung aufgewendet. Der Schwerpunkt der Gesamtinvestitionen von ca. € 2 Millionen im Bereich Stadtraum liegt mit rund € 1,3 Millionen in der Anschaffung von speziellen Kraftfahrzeugen, Arbeitsmaschinen und deren Zubehör. Weitere nennenswerte Investitionen sind Spielgeräte (€ 0,1 Millionen) für Spielplätze im Stadtgebiet. Insgesamt wurde 2014 in der Holding Graz weniger investiert – bedingt durch die Verschiebung von Investitionen in die Folgejahre und
Die unterirdische Haltestelle der Nahverkehrsdrehscheibe auf dem Grazer Hauptbahnhof wurde 2014 mit dem „World Infrastructure Award“ – einer der weltweit höchsten Auszeichnungen für Bauprojekte in den Bereichen Verkehr, Wasser und Energie – ausgezeichnet. Mit dieser Auszeichnung ließ die Holding Graz große Bauprojekte der Weltstädte Shanghai und San Francisco weit hinter sich.
G4–EC7
NACHHALTIGE INVESTITIONEN & DIENSTLEISTUNGSMANAGEMENT in der rückläufigen Investitionstätigkeit bei den HGL. Die Bestattung Graz investierte € 800.000,– in die Generalsanierung und Ertüchtigung der bestehenden Kremationsanlage und verfügt damit über eine der umweltfreundlichsten Kremationsanlagen Europas. Mit Investitionen von rund € 1,3 Mio. in Schwimmbecken und Badewassertechnik des im Herbst 2013 zum Betrieb übernommenen Ragnitzbades und von rund € 360.000,-- in eine neue finnische Aufgusssauna im Sport- und Wellnessbad in Eggenberg verbesserte die Freizeit Graz ihr Freizeitangebot im Bäderbereich. Der Ankünder investierte rund € 20.000,-- in ein firmeneigenes E-Auto und eine neue Reinigungsanlage für die ressourcenschonende Reinigung von Wartehäusern. Der Flughafen Graz investierte rund € 1,3 Mio. in Infrastruktur- und Sicherheitseinrichtungen, unter anderem in ein Bodenradarsystem und in den Ankauf von Grundstücken, um damit die Vorgabe zur Erweiterung der Zivilflugplatzgrenzen zu erfüllen. In das im Eigentum der Holding stehende und von der Citycom bewirtschaftete Glasfasernetz wurden mehr als € 1,4 Mio. investiert, davon rund € 1,2 in die Netzerweiterung. „POWER TOWER“ IM STADTTEIL REININGHAUS Anfang Oktober 2014 wurde seitens der Energie Graz mit der Fertigstellung des sogenannten „Power Tower“ ein weiterer Schritt in Richtung Entwicklung
eines innovativen, nachhaltig orientierten Stadtteils Reininghaus gesetzt. Beim „Power Tower“, bei dem man einmal mehr mit dem Partner Marienhütte kooperierte, handelt es sich um eine Photovoltaikanlage am ehemaligen Lechtaler-Silo in Eggenberg. Im Inneren des Turmes wird Wärmeenergie gespeichert, auf der Fassade wird auf einer Gesamtfläche von 544 m2 Strom produziert. Die 340 Module erzeugen jährlich mehr als 63.000 kWh, wodurch etwa 24 t/Jahr an CO2-Belastungen eingespart werden können. Tausende Wohnungen des neuen Stadtteils Reininghaus können anhand des „Power Tower“ mit Nahwärme und Warmwasser versorgt werden – und im Bedarfsfall auch mit Nahkälte. BRÜCKEN UNTER DIE LUPE GENOMMEN Der Spartenbereich Stadtraum der Holding Graz ließ im vergangenen Jahr alle Brücken und Stege der Stadt Graz bewerten – ein Novum für Österreich. 221 Brücken und Stege im Stadtgebiet wurden im Hinblick auf die unterschiedlichsten Parameter erfasst und wurden damit reif für die Aufnahme ins Geoinformationssystem des Landes (GIS). So wurde einerseits der Anlagenwert der Brücken und Stege berechnet, zusätzlich wurden diese auch auf ihren Zustand hin untersucht. € 24,93 Millionen beträgt der Anlagenwert der Brücken, deren durchschnittlicher Zustandsindex
den guten Wert 2,74 auf der Schulnotenskala betrug. Die Note 1 erhielten die Fußgängerstege in der Mariatroster Straße und beim Odilienweg sowie die Brücken in der Marburger Straße und in der Josef-Schwarz-Straße. Diese Ergebnisse dienen als Basis für die Planung von Instandsetzungs- und Instandhaltungsarbeiten der nächsten Jahre, womit garantiert ist, dass dort zuerst saniert wird, wo es am dringendsten nötig ist. STURZGASSE NEU: ARCHITEKTURWETTBEWERB DURCHGEFÜHRT Mit den ersten Schritten in Richtung Neubau der Kommunalwerkstätten fiel auch der Startschuss zum „Masterplan Sturzgasse“, in dessen Rahmen ein umfassendes Raum- und Funktionskonzept umgesetzt wird. Im Frühjahr begannen die Holding Graz Services zusammen mit externen Planerinnen und Planern mit der technischen Vorplanung, in deren Rahmen ein funktionaler Vorschlag erstellt wurde, der die Grundlage und Rahmenbedingungen für die Ausschreibungsinhalte des Architekturwettbewerbs bildete. Im Sommer wurde der Architekturwettbewerb für den Projektteil Kommunalwerkstätte europaweit ausgeschrieben. 32 Architekturbüros, einige auch aus dem EU-Ausland, haben Projekte eingereicht. Der Neubau der Kommunalwerkstätte startet im Frühjahr 2015.
G4-EC7: Entwicklung und Auswirkung von Infrastrukturinvestitionen und geförderten Dienstleistungen in T EUR DIENSTLEISTUNGSBEREICHE HOLDING GRAZ
2012
2013
2014
52.296
41.411
31.190
584
481
1.647
Stadtraum (inkl. Werkstätten, KuV)*
2.044
2.662
1.961
Wasserwirtschaft*
6.665
10.272
9.333
HGL* Abfallwirtschaft*
Ankünder (kons.)
729
650
426
Bestattung (kons.)
131
328
817
4.528
2.359
1.284
698
2.018
2.029
1.401
1.165
1.478
Flughafen Freizeit Citycom
*Die Gesamtinvestitionen der Holding in Höhe von € 49.165,2 (S. 8) beinhalten zusätzlich die Investitionen der Bereiche Management/Beteiligungen sowie Verwaltung Linien und Services.
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 25
... FÜR DIE MULTIMODALITÄT NACHHALTIGE MOBILITÄTSKONZEPTE
UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Die Menschen in Graz wollen sich bewegen, zu Fuß gehen, radeln und ein modernes öffentliches Verkehrsnetz benützen, das den geforderten Kapazitäten entspricht. Um diesen Entwicklungen gerecht zu werden, sind multimodale Mobilitätskonzepte gefragt. Das bedeutet, öffentliche Verkehrsmittel mit anderen Fortbewegungsformen wie Radfahren, Gehen und Carsharing intelligent zu kombinieren. Die HGL arbeiten in enger Kooperation mit der e-mobility Graz GmbH, der Betreibergesellschaft für die Modellregion Elektromobilität im Großraum Graz, an innovativen Lösungen. Flexible Mobilitätspakete, wie das Jobticket mit e-mobility-Benefits oder die ÖV-Jahreskarte mit Carsharing-Angeboten sind die Strategien für die Zukunft. Nachhaltige Investitionen, unter anderem in stationäre Fahrscheinautomaten mit einfachem Zugang zu den Tickets, aber auch in die sukzessive Erneuerung der Busflotte und der Test von alternativen Antriebsformen wie Hybridtechnologien im Echtbetrieb sind uns wichtig. Digitale Medien wie die qando-App mit Echtzeitinformation über Ankunft- und Abfahrtszeiten und ein Online-Ticket-Shop ergänzen das Angebot. Investitionen in moderne Infrastruktur und gezielte Marketing- und Vertriebsaktionen attraktivieren den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den öffentlichen Verkehr und auf Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien. WIR SETZEN UNS HIER FOLGENDE ZIELE ■ Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehr erhöhen und Anteil am Modalsplit steigern ■ Direkte CO2-Emissionen der HGL-Fahrzeuge und des Fuhrparks der Holding Graz reduzieren ■ Einen Beitrag leisten, die Luftqualität in Graz zu verbessern
Foto: Joel Kernasenko
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE & MASSNAHMEN
26 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
WETTBEWERB UND ANGEBOT IM BEREICH MULTIMODALITÄT Der im Auftrag der Holding Graz gemeinsam mit der e-mobility Graz GmbH ausgeschriebene Studie-
rendenwettbewerb „Multimodale Mobilitätsknoten Graz“ stieß auf breites Echo. Ziel des in Kooperation mit der Stadt Graz, der TU Graz, dem Institut für Verkehrswesen, dem Institut für Städtebau und der FH Joanneum Graz/Studienrichtung Architektur durchgeführten Wettbewerbs war es, Entwürfe für drei Mobilitätshotspots in Graz zum Thema „Multimodale Mobilitätsknoten“ zu bekommen. Gewonnen hat das Projekt „E-Point“ der FH Joanneum. Mit dem Pilotprojekt „Ride & Roll“ starteten die HGL ein neues multimodales Angebot, mit welchem öffentlicher Verkehr und E-Mobilität kombiniert werden. Wer eine Halbjahreskarte der HGL erwirbt, kann dazu wahlweise ein E-Bike oder einen von zwei E-Scootern erwerben. Diese können in Raten bezahlt werden und bleiben auch nach Ablauf der Gültigkeit der Halbjahreskarte im Besitz der KäuferInnen. Bis Jahresende konnten 31 Stück der Ride & Roll-Pakete verkauft werden. Weiter vorangetrieben wurde im Jahr 2014 das Projekt „KombiMo“, in dem es um die Vernetzung unterschiedlichster Verkehrsmittel (E-Taxi, E-Car-Sharing, E-Räder, Mietautos etc.) an öffentlichen Verkehrsknotenpunkten geht. MASSNAHMEN ZUR BEWUSSTSEINSBILDUNG Elektromobilität ist auf dem Vormarsch. Damit dieser Trend anhält, setzen die Holding Graz und im Speziellen die HGL und die e-mobility Graz GmbH stark auf PR-Maßnahmen und Aktivitäten, die der Information bzw. der Bewusstseinsbildung dienen. Etwa in Form der „e-mobility-Infotage“. Mehr als 900 BesucherInnen konnte man dazu begrüßen. Diese erhielten nicht nur Infos zum Thema Elektromobilität, sondern hatten auch die Möglichkeit, unterschiedlichste E-Fahrzeuge zu testen. Namhafte HerstellerInnen präsentierten ihre neuesten E-Fahrzeuge vor Ort. Erstmals wurde 2014 das „Feinstaub-Ticket“ angeboten und mehr als 1.200 Mal verkauft. Um 19 Euro konnten BesitzerInnen von mehrspurigen Kfz (G- und GU-Kennzeichen) bzw. von ihnen gemeldete MitfahrerInnen von Anfang November 2014 bis Ende März 2015 an einem frei wählbaren Tag pro Woche in der Zone 101 mit Bus und Bim fahren. Die KäuferInnen konnten im Rahmen eines Gewinnspiels Preise aus dem Bereich E-Mobilität gewinnen.
Am 24. 2. 2014 zeichnete Bundesminister Andrä Rupprechter die Holding Graz für ihren e-mobilen Fuhrpark aus. Die Übergabe des Preises erfolgte im Rahmen der internationalen klima:aktiv mobil Konferenz für klimaschonende Mobilität, Ökologie und Nachhaltigkeit in Wien. Die Holding Graz verfügt mit ihren Töchtern und Beteiligungen über den größten e-mobilen Fuhrpark in der Steiermark.
NACHHALTIGE MOBILITÄTSKONZEPTE
G4–EN15
INNOVATIVE MOBILITÄTSKONZEPTE Auf der Urban Future Global Conference präsentierte die e-mobility Graz GmbH erstmals ihr Carsharing-System für Firmenflotten. Gemeinsam mit „Next Generation Mobility“ wurde ein innovatives und vor allem effizientes Fuhrparkmanagementsystem entwickelt. MitarbeiterInnen können rund um die Uhr über eine simple App-Anwendung ein Dienstfahrzeug reservieren, buchen und schlüssellos elektronisch öffnen. Man spart Park- und Treibstoffkosten und erhält eine Förderung im Rahmen der Modellregion für Elektromobilität im Großraum Graz. Eine Neuheit wurde ebenfalls vorgestellt: Durch ein Rad-Sharing-System können in Graz bald Mietfahrräder jederzeit und überall ausgeliehen werden. GIGATRONIK hat dafür die Server-Software und eine App entwickelt, mit der Mietfahrräder gefunden, geliehen und abgerechnet werden können. Das dazu entwickelte Fahrradschloss lässt sich mit dem Smartphone via Bluetooth Low Energy ver- und entriegeln. Das neuartige Verleihsystem ist ein Projekt von GIGATRONIK, SOREX und e-mobility Graz GmbH, gefördert vom österreichischen Klima- und Energiefonds. Ziel ist es, herkömmliche Fahrräder aller Antriebsarten einfach und
preiswert nachzurüsten und einen wartungsfreien Flottenbetrieb von Mietfahrrädern zu erproben. Einen weiteren Schwerpunkt stellt das Thema „Elektromobilität im Wohnbau“ dar. Mit der Anzahl an Elektrofahrzeugen steigt auch der Bedarf an geeigneten Stellplätzen. Die Verfügbarkeit entsprechender Infrastruktur in der Wohnanlage spielt eine große Rolle bei der Entscheidungsfindung für den Ankauf und die Verwendung von Elektrofahrzeugen. Dazu gilt es auch, Mobilitätskonzepte für ausgewählte Bauprojekte zu entwerfen, die sich der umweltfreundlichen Fortbewegung widmen.
Prozent verbessert werden. Dazu wurden 2014 ein Gelenkbus und sieben Solobusse der Schadstoffklasse EURO VI gekauft und 2015 in Betrieb genommen. Beim internen Fuhrpark der Holding Graz wurde 2014 weiter auf Elektromobilität gesetzt. Zu den bisherigen 20 E-Autos kamen im Vorjahr elf dazu. Damit waren Ende 2014 26 Prozent aller Fahrzeuge im Fuhrpark der Holding Graz E-Fahrzeuge. Berechnet man die E-Fahrzeuge der Beteiligung e-mobility Graz GmbH mit ein, umfasst der Fuhrpark 50 E-Fahrzeuge. TREIBHAUSGASEMISSIONEN Die in den Nachhaltigkeitsberichten 2012 und 2013 erhobenen direkten Treibhausgasemissionen in CO2-Äquivalenten zum Fuhrpark der HGL beziehungsweise der Holding Graz wurden für das Berichtsjahr 2014 um die Daten ausgewählter Beteiligungen ergänzt. Bemerkenswert ist, dass ein Drittel des e-mobilen Fuhrparks im „Haus Graz“ von der Holding Graz selbst gestellt wird. Durch den verstärkten Einsatz von alternativen Treibstoffen wie Biodiesel, Erdgas (CNG) sowie Elektromobilität wurde gegenüber reinen Dieselfahrzeugen eine Einsparung an direkten CO2-Emissionen erreicht.
NACHHALTIGE MOBILITÄT AUCH INTERN LEBEN Die Holding Graz setzt nicht nur externe Maßnahmen, um nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität bei den Menschen zu verankern, sondern lebt dies auch intern. Der Fuhrpark der HGL wird sukzessive modernisiert. 2014 wurden zehn neue biodieseltaugliche Busse der Schadstoffklasse EEV in den Fahrbetrieb übernommen, 27 Busse der Schadstoffklasse EURO II wurden im Vorjahr ausgeschieden, vier Busse schon Ende 2013. Dadurch konnten die CO2-Werte für 31 Busse um 14,8 Prozent und die Werte für CO in einem Vergleich der EU-Grenzwerte um 62,5
G4-EN15: Direkte Treibhausgasemissionen in Tonnen CO2-Äquivalenten* Fuhrpark HGL 2012: 11.619 Fuhrpark HGL 2013: 12.461 Fuhrpark HGL 2014: 11.763 Fuhrpark HG** 2013: 3.655 Fuhrpark HG** 2014: 2.940
DIENSTLEISTUNGSBEREICHE HOLDING GRAZ
Ankünder**: 83
Holding Graz (HG) e-mobility Graz Ankünder Bestattung Graz Freizeit Graz Citycom Telekommunikation
Bestattung**: 35 Flughafen**: 341 Freizeit**: 13 Citycom**: 44
0t *
ELEKTROFAHRZEUGE
3.000 t
6.000 t
9.000 t
Die Ermittlung der CO2-Äquivalente erfolgt über die publizierten Umrechnungsfaktoren des Umweltbundesamtes
33 17 17 1 1 1
12.000 t * *
15.000 t
Daten 2013 bzw. 2014 erstmalig erhoben
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 27
... ALS ARBEITGEBERiN KOMPETENTE UND GESUNDE MITARBEITERiNNEN
UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Mit rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Holding Graz eine wichtige Arbeitgeberin in der Region. Der Großteil der Beschäftigten kommt aus der näheren Umgebung, auch sämtliche leitenden Organe haben ihren Hauptwohnsitz in der Steiermark. Das Schaffen stabiler Arbeitsplätze alleine ist jedoch noch nicht genug. Um erfolgreich unsere Leistungen für die BürgerInnen der Stadt Graz erbringen zu können, brauchen wir kompetente, gesunde und motivierte MitarbeiterInnen, die sich auch im Unternehmen wohlfühlen. Die Personalentwicklung beschäftigt sich deshalb intensiv mit den Herausforderungen und Potenzialen unserer Belegschaft in den drei Bereichen „Fit“, „Schlau“ und „Vorn“. Dabei haben Weiterbilding, Gesundheitsbewusstsein und Chancengleichheit eine große Bedeutung. Aufbauend auf der Analyse des Bedarfs werden langfristige Pläne und zielgerichtete Maßnahmen entwickelt. Die Roadmap Personalentwicklung 2013–2015 fasst diese Maßnahmen zusammen und dient als wichtiges Instrument für die zielgerichtete Steuerung in diesem Bereich.
Foto: Joel Kernasenko
WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE ■ Spartenübergreifendes betriebliches Gesundheitsmanagement aufbauen und implementieren ■ Bedarfsorientierte Qualifizierung sichern und eine Führungskräfteentwicklung für bestehende und zukünftige Führungskräfte umsetzen ■ Familienfreundliche Angebote weiter ausbauen
28 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
ArbeitnehmerInnenschutz Die Holding Graz hält einmal, die Spartenbereiche HGL und Services zweimal jährlich einen zentralen Arbeitsschutzausschuss ab. Zusätzliche Beratung bieten interne und externe Sicherheitsfachkräfte. 2014 wurde eine Roadmap erstellt, die mögliche Handlungsfelder zur Verbesserung der Arbeitssicherheit aufzeigt. Ein durchwegs positives Zeugnis stellten die MitarbeiterInnen der Holding Graz bei einer Umfrage zum Thema „Psychische Belastungen am Arbeitsplatz“ aus. Mit speziellen Schulungsangeboten, u. a. Resilienztrainings, sollen etwaige Belastungen weiter gesenkt werden.
Auf Betreiben der HGL--MitarbeiterInnen wurde 2014 begonnen, in Bussen mehr Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Damit werden die Busse nun sukzessive mit Videokameras ausgestattet und mit „FahrerInnenkabinen“ beziehungsweise „Glasschutzwänden“ für die LenkerInnen versehen. Die 34 neuen Gelenkbusse, die mit Ende des Jahres geliefert wurden, verfügen schon von Haus aus über eine solche Vorrichtung. Fit Nach der Zertifizierung als frauen- und familienfreundlichster Betrieb wurde die Holding Graz nun mit Gold im Rahmen der Verleihung des steirischen Gesundheitspreises „Fit im Job“ ausgezeichnet. Die MitarbeiterInnen konnten wieder an diversen Fitnessangeboten, Entspannungsworkshops, Chairmassagen, medizinischen Vorsorgeuntersuchungen und während der Fastenzeit sogar an einem 40-tägigen Ernährungsprogramm teilnehmen – ergänzt wurde das Angebot durch einen „gesunden“ Speiseplan in den Betriebskantinen. Schlau Die Einführung standardisierter MitarbeiterInnengespräche (MAG) wurde als Ziel formuliert. In den nächsten Jahren soll die flächendeckende, standardisierte Nutzung erreicht werden. In der ersten Phase führten die Führungskräfte der Ebenen 1 bis 3 mit ihrem direkt unterstellten Personal (Angestelltenbereich) Gespräche. Über die zentrale Dokumentation ist auch erstmals ein unmittelbares Controlling der Gespräche möglich und es können die Qualifizierungsbedarfe in der Planung für den Schulungskatalog berücksichtigt werden. Seit Sommer 2014 kooperiert die Stadt Graz mit ihren Beteiligungen mit dem Arbeitsmarktservice Steiermark mit dem Ziel, zusätzliche Lehrstellen zu schaffen. Im Rahmen dieser Lehrlingsoffensive hat die Holding Graz 12 zusätzliche Lehrplätze, davon einen Platz in der Citycom, zur Verfügung gestellt. Der hohe Standard der Lehrlingsausbildung in der Holding Graz zeigte sich einmal mehr in der Auszeichnung einiger Lehrlinge bei der „Stars of Styria“-Gala der Wirtschaftskammer.
In der Führungskräfteentwicklung, im Audit „berufund-familie“ und in der MitarbeiterInnenbefragung zur betrieblichen Gesundheitsförderung wurde das Thema E-Mail-Kultur diskutiert und war die Informationsflut eine von mehreren Belastungsfaktoren. 2014 wurde ein übergreifendes Projekt „E-MailKultur“ beschlossen, gemeinsam mit der Stadt Graz folgte Ende 2014 eine Erhebung zur EMail-Kultur.
G4–LA5
KOMPETENTE UND GESUNDE MITARBEITERiNNEN
G4–LA1
G4–LA9
Vorn Mit neuen Dienstplänen für die MitarbeiterInnen im Fahrdienst sorgen die Holding Graz Linien (HGL) seit Herbst dafür, dass das Familienleben des Fahrpersonals in Zukunft überschaubarer und planbarer wird. Das Fahrpersonal ist nun maximal 10 statt bisher 14 Stunden pro Tag im Einsatz, inklusive aller vorgeschriebenen Pausen. Auch können StraßenbahnfahrerInnen und BuslenkerInnen in Zukunft familienfreundliche Teilzeitmodelle in Anspruch nehmen. Über das Internet haben Holding Graz-MitarbeiterInnen nun direkten Zugriff auf die sogenannte „Roadmap
Karenz Management“, eine Informations- und Kommunikationsplattform rund um Auszeiten- und Karenzmanagement. Damit können sich MitarbeiterInnen, aber auch deren Führungskräfte schon früh informieren, was zu tun ist, um den Wiedereinstieg der MitarbeiterInnen schon beim Ausstieg effizient zu planen. Personalfluktuation Die MitarbeiterInnenfluktuation ist seit Jahren stabil und betrifft in erster Linie Pensionierungen. Bei den HGL wurde aufgrund der neuen arbeitnehmerInnenfreundlichen Dienstpläne zusätzlich Personal aufgenommen.
G4-LA5: Prozentsatz der Gesamtbelegschaft, die in formellen ArbeitgeberInnen-ArbeitnehmerInnen-Ausschüssen vertreten ist, die die Überwachung von Programmen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz unterstützen und entsprechende Beratung anbieten
Holding Graz Flughafen
2012
2013
2014
100
100
100
-
-
74
LA9: Durchschnittliche Stundenanzahl für Aus- und Weiterbildung pro MitarbeiterIn 2014 HOLDING GRAZ
ANKÜNDER
BESTATTUNG
FLUGHAFEN
FREIZEIT
CITYCOM
8,4
5,5
1,8
28,3
3,1
23,7
Durchschnittliche Stundenanzahl pro MitarbeiterIn
G4-LA1: Gesamtzahl und Rate neu eingestellter MitarbeiterInnen nach Altersgruppe und Geschlecht in Kopfzahlen und Prozent DIENSTLEISTUNGSBEREICHE HOLDING GRAZ
Holding Graz
Ankünder
KOPFZAHL NEUANSTELLUNGEN FRAUEN 2014
unter 30
30 bis 40 Jahre
40 bis 50 Jahre
50 bis 60 Jahre
19
9
4
-
-
2
-
-
-
-
über gesamt 60 Jahre
KOPFZAHL NEUANSTELLUNGEN MÄNNER 2014
über gesamt 60 Jahre
% an Gesamtbelegschaft
GESAMTBELEGSCHAFT [%]
% an Gesamtbelegschaft
unter 30
30 bis 40 Jahre
40 bis 50 Jahre
50 bis 60 Jahre
32
1,62
56
32
23
3
-
114
5,77
7,39
2
3,92
-
-
1
-
-
1
1,96
5,88 4,23
Bestattung
-
-
-
-
-
-
-
3
-
-
-
-
3
4,23
Flughafen
1
1
1
-
-
3
1,59
3
1
-
-
-
4
2,12
3,71
Freizeit
6
2
-
1
-
9
12,33
5
3
-
-
-
8
10,96
23,29
Citycom
-
-
-
-
-
-
-
-
-
1
1
-
2
4,76
4,76
G4-LA1: Personalfluktuation nach Altersgruppe und Geschlecht in Kopfzahlen und Prozent (inklusive Pensionierungen) DIENSTLEISTUNGSBEREICHE HOLDING GRAZ
Holding Graz
KOPFZAHL AUSTRITTE FRAUEN 2014
unter 30
30 bis 40 Jahre
40 bis 50 Jahre
50 bis 60 Jahre
7
3
1
2
über gesamt 60 Jahre
KOPFZAHL AUSTRITTE MÄNNER 2014
% an Gesamtbelegschaft
unter 30
30 bis 40 Jahre
40 bis 50 Jahre
50 bis 60 Jahre
13
12
4
34
-
13
0,66
über gesamt 60 Jahre 18
81
% an Gesamtbelegschaft 4,1
GESAMTBELEGSCHAFT [%]
4,76
Ankünder
-
-
-
1
-
1
1,96
-
-
-
-
-
-
-
1,96
Bestattung
-
-
-
-
-
-
-
-
3
-
-
-
3
4,23
4,23
Flughafen
3
2
1
-
-
6
3,17
2
1
1
-
1
5
2,65
5,82
Freizeit
6
1
-
2
-
9
12,33
1
2
-
-
-
3
4,11
16,44
Citycom
-
1
-
-
-
1
2,38
2
-
1
-
-
3
7,1
9,48
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 29
... MIT VORBILDWIRKUNG UMWELTSCHUTZ & RESSOURCENEFFIZIENZ
UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Die Holding Graz ist sich ihrer Vorbildwirkung in der nachhaltigen Ausrichtung von Services und Dienstleistungen bewusst und ist bestrebt, energie- und ressourceneffiziente Lösungen für die BürgerInnen unserer Stadt zu finden und umzusetzen. Für eine nachhaltige Entwicklung der Region Graz ist es nicht nur von Bedeutung, den Verbrauch der Ressourcen aufzuzeichnen, zu überwachen und zu optimieren, sondern sich auch in lokalen, regionalen und internationalen Projekten zu engagieren. Die Holding Graz, aber auch der Flughafen Graz und die Energie Graz sind ÖKOPROFIT®-Betriebe und damit Teil des international etablierten Umweltprogramms der Stadt Graz. Gemeinsam mit dem Umweltamt der Stadt Graz wurde das Programm in der Holding Graz neu ausgerichtet. Der Berichtsprozess wird nun effizienter gestaltet und gleichzeitig qualitativ verbessert. Für das innerbetriebliche Abfallmanagement ist der Bereich der Material- und Abfallorganisation zuständig. Die Anschaffung langlebiger Produkte, wie Gussund Stahlrohre, aber auch Straßenbahnersatzteile sowie die Wiederverwertung vieler Abfallprodukte unterstreichen unser Verständnis von Nachhaltigkeit. WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE ■ Eigenen Energieverbrauch und Abfallaufkommen reduzieren ■ Bewusstsein für Umweltthemen schaffen ■ Entwicklung innovativer und ressourcenschonender Maßnahmen AUSGEWÄHLTE PROJEKTE & MASSNAHMEN SOLAR-ANLEGER-MODELL Das Solar-Anleger-Modell bietet die Möglichkeit, sich an großen Photovoltaikanlagen der Energie Graz mit wirtschaftlich attraktiven Renditen zu beteiligen. Bislang gab es das Angebot nur für PrivatkundInnen, seit dem Vorjahr können auch GeschäftskundInnen unter dem Namen „Solar-AnlegerPRO“ davon profitieren.
30 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
COACHING UND EFFIZIENZ Aufgrund der steigenden Nachfrage nach Beratungsangeboten zum Energiesparen bietet die Energie Graz seit 2014 ein „E-Coaching“ an. In einem kostenlosen Beratungsgespräch werden Kundinnen und Kunden Möglichkeiten zum Energiesparen aufgezeigt. Das 2014 beschlossene Energieeffizienzgesetz hat das Ziel, die Energieeffizienz und die Versorgungssicherheit zu verbessern, den Anteil erneuerbarer Energien zu erhöhen und eine Reduktion von Treibhausgasemissionen zu erreichen. Seitens der Holding wurden bereits Schritte zur Umsetzung in allen Bereichen (Gebäude, Geräte, Fahrzeuge) gesetzt.
durchgeführt wird, ehe der Filter gewechselt werden muss. Seit 2014 nutzt die Holding die Dienste des österreichischen Unternehmens Hirtenberger, das eine neue Technologie zur Reinigung entwickelt hat.
BEWUSSTSEINSBILDUNG ÜBER INFORMATION Die Holding Graz Services setzten im vergangenen Jahr etliche Schwerpunkte in der Bewusstseinsbildung der Bevölkerung, unter anderem mit der Information von Haus- und GrundbesitzerInnen über die AnrainerInnenverpflichtungen und -rechte. Mit der Neugestaltung eines Folders des Bereiches Abfallwirtschaft wurde über die Weiterverarbeitung der einzelnen Fraktionen und damit auch über die Sinnhaftigkeit von Mülltrennung informiert. Der Bereich Wasserwirtschaft informierte mittels Folder über den ressourcenschonenden Umgang mit Wasser.
FERNWÄRMESICHERUNG GEGLÜCKT Die Arbeitsgruppe „Wärmeversorgung Graz 2020/2030“ hat im Jahr 2014 verschiedene Optionen für die Bereitstellung von Wärme für Graz analysiert. Das Ergebnis der Arbeit von über 200 Expertinnen und Experten aus verschiedenen Unternehmen und Institutionen war letztendlich die Sicherstellung der Fernwärmeversorgung für Graz durch unter anderem den Bau von Erdgas-Heizkesseln und den Ausbau ökologischer Wärmequellen. Bis 2020 soll der Anteil von Ökowärme von derzeit sechs auf zehn Prozent erhöht werden.
SCHWERPUNT RESSOURCENSCHONUNG Der Spartenbereich Abfallwirtschaft steigerte 2014 durch Verfahrensumstellung und Steigerung bei der thermischen Verwertung die Gesamtrecyclingquote auf zirka 90 Prozent. Die Reduzierung der Recyclingquote bei der Holding Graz von 49,8 auf 45,49 Prozent basiert auf dem unterschiedlichen Schienentauschprogramm der HGL. 2013 wurden 568,77 t an Altschienen entsorgt, 2014 waren es 297,75 t .
WASSER, ABWASSER, ABFALL Im Spartenbereich Wasserwirtschaft ist der Rückgang zum Vorjahr auf geringere Wassermengen für Behälterreinigungen und Leitungsspülungen zurückzuführen. Die intern anfallenden Abfallmengen wurden diesmal nur für die Holding Graz ermittelt – bei den Beteiligungen konnte nämlich die erforderliche Datenqualität gemäß derzeitigem Berichtsstandard nicht gewährleistet werden. An der Adaptierung der Daten wird gearbeitet.
Bedingt durch die Tatsache, dass es vorwiegend zu Kurzstreckenfahrten kommt, sind die Partikelfilter in den dieselbetriebenen Dienst- und Einsatzfahrzeugen sehr rasch verlegt. Die Werkstätten der Holding Graz Services verwenden Diagnosegeräte zur Reinigung der Filter, ein Vorgang, der bis zu fünf Mal
Zur Reinigung der Wartehäuser schaffte der Ankünder ein ökologisches Reinigungssystem an. Gereinigt wird mit aufbereitetem Wasser, dadurch kann auf chemische Reinigungsmittel verzichtet werden. Als Reinigungsfahrzeuge kommen nur E-Fahrzeuge zum Einsatz. Beim Flughafen wurden Teile der Beleuchtung mit LED-Systemen ausgestattet. Nun können jährlich 34.100 kWh Strom und 12,6 t CO2 eingespart werden.
ENERGIEVERBRAUCH Zum Zeitpunkt der Berichterstellung liegen vorläufig hochgerechnete Energiedaten, anhand dieser keine tatsächliche Entwicklung der Energieverbräuche nachvollzogen werden kann, vor.
Mit dem PostZertifikat für umweltfreundliche Mobilität und Energie wurde die Holding Graz 2014 von der Österreichischen Post AG ausgezeichnet. Der Grund: Die Post AG setzt auf CO2neutrale Zustellung und lieferte im Jahr 2013 insgesamt 84.700 Poststücke an die Holding – dabei sparte die Post mehr als 1,2 Tonnen CO2 ein!
G4–EN8 G4–EN22 G4–EN23
G4–EN3
UMWELTSCHUTZ & RESSOURCENEFFIZIENZ G4-EN23: Gesamtgewicht des Abfalls der Holding Graz (ohne Beteiligungen) nach Art in Tonnen und Prozent ABFALLART
2012 in Prozent 51,48 12,57 35,95 100,00
in Tonnen 911,785 222,67 636,565 1771,02
nicht gefährliche Abfälle gefährliche Abfälle Altstoffe Gesamtgewicht
2013 in Prozent 51,15 13,37 35,48 100,00
in Tonnen 1.346,85 352,19 934,25 2.633,29
in Tonnen 1.454,11 326,69 748,96 2.529,76
2014 in Prozent 57,48 12,91 29,61 100,00
G4-EN23: Gesamtgewicht des Abfalls der Holding Graz (ohne Beteiligungen) nach Entsorgungsmethode in Tonnen und Prozent ENTSORGUNGSMETHODE in Tonnen 854,79 144,04 280,21 100,21 68,11 320,09 3,57 1.771,02
Recycling Verbrennung oder Verwendung als Brennstoff mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA) Kompostierung stoffl. Verwertung/Beseitigung Deponie chem./physik. Behandlung Gesamtgewicht
2012 in Prozent 48,3 8,1 15,8 5,7 3,8 18,1 0,2 100,00
in Tonnen 1.313,26 175,51 345,95 203,02 183,84 408,05 3,66 2.633,29
2013 in Prozent 49,87 6,67 13,14 7,7 6,98 15,5 0,14 100,00
in Tonnen 1.150,78 146,8 345,62 215,07 163,27 504,58 3,64 2.529,76
2014 in Prozent 45,5 5,8 13,66 8,5 6,45 19,95 0,14 100,00
G4-EN8/G4-EN22: Gesamtwasserentnahme nach Quelle/Gesamtvolumen der Abwassereinleitung nach Qualität und Einleitungsort in Kubikmetern 300.000 250.000
136.893
150.449
136.837
ZULEITUNG
200.000
137.460
100.000
119.952
ABLEITUNG
63.681 10.535 650
150.000 124.823
Zu- und Ableitung Wasserwirtschaft Zu- und Ableitung Holding
15.920 7.258 650
Freizeit Flughafen
50.000
Bestattung 2012
2013
2014
2014
2014
G4-EN3: Energieverbrauch 2014 innerhalb der Organisation in Megawattstunden (MWh) und in Tonnen CO2-Äquivalenten* Fernwärme
HG Verbrauch** HG Co2-Äquivalent**
Erdgas Strom
Ankünder Verbrauch** Ankünder Co2-Äquivalent** *
Bestattung Verbrauch* Bestattung Co2-Äquivalent*
Umweltbundesamtes.
Flughafen Verbrauch* Flughafen Co2-Äquivalent*
**
Auf Basis der durchschnittlichen Verbrauchs-
entwicklung der teilweise vorliegenden Stromverbrauchsdaten von 2014 wurden die validierten
Freizeit Verbrauch* Freizeit Co2-Äquivalent*
Verbrauchsdaten von 2012 auf 2014 vorläufig hochgerechnet. Die Werte für 2014 sind ab
Citycom Verbrauch Citycom Co2-Äquivalent* *
5.000
Die Ermittlung der CO2-Äquivalente erfolgt
über die publizierten Umrechnungsfaktoren des
dem zweiten Quartal 2015 unter www.holdinggraz.at/integrierterbericht verfügbar.
10.000
15.000
20.000
25.000
30.000
35.000
40.000
45.000
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 31
... DURCH KLARE VORGABEN TRANSPARENZ & FAIRNESS
UNSER STRATEGISCHER ANSATZ Die Steuerungsrichtlinie der Stadt Graz legt grundlegende Prinzipien für alle Organisationseinheiten im „Haus Graz“ fest. Diese reichen von der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit, Nachhaltigkeit und Gleichstellungsorientierung über Energieeffizienz und ökologisches Handeln bis hin zu BürgerInnenorientierung und Transparenz und wurden als Grundsätze in den Satzungen beziehungsweise Geschäftsordnungen der Holding Graz und ihrer Beteiligungen festgeschrieben. Als Pendant zum Verhaltenskodex der Stadt Graz, der 2010 vom Gemeinderat beschlossen wurde, hat die Holding Graz 2012 die Compliance Guideline erstellt. Diese enthält für alle MitarbeiterInnen klare Vorgaben zur Vorbeugung von Korruption und Misswirtschaft. WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE ■ Regelkonformes Verhalten der MitarbeiterInnen und Bewusstseinsbildung ■ Ganzheitliches und langfristiges Management durch einen integrierten Prozess des RCM (Risiko- und Chancenmanagement) unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeits- und ComplianceAspekten gewährleisten
werden im Zuge der Einschulung über die geltenden Compliance-Bestimmungen informiert. Für die standardisierte Meldung und Genehmigung, wie die Annahme von Einladungen und Geschenken, Bewirtung durch und von Geschäftspartnerinnen und -partnern, Repräsentationsausgaben für GeschäftspartnerInnen steht ein Programm im vorhandenen GMI (Globales MitarbeiterInnen-Informationssystem) zur Verfügung. INTERDISZIPLINÄRE KOOPERATION Im Rahmen einer sogenannten interdisziplinären Kooperation diskutiert seit 2014 ein interner Personenkreis, bestehend aus MitarbeiterInnen der Stabsstelle Gremien und Rechtsangelegenheiten, den Spartenbereichen Finanzen und Beteiligungen sowie Personal und interne Services (Abteilung Revision), in regelmäßigen Abständen Prozesse und Vorfälle, die Gefahr laufen, von den Bestimmungen der Compliance Guideline abzuweichen. Die Erkenntnisse aus der gemeinsamen Diskussion werden anschließend mit den betroffenen Personen umgesetzt und fließen in Schulungen zum Thema Korruptionsbekämpfung ein. Der gesamte Prozess wird auf Sharepoint (Online-Kommunikationsplattform mit eingeschränkter Zugangsberechtigung) dokumentiert.
Foto: Joel Kernasenko
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE UND MASSNAHMEN
32 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
COMPLIANCE INTERN Compliance im Konzern Holding Graz versteht sich nicht nur als zusätzliches Regelwerk, sondern auch als Möglichkeit, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Bewusstsein für Regelkonformität, Integrität, Verlässlichkeit, Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit im Sinne des Konzernleitbilds zu schaffen. Die Compliance Guideline wurde auf Basis des Korruptionsstrafrechtsänderungsgesetzes (KorrStrAG 2012) erstellt und ist zentrales Thema bei allen Managementgesprächen und Generalversammlungen. Sie ist allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Holding Graz über die Konzernrichtlinie im Intranet zugänglich. Neue MitarbeiterInnen
PARTEIENGESETZ Basierend auf dem Parteiengesetz 2012 mit verstärkten Transparenzbestimmungen berichtet die Holding Graz seit 2014 an den Bundesrechnungshof. Dabei werden sämtliche Geschäftsbeziehungen und Geldflüsse mit ausgewählten, vom Bundesrechnungshof vorgegebenen Unternehmen offengelegt. INFORMATIONSSICHERHEIT Ein Erreichen der Unternehmensziele ist nur bei ordnungsgemäßem und sicherem Einsatz der Informationstechnologie möglich. Die Holding sieht daher Informationssicherheit als integralen Bestandteil der originären Aufgaben. Das betrifft nicht nur die elektronische Datenverarbeitung, sondern auch die Handha-
G4–SO4
TRANSPARENZ & FAIRNESS bung und Aufbewahrung sensibler Unterlagen auf Papier oder den Umgang mit mobilen Geräten. In einem gemeinsamen Projekt des ITG-KundInnenbeirats (Stadt, ITG, Holding Graz) fiel in der Holding Graz 2014 der Startschuss, um eine Ist-Analyse durchzuführen und entsprechende Richtlinien für die MitarbeiterInnen zu erarbeiten. Ab 2015 soll mit der Verabschiedung und Inkraftsetzung der Richtlinien begonnen werden.
ben, deren Inhalte über einen längeren Zeitraum Gültigkeit haben, zu verstehen und vom Vorstand der Holding Graz beschlossen werden. Ziel der Konzerndokumentenlenkung ist es, einen schnellen Zugriff auf Konzerndokumente der Holding Graz sicherzustellen und zu gewährleisten, dass für die MitarbeiterInnen stets die aktuell gültigen Versionen elektronisch verfügbar sind.
PROZESSMANAGEMENT Unternehmensprozesse zu erheben und darzustellen, ist in jeder Organisation eine essenzielle, aber auch sehr aufwendige Aufgabe. Für die Holding Graz wurde daher eine Prozessmanagement-Richtlinie erarbeitet und bereits in einigen Bereichen erprobt, die darin unterstützt, Prozesse zu dokumentieren, zu optimieren und zu kommunizieren.
CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT Seit dem Jahr 2011 verfasst die Holding Graz auf freiwilliger Basis einen Corporate-GovernanceBericht. Der aktuelle Bericht steht selbstverständlich im Einklang mit dem jeweils geltenden Gesellschaftsvertrag und den gültigen Bestimmungen nach dem Unternehmensrechtsänderungsgesetz und wird im Sinne dieser Anforderungen auch in Zukunft jährlich erstellt und weiterentwickelt.
KONZERNDOKUMENTENLENKUNG Ein aus Sicht der Holding Graz wichtiger Teilaspekt der Informationssicherheit ist der Umgang mit internen Konzerndokumenten. Aus diesem Grund wurde eine eigene Richtlinie implementiert, die die Erstellung und Verteilung von Konzerndokumenten verpflichtend regelt. Unter Konzerndokumenten sind verbindliche interne Anweisungen und Vorga-
SOCIAL-MEDIA-GUIDELINES MitarbeiterInnen der Holding Gaz dürfen Social Media zu dienstlichen Zwecken nutzen. Eine private Nutzung ist in untergeordnetem Ausmaß möglich. Mit einer Richtlinie zum Umgang mit Social Media wurde für die MitarbeiterInnen eine Basis geschaffen, um digitale Medien wie Internet, Facebook, Twitter und
Co. verantwortungsvoll und im Sinne des Unternehmens zu nutzen. Die Umsetzung der Richtlinie liegt in der Verantwortung der jeweiligen Führungskräfte. VEMAP-BESCHAFFUNGSPORTAL Seit Ende 2012 verfügt die Holding Graz mit VEMAP über eine elektronische Beschaffungsplattform – ab 2016 für alle öffentlichen Auftraggeber Innen für Vergabeverfahren im Oberschwellenbereich verpflichtend. Das Modul dient AuftraggeberInnen und -nehmerInnen zum raschen, sicheren Versand von Ausschreibungsunterlagen und Anboten. Die Anbote sind elektronisch verschlüsselt, digital signiert und erst mit Ablauf der Angebotsfrist für den AuftraggeberInnen einsehbar. Die Handlungen zu einem Verfahren sind eindeutig nachvollziebar und beweiskräftig. GLEICHSTELLUNGSORIENTIERUNG Laut Bundesgesetz zur Gleichbehandlung ist die Holding Graz verpflichtet, zumindest alle zwei Jahre einen Einkommensbericht zu erstellen. 2014 wurde der bereits dritte Bericht verfasst und dem Zentralbetriebsrat übermittelt. Er ist in anonymisierter Form zu erstellen, kann von jeder Mitarbeiterin/jedem Mitarbeiter eingesehen werden und darf keine Rückschlüsse auf Einzelpersonen zulassen.
2014 2013
2012
2014
12 % 11 % 10 % 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1%
Beteiligungen
Holding Graz
2012 bis 2014
G4-SO4: Prozentsatz der MitarbeiterInnen, die zu Maßnahmen und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung geschult wurden 12 % 11 % 10 % 9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1%
Freizeit*
*Daten 2014 erstmalig erhoben
Flughafen*
Ankünder* Bestattung*
Citycom*
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 33
Foto: Joel Kernasenko
34 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
ALS DIENSTLEISTERIN GESCHÄFTSMODELL, RISIKEN & CHANCEN, LEISTUNGSDATEN
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 35
... ALS DIENSTLEISTERIN GESCHÄFTSMODELL
DER KONZERN HOLDING GRAZ Die Holding Graz erfüllt als Stammhausholding mit rund 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Stadt Graz die wichtigen kommunalen Dienstleistungsaufgaben Öffentlicher Verkehr und Services mit den Spartenbereichen Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Stadtraum im Rahmen von Dienstleistungsverträgen.
Foto: Joel Kernasenko
Als Beteiligungsholding werden alle marktwirtschaftlichen Geschäftsfelder der Stadt in eigenen GesmbHs mit unterschiedlichen Beteiligungsgraden, vom Flughafen Graz über die Citycom Telekommunikation, Freizeit Graz, Schöckl Seilbahn, Bestattung Graz, STYRIAN AQUA SERVICE (SAS), Zentral-Wasserversorgung Hochschwab-Süd (ZWHS), Energie Graz, Grazer Schleppbahn, e-mobility Graz, Ankünder und Werbeagentur achtzigzehn bis hin zur SERVUS ABFALL, A.D.BioErde und Kompost sowie den Waschbetrieben, gemanagt.
36 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
GESCHÄFTSMODELL HOLDING GRAZ LINIEN (HGL) Die Holding Graz Linien decken als größter Mobilitätsanbieter Südösterreichs mit Bus- und Straßenbahnbetrieb sowie der Schloßbergbahn zwei Drittel der gesamten Verkehrsverbunddienstleistungen in der Steiermark ab. Dabei legen 83 Straßenbahnen und 159 Busse jährlich rund 12,5 Millionen Kilometer zurück – das entspricht in etwa 313 Erdumrundungen. Soziale Entwicklungen wie Bevölkerungszuwachs und die notwendige Stadterweiterung, aber auch die Arbeitsmarktsituation und die Wohlstandsentwicklung haben einen direkten Einfluss auf das Geschäftsmodell der Holding Graz. Im Zuge eines Masterplans ÖV wird versucht, diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen und gemeinsam mit den wichtigsten Stakeholdern wie unter anderem mit der Stadt Graz als Eigentümerin oder der e-mobility Graz GmbH als Tochterunternehmen zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln. 3 Spartenbereiche Mit laufenden Investitionen in die Infrastruktur wird im Spartenbereich Planungsmanagement und Infrastruktur daher dafür gesorgt, dass das Angebot und die Qualität an Mobilitätsdienstleistungen im Raum Graz gut durchdacht und kontinuierlich ausgeweitet werden. Die Bauprojekte und Instandsetzungsarbeiten unterliegen großteils den Bestimmungen des Eisenbahngesetzes und der Straßenbahnverordnung. Der Spartenbereich KundInnenmanagement und Vertrieb sorgt für die Aufrechterhaltung des Fahrplans, für die Abwicklung von KundInnenanliegen, die zeit- und zielgerechte Information der Fahrgäste und die Konzeption von stets neuen kundInnenorientierten Vertriebs- und Mobilitätskonzepten. Der Spartenbereich Werkstätten hält mit Investitionen in einen modernen Fuhrpark sowie mit der Pflege und Wartung aller Fahrzeuge den sicheren und ordnungsgemäßen Betrieb aufrecht. Neben der hochwertigen und sicheren technischen Ausstattung (Busse, Straßenbahnen, Standseilbahn, Schloßberglifte, Schienen, Oberleitungen, Remisen,
Werkstätten etc.) und dem damit verbundenen hohen Anteil an Anlagevermögen ist das wichtigste Kapital der HGL der Bestand an gut ausgebildeten MitarbeiterInnen. Diese sorgen für die Sicherheit und die hohe Qualität der Dienstleistungen und werden gemäß der Straßenbahnverordnung sowie dem Eisenbahn- und Kraftfahrliniengesetz geprüft. Finanzierung 2007 wurde mit der Stadt Graz ein Verkehrsfinanzierungsvertrag (VFV) mit einer Laufzeit von zehn Jahren abgeschlossen. Er gibt den Rahmen für das Leistungsangebot der HGL vor und regelt den Finanzrahmen für die jährlichen Zuschüsse von der Stadt Graz. Den Großteil der Erlöse erzielen die HGL aus dem Fahrkartenverkauf (Verbund- und Haustarife), aus den Mehrgebühren und dem Verkauf von Außenwerbeflächen an den Fahrzeugen. Multimodale Mobilität Gemeinsam mit der e-mobility Graz GmbH treten die HGL als multimodaler Mobilitätsanbieter auf. Ziel ist es, den Grazerinnen und Grazern attraktive Mobilitätsformen kombiniert zur Verfügung zu stellen. Mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen sowie maximaler KundInnenorientierung und ansprechenden Vertriebskonzepten sollen die Menschen zum Umsteigen bewegt und der Verzicht auf das eigene Kfz interessant gemacht werden. Dabei spielen neben der Kostenersparnis für jede Einzelne/jeden Einzelnen auch ökologische und klimabedingte Faktoren eine Rolle. Mit der Feinstaubentwicklung im Stadtraum Graz, aber auch mit der globalen Erwärmung und der damit verbundenen Umweltbelastungen für Graz und den Umlandgemeinden wird der Umstieg auf den öffentlichen Verkehr ein zunehmend wichtiger Faktor für den Umweltschutz. GRAZER SCHLEPPBAHN GMBH Das Schienennetz der Grazer Schleppbahn wurde ursprünglich für den Gütertransport zum Grazer Schlachthof und die im Süden daran anschließenden Gewerbebetriebe errichtet. In Anlehnung an
die umweltfreundlichen Mobilitätskonzepte der HGL soll die Schleppbahn dazu genutzt werden, umweltbelastende Lkw-Transporte in Graz durch den umweltfreundlichen Transport auf Schiene zu ersetzen. Die 3,7 Kilometer langen Gleisanlagen werden derzeit primär für die Unternehmen Schrottwolf und ASA genutzt. Das Unternehmen finanziert sich aus den Erlösen für die Nutzung der Geleise. ENERGIE GRAZ HOLDING GMBH Die Energie Graz Holding wurde am 9. 7. 2002 errichtet. Die alleinige Gesellschafterin ist die Holding Graz. Aufgaben des Unternehmens sind der Erwerb und die Verwaltung von Beteiligungen an anderen Unternehmen, insbesondere an der Energie Graz GmbH & Co KG. Im Fokus stehen dabei die Entwicklung von neuen Technologien und Geschäftsfeldern. ENERGIE GRAZ GMBH & CO KG Die Energie Graz ist gemeinsam mit ihren Tochterunternehmen, wie der Stromnetz Graz GmbH, der WDS Wärmedirektservice der Energie Graz GmbH oder der Solar Graz GmbH als lokaler Energiedienstleister verankert. Sie steht zu je 49 Prozent im Eigentum der Holding Graz und der Energie Steiermark, zu zwei Prozent im Eigentum der Stadt Graz. Das Unternehmen ist in einem liberalisierten, dynamischen Energiemarkt gut positioniert und stabil, trotzdem es von Einflüssen wie Klimabedingungen und sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen betroffen ist. Der liberalisierte Energiemarkt für Strom und Gas unterliegt einer weiterhin straffen Regulierung durch den Gesetzgeber sowie die Regulierungsbehörde E-Control. Dies betrifft regulierte Systemnutzungstarife ebenso wie beispielsweise das Energieeffizienzgesetz, welches für die Energie Graz eine große Herausforderung darstellt. Ein zentrales Anliegen der Energie Graz ist der Schutz der Umwelt und des Klimas. Mit dem stetigen Ausbau der Photovoltaikanlagen kann der CO2-Ausstoß verringert werden, mit Investitionen in den Ausbau der Fernwärme wird ein wichtiger Beitrag zur Verringerung der lokalen Feinstaubbelastung geleis-
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 37
GESCHÄFTSMODELL tet. Der Trend zu ökologisch nachhaltiger Energiegewinnung und die Nachfrage nach ebensolcher Energieversorgung von Seiten umweltbewusster Kundinnen und Kunden stärkt die Position der Energie Graz gegenüber den Wettbewerbern. HOLDING GRAZ SERVICES Die Holding Graz Services stellen die Trinkwasserversorgung und die Abwasserentsorgung der Stadt Graz sicher, sorgen mit einer geordneten Abfallentsorgung und -verarbeitung für ein sauberes Graz und sind außerdem Kompetenzzentrum für den Winterdienst, die Pflege, Erhaltung, Reinigung und Instandhaltung aller öffentlichen Flächen in der Stadt. Graz wächst stetig und damit auch der Bedarf an Wasserver- und Abwasserentsorgung, Abfallbehältern und Erholungsräumen. Für das Funktionieren dieser Leistungen steht daher in den fünf Spartenbereichen ein großes Team an kompetenten und gut ausgebildeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern teilweise rund um die Uhr zur Verfügung. Finanzierung Rund 60 Prozent der Leistungen der Sparte Services werden von der Eigentümerin Stadt Graz abgegolten. Basis bilden dabei die je Spartenbereich ausverhandelten Servicevereinbarungen (SLA). Weitere Erlöse erwirtschaftet die Sparte primär über Einnahmen aus der Wasserlieferung und aus der Abfallwirtschaft (Recyclingcenter, Anlieferungen von Entsorgungspartnerinnen und -partnern, Erlöse aus der Wertstoffverwertung etc.), einen geringen Anteil nehmen dabei Fremdaufträge ein (Wasserlabor, Betreuung von Landesstraßen, Aufträge von Ämtern der Stadt Graz). Der Spartenbereich Wasserwirtschaft versorgt die Stadt Graz, Teile von Nachbargemeinden und außerhalb von Graz gelegene Wasserversorgungsunternehmen über ein gut ausgebautes Leitungsnetz und gut gefüllte Wasserspeicher mit sauberem, völlig unbehandeltem Trinkwasser. Dieses wird zu 70 Prozent aus eigenen
38 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
Brunnen gefördert und zu rund 30 Prozent aus dem Hochschwabgebiet bezogen. Um die hohe Trinkwasserqualität zu gewährleisten, wird der Gewässerschutz kontinuierlich ausgebaut und forciert und das Wasser im eigenen Wasserlabor geprüft. Darüber hinaus bildet das Wasserrechtsgesetz den regulatorischen Rahmen. Parallel zur Trinkwasserversorgung werden die Abwässer von der Stadt Graz und von sieben Umlandgemeinden über das Grazer Kanalnetz gesammelt und abgeleitet und anschließend in der Kläranlage der Stadt Graz gereinigt. Als Betriebsführer des Kanalnetzes und der Kläranlage ist der Spartenbereich Wasserwirtschaft an die Vorgaben der Eigentümerin Stadt Graz gebunden. Der Spartenbereich Abfallwirtschaft sammelt den Restmüll in Graz und betreibt ein Recyclingcenter. Gemeinsam mit der Tochtergesellschaft SERVUS ABFALL werden Papier, Glas und Bioabfälle gesammelt und sämtliche Abfälle der Stadt Graz und weiterer Umlandgemeinden verwertet und entsorgt. Der gestiftete Nutzen der Grazer Abfallwirtschaft äußert sich nicht nur in der hohen stofflichen Verwertungsquote (58 Prozent) und dem daraus resultierenden positiven Effekt auf die Umwelt. Durch laufende Preisverhandlungen, den Einsatz neuer Verfahrenstechniken und verstärkte Marktteilnahme können auch Kosten für die Stadt Graz weiter gesenkt werden. Die Abfallwirtschaft ist in Österreich ein weitestgehend entwickelter Markt, der durch eine Zunahme an nationalen und internationalen Mitbewerberinnen und Mitbewerbern und preislichen Verdrängungswettkampf gekennzeichnet ist. Zahlreiche Gesetze und Verordnungen wie das steirische Abfallwirtschaftsgesetz bzw. die ab 2015 neu geregelte Verpackungsverordnung beeinflussen die Arbeit des Spartenbereichs Abfallwirtschaft. Die MitarbeiterInnen des Spartenbereichs Stadtraum pflegen, erhalten und reinigen die Stadt und sorgen im Winter für das sichere Vorankommen auf städtischen Straßen. Das Straßennetz der Stadt Graz entspricht übrigens in etwa der Dis-
tanz zwischen Graz und Rom. Die gepflegten Grünflächen haben eine Größe von etwa 350 Fußballfeldern und doppelt so viel Fahrbahnen, Gehsteige, Radwege und Plätze werden erhalten und gereinigt. Grundlage für diese Arbeit bilden die Betriebsführungsverträge und die Servicevereinbarungen mit der Stadt Graz, welche ein fixes Leistungsentgelt beinhalten.Laufende Qualitätsüberprüfungen, der intensive Dialog mit den Kundinnen und Kunden und der Einsatz stets neuer digitaler Medien sorgen dafür, dass Maßnahmen schnell und effizient durchgesetzt werden können – mit dem Ziel, die Sauberkeitsstandards in Graz zu halten bzw. zu verbessern. Damit die Stadt auch in Zukunft Erholungsraum bleibt, von Kindern zum Spielen genutzt werden kann und das Wohnen in der Stadt zu allen Jahreszeiten angenehm ist. Der Spartenbereich KundInnenmanagement und Vertrieb konzentriert dabei sämtliche Kommunikations- und Vertriebskanäle. Er fungiert als zentrale Anlaufstelle für alle Anliegen der Grazer Bevölkerung zu den Themen der Spartenbereiche Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Stadtraum. Der nachhaltige Dialog mit den Kundinnen und Kunden steigert das Bewusstsein für die Leistungen der Holding Graz, mit attraktiven zielgruppenspezifischen Angeboten werden die Produkte und Dienstleistungen der einzelnen Spartenbereiche stets aufs Neue an die KundInnenanforderungen angepasst. Ein weiterer Spartenbereich, die Kommunalwerkstätten, agiert als Dienstleister im Bereich der Wartung und Instandhaltung von kommunalen Fahrzeugen. Im Wettbewerb mit externen Serviceunternehmen differenzieren sich die Kommunalwerkstätten insbesondere über ihre konkurrenzfähigen Preise und den hohen Spezialisierungsgrad der MitarbeiterInnen an der Schnittstelle zwischen Fahrzeugtechnik und Kommunaltechnik. Dies garantiert, dass Maschinen, Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände stets funktionstüchtig auf Abruf zur Verfügung stehen und flexibel auf Kundenwünsche reagiert werden kann.
GESCHÄFTSMODELL STYRIAN AQUA SERVICE GMBH (SAS) Die STYRIAN AQUA SERVICE GmbH bietet ihre Dienstleistungen im Anlagenmanagement für Trinkwasser und Kanal, vowiegend für Wasser- und Abwasserverbände, Kommunen und Baufirmen, an. Für den Spartenbereich Wasserwirtschaft der Holding Graz wickelt sie außerdem die Arbeiten im Rahmen des Jahresrohrlegevertrages ab. Erlöse lukriert die SAS primär aus diesen Geschäften. Aus dem Knowhow des Spartenbereichs Wasserwirtschaft der Holding Graz und der SAS werden wertvolle Synergien genutzt – dadurch genießt die SAS einen deutlichen Vorteil gegenüber Mitbewerberinnen und Mitbewerbern und es ist für beide Unternehmen eine hohe Wertschöpfung garantiert. Als reines Dienstleistungsunternehmen benötigt die Gesellschaft bestens ausgebildete FacharbeiterInnen und TechnikerInnen in den Sparten Trinkwasser und Abwasser. Da ein ordnungsgemäßer Betrieb, die Wartung und die Instandhaltung von Wasserver- und -entsorgungsanlagen zunehmend an Bedeutung gewinnen, wird die SAS auf lange Sicht ihre überregionalen Dienstleistungen in den Sparten Trinkwasser und Abwasser weiter ausbauen. ZENTRALWASSERVERSORGUNG HOCHSCHWAB SÜD, GESELLSCHAFT M.B.H. (ZWHS) Rund ein Drittel des Wasserbedarfs für Graz stammt aus dem südlichen Hochschwabgebiet. Über die Anlagen der ZWHS mit zwei Vertikalfilterbrunnen und zwei Hochbehältern gelangt das Hochschwabwasser völlig naturbelassen und unbehandelt über eine 78 Kilometer lange Transportleitung nach Graz. Dabei handelt es sich um Grundwasser, dessen Entnahme durch das Wasserrechtsgesetz geregelt ist. Die Gesellschaft kommt im Rahmen der wasserrechtlich bewilligten Entnahme (200 Liter pro Sekunde) den vertraglichen Verpflichtungen nach, ihren GesellschafterInnen, u. a. auch der Holding Graz mit ihrem Spartenbereich Services Wasserwirtschaft, eine vereinbarte Wassermenge zu kostendeckenden Preisen zu liefern. Diese Bedingun-
gen stellen beschränkende Vorgaben dar, sodass man hier von einem Markt im eigentlichen Sinne nicht sprechen kann. Ein Team aus ausgebildeten FacharbeiterInnen mit zusätzlichem WassermeisterInnenzertifikat sorgt mit der Instandhaltung der Anlagen dafür, dass die Trinkwasserversorgung für die GesellschafterInnen sichergestellt ist. Zusätzlich verpachtet die ZWHS den Ausflugsgasthof Bodenbauer und organisiert gemeinsam mit der Gemeinde St. Ilgen und dem Verein Hochschwabmuseum Ausstellungen im Hochschwabmuseum. SERVUS ABFALL DIENSTLEISTUNGS GMBH Die SERVUS ABFALL Dienstleistungs GmbH & Co KG wurde im Jahr 2002 als PPP (Public Private Partnership)-Modell zwischen der damaligen AEVG Abfall- Entsorgungs- u. VerwertungsGmbH und nunmehrigen Holding Graz Services Abfallwirtschaft, und Partneinnen und Partnern aus der Privatwirtschaft gegründet. Ziel ist die Umsetzung wesentlicher abfallwirtschaftlicher Maßnahmen im Großraum Graz. Durch eine flächendeckende getrennte Sammlung von Altstoffen (Altglas, Altpapier, biogene Abfälle) im Stadtgebiet Graz kommt es zu weniger Fehlwürfen und somit zu einer hohen stofflichen Verwertung. Am Firmenstandort in Graz steht zur Abwicklung der Sammlung ein entsprechender Fuhrpark zur Verfügung. In Frohnleiten betreibt die SERVUS ABFALL eine Anlage zur biologischen Abfallbehandlung, in der die Restmüllmengen aus dem Großraum Graz getrocknet werden und damit ökonomischer verwertet werden können. Mit diesem Verfahren erreicht man aus den gegebenen Mengen eine deutliche Erhöhung bzw. bessere Nutzung des Heizwertes. Zu den Aufgaben der SERVUS ABFALL zählen weiters die landwirtschaftliche Kompostierung von getrennt gesammelten Bioabfällen und Grünschnitt, die Aufbereitung von Abfällen zur thermischen Verwertung (Siebüberlauf, Klärschlamm) und die Weiterverarbeitung von Altpapier und Altholz. Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen und der Verträge zwischen der Stadt Graz und der Holding Graz bzw. Holding Graz und SERVUS ABFALL ist der Entsorgungsauftrag klar geregelt. Ein akti-
ver Marktauftritt ist daher sehr eingeschränkt möglich. Ziel ist es, weiterhin eine optimale getrennte Sammlung von Altstoffen sowie die bestmöglichen Entsorgungswege zu adäquaten Marktpreisen anzubieten. A.D. BIOERDE UND KOMPOST GMBH A.D. BioErde produziert Gartenerde und Kompost als Dünger bzw. Bodenverbesserungsmittel aus Bioabfall (Kreislaufwirtschaft). Das Unternehmen betreibt auf einem ca. 12.000 Quadratmeter großen Betriebsareal in Kaindorf eine Bioabfallkompostierung. Die Erlöse stammen in erster Linie aus der Dienstleistung der Kompostierung von Bioabfall und anderen organischen Abfällen. Dabei übernimmt das Unternehmen einen Teil des von der SERVUS ABFALL Dienstleistungs GmbH gesammelten Bioabfalls, der Rest stammt aus anderen Regionen im Umfeld der Anlage. Weitere Erlöse stammen aus dem Verkauf von Kompost und (fertiger, mit Kompost abgemischter) Erde, der Bioerde. Die Bioerde wandert wieder ins Recyclingcenter der Holding Graz Services Abfallwirtschaft, wo sie an die BewohnerInnen der Stadt verkauft wird. BioErde produziert derzeit vor allem für den Grazer Markt, der weiter ausbaufähig ist, und für Abnehmerinnen und Arbeitnehmer von Erde im näheren Umfeld der Betriebsanlage. WASCHBETRIEBE GRAZ GMBH Die Waschbetriebe Graz verstehen sich als Dienstleister im Bereich der Fahrzeugwäsche im Großraum Graz. Nach Möglichkeit sollen sämtliche Lastkraftwägen der Holding Graz am Standort in Graz gereinigt werden, um innerbetrieblich Synergien zu schaffen. Am Standort in Graz wird Lkw-Außenreinigung, am Standort in Werndorf zusätzlich Tank-Innenwäsche angeboten. Dabei wird großes Augenmerk auf minimalen Ressourceneinsatz und größtmögliche Schonung der Umwelt gelegt. Mit diesem Service sind die Waschbetriebe der einzige Komplettanbieter von Reinigungsdienstleistungen im Lkw-Segment mit zwei verkehrstechnisch optimal liegenden Standorten. Ziel ist, auch weiterhin Nummer eins im Großraum Graz zu bleiben.
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 39
GESCHÄFTSMODELL FLUGHAFEN GRAZ GMBH Der Flughafen Graz leistet für die Erreichbarkeit und die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Steiermark einen unverzichtbaren Beitrag und ist ein starker Motor für die regionale Entwicklung und Standortattraktivität. Als regionale Infrastrukturdrehscheibe werden hier Flughafen, Autobahn und Zugverbindungen vernetzt und dienen als wichtiger Ausgangspunkt für den PassagierInnen- und Gütertransport sowie für Urlaubsreisende. Das Land Steiermark weist eine Exportquote von über 50 Prozent auf, wobei mehrere Milliarden Euro an exportierten Waren dem Flughafen Graz zugerechnet werden. Darüber hinaus stimuliert der Flughafen Graz ebenso die Nächtigungsentwicklung im Tourismus. Rund 900 Beschäftigte sind am Standort Flughafen in rund 50 Unternehmen tätig. Damit hat das Unternehmen Flughafen Graz als bedeutender Arbeitgeber Gewicht. Gut ausgebildete und leistungsfähige MitarbeiterInnen aber auch modernste Infrastruktur und Technik sind Voraussetzung für die Weiterentwicklung, Wettbewerbsfähigkeit und Innovationsfähigkeit des Flughafens Graz. Die Catchment Area, das Einzugsgebiet, aus dem die Fluggäste kommen, überschneidet sich mit denen der Flughäfen Wien, Klagenfurt und Maribor, wobei Klagenfurt und Maribor ebenso wie der Flughafen Graz als Regionalflughäfen gelten und daher als vergleichbare Mitbewerber angesehen werden können. Zugute kommen dem Flughafen Graz die im Vergleich mit anderen Regionalflughäfen sehr guten Anbindungen an diverse europäische Hubs. Aber auch die wirtschaftliche Lage der europäischen Luftverkehrswirtschaft, die sich in ausgeprägtem internationalem Wettbewerb mit Wirtschaftsräumen wie China, Indien, Südostasien, den USA etc. befinden, sowie krisenhafte Ereignisse und die neuen verschärften Marktbedingungen, die durch die Liberalisierung und Entwicklung der Low-Cost-Carrier geschaffen wurden, haben Einfluss auf den Flughafen Graz als europäischen Regionalflughafen.
40 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
rotzdem ist der Flughafen Graz nach wie vor stärker von der regionalen Wirtschaftsentwicklung abhängig als von der globalen Aviation-Entwicklung. Das Unternehmen finanziert sich hauptsächlich aus dem erwirtschafteten Cashflow. Liquidationslücken werden mittels konzerninternen Cashpoolings abgedeckt. Die Haupterlösquellen stammen zu 75 Prozent aus der Aviation (Luftfahrzeug- und PassagierInnenHandling), 25 Prozent betreffen Non-Aviation-Umsätze wie z. B. Frachterlöse, Mieten und Pachten. ANKÜNDER GMBH Das Werbeunternehmen Ankünder ist der führende Anbieter von Out-of-Home-Medien im südösterreichischen Raum und auch in den Auslandsmärkten Slowenien und Kroatien erfolgreich tätig. Mit dem Anspruch, die Werbeziele seiner Kundinnen und Kunden bestmöglich zu erreichen, bietet das Unternehmen ein umfangreiches Portfolio für Außenwerbung an, von der regionalen Kulturkampagne bis zur nationalen Großkampagne, vom Plakat bis zur Videowall. Der Ankünder finanziert sich primär durch das Vermieten von Werbeflächen. Durch das Angebot an hochwertigen Werbeträgern und modernem Stadtmobiliar leistet er einen wichtigen Beitrag zur städtischen Infrastruktur und verbessert damit für die BürgerInnen der Stadt die Informations- und Lebensqualität im öffentlichen Raum. Dabei werden Wartehallen, Litfaßsäulen und City Lights stilvoll in das Gesamtkonzept einer Stadt integriert, wobei hochwertiges Design und Funktionalität eine wichtige Rolle spielen. Fokus der strategischen Ausrichtung ist das Halten und Ausbauen der Marktführerschaft. Die Dynamik des Werbemarktes sieht der Ankünder als Herausforderung und Chance, seinen Kundinnen und Kunden mit innovativen Produkten und Ideen zu begegnen. Hier spielen neue technologische Entwicklungen, wie die Möglichkeiten zur Interaktion von Offline- mit Online-Medien, zunehmend eine wichtige Rolle.
FREIZEIT GRAZ GMBH Die Freizeit Graz GmbH betreibt und errichtet Sport-, Freizeit- und Gastronomieeinrichtungen im Interesse der Holding Graz und damit auch der Eigentümerin Stadt Graz. Mit sieben Bädern und drei Wellnessbereichen sorgt die Freizeit Graz für Erholung, Wellness und Sport, unter anderem auch mit optimalen Trainingsmöglichkeiten für Sportvereine. Das Schloßbergrestaurant, das Café Rosenhain und das Hilmteichrestaurant inklusive Teichbewirtschaftung sowie das Naherholungszentrum Thalersee runden das Angebot ab. Die Freizeit Graz finanziert sich über die Erlöse aus dem Verkauf von Bade- und Wellnesseintritten und über die Verpachtungen von Gastronomiebetrieben. Hoch qualifizierte MitarbeiterInnen sorgen für die Wartung und Instandhaltung der Bäder-, Saunaund Wellnessbereiche und für den Komfort und die Sicherheit der Badegäste. Die Bäder der Freizeit Graz nehmen auf dem Bädermarkt eine schwierige Position ein. Während die Freizeit Graz den Auftrag hat, die Betriebsergebnisse permanent zu verbessern bzw. zu optimieren, handeln andere Bäder – vorzugsweise in ländlichen Gemeinden – im öffentlichen Interesse und setzen die Preise meist zu niedrig, also unwirtschaftlich, an. Die Freizeit Graz setzt daher auf Optimierung von Teilbereichen, Ausnützen von Synergien sowie attraktive Zusatzleistungen. Dabei erfordern die Kurzlebigkeit von bestimmten Trends im Tourismus- und Sportverhalten ein rasches Agieren bzw. Reagieren bei den Angeboten im Bäder- und Wellnessbereich. Ziel ist das Halten der USP (Unique Selling Proposition) in der Freizeitlandschaft Wasser, Berg und Gastronomie und eine klare Profilierung und Positionierung des Angebotes der Freizeit Graz. Die Dachmarke „Freizeit Graz“ mit den Kernstärken „Baden, Wellness, Berg & Genuss“ vereint dabei sämtliche Angebote und Produkte der beiden Holding Graz-Tochterunternehmen Freizeit Graz GmbH und Schöckl Seilbahn GmbH.
GESCHÄFTSMODELL SCHÖCKL SEILBAHN GMBH Der Schöckl ist der Ausflugsberg Nr. eins in der südlichen Steiermark und damit eines der etabliertesten naturtouristischen Ausflugsziele im Großraum von Graz. Die Schöckl Seilbahn GmbH deckt mit ihrem unmittelbaren Angebot, der Seilbahn, und Zusatzangeboten wie Rodelbahn, Trail Area, Disc-GolfAnlage, barrierefreiem Rundwanderweg und Gastronomiebetrieben die Nachfrage nach Erholung, Bewegung und Genuss. In den Wintermonaten spielen auch gesundheitliche Aspekte (Frischluft/Sonnenschein im Vergleich zu Feinstaub/Bodennebel) eine immer wichtigere Rolle. Erlöse lukriert das Unternehmen aus dem Kartenverkauf für die Seilbahn und die Sommerrodelbahn sowie über die Verpachtung von Gastronomiebetrieben. Mit der Attraktivierung des Schöckl-Plateaus und der qualitativen und quantitativen Erweiterung des Sommer- und Winterangebots soll eine nachhaltige Zukunftsentwicklung ermöglicht werden – unter Berücksichtigung der ökologischen Gegebenheiten und im Zusammenspiel mit ansässigen Unternehmen. BESTATTUNG GRAZ GMBH Als Traditionsunternehmen seit mehr als 100 Jahren genießt die Bestattung Graz bei der Bevölkerung und bei vielen öffentlichen Institutionen einen guten Ruf. Sie ist das zweitgrößte Bestattungsunternehmen Österreichs und betreut mit rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an ihrem Hauptsitz in Graz zwei Geschäftsstellen und darüber hinaus mit sieben Filialen steiermarkweit rund 70 Gemeinden. Als einziges steirisches Bestattungsunternehmen verfügt sie über ein eigenes Krematorium und kann daher Feuerverabschiedungen als Gesamtdienstleistungspaket anbieten. Handelsware, Ausrüstung und Betriebsmittel in Verwendung der Bestattung Graz entsprechen strengen behördlichen und gesetzlichen Auflagen hinsichtlich Umweltverträglichkeit. Das Unternehmen verfügt über eine gute Infrastruktur mit u. a. modernen KundInnenbereichen, den Kremationsanlagen, Aufbahrungshallen. Speziell
geschulte MitarbeiterInnen sind rund um die Uhr erreichbar und übernehmen für die Angehörigen im Todesfall die gesamte organisatorische Abwicklung. Erlöse erzielt das Unternehmen aus Bestattungsdienstleistungen (Erd- und Feuerbestattungen, inkl. Waren und Dienstleistungen), aus Kremationsdienstleistungen der Feuerhalle (auch für Fremdbestatter der gesamten Region inkl. Kärnten und Burgenland) sowie aus der Betreuung des Urnenfriedhofs (Gräbermieten/Gebühren, Friedhofsgärtnerei). Ein geringfügiger Teil des Umsatzes ergibt sich aus Provisionen für Zeitungsparten, Sterbeversicherung etc. Die Wettbewerbssituation in Graz unterliegt einer permanenten Verschärfung. Nach kurzem Einbruch des Interesses an der Bestattung Graz im Zuge des Neuauftretens von mehreren Bestattungsunternehmen anlässlich der Liberalisierung ab 2003 baute die Bestattung ihre Topposition sukzessive aus und verfügt nun über einen Marktanteil von 88 Prozent. CITYCOM TELEKOMMUNIKATION GMBH Die Citycom bietet Telekommunikationsdienstleistungen, unter anderem für Internet-Standortvernetzungen, Telefonanschlüsse und Telefonanlagen, und Rechenzentrumsdiensleistungen an. Dabei ist sie Komplettanbieterin im Bereich Breitband- und Rechenzentrumservices. Die Rahmenbedingungen dafür gibt die Rundfunk- und Telekom-Regulierungs GmbH (RTR) vor. Das Glasfasernetz der Holding Graz in Verbindung mit der Bewirtschaftung durch die Citycom stellt einen wichtigen Standortfaktor für den Lebens- und Wirtschaftsraum Graz dar. Tausende Kilometer an Glasfasern, eigene und entbündelte Kupferleitungen sowie störungssicherer Richtfunk bilden eine sichere Basis für Internetanbindungen oder Firmennetzwerke. In die Erweiterung und Wartung des Netzes, die Sicherung der Betriebsfähigkeit sowie die Instandhaltung der Schalt- und Überwachungseinheiten wird laufend investiert. Ein entsprechendes Qualitätsmanagementsystem (ISO9001Zertifizierung!) garantiert die hohe Qualität der
Dienstleistungen. Erlöse lukriert das Unternehmen vorwiegend über KundInnenaufträge im Rahmen von Vernetzungen im Eigennetz und in PartnerInnennetzen (von anderen Stadtwerken und Energieversorgerinnen und -versorgern), langfristig über Mieterträge aus der Bereitstellung der Infrastruktur und in Hinkunft vor allem aus der Bereitstellung von Rechenzentrum basierenden Dienstleistungen sowie dem Dienstleistungspaket „knoxdata“, das gemeinsam mit der WienEnergie angeboten wird. Bei Letzterem handelt es sich um „Infrastructure As A Service“ (IAAS), es richtet sich an kleine und mittlere Unternehmen (KMUs). ACHTZIGZEHN – AGENTUR FÜR MARKETING UND VERTRIEB Das Leistungsspektrum der achtzigzehn umfasst Grafik und digitale Kommunikationsmaßnahmen für das gesamte „Haus Graz“. Die achtzigzehn befasst sich mit der Konzeption, Beratung und Umsetzung von analogen und digitalen Kommunikations- und Werbelösungen. Die Qualifikation der MitarbeiterInnen wird durch laufende Weiterbildungsmaßnahmen auf dem neuesten Stand gehalten. Die „Grafik“ hat in ihrer Rolle als Art Direction die Gesamtverantwortung für Corporate Identity und Corporate Design und deren Weiterentwicklung und Wahrung inne – unabhängig vom jeweiligen Auftraggeber. Weiters entwickelt sie Konzepte und wickelt sämtliche grafisch aufbereiteten Drucksorten und Werbemittel für die Holding Graz und Teile der Stadt Graz ab. Die „Digitale Kommunikation“ ist verantwortlich für die konzernweite Kommunikationsstrategie auf allen Kanälen und digitalen Plattformen. Im Fokus stehen die Konzeption, Aufbereitung und Umsetzung sämtlicher digitaler Kommunikationsmaßnahmen für die Holding Graz und deren Online-Community. Als Inhouse-Agentur und interne Dienstleisterin agiert die achtzigzehn service- und kundinnenorientiert, jedoch nicht gewinnorientiert.
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 41
... FÜR DIE ZUKUNFT
Foto: Andrea Eidenhammer
RISIKEN & CHANCEN
42 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
RISIKEN & CHANCEN RISIKO- UND CHANCENMANAGEMENT Hauptziel des Risiko- und Chancenmanagements (RCM) ist das Sichern bestehender und zukünftiger Ertragspotenziale. Die unmittelbare Verantwortung liegt bei der Leitung der jeweiligen Unternehmenseinheiten. Generelle Zielsetzung ist eine aktive, frühzeitige Identifizierung, Bewertung, begleitende Überwachung und angemessene Bewältigung aller wesentlichen, sich nachteilig für die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage auswirkenden, realen, latenten und potenziellen Risiken. STRATEGISCHE RISIKEN Die jährliche Businessplanung wird revolvierend für einen Fünfjahreszeitraum durchgeführt und leitet sich von der Konzernstrategie ab. Die Ziele werden für jeden Geschäftsbereich und jedes Tochterunternehmen festgelegt und laufend in Managementgesprächen hinterfragt. Bei Abweichungen werden umgehend Maßnahmen zur Gegensteuerung ergriffen. Die Holding Graz ist von Verträgen mit Lieferfirmen, Kundinnen und Kunden und PartnerInnenunternehmen abhängig, deren Kündigung oder Nichterfüllung einen negativen Einfluss auf die Ziele des Konzerns haben kann. FINANZIELLE RISIKEN Durch eine strukturierte Regelung der Betragslimits werden finanzielle Transaktionen entsprechend ihrer Größenordnung einem Prüfungsverfahren unterzogen. Für die Gesellschaft bestehen keine Kursrisiken, da die Fremdfinanzierung ausschließlich im Eurobereich erfolgt. Schwankende Börsenkurse stellen kein Risiko dar, da sämtliche Wertpapiere veräußert wurden. Derivative Finanzinstrumente werden nicht angewandt. Die aktuelle Finanzmarktsituation beeinflusst die Zinssituation, da in den Margen ein Risiko- und Liquiditätsaufschlag einfließt. Eigenkapitalausstattung und Eigentümerstruktur verleihen der Holding Graz eine sehr gute Bonität. Zu den bestehenden langfristigen Krediten erfolgte im Geschäftsjahr 2014 eine
kurzfristige Liquiditätsentnahme aus dem CashPool der Stadt Graz. Seit Beginn des dritten Quartals 2008 ist die Holding Graz im Cash-Pooling der Stadt Graz integriert. Der Cash-Pool wird über die Finanzdienstleistungsgesellschaft der Stadt (Grazer UnternehmensfinanzierungsGmbH) geführt und ist durch eine Haftungserklärung der Stadt unterlegt. Mit der Finanzierungs- und Zinsstrategie 2013 wurde im Gemeinderat Anfang 2013 beschlossen, dass neben Langfristfinanzierungen auch die kurzfristigen Finanzmittel prioritär über die Grazer UnternehmensfinanzierungsGmbH bereitgestellt werden. Die gewährten Konditionen im Cash-Pool entsprechen der Marktsituation. Eine direkte Finanzmittelaufbringung über den Geldmarkt wird von der Holding nur mehr in Ausnahmefällen durchgeführt werden. In der Gemeinderatssitzung am 27. 2. 2014 wurde die Finanzierungs- und Zinsstrategie 2014 beschlossen. An der Quote der Fixverzinsung am konsolidierten Nettofinanzschuldenportfolio der Stadt mit einer Bandbreite zwischen 70 und 100 Prozent wird auch für das Jahr 2014 festgehalten. Bedingt durch die Neuausrichtung des „Hauses Graz“ finden diese Beschlüsse auch in der Holding Graz Anwendung. Die Finanzierung der Holding erfolgt in Absprache mit der Finanz- und Vermögensdirektion der Stadt. Der Bestand an originären Finanzinstrumenten (Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie Finanzforderungen und Finanzschulden) ist aus der Bilanz bzw. aus dem Anhang ersichtlich. BESCHAFFUNGSRISIKEN Mehr als 95 Prozent der Beschaffungen erfolgen in Österreich, die restlichen 5 Prozent innerhalb der EU, also auf Märkten, wo keine Risiken durch Transportprobleme, Streiks, politische Instabilität oder ethische Risiken zu erwarten sind. Preisschwankungen auf dem Rohstoff- und Energiemarkt wird durch entsprechende Beschaffungsstrategien entgegengewirkt.
PERSONELLE RISIKEN Die Fähigkeiten der MitarbeiterInnen der Holding Graz zu entwickeln und weiter auszubauen, gehört zu den wesentlichen Grundprinzipien. Ein umfangreiches Weiterbildungsangebot, periodische MitarbeiterInnengespräche, ein Prämiensystem u. Ä. sind zentrale Instrumente, um qualifizierte und motivierte MitarbeiterInnen an das Unternehmen zu binden. BETRIEBLICHE RISIKEN HOLDING GRAZ LINIEN (HGL) Aufgrund der Erhöhung der Feinstaubwerte in Graz und der Übertretung der durch die EU vorgegebenen Grenzwerte ist künftig mit Strafzahlungen zu rechnen. Um dagegenzuwirken, werden von den HGL jährlich Aktionen zur Senkung der Werte durchgeführt („Feinstaub-Ticket“, „Bus Bahn Bim for two“, „Jahreskarte Graz“). Die EU-Verordnung über Personenverkehrsdienstleistungen verlangt, dass auch nationale Gesetze (Kraftfahrliniengesetz und ÖPNRV-Gesetz) angepasst werden. Es wurden Novellierungsentwürfe erstellt, eine Beschlussfassung erfolgte aber nicht. Die HGL sind von dieser Rechtsunsicherheit kaum betroffen, da die „Inhouse-Vergabe“ ihrer Verkehrsdienstleistungen vorerst einen Wettbewerb ausschließt. Dies wird auch durch den Verkehrsfinanzierungsvertrag (VFV I) mit der Stadt untermauert. Mit 2017 besteht erstmals die Möglichkeit, den VFV I zu kündigen. Durch die Umsetzung des mittlerweile vierten Maßnahmenpakets bei den Variobahnen konnten die Erschütterungen auf ein mit den Bestandsfahrzeugen vergleichbares Niveau gesenkt werden. 2015 soll ein noch „weicheres“ Rad (Gummifederung zwischen Radreifen und Felge) getestet werden. Als Risiko für etwaige Feinstaubfahrverbote bleiben nach dem Ersatzprogramm 2014 noch 86 Busse der Schadstoffklasse EURO III in Betrieb. Diese werden zwischen 2018 und 2020 ersetzt – aus aktueller Sicht durch extrem schadstoffarme Busse der neuesten Generation mit Dieselmotoren (derzeit Schadstoffklasse EURO VI). Inwieweit zum Zeitpunkt
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 43
RISIKEN & CHANCEN der Ausschreibung alternative Antriebssysteme, wie etwa Batteriebusse, in Serienreife zur Verfügung stehen, kann derzeit nicht beantwortet werden. HOLDING GRAZ SERVICES Wasserwirtschaft Die zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit eingeleiteten Erneuerungsstrategie wird weiterverfolgt, müsste aber forciert werden. Weiterhin sollen die bis zu 140 Jahre alten Wasserleitungen saniert werden. Aufgrund der reduzierten Finanzmittel (die Erneuerungsrate liegt nur bei rund 0,5 statt 1 Prozent) muss damit gerechnet werden, dass die Wasserverluste weiter ansteigen. In den letzten Jahrzehnten konzentrierten sich die Aktivitäten auf den Kanalneubau. Dadurch entstand ein Rückstand bei der Sanierung alter Kanalanlagen. Um Störungen und Umweltschäden zu vermeiden, müssen die Sanierungsmaßnahmen künftig forciert werden. Die Wasserwirtschaft ist in die Planung der Kraftwerke Stübing, Gratkorn und Graz-Mitte eingebunden, um einer möglichen negativen Beeinflussung der Wasser- und Abwasserentsorgung in Graz vorbeugen zu können. Der für die Abwasserentsorgung notwendige zentrale Speicherkanal steht im Zusammenhang mit dem geplanten Murkraftwerk GrazMitte und gilt als wichtiges Umweltschutzprojekt. Die Holding fungiert gegenüber der Stadt bei Investitionsmaßnahmen am Kanalnetz als Gesamtverantwortliche. Sie tritt als Vertreterin auf und übt indirekt auch eine Bauherrenfunktion aus. Somit könnte sie im Schadensfall zur Haftung herangezogen werden bzw. auch schadensersatzpflichtig werden. Abfallwirtschaft Die Leistungen hinsichtlich der zu sammelnden bzw. behandelnden Abfallmengen sind im Wesentlichen durch langfristige Verträge abgesichert (Entsorgungsvertrag, Beteiligung „Servus Abfall“). Die beengten Platzverhältnisse für den Anlagenbetrieb in der Sturzgasse (Restmüllbehandlung, Bioab-
44 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
fallbehandlung, Recyclingcenter) stellen ein bedeutendes Risiko dar. Im Zuge der Einsparungsmaßnahmen wird eine Änderung des Entsorgungskonzepts umgesetzt. Diese beinhaltet das Risiko einer eventuell nötigen Neuausschreibung des Gesamtkonzepts. Die weltmarktbedingten Schwankungen des Altstoffverwertungsmarktes haben einen bedeutenden Einfluss auf die Verwertungserlöse. Einen wesentlichen Einfluss stellen die von der Stadt auf fünf Jahre voraus vorgegebenen limitierten Investitionen und Kostenersätze dar. In der Abfallentsorgung ist eine Leistungseinschränkung nicht möglich, sodass Kostensteigerungen bei extern zuzukaufenden Leistungen und Personalkosten kaum oder nicht ausgeglichen werden können. Stadtraum Die Anforderungen an Zustand und Verfügbarkeit des öffentlichen Raums sind in den letzten Jahren spürbar gestiegen. Die steigende Anforderung an ein sauberes Stadtbild ist die größte Herausforderung. Gesetzliche Rahmenbedingungen wie ArbeitnehmerInnenschutz, Sozial- und Lenkvorschriften, die für den Magistrat Graz nicht gültig waren, sind nun durch die Übertragung der Leistungen der Daseinsvorsorge in die Holding Graz bindend. Als Erfolg kann die Mittelbindung von 4 Millionen Euro für die Straßensanierung verzeichnet werden sowie eine Aufstockung der Sanierungsmittel für Brücken und Kunstbauten für 2015 und 2016 um eine weitere Million Euro. Kommunalwerkstätte MitarbeiterInnen werden laufend geschult und auf aktuelle Entwicklungen bei Fahrzeugen und Kommunalaufbauten eingearbeitet, um dem Anspruch der Kundinnen und Kunden, eine schnellstmögliche Wartung, Reparatur und Instandhaltung zu erhalten, unter Beachtung des Aufwandes mit Fremdleistern gerecht zu werden. Ebenso sind krankheitsbedingte und altersbeding-
te Abgänge in der notwendigen Fachqualität und Quantität nachzubesetzen. Eine Chance ist hier vor allem, eigene Lehrlinge als FacharbeiterInnen behalten zu können und die für die spezifische Lehrlingsausbildung notwendige Ressource auszubauen. Um die Kosten bei der Reparatur von Kommunalfahrzeugen zu optimieren, wird in Richtung Strategie der vorbeugenden Wartung und Instandhaltung gearbeitet. Hierfür muss der Bereich Services Kommunalwerkstätte von den internen Kundinnen und Kunden jedoch wieder vermehrt in Ausschreibungen und Beschaffungsvorgänge eingebunden werden. HOLDING GRAZ BETEILIGUNGEN Teilkonzern Ankünder GmbH Die wirtschaftliche Entwicklung in Europa lässt Werbeentscheidungen deutlich kurzfristiger werden, langfristige Planungen sind nur bedingt möglich. Insgesamt soll der Werbemarkt der Eurozone im Jahr 2014 nur minimal wachsen. Der Anteil der Außenwerbung hält sich dabei stabil bei 7 Prozent. Als tendenziell stärker sind die Auswirkungen der Wirtschaftskrise in den Auslandsmärkten einzuschätzen. Voraussichtlich wird der Verdrängungswettbewerb im Teilmarkt „Großplakat“ fortgeführt werden, dem mit intensiver KundInnenbetreuung, hohen Qualitätsstandards der Werbeträger und ständiges Entwickeln innovativer Dienstleistungen begegnet werden muss. Die technologischen Veränderungen (Interaktivität, Social Media, Digitalisierung) bewirken einen strukturellen Wandel und bringen große Herausforderungen für alteingesessene, klassische Medienunternehmen. Österreichweit ist die Einführung digitaler Werbeträger in Vorbereitung. Der Zeitpunkt und der Umfang der dafür erforderlichen Investitionen sind noch nicht genau absehbar. Die Marktsituation in Kroatien hat sich durch den Markteintritt von Zagreb Plakat/Media deutlich verändert. Wir begegnen dieser Situation mit intensiven
RISIKEN & CHANCEN Verhandlungen über eine Kooperation sowie mit der Fortsetzung der eingeleiteten Restrukturierung. Teilkonzern Flughafen Graz Betriebsgesellschaft m.b.H. Flughäfen in Europa müssen sich auf ein schwach steigendes PassagierInnenaufkommen einstellen, das sich auf weniger Flüge aufteilt. Dies lässt sich 2014 auch bei den Flugbewegungen in Graz mit einem Rückgang von 3,3 Prozent ablesen. Die Konsolidierungsprogramme der Airlines stellen Regionalflughäfen vor große Herausforderungen. Die ausgedünnten Streckennetze werden meist von Low-Cost-Carriern aufgefüllt, die aber keine Rettungsanker für regionale Flughäfen sein können. Künftig wird der Fokus noch mehr auf die Entwicklung der Non-Aviation-Erträge zu legen sein. 1,8 Millionen BesucherInnen frequentieren jährlich den Flughafen. Freizeit Graz GmbH Die Bäder der Freizeit Graz GmbH nehmen auf dem Bädermarkt eine schwierige Position ein. Versehen mit dem Auftrag, betriebswirtschaftlich das Ergebnis permanent zu verbessern, müssten die Eintrittspreise einer Anpassung unterzogen werden. Die Preise der Frei- und Hallenbäder sind jedoch nur beschränkt veränderbar, der Spielraum bei der Preisgestaltung der Wellnessbäder ist ungleich größer. Die Freizeit Graz setzte daher 2014 stark auf Qualitäts- und Angebotserweiterung in den Wellnessanlagen, auf Kooperationen und Zusatzleistungen und auf verstärkte Präsenz in sozialen Netzwerken. Die Kurzlebigkeit von bestimmten Trends im Tourismusund Sportverhalten erfordert ein rasches Agieren bzw. Reagieren. Schöckl Seilbahn GmbH Technische Probleme und Umweltprobleme können bei einer Seilbahn, bei Schleppliften bzw. bei der Sommerrodelbahn immer eintreten und Schäden bzw. Betriebsunterbrechungen verursachen. Zu den erforderlichen organisatorischen Vorkehrungen (Krisenmanagementplan) und sicherheitstechnischen
Investitionen (Brandmeldeanlagen) werden zwecks optimaler Abstimmung zusätzlich bei jeder Revision Rettungsübungen mit externen Institutionen wie der Alpinpolizei, Rettung, Freiwilligen Feuerwehr usw. durchgeführt. Zur allgemeinen Risikoabdeckung wurden Versicherungen abgeschlossen. Bestattung Graz GmbH An der Wettbewerbssituation hat sich wenig geändert, weiterhin dringen MitbewerberInnen in Kerngebiete der Bestattung Graz GmbH ein. Ein starkes Wachstum des Geschäftsfeldes Feuerbestattung und Kremationsdienstleistung für FremdbestatterInnen führte zu einer effizienten Auslastung des Krematoriums. Eine Sanierung und die Modernisierung der Verbrennungs- und Filteranlagen im Krematorium taten der wachsenden Zahl an Feuerbestattungen genüge. Eine Konsolidierung des Bestattungsmarktes insgesamt ist mittelfristig nicht zu erkennen. Neben lokalen Anbietern ist in Zukunft mit dem vermehrten Auftreten von Großbestattungsunternehmen zu rechnen. Citycom Telekommunikation GmbH Insgesamt spiegelt die Risikoauswertung das hochkompetitive Marktumfeld wider, aber auch die spezielle Situation der Citycom als ein aus der Holding Graz gewachsenes Unternehmen, das auch eine starke interne Dienstleistungskomponente hat. Das Marktumfeld liegt in einem Verdrängungsmarkt und ist von einem Preisverfall (bezogen auf die Bandbreite) gekennzeichnet. Dem ist durch eine Verbreitung der KundInnenbasis und einen Ausbau der Dienstleistungen entgegenzuwirken. Die Risiken werden durch Redundanzen minimiert; Rechenzentren sind georedundant, IT-Systeme sind durch Batteriesysteme bzw. Notstromdieselaggregate vor Stromausfällen geschützt, das Backbone wird in Form eines Ringes geführt. Für besonders wichtige Strecken besteht die Möglichkeit, zusätzlich zur Festnetzleitung Richtfunk als „Sicherheitsleitung“ zu schalten.
Grazer Schleppbahn GmbH Die Schleppbahn hat rund 0,7 Millionen Euro Fördermittel für die Sanierung der Gleisanlagen erhalten und hat im Gegenzug eine Jahresfracht von 37.000 Tonnen im Zeitraum 2011 bis 2015 zugesichert. Bis inklusive 2013 wurde diese Vorgabe deutlich überschritten. Aufgrund von Veränderungen im Abfallwirtschaftsmarkt sind die Tonnagen 2014 deutlich gesunken, die in Summe von allen Kundinnen und Kunden zu erbringenden 37.000 Tonnen werden nicht erreicht. Sollte es zu einer anteiligen Rückzahlungsaufforderung kommen, geht man davon aus, dass diese Kosten extern getragen werden. Servus Abfall Dienstleistungs GmbH Langfristige Vertragsabschlüsse mit den Zuliefer- und Abnahmebetrieben vermindern das Risiko einer raschen Auflösung der Gesellschaft. Durch Umstellung in eine MBS (Mechanisch-biologische Stabilisierung = Trocknungsbetrieb) wurden die Risiken reduziert. Durch Investitionen in den Fuhr- und Maschinenpark und die Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben sowie die Erfüllung und Einhaltung von Bescheidauflagen wird das technologische Risiko minimiert. A.D. BioErde und Kompost GmbH Die Risiken liegen in der Abhängigkeit von Wetterereignissen, die die Produktion und die Betriebsstätte beeinträchtigen können, und im Ausfall von Kundinnen und Kunden, die Bioabfall liefern. Als Gegenmaßnahmen sind die rechtzeitige Abdeckung der Kompostmieten und eine möglichst langfristige KundInnenbindung geplant. Waschbetriebe Graz GmbH Derzeit sind drei Risiken vorhanden: Neben der Anlagensoftware in Graz und dem Risiko eines Hauptpumpenausfalles in Werndorf ist die Ergebnisauswirkung der Zahlungsmoral der Kundinnen und Kunden ein Risiko. Bei den restlichen Gesellschaften bestehen für den Konzern Holding Graz keine wesentlichen Risiken.
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 45
... UND ES AUCH ZEIGEN LEISTUNGSKENNZAHLEN HOLDING GESCHÄFTSFELD
LEISTUNGSKENNZAHL
Management
Frauenanteil Holding Graz Konzern [%]* Anteil weibliche Führungskräfte 1. und 2. Ebene [%] BenutzerInnen-Interaktionen auf digitalen Kanälen [ausgenommen Intranet] Gesamte Reichweite aller digitalen Kanäle [Personen] Neu erreichte Personen durch alle digitalen Kanäle (ausgenommen Intranet) Finanzbetreuung von anderen Unternehmen im „Haus Graz“ Personalabrechnung für Drittunternehmen Durchschnittliche Stundenanzahl für Aus- und Weiterbildung pro MitarbeiterIn
IST 13
IST 14
17,49 15,63 836.568 10.665.608 7.055 11 33 k.A.
17,86 12,50 2.521.526 33.663.066 1.050.927 11 33 8,4
Holding Graz Linien
Beförderte Personen Zugkilometer Beförderte Personen pro Zugkilometer KundInnenzufriedenheit [Schulnote] Durchschnittsalter Bus [Jahre] Durchschnittsalter Straßenbahn [Jahre]
105.591.141 12.448.114 8,5 2,3 5,4 18,3
106.894.829 12.521.153 8,5 2,3 6,2 16,5
Wasserwirtschaft
Wasseraufbringung [m3] Leitungsbau Wasser VL [km] Werterhaltungsquote Wasser [%] Pro-Kopf-Wasserverbrauch [l pro Tag] Wasserverlustquote [%] Gereinigtes Abwasser [Mio. m3] Kanalreinigungsquote [%]** Werterhaltungsquote Abwasser [%] Leitungsbau Kanal [km]
20.044.195 11,7 183 130 15 32,54 32 35 3,5
19.673.565 10,5 169 130 15 31,54 38 76 5,9
Abfallwirtschaft
Siedlungsabfälle [t] Getrennt erfasste Abfälle [t] Restmüll pro EinwohnerIn pro Jahr [kg] Getrennt gesammelt (Papier, Glas, Bio) pro EinwohnerIn pro Jahr [kg] Gesamtrecyclingquote [%]
47.411 52.819 171 196 74
46.307 54.574 170 201 98
Stadtraum
Straßenerneuerungsquote [%] Straßeninstandsetzungsquote [%] Mittlerer Straßenzustand [Schulnote] Restmüll (Papierkörbe, Flächenreinigungen) [t] Streusplittverbrauch pro Kalenderjahr [t] Streusalzverbrauch pro Kalenderjahr [t] Betreute Flächen Park- und Grünanlagen [m2] Kehricht [t] Zu betreuende Bäume gesamt
0,3 0,5 2 3.091 814 4.392 2.405.605 5.505 21.925
0,4 0,6 2 1.876 1.429 3.206 2.412.600 2.377 21.949
Ankünder [Österreich Flächen]
Plakat (24 Bogen) Poster Light Rolling Board City Light Litfaßsäule Videowall Infoscreen Straßenbahn Bus Prismenwender
3.521 321 306 1.784 169 1 300 68 222 24
3.089 318 294 1.781 169 1 462 68 222 24
Flughafen
PassagierInnenaufkommen [PAX] Frachtaufkommen – Cargo [t] Flugbewegungen [Linien plus Charta] Höchstabfluggewicht – MTOW [t]
881.740 11.281 14.879 294.240
897.421 9.652 14.384 291.575
* Der Wert 2013 war im Haus Graz-Leistungsbericht 2013 nur für die Holding Graz (ohne Beteiligungen) angeführt und betrug 14,62 %. ** Der Wert 2013 betrug im Haus Graz-Leistungsbericht 2013 26 % und wurde nachträglich angepasst.
46 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
GESCHÄFTSFELD
LEISTUNGSKENNZAHL
IST 13
IST 14
Freizeit
BesucherInnen Freibad BesucherInnen Hallenbad BesucherInnen Sauna/Spa/Solarien Auslastung Freibad [%] Auslastung Hallenbad [%] Auslastung Sauna/Spa/Solarien [%] Umsatz Freibad/BesucherIn netto [€] Umsatz Hallenbad/BesucherIn netto [€] Umsatz Sauna, Spa, Solarien/BesucherIn netto [€]
379.863 168.406 85.746 20 57 65 4,02 3,90 11,13
249.332 172.232 89.866 13 58 68 3,72 3,77 11,60
Bestattung
Erdbestattungen Feuerbestattungen Urnenbeisetzungen Nur-Einäscherungen Auslastung Kremationsöfen [%] Urnenbeisetzungen am eigenen Urnenfriedhof [%] Einäscherung für FremdbestatterInnen [%]
878 1.535 1.336 2.102 121,23 36,60 57,79
905 1.588 1.332 2.408 133,20 39,04 60,26
Citycom
WLAN-Zugriffe Länge aller Glasfasern [km] Länge Netz (duct) Öffentliches Gratis-WLAN: Anzahl City-Access-Standorte
859.241 41.438 k.A. k.A
1.350.000 42.869 1.362 37
e-mobility
E-Autos bzw. 2-spurige Elektrofahrzeuge E-Bikes bzw. 1-spurige Elektrofahrzeuge PV-Anlagen Ladepunkte Veranstaltungen der e-mobility Graz GmbH
199 230 9 419 50
330 480 13 453 80
Energie Graz
Modulfläche Photovoltaikanlagen [m2] Jährlicher Ertrag Photovoltaikanlagen [kWh/a] Leitungslänge Fernwärme [km] Anschlusswert Fernwärme [€] Netzausfallzeit Stromnetz [Std] Fernwärmeversorgte Wohnungen Anzahl der betreuten Gemeinden „Licht komplett” Energieersparnis durch „Licht komplett” in steirischen Gemeinden [kWh/a] Anzahl der Elektrofahrzeuge
7.809 1.289.056 738 33.393 4 54.584 13 527.010 20
9.612 1.526.000 762 22.616 5 58.047 21 1.806.643 36
Schleppbahn
Tonnagen
42.240
33.840
STYRIAN AQUA SERVICE
Hydrantenkontrolle (St.) Externe Dienstleistungsaufträge Wasserzählertausch (St.) Bau von Versorgungsleitungen [m] Bau von Hausanschlussleitungen
3.850 85 4.713 10.044 455
4.333 84 6.862 8.470 484
Servus Abfall
Abfälle für die biologische Behandlung [t] Abfälle für die thermische Verwertung [t] Biogene Abfälle zur Kompostierung [t] Altpapier, Papier, Pappe [t] Weiß- und Buntglas [t] Umsatzerlöse in T €
57.042 46.624 30.977 24.831 7.534 18.917
79.855 35.462 33.267 24.830 7.391 15.077
ZWHS
Wasserlieferung an die Holding Graz Services [m3] Wasserlieferung an die Stadtgemeinde Frohnleiten [m3] Wasserlieferung an die Gemeinde Pernegg [m3] Wasserlieferung an die Stadtgemeinde Bruck a. d. Mur [m3] Wasserlieferung an die Stadtgemeinde Kapfenberg [m3]
5.169.710 785 17.467 309.009 476.250
5.426.520 2.722 28.806 304.819 460.960
BioErde
Verarbeitete Bioabfälle [t] Verkaufte BioErde & Kompost [m3]
4.940 1.922
4.733 1.597
Waschbetriebe
Tank-Innenreinigungen LKW-Aussenreinigungen Wasserverbrauch [m3] Stromverbrauch [kWh] Reinigungsmittelverbrauch pro Wäsche [kg]
2.400 8.800 6.048 112.837 3.140
1.845 9.870 5.195 94.968 6.383
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 47
Foto: Joel Kernasenko
48 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
FÜR EIN GUTES ERGEBNIS JAHRESABSCHLUSS
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 49
... FÜR EIN GUTES ERGEBNIS KONZERNBILANZ ZUM 31. DEZEMBER 2014 AKTIVA 2014 in €
2013 in T€
13.636.790,00
11.559
4.526.421,27
5.288
A. Anlagevermögen I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1. Rechte
2. Firmenwert
3. geleistete Anzahlungen
259.070,50
193
18.422.281,77
17.040
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
314.831.513,76
319.895
2. technische Anlagen und Maschinen
288.041.648,70
267.317
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
40.972.640,60
42.978
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
27.405.971,17
32.918
671.251.774,23
663.108
35.111.701,33
35.610
II. Sachanlagen
III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 2. übrige Beteiligungen 3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen 4. Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens
0,00
406
46.749.447,74
47.159
1.507.001,38
1.100
83.368.150,45
84.275
773.042.206,45
764.423
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
9.051.646,79
8.409
2. unfertige Erzeugnisse
6.307.630,10
4.232
269.371,96
287
0,00
56
B. Umlaufvermögen I. Vorräte
3. fertige Erzeugnisse und Waren 4. noch nicht abrechenbare Leistungen 5. geleistete Anzahlungen
4.414,79
1
15.633.063,64
12.985
11.775.770,54
13.515
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen
1.458.340,41
3.724
3. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände
20.642.524,13
18.847
33.876.635,08
36.086
III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten
3.450.466,01
4.998
52.960.164,73
54.069
7.197.372,20
7.156
423.356,00
459
C. Rechnungsabgrenzungsposten 1. Steuerabgrenzung 2. sonstige Rechnungsabgrenzungsposten
50 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
7.620.728,20
7.615
833.623.099,38
826.107
PASSIVA A. Eigenkapital I. Stammkapital
2014 in €
2013 in T€
50.000.000,00
50.000
3.683.747,79
3.684
II. Kapitalrücklagen 1. gebundene 2. nicht gebundene
202.819.550,94
220.686
206.503.298,73
224.370
272.716,48
273
III. Gewinnrücklagen 1. gesetzliche Rücklagen 2. andere Rücklagen (freie Rücklagen) IV. Bilanzverlust
9.822.490,43
12.390
10.095.206,91
12.663
-46.374.593,87
-42.987
6.305.099,44
7.060
226.529.011,21
251.106
231.256.211,14
240.322
49.467.701,01
48.743
28.244.639,56
27.754
1.626.855,20
1.636
9.045,26
8
3.158.397,11
2.263
davon Verlustvortrag € -42.987.357,28 (VJ: T€ -51.818,4) V. Anteile konzernfremder Gesellschafter
B. Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln C. Baukostenzuschüsse D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Abfertigungen 2. Rückstellungen für Pensionen 3. Rückstellungen für Kostenersätze 4. Steuerrückstellungen 5. sonstige Rückstellungen
26.981.670,92
27.563
60.020.608,05
59.224
130.011.015,81
130.016
56.284.964,29
16.031
E. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Darlehensgewährung von Nichtkreditinstituten 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
7.834.573,11
4.968
29.228.798,25
31.437
5. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen
19.171.708,03
19.554
6. sonstige Verbindlichkeiten
20.610.212,66
21.361
263.141.272,15
223.367
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
davon aus Steuern € 3.310.564,76 (VJ: T€ 1.447,2) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit € 4.228.026,08 (VJ: T€ 4.029,7) F. Rechnungsabgrenzungsposten Haftungsverhältnisse
3.208.295,82
3.345
833.623.099,38
826.107
138.820.780,64
132.928
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 51
... FÜR EIN GUTES ERGEBNIS KONZERN-GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG ZUM 31. DEZEMBER 2014
1. Umsatzerlöse 2. Veränderungen des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen 3. andere aktivierte Eigenleistungen
2014 in €
2013 in T€
212.184.380,00
210.490
2.001.745,07
2.778
4.019.727,71
4.341
4. sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen c) übrige
208.274,01
381
1.363.303,24
13.026
32.194.554,38
42.739
33.766.131,63
56.146
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen a) Materialaufwand
-20.145.541,25
-22.680
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
-23.344.008,60
-26.068
-43.489.549,85
-48.748
a) Löhne
-67.544.571,68
-66.326
b) Gehälter
6. Personalaufwand inklusive Kostenersätze an die Stadt Graz -40.786.662,01
-38.938
c) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche MitarbeiterInnenvorsorgekassen
-2.521.643,50
-4.910
d) Aufwendungen für Altersversorgung
-1.150.683,41
-574
-28.239.677,53
-27.307
-1.212.483,14
-1.077
-141.455.721,27
-139.132
-45.488.343,08
-44.677
12.416.106,52
11.528
-33.072.236,56
-33.149
e) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge f) sonstige Sozialaufwendungen 7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen abzüglich der Auflösung von Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln 8. sonstige betriebliche Aufwendungen a) Steuern, soweit sie nicht unter Steuern vom Einkommen fallen
-12.272.877,13
-1.794
b) übrige
-46.605.852,86
-46.375
-58.878.729,99
-48.169
-24.924.253,26
4.557
9. Betriebsergebnis (Zwischensumme aus Z 1 bis 8)
52 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
10. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 11. Erträge aus sonstigen Beteiligungen 12. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 13. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
5.718.746,62
1.132
0,00
197
3.050.148,65
2.936
951.340,83
891
0,00
2.731
15. Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
-4.745.996,37
-4.706
16. Zinsen und ähnliche Aufwendungen
-5.580.080,44
-5.917
-605.840,71
-2.736
-25.530.093,97
1.821
-444.416,48
9.290
-25.974.510,45
11.111
-107.403,00
-1.003
22. Auflösung von Kapitalrücklagen
20.201.560,71
1.347
23. Auflösung von Gewinnrücklagen
2.493.116,15
0
0,00
-131
0,00
-2.493
14. Erträge aus dem Abgang von und der Zuschreibung zu Finanzanlagen
17. Finanzergebnis (Zwischensumme aus Z 10 bis 17) 18. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 19. Steuern vom Einkommen 20. Jahresfehlbetrag/-überschuss 21. Minderheitenanteil
24. Zuweisung zur gesetzlichen Rücklage 25. Zuweisung zu freien Rücklagen 26. Jahresergebnis
-3.387.236,59
8.831
27. Verlustvortrag aus dem Vorjahr
-42.987.357,28
-51.818
-46.374.593,87
-42.987
28. Bilanzverlust
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 53
... FÜR EIN GUTES ERGEBNIS KONZERGELDFLUSSRECHNUNG ZUM 31. DEZEMBER 2014 Nettogeldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit: Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit +
2013 in T€ 1.821
45.488.343,08
44.677
Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen
+/-
Abschreibungen/Zuschreibungen auf Finanzanlagen
4.126.151,04
4.126
+/-
Verluste/Gewinne aus Anlagenabgängen
1.247.726,24
-2.533
-12.416.106,52
-11.529
-
Auflösung der Investitionszuschüsse
-
Auflösung der erhaltenen Baukostenzuschüsse
-2.745.336,13
-2.648
+
Entnahmen/Ausschüttungen von assoziierten Unternehmen 1)
1.468.741,41
939
-
1)
2014 in € -25.530.093,97
Ergebnisanteile von assoziierten Unternehmen
-5.098.901,28
-552
Geldfluss aus dem Ergebnis
6.540.523,87
34.302
-2.647.753,03
-2.893
-/+
Veränderung der Vorräte
-/+
Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
1.738.928,91
784
-/+
Veränderung der Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen
2.265.123,71
-444
-/+
Veränderung der sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten)
-1.759.409,83
2.649
+/-
Veränderung der erhaltenen Anzahlungen
2.866.603,00
2.269
+/-
Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
-2.208.394,54
10.501
+/-
Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen
+/-
Veränderung der Rückstellungen
+/-
Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten)
-382.293,62
3.926
1.503.168,33
-10.441
-887.840,94
2.943
Nettogeldfluss aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
7.028.655,86
43.595
Zahlungen für Ertragsteuern
-1.093.402,55
2.859
Nettogeldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit
5.935.253,31
46.454
Im Geschäftsjahr wurde die Gliederung nach IAS 7 vorgenommen. Die Vorjahreswerte wurden angepasst.
54 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
Nettogeldfluss aus der Investitionstätigkeit: -
Investitionen in immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen
-
Investitionen in Finanzanlagen
+
Erlöse aus dem Abgang von Anlagevermögen
-56.738.236,52
-64.290
-2.491.438,88
-40.024
3.404.009,94
46.116
-55.825.665,46
-58.198
Nettogeldfluss aus der Finanzierungstätigkeit: +
Einzahlungen in das Eigenkapital
0,00
4.967
-
Ergebnisanteil (Ausschüttung/Ergebnisabführung) Minderheitengesellschafter
-1.034.131,53
-630
+
Erhaltene Investitionszuschüsse (saldiert mit Rückzahlung)
5.658.134,29
42.911
+
Erhaltene Baukostenzuschüsse
3.469.826,07
4.243
+/-
Veränderung der Finanzverbindlichkeiten
40.248.892,17
-91.624
48.342.721,00
-40.134
Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel
-1.547.691,15
-51.878
Stand der flüssigen Mittel zum 1. Jänner
4.998.157,16
56.876
Stand der flüssigen Mittel zum 31. Dezember
3.450.466,01
4.998
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 55
... UM ZU VERSTEHEN ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
I. ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN ZUR DARSTELLUNGSFORM Der Konzernabschluss der Holding Graz zum 31.12. 2014 wurde entsprechend den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns zu vermitteln, aufgestellt. Die Bilanzierung, Bewertung und der Ausweis der einzelnen Posten des Konzernabschlusses wurden nach den allgemeinen Bestimmungen der §§ 195 bis 211 UGB unter Berücksichtigung der Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften der §§ 222 bis 235 UGB sowie der §§ 244 bis 267 UGB vorgenommen. Entsprechend den Bestimmungen des § 250 Abs. 3 UGB erfolgte die Bewertung im Konzernabschluss nach dem Grundsatz der Einheitlichkeit, wobei von der Fortführung der Unternehmen ausgegangen wird. Erforderliche Bewertungsanpassungen wurden vorgenommen. Der Grundsatz der Einzelbewertung von Vermögensgegenständen und Schulden wurde beachtet. Der Bilanzstichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31. 12. KONSOLIDIERUNGSKREIS Vollkonsolidierung Die Einzelabschlüsse folgender gemäß § 228 Abs. 3 UGB verbundenen Unternehmen werden vollkonsolidiert: ■ Teilkonzern Ankünder GmbH, Graz ■ Ankünder GmbH, Graz (75,1 %) ■ City-Light „Ankünder” GmbH, Graz (100 %) ■ WERBE-UNION-PLAKATIERUNGS- und WERBEGESELLSCHAFT m.b.H., Graz (100 %) ■ Teilkonzern Flughafen Graz Betriebs GmbH, Feldkirchen bei Graz ■ Flughafen Graz Betriebs GmbH, Feldkirchen bei Graz (99,9 %) ■ Flughafen Graz Bodenservices GmbH, Feldkirchen bei Graz (63 %) ■ AIRPORT PARKING GRAZ GmbH, Feldkirchen bei Graz (85 %) ■ Bestattung Graz GmbH, Graz (100 %) ■ Citycom Telekommunikation GmbH, Graz (100 %)
56 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
■ achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH, Graz (100 %) ■ Freizeit Graz GmbH, Graz (100 %) ■ Energie Graz Holding GmbH, Graz (100 %) ■ Schöckl Seilbahn GmbH, Graz (99 %) ■ STYRIAN AQUA SERVICE GmbH, Graz (100 %) ■ Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H., St. Ilgen (71,5 %) ■ SERVUS ABFALL Dienstleistungs GmbH, Graz (51 %) ■ SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG, Graz (51 %) ■ A.D. BioErde und Kompost GmbH, Graz (51 %) ■ Grazer Schleppbahn GmbH, Graz (100%) ■ Waschbetriebe Graz GmbH, Graz (100 %)
Assoziierte Unternehmen Folgende Beteiligungen werden nach der At-Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen: ■ Energie Graz GmbH, Graz (49 %) ■ Energie Graz GmbH & Co KG, Graz (49 %) ■ Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH, Feldkirchen bei Graz (49 %) ■ e-mobility Graz GmbH, Graz (47,5 %) ■ ITG Informationstechnik Graz GmbH, Graz (19 %) ■ ISPA Werbung Ges.mbH, Wien (49 %) ■ Progress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg (49 %) ■ PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt (49 %) ■ Teilkonzern Europlakat d.o.o., Zagreb ■ Europlakat d.o.o., Zagreb (49 %) ■ Metropolis Media d.o.o., Zagreb (100 %) ■ Fulltime d.o.o., Zagreb (100 %) ■ Teilkonzern Europlakat d.o.o., Ljubljana ■ Europlakat d.o.o., Ljubljana (42,37 %) ■ Europlakat SH.P.K., Prishtina (75 %) ■ Plakatiranje d.o.o., Ljubljana (54 %) ■ Madison d.o.o., Maribor (100 %) ■ Plakatiranje d.o.o, Ljubljana (46 %) ■ Svetlobne Vitrine d.o.o., Ljubljana (100 %) ■ Metropolis Media d.o.o., Ljubljana (100 %) ■ Interflash d.o.o., Ljubljana (100 %)
II. KONSOLIDIERUNGS-, BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Konsolidierungsmethoden Bei der Kapitalkonsolidierung und der At-Equity-Konsolidierung wird die Buchwertmethode verwendet. Die in den einzelnen Abschlüssen ausgewiesenen unversteuerten Rücklagen werden abzüglich der latenten Steuern im Konzernabschluss unter den Gewinnrücklagen ausgewiesen. Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung der Flughafen Graz Betriebs GmbH und der ehemaligen AEVG wird als Firmenwert mit einer Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die ITG Informationstechnik Graz GmbH und die e-mobility Graz GmbH wurden im Jahr 2011 erstmals im Rahmen der At-Equity-Konsolidierung einbezogen. Die Anteile an der ITG Informationstechnik Graz GmbH wurden im Jahr 2010 um einen Betrag von EUR 19,00 erworben. Die Erstkonsolidierung ist zum 1.1.2011 erfolgt. Der daraus resultierende passive Unterschiedsbetrag beträgt EUR 80.793,64 und wurde sofort mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Gesellschafter der ITG Informationstechnik Graz GmbH haben im Jahr 2011 weiters Sacheinlagen geleistet, die nicht den Beteiligungsverhältnissen entsprochen haben. Daraus ergibt sich ein weiterer Unterschiedsbetrag in Höhe von EUR 323.317,26. Der aktive Unterschiedsbetrag in Höhe von EUR 1.141,87 wurde mit der Gewinnrücklage verrechnet. Die e-mobility Graz GmbH wurde mit Stichtag 27. 8. 2011 zum Erwerbszeitpunkt erstmalig AtEquity konsolidiert. Nachdem diese Gesellschaft neu gegründet wurde, ergibt sich kein Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung. Im Geschäftsjahr 2012 wurde die Grazer Schleppbahn GmbH mit 1. 1. 2012 erstkonsolidiert. Der daraus resultierende passive Unterschiedsbetrag beträgt EUR 311.785,05 und wurde sofort mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Anteile an der Waschbetriebe Graz GmbH wurden im Geschäftsjahr 2012 um einen Betrag
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS von EUR 2,00 erworben. Der daraus resultierende Unterschiedsbetrag in Höhe von EUR 32.638,18 wurde mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die übrigen sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebenden aktiven Unterschiedsbeträge wurden als Firmenwert eingestuft und mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die passiven Unterschiedsbeträge, soweit sie aus thesaurierten Gewinnen stammen, wurden in die Gewinnrücklagen eingestellt. Mit 1.1.2013 wurden die Gesellschaften ISPA Werbung Ges.mbH, Wien, Progress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg, und PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt, im Rahmen der At-Equity-Konsolidierung erstmals einbezogen. Erstkonsolidierung Der Konzernabschluss ist gemäß den §§ 244 bis 267 UGB aufgestellt worden. Ab Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurden die folgenden Stichtage gewählt: Voll konsolidierte Unternehmen bzw. Teilkonzerne Teilkonzern Ankünder GmbH 1. 1. 1994 Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m. b. H 1. 1. 1994 Freizeit Graz GmbH 1. 1. 1994 Schöckl Seilbahn GmbH 1. 1. 1994 Bestattung Graz GmbH 11. 12. 1997 Citycom Telekommunikation GmbH 11. 12. 1997 STYRIAN AQUA SERVICE GmbH 4. 12. 2002 Energie Graz Holding GmbH 9. 7. 2002 Teilkonzern Flughafen Graz Betriebs GmbH 31. 12. 2004 SERVUS ABFALL Dienstleistungs GmbH 1. 1. 2007 SERVUS ABFALL Dienstleistungs GmbH & Co KG
1. 1. 2007 achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH 1. 1. 2007 A.D. BioErde und Kompost GmbH 24. 3. 2009 Grazer Schleppbahn GmbH 1. 1. 2012 Waschbetriebe Graz GmbH 1. 1. 2012 At-Equity konsolidierte Unternehmen Im Geschäftsjahr wurden die hier genannten Unternehmen At-Equity-konsolidiert. Als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurden folgende Stichtage gewählt: Teilkonzern Europlakat d.o.o., Slowenien 1. 1. 1994 Teilkonzern Europlakat d.o.o., Kroatien1) 1. 1. 1994 Energie Graz GmbH 9. 4. 2003 Energie Graz GmbH & Co KG 1. 1. 2003 Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH 31. 12. 2004 e-mobility Graz GmbH 27. 8. 2011 ITG Informationstechnik Graz GmbH 1. 1. 2011 ISPA Werbung Ges.mbH 1. 1. 2013 Progress Außenwerbung Ges.m.b.H. 1. 1. 2013 PSG Poster Service GmbH 1. 1. 2013 1)
Zum 31.12.2008 erstmals Konzernabschluss, bis 31.12. 2007 Einzelabschluss
Die in Fremdbesitz befindlichen Anteile am Eigenkapital der konsolidierten Unternehmen werden in der entsprechenden Position im Eigenkapital erfasst.
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Die angeschafften immateriellen Gegenstände des Anlagevermögens und die Sachanlagen werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die, soweit abnutzbar, um planmäßige und erforderlichenfalls um außerplanmäßige Abschreibungen vermindert sind. In den Herstellungskosten selbst erstellter Sachanlagen werden neben den Einzelkosten angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen der immateriellen Gegenstände des Anlagevermögens und der Sachanlagen erfolgen linear und werden über einen Zeitraum von 4 bis zu 50 Jahren vorgenommen. Die Zu- und Abgänge werden analog des § 7 Abs. 2 EStG anteilig abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von EUR 400,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. Ausgenommen davon ist der Bereich der Zähler und Messgeräte, deren Abschreibungen gemäß der Nutzungsdauer vorgenommen werden.
Nutzungsdauer der Anlagegruppen Immaterielle Vermögensgegenstände
in Jahren 4 bzw. Vertragsdauer
Sachanlagen Bebaute Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich auf fremdem Grund
15–50
Grundstückseinrichtungen
10–25
Leitungen und ähnliche Anlagen
20–50
Beförderungsanlagen Verkehr Seilbahnen Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
8–25 25 4–10
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 57
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS Die für die Anschaffung und Herstellung von Sachanlagen gewährten Investitionszuschüsse werden auf der Passivseite ausgewiesen und analog der Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände, für die sie gewährt wurden, aufgelöst. Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem aktuellen Kurswert zum Bilanzstichtag, erforderlichenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Für die anteiligen laufenden Erträge der thesaurierenden Investmentfonds wurde eine Zuschreibung zum Anschaffungswert bis zur Höhe des rechnerischen Wertes zum Jahresultimo vorgenommen. Eine Aufstockung des Bilanzansatzes über den Kurswert hinaus wurde aufgrund des kaufmännischen Vorsichtsprinzips nicht vorgenommen. Die Beteiligungen an nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden mit ihren Anschaffungskosten bzw. mit den ihnen beizulegenden niedrigeren Werten angesetzt. Die Bewertung des Umlaufvermögens erfolgt unter Anwendung des strengen Niederstwertprinzips, der Buchwert der Vorräte wird mithilfe des gewogenen Durchschnittspreisverfahrens errechnet. Im Bereich des Lagermaterials wird bei geringer Umschlagshäufigkeit in Einzelfällen eine Abwertung vorgenommen. Bei der Bewertung von Forderungen werden erkennbare Risiken durch individuelle Abwertungen berücksichtigt; dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Im Geschäftsjahr 2014 wurde, wie im Vorjahr, aufgrund der Steuerhängigkeit und zur vollständigeren Darstellung der Vermögenslage von der Aktivierungsmöglichkeit aktiver latenter Steuern gemäß § 198 Abs. 10 UGB Gebrauch gemacht. Die Baukostenzuschüsse werden passiviert und über 35 Jahre verteilt aufgelöst. Die Rückstellungen für Abfertigungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen nach dem Teilwertverfahren mit einem Rechnungszinssatz von 2,0 % p. a. (VJ: 2,0 % p. a.) berechnet. Als kalkulatorisches Pensionsalter wird unter Beachtung der Übergangsbestimmungen laut Budget-
58 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
begleitgesetz 2011 (BGBI. I Nr. 111/2010 vom 30. 12. 2010) und des „BVG Altersgrenzen“ (BGBI. 832/1992) 62 Jahre für Frauen bzw. 62 Jahre für Männer zugrunde gelegt. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen, für Anwartschaften nach dem Teilwertverfahren, auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 2,0 % p. a. (VJ: 2,0 % p. a.) berechnet. Die Rückstellungen für Kostenersätze für die zum Dienst bei der Holding abgeordneten Gemeindebediensteten umfassen Kostenersätze für Jubiläumsgeldzahlungen. Diese Rückstellungen werden nach den gleichen Grundsätzen wie die Rückstellungen für Abfertigungen und Jubiläumsgelder berechnet. Das kalkulatorische Pensionsalter wird bei Frauen und Männern mit 62 Jahren unter Beachtung der Übergangsbestimmungen laut Budgetbegleitgesetz 2011 (BGBl. I Nr. 111/2010 vom 30. 12. 2011) und des „BVG Altersgrenzen“ (BGBl. 1992/832) angesetzt. Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder für Kollektivvertragsbedienstete werden mit ihrem versicherungsmathematischen Wert unter Zugrundelegung des Zinssatzes von 2,0 % p. a. (VJ: 2,0 % p. a.) ausgewiesen. Die Verbindlichkeiten werden mit ihrem Rückzahlungsbetrag angesetzt, bei Fremdwährungsverbindlichkeiten wird erforderlichenfalls der höhere Stichtagskurs zur Bewertung herangezogen. Der Jahresabschluss der Europlakat d.o.o., Zagreb wurde in kroatischen KUNA aufgestellt. Die Umrechnung der für die At-Equity-Konsolidierung relevanten Posten erfolgte nach dem Stichtagsprinzip, unter Zugrundelegung des Mittelkurses per 31.12.2014. Im Dezember 2007 hat die Stadt Graz mit der Holding Graz einen Verkehrsfinanzierungsvertrag auf Basis des durch die Holding Graz für die Öffentlichkeit zu erbringenden „Öffentlichen Personennahverkehr-Angebots“ (ÖPNV-Angebot) abgeschlossen. Die Stadt Graz verpflichtet sich, für die Verlustabdeckung bzw. Finanzierung des jährlichen Gesamtrahmens im Zusammenhang mit dem ÖPNV-Angebot durch die Holding Graz Linien zu sorgen. Der jährliche Gesamtrahmen besteht aus einem fixen und
einem variablen, fahrgastzahlabhängigen Teil. Der Vertrag ist mit 1. 1. 2008 in Kraft getreten und auf unbestimmte Zeit abgeschlossen. Eine erstmalige Kündigung ist mit Wirksamkeit 31.12.2016 möglich. Das Vertragsvolumen beläuft sich durchschnittlich auf rd. EUR 48,4 Mio. pro Jahr. 2014 wurde die Zahlung in Höhe von EUR 49.556.743,00 per 30.12.2014 an die Stadt Graz rücküberwiesen. III. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSITIONEN DER KONZERNBILANZ UND DER KONZERNGEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG Die Postenbezeichnungen werden gemäß § 223 Abs. 4 UGB auf die tatsächlichen Inhalte verkürzt. 1. Bilanz Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem konsolidierten Anlagenspiegel zu entnehmen. Bei den immateriellen Vermögensgegenständen ist die Aktivierung von Wasserbezugsrechten von EUR 5.638.705,48 bei der Holding Graz im Rahmen der Erst- bzw. Folgekonsolidierungsmaßnahmen mit dem Passivposten Baukostenzuschüsse bei der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H. gegengerechnet worden. Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen entwickelten sich im Berichtsjahr im Detail wie in Tabelle 1 (S. 63) dargestellt. Der in den übrigen Beteiligungen enthaltene Anteil an der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH wurde im Geschäftsjahr 2014 in die Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens umgegliedert. In den Ausleihungen an assoziierte Unternehmen sind Ausleihungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr von EUR 2.976.304,78 enthalten (VJ: 3.378,0 TEUR). Die Fristigkeiten der Forderungen (inkl. der Angabe der Pauschalwertberichtigungen) und Verbindlichkeiten sind dem konsolidierten Forderungenund Verbindlichkeitenspiegel zu entnehmen. In den Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 967.705,98 (VJ:
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS 3.065,1 TEUR) und sonstige Forderungen in Höhe von EUR 490.634,43 (VJ: 658,4 TEUR) enthalten. Die gegenseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten der vollkonsolidierten Unternehmen werden im Zuge der Schuldenkonsolidierung aufgerechnet. In den sonstigen Forderungen sind Erträge in Höhe von EUR 6.894.464,12 (VJ: 1.169,8 TEUR) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Im Geschäftsjahr 2014 wurde von der Aktivierungsmöglichkeit aktiver latenter Steuern nach § 198 Abs. 10 UGB Gebrauch gemacht. Die aktiven latenten Steuern in Höhe von EUR 7.197.372,20 (VJ: 7.155,8 TEUR) resultieren aus der Saldierung von aktiven latenten Steuern von EUR 9.365.673,29 (VJ: 9.415,5 TEUR) und passiven latenten Steuern in Höhe von EUR 2.168.301,09 (VJ: 2.259,7 TEUR). Die Anteile konzernfremder Gesellschafter betreffen Fremdanteile an der ■ Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H.: EUR 24.023,76 (VJ: 23,7 TEUR) ■ Flughafen Graz Bodenservices GmbH: EUR 154.058,06 (VJ: 113,9 TEUR) ■ AIRPORT PARKING GRAZ GmbH: EUR 65.678,82 (VJ: 64,4 TEUR) ■ SERVUS ABFALL Dienstleistungs GmbH: EUR 21.857,06 (VJ: 20,7 TEUR) ■ SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG:
EUR 978.086,68 (VJ: 1.561,6 TEUR) ■ A.D. BioErde und Kompost GmbH: EUR 84.112,25 (VJ: 75,2 TEUR) ■ Ankünder GmbH: EUR 7.350.176,92 (VJ: 7.178,1 TEUR) ■ City-Light „Ankünder” GmbH: EUR -138.317,23 (VJ: -138,3 TEUR) ■ WERBE-UNION-PLAKATIERUNGS- und WERBEGESELLSCHAFT m.b.H.: EUR -145.035,93 (VJ: -145,0 TEUR) ■ Europlakat d.o.o., Zagreb: EUR -2.377.393,51 (VJ: -2.183,0 TEUR) ■ Europlakat d.o.o., Ljubljana: EUR 232.715,59 (VJ: 356,8 TEUR) ■ PSG Poster Service GmbH: EUR 39.578,32 (VJ: 66,9 TEUR) ■ Progress Außenwerbung Ges.m.b.H.: EUR 20.160,87 (VJ: 67,8 TEUR) ■ ISPA Werbung Ges.mbH: EUR -4.602,22 (VJ: -2,3 TEUR) In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von EUR 7.728.062,51 (VJ: 6.139,8 TEUR) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung in Höhe von EUR 1.228.571,33 (VJ: 3.147,0 TEUR) und sonstige Verbindlichkeiten in
Höhe von EUR 17.943.136,70 (VJ: 16.407,0 TEUR). Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen: 1. aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen (Betrag des folgenden Geschäftsjahres: EUR 2.625.673,51; Betrag der folgenden 5 Geschäftsjahre: EUR 12.633.454,77) 2. aus sonstigen finanziellen Verpflichtungen (Betrag des folgenden Geschäftsjahres: EUR 151.589,05; Betrag der folgenden 5 Geschäftsjahre: EUR 622.382,65). Unter den Haftungsverhältnissen werden erfasst: ■ Die Haftungsübernahmen für gewährte Darlehen des Umwelt- und Wasserwirtschaftsfonds beim Wasserverband Umland Graz in Höhe von EUR 115.902,91 (VJ: 191,8 TEUR). ■ Die Haftung der Gesellschaft gegenüber der Stadt Graz für die ausgegliederten Verpflichtungen aus den Kollektivverträgen. Die Bewertung der Eventualverbindlichkeit erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen für Anwartschaften nach dem Teilwertverfahren auf Basis eines Rechnungszinssatzes von 2,0 % p. a. (VJ: 2,0 % p. a.) und beträgt EUR 136.033.877,73 (VJ: 129.863,1 TEUR). ■ Die Haftung als Bürge und Zahler gemäß der Vereinbarung zwischen der Grazer Schleppbahn GmbH, der A.S.A. Abfallservice AG und der Holding Graz im Ausmaß von EUR 2.000.000,00 (VJ: 2.100,0 TEUR) für den Zeitraum von 2013 bis 2035, jährlich fallend um EUR 100.000,00.
I. BETEILIGUNGEN AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN (TABELLE 1) Energie Graz GmbH, Graz Energie Graz GmbH & Co KG, Graz Europlakat, d.o.o., Ljubljana Europlakat, d.o.o., Zagreb ISPA Werbung Ges.mbH, Wien Progress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg Poster Service GmbH, Klagenfurt
Stand 1. 1. 2014 [€]
Zugang [€]
Abgang Abschreibung [€]
Stand 31. 12. 2014 [€]
30.055,66
2.617,46
0,00
32.673,12
27.619.022,95
4.714.691,36
3.629.646,84
28.704.067,47
2.985.909,41
5.183,54
503.373,20
2.487.719,75
2.793.582,62
0,00
780.512,85
2.013.069,77
285.419,77
294.661,13
55.140,50 1.302.649,77
414.232,35
359.437,55
188.372,58
Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH, Feldkirchen
140.536,34
e-mobility Graz GmbH, Graz ITG Informationstechnik Graz GmbH, Graz
35.609.514,25
605.389,14 298.049,72
45.899,14 1.111.492,98 249.760,41
90.646,70
104.926,65
126.256,39
18.825,07
2.479,30
0,00
21.304,37
304.354,38
15.103,55
0,00
319.457,93
5.718.746,61
6.216.559,53
35.111.701,33
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 59
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS DIE SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN SETZEN SICH WIE FOLGT ZUSAMMEN:
Jubiläumsgelder noch nicht konsumierte Urlaube
2014 (in €)
2013 (in T€)
5.405.987,08
5.245,7
10.397.802,01
9.626,0
noch nicht konsumierte Zeitguthaben und Dienstfreigaben
1.473.278,99
1.421,3
Auftragsabrechnungen
2.426.931,51
2.693,8
Straßenerhaltung und Grünanlagen
424.339,35
603,9
Recht-, Prüfungs- und Beratungskosten
172.711,99
353,4
1.463.000,00
1.463,0
800.743,92
1.157,1
Entsorgungskosten Altlasten Gasometer Behördenauflagen Sturzgasse Sanierung Auer-Welsbach-Gasse Gaswerk
522.700,00
0,0
noch nicht fakturierte Eingangsrechnungen
763.465,10
626,9
noch nicht fakturierte Eingangsrechnungen für Investitionen übrige
■ Garantie gegenüber Herrn Bruno Wakonig
betreffend Mietvertrag Steinfeldhaus in Höhe von EUR 130.000,00 (VJ: 130,0 TEUR). ■ Die Energie Graz GmbH & Co KG und die OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG haben einen Vertrag über die Zuweisung, den Kauf und die Errichtung der Vergütung von Ökostrom abgeschlossen. Die Holding Graz übernimmt die Garantie zur Sicherstellung aller Rechte des Begünstigten (OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG, Wien) aus dem Vertrag vom 11.12.2014 bis zu einem Betrag in Höhe von EUR 306.000,00 (VJ: 408,0 TEUR). ■ Eine Haftung in Höhe von EUR 235.000,00 (VJ: 235,0 TEUR) resultierend aus einem Kaufvertrag zwischen der damaligen Grazer Stadtwerke AG und der Blueship One Projektentwicklung aus dem Jahr 2007 aufgrund von Kontaminationen im Erdreich. 2. Gewinn- und Verlustrechnung Im Zuge der Aufwands- und Ertragseliminierung wurden die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung um die konzerninternen Umsätze bzw. Aufwendungen bereinigt. Die gesamten Umsatzerlöse (davon Aus-
60 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
504.713,74
299,7
2.625.997,23
4.072,4
26.981.670,92
27.563,2
landsumsätze in der Höhe von EUR 317.595,08 (VJ: 373,6 TEUR) werden den verschiedenen Geschäftsfeldern wie in Tabelle 2 ersichtlich zugerechnet: 2014 (in EUR) 2013 (in EUR) Auszahlung von Abfertigungen
1.418.331,61 1.391.887,59
Zufuhr Vorsorge für Abfertigungen
492.130,87 2.962.563,66
Leistungen an betr. MitarbeiterInnen vorsorgekassen
611.181,02
555.257,10
Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen: Die Erträge aus assoziierten Unternehmen betreffen Gewinnanteile an der ISPA Werbung Ges. mbH, Wien EUR 285.419,77 (VJ: 301,9 TEUR), an der Progress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg EUR 414.232,35 (VJ: 438,8 TEUR), an der PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt EUR 188.372,58
(VJ: 283,4 TEUR), Europlakat d.o.o., Ljubljana EUR 5.183,54 (VJ: 0,0 TEUR), an der Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH EUR 90.646,70 (VJ: 104,9 TEUR), an der Energie Graz GmbH EUR 2.617,46 (VJ: 2,0 TEUR), an der Energie Graz GmbH & Co KG EUR 4.714.691,36 (VJ: 0,0 TEUR), an der emobility Graz GmbH EUR 2.479,30 (VJ: 0,8 TEUR) und an der ITG Informationstechnik Graz GmbH EUR 15.103,55 (VJ: 0,0 TEUR). Die Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen die Energie Graz GmbH & Co KG in Höhe von EUR 3.629.646,84 (VJ: 3.748,3 TEUR); die ISPA Werbung Ges.mbH, Wien EUR 9.241,36 (VJ: 9,2 TEUR); die Progress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg EUR 166.632,57 (VJ: 166,6 TEUR); die PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt EUR 14.731,72 (VJ: 14,7 TEUR); die Europlakat d.o.o., Zagreb EUR 619.845,34 (VJ: 120,1 TEUR) und die Europlakat d.o.o., Ljubljana EUR 305.898,54 (VJ: 635,3 TEUR). Davon entfallen EUR 4.126.151,04 (VJ: 4.126,2 TEUR) auf Abschreibungen.
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS II. UMSATZERLÖSE (TABELLE 2) 2014 (in €)
2013 (in €)
Betrieb von Verkehrseinrichtungen (Bus und Straßenbahn)
46.168.113,61
43.658.804,85
Betrieb des Verkehrsflughafens Graz
31.939.818,63
31.244.887,02
Wasserwirtschaft
31.080.189,14
30.942.063,41
Bestattungsleistungen, Leichenverbrennung, Urnenfriedhof
6.835.423,95
6.671.632,69
Durchführung von Werbung jeder Art
13.086.735,02
13.388.775,71
Abfallwirtschaft
28.513.464,28
29.448.539,82
Betrieb von Sport- und Freizeitanlagen sowie Gastronomie
3.773.850,78
3.914.106,22
Dienstleistungen der Telekommunikation
9.874.976,60
8.742.498,92
427.609,63
6.210.474,00
Reinigung und Winterdienst sonstige Dienstleistungen
6.005.261,29
5.905.181,94
Abwasser und Stadtraum
43.092.907,25
37.169.708,52
konzerninterne Umsätze
Der Minderheitenanteil am Jahresergebnis beinhaltet Anteile an: ■ Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H.: EUR 359,53 (VJ: 0,5 TEUR) ■ Flughafen Graz Bodenservices GmbH: EUR 40.163,06 (VJ: 18,6 TEUR) ■ AIRPORT PARKING GRAZ GmbH: EUR 50.640,44 (VJ: 49,3 TEUR) ■ SERVUS ABFALL Dienstleistungs GmbH: EUR 4.642,34 (VJ: 3,5 TEUR) ■ SERVUS ABFALL DienstleistungsGmbH & Co KG: EUR -307.677,48 (VJ: 226,6 TEUR) ■ A.D. BioErde und Kompost GmbH: EUR 8.946,09 (VJ: 1,8 TEUR) ■ Ankünder GmbH: EUR 705.481,00 (VJ: 904,1 TEUR) ■ Europlakat d.o.o., Ljubljana: EUR -124.049,20 (VJ: -253,8 TEUR) ■ Europlakat d.o.o., Zagreb: EUR -193.894,08 (VJ: -80,2 TEUR) ■ ISPA Werbung Ges.mbH, Wien: EUR -2.301,12 (VJ: -2,3 TEUR) ■ Progress Außenwerbung Ges.m.b.H., Salzburg:
-8.613.970,18
-6.806.970,13
212.184.380,00
210.489.702,97
EUR -47.598,01 (VJ: 67,8 TEUR) ■ PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt:
EUR -27.309,57 (VJ: 66,9 TEUR) Die Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer betragen: ■ für die Prüfung des Einzel- und Konzernabschlusses der Holding Graz: EUR 82.600,24 (VJ: 75,9 TEUR) ■ für die Prüfung des Einzelabschlusses der Energie Graz Holding: EUR 3.100,00 (VJ: 3,0 TEUR) ■ Für sonstige Leistungen des Konzernabschlussprüfers sind EUR 4.447,49 (VJ: 0,0 TEUR) für die Holding Graz angefallen. IV. Sonstige Angaben a) Anzahl der ArbeitnehmerInnen Die durchschnittliche Anzahl der ArbeitnehmerInnen (Vollzeitäquivalente) betrug 2.463 (VJ: 2.482), davon 706 (VJ: 704) Angestellte und 1.757 (VJ: 1.779) ArbeiterInnen.
b) Aufwendungen für Organe der Konzernleitung In den Aufwendungen für Abfertigungen und Altersversorgung sind Aufwendungen für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte in Höhe von EUR 57.032,13 (VJ: 139,5 TEUR) enthalten. Die Vergütungen für das Geschäftsjahr 2014 an den Aufsichtsrat des Mutterunternehmens betrugen EUR 50.379,95 (VJ: 38,1 TEUR). Die Bezüge der GeschäftsführerInnen des Mutterunternehmens beliefen sich im Jahr 2014 auf EUR 677.360,46 (VJ: 665,2 TEUR). BESTÄTIGUNGSVERMERK Der veröffentlichte Jahresabschluss trägt das uneingeschränkte Testat des Wirtschaftsprüfers. Graz, am 6. März 2015
Die Geschäftsführung: Dipl.-Ing. Wolfgang MALIK Mag. Dr. Wolfgang MESSNER Mag.a Barbara MUHR
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 61
Foto: Joel Kernasenko
62 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
FÜR EIN GUTES VERSTÄNDNIS ANHANG
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 63
GRI CONTENT INDEX Der vorliegende GRI Content Index gibt an, über welche Indikatoren die Holding Graz und ausgewählte Beteiligungen, basierend auf den aktuellen Leitlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, Stand G4, der Global Reporting Initiative im Berichtszeitraum 2014 berichten. Die Tabelle dient der Übersicht und gibt an, wo die Indikatoren im
GRI-G4
Bericht zu finden sind und in welchem Ausmaß (teilweise oder vollständig) über diese berichtet wird. Wichtig festzuhalten ist, dass im Berichtszeitraum 2014 fünf Beteiligungen der Holding Graz der Sparte Management/Beteiligungen erstmals in die Berichterstattung nicht-finanzieller Indikatoren eingebunden wurden. Kann vereinzelt nicht bei
GEGENSTAND
jedem Indikator der gleiche Berichtsscope erfüllt werden, wird im GRI Content Index explizit darauf verwiesen. Die vollständige Erhebung der Daten und die Steigerung der Datenqualität sind jedoch erklärte Ziele für die künftige Berichterstattung und stellen einen laufenden Prozess im Konzern Holding Graz dar.
VERWEIS (SEITE)
STATUS
ÜBERBLICK über die allgemeinen Standardangaben Strategie und Analyse G4-1
Erklärung des Vorstandes über den Stellenwert der Nachhaltigkeit
S 6–7
●
Organisationsprofil
S 10–15, 18
●
S 19 – keine Darstellung der Wertschöpfungskette
○
Stakeholderdialog
S 19–23 – keine Liste von Stakeholdern und Angaben über Auswahl (siehe Nachhaltigkeitsbericht 2012 und 2013)
○
Angaben zum Bericht, Impressum
S 17, 66
●
Vorwort, Unternehmensprofil
S 6, 10–15
●
Prinzipien, Werte, Visionen
S 16
●
Organisationsprofil G4-3 bis G4-16
Ermittelte wesentliche Aspekte und Grenzen G4-17 bis G4-23
Wesentlichkeitsmatrix
Einbindung von Stakeholdern
G4-24 bis G4-27
Berichtsprofil G4-28 bis G4-33
Unternehmensführung G4-34 Ethik und Integrität G4-56
64 | HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014
ÜBERBLICK über die spezifischen Standardangaben: Angaben zum Managementansatz (DMA) G4-DMA
Nachhaltigkeitsstrategie; Strategischer Ansatz der jeweiligen Handlungsfelder
S 17, 18, 19, 22–33
●
ÜBERBLICK über die spezifischen Standardangaben: Indikatoren nach Aspekten Kategorie: Wirtschaftlich G4-EC7
Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen: Entwicklung und Auswirkung von Infrastrukturinvestitionen
S 24–25
●
G4-EC9
Beschaffung: Ausgaben für lokale Lieferantinnen und Lieferanten
S 18
●
Kategorie: Ökologisch G4-EN3
Direkter Energieverbrauch nach Primärenergiequellen
S 31 – tw. nur vorläufige Hochrechnung
○
G4-EN8
Wasser: Gesamtwasserentnahme nach Quelle
S 31 – ohne Ankünder, Citycom
○
G4-EN15
Emissionen: Direkte Treibhausgasemissionen
S 27 – nur CO2
○
G4-EN22
Abwasser und Abfall: Abwassereinleitungen
S 31 – ohne Ankünder, Citycom
○
G4-EN23
Abwasser und Abfall: Abfall nach Art und Entsorgungsmethode
S 31 – nur Holding Graz
○
Kategorie: Gesellschaftlich G4-LA1
Beschäftigung: Neu eingestellte MitarbeiterInnen und Personalfluktuation
S 29
●
G4-LA5
Arbeitssicherheit/Gesundheitsschutz: Vertretung in ArbeitgeberInnen-/ ArbeitnehmerInnenausschüssen
S 29 – nur Holding Graz, Flughafen
○
G4-LA9
Durchschnittliche jährliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung
S 29
○
G4-SO4
Korruptionsbekämpfung: Informationen/Schulungen zur Korruptionsbekämpfung
S 33
●
G4-PR5
Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen: KundInnenzufriedenheit
S 23 – ohne Freizeit Graz
○
Legende: ○ teilweise berichtet
● vollständig berichtet
HOLDING GRAZ INTEGRIERTER BERICHT 2014 | 65
IMPRESSUM Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH Andreas-Hofer-Platz 15 | 8010 Graz | Austria Tel.: +43 316 887-0 office@holding-graz.at www.holding-graz.at Projektverantwortliche: Mag.a Gabriele Lach Marketing, Kundinnenmanagement und Vertrieb Tel.: +43 887-1048 gabriele.lach@holding-graz.at Mag. (FH) Mag.a Claudia Nowak, MA Konzernsteuerung und Kommunikation Tel.: +43 887-1025 claudia.nowak@holding-graz.at Gestaltung und Gesamtkonzept achtzigzehn Agentur für Marketing und Vertrieb GmbH Druck: Styria Print GmbH
kompensiert
Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Styria Print GmbH, UW-Nr. 938
Id-Nr. 1546134 www.druckmedien.at
Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Medienfabrik Graz, UW-Nr. 812
Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Medienfabrik Graz, UW-Nr. 812
Foto: Joel Kernasenko
Foto: Joel Kernasenko