Graz wächst Integrierter Bericht der Holding Graz 2018
„Unsere Busflotte ist Vorreiter für eine umweltfreundliche und moderne urbane Mobilität.“ SABRINA STEIGER, 39 Jahre, seit 9 Jahren als Busfahrerin bei den Graz Linien beschäftigt.
Inhalte Zusammen gewachsen Im Gespräch mit dem Vorstand
Der Sache gewachsen 6
Finanzkennzahlen 8 Nichtfinanzielle Kennzahlen
Risiken und Chancen
52
Gesund gewachsen
Allgemeines Unternehmensprofil/Organigramm
10
Angaben zum Bericht
13
Wertschöpfung in der Region
14
Konzernbilanz 58
Prozesse zur strategischen Einflussnahme
15
Konzerngewinn-und-verlustrechnung 60
Anreiz- und Vergütungssysteme
16
Konzern-Geldflussrechnung 61
Unternehmenskultur und Verhaltensgrundsätze
17
Anhang zum Konzernabschluss
62
Fair gewachsen Corporate-Governance-Bericht
71
Leuchtturmprojekte 23
GRI Content Index
80
Unternehmerische Verantwortung
24
Impressum 82
Kundinnen und Kunden im Fokus
27
Verantwortungsvolle Arbeitgeberin
30
Schonender Umgang mit der Umwelt
33
Strategie, Ziele, Wesentlichkeitsmatrix
20
Maßnahmenübersicht 38
KARL HÖFLER, 54 Jahre, seit 18 Jahren als IT-Techniker bei der Citycom unter anderem für das Überwachen der Rechenzentren und Knotenräume zuständig.
41
9
Ans Herz gewachsen
„Unser Bereich wächst, wie unser Wissen und die Verantwortung.“
Leistungskennzahlen und Geschäftsmodell
Lebensraum wächst
v. li.: Vorstandsdirektor Dr. Gert Heigl, Vorstandsdirektorin Mag.a Barbara Muhr, Vorstandsvorsitzender Dipl.-Ing. Wolfgang Malik
IM GESPRÄCH MIT DEM VORSTAND
Herr Vorstandsvorsitzender Malik, 2019 wird für die Holding Graz ein Jahr mit neuen Herausforderungen. In welchen Bereichen sehen Sie diese besonders? Für einen Dienstleister wie die Holding Graz bietet jeder Tag spannende Aufgaben. Es gibt, ganz im Sinne der Stadt und der Bürgerinnen und Bürger, täglich viele kleine und größere Dinge zu erledigen – in jeder Sparte, bei jeder Beteiligung. Doch zusätzlich zum laufenden Tagesgeschäft warten im Jahr 2019 Projekte auf uns, die für Graz als stark wachsenden Ballungsraum extrem wichtig sind und das Stadtbild für die kommenden Jahre und Generationen nachhaltig verändern werden. An welche Projekte denken Sie da genau? Der Zentrale Speicherkanal biegt 2019 in die Zielgerade. Ein Projekt in dieser Größenordnung und mitten in der Stadt ist eine Riesenchance für die Stadt. Speicherkanal und Murkraftwerk sind ein nachhaltiger Wirtschaftsimpuls und wichtige Umweltschutzprojekte für Graz. Gleichzeitg schaffen wir mit der Neugestaltung des Murufers in diesem Bereich und mit der im Jahr 2019 begonnenen Absenkung im Augarten einen neuen Erholungsraum für die Grazer Bervölkerung direkt am Wasser – wir holen die Mur praktisch in die Stadt. Für die Plabutschgondel zum Thalersee stehen 2019 ebenso wichtige Entscheidungen an. Nicht zu vergessen die großen Straßenbahnprojekte Richtung Reininghaus oder zur Smart City und die Pläne zur urbanen Mobilität der Zukunft. Darüber hinaus überlegen wir, ganz im Sinne eines strategischen Managements, was wir auf welche Weise in ein paar Jahren erledigen wollen. Und zwar genauso effizient und den wirtschaftlichen Herausforderungen angepasst, wie wir das heute auch tun. Dazu gehören etwa die Budgetstabilisierung und die Verstärkung der Synergieprojekte im Haus Graz.
6 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
In welchem Zusammenhang sehen Sie die erwähnte urbane Mobilität mit der Stadtentwicklung? Es ist sehr erfreulich, wenn sich eine Stadt wie Graz so dynamisch entwickelt. Das hat natürlich auf den Ausbau unserer Infrastrukturdienstleistungen im Gleichschritt auf allen Ebenen Auswirkungen. Beispiele zeigen sich in vielen Bereichen: Ob innovatives Recyclingcenter oder Attraktivierung unserer Freizeitangebote, alles passt sich unserer Stadtentwicklung für mehr und modernen Lebensraum an. So wird eine bedarfsorientierte urbane Mobilität auch immer mehr in den Fokus rücken. Wir haben versucht, unser Dienstleistungsmanagement in Graz immer zeitgemäß zu verfolgen und viel Innovatives zu bieten, vom Straßenbahnausbau über die E-Busse bis zur Modellregion Elektromobilität. Neue urbane Mobilität mit einem USP für Graz muss Teil des Standortmarketings einer fortschrittlichen Region sein. Wir werden daher die Chancen für innovative Leuchtturmprojekte mit neuen Systemen gerne aufgreifen. Frau Vorstandsdirektorin Muhr, welche neuen Entwicklungen sind im Gespräch? Wir haben 2018 mit unserer App Graz Mobil ein innovatives Angebot umgesetzt. Seit Juli verzeichnen wir 7.500 Downloads und haben über die App fast 11.000 Tickets verkauft. Auch die Jahreskarte Graz bleibt mit mehr als 40.000 Besitzerinnen und Besitzern ein Renner. Hier sind die Verkaufszahlen um fast sieben Prozent gestiegen. Im Busbetrieb setzen wir auf Modernisierung und neue Antriebstechnologien. Die E-Busse sind noch erfolgreich im Fahrgastbetrieb, gemeinsam mit der TU Graz haben wir eine Machbarkeitsstudie zum Betrieb von Wasserstoffbussen durchgeführt und mit dem Anliefern von 30 weiteren EURO VI-Bussen fahren in Graz ab April 2019 nur noch Euro VI- und EEV-Busse.
Mit Vollgas in die Zukunft der Mobilität – war das das Motto im Vorjahr? Absolut. Wir haben die tim-Standorte am Lendplatz und bei der Wirtschaftskammer eröffnet und nun in Graz sieben tim-Knoten in Betrieb. Bis Ende 2018 haben wir uns über 1.000 tim-Mitglieder gefreut. Mit der Jahreskarte Graz ist jetzt automatisch eine kostenlose tim-Mitgliedschaft verbunden, das hat für einen ordentlichen Impuls gesorgt. Über REGIOtim realisieren wir hinkünftig weitere tim-Knoten in Graz und im Steirischen Zentralraum. Außerdem übertragen wir unser Erfolgskonzept tim auch nach Linz. tim-Mitglieder können die Carsharing-Angebote in Graz und Linz dann über dieselbe Karte nutzen. Vollgas haben Sie ja auch bei allen Bauvorhaben gegeben, oder? Ja, wir haben alle unsere Baustellen im geplanten Zeitraum abgeschlossen. Im Zeit- und Budgetplan sind wir auch bei den Vorgaben des Masterplans ÖV: Wir haben die Pünktlichkeitsoffensive fortgeführt, das Angebot weiter verbessert und bauen das Straßenbahnnetz weiter aus. Der Gemeinderatsbeschluss zum Anschließen der Reininghausgründe sieht Investitionen von 44 Millionen Euro vor, auch die Smart City wird an das ÖV-Netz angeschlossen werden. In weiterer Folge planen wir den Ausbau der Straßenbahnlinien 1 und 5 und die Innenstadtentflechtung durch die Neutorgasse. Erfreulicherweise fördert das Land den Straßenbahnausbau mit 40 Millionen Euro. Nun zum Freizeitbereich: Der Trend, den Urlaub zu Hause statt in der Ferne zu verbringen steigt. Wie macht sich das bemerkbar? Sehr positiv. Die Freibad-Eintritte lagen 2018 mit fünf Prozent über dem langjährigem Durchschnitt. Die Menschen verbringen ihren Urlaub gerne auch zu Hause. Der ungebremste Ansturm
auf den Schöckl und Schloßberg zeigen dies deutlich. Es freut mich sehr, dass sich auch bei den Planungen, den Plabutssch und den Thalersee aufzuwerten, so viel getan hat. Da das Interesse am Radfahren und Mountainbiken zugenommen hat, haben wir gemeinsam mit den Grundstückseigentümern am Plabutsch neue Mountainbike-Strecken und Trails festgelegt. Und in Kürze werden wir das Restaurant Thalersee umbauen und die Uferlandschaft erneuern. Herr Vorstandsdirektor Heigl, Graz wächst – was bedeutet das für Infrastruktur & Energie? Die Menschen in unserer Stadt vertrauen auf eine sichere Wasser- und Energieversorgung, sind es gewohnt, dass ihre Abwässer und Abfälle entsorgt werden, und wollen, dass Straßen, Parks und Plätze sauber, gepflegt und sicher sind. Aber der Zuzug ist enorm. Um den derzeitigen Standard zu halten, müssen wir in allen Bereichen Anpassungen und Erweiterungen vornehmen. Was tut die Holding Graz dafür? Der Zentrale Speicherkanal und das Murkraftwerk, das noch heuer in Betrieb geht, sind derzeit die größten Projekte der Sparte Infrastruktur & Energie. Die Bauarbeiten nutzen wir, um parallel die Absenkung im Augarten umzusetzen. Seit 2018 sind wir Mehrheitseigentümer der Energie Graz, mit welcher wir für das Speicherprojekt Helios den Energy Globe Styria Award erhalten haben. Im Energiebereich wollen wir den Anteil an Alternativenergie weiter steigern. Diesbezügliche Impulse haben wir 2018 mit dem Start der Detailplanung für die Abwärmenutzung der Kläranlage, dem Baubeginn der Power to Heat-Anlage in Gössendorf und der Abwärmenutzung der Karl-Franzens-Uni gesetzt. Im Abwasserbereich beschäftigen wir uns mit der Erweiterung der Kläranlage und den zukünftigen Verwertungs-
möglichkeiten des Klärschlamms. Ebenso investieren wir auch verstärkt in den Netzausbau im Bereich der Energie- und Wasserversorgung und konnten mit dem Bau eines neuen, zentralen Materiallagers eine weitere Optimierungsmaßnahme setzen. Die Abfallwirtschaft entwickelt sich rasant – welche Projekte stehen an? Wir haben mit den Umsetzungsschritten für das neue Recyclingcenter in der Sturzgasse begonnen. Nach der Fertigstellung gibt es an diesem Standort noch mehr Möglichkeiten, Abfälle umweltschonend zu entsorgen. Unsere Tochter Servus Abfall hat ihr Angebot um die gewerbliche und private Sammlung von Verpackungsmaterial erweitert, und am Neufeldweg wollen wir eine Wert- und Störstoffsortierungsanlage errichten. Wir verbessern auch den barrierefreien Zugang zu unseren Dienstleistungen.
2018 haben wir ein Pilotprojekt mit schräggestellten Abfallbehältern gestartet, im Frühjahr 2019 erstmals ein Unterflursammelsystem mit barrierefreien, platzsparenden Abfallbehältern installiert. Auch Digitalisierung ist uns wichtig. Über die App AbfallKompassGraz kann man sich bald an die Abfuhrtermine erinnern lassen, mittels digitaler Routenplanung werden wir Fahrzeugeinsatz und Touren optimieren. Wie sieht die Bilanz nach einem Jahr Sauberkeitsoffensive aus? Unser OmPutzmann kümmert sich mit einem 116-köpfigen Team um die Sauberkeit in Graz. Wir haben unsere Schau-auf-Graz-App um neue Kategorien erweitert und verzeichnen einen Zuwachs an Nutzerinnen und Nutzern. Auch der Sauberkeitswert hat sich verbessert. Baulich investieren wir im kommenden Jahr außerdem rund 1,3 Millionen Euro in unseren Stützpunkt im Stadtpark.
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 7
Struktur wächst FINANZKENNZAHLEN
NICHTFINANZIELLE KENNZAHLEN
KONZERN HOLDING GRAZ in T€
HOLDING GRAZ KOMMUNALE DIENSTLEISTUNGEN GMBH (ohne Beteiligungen) 2016
2017
2018
Umsatzerlöse
238.532,4
250.494,6
260.175,2
Ergebnis vor Steuern
– 39.913,1
– 47.313,8
– 46.308,7
Anlagevermögen
755.686,5
769.831,5
1.011,654,8
Personalaufwand
– 149.945,0
– 156.332,2
– 161.375,8
2016
2017
2018
53,0
55,2
70,6
115 | 6,0 %
123 | 6,0 %
114| 5,5 %
Graz Linien
1,8
1,9
2,3
KundInnenmanagement & Vertrieb (Sparte Infrastruktur & Energie)
1,4
1,3
1,7
Unternehmerische Verantwortung Anteil an Ausgaben für regionale Lieferantinnen und Lieferanten (Region Steiermark) Schulungen zur Korruptionsbekämpfung [Köpfe | %]
Kundinnen und Kunden im Fokus
EBITDA* inkl. Leistungsentgelten in T€ EBITDA exkl. Leistungsentgelten in T€** Personalstand in VZÄ*** Investitionen1) in T€
6.204,3
2.278,3
2.806,9
– 58.712,1
– 67.991,7
– 66.661,1
2.425,6
2.804,0
2.834,3
48.772,8
64.390,7
55.657,9
1)
Gesamtinvestitionen in immaterielles AV und SAV lt. Konzernabschluss
Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden [Schulnoten]
Graz Abfallwirtschaft
1,4
1,5
1,5
Graz Stadtraum
2,0
2,0
2,1
Graz Wasserwirtschaft
1,0
1,2
1,2
100 %
100 %
100 %
Weiterbildung [h pro MA]
7,5
4,3
6,8
Fluktuationsrate (ausgeschiedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in % zur Gesamtbelegschaft)
4,3
4,2
5,4
Neuanstellungen (neu eingestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in % zur Gesamtbelegschaft)
5,9
6,0
5,5
93.243,0
94.202,7
93.704,5
8.661,1
9.363,9
11.123,5
129,0
156,1
167,7
Verantwortungsvolle Arbeitgeberin Vertretung in Arbeitsschutzausschüssen [%]
Schonender Umgang mit der Umwelt Energieverbrauch innerhalb der Organisation [MWh] Treibhausgasemissionen [t CO2 e] Wasserverbrauch [ Tm³] Abfall nach Art [t | %]
906,3 | 60,0 %
888,6| 51,5 %
988,4| 40,3 %
Gefährliche Abfälle
178,8 | 12,0 %
112,6 | 6,5 %
401,0 | 16,4 %
Altstoffe
421,0 | 28,0 %
723,3 | 42,0 %
1.060 | 43,3 %
Nicht gefährliche Abfälle
Abfall nach Entsorgungsmethode [%] ERKLÄRUNG: * ** ***
EBITDA = Betriebserfolg + Abschreibung EBITDA exkl. Leistungsentgelten Stadt Graz VZÄ = Vollzeitäquivalent (in den Jahren 2017 und 2018 inklusive der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Energie Graz)
Das VZÄ ist eine Stichtagsbetrachtung, d. h., jene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Abschlussstichtag beschäftigt sind, werden in die B erechnung einbezogen. Es ergibt sich aus der Summe der Beschäftigungsgrade aller aktiven (= nicht ruhenden) Dienstverhältnisse, inkl. an die Töchter verliehener Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Kostenrefundierung). Nicht in die Berechnung einbezogen werden Lehrlinge, ruhende Dienstverhältnisse, geringfügig/vorübergehend Beschäftigte, Ferialpraktikantinnen und -praktikanten, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem freien Dienstvertrag oder Werkvertrag sowie Saisonarbeitskräfte.
48,0 %
59,8 %
56,0 %
Verbrennung oder Verwendung als Brennstoff
3,0 %
3,5 %
3,8 %
Mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA)
17,0 %
11,1 %
9,1 %
Kompostierung
6,0 %
4,7 %
3,7 %
Stoffliche Verwertung/Beseitigung
8,0 %
3,2 %
13,5 %
18,0 %
17,5 %
13,9 %
0,0 %
0,2 %
0,0 %
Recycling
Deponie Chemische/physikalische Behandlung
Die Ermittlung der CO2-Äquivalente erfolgte für alle drei Jahre über die publizierten Umrechnungsfaktoren des Umweltbundesamts mit Stand 10/2017* . Die Werte der Jahre 2016 und 2017 wurden daher angepasst.
8 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 9
Zusammenhalt wächst DIPL.-ING. WOLFGANG MALIK
MAG.a BARBARA MUHR
DR. GERT HEIGL
Der Vorstandsvorsitzende der Holding Graz (Sparte Management & Beteiligungen) wurde 1954 in Wildon geboren. Im Jahr 1973 maturierte Wolfgang Malik am Bundesrealgymnasium Leibnitz, danach studierte er an der Technischen Universität Graz Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Verkehrswesen und graduierte 1980 zum Diplomingenieur. Von 1984 bis 2000 war Wolfgang Malik als Politikberater für die Steiermärkische Landesregierung tätig, seit 2000 ist er im Vorstand der Holding Graz, seit 2010 auch Vorstandsvorsitzender. Wolfgang Malik ist auch Präsident des Österreichischen Aero-Clubs und Mitglied des Zivilluftfahrtbeirats der österreichischen Bundesregierung.
Die Vorstandsdirektorin (Sparte Mobilität & Freizeit) ist 1966 in Graz geboren. Nach der Matura am Akademischen Gymnasium in Graz studierte Barbara Muhr Rechtswissenschaften an der Karl-Franzens-Universität Graz und trat nach dem Gerichtsjahr 1991 in den Steiermärkische-Sparkasse-Konzern ein, wo sie unter anderem Leiterin der Konzernkommunikation, Geschäftsführerin des Sparkassenforschungsinstituts und Gesamtprokuristin war. Seit dem Jahr 2011 ist Barbara Muhr im Holding-Konzern und auch Aufsichtsrätin der Energie Graz. Ehrenamtlich ist sie unter anderem Präsidentin des Steirischen Tennisverbandes und Botschafterin des Hospizvereins Steiermark.
Der Vorstandsdirektor (Sparte Infrastruktur & Energie) ist in Knittelfeld aufgewachsen, studierte in Graz Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Industriebetriebslehre und promovierte 1993 an der Karl-Franzens-Universität Graz in Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Nachdem er seine Dissertation fertiggestellt hatte, trat er in die Grazer Stadtwerke AG ein und wechselte 2003 als stellvertretender Leiter der Direktion Betriebswirtschaft in die Geschäftsführung der Energie Graz. Seit Jänner 2016 ist er Vorstandsdirektor der Holding Graz. Ehrenamtlich übt Gert Heigl seit rund elf Jahren die Funktion des steirischen Landesvorsitzenden des Verbands Österreichischer Wirtschaftsakademiker aus.
MANAGEMENT & BETEILIGUNGEN
MOBILITÄT & FREIZEIT
INFRASTRUKTUR & ENERGIE
Die Sparte Management & Beteiligungen leitet Vorstandsvorsitzender Dipl.-Ing. Wolfgang Malik. Dazu zählen die hausinternen Managementbereiche Finanzen, Personal, Marketing und Facilitymanagement sowie vier Stabsstellen. Im Rahmen der operativen Beteiligungssteuerung sind ihm die Beteiligungen Ankünder, Flughafen, Bestattung, Citycom, achtzigzehn, Grazer Unternehmensfinanzierungs GmbH, Grazer Energieagentur, ITG Informationstechnik und GBG Gebäude und Baumanagement zugeordnet. Der Sitz des Unternehmens ist am Andreas-Hofer-Platz.
Die Sparte Mobilität & Freizeit leitet Vorstandsdirektorin Mag.a Barbara Muhr. Hier sind unter anderem 90 Straßenbahnen und 170 Busse als Graz Linien im städtischen Liniennetz unterwegs. In Zusammenarbeit mit der Verkehrsplanung der Stadt Graz und mit Projektpartnern entwickeln die Graz Linien neue umweltfreundliche Mobilitätsformen wie tim. Im Freizeitbereich sind die Tochterunternehmen Freizeit Graz und Schöckl Seilbahn sehr erfolgreich und verbessern laufend ihre Freizeitangebote als attraktive Naherholungsgebiete.
Die Sparte Infrastruktur & Energie leitet Vorstandsdirektor Dr. Gert Heigl. Dazu zählen die fünf Spartenbereiche KundInnenmanagement & Vertrieb, Graz Wasserwirtschaft mit Wasserversorgung und Abwasserentsorgung, Graz Abfallwirtschaft mit Abfallentsorgung und -verwertung, Graz Stadtraum mit Stadtreinigung, Straßenerhaltung, Winterdienst und Grünraumpflege sowie die Kommunalwerkstätte. Mit dem Tochterunternehmen Energie Graz entwickelt die Sparte Maßnahmen für eine saubere Energieversorgung im Raum Graz.
Graz Linien
ALLGEMEINES UNTERNEHMENSPROFIL
Beteiligungen Beteiligungen
100 % 99 %
66,7 %
100 %
99,9 % 100 %
Beteiligungen 100 %
51 %
100 % Stabsstelle 100 % Managementbereich/Abteilung
51 % 19 %
Beteiligung * Teilkonzern
71,5 %
47,5 %
Spartenbereich
10 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
100 %
51 %
0,5 % 100 %
Transparenz wächst
Unternehmen wächst GESCHICHTE
ANGABEN ZUM INTEGRIERTEN BERICHT
HISTORIE Die Grazer Stadtwerke AG wurde 1960 mit den Geschäftsbereichen „Verkehrsbetriebe“, „Strom“, „Gas“, „Fernwärme“ und „Wasser“ gegründet. Damit war der Grundstein für ein kommunales Dienstleistungsunternehmen gelegt, dessen gesellschaftsrechtliche Organisationsform den Bedarfs- und Nahverkehrswünschen einer wachsenden Stadt entsprechen musste. Mit dem Eingliedern der Bereiche „Bestattung“, „Sport-, Freizeitanlagen und Gastronomiebetriebe“, „Ankünder“ und „Citycom“ entwickelte sich das Unternehmen zum Ansprechpartner für nahezu alle wichtigen Lebensbereiche. Die Liberalisierung des Strom- und Erdgasmarktes in den Jahren 2001/02 verlangte eine strategische Neuausrichtung: Die Energiebereiche wurden in die Energie Graz GmbH abgespalten. Der Flughafen Graz ergänzt den Bereich Verkehr rund um die Holding Graz seit 2004. Durch die Satzungsänderung und Umfirmierung der Grazer Stadtwerke AG in GRAZ AG wurde die strategische Ausrichtung als Stadtholding für kommunale Dienste und privatwirtschaftliche Angelegenheiten eingeleitet. Seit 30. 10. 2010 firmiert das Unternehmen unter dem Namen Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH. Mit Ende 2010 wurde das vom Management der Holding Graz wesentlich mitgestaltete Reformprojekt Haus Graz und damit verbunden das Übertragen der Bereiche Abwasser und Wirtschaftsbetriebe in die neu gegründete Holding Graz realisiert. Diese betreibt nun alle privatwirtschaftlichen Serviceleistungen der Stadt unter einem Dach. Die Holding Graz trägt damit wesentlich zum eingeschlagenen budgetären Konsolidierungskurs der Stadt Graz bei. Die Holding Graz hat ihren Sitz in Graz und steht zu 99,84 Prozent im Eigentum der Stadt Graz und zu 0,16 Prozent im Eigentum der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH.
12 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Die Holding Graz hat in den letzten Jahren jährlich einen Geschäftsbericht und einen Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht, wobei das Geschäftsjahr, über das berichtet wurde, stets dem Kalenderjahr entsprach.
sich als Querschnittsthemen für alle Sparten und Beteiligungen verstehen. 2015 erfolgte in diesem Zusammenhang eine strukturierte StakeholderBefragung, um die bestehenden Handlungsfelder weiterzuentwickeln und neu zu priorisieren.
Für das Geschäftsjahr 2014 hat die Holding Graz erstmals einen integrierten Bericht erstellt, der die wichtigsten Fakten von Geschäfts- und Nachhaltigkeitsbericht in einem Stück vereint. Für die nachfolgenden Geschäftsjahre wurde diese Berichtsstruktur fortgeführt bzw. erweitert.
Geschäftsmodell, Risiken und Leistungskennzahlen der Sparten und Beteiligungen des Konzerns Holding Graz sind in möglichst kompakter Form dargestellt und geben den Leserinnen und Lesern einen guten Überblick über die grundsätzliche Ausrichtung und Positionierung der einzelnen Unternehmen.
Der Bericht orientiert sich an den Leitlinien des international gültigen Integrated-Reporting-(IR-) Rahmenwerks, das im Dezember 2013 vom International Integrated Reporting Council (IIRC) veröffentlicht wurde. Er berücksichtigt weiters die Anforderungen des G4-Standards der Global Reporting Initiative (GRI) für nichtfinanzielle Inhalte in der Anwendungsebene „CORE“. Ab dem Geschäftsjahr 2015 hat die Holding Graz auch die Inhalte des CorporateGovernance-Berichts in den integrierten Bericht aufgenommen. Damit entwickelt das Unternehmen den Bericht weiter – hin zu einem umfassenden Bericht, der die Gesamtheit der unternehmerischen Wertschöpfung darstellt. Indem die Holding Graz den Corporate-Governance-Bericht miteinbezieht, bietet sie ein ganzheitlicheres Bild des Unternehmens für alle Stakeholder. Die Holding Graz verpflichtet sich freiwillig, jährlich einen Corporate-Governance-Bericht vorzulegen. In Anlehnung an den österreichischen Corporate-Governance-Kodex wurde für die Holding Graz ein Kodex erstellt, an dem sich dieser Corporate-Governance-Bericht orientiert. Der vorliegende integrierte Bericht ist nach „wesentlichen Handlungsfeldern“ aufgebaut, die
Der vorliegende Bericht bezieht sich auf das Jahr 2018. Das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr. Die finanziellen Angaben im Bericht umfassen den gesamten Konzern Holding Graz inklusive der verbundenen Unternehmen, die entsprechend der Eigentumsverhältnisse konsolidiert wurden.
und die ausgewählten Beteiligungen der Berichtszeitraum 2016 bis 2018 dargestellt. Abweichungen bei den Berechnungsmethoden zwischen den einzelnen Sparten und Beteiligungen sind bei den jeweiligen Kennzahlendarstellungen explizit ausgewiesen. Die Daten zu Energieverbräuchen wurden aus verrechnungstechnischen Gründen zum Zeitpunkt der Datenerhebung teilweise hochgerechnet. Die Ermittlung der CO2-Äquivalente erfolgte über die publizierten Umrechnungsfaktoren des Umweltbundesamts. Dies sind wichtige Schritte in einem laufenden Prozess der Weiterentwicklung. Damit verfolgt die Holding Graz das Ziel, die nichtfinanzielle Berichterstattung kontinuierlich an die Qualität und den Umfang der finanziellen Berichterstattung anzugleichen. Eine externe Datenprüfung ist derzeit nicht vorgesehen.
Die nichtfinanziellen Angaben des Berichts sowie die Kennzahlen zu Umwelt- und Sozialthemen wurden für die Spartenbereiche der Holding Graz erhoben. In die nichtfinanzielle Berichterstattung sind die sechs Beteiligungen Flughafen Graz Betriebs GmbH, Ankünder GmbH, Bestattung Graz GmbH, Freizeit Graz GmbH, Schöckl Seilbahn GmbH und Citycom Telekommunikation GmbH miteinbezogen. Beim Darstellen der Daten im Bericht werden nur jene Unternehmensbereiche berücksichtigt, die zum Erhebungszeitpunkt tatsächlich Daten liefern konnten. Je nach Vollständigkeit der dargestellten Kennzahlen ist für die Holding Graz
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 13
Einfluss wächst
Nachhaltigkeit wächst WERTSCHÖPFUNG IN DER REGION
BESCHAFFUNG UND AUSGABEN FÜR LOKALE LIEFERANTINNEN UND LIEFERANTEN Die Holding Graz ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region. Sie schafft sichere Arbeitsplätze für mehr als 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Beschäftigung in der Region. Sie arbeitet mit regionalen Lieferantinnen und Lieferanten zusammen und beschafft ihre Produkte überwiegend lokal. So bleibt ein großer Teil der Wertschöpfung in der Region. Als klassische öffentliche Auftraggeberin in den Bereichen Abfallwirtschaft, Stadtraum und Freizeit sowie Sektorenauftraggeberin in den Bereichen Mobilität, Energie und Wasserwirtschaft hält sie sich bei sämtlichen Handlungen im Zusammenhang mit Bau- und Dienstleistungen sowie Lieferaufträgen an die Richtlinien des Bundesvergabegesetzes und an die EU-Richtlinien. Bei vielen Ausschreibungskriterien stehen ökologische Themen im Vordergrund. Reichen Lieferantinnen und Lieferanten Qualitäts- und Umweltzertifizierungen ein, werden diese bei der Einkaufsentscheidung berücksichtigt. Der Anteil an regionalen Lieferantinnen und Lieferanten am gesamten Beschaffungsvolumen der Holding Graz inklusive der Beteiligungen Ankünder, Flughafen, Bestattung, Freizeit, Schöckl Seilbahn und Citycom betrug im Jahr 2018 rund 58 Prozent. Der Flughafen Graz vergab im Jahr 2017 große Investitionen vorwiegend an ausländische Firmen. Die Bestattung Graz bezog im Jahr 2017 die Särge von einem slowenischen Unternehmen. 2018 erhielt ein ausländisches Unternehmen den Zuschlag für Revisions- und Reparaturarbeiten an Kremationsöfen. Die Freizeit Graz kaufte 2016 und 2017 verstärkt via Internet ein und nutzte damit den gesamtösterreichischen Markt.
14 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
PROZESSE ZUR STRATEGISCHEN EINFLUSSNAHME bestellte Mitglieder
Ausgaben für Lieferantinnen und Lieferanten [%] 2016–2018
G4–EC9 informiert 1/4-jährlich über das laufende Geschäft
2018
EU 11,0 %
AUT 31,0 %
nimmt an AR-Sitzungen mit beratender Stimme teil
beschließt Budget und Mittelfristplanung und beauftragt den Vorstand mit dem Vollzug
legt Wirtschaftsplan, Mittelfristplanung & Jahresabschluss zur Prüfung vor
bestellt Vorstandsmitglieder stellt den Jahresabschluss fest
berichtet 1x jährlich über Geschäftspolitik, Vermögen, Finanz- und Ertragslage
STMK 57,5 % legen allgemeine Grundsätze der Geschäftspolitik in Absprache fest
AUFSICHTSRAT derzeit 15 Mitglieder
STMK
2018
AUT 25,3
EU 4,1
überwacht den Vorstand beim Budgetvollzug
Ankünder
70,7
24,4
4,9
Flughafen
69,9
26,2
3,9
legt die Geschäftsverteilung für die Vorstandsmitglieder fest
17,3
60,9
Flughafen
68,4
19,4
34,2 5,0
42,0
5,0
70,2
Ankünder Flughafen
24,5
59,0
Schöckl
17,5
20
40
60
2,0 17,6
49,4
44,0 0
7,0
35,0
64,9
Citycom
3,2
34,0
63,0
Bestattung
4,7 5
25,1
72,3
Freizeit
2,0
51,5
53,0
Holding
10,0
35,0
43,5
Citycom
%
30,0
46,4
Bestattung
9,4
22,2
63,0
Schöckl
3,1 5
36,0
60,0
ENTSCHEIDUNGSPROZESSE
4,3
40,5
Ankünder
Freizeit
2016
6,8
55,2
Holding
Iegt den Jahresabschluss zur Beschlussfassung vor
45,2 61,1
32,1
Citycom
3,0
36,0
37,5
Bestattung
beruft Generalversammlung ein
10,0
61,0
Schöckl
2017
29,0
61,0
Freizeit
GENERALVERSAMMLUNG
3 Mitglieder
70,6
Holding
VORSTAND
6,6 80
100
Der Vorstand der Holding Graz führt die Geschäfte des Konzerns und ist dabei an den Gesellschaftsvertrag vom 15. 5. 2013 sowie an die Geschäftsordnung für den Vorstand vom 22.11.2018 gebunden. Die Mitglieder des Vorstands der Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH erfüllen ihre Aufgaben nach den maßgeblichen gesetzlichen Bestimmungen, dem Gesellschaftsvertrag, der Steuerungsrichtlinie Haus Graz und der Geschäftsordnung. Ihr Auftrag ist es, die Holding Graz so zu leiten, wie es das Wohl des Unternehmens unter Berücksichtigung der Stadt Graz und ihrer Bewohnerinnen und Bewohner, der Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer, des Umweltschutzes sowie des öffentlichen Interes-
ses erfordert. Der Vorstand besteht laut Gesellschaftsvertrag aus drei Mitgliedern, bestellt wird er durch die Generalversammlung. Die Aufgaben der Vorstandsmitglieder werden durch den Aufsichtsrat festgelegt. Der Vorstand hat die Aufgabe, die Geschäfte der Gesellschaft zur Erfüllung kommunalwirtschaftlicher Aufgaben zu führen. Die Mitglieder des Vorstandes treffen einmal wöchentlich zur Beratung und Beschlussfassung ihrer Aufgabenbereiche zusammen. Mindestens einmal jährlich berichtet der Vorstand der Holding Graz an den Aufsichtsrat über grundsätzliche Fragen der Geschäftspolitik des Unternehmens sowie über die künftige Entwicklung des Vermögens und der Finanz- und Ertragslage anhand einer Vorschaurechnung. Regelmäßig und mindestens vierteljährlich informiert der
Vorstand den Aufsichtsrat über den Gang der Geschäfte, die Entwicklung der laufenden Projekte und die Lage des Unternehmens. Bei wichtigen Anlässen informiert der Vorstand den Aufsichtsrat unverzüglich. Die strategische Ausrichtung des Unternehmens wird vom Vorstand mit dem Aufsichtsrat abgestimmt. Der Stand der Strategieumsetzung wird in regelmäßigen Abständen erörtert. Das Budget für das Folgejahr, die Mittelfristplanung, Investitionen von mehr als 10 Mio. Euro, das Festlegen von Konzernrichtlinien, die Aufnahme neuer Geschäftsfelder oder das Einstellen von Tätigkeiten, Ausgliederungen, Verkäufe von Unternehmensanteilen und Aufsichtsratsvergütungen müssen von der Generalversammlung beschlossen werden.
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 15
Vertrauen wächst
Erfolg wächst ANREIZ- UND VERGÜTUNGSSYSTEME
UNTERNEHMENSKULTUR UND VERHALTENSGRUNDSÄTZE
VARIABLE PRÄMIEN Anreiz- und Vergütungssysteme sind in der Prämienregelung für hauptberufliche Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer im Konzern der Holding Graz beschrieben. Grundlage sind die Dienstverträge, in welchen eine variable erfolgsorientierte Jahresprämie vorgesehen ist. Diese ist für die Vorstandsdirektorinnen und Vorstandsdirektoren mit 15 Prozent und für Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer mit 30 Prozent des Jahresbruttobezugs begrenzt. Die Generalversammlung erteilt die Erfolgsprämie unter folgenden Voraussetzungen: • die im Rahmen des Konzerncontrollings der Holding Graz festgelegten Berichtstermine werden eingehalten, • Budgetvollzug (aussagekräftiger Soll-IstVergleich inklusive Erläuterungen) und Reporting sind genau und
In der Holding Graz gibt es viele Prinzipien, Werte und Visionen, die zum Ziel haben, dass sich das Unternehmen erfolgreich ökonomisch, ökologisch und gesellschaftlich entwickelt. Besonders bedeutend ist neben WIR STÄRKEN der Steuerungsrichtlinie des Haus Graz und der Compliance GuideliLEBENSQUALITÄT UND ne der Holding Graz das gemeinsame Konzernleitbild. Es ist AnleiWIRTSCHAFTSERFOLG tung für das tägliche Miteinander und das gemeinsame Erreichen Mit unseren Leistungen und flexibder Unternehmensziele. Die Führungskräfte haben sich im MisAngeboten bauen wir den wirtschaftlen sion Statement ZUKUNFT GESTALTEN zu Qualität und Nachlichen Erfolg unseres Unternehmens und die haltigkeit verpflichtet. Die Leitsätze dazu sind: Standortqualität unserer Landeshauptstadt aus.
WIR SETZEN UNS VERANTWORTUNGSVOLL FÜR GRAZ EIN Gemeinsam erbringen und optimieren wir unsere kommunalen Dienstleistungen im Großraum Graz und bieten innovative und marktorientierte Produkte. Dabei gilt es, sowohl den Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden, der Gesellschaft sowie den wirtschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen nachhaltig gerecht zu werden.
• die Generalversammlung entlastet die Geschäftsführerin bzw. den Geschäftsführer. Der Aufsichtsrat bzw. die Generalversammlungen der Tochtergesellschaften bestimmen die Erfolgsprämie. Zusätzlich legen sie laut Prämienregelung die gesellschaftsspezifischen Leistungsparameter fest, die erreicht werden müssen, um Anspruch auf die Prämie zu haben. So können beispielsweise Einsparungsziele, Investitionsziele, Kundenorientierung oder Veränderungsmanagement Kriterien für die Zuerkennung einer Erfolgsprämie sein.
WIR SIND AUFGESCHLOSSEN FÜR VERÄNDERUNGEN UND NACHHALTIGKEIT Wir nehmen die Herausforderungen für innovative Aufgaben und Visionen der Stadt gerne an. Veränderungen von wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sehen wir als Chance für eine ständige Weiterentwicklung unseres Unternehmens.
16 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Durch neue Geschäftsideen, Qualitätsverbesserungen und Kostensenkungsmaßnahmen steigern wir verantwortungsbewusst die Leistungsfähigkeit der Holding Graz.
WIR STREBEN NACH LANGFRISTIGEM ERFOLG Wir optimieren unsere Kosten und steigern unsere Einnahmen. Wir bauen unsere Position als führende Anbieterin von städtischer Infrastruktur und Dienstleistung aus und bieten höchste Qualität zu marktkonformen, fairen Preisen.
WIR STEHEN FÜR HOHE LEISTUNGSFÄHIGKEIT Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind motiviert, kompetent und flexibel. Sie alle leisten einen wirksamen Beitrag, um unsere Unternehmensziele zu erreichen und arbeiten kostenbewusst, engagiert und erfolgreich. Wir managen Mobilitäts- und Serviceangebote rund um die Uhr für alle unsere Kundinnen und Kunden. Dafür errichten und bieten wir eine optimale Infrastruktur.
WIR SCHÄTZEN UNSERE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER Wir gehen respektvoll miteinander um und fördern Eigeninitiative und VerWeiterbildung, antwortungsbewusstsein. Gesundheitsbewusstsein und Chancengleichheit im Beruf haben für uns große Bedeutung. Durch offene Kommunikation und Informationsaustausch schaffen wir gegenseitiges Vertrauen.
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 17
„Unsere Aufgaben wachsen mit der Stadt. Das Schöne an diesem Beruf: der sichtbare Erfolg.“ ANDREA FASSWALD-WERNER, 47 Jahre, seit einem Jahr als Arbeitsgruppenleiterin des ersten Damenreinigungsteams in der Stadtreinigung beschäftigt.
Ans Herz gewachsen STRATEGIE. ZIELE. HANDLUNGSFELDER.
Vision wächst STRATEGIE. ZIELE. WESENTLICHKEITSMATRIX
STRATEGIE. ZIELE. WESENTLICHKEITSMATRIX
HAUS GRAZ – VISION „Wir machen Graz gemeinsam mit den Grazerinnen und Grazern zur lebenswertesten Stadt Europas.“ „Wir entwickeln das Haus Graz zum modernsten Stadtmanagement Europas.“ Die Top-90 Führungskräfte des Haus Graz erarbeiteten im Jahr 2016 eine übergeordnete Haus Graz-Vision mit zahlreichen Leitsätzen. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wertvolle Träger dieser Vision.
UNSERE MISSION Die Holding Graz steuert als Stammhausholding für die Stadt Graz die Daseinsvorsorge mit den kommunalen Aufgaben Mobilität, Wasserwirtschaft, Stadtraum und Abfallwirtschaft im Rahmen von Finanzierungs- und Dienstleistungsverträgen. Als Beteiligungsholding werden alle marktwirtschaftlichen Geschäftsfelder der Stadt in eigenen Gesellschaften mit unterschiedlichen Beteiligungsquoten gesteuert. Im Headquarter der Holding laufen alle wichtigen Daten des Konzerns zusammen. Im Vorstandsteam erfolgt die Entscheidung über Ziele und Standards in Abstimmung mit dem Haus Graz.
ihnen entwickeln wir wirkungsvolle Strategien für die Weiterentwicklung des Unternehmens sowie den laufenden Nachhaltigkeitsprozess. Im Jahr 2015 führten wir eine strukturierte Stakeholder-Befragung durch, um die bestehenden Handlungsfelder weiterzuentwickeln und neu zu priorisieren. Vertreterinnen und Vertreter des Managements der Holding Graz und ihrer Beteiligungen (entspricht der Achse Geschäftsrelevanz in der Wesentlichkeitsmatrix) sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 5.700 Kundinnen und Kunden und mehr als 180 weitere externe Stakeholder wie Stadtregierung, Sponsoringpartner,
Opinionleader aus Wissenschaft und Wirtschaft, Behörden, aber auch NGOs und Mitglieder der Nachhaltigkeitscommunity (entspricht der Achse Stakeholderrelevanz in der Wesentlichkeitsmatrix) waren eingeladen, diese Themen nach deren Relevanz für den Konzern Holding Graz zu bewerten. Das Ergebnis ist in der folgenden Wesentlichkeitsmatrix zusammengefasst. Der Bericht fokussiert auf die grün markierten Themen, welche als Querschnittsthemen für alle Sparten und Beteiligungen als sehr wesentlich bzw. wesentlich identifiziert wurden. Dabei ist die Versorgungssicherheit für alle von höchster
WESENTLICHKEITSMATRIX Handlungsfelder Holding Graz [Die Stakeholder bewerteten auf einer Skala von 1 (= sehr wichtig) bis 4 (= wenig wichtig)]
BEZIEHUNG ZU KUNDINNEN UND KUNDEN RESSOURCENEFFIZIENZ & RECYCLING AUS- & WEITERBILDUNG DER MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER FAIRNESS & TRANSPARENZ MITARBEITERGESUNDHEIT & -SICHERHEIT CHANCENGLEICHHEIT & VIELFALT DER MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER
VERANTWORTUNGSVOLLES WIRTSCHAFTEN DIENSTLEISTUNGSQUALITÄT & -SICHERHEIT
VERSORGUNGSSICHERHEIT
WERTSCHÄTZUNG & UNTERNEHMENSKULTUR KLIMASCHUTZ & ENERGIEEFFIZIENZ INFORMATIONSSICHERHEIT & DATENSCHUTZ ERHÖHUNG DER LEBENSQUALITÄT IN DER STADT GRAZ ATTRAKTIVE ARBEITGEBERIN
VERANTWORTUNGSVOLLE BESCHAFFUNG BEWUSSTSEINSBILDUNG FÜR NACHHALTIGKEIT
GESELLSCHAFTLICHES ENGAGEMENT
INNOVATIVE GESCHÄFTSFELDER
NACHHALTIGER INFRASTRUKTURAUSBAU ZUKUNFTSORIENTIERTE STRATEGIE
DIALOG MIT INTERESSENGRUPPEN
NACHHALTIGE MOBILITÄT
NIEDRIG
20 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten und eine wertschätzende Unternehmenskultur. Und die Öffentlichkeit verlangt Transparenz sowie Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Ressourceneffizienz. Die Teilnahme an extern entwickelten Programmen hilft dabei, Teile dieser Anforderungen erfüllen zu können. Deshalb nimmt die Holding Graz beispielsweise am Ökoprofit-Programm teil und ist nach dem Audit „berufundfamilie“ zertifiziert. Als aktives Mitglied bei der Unternehmensplattform respACT tauscht sich die Holding Graz regelmäßig mit Unternehmen und Expertinnen und Experten über aktuelle Themen und Trends im Nachhaltigkeitsbereich aus. Unsere Stakeholder binden wir aktiv in die Entwicklung unserer strategischen Schwerpunkte ein. Im Dialog mit
SEHR HOCH
HOCH
Nachhaltigkeit bedeutet für uns, verantwortungsvoll mit Menschen und Ressourcen umzugehen, um dabei gleichzeitig die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden heute und in Zukunft optimal zu erfüllen. Dieser Grundsatz ist fest in unserem Leitbild verankert. Nachhaltigkeit spiegelt sich aber auch in den Beziehungen zu unseren Stakeholdern wider. Dabei setzen wir auf Fairness und offene Kommunikation. Wir haben eine Vielzahl unterschiedlicher Erwartungen zu erfüllen. Kundinnen und Kunden erwarten optimale Betreuung und höchste Qualität. Die Stadt als Eigentümerin fordert Wirtschaftlichkeit und nachhaltige Investitionen sowie eine stabile Entwicklung des Wirtschaftsstandortes. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen sich sichere, gesunde Arbeitsplätze,
HOCH
SEHR HOCH
Wir können dazu beitragen, dass die Holding Graz das beste kommunale Dienstleistungsunternehmen Österreichs ist und für Qualität und Nachhaltigkeit in unserer Landeshauptstadt Graz steht.
STAKEHOLDERRELEVANZ
NIEDRIG
UNSERE VISION
Relevanz. Die Stakeholder sehen zudem Dienstleistungsqualität und -sicherheit, aber auch verantwortungsvolles Wirtschaften, zukunftsorientierte Strategien, die Beziehungen zu den Kundinnen und Kunden, Ressourceneffizienz und Recycling, Wertschätzung und Unternehmenskultur, Gesundheit und Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Fairness und Transparenz als wesentlich an, während die internen Entscheidungsträgerinnen und -träger darüber hinaus zukunftsorientierte Strategien, nachhaltigen Infrastrukturausbau und nachhaltige Mobilität als sehr wichtig einstufen.
BARRIEREFREIHEIT DER DIENSTLEISTUNGEN
GESCHÄFTSRELEVANZ
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 21
Aufmerksamkeit wächst
Komplexität wächst HANDLUNGSFELDER. THEMEN. ZIELE
In einem weiteren Schritt wurden diese Fokusthemen in vier Handlungsfeldern zusammengefasst, welche auch die Kapitel dieses Berichts darstellen. Unter Berücksichtigung dieser vier Handlungsfelder und im Einklang mit unserer Mission und Vision, haben wir die Konzernstrategie der Holding Graz weiterentwickelt.
LEUCHTTURMPROJEKTE
7
tim täglich.intelligent.mobil
Mit tim passen die Graz Linien ihre Mobilitätsangebote den individuellen Bedürfnissen der Kundinnen und
Service- und
Kunden an. Je sieben tim- und Carsharing-Standorte
dienstleistungsorientiertes Kundenmanagement für
UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG
tere. Mit KombiMo III wird tim auch in Linz angeboten.
das Haus Graz
1
KUNDENMANAGEMENT ausbauen und damit die Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden steigern und Umsatzzuwachs generieren.
5 KONZERNSTRATEGIEN
gibt es in Graz, über das Projekt REGIOtim folgen wei4
7
10 8
Innovative Smart-City-Projekte
Eine zukunftsfähige Stadtentwicklung verlangt neue urbane Technologien, u. a. in den Bereichen Mobilität und Energie, aber auch in allen anderen kommunalwirtschaftlich agierenden Bereichen der Holding Graz. 2
8
5
11
9
Masterplan Sturzgasse
Die Holding Graz will das Recyclingcenter am Standort
Modell Stadt mit innovativen & smarten Lösungen als Wachstumsstrategie
Sturzgasse zu einem modernen Kompetenzzentrum für
KUNDINNEN UND KUNDEN IM FOKUS
ihre Kundinnen und Kunden ausbauen. Mit dem Bau der neuen Kommunalwerkstätte an diesem Standort ist der erste Schritt bereits getan.
Effiziente Daseinsvorsorge
INNOVATIVE MOBILITÄTSPRODUKTE, INTELLIGENTE ENERGIEPRODUKTE und nachhaltigen, ökologischen Ausbau neuer Stadtteile entwickeln.
VERANTWORTUNGSVOLLE ARBEITGEBERIN
mit Versorgungssicherheit und
3
6
9
12
nachhaltiger Umweltorientierung Zukunftsorientierte Dienstleistungen
10
Kläranlage
Die Stadt wächst und damit auch die Menge an Abwäs1
Haus Graz-Synergieprojekte
4
Lebensraum Mur
sern. Mit dem Ausbau der Kläranlage kann die Holding
der DASEINSVORSORGE ALS
Die Holding Graz setzt den erfolgreichen Weg der letz-
Im Zuge der Errichtung von Murkraftwerk und Zentra-
Graz diese auch in Zukunft ordnungsgemäß reinigen.
KERNGESCHÄFT optimieren und an die wachsende Stadt anpassen.
ten Jahre, der auch 2016 vom Stadtrechnungshof bestä-
lem Speicherkanal entwickeln die Projektpartnerinnen
Sie plant auch, die Wärme aus dem Abwasser zu nut-
tigt wurde, fort: Sie plant und realisiert Synergien mit
und -partner die Murufer in diesem Bereich zu einem
zen und eine Klärschlammbehandlung zu integrieren.
dem Haus Graz, um die Effizienz zu steigern und Kosten
attraktiven Naherholungs- und Freizeitgrüngürtel für
zu senken.
erholungssuchende Grazerinnen und Grazer.
11
Naherholungsgebiet Plabutsch/Thalersee
Für die wachsende Bevölkerung in Graz und den Um2
Marktorientierte Geschäftsfelder mit Weitblick und Fokus auf regionale Wertschöpfung
22 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Unternehmenskultur und
SCHONENDER UMGANG MIT DER UMWELT
Digital Business Management
5
Sauberkeitsoffensive
landgemeinden gilt es, neue Naherholungsgebiete
Neue Technologien brauchen neues Denken und Han-
Die Holding Graz setzt sich gemeinsam mit den Unter-
sanft und behutsam zu erschließen und bestehende
deln. Mit neuen Arbeitsweisen stellt sich die Holding
nehmen des Haus Graz für eine saubere und gepflegte
weiterzuentwickeln. Die Freizeit Graz plant, Plabutsch
Graz den vielfältigen Herausforderungen der Digitalisie-
Stadt ein. Im Rahmen der Sauberkeitsinitiative sind auch
und Thalersee zu einem attraktiven Ausflugsziel auszu-
rung und stärkt die digitale Fitness im Unternehmen.
Grazerinnen und Grazer eingeladen, mitzumachen.
bauen.
Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Speicherkanal und Murkraftwerk sind wichtige Um-
Die Graz Linien erproben Busse mit neuen Antriebstechno-
Mit dem Ausbau des Areals in der Größe von 50.000
weltschutzprojekte der Stadt und mit einem Investi-
logien, u. a. mit dem Einsatz von Superkondensatoren. Bei
Quadratmetern könnten Synergien zwischen den Haus
tionsvolumen von rund 160 Mio. Euro ein nachhaltiger
Förderzusage für das Projekt Zero Emission folgen weitere
Graz-Abteilungen optimal genutzt und kundenfreundli-
Wirtschaftsimpuls für die Stadt Graz.
batteriebetriebene Busse und erstmals Wasserstoffbusse.
cher Service an einem Standort verwirklicht werden.
3
Zentraler Speicherkanal und Murkraftwerk
6
Dekarbonisierung
12
Quartier Steyrergasse Süd
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 23
Verantwortung wächst UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG
UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG
WESENTLICHE THEMEN • Verantwortungsvolles Wirtschaften • Versorgungssicherheit • Zukunftsorientierte Strategie • Informationssicherheit und Datenschutz • Nachhaltiger Infrastrukturausbau • Fairness und Transparenz
24 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG
UNSER STRATEGISCHER ANSATZ
WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE
Mit ihren Bildungseinrichtungen und Unternehmen ist Graz eine attraktive Stadt. Auch hinsichtlich Lebensqualität und Sauberkeit ist die Stadt im europäischen Spitzenfeld angesiedelt. Daher ziehen immer mehr Menschen hierher. Die Holding Graz nimmt gemeinsam mit der Stadt Graz die damit verbundenen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und umweltrelevanten Herausforderungen in Angriff und investiert in eine nachhaltige Infrastruktur und Stadtentwicklung. Dabei gibt bei den Graz Linien u. a. der Masterplan ÖV die Maßnahmen vor, die notwendig sind, um die steigenden Kapazitäten zu bewerkstelligen bzw. den ÖV für die Fahrgäste attraktiver zu gestalten. In der Sparte Infrastruktur & Energie bilden Betriebsführungsverträge und die Servicevereinbarungen mit der Stadt Graz die Grundlage der Arbeit. Oberste Prämisse bei allen Bauarbeiten ist das Abstimmen aller Leistungsträger und zuständigen Organisationen. So werden Störungen für die Bevölkerung sowie Kosten möglichst gering gehalten. Ein strategisches Krisenmanagement stellt sicher, dass in Krisensituationen Versorgungsleistungen aufrechterhalten bzw. schnellstmöglich wiederhergestellt werden. Um die Unternehmensziele zu erreichen, sind Transparenz und Fairness wesentlich. Die Steuerungsrichtlinie der Stadt Graz legt grundlegende Prinzipien für alle Organisationseinheiten im Haus Graz fest. Diese reichen von der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Gleichstellungsorientierung über Energieeffizienz und ökologisches Handeln bis hin zur Bürgerorientierung und wurden als Grundsätze in den Satzungen und Geschäftsordnungen der Holding Graz und ihrer Beteiligungen festgeschrieben. Darüber hinaus enthält die Compliance Guideline der Holding Graz klare Vorgaben, um Korruption und Misswirtschaft vorzubeugen.
• Nachhaltige Stadtentwicklung, die auch in Zukunft vorausschauend geplant wird • Versorgungssicherheit durch nachhaltige Investitionen und Innovationen • Regelkonformes Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Bewusstseinsbildung • Ganzheitliches und langfristiges Management durch einen integrierten Prozess des RCM (Risiko- und Chancenmanagement) unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsund Compliance-Aspekten
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE UND MASSNAHMEN Speicherkanal und Murkraftwerk Im Herbst 2017 fiel der Startschuss für den Bau des Zentralen Speicherkanals (ZSK). Der 8,4 Kilometer lange Kanal wird von der Kläranlage Gössendorf südlich von Graz bis zur Radetzkybrücke in der Innenstadt verlaufen. Obwohl die Graz Wasserwirtschaft im Jahr 2018 zahlreiche Hochwässer bewältigen musste, wird der Kanal planmäßig bis zum Sommer 2019 vom neuen Murkraftwerk bis zur Radetzkybrücke fertig gebaut. Im Sommer 2019 ist der Probebetrieb des Murkraftwerks geplant. Dann startet die Graz Wasserwirtschaft auch mit dem Erweitern des Speicherkanals vom Kraftwerk in Richtung Süden. Lebensraum Mur – Augartenbucht Im Rahmen der Bauarbeiten für den ZSK gibt es verschiedene Möglichkeiten, um die Lebensqualität für die Bevölkerung mitten im urbanen Zentrum von Graz, aber direkt am Wasser, zu attraktivieren. Im Juli 2018 beschloss der Gemeinderat der Stadt Graz daher die Neugestaltung der Augartenbucht. Nach der wasser- und naturschutz-
rechtlichen Genehmigung starteten im Februar 2019 die Bauarbeiten. Dabei wird das Gelände auf einer Fläche von circa 6.000 Quadratmetern abgesenkt. Im Mittelpunkt dieser Maßnahme, die Teil des „Masterplans Mur Graz Mitte“ ist, steht eine großzügige Flachuferzone mit direktem Zugang zum Wasser. Für die Grazerinnen und Grazer entsteht damit ein neuer Naherholungbereich in der Innenstadt. Kombinierte Mobilität im Stadtteil Reininghaus Um die Reininghausgründe an das Grazer ÖV-Netz anzubinden, erweitern die Graz Linien das Straßenbahnnetz. 2018 erfolgten die Ausschreibungsund Ausführungsplanung sowie die EU-weiten Vergabeverfahren für die Bauleistungen. Am 4. Februar 2019 starteten die Bauarbeiten. Ab Ende 2021 wird die neue Straßenbahn von der Alten Poststraße über das Reininghausgelände bis zur ehemaligen Hummelkaserne fahren. Mit der Verlängerung der Straßenbahnlinie und einem attraktiven Netz an Geh- und Radwegen sowie den Mobilitätsangeboten von tim werden die Menschen in diesem Stadtteil umweltfreundliche Alternativen zum Autoverkehr nutzen können. Materiallager NEU Vor sieben Jahren wurden die kommunalen Aufgabenbereiche der Abwasserwirtschaft mit dem Bereich Wasser der Holding Graz verschmolzen. Seit damals steuert die Graz Wasserwirtschaft sämtliche Aufgaben der Wasserwirtschaft vom zentralen Standort im Kompetenzzentrum Andritz. Mit dem Bau des neuen, zentralen Materiallagers am Standort Andritz hat der Spartenbereich die Lagerhaltung optimiert. Nach der Auflösung zweier alter Lager wird nun ein Großteil der Materialien auf einer Nutzfläche von 5.800 Quadratmetern zentral verwaltet.
Sturmböen über Graz Rund 22.500 Bäume der Stadt Graz sind in einem digitalen Baumkataster erfasst und werden vom Graz Stadtraum laufend kontrolliert. Im Juni fegte ein außergewöhnliches Sturmereignis mit Windgeschwindigkeiten in Orkanstärke über Graz und ließ über 100 Bäume knicken. Betroffen waren unter anderem Parkanlagen wie der Stadtpark, der Schloßberg, aber auch der Rosenhain und der Leechwald. Die Aufräumarbeiten dauerten über einen Monat. Bis Jahresende waren bis auf eine kleinräumige Sanierung einer Natursteinmauer und 67 Ersatzbaumpflanzungen alle Grünanlagen wiederhergestellt. EU-Datenschutzgrundverordnung Das Risiko für kritische Vorfälle wie Cyberangriffe steigt. Unternehmen müssen die Anforderungen der EU-Datenschutzgrundverordnung, der EU-Richtlinie über Maßnahmen für die Garantie eines hohen gemeinsamen Sicherheitsniveaus von Netz- und Informationssystemen in der Europäischen Union (NIS-Richtlinie) und des österreichischen Cybersicherheitsgesetzes erfüllen. Im Rahmen eines Haus Graz-weiten Projekts hat die Holding Graz daher eine Informationssicherheits- und Datenschutz-Compliance-Struktur eingerichtet. Mit Richtlinien, Verhaltensregeln, Informationsmaterial und mithilfe eines E-Learning-Programms werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sensibilisiert und informiert, wie sie sich hinsichtlich Informationssicherheit und Datenschutz verhalten müssen. Ein Datenschutzund Informationssicherheitsmanagementsystem (CRISAM) soll außerdem unternehmensrelevante IT-Risiken erkennen und steuern. Die Holding Graz, ihre Kundinnen und Kunden sowie Lieferantinnen und Lieferanten erhalten damit eine Dokumentation über die Ordnungsmäßigkeit im Umgang mit Informationen.
Servus Abfall Die Beteiligung Servus Abfall hat ihr vielseitiges Dienstleistungsangebot um die gewerbliche und private Sammlung von Verpackungsmaterial in Graz und Graz Umgebung erweitert. Servus sammelt und entsorgt jährlich rund 8.800 Tonnen Leicht- und rund 730 Tonnen Metallverpackungen. Compliance Die Compliance Guideline und Verbuchungsrichtlinie der Holding Graz versteht sich nicht nur als Regelwerk, sondern auch als Möglichkeit, bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ein Bewusstsein für Regelkonformität, Integrität, Verlässlichkeit und Wirtschaftlichkeit im Sinne des Konzernleitbilds zu schaffen. Sie ist Thema bei allen Managementgesprächen und Generalversammlungen. Im Jahr 2016 erfolgten spezielle Schulungen für einen großen Personenkreis, 2017 und 2018 nur für neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
G4–SO4
Schulungen zur Korruptionsbekämpfung [Köpfe | %] 2016–2018 2016
2017
2018
Holding Graz
115 6,0 %
123 6,0 %
114 5,5 %
Ankünder
4 7,1 %
4 7,3 %
3 5,9 %
Flughafen
9 4,7 %
4 2,2 %
9 4,9 %
Freizeit
3 3,0 %
11 16,9 %
7 10,6 %
Schöckl
6 22,2 %
11 34,4 %
1 3,7 %
Bestattung
4 6,0 %
3 4,3 %
4 5,6 %
Citycom
3 7,0 %
4 9,1 %
5 11,4 %
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 25
Qualität wächst UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG
Hochbehälter Lustbühel Die Bevölkerungszahlen rund um den Lustbühel steigen. Aufgrund des geringen Speicherinhalts des vorhandenen Hochbehälters in Hart mit 200 m3 errichtete die Graz Wasserwirtschaft in Lustbühel einen neuen, modernen Behälter mit 1.200 m3 Speicherinhalt und erneuerte das Versorgungsnetz. Damit können ab Mitte 2019 Teile der Bezirke St. Peter, Waltendorf und Ragnitz besser versorgt werden. Investitionen für die Zukunft Die Graz Linien investierten rund 10 Mio. Euro in das Sanieren von Straßenbahngleisen und den Fahrleitungsbau. Rund 2,6 Mio. Euro flossen in das Adaptieren von Straßenbahnen und 9,8 Mio. Euro in den Kauf von neuen Linienbussen. Rund 0,8 Mio. Euro betreffen die Fahrgastinformationssysteme und 3,2 Mio. Euro sonstige Investitionen.
KUNDINNEN UND KUNDEN IM FOKUS
Die Graz Wasserwirtschaft investierte rund 6,5 Mio. Euro ins Wasserrohr- und Anschlussleitungsnetz mit Hydranten, 1,85 Mio. Euro in das neue Materiallager, 1,8 Mio. Euro in den neuen Hochbehälter Lustbühel und 1 Mio. Euro in den Fuhrpark. Die Graz Abfallwirtschaft investierte rund 0,6 Mio. Euro in Arbeitsmaschinen, 1,3 Mio. Euro in Fahrzeuge zur Abfallentsorgung und 0,3 Mio. Euro in eine Behälterwaschanlage. 0,7 Mio. Euro betreffen den Masterplan Sturzgasse – Recycling Center Neu. Der Graz Stadtraum kaufte Fahrzeuge, Arbeitsmaschinen und Zubehör um rund 1,8 Mio. Euro. Eine Stützpunktübernahme im Bereich Grünraum kostete rund 0,7 Mio. Euro. In Spielgeräte für Spielplätze investierte der Spartenbereich 0,1 Mio. Euro, in neue Papierkörbe 0,2 Mio. Euro. Das Werbeunternehmen Ankünder investierte rund 0,35 Mio. Euro in Werbeflächen.
G4–EC7
Investitionen [T€] 2016–2018 2016
2017
2018
44.539,9
55.388,5
48.718,6
Ankünder
581,6
986,1
451,9
Flughafen
1.104,3
2.949,2
1.053,0
Freizeit
198,3
189,7
256,8
Schöckl
58,9
41,2
89,9
879,8
256,7
323,9
1.116,9
1.197,7
1.059,2
Dienstleistungsbereiche Holding GRaz
Holding Graz*
Bestattung
Citycom
UNSER STRATEGISCHER ANSATZ
Der Flughafen Graz errichtete einen Wagenwaschplatz um rund 0,26 Mio. Euro. Je 0,13 Mio. Euro wurden in Notstromaggregate und in Passagiertreppen und 0,17 Mio. Euro in Sicherheits- und Kontrollanlagen investiert. Die Planungskosten für eine neue Gepäckröntgenanlage betrugen rund 0,07 Mio. Euro. Die Bestattung Graz investierte je rund 0,12 Mio. Euro in die Ausmauerung des Kremationsofens I und in 3 neue Bestattungsfahrzeuge. Die Freizeit Graz modernisierte das Wellness Areal SPA zur Sonne um rund 0,2 Mio. Euro. Die Citycom bewirtschaftet das im Eigentum der Holding Graz stehende Glasfasernetz einschließlich Smart Meter-Anbindungen. In dieses investierte die Holding Graz rund 2,6 Mio. Euro. Die Citycom investierte 1,1 Mio. Euro, davon 0,93 Mio. Euro in Anschlüsse für Kundinnen und Kunden und in aktive Infrastruktur.
Ein qualitätsvolles Dienstleistungsmanagement für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt steht für die Holding Graz im Vordergrund. Mit dem breiten Angebot an Dienstleistungen und Produkten trägt das Unternehmen entscheidend dazu bei, dass sich die Stadt nachhaltig ökologisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich entwickelt und die Lebensqualität weiter verbessert und gesichert wird. Das attraktive Dienstleistungsangebot der Holding Graz lebt von engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, vom Fahrpersonal der Graz Linien über das Personal in den Freizeitanlagen bis hin zu den Reinigungsteams der Sparte Infrastruktur & Energie. Der ständige Dialog mit den Grazerinnen und Grazern ist der Holding Graz wichtig, sei es im persönlichen Kontakt mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den Servicestellen oder bei Veranstaltungen, aber auch vermehrt über digitale Medien. 2016 hat die Holding Graz das Projekt „Graz verständlich“ gestartet. Damit reagiert sie auf das geänderte Leseverhalten und erreicht Kundinnen und Kunden mit ihren unterschiedlichen Sprachniveaus. Gemeinsam mit dem Managementbereich Marketing werden Vertriebs- und Kommunikationskanäle erschlossen, um die Menschen noch besser zu erreichen und ihnen das Leben in der Stadt so angenehm wie möglich zu machen. Wir setzen uns folgende Ziele • Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden erhalten bzw. steigern • Qualität der Serviceleistungen steigern • Neue Vertriebs- und Kommunikationskanäle erschließen • Nachhaltige Angebote für alle Grazerinnen und Grazer schaffen, die vor allem einen Beitrag zu Umwelt- und Klimaschutz leisten
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE UND MASSNAHMEN GrazMobil App Im Rahmen des Projektes GrazMobil bieten die Graz Linien ihren Fahrgästen seit Juli 2018 eine innovative Mobilitätsplattform als GrazMobil App an. Mit der App können die Fahrgäste Stunden-, 24 Stunden-, Wochen- und Monatskarten, 3 Tages-Tickets und das Freizeit Ticket der Zone 101 bequem über ihr Smartphone erwerben. Die App wird auch zahlreiche Services wie Ticketanzeige, Echtzeitauskunft über die voraussichtlichen Abfahrtszeiten sowie Informationen über Preise und Betriebsstörungen bieten. Von Juli bis Dezember 2018 verzeichneten die Graz Linien 7.400 Downloads und rund 11.000 verkaufte Tickets. 2019 ist geplant, über die GrazMobil App zusätzlich den Kauf von Halbjahres- und Jahreskarten anzubieten. Ziel ist auch, das Ticketangebot auf das gesamte steirische Verbundgebiet auszuweiten. Jahreskarte und Jobticket Jede Grazerin und jeder Grazer mit Hauptwohnsitz in Graz kann die verbilligte Jahreskarte Graz kaufen. Damit wollten die Stadt Graz und die Holding Graz im Jahr 2015 einen Anreiz zum Umsteigen auf öffentliche Verkehrsmittel schaffen. Mit Erfolg, denn seit damals zeigt sich ein wachsender Trend, die Öffis zu nutzen. 2018 verkauften die Graz Linien über 40.000 Stück Jahreskarten Graz und rund 8.200 Jobtickets und konnten damit bei beiden Kategorien die Verkaufszahlen steigern. Zu den Jobticket-Kundinnen und -Kunden zählen das LKH Universitätsklinikum, die Styria Media Group, die Energie Steiermark sowie Unternehmen im Haus Graz wie die Energie Graz, die GBG Gebäude und Baumanagement und das Werbeunternehmen Ankünder.
KUNDINNEN UND KUNDEN IM FOKUS
WESENTLICHE THEMEN • Beziehung zu Kundinnen und Kunden • Dienstleistungsqualität und -sicherheit • Erhöhen der Lebensqualität in der Stadt Graz
* Die Investitionen der Holding Graz betreffen die Investitionen der drei Sparten Mobilität & Freizeit, Infrastruktur & Energie und Management & Beteiligungen.
26 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 27
KUNDINNEN UND KUNDEN IM FOKUS
Jahreskarte Graz = gratis tim-Mitgliedschaft Mit der Aktion Jahreskarte Graz = gratis tim-Mitgliedschaft starteten die Graz Linien für Grazerinnen und Grazer einen weiteren Anreiz, das tim-Angebot in Graz zu testen. Wer seit 2. November 2018 eine gültige Jahreskarte Graz oder eine Verbund-Jahreskarte über mehrere Zonen inkl. Zone 101 besitzt und seinen Hauptwohnsitz in Graz hat, kann sich gegen Online-Voranmeldung im tim-Servicecenter eine kostenlose tim-Mitgliedschaft holen. Damit können treuen Öffi-Kundinnen- und Kunden auch das gesamte tim Carsharing- und Mietwagenangebot zu attraktiven Mitgliedstarifen nutzen. Mit der neuen Stammkunden-Aktion gewinnen die Graz Linien laufend weitere tim-Kundinnen und -Kunden dazu. tim verzeichnet bereits über 1.000 Mitglieder. Kundinnen und Kunden zufriedener Befragungen von Kundinnen und Kunden sind wichtig, um Ansätze für Qualitätsverbesserungen zu erhalten. Im Jahr 2018 führten die Graz Linien aus der Sparte Mobilität & Freizeit, weiters die vier Bereiche KundInnenmanagement & Vertrieb, Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Stadtraum aus der Sparte Infrastruktur & Energie und die Beteiligungen Bestattung Graz, Flughafen Graz und Citycom aus der Sparte Management & Beteiligungen eine Umfrage durch. Die Kundinnen und Kunden der Graz Linien schätzen das umfangreiche Angebot der Graz Linien. Bereits 55 Prozent der Befragten kennen die Marke tim. Rund 70 Prozent der Befragten sind mit der Leistungen der Graz Linien und auch mit dem Bearbeiten ihrer Anliegen sehr zufrieden und eher zufrieden. Trotz dieser guten Bewertung ist die Gesamtzufriedenheit der Fahrgäste im Vergleich zum Vorjahr um 0,4 Prozentpunkte gesunken. Der Grund: Zum Zeitpunkt der Befra-
28 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
gung waren an den stark frequentierten Linien die Sommerbauarbeiten noch voll in Betrieb und die Medien berichteten über die defekten Fahrgastinformationssyteme am Grazer Hauptplatz. Der Spartenbereich KundInnenmanagement & Vertrieb von Infrastruktur & Energie erhielt diesmal die Note 1,7. Ein Grund ist unter anderem, dass die Erwartungshaltung der Kundinnen und Kunden gestiegen ist. Auffällig ist auch, dass diese vermehrt Auskünfte über das Telefon wünschen. Die Graz Abfallwirtschaft erhielt, wie im Vorjahr, die Gesamtnote 1,5. Die Themen Abfallentsorgung und Abfalltrennung sind den Grazerinnen und Grazern weiterhin sehr wichtig, mit dem Service im Recyclingcenter und der Abfallsammlung zu Hause bzw. an öffentlichen Sammelstellen sind sie nach wie vor sehr zufrieden. Der Stadtraum erhielt die Note 2,1. Obwohl seit dem Start der Kampagne Schau auf Graz im Jahr 2017 keine PR-Schwerpunkte erfolgten, kennen 28 Prozent der Befragten die Anwendung Schau auf Graz. Die Grazerinnen und Grazer vertrauen nach wie vor auf die sichere Versorgung mit Wasser durch die Holding Graz und schätzen die hohe Qualität des Grazer Wassers. Dafür gab es 2018 die Note 1,2. Die Zufriedenheit mit den Bestattungsdienstleistungen ist im Vergleich zu den Vorjahren auf den Wert 1,3 gestiegen. Speziell geschultes Personal und strenges Qualitätsmanagement sind ausschlaggebend für das positive Feedback der Kundinnen und Kunden. Die Citycom erreichte in den Umfragewerten wieder die Note 1,1, der Flughafen Graz wieder die Note 1,7. Die Beteiligungen Ankünder, Freizeit Graz und Schöckl Seilbahn führten im Jahr 2017 keine Umfragen durch.
KUNDINNEN UND KUNDEN IM FOKUS
G4–PR5
Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden [Schulnoten] 2016–2018 Dienstleistungsbereiche
2016
2017
2018
Graz Linien
1,8
1,9
2,3
KundInnenmanagement & Vertrieb – I & E
1,4
1,3
1,7
Graz Abfallwirtschaft
1,4
1,5
1,5
Graz Stadtraum
2,0
2,0
2,1
Graz Wasserwirtschaft
1,0
1,2
1,2
-
-
-
1,7
-
1,7
Freizeit
-
-
-
Schöckl
Ankünder Flughafen*
-
-
-
Bestattung
1,4
1,4
1,3
Citycom
1,1
-
1,1
* Zufriedenheit nach vierstufiger Bewertungsskala
Barrierefreiheit Entsprechend der Roadmap Barrierefreiheit und abgestimmt mit dem kommunalen Aktionsplan der Stadt Graz, mit dem die Vorgaben der UN-Konvention über Rechte von Menschen mit Behinderung umgesetzt werden, investiert die Holding Graz viel in Barrierefreiheit. Hier einige Beispiele: tim Mit tim bieten die Graz Linien den Grazerinnen und Grazern eine Alternative zum eigenen Auto. Sie können nämlich E-Carsharing-Fahrzeuge, herkömmliche Carsharing-Fahrzeuge, Leihwagen und E-Taxis an einem Ort, der mit den Öffis, aber auch mit dem Fahrrad gut erreichbar ist, nutzen. Die Graz Linien errichten alle tim-Standorte barrierefrei. Menschen im Rollstuhl erreichen die
Ladesäulen problemlos und nutzen auch ein barrierefreies E-Carsharing-Fahrzeug. Seit dem Frühjahr 2018 können registrierte tim-Mitglieder auch einen geräumigen Transporter für z. B. Übersiedelungen, Möbeleinkäufe etc. mieten. Weitere Infos zu tim: siehe Seite 35 in diesem Bericht. Barrierefrei von A nach B In Zusammanarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern für Menschen mit Behinderung suchen die Graz Linien stets nach Lösungen, um die Mobilitätsleistungen zu verbessern. Mit der neuen App GrazMobil können Fahrgäste seit Juli 2018 alle gängigen Tickets für die Zone 101 bequem bargeldlos mit dem Handy kaufen. Damit sich sehbehinderte und blinde Fahrgäste im ÖV besser orientieren können, unterstützen die Graz Linien ein gefördertes Forschungsprojekt zur Entwicklung einer speziellen App. Gemeinsam mit dem Graz Linien-Fahrgastbeirat arbeiten sie auch daran, die Beklebung der Fahrzeuge zu reduzieren. Weitere Maßnahmen im Jahr 2018 waren die Gemeinschaftskampagne „Für ein besseres Miteinander in den Öffis und Rücksichtnahme auf Menschen mit Behinderung“, der Kauf von neuen Gelenksbussen mit einer Vielzahl von Sicherheitsund Komfortmerkmalen und der barrierefreie Ausbau von rund 20 Haltestellen mit Noppenfeld, Absturzsicherung etc. An acht Haltestellen können sich Fahrgäste per E-Paper unter anderem über Fahrpläne und Abfahrtszeiten informieren. Wartehäuser barrierefrei Die Beteiligung Ankünder vergrößerte das Lichtraumprofil bei den Wartehäusern an den Busund Straßenbahnhaltestellen. Dadurch können nun auch Menschen mit größeren Rollstühlen ohne Hindernisse bei den Haltestellen ein- und ausfahren.
Abfälle barrierefrei entsorgt Die Graz Abfallwirtschaft hat sich das Ziel gesetzt, Barrieren für Menschen mit Gehhilfe, Rollstuhl oder verminderter Reichweite weiter abzubauen. Die Deckel mit Brailleschrift finden schon seit 2017 großen Anklang und in der Algersdorfer Straße ermöglichen seit 2018 schräggestellte Abfallbehälter das leichtere Einwerfen. Zusätzlich ist der Bedarf an einem alternativen Sammelsystem für Abfälle in den letzten Jahren durch den Bau von sehr großen Wohnsiedlungen gestiegen. Daher hat die Graz Abfallwirtschaft im Frühjahr 2019 mit dem Einbau von Unterflurcontainern (UFC) bei einer neuen Grazer Wohnsiedlung ein Pilotprojekt gestartet. UFC sind großvolumige Abfallbehälter unter der Erde. Nur eine formschöne Einwurfsäule ragt heraus. Durch die niedrige Einwurfhöhe und den ebenerdigen Zugang sind sie perfekt geeignet für Kinder und Rollstuhlfahrer. Anwendung Schau auf Graz Neben Telefon und E-Mail können Menschen in Graz auch die Webanwendung oder die App Schau auf Graz nutzen, um Verschmutzungen im Stadtgebiet oder auch andere Ärgernisse zu melden, die dann umgehend von den zuständigen Stellen im Haus Graz bearbeitet werden. 2018 wurde die Anwendung um weitere Kategorien, u. a. Öffentlicher Verkehr, Tiere und Denkmäler, ergänzt. Auch ist es nun möglich, Videos hochzuladen. Seit dem Start der App im Jahr 2015 bis März 2019 brachten die Kundinnen und Kunden mehr als 7.600 Anliegen ein. Schau auf Graz – Projekt Hasnerplatz Die öffentlichen Parks und Grünanlagen werden von den Grazerinnen und Grazern sehr gerne und in zunehmendem Maße genutzt. Dementsprechend investiert die Holding Graz gemeinsam mit der Stadt Graz laufend in die Pflege,
Sicherheit und Modernisierung dieser Plätze. Im Herbst 2017 startete die Holding Graz mit ihren zuständigen Abteilungen erstmals ein Bürgerbeteiligungsprojekt. Der Hasnerplatz, der auch der erste tim-Platz in Graz war, diente als Pilot. Ziel war es, mithilfe von Pflegepatenschaften den Platz noch attraktiver zu gestalten und sauber zu halten. Im Jahr 2018 haben Bezirksvertretung, ansässige Wirtschaftstreibende sowie Anrainerinnen und Anrainer gemeinsam mit dem Graz Stadtraum erfolgreich dafür gesorgt, dass der Platz sauber bleibt. KAM Das Kundenanliegenmanagementsystem KAM bündelt und strukturiert die Anliegen der Kundinnen und Kunden in einem zentralen System. Das beschleunigt den Informationsfluss zwischen allen Beteiligten. Mehr als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus Graz nutzen es bereits. Seit 2018 werden alle Key-User regelmäßig zum KAM-Tisch eingeladen. Dabei erhalten sie Antworten auf anwenderspezifische Fragen, Informationen zu Entwicklungsthemen sowie wertvolle Tipps. 2018 startete die Holding Graz auch mit der Produktion von Video-Tutorials, seit 2019 werden sie für Schulungszwecke verwendet. Schöckl Holzkugelbahn Freizeit Graz und Schöckl Seilbahn erweitern ihre Angebote jedes Jahr. Auf dem Schöckl können Schöckl-Gäste biken, Discgolf spielen, den Motorikparkour testen, den Naturspieleweg auf dem Schöcklplateau spielerisch erwandern u.v.m. Der „alpine Panoramaweg für ALLE“ macht es möglich, dass der Schöckl auch für Menschen im Rollstuhl, mobilitätseingeschränkte Menschen und mit Kinderwägen benutzbar ist. Seit 2018 kann man seine Geschicklichkeit an der neuen Almholz-Holzkugelbahn erproben.
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 29
Potenzial wächst VERANTWORTUNGSVOLLE ARBEITGEBERIN
VERANTWORTUNGSVOLLE ARBEITGEBERIN
WESENTLICHE THEMEN • Chancengleichheit und Vielfalt der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter • Mitarbeitergesundheit und -sicherheit • Attraktive Arbeitgeberin • Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter • Wertschätzung und Unternehmenskultur
VERANTWORTUNGSVOLLE ARBEITGEBERIN
UNSER STRATEGISCHER ANSATZ
WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE
Mit mehr als 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Holding Graz eine wichtige Arbeitgeberin in der Region. Der Großteil der Beschäftigten kommt aus der näheren Umgebung, auch sämtliche leitenden Organe haben ihren Hauptwohnsitz in der Steiermark. Das Schaffen stabiler Arbeitsplätze allein ist jedoch noch nicht genug. Um erfolgreich unsere Leistungen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Graz erbringen zu können, brauchen wir kompetente, gesunde und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich im Unternehmen wohlfühlen. Die Personalentwicklung beschäftigt sich im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung deshalb intensiv mit den Potenzialen unserer Belegschaft, und zwar in den drei Bereichen „Fit“, „Schlau“ und „Vorn“. Dabei haben Weiterbildung, Gesundheitsbewusstsein und Chancengleichheit eine große Bedeutung. Zur Weiterbildung bietet das Unternehmen ein breites Spektrum an Schulungen an, etwa Führungskräfteschulungen, Teambuildingseminare oder Resilienztrainings. Um ihre Gesundheit zu erhalten und zu fördern, können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus einer großen Palette an Angeboten zu den Themen Bewegung, Ernährung und Entspannung wählen. Im Gleichstellungsförderplan der Holding Graz sind Maßnahmen zum Ausgleich bestehender Ungleichheiten niedergeschrieben. Das Umsetzen dieser Maßnahmen ist verbindlich und wird regelmäßig überprüft. Im Rahmen des Audits „berufundfamilie“ erarbeitete ein Projektteam im Jahr 2018 erneut Maßnahmen, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Die Roadmap Personalentwicklung 2013–2015 fasst diese Maßnahmen zusammen und dient als wichtiges Instrument für die zielgerichtete Steuerung in diesem Bereich.
• Spartenübergreifendes betriebliches Gesundheitsmanagement aufbauen und implementieren • Bedarfsorientierte Qualifizierung sichern und eine Führungskräfteentwicklung für bestehende und zukünftige Führungskräfte umsetzen • Familienfreundliche Angebote im Unternehmen weiter ausbauen
Schutz der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Im Jahr 2018 ging das neue Arbeitsschutz-Compliance-Managementsystem von Gutwinski in Betrieb. Gesetzesänderungen und Verordnungen, unter anderem zum Umweltrecht und Arbeitsschutzrecht, werden automatisch ins System eingespielt und stehen der Holding Graz stets aktuell zur Verfügung. Dank erfolgreicher Optimierungsmaßnahmen können arbeitsschutzrechtliche Aufgaben nun einfacher und damit von einem kleineren Teilnehmerkreis umgesetzt werden. Die Stabsstelle Arbeitsrecht/Arbeitnehmerschutz als zentrale Anlaufstelle organisierte Schulungen für alle Anwenderinnen und Anwender.
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE UND MASSNAHMEN Personalbericht Haus Graz Erstmals gibt es, ergänzend zu bereits bestehenden Berichten, einen Haus Graz-übergreifenden Personalbericht. Der anschauliche und unterhaltsame Bericht über alle Organisationseinheiten zeigt Gemeinsamkeiten und Unterschiede der einzelnen Bereiche sowie aktuelle und zukünftige Herausforderungen auf. Das soll Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Entscheidungen dabei unterstützen, Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen und zu steuern und ein noch besseres Gefühl für das Haus Graz zu entwickeln.
G4–LA10
Arbeitsschutzausschüsse Laut Gesetz sind Arbeitsstätten mit mindestens 100 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verpflichtet, einen Arbeitsschutzausschuss einzurichten. Davon sind die Holding Graz und der Flughafen Graz betroffen.
G4–LA5
Vertretung in Arbeitsschutzausschüssen [%] 2016
2017
2018
Holding Graz
100
100
100
Flughafen Graz*
71,5
71,5
71,8
Dank erfolgreicher Präventivmaßnahmen ist die Zahl der Arbeitsunfälle in der Holding Graz im Jahr 2018 um 24 Prozent gesunken. Die Graz Linien optimierten die Absauganlage für das Besanden der Straßenbahnen. Dadurch sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Straßenbahnwerkstätte beim Befüllen der Fahrzeuge einer geringeren Staubbelastung ausgesetzt. Führungskräfteentwicklung Nach eineinhalb Jahren schloss die Holding Graz Anfang des Jahres 2018 die Führungskräfteentwicklung für die Holding-Beteiligungen ab. Im Mittelpunkt des Qualifizierungsprogramms für rund 35 Führungskräfte standen neben dem Austausch untereinander die Führungsgrundsätze im Haus Graz sowie Leadership- und Selbstreflexionskompetenzen. Die Evaluierung hat gezeigt, dass das Programm von den Führungskräften gut angenommen wurde. Ein Highlight war auch die Führungskräftekonferenz mit dem Titel „Haus Graz – digital und sicher?!“ Im Mittelpunkt standen die Digitalisierung in der Arbeitswelt und Sicherheitsfragen.
Graz verständlich Die Holding Graz hat das Projekt für moderne, frische und gut verständliche Texte auch im Jahr 2018 fortgeführt. Das Ziel: Verständlich und klar für möglichst alle Zielgruppen kommunizieren, die Marke GRAZ stärken und auf das veränderte Leseverhalten der Kundinnen und Kunden reagieren. Neben gezielten Angeboten im Schulungsprogramm für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stand auch der Austausch der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren im Vordergrund. Sie geben das Wissen um den neuen Schreibstil in den verschiedenen Bereichen der Holding weiter. Frauen verbinden Seit 2016 gibt es in der Holding Graz und Stadt Graz die Initiative „Frauen verbinden“. Die Veranstaltungen waren auch 2018 wieder gut besucht. Rund 100 Frauen nutzten die Möglichkeit und nahmen an Führungen im Graz Museum, im Kindergarten und in der Kinderkrippe Schönbrunngasse und beim Zentralen Speicherkanal teil. Tag der seelischen Gesundheit Am 10. Oktober findet der internationale Tag der seelischen Gesundheit statt. Das Haus Graz nahm diesen Tag zum Anlass, alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dieses immer wichtiger werdende Thema aufmerksam zu machen. Weiterbildungsmaßnahmen In der Holding Graz sind die Weiterbildungsstunden gestiegen. Das Jahr 2018 stand ganz im Zeichen der Datenschutzgrundverordnung. Um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinsichtlich Datenschutz zu sensibilisieren und zu schulen, setzte die Holding Graz ein E-Learning-Programm ein. Ein weiterer Grund für den höheren Wert bei den Weiterbildungsstunden liegt in den
C95-Schulungen für Kraftfahrer, die in der Sparte Infrastruktur und Energie alle fünf Jahre stattfinden. Mit insgesamt 615 Seminartagen waren außerdem die Veranstaltungen aus dem aktuellen Schulungsprogramm wieder gut besucht. 2018 startete die Holding Graz auch das Projekt „Englisch für Führungskräfte und Projektleiter.“ Der Flughafen Graz schulte seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jahr 2018 zum Thema „Grenzen sehen – Sensibilisierung gegenüber sexueller Belästigung am Arbeitsplatz“ und veranstaltete Workshops zum Thema wertschätzende Kommunikation. Das Werbeunternehmen Ankünder führte zusätzliche interne Personalentwicklungsmaßnahmen durch. Die außergewöhnlich hohen Werte aus 2016 und 2017 resultieren aus dem Coachingprogramm und der Führungskräfteentwicklung in diesen Jahren. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Freizeit Graz und Schöckl Seilbahn wurden 2018 verstärkt zu den Themen Sicherheit und Konfliktlösung geschult und besuchten Fachschulungen wie Bademeister- und Maschinistenkurse. In der Bestattung Graz erfolgten 2018 keine Schulungen zu fachspezifischen Themen.
G4–LA9
Weiterbildung [h pro MA] 2016–2018 2016
2017
2018
7,5
4,3
6,8
Ankünder
11,0
26,0
4,0
Flughafen
32,9
43,7
37,9
Freizeit
11,6
15,4
29,3
Schöckl
10,0
12,2
27,0
Holding Graz
Bestattung Citycom
2,7
5,7
1,7
25,6
35,3
40,0
* Im Zusammenhang mit dem Arbeitnehmerschutz werden Flughafen Graz Betriebs GmbH (FGB) und Flughafen Graz Bodenservices GmbH (FGS) getrennt betrachtet. Aufgrund der Mitarbeiteranzahl gab es bisher bei der FGS noch keine Sitzungen des Arbeitsausschusses. Bei der FGB finden zwei Sitzungen jährlich statt, bei Bedarf mehr.
30 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 31
Bewusstsein wächst VERANTWORTUNGSVOLLE ARBEITGEBERIN
Gut ausgebildete Lehrlinge Die Holding Graz führte die Lehrlingsoffensive der Stadt Graz auch im Jahr 2018 erfolgreich fort. Die speziellen Qualifikationsprogramme „Lehre mit Matura“, „JAA-Junior Akademisches Ausbildungsprogramm“ der Karl-Franzens-Universität und das Nachhilfeprogramm „Intellexi“ erfreuten sich großer Beliebtheit. Im Jahr 2018 beendeten 20 Lehrlinge ihre Ausbildung und konnten größtenteils als spezialisierte Fachkräfte übernommen werden. 27 Jugendliche
SCHONENDER UMGANG MIT DER UMWELT
starteten eine Lehre. Mit Ende des Jahres befanden sich 87 Lehrlinge in den Berufssparten Bürokauffrau/-mann, Betriebslogistikkauffrau/-mann, Elektrotechnik, Entsorgungs- und Recyclingfachfrau/-mann, Gartenfacharbeit, Gleisbautechnik, Karosseriebautechnik, KFZ-Technik, Labortechnik, Maschinenbautechnik, Mechatronik, Medienfachfrau/-mann, Marktkommunikation und Werbung, Metalltechnik, Straßenerhaltungsfachfrau/-mann und Bautechnische/r ZeichnerIn in Ausbildung.
G4–LA1
Neuanstellungen [Köpfe|%] 2016–2018 Frauen
♀
31 1,5 %
2016
♂
Männer
1 1,8 %
Frauen 87 4,3 %
Holding
♀
29 1,4 %
2017
♂
Männer
Frauen 94 4,6 %
Holding
♀
24 1,2 %
2018
♂
Männer
3 5,5 %
1 1,8 %
Ankünder
3 5,5 %
0 0,0 %
Ankünder
3 5,9 %
6 3,2 %
Flughafen
3 1,6 %
Flughafen
2 1,1 %
5 2,7 %
Flughafen
4 2,2 %
3 4,5 %
Freizeit
1 1,5 %
2 1,1 % 7 10,8 %
4 6,2 %
2 3,0 %
Freizeit
5 7,6 %
0 0,0 %
Schöckl
0 0,0 %
Schöckl
1 3,7 %
1 1,4 %
Bestattung
2 2,8 %
1 1,4 %
1 1,4 %
Bestattung
3 4,2 %
Citycom
3 7,1 %
4 9,1 %
2 4,5 %
Citycom
3 6,8 %
1 2,4 %
Freizeit
2 6,3 %
Schöckl
2 2,9 %
Bestattung
0 0,0 %
Citycom
9 28,1 %
G4–LA1
Austritte [Köpfe|%] 2016–2018
♀
Frauen 15 0,7 %
0 0,0 % 9 4,8 %
2016
♂
Männer 71 3,5 %
Holding Ankünder Flughafen
3 5,5 % 10 5,3 %
Frauen
♀
16 0,8 % 2 3,6 % 7 3,8 % 6 9,2 %
2017
Männer 71 3,5 %
Holding Ankünder
3 5,5 %
Flughafen
2 1,1 %
Freizeit
3 4,6 %
3 4,5 %
Freizeit
4 6,0 %
0 0,0 %
Schöckl
5 16,7 %
0 0,0 %
Schöckl
2 2,8 %
Bestattung
2 2,8 %
2 2,9 %
Bestattung
1 2,4 %
Citycom
0 0,0 %
0 0,0 %
Citycom
32 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
♂
9 28,1 % 1 1,4 % 2 4,5 %
Frauen
♀
21 1,0 % 1 2,0 %
2018
♂
Männer 91 4,4 %
Holding Ankünder
5 9,8 %
6 3,2 %
Flughafen
2 1,1 %
4 6,1 %
Freizeit
4 6,1 %
1 3,7 %
Schöckl
3 11,1 %
1 1,4 %
Bestattung
2 2,8 %
2 4,5 %
Citycom
4 9,1 %
Die Holding Graz ist sich ihrer Vorbildwirkung im nachhaltigen Handeln bewusst und daher b estrebt, energie- und ressourceneffiziente Lösungen zu finden und umzusetzen. Seit 1.1. 2015 bezieht das Unternehmen atomstromfreien Strom – mit Ausnahme der Beteiligungen Freizeit Graz und Schöckl Seilbahn. Diese folgten mit 1.1. 2018, da sie den Strom seit diesem Zeitpunkt ebenfalls von der Energie Graz beziehen. Um die Region Graz nachhaltig zu entwickeln, ist es wichtig, den Verbrauch der Ressourcen aufzuzeichnen, zu überwachen und zu optimieren, aber auch, sich in regionalen und internationalen Projekten zu engagieren. Holding Graz, Flughafen Graz und Energie Graz sind ÖKOPROFIT®-Betriebe und damit Teil des Umweltprogramms der Stadt Graz. Für das innerbetriebliche Abfallmanagement ist der Bereich der Materialund Abfallorganisation zuständig. Das Anschaffen langlebiger Produkte wie Guss- und Stahlrohre, aber auch Straßenbahnersatzteile sowie das Wiederverwerten vieler Abfallprodukte unterstreichen das Verständnis von Nachhaltigkeit.
90 4,4 %
Holding
Ankünder
7 23,3 %
UNSER STRATEGISCHER ANSATZ
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Ab dem Jahr 2017 verzeichnet die Holding Graz eine höhere Zahl an Neueinstellungen (siehe Tabelle). Der Grund: Wegen der Maßnahmenpakete, die der Gemeinderat bzw. die Kontrollgremien beschlossen haben, stieg die Mitarbeiterzahl im Fahrdienst der Graz Linien. Außerdem sind das Tochterunternehmen Styrian Aqua Service und die Onlineredaktion der achtzigzehn – Konzept & Gestaltung GmbH 2017 bereits in die Holding eingegliedert.
Graz wächst. Um die Lebensqualität in der Stadt weiterhin hoch zu halten, gilt es, die Mobilitätsangebote mit und an den großen Herausforderungen wie verstärktem Wohnbau, Pendlerverkehr und Stadt Graz als Touristenattraktion abzustimmen. Dazu überlegen sich die Graz Linien ständig neue Mobilitätskonzepte, um die Menschen zu motivieren, auf ihren Pkw zu verzichten und auch alternative Verkehrsmittel zu nutzen. Mittlerweise gibt es im Raum Graz sieben tim- und sieben Carsharing-Standorte an denen man Öffis mit E-Taxis und E-Autos (E-Carsharing) kombinieren kann. Aber auch das sukzessive Erneuern der Busflotte und der Test von alternativen Antriebsformen wie E-Bussen und Wasser-
stoffbussen sind der Holding Graz wichtig. Im Rahmen der Sauberkeitsoffensive Schau auf Graz arbeitet die Holding Graz gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern daran, die Stadt nachhaltig sauber zu halten. Mit der Schau auf Graz-App stellt sie ihnen dazu auch ein passendes Werkzeug zur Verfügung.
SCHONENDER UMGANG MIT DER UMWELT
WIR SETZEN UNS FOLGENDE ZIELE • Den eigenen Energieverbrauch und das Abfallaufkommen reduzieren • Bewusstsein für Umweltthemen schaffen • Innovative und ressourcenschonende Maßnahmen entwickeln • Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehr erhöhen; Anteil am Modal Split steigern • Direkte CO2-Emissionen der Graz Linien-Fahrzeuge und des Fuhrparks der Holding Graz reduzieren • Einen Beitrag leisten, um die Luftqualität in Graz zu verbessern
AUSGEWÄHLTE PROJEKTE UND MASSNAHMEN Energieeffizienzgesetz Das Energieeffizienzgesetz ist mit 1. 1. 2015 in Kraft getreten. Seitdem setzt die Holding Graz laufend Maßnahmen, um die Energieeffizienz in allen Unternehmensbereichen zu steigern. Im Jahr 2018 adaptierten die Holding Graz und ihre Beteiligungen zahlreiche Anlagen mit LED-Technik, darunter Gangbeleuchtungen sowie Fluchtwegs- und Orientierungsleuchten. Die Firma Ankünder stattete 20 neue Werbetafeln und der Flughafen Graz die Vorfeldbeleuchtung mit LED-Technik aus. Die Bestattung Graz ersetzte elektrische Leuchten durch Wachskerzen.
WESENTLICHE THEMEN • • •
Nachhaltige Mobilität Klimaschutz und Energieeffizienz Ressourceneffizienz und Recycling
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 33
SCHONENDER UMGANG MIT DER UMWELT
Auch der Fuhrpark wird in allen Spartenbereichen und Beteiligungen sukzessive durch neue, umweltfreundliche Fahrzeuge ersetzt. Hier einige Beispiele: 30 weitere Euro VI-Busse für den Linienverkehr, Elektro- und Dieselstapler, umweltfreundliche Müllsammelfahrzeuge, teilweise mit elektrisch betriebenem Hybridaufbau, 10 Euro VI-Lastkraftwagen und zwei elektrisch betriebene Reinigungsfahrzeuge für den Graz Stadtraum aber auch zusätzliche E-Fahrzeuge und E-Ladesäulen in der Wasserwirtschaft. Weitere Maßnahmen haben die Graz Linien mit dem Kauf eines frequenzgesteuerten Luftdruckkompressors für die Remise, der Graz Stadtraum mit der thermischen Sanierung des Gebäudes Puchstraße 1 und der Flughafen mit dem Einbau von CO2-Fühlern in die Lüftungsanlage und Regelungsoptimierung gesetzt. Energieverbrauch (siehe Tabelle) Die Stromverbrauchsdaten für die Unternehmen Holding Graz, Ankünder und Flughafen Graz wurden für das Berichtsjahr 2018 hochgerechnet, für 2017 bleiben die Hochrechnungen von Holding Graz und Ankünder noch bestehen, für den Flughafen sind die Daten angepasst. Für 2016 wurden alle Daten im Zuge der Datenermittlung angepasst. Die Freizeit Graz verzeichnet 2017 einen höheren Energieverbrauch als 2016. Dieser ist auf eine Nachverrechnung aus dem Jahr 2016 zurückzuführen. Die Schöckl Seilbahn verzeichnet 2017 einen geringeren Stromverbrauch, weil sie den Betrieb der Seilbahn wegen starken Windes mehrmals einstellen musste. Bei der Bestattung Graz ist der Gasverbrauch im Jahr 2018 durch den Ausfall der Auskoppelung in der Feuerhalle gestiegen. Bei der Citycom ist der Stromverbrauch durch das Erweitern der Rechenzentrumsdienste gestiegen.
34 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
SCHONENDER UMGANG MIT DER UMWELT
Energieverbrauch innerhalb der Organisation [MWh] 2016–2018
G4–EN3
Treibhausgasemissionen [t CO2e] 2016–2018
G4–EN15 G4–EN16
2018
2018
Holding Graz Ankünder Flughafen Freizeit Schöckl Bestattung Citycom
93.704,5*
Ankünder
2.191,3*
Flughafen
8.937,3*
Schöckl Bestattung
1.160,6
Citycom
779,7
94.202,7*
Ankünder
2.130,9* 8.876,8
Flughafen
Freizeit
9.564,4
Freizeit
Citycom
Schöckl
221,5
Bestattung
1.138,7
Citycom
781,3
2016 93.243,0 2.096,5
Ankünder
8.689,9*
Flughafen
Freizeit
8.725,8
Freizeit
Schöckl
Citycom
9.363,9* 167,2* 1.024,2 2.121,1 54,9 155,2 45,2
256,8 1.141,6 762,2
8.661,1
Holding Graz
Flughafen
Bestattung
156,8 44,8
2016
Holding Graz Ankünder
2.057,9 68,0
Holding Graz
Flughafen
Bestattung
1.033,0*
2017
Holding Graz
Schöckl
11.123,5* 180,3*
Freizeit
9.276,1 274,4
2017
Ankünder
Holding Graz
Schöckl Bestattung Citycom
158,8
Sauberkeitsoffensive Seit dem Start der Sauberkeitsoffensive Schau auf Graz im Herbst 2017 führt die Holding Graz das gemeinsame Haus Graz-Projekt erfolgreich weiter. Für das kostenlose Entsorgen von Grünschnitt führte die Graz Abfallwirtschaft ergänzend zum Frühjahr einen zusätzlichen Aktionszeitraum im Herbst ein, für das Entsorgen von Sperrmüll auch Aktionstage an einem Standort im Grazer Norden. Auch für die Abgabe von ReUse-Produkten wurde der Zeitraum in den stark frequentierten Monaten März und April ausgeweitet. 2018 etablierte die Holding Graz die Stadtreinigung mit ihrem OmPutzmann und dem 116-köpfigen Team als eigene Abteilung im Spartenbereich Stadtraum. Erstmals ist auch ein rein weibliches Sauberkeitsteam im Einsatz. Der Sauberkeitsgrad in der Stadt Graz hat sich im Vergleich zu 2017 verbessert. Umweltfreundliche Busse Die Graz Linien betreiben derzeit 170 Busse im Linienverkehr. Mit der letzten Lieferung von Euro VI-Bussen im Jahr 2019 haben sie dann innerhalb von drei Jahren insgesamt 86 Busse der Schadstoffklasse Euro III durch Euro VI-Busse ersetzt. Ab April 2019 haben die Graz Linien nur mehr Busse der Abgasklasse Euro VI und EEV in Betrieb. Damit können sie nicht nur den Schadstoffausstoß, sondern auch den Treibstoffverbrauch um rund 16 Prozent senken. Die Holding Graz leistet damit einen wichtigen Beitrag, um die Luftqualität in Graz zu verbessern.
983,0* 1.948,1 63,7 155,2 45,4
Bei den kumulierten Werten der Energieverbrauchsdaten wurden folgende Energiequellen berücksichtigt: Fernwärme, Erdgas, Strom, Benzin, Diesel, Biodiesel, CNG (Compressed Natural Gas). Die Ermittlung der CO2-Äquivalente erfolgt über die publizierten Umrechnungsfaktoren des Umweltbundesamts mit Stand 10/2017 *Auf Basis der Verbrauchsentwicklung der teilweise vorliegenden Stromverbrauchsdaten wurden die Verbrauchsdaten hochgerechnet.
Dekarbonisierung der Busflotte Die Graz Linien setzten den Testbetrieb mit 4 Elektrobussen samt Ladeinfrastruktur auf den Linien 34 E und 50 auch im Jahr 2018 fort. Weiters planen sie den Einsatz von Wasserstoffbussen im Linienbetrieb mit Errichten einer Wasserstofftankstelleninfrastruktur im Buscenter. Mit
Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Elektrobusse (FCEVs) als eine der von der EU-Kommission definierten „sauberen“ Antriebstechnologien bieten erhebliche Vorteile. Wasserstoff ist ein unbegrenzt verfügbarer, sicherer und effizienter Energieträger, der aus verschiedenen erneuerbaren Quellen herstellbar ist. Er bietet ähnliche Reichweiten und Betankungsdauern wie herkömmliche Euro VI-Dieselbusse und erfüllt die erforderliche Flexibilität für die zukünftige Mobilität. Nach gemeinsamen Vorstudien mit dem Forschungszentrum HyCentA der TU Graz, einer modernen Prüfinfrastruktur für Brennstoffzellen-Systeme, reichten die Graz Linien im Jänner 2019 bei der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft einen Antrag für den Kauf und den Betrieb von sieben Wasserstoffbussen und sechs Batteriebussen ein. Mit dem Einsatz der Busse ist in frühestens drei Jahren zu rechnen. tim – täglich.intelligent.mobil Mit tim gibt es in Graz ein Mobilitätsangebot für Menschen, die schnell und unkompliziert ein motorisiertes Fahrzeug benötigen, ohne dass sie selbst ein eigenes Auto besitzen müssen. tim deckt alle Mobilitätsangebote, vom öffentlichen Verkehr über E-Carsharing, Leihwägen bis hin zu E-Taxis, ab. Bis Ende 2018 haben die Graz Linien sieben tim-Knoten eröffnet und sieben ehemalige Zip-Car-Carsharing-Standorte als tim übernommen. 2018 gab es auch die Zusage für eine Förderung, mit der über das Projekt REGIOtim bis 2021 vier weitere tim-Standorte in Graz sowie zusätzliche tim-Knoten im steirischen Zentralraum realisiert werden sollen. Die Infrastruktur an diesen Standorten orientiert sich an den bereits realisierten tim-Knoten in Graz und soll den überregionalen mit dem regionalen ÖV sinnvoll verbinden. tim
folgt somit den großen Trends Sharing Economy und Digitalisierung. KombiMo III – tim geht nach Linz Nach dem Erfolg von tim in Graz wollen auch die Linz Linien ihre Position als Mobilitätsanbieterin des lokalen Vertrauens im Großraum Linz stärken und ihre Dienstleistungen im Rahmen des Projekts KombiMo III um die tim-Angebotspalette erweitern. Im Zuge von KombiMo III sollen alle technischen Systeme derart adaptiert werden, dass tim nach Linz auf insgesamt neun tim-Standorten übertragen werden kann und zusätzlich das Nutzen der Carsharing-Angebote in Graz und Linz über dieselbe tim-Karte möglich ist. In Graz wird darüber hinaus die E-Taxiflotte um 20 Fahrzeuge auf 65 erweitert und die dafür nötige qualifizierte Ladeinfrastruktur ausgebaut. Straßenbahnen zukunftsfit Neben den modernen Cityrunnern und Variobahn-Garnituren sind auch Straßenbahnen der Serien 500 und 600 im Einsatz. 2017 starteten die Graz Linien mit dem Umbau der Serie 500. Damit ist sichergestellt, dass auch in Zukunft Ersatzteile zur Verfügung stehen und die Straßenbahnen weiter gut gewartet im Liniennetz fahren. Mit Ende 2018 waren alle zehn Fahrzeuge der Serie 500 ertüchtigt. Die Straßenbahnen der Serie 600 sollen bis Ende 2019 fertig umgebaut sein. Kommunalwerkstätte Im Herbst 2017 nahm die neue Kommunalwerkstätte ihren Betrieb auf. Ab 2018 erzeugt die 1.000 m² große Photovoltaikanlage am Dach der Gebäudes mit einer Gesamtnennleistung von 176 kWp jährlich ca. 180.000 kWh umweltfreundlichen Strom. Ein begrüntes Dach sorgt für niedrige Umgebungstemperaturen und damit für eine höhere spezifische Ertragsleistung der Module.
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 35
SCHONENDER UMGANG MIT DER UMWELT
SCHONENDER UMGANG MIT DER UMWELT
Wasserentnahme und Abwassereinleitung [Tm3] 2016–2018
+
Einleitung 167,7
2018
–
Entnahme
Holding
259,0
167,7
Wasserwirtschaft 0,7
Ankünder
259,0 0,7
9,8
Flughafen
4,5
Schöckl
3,3
2,2
Bestattung
2,2
0,4
Citycom
0,4
14,2
Freizeit
65,3
+
Einleitung 156,1
2017
65,3
–
Entnahme 156,1
Holding
478,3
478,3
Wasserwirtschaft 0,7
Ankünder
9,2
Flughafen
74,9
0,7 13,3 74,9
Freizeit 5,0
Schöckl
3,8
2,4
Bestattung
2,4
0,4
Citycom
0,4
+
2016
–
Einleitung
Entnahme 129,0
Wasserwirtschaft
141,0 0,8 8,8
Flughafen
141,0 0,8 12,8
Freizeit
67,4
36 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Ankünder
67,4
5,1
Schöckl
3,9
2,2
Bestattung
2,2
0,4
Citycom
0,4
Ausgezeichnetes Wasserlabor Das Wasserlabor der Graz Wasserwirtschaft erhielt anlässlich des 20-jährigen Firmenjubiläums von der Wirtschaftskammer Steiermark eine Auszeichnung für unternehmerische Leistungen. Als akkreditierte Prüfstelle und akkreditierte Inspektionsstelle darf es seit 1998 gegen Entgelt Untersuchungen und Beurteilungen von Trinkwasser gemäß Lebensmittelgesetz sowie zur gewerberechtlichen Bewilligung für das Gewerbe „chemische Laboratorien“ durchführen.
G4–EN8 G4–EN22
Bienprojekt am Flughafen Graz Im Jahr 2017 wurden im Süden des Flughafens Bienenstöcke mit bis zu 400.000 Bienen angesiedelt. Bei einer Laboruntersuchung im Sommer 2018 konnten im Honig keinerlei Rückstände nachgewiesen werden, die auf den Flugverkehr oder den Flughafen Graz zurückzuführen sind. Im Herbst 2018 wurde der Honig vom Steirischen Landesverband für Bienenzucht in der Kategorie Lindenhonig mit Silber ausgezeichnet.
Abfall nach Art [t | %] 2016–2018 2016
Holding Graz Ankünder Flughafen Freizeit Schöckl Bestattung Citycom
Hohe Wasserqualität Unter dem Titel „Was kostet die Stadt?“ prüfte der Stadtrechnungshof im Jahr 2018 die Graz Wasserwirtschaft. Nach Einsicht in die veröffentlichten Untersuchungsergebnisse zur Wasserqualität der Jahre 2001 bis 2017 stellte er fest, dass das Grazer Trinkwasser natürlich und ohne weitere Aufbereitung ist und sämtliche Qualitätsvorgaben der Trinkwasserverordnung erfüllt. Die laufende Eigenkontrolle erfolgt im Holding-eigenen Wasserlabor. Ausgewählte Untersuchungsergebnisse gemäß Trinkwasserverordnung werden einmal jährlich veröffentlicht. 2017 wurde die Grazer Trinkwasserversorgung im Sinne des Wasserrechtsgesetzes auch extern überprüft.
G4–EN23
Abfall (siehe Tabelle) Die Werte der Holding Graz sind bei der Position Altstoffentsorgung in den Jahren 2017 und 2018 stark erhöht. Der Grund: Im Jahr 2017 entsorgten die Graz Linien durch das Schienentauschprogramm mehr Altschienen, im Jahr 2018 verschrotteten sie 15 alte Straßenbahnen. Im Jahr 2018 stieg auch der Wert bei den gefährlichen Abfällen. Der Grund: Die Graz Linien entsorgten mehr Sandfang- und Ölabscheiderinhalte. Beim Ankünder beruht der höhere Wert bei „Verbrennung oder Verwendung als Brennstoff“ im Jahr 2017 auf den vermehrten Instandhaltungsarbeiten bei Werbeanlagen. Der Flughafen verzeichnet ab 2017 weniger nicht gefährliche Abfälle, weil Fluggesellschaften weniger Zeitungen an die Fluggäste ausgeben.
2017
2018
nicht gefährliche Abfälle
gefährliche Abfälle
Altstoffe
nicht gefährliche Abfälle
gefährliche Abfälle
Altstoffe
nicht gefährliche Abfälle
gefährliche Abfälle
Altstoffe
906,3 60,0 % 107,2 90,1 % 180,0 98,0 % 98,3 100,0 % 2,4 63,0 % 152,0 97,0 % 2,0 33,0 %
178,8 12,0 % 0,1 0,1 % 4,0 2,0 % 0,0 0,0 % 0,3 8,0 % 1,0 1% 0,0 0,0 %
421,0 28,0 % 11,6 9,8 % 0,0 0,0 % 0,0 0,0 % 1,1 29,0 % 3,0 2,0 % 4,0 67,0 %
888,6 51,5 % 80,6 95,5 % 131,9 97,5 % 95,8 100,0 % 2,3 58,0 % 136,0 97,0 % 2,0 33,0 %
112,6 6,5 % 0,1 0,1 % 3,5 2,5 % 0,0 0,0 % 0,4 10,0 % 2,9 2,0 % 0,0 0,0 %
723,3 42,0 % 3,7 4,4 % 0,0 0,0 % 0,0 0,0 % 1,3 32,0 % 1,9 1,0 % 4,0 67,0 %
988,4 40,3 % 109,3 83,3 % 152,6 96,6 % 98,0 100,0 % 1,9 62,0 % 183,5 94,4 % 2,0 33,0 %
401,0 16,4 % 0,3 0,2 % 5,4 3,4 % 0,0 0,0 % 0,4 12,0 % 7,1 3,7 % 0,0 0,0 %
1.060,0 43,3 % 21,6 16,5 % 0,0 0,0 % 0,0 0,0 % 1,0 26,0 % 3,8 1,9 % 4,0 67,0 %
Abfall nach Entsorgungsmethode [%] 2016–2018 2018 Holding Graz Ankünder Flughafen
Holding
129,0
Wasserentnahme (siehe Tabelle) Die Wasserentnahme der Holding Graz betrifft den Wasserverbrauch der Betriebsgebäude der Holding Graz. In der Position Wasserwirtschaft sind jene Mengen erfasst, die die Graz Wasserwirtschaft intern für das Reinigen von Hochbehältern, das Spülen von Wasserleitungen etc. verbraucht. 2017 wurden große Spülmengen für die Inbetriebnahme der Transportleitung DN 700 in der Lagergasse benötigt. Die höheren Mengen im Jahr 2018 betreffen vorbereitende Maßnahmen für die Stadtteilentwicklung Reininghaus bzw. Smart City. Erhöhtes Passagieraufkommen führte beim Flughafen Graz zu höherem Wasserverbrauch. Aufgrund von Engpässen bei der Wasserzufuhr aus den Brunnen von zwei Bädern bezog die Freizeit Graz 2017 mehr Wasser aus dem Netz. Die Schöckl Seilbahn verdoppelte 2016 das Fassungsvermögen des Nutzwasserbehälters für Regenwasser und senkte so den Wasserverbrauch in den Folgejahren.
Freizeit Schöckl Bestattung Citycom
Recycling
mechanischVerbrennung biologische Abo. Verwendung Kompostierung fallbehandlung als Brennstoff (MBA)
stoffl. Verwertung/ Beseitigung
Deponie
chem./physik. Behandlung
56,0 56,2 18,2 4,0 100,0 30,9 67,0
3,8 23,7 3,3 2,0 0,0 0,1 0,0
9,1 12,1 0,0 59,0 0,0 15,8 0,0
3,7 3,9 0,0 35,0 0,0 49,6 0,0
13,5 0,0 2,1 0 0,0 2,9 0,0
13,9 4,2 76,4 0 0,0 0,7 33,0
0,0 0,0 0,0 0 0,0 0,0 0,0
59,8 42,4 25,6 3,0 100,0 20,0 67,0
3,5 43,0 2,0 2,0 0,0 0,1 0,0
11,1 10,0 0,0 61,0 0,0 21,2 0,0
4,7 5,0 0,0 34,0 0,0 56,7 0,0
3,2 0,0 0,8 0,0 0,0 1,3 0,0
17,5 0,0 71,3 0,0 0,0 0,7 33,0
0,2 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
48,0 57,6 22,0 0,0 100,0 19,0 67,0
3,0 28,3 2,0 0,0 0,0 0,0 0,0
17,0 7,7 0,0 62,7 0,0 19,0 0,0
6,0 5,7 0,0 37,3 0,0 61,0 0,0
8,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
18,0 0,7 76,0 0,0 0,0 1,0 33,0
0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
2017 Holding Graz Ankünder Flughafen Freizeit Schöckl Bestattung Citycom
2016 Holding Graz Ankünder Flughafen Freizeit Schöckl Bestattung Citycom
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 37
Effizienz wächst MASSNAHMENÜBERSICHT
HANDLUNGSFELD
ZIELE
UMGESETZTE MASSNAHMEN
HANDLUNGSFELD
ZIELE
UMGESETZTE MASSNAHMEN G4-SO4
• Zentraler Speicherkanal und Murkraftwerk • Lebensraum Mur – Augartenbucht • Nachhaltige Stadtentwicklung vorausschauend planen • Versorgungssicherheit durch nachhaltige Investitionen und Innovationen UNTERNEHMERISCHE VERANTWORTUNG
• Teambuildingseminare, Resilienztrainings, PCM-Seminare
• Kombinierte Mobilität im Stadtteil Reininghaus
• Aktionen zu den Themen Bewegung, Entspannung, Ernährung
• Materiallager NEU
• Personalbericht Haus Graz
• Sturmböen über Graz
• Regelkonformes Verhalten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Bewusstseinsbildung
• EU- Datenschutzgrundverordnung
• Ganzheitliches und langfristiges Management durch einen integrierten Prozess des RCM (Risiko- und Chancenmanagement) unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeits- und Compliance-Aspekten gewährleisten
• Compliance Guideline und Korruptionsschulungen (Tabelle Seite 25)
• Servus Abfall
VERANTWORTUNGSVOLLE ARBEITGEBERIN
• Spartenübergreifendes betriebliches Gesundheitsmanagement aufbauen und implementieren • Bedarfsorientierte Qualifizierung sichern und eine Führungskräfteentwicklung für bestehende und zukünftige Führungskräfte umsetzen • Familienfreundliche Angebote im Unternehmen weiter ausbauen
• Hochbehälter Lustbühel
• Arbeitsschutzausschüsse (Tabelle Seite 30) • Arbeitnehmerschutz • Führungskräfteschulungen • Graz verständlich • Chancengleichheit: Initiative „Frauen verbinden“ • Weiterbildungsmaßnahmen (Tabelle Seite 31)
• Investitionen in die Infrastruktur (Tabelle Seite 26)
• Lehrlingsausbildung • Neuanstellungen und Austritte (Tabelle Seite 32)
• Energie(-effizienz-)projekt Haus Graz und Maßnahmen • Energieverbrauch innerhalb der Organisation (Tabelle Seite 34) • Sauberkeitsoffensive
• Graz Mobil App • Jahreskarte und Jobticket • Nachhaltige Angebote für alle Grazerinnen und Grazer, die vor allem einen Beitrag zu Umweltschutz und Klimaschutz leisten KUNDINNEN UND KUNDEN IM FOKUS
• Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden erhalten bzw. steigern • Qualität der Serviceleistungen steigern • Neue Vertriebs- und Kommunikationskanäle erschließen
• Jahreskarte = gratis tim-Mitgliedschaft • Kundenzufriedenheitsanalysen (Tabelle Seite 28) • Barrierefreiheit: tim, Barrierefrei von A nach B, Wartehäuser barrierefrei, Abfälle barrierefrei entsorgt • Anwendung Schau auf Graz • Schau auf Graz – Projekt Hasnerplatz • KAM Kundenanliegenmanagementsystem • Schöckl Holzkugelbahn
SCHONENDER UMGANG MIT DER UMWELT
• Den eigenen Energieverbrauch und das Abfallaufkommen reduzieren
• Umweltfreundliche Busse
• Direkte CO2-Emissionen der Graz Linien-Fahrzeuge und des Holding- Graz-Fuhrparks reduzieren
• tim – täglich.intelligent.mobil
• Bewusstsein für Umweltthemen schaffen
• Straßenbahnen zukunftsfit
• Innovative und ressourcenschonende Maßnahmen entwickeln
• Kommunalwerkstätte
• Anteil des ÖV am Gesamtverkehr und Anteil am Modal Split steigern
• Wasserentnahme und Abwassereinleitung (Tabelle Seite 36)
• Einen Beitrag leisten, um die Luftqualität in Graz zu verbessern
• Hohe Wasserqualität – Prüfung Stadtrechnungshof
• Dekarbonisierung der Busflotte • KombiMo III – tim geht nach Linz
• Ausgezeichnetes Wasserlabor • Bienen am Flughafen Graz • Abfall nach Art und Entsorgungsmethode (Tabelle Seite 37)
38 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 39
„Der Grad an Digitalisierung wächst. Und neue Technologien erleichtern den Arbeitsalltag.“ JÜRGEN ZIMMERMANN, 35 Jahre, seit 9 Jahren als Techniker bei der Freizeit Graz, seit 2017 stellvertretender Leiter Technik
40 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Der Sache gewachsen LEISTUNGSKENNZAHLEN & GESCHÄFTSMODELL Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 41
Horizont wächst LEISTUNGSKENNZAHLEN IM ÜBERBLICK
ABTEILUNG
LEISTUNGSKENNZAHL
Management
Frauenanteil Holding Graz Konzern [%] Anteil weiblicher Führungskräfte [%] Personalabrechnung für Drittunternehmen Durchschnittliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiterin/Mitarbeiter User-Interaktionen auf digitalen Kanälen
Gesamte Reichweite aller digitalen Kanäle
Neu erreichte Personen durch alle digitalen Kanäle
2017
2018
19,0
19,4
12,0 33 4,3
651.957
27.489.431
651.957
12,9
ABTEILUNG Graz Abfallwirtschaft
33 6,8
1.198.538
LEISTUNGSKENNZAHL
2017
2018
ABTEILUNG
Siedlungsabfälle [t]
46.539
47.612,0
Flughafen
Getrennt erfasste Abfälle [t]
53.847
55.479,0
Restmüll pro Einwohnerin/Einwohner [kg]
162,3
164,5
Getrennt gesammelt (Papier, Glas, Bio) pro Einwohnerin/Einwohner [kg]
187,8
191,7
88
88
Gesamtrecyclingquote [%]
Graz Stadtraum
34.587.982
Graz Linien
Graz Wasserwirtschaft
30
Beförderte Personen
117.162.506
118.773.809
Zugkilometer
13.024.488
13.210.514,0
Beförderte Personen pro Zugkilometer
9,0
9,0
Kundenzufriedenheit [Schulnote]
1,9
1,8
Durchschnittsalter Bus [Jahre]
6,4
5,0
Durchschnittsalter Straßenbahn [Jahre]
14,0
15,0
Wasseraufbringung [Mio. m3]
21,4
20,7
Wasserverlustquote [%]
14,2
16,7
Gereinigtes Abwasser [Mio. m3]
28,9
30,6
Kanalreinigungsquote [%]
27,9
29,7
Wasserleitungsbau VL [km] Wasserleitungserneuerungsquote (Soll: 2 %) [%]
9,3 0,7
9,5 0,6
14.466
14.888
Energie Graz
Höchstabfluggewicht – MTOW [t]
295.553
311.440
Besucherinnen/Besucher Freibad
365.647
351.682
Besucherinnen/Besucher Hallenbad
151.482
154.005
81.653
81.509
Flugbewegungen [Linien plus Charter]
Freizeit
1,2
1,0
Auslastung Freibad [%]
19,1
18,4
2
2
Auslastung Hallenbad [%]
51,0
51,9
Auslastung Sauna/Spa/Solarien [%]
71,2
67,7
Betreute Flächen Park- und Grünanlagen [m2] Kehricht [t] Zu betreuende Bäume gesamt Fläche des öffentlichen Staßenund Wegenetzes [m²] Sauberkeit (Skala von 1–30, wobei 1 = sehr gut)
1.593
2.220
Umsatz Freibad pro Besucherin/Besucher netto [€]
4,3
4,4
542
1.241
Umsatz Hallenbad pro Besucherin/ Besucher netto [€]
5,0
4,5
2.620
5.193
2.637.360
2.637.360
1.487
1.775
22.416
22.416
5.303.588
5.325.431,0
9,3
8,5
Umsatz Sauna/Spa/Solarien pro Besucherin/Besucher netto [€]
Schöckl
13,7
14,8
Fahrgäste Schöcklseilbahn
214.880
206.506
Fahrgäste Schloßbergbahn
519.025
476.081
Fahrgäste Schloßbergaufzüge
376.521
407.253
23.731
20.942
224.890
233.835
76.551
72.489
801
718
Feuerbestattungen
1.687
1.620
Fahrten Schloßbergbahn Fahrten Aufzug Fahrten Rodelbahn
Bestattung
Erdbestattungen
LEISTUNGSKENNZAHL
2017
2018
Modulfläche Photovoltaikanlagen [m2]
12.500,9
13.607,0
Jährlicher Ertrag Photovoltaikanlagen [kWh/a]
2.020.384,5
2.220.434,0
804,6
821,8
Fernwärmeversorgte Wohnungen
66.929
70.790
Betreute Lichtpunkte
36.251
36.855
51
58
Leitungslänge Fernwärme [km]
E-Fahrzeuge
Schleppbahn
Tonnagen
19.093
24.483
Servus Abfall
Abfälle für die biologische Behandlung [t]
79.107
80.922
Abfälle für die thermische Verwertung [t]
30.203
33.916
Biogene Abfälle zur Kompostierung [t]
32.369
34.258
Altpapier, Papier, Pappe [t]
23.991
23.957
7.417
7.626
5.191.090
5.298.390
25.609
27.666
Weiß- und Buntglas [t]
ZWHS Wasserlieferungen
Holding Graz Infrastruktur & Energie [m³] Stadtgemeinde Frohnleiten [m³]
26.102
24.076
Stadtgemeinde Bruck an der Mur [m³]
306.034
314.847
Stadtgemeinde Kapfenberg [m³]
449.520
475.010
Verarbeitete Bioabfälle [t]
4.154
5.180
Verkaufte Bioerde und Kompost [m3]
3.513
2.249
Tank-Innenreinigungen
1.581
1.701
10.866
1.497
Gemeinde Pernegg [m³]
BioErde
2.879
2.770
Poster Light [Stk]
297
297
Urnenbeisetzungen
1.437
1.335
Lkw-Außenreinigungen
Rolling Board [Stk]
237
229
Nur-Einäscherungen
3.142
2.642
Wasserverbrauch [m³]
N. A.
N. A.
Stromverbrauch [kWh]
1.729,2
1.009,9
47.454,3
48.464,1
464,1
464,0
47
51
Zuwachs LWL-Kabel [duct] [km]
36,7
75,9
Zuwachs/Verlust an Kundinnen/Kunden
– 39
74
Plakat (24 Bogen) [Stk]
1.780
1.857
169
170
Videowall [Stk]
1
1
Infoscreen [Stk]
546
546
68
68
244
244
15
9
City Light [Stk] Litfaßsäule [Stk]
5,4
7,3
Straßenbahn [Stk]
Kanalerneuerungsrate (Soll: 2 %) [%]
0,5
0,7
Bus [Stk]
42 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
1.030.929
Straßeninstandsetzungsquote [%]
Leitungsbau Kanal [km]
* Die Kennzahl für das Jahr 2017 wurde angepasst.
959.098
Passagieraufkommen
0,5
Streusalzverbrauch [t]
Ankünder
ABTEILUNG
0,3
Restmüll (Papierkörbe, Flächenreinigungen) [t]
30
2018
Straßenerneuerungsquote [%]
Streusplittverbrauch [t] Finanzbetreuung von anderen Unternehmen im Haus Graz *
2017
Besucherinnen/Besucher Sauna/Spa/ Solarien
Mittlerer Straßenzustand [Schulnote]
879.512
LEISTUNGSKENNZAHL
Prismenwender [Stk]
Marktanteil an Bestattungen in Graz [%]
Citycom
Zuwachs Faserlänge [km] Länge aller Fasern (frei u. beschalten) [km] Länge Kupferkabel [km] Öffentliches Gratis-WLAN: Anzahl City-Access-Standorte
Waschbetriebe
Reinigungsmittelverbrauch [kg]
6.836
6.751
150.819
95.605
3.061
3.817
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 43
Geschäft wächst GESCHÄFTSMODELL
GESCHÄFTSMODELL
KUNDiNNENMANAGEMENT UND VERTRIEB
DER KONZERN HOLDING GRAZ Die Holding Graz erfüllt als Stammhausholding mit mehr als 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Stadt Graz wichtige kommunale Dienstleistungsaufgaben im Rahmen von Dienstleistungsverträgen. Dazu zählen der ÖV mit den Graz Linien und den Spartenbereichen KundInnenmanagement & Vertrieb, Planungsmanagement & Infrastruktur sowie Werkstätten Linien aus der Sparte Mobilität & Freizeit und die Dienstleistungen der Bereiche Graz Wasserwirtschaft, Graz Abfallwirtschaft, Graz Stadtraum, Kommunalwerkstätte sowie KundInnenmanagement und Vertrieb aus der Sparte Infrastruktur & Energie. Als Beteiligungsholding werden alle marktwirtschaftlichen Geschäftsfelder der Stadt in eigenen GesmbHs mit unterschiedlichen Beteiligungsgraden gemanagt, vom Flughafen Graz über die Energie Graz, Citycom Telekommunikation, Freizeit Graz, Schöckl Seilbahn, Bestattung Graz, ZWHS Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Energie Graz, Grazer Schleppbahn, Ankünder und Werbeagentur achtzigzehn bis hin zur Servus Abfall, A.D. BioErde und Kompost sowie zu den Waschbetrieben.
Die Graz Linien decken als größter Mobilitätsanbieter Südösterreichs mit Bus- und Straßenbahnbetrieb sowie der Schloßbergbahn zwei Drittel der Verkehrsverbund-Dienstleistungen in der Steiermark ab. Dabei legen 90 Straßenbahnen und 170 Busse jährlich rund 9,7 Mio. Kilometer zurück. Soziale Entwicklungen wie Bevölkerungszuwachs und die notwendige Stadterweiterung, aber auch Arbeitsmarktsituation und Wohlstandsentwicklung haben einen direkten Einfluss auf das Geschäftsmodell der Graz Linien. Im Zuge des Masterplans ÖV versucht die Holding Graz, diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen und gemeinsam mit der Eigentümerin Stadt Graz zukunftsfähige Konzepte zu entwickeln. Finanzierung Der im Dezember 2007 mit der Stadt Graz abgeschlossene Verkehrsfinanzierungsvertrag 1 (VFV I) mit einer Laufzeit von zehn Jahren wurde von dem im Dezember 2015 beschlossenen Verkehrsfinanzierungsvertrag 2 (VFV II) abgelöst. Dieser Servicevertrag ist mit 1. 1. 2016 in Kraft getreten und hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Er gibt den Rahmen für das Leistungsangebot der Graz Linien vor und regelt den Finanzrahmen. Den Großteil der Erlöse erzielen die Graz Linien aus dem Fahrkartenverkauf, den Mehrgebühren und dem Verkauf von Außenwerbeflächen an den Fahrzeugen.
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Neue Mobilitätsformen für Graz Mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen, maximaler Kundenorientierung und ansprechenden Vertriebskonzepten wollen die Graz Linien die Menschen in Graz zum Umsteigen auf den ÖV bewegen. Dabei zeigen sie Möglichkeiten auf, wie man auch ohne eigenes Auto mobil sein kann. Startprojekt dieser Initiative war das Projekt KombiMo II, das die Graz Linien Ende Juni 2018 erfolgreich abschlossen. Unter der Dachmarke tim – täglich.intelligent.mobil. haben die Graz Linien in Graz an sieben Standorten mit Öffi-Haltestelle je einen Mobilitätsknoten mit (E-)Carsharing, Mietwagen und E-Taxis errichtet. Über REGIOtim, ein vom Land Steiermark gefördertes Projekt, sollen in Graz als Pilotprojekt vier weitere tim-Knoten mit ÖV-Anbindung in ländliche Gebiete des steirischen Zentralraums entstehen. Damit in Zukunft auch Pendlerinnen und Pendler ohne Pkw urbane Zentren erreichen können. Weiters erfolgte vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Oktober 2018 die Förderzusage für das Projekt KombiMo III. Ziel dieses Projektes ist es, das in Graz etablierte Projekt tim an neun Standorten in Linz zu realisieren. Dadurch schaffen die Graz Linien die technischen und organisatorischen Voraussetzungen wie ein IT-System und die Verknüpfung der tim-Karte etc., um tim zu einem bundesweiten multimodalen Mobilitätsangebot auszubauen.
Ziel dieses Spartenbereichs ist es, individuell und flexibel auf die Bedürfnisse der Kundinnen und Kunden zu reagieren. Mit der Digitalisierung im Ticket-Bereich, dem Mobile Ticketing, setzt der Spartenbereich Maßnahmen, um die autofreie Mobilität zu beschleunigen und zu erleichtern. Durch kontinuierliche Marktbeobachtung und Produktbetreuung sowie im Dialog mit den Fahrgästen entwickelt er laufend Maßnahmen, um die Angebote zu verbessern und zu ergänzen. So bindet der Spartenbereich mit attraktiven Vertriebs- und Mobilitätslösungen bestehende Kundinnen und Kunden und gewinnt laufend neue dazu. Das Fahrpersonal befördert die Fahrgäste pünktlich, sicher und komfortabel an ihr Ziel, wickelt Anliegen der Kundinnen und Kunden ab und informiert zeit- und zielgerecht über aktuelle Geschehnisse bei den Graz Linien.
PLANUNGSMANAGEMENT UND INFRASTRUKTUR Mit Investitionen in die Infrastruktur sorgt dieser Spartenbereich dafür, dass das Angebot und die Qualität von Mobilitätsdienstleistungen im Raum Graz gut durchdacht und kontinuierlich ausgeweitet werden. Die Bauprojekte und Instandsetzungsarbeiten unterliegen dabei großteils den Bestimmungen des Eisenbahngesetzes und der Straßenbahnverordnung. Neben der hochwertigen, sicheren technischen
GRAZER SCHLEPPBAHN GMBH Ausstattung wie Schienen, Oberleitungen, Sicherungstechnik etc. sind gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das wichtigste Kapital. Sie werden gemäß Straßenbahnverordnung und Eisenbahngesetz geprüft. Zusätzlich zu den Bauprojekten im bestehenden Straßenbahnnetz wickelt dieser Spartenbereich auch die Neubauprojekte zur Erschließung neuer Stadtteilentwicklungsgebiete ab und führt die Angebots- und Verkehrsplanung für die Graz Linien durch. Dabei sind der „Masterplan ÖV“ und die „Pünktlichkeitsoffensive ÖV“ zentrale Projekte.
Die Grazer Schleppbahn ist Eisenbahninfrastrukturbetreiberin und erschließt das Gewerbegebiet zwischen dem Karlauergürtel und Rudersdorf mit einer 3,7 Kilometer langen Anschlussbahn. Angeschlossene Unternehmen können die Schienen nutzen, um Lkw-Transporte im Grazer Stadtgebiet durch den umweltfreundlichen Transport auf Schiene zu ersetzen. Hauptkunden sind die Unternehmen Schrottwolf und FCC. Mit der Graz Abfallwirtschaft und der Firma Saubermacher ergibt sich Potenzial für weitere Kunden aus dem Abfallwirtschaftsbereich.
WERKSTÄTTEN LINIEN
SCHÖCKL SEILBAHN GMBH
Der Spartenbereich Werkstätten der Graz Linien hält mit Investitionen in einen modernen Fuhrpark sowie mit der Pflege und Wartung aller Fahrzeuge gemäß Straßenbahnverordnung und Eisenbahn- und Kraftfahrliniengesetz den sicheren und ordnungsgemäßen Betrieb aufrecht. Um die technischen Arbeiten durchführen zu können, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter qualifiziert geschult und weitergebildet. Damit Maschinen und Fahrzeuge stets funktionstüchtig zur Verfügung stehen, müssen die Werkstätten dem modernen Stand der Technik entsprechen. Daher werden Geräte und Anlagen laufend modernisiert.
Der Schöckl ist der Ausflugsberg Nummer eins in der südlichen Steiermark. Gäste wollen genießen, sich erholen und sich bewegen. Die Schöckl Seilbahn GmbH kommt diesen Wünschen entgegen: mit der Seilbahn als Transportmittel auf das Schöcklplateau, den Zusatzangeboten wie Rodelbahn, Trail Area, Discgolf, Motorikparkour, Naturspieleweg, Holzkugelbahn, barrierefreiem Rundwanderweg und aktiven Gastronomiebetrieben. Im Winter spielen gesundheitliche Aspekte wie Frischluft und Sonnenschein im Gegensatz zu Feinstaub und Nebel im Grazer Raum eine wichtige Rolle. Erlöse erzielt das Unternehmen aus dem Kartenverkauf für Seilbahn und Rodelbahn sowie aus der Verpachtung von Gastronomiebetrieben.
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GESCHÄFTSMODELL
GESCHÄFTSMODELL
FREIZEIT GRAZ GMBH Die Freizeit Graz betreibt und errichtet Sport-, Freizeit- und Gastronomieeinrichtungen. In sieben Bädern und drei Wellnessarealen können sich die Gäste erholen, entspannen und Sport betreiben. Das Restaurant Schloßberg, das Café Rosenhain und das Hilmteich-Restaurant, das auch die angrenzenden Teiche bewirtschaftet, sowie das Naherholungszentrum Plabutsch/Thalersee und der Gasthof Bodenbauer runden das Angebot ab. Erlöse erzielt die Freizeit Graz primär aus dem Verkauf von Bade- und Wellnesseintritten und über das Verpachten von Gastronomiebetrieben. Qualifiziertes Personal wartet die Anlagen und sorgt für den Komfort und die Sicherheit der Gäste. Das Unternehmen hat von seiner Eigentümerin den Auftrag, die Betriebsergebnisse kontinuierlich zu verbessern. Daher werden verstärkt Synergien mit Kooperationspartnerinnen und -partnern genutzt sowie die eigenen Angebote vernetzt. Vergleichbare Bäder, vor allem im ländlichen Raum, handeln im Gemeindeinteresse und setzen ihre Preise daher meist niedrig an. Die Freizeit Graz jedoch muss ihre Preise jährlich anheben, um marktübliche Preissteigerungen, u. a. bedingt durch steigende Löhne und Energiepreise, auszugleichen. Sie arbeitet im Sinne ihrer Vorgaben daran, ihre Kernkompetenzen in den touristischen Angebotssegmenten Wasser, Berg und Gastronomie zu stärken wie z. B. mit der Entwicklung neuer Angebote im Naherholungsgebiet Plabutsch/Thalersee und im Lebensraum Mur.
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Die Sparte Infrastruktur & Energie stellt sicher, dass Graz mit Trinkwasser und Energie versorgt und die Abwässer ordnungsgemäß entsorgt werden. Sie entsorgt und verarbeitet auch die Abfälle und ist Kompetenzzentrum für den Winterdienst und das Pflegen und Instandhalten der öffentlichen Flächen. Die neue Kommunalwerkstätte agiert seit 2018 als eine der modernsten Werkstätten in Österreich. Graz wächst. Mehr Menschen benötigen mehr Trinkwasser, verursachen mehr Abwässer und Abfälle und brauchen zusätzliche Erholungsräume. Um diese Leistungen zu erfüllen, stehen gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilweise rund um die Uhr zur Verfügung. Über die Energie Graz wird der Ausbau von Fernwärme, Photovoltaik und Wasserkraft vorangetrieben, um auch künftige Generationen sicher mit sauberer Energie versorgen zu können. FINANZIERUNG Rund 60 Prozent der Leistungen der Spartenbereiche werden von der Eigentümerin Stadt Graz abgegolten. Die Basis bilden die pro Spartenbereich ausverhandelten Servicevereinbarungen, sogenannte Service Level Agreements (SLA), die definieren, welche Leistungen im Auftrag der Stadt zu erbringen sind. Weitere Erlöse erwirtschaftet die Sparte hauptsächlich über Einnahmen aus der Trinkwasserversorgung, aus der Abfallwirtschaft (Recyclingcenter, Anlieferungen durch Entsorgungspartnerinnen und -partner) und aus sonstigen Fremdaufträgen.
KUNDiNNENMANAGEMENT UND VERTRIEB
GRAZ WASSERWIRTSCHAFT
ZENTRAL-WASSERVERSORGUNG HOCHSCHWAB SÜD GMBH
ENERGIE GRAZ GMBH & CO KG
Dieser Spartenbereich ist zentrale Anlaufstelle für alle Anliegen der Grazer Bevölkerung zu den Themen der Spartenbereiche Graz Wasserwirtschaft, Graz Abfallwirtschaft, Graz Stadtraum und Kommunalwerkstätte. Dabei behandeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kundenund Qualitätsmanagements schnellstmöglich alle eingehenden Anliegen bzw. leiten diese an die richtigen Stellen weiter. Hier wird auch die Trinkwasserabrechnung durchgeführt – von der Zählerablese bis zum Mahnwesen.
Der Spartenbereich Graz Wasserwirtschaft versorgt die Stadt Graz, Teile von Nachbargemeinden und außerhalb von Graz gelegene Wasserversorgungsunternehmen über ein gut ausgebautes Leitungsnetz und gut gefüllte Wasserspeicher mit völlig unbehandeltem Trinkwasser. Dieses wird zu 70 Prozent aus eigenen Brunnen gefördert und zu rund 30 Prozent aus dem Hochschwabgebiet bezogen. Um die hohe Trinkwasserqualität zu gewährleisten, wird der Gewässerschutz kontinuierlich ausgebaut und forciert sowie das Wasser im eigenen Wasserlabor geprüft. Darüber hinaus bildet das Wasserrechtsgesetz den regulatorischen Rahmen. Die Graz Wasserwirtschaft führt einen Großteil der Bauarbeiten mittels alternativer Baumethoden durch. Damit sind weniger Grabungsarbeiten notwendig und Feinstaub-, Kohlendioxid- und Lärmbelastungen werden reduziert. Parallel zur Trinkwasserversorgung werden die Abwässer von der Stadt Graz und von sieben Umlandgemeinden über das Grazer Kanalnetz gesammelt, abgeleitet und anschließend in der Kläranlage der Stadt Graz gereinigt.
Rund ein Drittel des Wasserbedarfs für Graz stammt aus dem südlichen Hochschwabgebiet. Über die Anlagen der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd (ZWHS) mit zwei Vertikalfilterbrunnen und zwei Hochbehältern gelangt das Wasser völlig naturbelassen und unbehandelt über eine 78 Kilometer lange Transportleitung nach Graz. Dabei handelt es sich um Grundwasser, dessen Entnahme durch das Wasserrechtsgesetz geregelt ist.
Im Geschäftsjahr 2018 übertrug die Stadt Graz ihren 2-Prozent-Anteil an der Energie Graz an die Holding Graz. Die Holding Graz hält nun 51 Prozent an der Energie Graz. Als Grazer Energiedienstleistungsunternehmen ist die Energie Graz zum einen für die energiebezogene Infrastruktur in Graz verantwortlich. Fernwärme-, Strom- und Gasnetze werden betrieben, gewartet und ausgebaut. Das Unternehmen realisiert auch innovative Energiekonzepte, wie bei der Smart City, und zukunftsorientierte Wärmeprojekte wie die Abwärmenutzung aus Sappi Gratkorn oder das Energiemodell Reininghaus mit Wärmepumpen, Speicher und Niedertemperaturnetz oder das solare Speicherprojekt HELOS, das Wärme aus Sonnenenergie und Deponiegas mit einem Großspeicher kombiniert. Zum anderen beliefert die Energie Graz die Grazer Bevölkerung und Unternehmen mit Strom, Wärme, Gas und Licht. Im Vordergrund steht dabei die Positionierung als ganzheitlicher Lösungsanbieter, der die Wünsche der Kundinnen und Kunden rasch, partnerschaftlich und kompetent erfüllt. Neue Angebote ganz im Sinne der Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele sind die Errichtung und der Betrieb von PV-Gemeinschaftsanlagen mit Speicher für Mehrparteienhäuser („Unser Eigenstrom“), die Schaffung einer zukunftsorientierten Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge sowie Dienstleistungen zur Erhöhung der Energieeffizienz bei Fernwärme-Heizungsanlagen.
Das KAM-Service (Kundenanliegen-Management-Service) ermöglicht das optimale Bearbeiten der Anliegen, indem es leistungsstarke Datenbanken mit dem Wissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Haus Graz verknüpft und die Chancen der Digitalisierung im Kontakt mit Kundinnen und Kunden nützt. Die App Schau auf Graz bietet zusätzlich einen modernen, digitalen Kundenkanal an. In den Angelegenheiten Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und Vertrieb ist der Spartenbereich die Schnittstelle der Sparte Infrastruktur & Energie. Mit attraktiven, zielgruppenspezifischen Angeboten passt der Spartenbereich KundInnenmanagement & Vertrieb die Produkte und Dienstleistungen der Spartenbereiche Graz Wasserwirtschaft, Graz Abfallwirtschaft, Graz Stadtraum und Kommunalwerkstätte stets aufs Neue an die Anforderungen der Kundinnen und Kunden an.
Die Graz Wasserwirtschaft führt den Betrieb des Grazer Kanalnetzes und der Kläranlage der Stadt Graz und ist bei Investitionsmaßnahmen an die Vorgaben der Eigentümerin Stadt Graz gebunden. Die Holding Graz tritt als Vertreterin der Stadt Graz auf und übt indirekt auch eine Bauherrinnenfunktion aus.
Die Gesellschaft ist im Rahmen der wasserrechtlich bewilligten Entnahme (200 Liter pro Sekunde) verpflichtet, ihren Gesellschafterinnen und Gesellschaftern, u. a. auch der Holding Graz mit dem Spartenbereich Graz Wasserwirtschaft, eine vereinbarte Wassermenge zu kostendeckenden Preisen zu liefern. Aufgrund dieser beschränkenden Vorgaben kann man hier nicht von einem Markt im eigentlichen Sinne sprechen. Ein Team aus ausgebildeten Facharbeiterinnen und Facharbeitern mit Wassermeisterzertifikat sorgt mit dem Instandhalten der Anlagen dafür, dass die Gesellschafterinnen und Gesellschafter sicher mit Trinkwasser versorgt werden. Als Aktivitäten für Standortmarketing verpachtet die ZWHS den Ausflugsgasthof Bodenbauer, organisiert gemeinsam mit der Gemeinde Thörl und dem Verein Hochschwabmuseum Ausstellungen im Hochschwabmuseum und gemeinsam mit den Gesellschaftern bewusstseinsbildende Aktionen.
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 47
GESCHÄFTSMODELL
GESCHÄFTSMODELL
GRAZ ABFALLWIRTSCHAFT
SERVUS ABFALL DIENSTLEISTUNGS GMBH
Die Graz Abfallwirtschaft sammelt den Restmüll in Graz und betreibt eine Anlage zur mechanischen Abfallaufbereitung sowie ein Recyclingcenter. Gemeinsam mit der Tochtergesellschaft Servus Abfall Dienstleistungs GmbH sammelt sie Papier, Glas und Bioabfälle und verwertet und entsorgt sämtliche Abfälle der Stadt Graz und von Gemeinden aus der Umgebung von Graz.
Das im Jahr 2002 als Public-Private-Partnership-Modell gegründete Unternehmen positioniert sich als regionaler Nahentsorger in Graz und Graz Umgebung. Mit der Integration der Verpackungssammlung wurde das Dienstleistungsangebot im Jahr 2018 erweitert. Im Auftrag der Holding Graz führt das Unternehmen die getrennte Sammlung von Altstoffen (Altglas, Altpapier, biogene Abfälle) in Graz durch sowie die Sammlung von nicht gefährlichen Abfällen aus Gewerbebetrieben in Graz und Graz Umgebung. Die Dienstleistungspalette reicht von der Kleinbehältersammlung bis zum Containerservice im nicht gefährlichen Abfallbereich. Eine professionelle Akten- und Datenvernichtung und ein Entrümpelungs- und Eventservice ergänzen das Angebot. 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und über 40 Fahrzeuge sind täglich im Einsatz. In Frohnleiten betreibt die Servus Abfall eine Anlage zur mechanisch-biologischen Abfallbehandlung. Dort bearbeitet sie rund 90.000 Tonnen an vorbehandelten Abfällen (Rest-, Gewerbe-, Sperrmüll) aus Splittinganlagen wie zum Beispiel jener der Holding Graz. Durch das Abscheiden von Eisen und Metallen werden wertvolle Rohstoffe gewonnen. Die restlichen Materialien werden vereinheitlicht und unter Ausnutzen des biologischen Prozesses stabilisiert, getrocknet und einer thermischen Verwertung zugeführt. Wesentliche Aufgaben sind auch das Kompostieren von getrennt gesammelten Bio- und Grünschnittabfällen sowie
Ziel ist es, die Abfälle umweltfreundlich und kostengünstig zu entsorgen. Dabei werden durch die Maßnahmen zur getrennten Sammlung im Stadtgebiet, die differenzierte Übernahme von Stoffen am Recyclingcenter und die Sortieranlage in der Sturzgasse rund 60 Prozent der Materialien einer stofflichen und 30 Prozent einer thermischen Verwertung zugeführt. Durch die Zusammenarbeit mit der Tochtergesellschaft Servus Abfall ist es möglich, eine hohe Qualität zu marktüblichen Preisen zu garantieren und damit die Kosten für die Stadt Graz niedrig zu halten. Die Abfallwirtschaft in Österreich ist momentan gekennzeichnet durch knappe Kapazitäten der thermischen Verwertungsanlagen. Das hat im letzten Jahr zu einem Preisanstieg geführt. Die Zahl an einschlägigen Gesetzen und Verordnungen, aber auch die technischen Anforderungen im Bereich der Logistik und im Anlagenbetrieb steigen stetig und beeinflussen die Arbeit des Spartenbereichs.
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die Verwertung von Altpapier und Altholz aus der Sammlung der Stadt Graz und des Abfalls aus der Gewerbesammlung. Gemeinsam mit Kundinnen und Kunden werden unter Berücksichtigung der Abfallhierarchie maßgeschneiderte Entsorgungslösungen erarbeitet. Können Abfälle nicht vermieden werden, übernimmt die Servus Abfall diese und sorgt für eine fachgerechte Entsorgung.
A.D. BIOERDE UND KOMPOST GMBH Das Unternehmen betreibt in Kaindorf bei Hartberg eine Kompostieranlage und eine Bodenaushubdeponie. Es produziert aus Bioabfall, Grünabfällen und anderen organischen Abfällen Qualitätskompost und Gartenerde. Die Erlöse stammen aus der Dienstleistung, diese organischen Abfälle zu kompostieren. Dabei übernimmt die A.D. BioErde einen Teil des von der Servus Abfall in Graz gesammelten Bioabfalls, der Rest stammt aus anderen Regionen im Umfeld der Anlage. Weitere Erlöse stammen aus dem Verkauf von Kompost und Gartenerde. Diese werden im Recyclingcenter der Graz Abfallwirtschaft an Privatkundinnen und -kunden verkauft (Kreislaufwirtschaft). 68 Prozent des Gesamtumsatzes stammen aus diesem Geschäftsfeld. Die Nachfrage Platz für Bodenaushub auf der Deponie der BioErde steigt – und damit auch die Umsätze in diesem Geschäftsfeld.
GRAZ STADTRAUM
KOMMUNALWERKSTÄTTE
WASCHBETRIEBE GRAZ GMBH
Mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spartenbereichs Graz Stadtraum pflegen, erhalten und reinigen die Stadt und sorgen im Winter mit dem Winterdienst für das sichere Vorankommen auf städtischen Straßen und Wegen. Das Straßennetz der Stadt Graz entspricht übrigens in etwa der Entfernung zwischen Graz und Rom. Die gepflegten Park- und Grünflächen haben eine Größe von etwa 350 Fußballfeldern – doppelt so viele Fahrbahnen, Gehsteige, Radwege, Plätze, Brücken und Uferböschungen werden erhalten, gepflegt und gereinigt.
Die Kommunalwerkstätte agiert als Dienstleisterin für interne und externe Kundinnen und Kunden, indem sie kommunale Fahrzeuge und deren Wechselaufbauten wartet und instand hält. Durch Geschäftsfelderweiterungen und kontinuierliche Verbesserungsprozesse kann der Spartenbereich seit 2018 zusätzliche Leistungspakete anbieten. Darunter fallen zum Beispiel die Aufbereitung von Transportcontainern und Überprüfungen nach dem Kraftfahrgesetz wie die § 57a-Begutachtung.
Die Waschbetriebe Graz GmbH betreibt Waschanlagen für Lastkraftwagen (Lkw) an zwei Standorten im Großraum Graz. Mit großem Augenmerk auf optimalen Ressourceneinsatz und bestmögliche Schonung der Umwelt bietet das Unternehmen am Standort Graz Außenreinigungen für Lkw, in Werndorf zusätzlich Tank-Innenwäschen an. Bei Bedarf stellt das Unternehmen auch Reinigungszertifikate (EFTCO-ECD) aus.
Grundlage für diese Arbeit bilden die Betriebsführungsverträge und die Servicevereinbarungen mit der Eigentümerin Stadt Graz, die ein fixes Leistungsentgelt beinhalten. Mit laufenden Qualitätskontrollen, dem intensiven Dialog mit Kundinnen und Kunden und dem Einsatz neuer digitaler Medien sorgt der Spartenbereich dafür, dass alle Anliegen der Kundinnen und Kunden schnell und effizient umgesetzt werden können.
Im Wettbewerb mit externen Serviceunternehmen differenziert sich die Kommunalwerkstätte über den Spezialisierungsgrad der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der Schnittstelle zwischen Fahrzeug- und Kommunaltechnik sowie relativ kurzen Reaktionszeiten. Dies garantiert, dass Maschinen, Fahrzeuge und Ausrüstungsgegenstände stets funktionstüchtig auf Abruf zur Verfügung stehen und flexibel auf die Wünsche der Kundinnen und Kunden reagiert werden kann.
Nach Möglichkeit werden alle Lkw der Holding Graz am Standort in Graz gereinigt. Freie Kapazitäten können von externen Kundinnen und Kunden genutzt werden. Mit diesem Service sind die Waschbetriebe der einzige Komplettanbieter von Reinigungsdienstleistungen im Lkw-Segment mit zwei verkehrstechnisch optimal gelegenen Standorten.
Ziel des Spartenbereichs Graz Stadtraum ist es, die Sauberkeitsstandards in Graz zu halten und zu verbessern sowie das sichere Vorankommen auf Fahrbahnen, Plätzen, Geh- und Fahrwegen zu gewährleisten. Damit die Stadt auch in Zukunft Erholungsraum bleibt, von Kindern zum Spielen genutzt werden kann und das Wohnen in Graz zu allen Jahreszeiten angenehm ist.
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GESCHÄFTSMODELL
Die Sparte Management & Beteiligungen umfasst neben vier Stabsstellen und vier Managementbereichen auch die Tochterunternehmen Ankünder GmbH, Flughafen Graz GmbH, Bestattung Graz GmbH, Citycom Telekommunikation GmbH, achtzigzehn Konzept und Gestaltung GmbH, und Grazer Unternehmensfinanzierungs GmbH, weiters die Beteiligungen an der Grazer Energieagentur GmbH, der ITG Informationstechnik Graz GmbH und der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH. Die vier Stabsstellen Konzernsteuerung & Kommunikation, Gremien & Rechtsangelegenheiten, Reporting & Riskmanagement und Revision sowie die vier Managementbereiche Personal, Marketing, Finanzen und Facility Management sind als Querschnittsorganisationseinheiten für die drei Sparten Management & Beteiligungen, Mobilität & Freizeit sowie Infrastruktur & Energie tätig.
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GESCHÄFTSMODELL
ANKÜNDER GMBH
FLUGHAFEN GRAZ GMBH
ACHTZIGZEHN – KONZEPT & GESTALTUNG GMBH
BESTATTUNG GRAZ GMBH
CITYCOM TELEKOMMUNIKATION GMBH
Das Werbeunternehmen Ankünder ist führender Anbieter von Out-of-Home-Medien im südösterreichischen Raum und darüber hinaus in Wien, Salzburg, Tirol, Vorarlberg und Kärnten tätig sowie auch in Slowenien und Kroatien. Als Mehrheits-Beteiligungsunternehmen der Holding Graz gilt der Ankünder als wichtiger Beitragsleister für das Konzernergebnis. Mit dem Anspruch, die Werbeziele seiner Kundinnen und Kunden bestmöglich zu erreichen, bietet das Unternehmen ein umfangreiches Portfolio für Außenwerbung an, von der regionalen Kulturkampagne bis zur nationalen Großkampagne, vom Plakat bis zum digitalen City Light.
Der Flughafen Graz leistet für die Erreichbarkeit und die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Steiermark einen wichtigen Beitrag. Als regionale Infrastrukturdrehscheibe werden hier Flughafen, Autobahn und Zugverbindungen vernetzt. Sie sind Ausgangspunkt für den Passagier- und Gütertransport. Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie moderne Infrastruktur und Technik sind Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit. Das Einzugsgebiet, aus dem die Fluggäste kommen, überschneidet sich mit jenen der Flughäfen Wien, Klagenfurt und Maribor, wobei die Flughäfen Klagenfurt und Maribor aufgrund des geringeren Flugangebots nur teilweise als Mitbewerber angesehen werden können. Zugute kommen dem Flughafen Graz die im Vergleich mit anderen Regionalflughäfen sehr guten Anbindungen an diverse europäische Umsteigeflughäfen und das abwechslungsreiche Ferienflugprogramm im Sommer. Der Konkurrenzkampf von Luftlinien – im Jahr 2018 die Insolvenz der SkyWork Airlines – hat Einfluss auf das Verkehrsergebnis des Flughafens Graz. Trotzdem ist es in den letzten Jahren gelungen, neue Liniendestinationen an den Flughafen Graz anzubinden – u.a. Amsterdam und Istanbul oder neue Carrier wie KLM, Turkish Airlines oder easyjet nach Berlin. Das Unternehmen finanziert sich aus dem erwirtschafteten Cashflow. Die Erlösquellen stammen zu 75 Prozent aus der Aviation (Luftfahrzeug-/Passagierhandling), 25 Prozent betreffen Non-Aviation-Umsätze.
Die Agentur achtzigzehn ist Kreativitäts-, Designund Ideenzentrum der Stadt. Als interne Agentur ist sie für den Auftritt des Haus Graz nach außen mitverantwortlich. Nach innen ist sie Schnittstelle zwischen Referaten, Ämtern, Unternehmen und Abteilungen. Für diese entwickelt, lebt und überwacht sie Corporate Identity und Corporate Design.
Das zweitgrößte Bestattungsunternehmen Österreichs betreut mit rund 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an seinem Hauptsitz in Graz zwei Geschäftsstellen sowie mit sieben Filialen steiermarkweit rund 70 Gemeinden. Sie verfügt über ein eigenes Krematorium und kann Feuerverabschiedungen als Gesamtdienstleistungspaket anbieten. Das Krematorium führt Einäscherungen für Bestattungsunternehmen der gesamten Region, auch über die Landesgrenzen hinaus, durch. Durch den steten Anstieg von Feuerbestattungen und die Auslastung zuweilen über die Kapazitätsgrenzen hinaus wird die Errichtung eines dritten Ofens betrieben. Der Grazer Urnenfriedhof mit einer interkonfessionellen Abteilung ist ein weiteres Geschäftsfeld. Handelsware, Ausrüstung und Betriebsmittel entsprechen strengen behördlichen und gesetzlichen Auflagen hinsichtlich Umweltverträglichkeit. Das Unternehmen verfügt über moderne Kundenbereiche, Kremationsanlagen und Aufbahrungshallen. Speziell geschultes Personal ist rund um die Uhr erreichbar und erledigt für die Angehörigen im Todesfall alle Behördenwege und Anliegen.
Die Citycom bietet Telekommunikationsdienste für Internet, Telefonie und Netzwerke sowie Rechenzentrumsservices an. Die Rahmenbedingungen dafür gibt die gesetzliche Rundfunk- und Telekom-Regulierung vor. Das Glasfasernetz der Holding Graz wird von der Citycom bewirtschaftet und stellt einen wichtigen Standortfaktor für den Lebens- und Wirtschaftsraum Graz dar. Die Glasfaserinfrastruktur, das eigene Kupfernetz sowie die störungssicheren Richtfunkstrecken sind die Grundlage für alle Telekommunikationsdienstleistungen. Das Qualitätsmanagementsystem (ISO 9001-Zertifizierung) ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Citycom. Die beiden Rechenzentren in Graz sind georedundant; das Rechenzentrum Graz-Nord wurde im Jahr 2018 nach dem US-Standard ANSI-TIA-942 rezertifiziert.
Der Ankünder finanziert sich primär durch den Verkauf von Werbeflächen. Mit hochwertigen Werbeträgern und modernem Stadtmobiliar leistet er einen wichtigen Beitrag zur städtischen Infrastruktur und verbessert für die Bürgerinnen und Bürger die Informations- und Lebensqualität im öffentlichen Raum. Dabei werden Wartehallen, Litfaßsäulen und City Lights stilvoll in das Gesamtkonzept einer Stadt integriert. Ziel sind das Halten und das Ausbauen der Marktführerschaft. Die Dynamik des Werbemarkts ist Herausforderung und Chance, den Kundinnen und Kunden mit Innovationen zu begegnen. Neue technologische Entwicklungen wie die Interaktion von Offline- mit Online-Medien, aber auch innovative Lösungen in der Umsetzung klassischer Werbeträger spielen zunehmend eine Rolle.
In der Full-Service-Agentur arbeiten sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich und auf allen Kanälen daran, dass die Marke Graz der modernsten Stadtverwaltung und dem modernsten Dienstleistungsunternehmen Österreichs gerecht wird. Von der Strategie bis zur Umsetzung ist die achtzigzehn zuverlässige Rundumpartnerin in allen Kommunikationsbereichen. Dabei arbeitet das Unternehmen service-, aber nicht gewinnorientiert. Als Inhouse-Agentur trägt die achtzigzehn wesentlich dazu bei, dass Synergieeffekte innerhalb des Haus Graz genutzt werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen die Projekte und Prozesse im Haus Graz und können dieses Wissen für ihre tägliche Arbeit nutzen. Beim Umsetzen der Kommunikationsmaßnahmen achtet das Unternehmen darauf, vorwiegend mit Partnerinnen und Partnern aus der Region zusammenzuarbeiten. Besonderes Augenmerk legt das Unternehmen auch auf Nachhaltigkeit in der Produktion – mit umweltverträglichen und qualitativ hochwertigen Druckwerken.
Erlöse erzielt das Unternehmen aus Erd- und Feuerbestattungen, Kremationen in der Feuerhalle, u. a. für Fremdbestatter, aus der Pflege und Verwaltung des Urnenfriedhofs, weiters aus Provisionen für Zeitungsparten, Sterbeversicherung, Kooperationen mit Floristikbetrieben etc.. Der Marktanteil des Unternehmens beträgt konstant um 80 Prozent.
Erlöse erwirtschaftet das Unternehmen vorwiegend über Kundenaufträge im Business-Segment – mit vier Produktgruppen im Eigennetz und in Partnernetzen. Die Citycom ist auch Kompetenzzentrum für Information, Kommunikation und Telekommunikation (IKT) für das Haus Graz. Langfristig erzielt die Citycom Erträge aus dem Bereitstellen von Infrastruktur aus Service- und Rechenzentrum-basierenden Dienstleistungen sowie dem Dienstleistungspaket „KN@Xdata“. Bei Letzterem handelt es sich um eine hochsichere Rechenzentrumslösung vor allem für kleine und mittlere Unternehmen.
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 51
Wettbewerb wächst RISIKOBERICHT
RISIKOBERICHT
DER RISIKOMANAGEMENT-PROZESS
Begleitung durch die VORSTANDSSTABSSTELLE REPORTING & RISKMANAGEMENT
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Quartalsmäßiges ... ... ERFASSEN neuer Risiken ... AKTUALISIEREN bestehender Risiken ... ARCHIVIEREN von nicht mehr vorhandenen bzw. wertrelevanten Risiken ... BEWERTEN der Risiken: 31.12. des laufenden Geschäftsjahrs sowie 31.12. des letzten Geschäftsjahrs laut Wirtschaftsplan ... FESTLEGEN der Maßnahmen
KONTROLLE UND FREIGABE durch die zweite Managementebene
EVALUIEREN DER RISIKEN durch das Qualitätssicherungsgremium (Managementmeeting)
ABSTIMMUNG mit und FREIGABE durch den Vorstand
CHANCEN- UND RISIKOMANAGEMENT ORGANISATION Das Chancen- und Risikomanagement bildet einen integralen Bestandteil des Steuerungskonzepts der Holding Graz. Die Vorstandsstabsstelle Reporting & Risikomanagement ist dafür zentral verantwortlich. Sie stimmt die Aufgaben und Ziele nahestehender Funktionen, wie zum Beispiel der internen Revision, mit den Zielen des Chancen- und Risikomanagements ab.
MANAGEMENTKONZEPT
FINANZRISIKEN
Um die Gesamtrisikoposition des Konzerns beurteilen zu können, führt die Stabsstelle eine Risikosimulation zur Ermittlung des „Value at Risk“ durch. Dazu wird jedes Risiko und jede Chance auf Grundlage einer Dreiecksverteilung (Best/Worst/Most Likely Case) bewertet. Danach werden sämtliche Chancen und Risiken mittels Simulation zu einer Gesamtrisikoposition des Konzerns aggregiert.
Für die Gesellschaft bestehen keine relevanten Kursrisiken, da die Fremdfinanzierung ausschließlich in Euro erfolgt und für die gesetzlich erforderlichen Wertpapierveranlagungen festverzinsliche, österreichische Staatsanleihen angeschafft werden. Derivative Finanzinstrumente werden nicht eingesetzt. Die Eigenkapitalausstattung und Eigentümerstruktur verleihen der Holding Graz eine sehr gute Bonität. Die Fremdfinanzierung, sowohl langfristig als auch kurzfristig, erfolgt vorrangig über die Grazer Unternehmensfinanzierungs GmbH, die bis zum 31.12.2018 ein Tochterunternehmen der Stadt Graz war.
ZIELSETZUNG UND MASSNAHMEN
PROJEKTRISIKOMANAGEMENT
Im Rahmen der jährlichen Wirtschaftsplanung für die kommenden fünf Geschäftsjahre werden die identifizierten wertrelevanten Chancen und Risiken mit plausiblen Erwartungswerten berücksichtigt. Die Risikoeigner erfassen und bewerten die Chancen und Risiken im Rahmen eines strukturierten Prozesses in einem webbasierten Risikomanagementsystem.
Für Großprojekte führen die Projektverantwortlichen mit Unterstützung der Stabsstelle Reporting & Risikomanagement detaillierte Chancenund Risikobewertungen durch. Ausgehend von einer abgestimmten Wirtschaftlichkeitsrechnung auf Basis von Free-Cash-Flows werden die möglichen Barwertveränderungen auf Grundlage von Parameterveränderungen durch eine statistische Simulation zu einer Gesamtrisikoverteilung verdichtet. Dadurch ist es möglich, die Aussagen von Wirtschaftlichkeitsrechnungen um erwartete Schwankungsbreiten (Chancen und Risiken für den Projekterfolg) zu ergänzen. Für Grundsatzentscheidungen bei strategischen Projekten können indikative Risikobewertungen in einer frühen Planungsphase der zuvor erläuterten detaillierten Projektrisikobewertung vorangestellt werden.
Oberstes Ziel des Chancen- und Risikomanagements der Holding Graz ist es, die wirtschaftliche Ertrags- und Bestandsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern. Daher müssen alle potenziellen Chancen und Risiken hinsichtlich möglicher Abweichungen zum Wirtschaftsplan aufgezeigt und bewertet werden. Dies umfasst ein regelmäßiges Berichten, Analysieren und Modellieren sowie das Ableiten von Maßnahmen, um die Risiken zu reduzieren beziehungsweise Chancen zu erhöhen – immer in enger Abstimmung mit den verantwortlichen Führungskräften.
BERICHT an den Aufsichtsrat
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 53
RISIKOBERICHT
RISIKOBERICHT
KONZERN
TECHNIK
MARKT
RISIKO: FINANZIERUNG
RISIKO: ALTLASTENSANIERUNG
RISIKO: MITBEWERB IN DER BESTATTUNG
RISIKO: MITBEWERB IN DER AUSSENWERBUNG
Zur Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur erhielt die Holding Graz von der
Die geplante Sanierung einer Altlast auf einem Grundstück der Holding Graz
Neben der stets zunehmenden Wettbewerbssituation in der Bestattungsbranche
In den klassischen Werbemedien findet Wachstum derzeit hauptsächlich im Be-
Stadt Graz im Geschäftsjahr 2018 langfristige Darlehen.
durch die Bundesaltlastensanierungsgesellschaft mbH (BALSA) ist eines der
entstand 2018 mit der Eröffnung von 2 Krematorien im näheren Umfeld von Graz
reich Digitalisierung und Regionalisierung von Angeboten statt. Das Medienver-
Mit 1.1.2019 wurde die Grazer Unternehmensfinanzierungs-GmbH zu 100 Prozent
wichtigsten Projekte der nächsten Jahre.
ein erhöhter Wettbewerb.
halten wird zunehmend fragmentierter und verlangt schnelles Reagieren und
nanzierungsgesellschaft im Haus Graz bleibt unverändert.
Maßnahme: Derzeit bereitet die BALSA gemeinsamt mit der Holding Graz konkrete
Maßnahmen: Die Bestattung Graz reagiert darauf mit einem verstärkten Kun-
Einführen von neuen digitalen Werbeträgern konnte der Ankünder seine Markt-
Am 1.1.2016 trat der Verkehrsfinanzierungsvertrag 2 (VFV 2) mit der Stadt Graz
Planungsschritte für das Einreichen der Sanierung bei der Wasserrechtsbehörde vor.
denservice, klarer Positionierung als steirisches Topdienstleistungsunternehmen
stellung stärken. Durch die rasche Entwicklung von digitalen Medien in und au-
in der Kommunikationspolitik sowie mit der Ausweitung von Standorten und Be-
ßerhalb von Geschäften sowie in den Regionen ist in den kommenden Jahren mit
treuungsgebieten.
einem starken Anstieg unterschiedlichster Angebote zu rechnen.
an die Holding Graz übertragen. Die Geschäftstätigkeit des Unternehmens als Fi-
vor allem das Anbieten entsprechender technologischer Möglichkeiten. Mit dem
in Kraft, in dessen Rahmen auch ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschlossen wurde.
RISIKO: STEIGENDE VERWERTUNGSPREISE IN DER ABFALLWIRTSCHAFT
Maßnahmen: Detailliertes Verhandeln von Dienstleistungsverträgen mit der
Auch im Jahr 2018 sind die Preise für abfallwirtschaftliche Entsorgungs- und Ver-
RISIKO: WETTBEWERB FLUGGESELLSSCHAFTEN
Maßnahmen: Der Ankünder erweitert sein Portfolio sowohl im analogen als
Stadt Graz als Hauptauftraggeber.
wertungsdienstleistungen in Österreich gestiegen. Derzeit ist ein weiterer Markt-
Der zunehmende Wettbewerb der Fluggesellschaften in Europa kann langfristig
auch im digitalen Bereich. Das Unternehmen orientiert sich dabei streng an den
preisanstieg nicht auszuschließen. Zusätzlich können Ereignisse höherer Gewalt
einige von ihnen zu Marktaustritten zwingen. Das kann auch das Flugaufkom-
Faktoren Netztauglichkeit und Kampagnenfähigkeit, die für den langfristigen Er-
oder massive betriebliche Ereignisse das Anliefern zu Abfall- und Verwertungs-
men am Flughafen Graz beeinflussen. Auch ändern politische Krisen in Destina-
folg in der Außenwerbung bedeutend sind. Im regionalen Bereich begegnet das
anlagen verhindern.
tionsländern das Verkehrsvolumen – vor allem im Urlauberreiseverkehr. Durch
Unternehmen dem Preiswettbewerb mit einem Regionalvertriebsmitarbeiter und
das fortschreitende Ändern und Vermischen der Geschäftsmodelle von Airlines
dem Fokus auf den Qualitätsausbau der Werbemedien.
RISIKO: PERSONAL Der Kollektivvertragsabschluss der Bundesbezüge wurde von der Stadt Graz und, entsprechend der Usance, in weiterer Folge von der Holding Graz übernommen.
Maßnahmen: Dem Risiko steigender Preise begegnet die Servus Abfall mit ei-
Das hat zu einer stärkeren Erhöhung der Personalkosten geführt, als im Plan vor-
ner fundierten Portfoliostrategie, dem Risiko der verhinderten Anlieferung der
gesehen. In den nächsten Jahren ist außerdem mit einem akuten Fachkräfteman-
Abfälle mit der Möglichkeit, diese im Rahmen bestehender oder neuer vertrag-
Maßnahmen: Mit Maßnahmen zur Gewinnung von neuen Kundinnen und Kun-
gel zu rechnen.
licher Vereinbarungen in alternativen Anlagen direkt zu verwerten sowie durch
den kann der Flughafen Graz die Angebote im Linienportfolio erweitern. So star-
Versicherungen (Betriebsunterbrechung). Die Holding Graz evaluiert bereits mit-
tete EasyJet ab August 2018 mit mehreren Flügen pro Woche nach Berlin.
Maßnahmen: Diesen Risiken begegnet die Holding Graz mit zusätzlichen Ein-
tel- bis langfristige Strategien, um durch Lösungen im Bereich der thermischen
sparungsmaßnahmen und verstärkten Maßnahmen zur Personalentwicklung im
Verwertung weitere Optimierungsschritte zu setzen und Synergien mit anderen
Jahr 2019.
Geschäftsfeldern zu nutzen.
RISIKO: STEIGENDE ANSCHAFFUNGSPREISE
Beim Abwasser- und Wasserrohrnetz bestehen geschäftsfeldtypische Risiken von
Die Preise für Rohstoffe und Treibstoffe können aufgrund weltwirtschaftlicher
Netzverlusten bzw. überdurchschnittlich hohen Instandhaltungsaufwendungen.
und politischer Entwicklungen starken Schwankungen unterliegen.
Weiters unterliegen die Wasserabsatzmengen witterungsbedingten Schwankun-
muss der Flughafen auch sein Leistungsangebot und das Preisniveau anpassen.
RISIKO: ROHRNETZQUALITÄT WASSER UND ABWASSER
gen und werden vom Nutzungsverhalten der Kunden beeinflusst. Maßnahmen: Abschließen von Fixpreisverträgen beim Einkauf, Zusammenfassen der Jahresbedarfsmengen, um das Risiko saisonaler Preisschwankungen zu
Maßnahmen: Fundierte Planung des Investitions- und Instandhaltungsbudgets,
verringern.
teilweise auf Grundlage detaillierter Modellnetzberechnungen und -simulationen.
54 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
INTERNES KONTROLLSYSTEM – IKS Für die rechnungslegungsrelevanten Prozesse im Managementbereich Finanzen wurde das bestehende IKS-System im Geschäftsjahr 2018 um das COSO Rahmenmodell erweitert, um eine Systematik für die interne Kontrolle zu erstellen. Dies wurde im IKS-Handbuch des Managementbereiches zusammengefasst, im Zuge der jährlichen IKS-Audits wird auch eine Überprüfung durchgeführt. Es sind mehrere Audits pro Jahr geplant, in denen anhand der Risikokontrollmatrix die bestehenden Risiken erneut bewertet bzw. eventuelle neue Risiken aufgenommen werden.
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 55
„Eine wachsende Anzahl an innovativen Energieprojekten macht die Fernwärmeversorgung in Graz ökologisch nachhaltig.“ DI (FH) HELMUT UNGER, 40 Jahre, seit 7 Jahren bei der Energie Graz beschäftigt, seit 2 Jahren Gruppenleiter für das Erzeugungs- und Fördermanagement der Abteilung Fernwärme
Gesund gewachsen JAHRESABSCHLUSS
56 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 57
Zuverlässigkeit wächst KONZERNBILANZ ZUM 31.12.2018 AKTIVA
PASSIVA 2018 [€]
2017 [T€]
7.578.221,00
13.546
56.335.788,95
2.243
9.394.994,57
84
73.309.004,52
15.874
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
325.780.551,29
320.142
2. technische Anlagen und Maschinen
485.087.241,73
305.518
3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
46.979.305,10
40.441
4. geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau
28.929.089,53
15.205
886.776.187,65
681.306
2. Firmenwert
3. geleistete Anzahlungen
II. Sachanlagen
34.352
2. sonstige Beteiligungen
1.104.735,88
0
3. Ausleihungen an assoziierte Unternehmen
5.803.140,43
36.733
26.166.685,24
0
9.594.724,88
1.565
51.569.654,90
72.651
1.011.654.847,07
769.831
5. Wertpapiere und Wertrechte des Anlagevermögens
B. Umlaufvermögen
I. Vorräte 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. unfertige Erzeugnisse 3. fertige Erzeugnisse und Waren 4. noch nicht abrechenbare Leistungen 5. Geleistete Anzahlungen Vorräte
14.594.006,65
10.709
0,00
0
252.492,18
217
1.542.516,66
32
248,40
0
16.389.263,89
10.958
34.725.987,85
21.768
313.258,86
4.828
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen (davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr 2.629.312,21 (VJ: 4,5 TEUR) 2. Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen (davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr 0,00 € [VJ: 0,0 T€]) 3. sonstige Forderungen und Vermögensgegenstände (davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr EUR 3.110.170,06 (VJ: 3.363,2 TEUR) III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten
272.716,48 16.129.817,49 16.402.533,97 – 72.583.856,13
273 13.825 14.098 – 73.706
21.251.154,28 328.192.418,94 57.739.641,33 99.138.225,42
10.311 309.631 43.307 51.611
46.777.430,48 36.881.193,38 24.805.690,01 3.138.250,09 59.140.874,83 170.743.438,79
33.740 1.580 14 3.022 39.630 77.986
315.500.000,00
130.000
2. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 29.609.694,06 (VJ: 95.372,6 TEUR) davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr EUR 3.019.084,50 (VJ: 4.320,0 TEUR)
32.628.778,56
99.693
3. erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 22.108.196,52 (VJ: 2.421,8 TEUR) davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr EUR 0,00 (VJ: 0,0 TEUR)
22.108.196,52
2.422
4. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 53.507.678,46 (VJ: 46.509,8 TEUR) davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr EUR 1.151.283,45 (VJ: 966,0 TEUR)
54.658.961,91
47.476
1.237.586,06
27.262
62.878.508,89
86.371
489.012.031,94 3.914.897,96
393.223 7.359
1.148.740.654,38 180.541.945,80
883.118 160.373
1. gebundene Kapitalrücklagen 2. nicht gebundene Kapitalrücklagen III. Gewinnrücklagen 2. freie Gewinnrücklagen IV. Bilanzverlust davon Verlustvortrag EUR -73.705.676,90 (VJ: -70.286 TEUR) V. Anteile konzernfremder Gesellschafterinnen/Gesellschafter
B. Investitionszuschüsse aus öffentlichen Mitteln
8.900.368,47
4. Sonstige Ausleihungen
3.684 305.244 308.928
einbezahltes Stammkapital 50.000.000,00 € (VJ: 50.000,0 T€) II. Kapitalrücklagen
1. gesetzliche Gewinnrücklage
III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen an assoziierten Unternehmen
3.683.747,79 309.438.839,03 313.122.586,82
übernommenes Stammkapital 50.000.000,00 € (VJ: 50.000,0 T€)
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
2017 [T€] 50.000
I. eingefordertes Stammkapital
A. Anlagevermögen
1. Rechte
2018 [€] 50.000.000,00
A. Eigenkapital
67.873.197,27
71.757
102.912.443,98
98.353
16.809.399,97
3.442
136.111.107,84
112.754
974.699,47
533
1.148.740.654,38
883.118
C. Baukostenzuschüsse D. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Abfertigungen 2. Rückstellungen für Pensionen 3. Rückstellungen für Kostenersätze 4. Steuerrückstellungen 5. sonstige Rückstellungen
E. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Darlehensgewährung von Nichtkreditinstituten davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 2.500.000,00 (VJ: 0,0 TEUR) davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr EUR 313.000.000,00 (VJ: 130.000,0 TEUR)
5. Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 1.237.586,06 (VJ: 2.488,5 TEUR) davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr EUR 0,00 (VJ: 24.773,6 TEUR) 6. sonstige Verbindlichkeiten davon aus Steuern EUR 10.992.372,89 (VJ: 3.175,0 TEUR) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 5.455.359,89 (VJ: 4.650,4 TEUR) davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 62.069.898,88 (VJ: 53.193,1 TEUR) davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr EUR 808.610,01 (VJ: 33.177,6 TEUR) davon Restlaufzeit bis zu 1 Jahr EUR 171.033.053,98 (VJ: 199.985,7 TEUR) davon Restlaufzeit mehr als 1 Jahr EUR 317.978.977,96 (VJ: 193.237,1 TEUR)
F. Rechnungsabgrenzungsposten Haftungsverhältnisse
58 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 59
KONZERN-GEWINN-UND-VERLUST-RECHNUNG ZUM 31.12.2018
1. Umsatzerlöse 2. Veränderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen sowie an noch nicht abrechenbaren Leistungen 3. andere aktivierte Eigenleistungen
KONZERNGELDFLUSSRECHNUNG ZUM 31.12.2018 2018 in €
2017 in T€
260.175.185,23 148.077,42 4.994.092,10
250.495 – 1.001 4.917
4. sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus dem Abgang vom Anlagevermögen mit Ausnahme der Finanzanlagen b) Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen c) übrige
690.499,97 1.429.920,55 18.383.676,46 20.504.096,98
296 1.620 19.361 21.277
– 19.507.564,92 – 33.803.288,77 – 53.310.853,69
– 18.870 – 30.201 – 49.071
5. Aufwendungen für Material und sonstige bezogene Herstellungsleistungen a) Materialaufwand b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 6. Personalaufwand inklusive Kostenersätzen an die Stadt Graz a) Löhne und Gehälter aa) Löhne bb) Gehälter
– 77.272.440,42 – 47.390.358,25 – 124.662.798,67
– 74.844 – 45.653 – 120.497
bb) Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen cc) Aufwendungen für gesetzlich vorgeschriebene Sozialabgaben sowie vom Entgelt abhängige Abgaben und Pflichtbeiträge dd) übrige
7. Abschreibungen auf immaterielle Gegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen abzüglich der Auflösung von Investitionszuschüssen aus öffentlichen Mitteln 8. sonstige betriebliche Aufwendungen davon Steuern, außer Steuern vom Einkommen und vom Ertrag EUR 3.635.031,71 (VJ: 3.553,1 TEUR) 9. Betriebsergebnis (Zwischensumme aus Z 1 bis 8) 10. Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 11. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 12. sonstige Zinsen und ähnliche Erträge davon aus verbundenen Unternehmen EUR 2.260.353,06 (VJ: 0,0 TEUR) 13. Erträge aus dem Abgang von Finanzanlagen 14. Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen 15. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 16. Finanzergebnis (Zwischensumme aus Z 10 bis 14) 17. Ergebnis vor Steuern (Zwischensumme aus Z 9 und 15) 18. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 19. Ergebnis nach Steuern 20. Jahresfehlbetrag 21. Minderheitenanteil 22. Auflösung von Kapitalrücklagen 23. Auflösung von Gewinnrücklagen 24. Zuführung von Gewinnrücklagen 25. Jahresverlust
– 737.915,24 – 2.703.358,81 – 31.840.309,86 – 1.431.450,51 – 36.713.034,42 – 161.375.833,09 – 48.712.724,38 2.524.820,86 – 46.187.903,52 – 68.327.828,88 – 43.380.967,45 6.481.893,17 311.442,75 2.522.391,80 242,00 – 4.436.316,03 – 7.807.403,50 – 2.927.749,81 – 46.308.717,26 – 30.779,22 – 46.339.496,48 – 46.339.496,48 – 2.835.578,35 296.895,60 0,00 0,00 – 48.878.179,23
– 748 – 2.553 – 31.183 – 1.351 – 35.835 – 156.332 – 49.448 2.503 – 46.945 – 68.005 – 44.667 6.458 2.468 1.107 0 – 5.780 – 6.900 – 2.647 – 47.314 – 679 – 47.992 – 47.992 – 1.627 0 129 – 304 – 49.795
26. Ergebnisabführung aufgrund vertraglicher Verpflichtung a) Verlustabdeckung lt. Zusage der Stadt Graz b) Rückaufstockung Kapitalrücklage 27. Verlustvortrag aus dem Vorjahr 27. Bilanzverlust
60 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
+
Abschreibungen auf immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen
+/– Abschreibungen/Zuschreibungen auf Finanzanlagen +/– Verluste/Gewinne aus Anlagenabgängen
50.000.000,00 0,00 50.000.000,00 – 73.705.676,90 – 72.583.856,13
55.000 – 8.625 46.375 – 70.286 – 73.706
2018 in €
2017 in T€
– 46.308.717,26
– 47.314
48.576.115,93
49.448
– 242,00
4.533
1.140.524,28
702
–
Auflösung der Investitionszuschüsse
– 2.524.820,86
– 2.503
–
Auflösung der erhaltenen Baukostenzuschüsse
– 3.050.496,98
– 2.982
+
Entnahmen / Ausschüttungen von assoziierten Unternehmen
2.560.839,98
1.379
–
Ergebnisanteile von assoziierten Unternehmen Geldfluss aus dem Ergebnis
– 3.299.658,22
– 5.212
– 2.906.455,13
– 1.948
–1.299.925,76
1.441
–/+ Veränderung der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
1.740.583,42
– 7.857
–/+ Veränderung der Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen
1.753.074,03
– 294
3.004.699,60
– 2.128
–/+ Veränderung der Vorräte
–/+ Veränderung der sonstigen Forderungen und Vermögensgegenstände (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten) +/– Veränderung der erhaltenen Anzahlungen
b) soziale Aufwendungen aa) Aufwendungen für Altersversorgung
Nettogeldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit: Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
+/– Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
114.687,83
373
–13.044.656,00
22.045
+/– Veränderung der Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen
2.681.132,96
3.095
+/– Veränderung der Rückstellungen
3.279.349,40
12.854
+/– Veränderung der sonstigen Verbindlichkeiten (einschließlich Rechnungsabgrenzungsposten) Nettogeldfluss aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit +/– Zahlungen für Ertragsteuern Nettogeldfluss aus laufender Geschäftstätigkeit
– 41.664.970,74
– 38.330
– 46.342.480,39
– 10.749
– 30.779,22
– 750
– 46.373.259,61
– 11.499
– 54.994.661,13
– 63.794
– 6.398,40
– 200
Nettogeldfluss aus der Investitionstätigkeit: –
Investitionen in immaterielles Anlagevermögen und Sachanlagen
–
Investitionen in Finanzanlagen
+
Erlöse aus dem Abgang von Anlagevermögen
4.219.121,16
3.997
– 50.781.938,37
– 59.997
Nettogeldfluss aus der Finanzierungstätigkeit: +
Einzahlungen in das Eigenkapital
+
Einzahlungen aus Ergebnisabführung
–
Ergebnisanteil (Ausschüttung/Ergebnisabführung) Minderheitengesellschafterinnen/-gesellschafter
+
Erhaltene Investitionszuschüsse
+
Erhaltene Baukostenzuschüsse
+/– Veränderung der Finanzverbindlichkeiten Zahlungswirksame Veränderung der flüssigen Mittel Stand der flüssigen Mittel zum 1. 1. +
Cash-Bestand aus Erstkonsolidierung Stand der flüssigen Mittel zum 31. 12.
0,00
3.836
55.000.000,00
25.000
– 2.314.767,54
– 1.699
693.615,86
504
3.490.834,47
3.880
42.936.163,41
37.869
99.805.846,20
69.389
2.650.648,22
– 2.107
3.442.115,21
5.549
10.716.636,54
0
16.809.399,97
3.442
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 61
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
-- Metropolis Media d.o.o., Ljubljana (100%)
1. ALLGEMEINE ERLÄUTERUNGEN ZUR DARSTELLUNGSFORM Der Konzernabschluss der Holding Graz zum 31.12.2018 wurde entsprechend den Grundsätzen ordnungsgemäßer Buchführung und der Generalnorm, ein möglichst getreues Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns zu vermitteln, aufgestellt. Die Bilanzierung, Bewertung und der Ausweis der einzelnen Posten des Konzern-abschlusses wurden nach den allgemeinen Bestimmungen der §§ 195 bis 211 UGB unter Berücksichtigung der Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften der §§ 222 bis 235 UGB sowie der §§ 244 bis 267 UGB vorgenommen. Entsprechend den Bestimmungen des § 250 Abs. 3 UGB erfolgte die Bewertung im Konzernabschluss nach dem Grundsatz der Einheitlichkeit, wobei von der Fortführung der Unternehmen ausgegangen wird. Erforderliche Bewertungsanpassungen wurden vorgenommen. Der Grundsatz der Einzelbewertung von Vermögensgegenständen und Schulden wurde beachtet. Der Bilanzstichtag aller in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist der 31. 12.
KONSOLIDIERUNGSKREIS VOLLKONSOLIDIERUNG1 Dem Konsolidierungskreis der Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH unterliegen folgende Unternehmen: • Teilkonzern Ankünder GmbH, Graz (66,7%) »» City-Light ”Ankünder” GmbH, Graz (100%) »» WERBE-UNION-PLAKATIERUNGS- undWERBEGESELLSCHAFT m.b.H., Graz (100%) »» Teilkonzern Europlakat d.o.o (42,37%), Ljubljana -- Plakatiranje d.o.o., Ljubljana (54%) -- Madison d.o.o., Maribor (100%) -- Plakatiranje d.o.o, Ljubljana (46%) -- Svetlobne Vitrine d.o.o., Ljubljana (100%) 1
62 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
»» Europlakat d.o.o., Zagreb (49%) »» Progress Außenwerbung Gesellschaft m.b.H., Salzburg (49%)
»» Megaboard GmbH, Wien (49%) »» PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt am Wörthersee (49%)
• Teilkonzern Flughafen Graz Betriebs GmbH, Feldkirchen bei Graz (99,9%) »» Flughafen Graz Bodenservices GmbH, Feldkirchen bei Graz (63%)
»» AIRPORT PARKING GRAZ GmbH, Feldkirchen bei Graz (85%)
»» Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH, Feldkirchen bei Graz (49%)
»» Swissport Cargo Services Graz GmbH, Feldkirchen bei Graz (49%) • Teilkonzern Energie Graz Holding GmbH, Graz (100%) »» Energie Graz GmbH, Graz (51%) »» Energie Graz GmbH & Co KG, Graz (51%) -- Stromnetz Graz GmbH & Co KG, Graz (100%) -- Stromnetz Graz GmbH, Graz (100%) -- WDS Wärmedirektservice der Energie Graz GmbH, Graz (100%) -- Solar Graz GmbH, Graz (100%) -- Grazer Energieagentur Ges.m.b.H., Graz (47,5%) • Bestattung Graz GmbH, Graz (100%) • Citycom Telekommunikation GmbH, Graz (100%) • achtzigzehn – Konzept & Gestaltung GmbH, Graz (100%) • Freizeit Graz GmbH, Graz (100%) • Schöckl Seilbahn GmbH, Graz (98,9%) • Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H., Thörl (71,5%) • Servus Abfall Dienstleistungs GmbH, Graz (51%)
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS • A.D. BioErde und Kompost GmbH, Graz (51%) • Grazer Schleppbahn GmbH, Graz (100%) • Waschbetriebe Graz GmbH, Graz (100%) • Grazer Energieagentur Ges.m.b.H., Graz (47,5%)2 • ITG Informationstechnik Graz GmbH, Graz (19%) 2. KONSOLIDIERUNGS-, BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN KONSOLIDIERUNGSMETHODEN Bei der Kapitalkonsolidierung und der At-Equity-Konsolidierung wird die Buchwertmethode verwendet. Der aktive Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung der Flughafen Graz Betriebs GmbH und der ehemaligen AEVG wird als Firmenwert mit einer Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Die ITG Informationstechnik Graz GmbH und die e-mobility Graz GmbH wurden im Jahr 2011 erstmals im Rahmen der At-Equity-Konsolidierung einbezogen. Die Anteile an der ITG Informationstechnik Graz GmbH wurden im Jahr 2010 um einen Betrag von EUR 19,00 erworben. Die Erstkonsolidierung ist zum 1.1.2011 erfolgt. Der daraus resultierende passive Unterschiedsbetrag beträgt EUR 80.793,64 und wurde sofort mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Gesellschafter der ITG Informationstechnik Graz GmbH haben im Jahr 2011 weiters Sacheinlagen geleistet, die nicht den Beteiligungsverhältnissen entsprochen haben. Daraus ergibt sich ein weiterer Unterschiedsbetrag in Höhe von EUR 323.317,26. Der aktive Unterschiedsbetrag in Höhe von EUR 1.141,87 wurde mit der Gewinnrücklage verrechnet. Die e-mobility Graz GmbH wurde mit Stichtag 27.8.2011 zum Erwerbszeitpunkt erstmalig At-Equity konsolidiert. Nachdem diese Gesellschaft neu gegründet wurde, ergab sich kein Unterschiedsbetrag aus der Erstkonsolidierung. Rückwirkend zum 01.01.2018 wurde die e-mobility Graz GmbH
mit der Grazer Energieagentur Ges.m.b.H. verschmolzen. Die Stadt Graz hat im Jahr 2018 ihren Geschäftsanteil in Höhe von 47,5% an der Grazer Energieagentur Ges.m.b.H. als Sacheinlage in die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH eingebracht. Die Grazer Energieagentur Ges.m.b.H. wird aufgrund der indirekten Beteiligung der Energie Graz GmbH & Co KG durch die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH beherrscht und wurde mit 31.12.2018 erstmals vollkonsolidiert. Aufgrund der Erstkonsolidierung ergab sich ein passiver Unterschiedsbetrag von EUR 87.048,58, welcher mit der Gewinnrücklage verrechnet wurde. Eine Konsolidierung der GuV hat im Jahr 2018 aufgrund des Konsolidierungszeitpunktes nicht stattgefunden. Das Jahresergebnis der Grazer Energieagentur Ges.m.b.H. ist im Jahr 2018 im Eigenkapital ausgewiesen. Im Geschäftsjahr 2012 wurde die Grazer Schleppbahn GmbH mit 1.1.2012 erstkonsolidiert. Der daraus resultierende passive Unterschiedsbetrag beträgt EUR 311.785,05 und wurde sofort mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die Anteile an der Waschbetriebe Graz GmbH wurden im Geschäftsjahr 2012 um einen Betrag von EUR 2,00 erworben. Der daraus resultierende Unterschiedsbetrag in Höhe von EUR 32.638,18 wurde mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die übrigen sich aus der Kapitalkonsolidierung ergebenden aktiven Unterschiedsbeträge wurden als Firmenwert eingestuft und mit den Gewinnrücklagen verrechnet. Die passiven Unterschiedsbeträge, soweit sie aus thesaurierten Gewinnen stammen, wurden in die Gewinnrücklagen eingestellt. Mit 1.1.2013 wurden die Gesellschaften ISPA Werbung Ges.mbH., Wien, Progress Außenwerbung Gesellschaft m.b.H., Salzburg und PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt, im Rahmen der At-Equity-Konsolidierung erstmals einbezogen. Die ISPA Werbung Ges.mbH. wurde im Jahr
2018 mit der Megaboard GmbH, Wien verschmolzen. Mit 1.2.2016 wurde die Gesellschaft Swissport Cargo Services Graz GmbH, Feldkirchen im Rahmen der At-Equity-Konsolidierung erstmals einbezogen. Gemäß Notariatsakt vom 26.9.2017 wurde die Gesellschaft Megaboard GmbH, Wien rückwirkend ab 1.1.2017 erstmalig At-Equity in den Konzernabschluss einbezogen. Der aus der Einbringung resultierende Firmenwert von EUR 4.070.289,42 wird im Teilkonzern Ankünder beginnend mit 1.1.2017 auf 10 Jahre planmäßig abgeschrieben. Gemäß Notariatsakt vom 26.9.2017 wurde die Gesellschaft Progress Tirol-Vorarlberg Außenwerbung GmbH, Salzburg rückwirkend ab 1.1.2017 erstmalig At-Equity in den Konzernabschluss einbezogen. Im Jahr 2018 wurde die Gesellschaft mit der Progress Außenwerbung Gesellschaft m.b.H. Salzburg verschmolzen. Im Jahr 2018 wurden die Anteile an der Servus Abfall Dienstleistungs GmbH & Co KG rückwirkend zum 01.01.2018 in die Servus Abfall Dienstleistungs GmbH eingebracht. Die Stadt Graz brachte im Jahr 2018 ihren Kommanditanteil an der Energie Graz GmbH & Co KG sowie die Geschäftsanteile an der Energie Graz GmbH als Sacheinlage in die Energie Graz Holding GmbH ein (jeweils 2%). Der Einbringungsstichtag ist der 31.12.2017. Im Eigentum der Energie Graz Holding GmbH stehen somit 51% der Anteile an der Energie Graz GmbH sowie 51% der Anteile an der Energie Graz GmbH & Co KG. Alleingesellschafterin der Energie Graz Holding GmbH ist die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH. Die Energie Graz GmbH sowie die Energie Graz GmbH & Co KG (inklusive der von ihr beherrschten Unternehmen) wurden mit Stichtag 31.12.2018 erstmals als vollkonsolidierte Einheiten in den Konzernabschluss der Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH aufgenommen. Die Energie Graz GmbH & Co KG hat aufgrund gesetzlicher Vorgaben im
Jahr 2005 den Betrieb des Stromnetzbereiches in einen von ihr in der Rechtsform, Organisation und Entscheidungsgewalt unabhängigen Betrieb übertragen. Dazu wurde im Jahr 2005 die Stromnetz Graz GmbH bzw. die Stromnetz Graz GmbH & Co KG gegründet, in welcher ab 1.1.2006 der Betrieb übertragen wurde. Eine Übertragung des Eigentums an den Netzanlagen fand nicht statt. Diese wurden an die Stromnetz GmbH verpachtet. Aufgrund der Erstkonsolidierung der Energie Graz GmbH & Co KG ergab sich im Jahr 2018 ein aktiver Unterschiedsbetrag in Höhe von EUR 17.852.166,84, welcher als zusätzlich zum Einzelabschluss der Energie Graz GmbH & Co KG resultierender Firmenwert eingestuft wurde und beginnend mit 01.01.2019 über die Restnutzungsdauer von 4 Jahren planmäßig abgeschrieben wird. Bei der Erstkonsolidierung der Energie Graz GmbH ergab sich ein passiver Unterschiedsbetrag in Höhe von EUR 881,19, welcher mit der Gewinnrücklage verrechnet wurde. Eine Konsolidierung der GuV hat im Jahr 2018 aufgrund des Konsolidierungszeitpunktes zum 31.12.2018 nicht stattgefunden. Das Jahresergebnis der Energie Graz GmbH & Co KG sowie der Energie Graz GmbH ist im Jahr 2018 im Eigenkapital ausgewiesen.
ERSTKONSOLIDIERUNG Der Konzernabschluss ist gemäß den §§ 244 bis 267 UGB aufgestellt worden. Ab Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurden die folgenden Stichtage gewählt: Vollkonsolidierte Unternehmen bzw. Teilkonzerne Teilkonzern Ankünder GmbH Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H. Freizeit Graz GmbH Schöckl Seilbahn GmbH
1.1.1994 1.1.1994 1.1.1994 1.1.1994
Die Beteiligungsprozentsätze betreffen jeweils den direkten Anteil des jeweiligen Mutterunternehmens. At-Equity einbezogene Unternehmen werden in kursiver Schrift dargestellt. 2 Aufgrund der indirekten Beteiligung der Energie Graz GmbH & Co KG an der Grazer Energieagentur Ges.m.b.H. wird diese vollkonsolidiert.
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 63
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Bestattung Graz GmbH 11.12.1997 Citycom Telekommunikation GmbH 11.12.1997 Energie Graz Holding GmbH 9. 7. 2002 Teilkonzern Flughafen Graz Betriebs GmbH 31. 12. 2004 Servus Abfall Dienstleistungs GmbH 1.1. 2007 achtzigzehn Agentur – Konzept & Gestaltung GmbH 1.1. 2007 A.D. BioErde und Kompost GmbH 24. 3. 2009 Grazer Schleppbahn GmbH 1.1. 2012 Waschbetriebe Graz GmbH 1.1. 2012 Grazer Energieagentur Ges.m.b.H. 31.12.2018 Energie Graz GmbH 31.12.2018 Teilkonzern Energie Graz GmbH & Co KG 31.12.2018 At-Equity–konsolidierte Unternehmen Im Geschäftsjahr wurden die im Folgenden genannten Unternehmen At-Equity konsolidiert. Als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung wurden die folgenden Stichtage gewählt: Teilkonzern Europlakat d.o.o., Slowenien 1.1.1994 Europlakat d.o.o., Kroatien 1.1.1994 Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH 31.12. 2004 ITG Informationstechnik Graz GmbH 1.1.2011 Progress Außenwerbung Gesellschaft m.b.H. 1.1.2013 PSG Poster Service GmbH 1.1.2013 Swissport Cargo Services Graz GmbH 1.2.2016 Megaboard GmbH 1.1.2017 Die in Fremdbesitz befindlichen Anteile am Eigenkapital der konsolidierten Unternehmen werden in der entsprechenden Position im Eigenkapital erfasst.
BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN Die angeschafften immateriellen Gegenstände des Anlagevermögens und die Sachanlagen
64 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
werden mit ihren Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet, die, soweit abnutzbar, um planmäßige und erforderlichenfalls um außerplanmäßige Abschreibungen vermindert sind. In den Herstellungskosten selbsterstellter Sachanlagen werden neben den Einzelkosten angemessene Teile der Material- und Fertigungsgemeinkosten aktiviert. Die planmäßigen Abschreibungen der immateriellen Gegenstände des Anlagevermögens und der Sachanlagen erfolgen linear und werden über einen Zeitraum von 4 Jahren bis zu 67 Jahren vorgenommen. Die Zu- und Abgänge werden analog des § 7 Abs. 2 EStG anteilig abgeschrieben. Geringwertige Vermögensgegenstände bis zu einem Wert von EUR 400,00 werden im Jahr des Zugangs voll abgeschrieben. Ausgenommen davon ist der Bereich der Zähler und Messgeräte, deren Abschreibungen der Nutzungsdauer entsprechend vorgenommen werden. Für die in der Betriebsund Geschäftsausstattung enthaltenen Müllbehälter, Papierkörbe, transportablen Verkehrszeichen sowie Bänke und Tische in öffentlichen Anlagen bestehen Festwerte im Sinne des § 209 Abs. 1 UGB. Der Rahmen der Nutzungsdauer beträgt für die einzelnen Anlagegruppen: Nutzungsdauer der Anlagegruppen Immaterielle Vermögensgegenstände
in Jahren
4 bzw. Vertragsdauer
Sachanlagen Grundstücke und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremdem Grund
3–67
Grundstückseinrichtungen
10–25
Versorgungs- und Hausanschlussleitungen (Strom, Gas, Fernwärme)
20–25
Umspannwerke und Umspannstationen Beförderungsanlagen Verkehr Seilbahnen
20 8–25 25
technische Anlagen u. Maschinen
4–50
andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
2–30
In den technischen Anlagen und Maschinen sind unter anderem die Fahrleitungen für den Straßenbahnbetrieb enthalten. Diese Fahrleitungen werden grundsätzlich auf eine Nutzungsdauer von 15 Jahren abgeschrieben. Im Geschäftsjahr 2018 wurde bei den Kettenfahrleitungen, welche eine technische Verbesserung zu den herkömmlichen Fahrleitungen darstellen, die Nutzungsdauer auf 30 Jahre verlängert. Diese Nutzungsdauerverlängerung führte im Jahr 2018 zu einer Verringerung der Jahresabschreibung in Höhe von EUR 371.767,56. Für den Testbetrieb der Elektrobusse auf den Linien 34 und 50 wurden von den Graz Linien jeweils zwei Ladestationen entlang der Strecke errichtet. Nachdem der Betrieb der Elektrobusse teilweise eingestellt wurde und die errichteten Ladestationen somit nur mehr bedingt nutzbar sind, wurde diese außerplanmäßige Wertminderung durch eine außerplanmäßige Abschreibung im Jahresabschluss in Höhe von EUR 267.029,00 abgebildet. Aufgrund von Änderungen im Konzept Sturzgasse Neu wurden im Jahr 2018 Zuschreibungen zu Betriebsgebäuden in Höhe von EUR 136.608,45 vorgenommen. Diese Gebäude wurden im Jahr 2017 auf Grund der damals vorliegenden Planungen außerplanmäßig abgeschrieben. Die Finanzanlagen werden mit den Anschaffungskosten bzw. mit dem aktuellen Kurswert zum Bilanzstichtag, erforderlichenfalls vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen, angesetzt. Wird bei einem Vermögensgegenstand eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen und stellt sich in einem späteren Geschäftsjahr heraus, dass die Gründe dafür nicht mehr bestehen, so wird der Betrag dieser Abschreibung im Umfang der Werterhöhung unter Berücksichtigung der Abschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, zugeschrieben. Die Beteiligungen an nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen werden mit
ihren Anschaffungskosten, bzw. mit den ihnen beizulegenden niedrigeren Werten angesetzt. Die Bewertung des Umlaufvermögens erfolgt unter Anwendung des strengen Niederstwertprinzips, wobei der Buchwert der Vorräte mit Hilfe des gewogenen Durchschnittspreisverfahrens errechnet wird. Im Bereich des Lagermaterials wird bei geringer Umschlagshäufigkeit in Einzelfällen eine Abwertung vorgenommen. Bei der Bewertung von Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände werden erkennbare Risiken durch individuelle Abwertungen berücksichtigt; dem allgemeinen Kreditrisiko wird durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die für die Anschaffung und Herstellung von Sachanlagen gewährten Investitionszuschüsse werden auf der Passivseite ausgewiesen und analog der Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände, für die sie gewährt bzw. auf die sie übertragen werden, aufgelöst. Die Auflösung wird in der Gewinnund Verlustrechnung über eine offene Saldierung der Abschreibungen vorgenommen. Die Baukostenzuschüsse werden in Höhe des gesamten Zuflusses passiviert und beinhalten im Wesentlichen Baukostenzuschüsse für Anschlussgebühren an das Wasserleitungs-, Strom-, Gas- und Wärmenetz. Die Auflösung der Baukostenzuschüsse für Wasserhausanschlüsse erfolgt unternehmensrechtlich über 35 Jahre. Die Auflösung für das Strom-, Gas- und Wärmenetz erfolgt über 20 Jahre. Die Auflösung wird innerhalb der Umsatzerlöse vorgenommen. Die Rückstellungen für das Sozialkapital wurden nach den Bestimmungen des § 198 und § 211 UGB in der Fassung des Rechnungslegungsänderungsgesetzes 2014 (RÄG 2014) unter Berücksichtigung der AFRAC-Stellungnahme 27 „Personalrückstellungen (UGB)“ vom März 2018 berechnet. Aufgrund der erstmaligen Anwendung der neuen Rechnungsrundlagen wurde gemäß Override-Verordnung (BGBl. II Nr. 283)
am Ende des Wirtschaftsjahres der erstmaligen Anwendung ein Unterschiedsbetrag festgestellt. Diese Anpassung der Rechnungsgrundlagen hat Auswirkungen auf die Bewertung von betrieblichen Abfertigungs- und Jubiläumsgeldverpflichtungen und führt zu Dotationen von in Summe EUR 4.430.876,26 Dieser wurde im Berichtsjahr zur Gänze erfolgswirksam berücksichtigt. Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen (KV) werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen anhand er „AVÖ 2018-P – Rechnungsgrundlage für die Pensionsversicherung“ in der Ausprägung für Angestellte. Als Finanzierungsverfahren für die Ansprüche wurde das Teilwertverfahren herangezogen. Als Rechnungszins kommt der Durchschnittszinssatz bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 21 Jahren in Höhe von 2,51% (VJ: 2,68%) zur Anwendung. Die eingerechneten Gehaltssteigerungen betragen 2,20% (VJ: 2,20%). Das kalkulatorische Pensionsalter wurde mit 62 für Frauen und Männer unter Beachtung der Übergangsbestimmungen laut Budgetbegleitgesetz 2011 (BGBl. I Nr. 111/2010 vom 30.12.2010) und des „BVG Altersgrenzen“ (BGBl. 832/1992) für Frauen angesetzt. Die Rückstellungen für Abfertigungen werden konzerneinheitlich nach versicherungs-mathematischen Grundsätzen anhand der „AVÖ 2018-P – Rechtsgrundlagen für die Pensionsversicherung“ in der Ausprägung für Arbeiter/Angestellte nach dem Teilwertverfahren bewertet. Als Rechnungszins kommt der Durchschnittszinssatz bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 7 – 11 Jahren (VJ: 7 - 10 Jahren) in Höhe von 1,59% - 2,03% (VJ: 2,07% - 2,40%) zur Anwendung. Die eingerechneten Gehaltssteigerungen betragen 1,72% - 2,14% (VJ: 1,98% - 2,00%). Als kalkulatorisches Pensionsalter wird unter Beachtung der Übergangsbestimmungen laut Budgetbegleitgesetz 2011 (BGBI. I Nr. 111/2010 vom 30.12.2010) und des „BVG Altersgren-
zen“ (BGBI. 832/1992) 62 Jahre für Frauen bzw. 62 Jahre für Männer zugrunde gelegt. Die Holding Graz hat im Dezember 2007 eine Vereinbarung mit der Stadt Graz hinsichtlich der Rückübertragung der Leistungspflichten betreffend die Ruhe- und Versorgungsgenüsse der abgeordneten Gemeindebediensteten, sowie der Übertragung der Pensionsleistungen aus den Kollektivverträgen an die Stadt Graz zum Stichtag 31.12.2007 abgeschlossen. Seit 01.01.2008 hat die Stadt Graz sämtliche Pensions-leistungen und damit verbundene Zahlungsverpflichtungen übernommen. Nicht übernommen sind die zukünftigen Pensionsleistungen für Arbeitnehmer der Holding Graz Linien, die Anfang 2008 vor Änderung des Kollektivvertrages (Pensionsrecht) eingetreten sind. Aufgrund kollektivvertraglicher Verpflichtungen müssen für diese Eintritte Pensionsrückstellungen gebildet werden. Diese werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen für Anwartschaften nach dem Teilwertverfahren berechnet. Zur Berücksichtigung der Fluktuation wurden wie im Vorjahr jährliche dienstzeitabhängige Raten für vorzeitige Beendigungen des Dienstverhältnisses angesetzt. Als Rechnungszins kommt der Durchschnittszinssatz bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 4 - 15 Jahren (VJ: 5 - 14 Jahren) in Höhe von 1,15% - 2,36% (VJ: 1,73% - 2,79%) zur Anwendung. Die eingerechneten Gehaltssteigerungen betragen 1,30% - 2,14% (VJ: 1,30% - 1,98%). Als kalkulatorisches Pensionsantrittsalter wird unter Beachtung der Übergangsbestimmungen laut Budgetbegleitgesetz 2011 (BGBl. I Nr. 111/2010 vom 30.12.2010) und des „BVG Altersgrenzen“ (BGBl. 832/1992) 62 Jahre für Frauen bzw. 62 Jahre für Männer zugrunde gelegt. Als Basis zur Berechnung der Pensionsrückstellung dienen die „AVÖ 2018-P – Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung“ in der Ausprägung für Angestellte. Die Rückstellungen für Kostenersätze für die
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 65
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
zum Dienst bei der Bestattung Graz GmbH abgeordneten Gemeindebediensteten umfassen Kostenersätze für Treuegeldzahlungen. Bei der Berechnung wurde kein Fluktuationsabschlag berücksichtigt. Als Rechnungszins kommt der Durchschnittszinssatz bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 1 Jahr (VJ: 2 – 10 Jahren) in Höhe von 0,86 % (VJ: 1,36 % – 2,45 %) zur Anwendung. Die eingerechneten Gehaltssteigerungen betragen 2,14% (VJ: 1,98 %). Als kalkulatorisches Pensionsalter wird unter Beachtung der Übergangsbestimmungen laut Budgetbegleitgesetz 2011 (BGBl. I Nr. 111/2010 vom 30.12.2010) und des „BVG Altersgrenzen“ (BGBl. 832/1992) 62 Jahre für Frauen bzw. 62 Jahre für Männer zugrunde gelegt. Die Rückstellungen für Jubiläumsgelder werden mit ihrem versicherungsmathematischen Wert ausgewiesen. Für die Berechnung des Fluktuationsabschlages wurden neben den Invalidisierungs- und Sterberaten und der Beendigung des Dienstverhältnisses mit dem Erreichen des Pensionsalters jährliche dienstzeitabhängige Raten für vorzeitige Beendigungen des Dienstverhältnisses angesetzt. Um betriebswirtschaftlich plausible Rückstellungsergebnisse zu erzielen, werden die angesetzten Fluktuationsraten für zukünftige Dienstzeiten ab dem Bilanzstichtag berücksichtigt. Als Rechnungszins kommt der Durchschnittszinssatz bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 9 – 12 Jahren (VJ: 9 – 11 Jahren) in Höhe von 1,85% – 2,12% (VJ: 2,33% – 2,51%) zur Anwendung. Die eingerechneten Gehaltssteigerungen betragen 1,72% – 2,14% (VJ: 1,98% – 2,00%). Als kalkulatorisches Pensionsalter wird unter Beachtung der Übergangsbestimmungen laut Budgetbegleitgesetz 2011 (BGBl. I Nr. 111/2010 vom 30.12.2010) und des „BVG Altersgrenzen“ (BGBl. 832/1992) 62 Jahre für Frauen bzw. 62 Jahre für Männer zugrunde gelegt. Die Anpassung der Rückstellungen für langfristiges Sozialkapital wird in eine Personal- und
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eine Zinsenkomponente getrennt. Die sonstigen Rückstellungen und Verbindlichkeiten werden mit ihrem Erfüllungsbetrag angesetzt, bei Fremdwährungsverbindlichkeiten wird erforderlichenfalls der höhere Stichtagskurs zur Bewertung herangezogen. Soweit erforderlich werden langfristige Rückstellungen abgezinst. Als Rechnungszinssatz kommt ein 7-Jahresdurchschnittszinssatz laut Zinstabelle der deutschen Bundesbank mit der, auf die jeweilige Rückstellung zutreffenden Restlaufzeit, zur Anwendung. Der Jahresabschluss der Europlakat d.o.o., Zagreb wurde in kroatischen KUNA aufgestellt. Die Umrechnung der für die At-Equity-Konsolidierung relevanten Posten erfolgte nach dem Stichtagsprinzip, unter Zugrundelegung des Mittelkurses per 31.12.2018. Der im Dezember 2015 beschlossene Verkehrsfinanzierungsvertrag 2 (VFV 2) ist mit 01.01.2016 in Kraft getreten und auf 10 Jahre abgeschlossen worden. Ergänzend zum VFV 2 wurde im Dezember 2015 zwischen der Stadt Graz und der Holding Graz ein Ergebnisabführungsvertrag abgeschossen, der die Stadt Graz verpflichtet, ab 01.01.2016 den jeweiligen Jahresverlust (nach Rücklagenbewegungen) der Holding Graz gemäß dem geprüften Einzelabschluss zu übernehmen. Bei einem allfälligen Jahresgewinn (nach Rücklagenbewegungen) ist hingegen die Holding Graz verpflichtet, diesen an die Stadt Graz abzuführen. Der Jahresverlust nach Rücklagenbewegungen in Höhe von EUR 50.000.000,00 (VJ: 46.375,1 TEUR) wird aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages durch die Stadt Graz übernommen. In diesem Zusammenhang bestehen Forderungen aus Ergebnisabführung gegenüber der Stadt Graz in Höhe von EUR 50.0000.000,00 (VJ: 55.000,0 TEUR). Alle mit 31.12.2015 offenen Forderungen und Verbindlichkeiten der Holding Graz gegenüber der Stadt Graz aus dem VFV 1 wurden im Hinblick auf die künftige Ergebnisübernahme vertragsgemäß
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
gutgeschrieben. Die von der Stadt Graz bereits geleisteten Investitionszuschüsse, soweit noch nicht ergebnismäßig verrechnet, in Höhe von EUR 192.927.617,62 sind vertragsgemäß beginnend ab 2015 über fünf Jahre verteilt an die Stadt Graz zurückzuzahlen, wobei auf die Jahre 2015 bis 2018 je EUR 40.000.000,00 und auf das Jahr 2019 der Restbetrag, entfallen.
3. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN POSITIONEN DER KONZERNBILANZ UND DER KONZERNGEWINN-UND-VERLUSTRECHNUNG Die Postenbezeichnungen werden gemäß § 223 Abs. 4 UGB auf die tatsächlichen Inhalte verkürzt. 1. Bilanz Die Entwicklung des Anlagevermögens ist dem konsolidierten Anlagenspiegel zu entnehmen.Bei den immateriellen Vermögensgegenständen ist die Aktivierung von Wasser-bezugsrechten von insgesamt EUR 5.638.705,48 bei der Holding Graz im Rahmen der Erst- bzw. Folgekonsolidierungsmaßnahmen mit dem Passivposten Baukostenzuschüsse bei der Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H. gegengerechnet worden. Die sonstigen Beteiligungen setzen sich im Berichtsjahr wie folgt zusammen: • Murkraftwerk Graz Errichtungs- und BetriebsgmbH: EUR 1.054.500,00 • EXAA Abwicklungsstelle für Energieprodukte AG: EUR 33.496,09 • APCS Power Clearing and Settlement AG: EUR 10.730,19 • AGCS Gas Clearing and Settlement AG: EUR 3.459,61 • EGE-Einkaufsgenossenschaft österreichischer Elektrizitätswerke registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung: EUR 1.308,11 • CISMO Clearing Integrated Services and Market Operations GmbH: EUR 1.241,88
ENTWICKLUNG DER BETEILIGUNGEN AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN Stand 1. 1. 2018 [€]
Zugang [€]
Abgang Abschreibung [€]
Stand 31. 12. 2018 [€] 0,00
36.306,24
2.427,98
38.734,22
25.310.244,82
3.182.578,13
28.492.822,95
0,00
Europlakat, D.O.O. Unternehmen für Werbung u. Reklame, Ljubljana
1.957.265,51
752.594,16
784.448,59
1.925.411,08
Europlakat, D.O.O. Unternehmen für Werbung und Reklame, Zagreb
526.591,48
388.268,95
262.705,64
652.154,79
18.175,18
0,00
18.175,18
0,00
Progress Außenwerbung GmbH, Salzburg
880.115,12
1.093.703,58
812.900,05
1.160.918,65
Poster Service GmbH, Klagenfurt
311.733,86
343.040,38
285.351,30
369.422,94
Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH, Graz
181.192,65
102.906,73
145.582,96
138.516,42
37.596,20
0,00
37.596,20
0,00
400.869,53
0,00
93.761,67
307.107,86
Energie Graz GmbH, Graz Energie Graz GmbH & Co KG, Graz
ISPA Werbung GmbH, Wien
e-mobility Graz GmbH, Graz ITG Informationstechnik Graz GmbH, Feldkirchen Swissport Cargo Services Graz GmbH, Feldkirchen Megaboard GmbH, Wien Progress Tirol-Vorarlberg Außenwerbung GmbH, Salzburg
In den Ausleihungen an assoziierte Unternehmen sind Ausleihungen mit einer Restlaufzeit bis zu einem Jahr von EUR 701.351,00 enthalten (VJ: 3.430,3 TEUR). Aufgrund der im Vorjahr noch nicht vorliegenden Beherrschung und Vollkonsolidierung der Energie Graz GmbH & Co KG wurde bisher ein Gesellschafterdarlehen der Energie Graz GmbH & Co KG unter den Ausleihungen an assoziierten Unternehmen ausgewiesen. In den sonstigen Ausleihungen sind Ausleihungen an Kommanditisten der Energie Graz GmbH & Co KG in Höhe von EUR 23.497.748,62 sowie Forderungen gegenüber Kunden in Höhe von EUR 2.668.936,62 enthalten. Davon sind EUR 474.793,44 innerhalb eines Jahres fällig. Die Wertpapiere des Anlagevermögens dienen im Wesentlichen zur Deckung der Vorsorge für Pensionen gemäß § 14 EStG (EUR 8.514.837,01 (VJ: 8.521,8 TEUR)) und enthalten ein Wertrecht an der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH (0,5%) in Höhe von EUR 406.570,00 (VJ: 406,6 TEUR). Die Fristigkeiten der Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände und
19.960,06
16.649,40
0,00
36.609,46
4.267.612,89
1.025.393,32
982.778,96
4.310.227,25
404.723,12
0,00
404.723,12
0,00
34.352.386,66
6.907.562,63
32.359.580,84
8.900.368,47
Verbindlichkeiten sind direkt aus der Bilanz ersichtlich. Zum Bilanzstichtag werden keine pauschalen Wertberichtigungen ausgewiesen (VJ: 0 TEUR). In den Forderungen gegenüber assoziierten Unternehmen sind Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von EUR 93.386,61 (VJ: 4.317,4 TEUR) und sonstige Forderungen in Höhe von EUR 219.872,25 (VJ: 511,1 TEUR) enthalten. Die gegenseitigen Forderungen und Verbindlichkeiten der vollkonsolidierten Unternehmen werden im Zuge der Schuldenkonsolidierung aufgerechnet. In den sonstigen Forderungen sind Erträge in Höhe von EUR 1.601.468,39 (VJ: 2.212,3 TEUR) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Aktive latente Steuern werden nicht angesetzt, da aus heutiger Sicht in den nächsten Jahren nicht mit positiven steuerlichen Ergebnissen der Unternehmensgruppe zu rechnen ist. Somit werden auch keine steuerlichen Ergebnisse erwirtschaftet, deren Steuerlast durch die Umkehr der aktiven latenten Steuern gekürzt werden kann. In diesem Sinne ist aufgrund des
Vorsichtsprinzip eine Aktivierung von aktiven latenten Steuern in Höhe von EUR 14.325.533,95 (VJ: 12.675,5 TEUR) im Konzernabschluss der Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH nicht sachgerecht. Die Anteile konzernfremder Gesellschafter betreffen Fremdanteile an der • Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H.: EUR 27.239,03 (VJ: 26,6 TEUR) • Servus Abfall Dienstleistungs GmbH: EUR 1.952.794,65 (VJ: 19,8 TEUR) • Servus Abfall Dienstleistungs GmbH & CO KG: EUR 0,00 (VJ: 1.249,6 TEUR) • A.D. BioErde und Kompost GmbH: EUR 134.218,31 (VJ: 114,3 TEUR) • Grazer Energieagentur Ges.m.b.H.: EUR 197.043,87 (VJ: 0,0 TEUR) • Energie Graz GmbH: EUR 38.734,42 (VJ: 0,0 TEUR) • Teilkonzern Ankünder: EUR 8.408.466,34 (VJ: 8.657,6 TEUR) • Teilkonzern Flughafen: EUR 310.268,56 (VJ: 243,3 TEUR)
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 67
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
• Teilkonzern Energie Graz GmbH & Co KG: EUR 10.182.389,10 (VJ: 0,0 TEUR)In den sonstigen Verbindlichkeiten sind Aufwendungen in Höhe von EUR 10.993.015,29 (VJ: 10.011,6 TEUR) enthalten, die erst nach dem Bilanzstichtag zahlungswirksam werden. Die Verbindlichkeiten aus Darlehensgewährung von Nichtkreditinstituten umfassen Verbindlichkeiten gegenüber der Grazer Unternehmensfinanzierungs GmbH in Höhe von EUR 178.000.000,00 (VJ: 190.000,0 TEUR), drei Darlehen von der Stadt Graz für die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur in Höhe von EUR 110.000.000,00 (VJ: 0,0 TEUR) und Verbindlichkeiten gegenüber der Energie Steiermark Finanz-Service GmbH in Höhe von EUR 27.500.000,00 (VJ: 30.000,0 TEUR). Davon haben EUR 134.000.000,00 (VJ: 0,0 TEUR) eine Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Es bestehen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten in Höhe von EUR 236.917,24 (VJ: 644,6 TEUR) mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Es bestehen Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen in
ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS
Höhe von EUR 59.745,39 (VJ: 482,4 TEUR) mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Es bestehen Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen in Höhe von EUR 0,00 (VJ: 24.773,6 TEUR) mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Es bestehen sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 29.320,05 (VJ: 9,3 TEUR) mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren. Die Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen beinhalten Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung in Höhe von EUR 1.232.982,88 (VJ: 2.275,2 TEUR) und sonstige Verbindlichkeiten in Höhe von EUR 4.603,18 (VJ: 24.986,8 TEUR). Sonstige finanzielle Verpflichtungen bestehen: Betrag des folgen- Betrag der folgenden Geschäftsjah- den 5 Geschäftsjahre in EUR res in EUR 1. aus der Nutzung von in der Bilanz nicht ausgewiesenen Sachanlagen
3.875.291,12
Vorjahr in TEUR
2.869,7
19.315.287,70 14.208,5
2. Sonstige finanzielle Verpflichtungen
151.300,24
689.565,20
Vorjahr in TEUR
96,5
421,5
4.026.591,36
20.004.852,90
2.966,2
14.630,0
Summe Vorjahr in TEUR
Unter den Haftungsverhältnissen werden erfasst: • Die Haftungsübernahmen für gewährte Darlehen des Umwelt- und Wasserwirtschaftsfonds beim Wasserverband Umland Graz in Höhe von EUR 2.662.234,88 (VJ: 2.821,6 TEUR).
• Die Haftung der Gesellschaft für die an die Stadt Graz ausgegliederten Verpflichtungen aus den Kollektivverträgen. Die Bewertung der Eventualverbindlichkeit erfolgt nach versicherungsmathematischen Grundsätzen anhand der „AVÖ 2018-P – Rechtsgrundlagen für die Pensionsversicherung“ in der Ausprägung für Arbeiter/Angestellte nach dem Teilwertverfahren und beträgt EUR 175.628.410,92 (VJ: 155.200,4 TEUR). Diese Anpassung der Rechnungsgrundlagen hat Auswirkungen auf
DIE SONSTIGEN RÜCKSTELLUNGEN SETZEN SICH WIE FOLGT ZUSAMMEN: Jubiläumsgelder noch nicht kons. Urlaube noch nicht kons. Zeitguthaben und Dienstfreigaben Auftragsabrechnungen Straßenerhaltung und Grünanlagen Recht-, Prüfungs- und Beratungskosten Entsorgungskosten Altlasten Gasometer Behördenauflagen Sturzgasse Sanierung Auer-Welsbach-Gasse Gaswerk Dachsanierung Flughafen noch nicht fakturierte Eingangsrechnungen noch nicht fakturierte ER für Investitionen Prüfung SLF Brandfall Leitungsumlegung EGG übrige
68 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
2018 (in €)
2017 (in €)
10.482.678,90 16.336.899,12 3.224.894,52 857.760,24 328.286,90 603.954,59 5.929.151,52 396.817,29 2.060.198,39 761.200,00 9.070.350,57 72.781,38 100.000,00 0,00 4.122.378,33 4.793.523,08 59.140.874,83
7.028.198,66 13.747.395,02 2.335.403,70 2.169.300,00 267.776,97 351.023,38 5.319.756,70 549.117,60 753.000,00 0,00 1.842.905,10 76.665,77 94.145,17 734.541,00 0,00 4.360.656,50 39.629.885,57
die Bewertung von Pensionsverpflichtungen und führt zu Dotationen von in Summe EUR 10.654.566,80. Als Rechnungszins kommt der Durchschnittszinssatz bei einer durchschnittlichen Restlaufzeit von 15 Jahren (VJ: 14 Jahren) in Höhe von 2,36% (VJ: 2,79%) zur Anwendung. • Die Haftung als Bürge und Zahler gemäß der Vereinbarung zwischen der Grazer Schleppbahn GmbH, der FCC Austria Abfall Service AG (vormals A.S.A. Abfallservice AG) und der Holding Graz im Ausmaß von EUR 1.600.000,00 (VJ: 1.700,0 TEUR) für den Zeitraum von 2014 bis 2035, jährlich fallend um EUR 100.000,00.
• Garantie gegenüber Herrn Bruno Wakonig
betreffend Mietvertrag Steinfeldhaus in Höhe von EUR 130.000,00 (VJ: 130,0 TEUR). • Die Energie Graz GmbH & Co KG und die OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG haben einen Vertrag über die Zuweisung, den Kauf und die Errichtung der Vergütung von Ökostrom abgeschlossen. Die Holding Graz übernimmt die Garantie zur Sicherstellung aller Rechte des Begünstigten (OeMAG Abwicklungsstelle für Ökostrom AG, Wien) aus dem Vertrag vom 13.12.2016 bis zu einem Betrag in Höhe von EUR 321.300,00 (VJ: 321,3 TEUR). • Der Haftungskredit für die Frachtabwicklung ist mit Februar 2016 an das beteiligte Unternehmen SCSG (Swissport Cargo Services Graz GmbH) übergegangen. Für den Haftungskredit über EUR 75.000,00 zugunsten der Europäischen Union wurde von der Flughafen Graz Betriebs GmbH die Haftung als Bürge und Zahler übernommen. Der Haftungskredit wurde bisher nicht in Anspruch genommen, eine Eventualverbindlichkeit war daher nicht auszuweisen. Ebenso wurde für die SCSG die solidarische Haftung als Bürge und Zahler für die Rahmenfinanzierung mit der Steiermärki-
schen Bank in Höhe von EUR 200.000,00 übernommen. 2. Gewinn- und Verlustrechnung Im Zuge der Aufwands- und Ertragseliminierung wurden die Posten der Gewinn- und Verlustrechnung um die konzerninternen Umsätze bzw. Aufwendungen bereinigt. Aufgrund der Erstkonsolidierung der Energie Graz GmbH & Co KG, der Energie Graz GmbH und der Grazer Energieagentur Ges.m.b.H. zum 31.12.2018 hat eine Konsolidierung der GuV im Jahr 2018 noch nicht stattgefunden. Die gesamten Umsatzerlöse (davon Auslandsumsätze in der Höhe von EUR 203.915,02 (VJ: 92,6 TEUR) werden den verschiedenen Geschäftsfeldern wie folgt zugerechnet: 2018 [€]
2017 [€]
Wasserwirtschaft
51.381.491,57
53.033.966,10
Betrieb von Verkehrseinrichtungen
47.809.549,70
48.116.536,88
Stadtraum
39.612.087,34
35.888.674,45
Betrieb des Verkehrsflughafens Graz
36.242.685,89
33.309.762,83
Abfallwirtschaft
40.845.633,56
37.780.035,06
Durchführung von Werbung jeder Art
13.837.028,61
13.348.071,89
Dienstleistungen der Telekommunikation
9.234.079,96
8.365.614,73
sonstige Dienstleistungen
8.564.269,61
Bestattungsleistungen, Leichenverbrennung, Urnenfriedhof
7.311.245,18
Betrieb von Sportund Freizeitanlagen sowie Gastronomie
5.337.113,81
Summe
7.680.852,77 7.651.122,76
5.319.937,99
260.175.185,23 250.494.575,46
Die übrigen betrieblichen Erträge beinhalten Erträge aus dem Verkauf von Sachanlagevermögen, Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen und Wertberichtigungen, Schadenersatzleistungen, Versicherungserlöse, einbehaltene Pensionsbeiträge und Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln für die Anwendung des Verbundtarifs 2018. Die Aufwendungen für Material und bezogene Leistungen verteilen sich im Wesentlichen auf Materialverbrauch, Treibstoffe, Wasserbezugskosten, Strom- und Gasverbrauch und Fremdleistungen. Die übrigen betrieblichen Aufwendungen fielen im Wesentlichen für Fremdleistungen, Fremdbezüge, Instandhaltungen, Benützungsabgabe, Werbung und Vertrieb, Wertberichtungen sowie Rechts- und Beratungsaufwand an. Die Aufwendungen für Abfertigungen und Leistungen an betriebliche Mitarbeitervorsorgekassen setzen sich wie folgt zusammen:
Auszahlung von Abfertigungen Zufuhr Vorsorge für Abfertigungen Leistungen an betr. Mitarbeitervorsorgek.
2018 [€]
2017 [€]
1.420.785,41
1.628.738,36
365.200,29
132.480,16
872.115,76
791.193,26
Die Erträge aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen folgende Anteile: 2018 [€]
2017 [€]
0,00
455.369,96
Progress Außenwerbung GmbH, Salzburg
688.980,46
682.752,18
PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt
343.040,38
290.866,65
Europlakat d.o.o., Ljubljana
752.594,16
438.005,39
Europlakat d.o.o., Zagreb
385.497,79
0,00
ISPA Werbung Ges.mbH, Wien
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 69
„Die Vielfalt an Abfallarten wächst. Das Bewusstsein der Menschen für Recycling auch.“ ANHANG ZUM KONZERNABSCHLUSS RUDOLF HEINRICH, 58 Jahre, seit 23 Jahren in der Graz Abfallwirtschaft tätig, leitet seit 15 Jahren als Vorarbeiter die Müllannahme im Recyclingcenter. Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH
102.906,73
145.582,96
2.427,98
3.252,17
Energie Graz GmbH & Co KG
3.182.578,13
3.730.019,68
e-mobility Graz GmbH
0,00
396,37
ITG Informationstechnik Graz GmbH
0
13.771,59
1.007.218,14
576.705,42
0
121.572,87
16.649,40
0
Energie Graz GmbH
Megaboard GmbH Progress Tirol-Vorarlberg Außenwerbung GmbH Swissport Cargo Services Graz GmbH
Die Aufwendungen aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen betreffen folgende Anteile: 2018 [€]
2017 [€]
ISPA Werbung Ges.mbH, Wien
0,00
9.241,24
Progress Außenwerbung GmbH, Salzburg
0,00
166.632,56
PSG Poster Service GmbH, Klagenfurt
0,00
14.731,72
Europlakat d.o.o., Ljubljana
305.898,56
305.898,56
Europlakat d.o.o., Zagreb
0,00
0,00
Flughafen Graz Sicherheitsdienste GmbH
0,00
0,00
Energie Graz GmbH
0,00
0,00
Energie Graz GmbH & Co KG
3.629.626,84
3.629.646,84
e-mobility Graz GmbH
0,00
0,00
93.761,67
0,00
ITG Informationstechnik Graz GmbH
407.028,96
407.028,95
Progress Tirol-Vorarlberg Außenwerbung GmbH
0,00
0,00
Swissport Cargo Services Graz GmbH
0,00
11.059,91
Megaboard GmbH
Davon entfallen EUR 4.533.179,87 (VJ: 4.126,2 TEUR) auf Abschreibungen.
70 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Der Minderheitenanteil am Jahresergebnis beinhaltet Anteile an: • Zentral-Wasserversorgung Hochschwab Süd, Gesellschaft m.b.H.: EUR 650,62 (VJ: 1,4 TEUR) • Servus Abfall Dienstleistungs GmbH: EUR 819.525,47 (VJ: 2,6 TEUR) • Servus Abfall Dienstleistungs GmbH & CO KG: EUR 0,00 (VJ: 346,5 TEUR) • A.D. BioErde und Kompost GmbH: EUR 19.897,69 (VJ: 10,4 TEUR)
• Teilkonzern Ankünder: EUR 1.847.571,03 (VJ:
Altersversorgung sind Aufwendungen für Vorstandsmitglieder und leitende Angestellte in Höhe von EUR 84.413,67 (VJ: 67,8 TEUR) enthalten. Die Vergütungen für das Geschäftsjahr 2018 an den Aufsichtsrat des Mutterunternehmens betrugen EUR 49.492,00 (VJ: 51,1 TEUR). Die Bezüge der Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer des Mutterunternehmens beliefen sich im Jahr 2018 auf EUR 685.722,06 (VJ: 685,7 TEUR).
1.191,4 TEUR)
• Teilkonzern Flughafen: EUR 147.933,54 (VJ: 75,1 TEUR) Die Aufwendungen für den Konzernabschlussprüfer betragen: • für die Prüfung des Einzel- und Konzernabschlusses der Holding Graz GmbH EUR 78.700,00 (VJ: 76,6 TEUR) Für Steuerberatungsleistungen des Konzernabschlussprüfers (und mit diesem nahestehenden Unternehmen) sind EUR 0,00 (VJ: 0,0 TEUR), für andere Bestätigungsleistungen EUR 3.000,00 (VJ: TEUR 3,0) und für sonstige Leistungen EUR 14.262,00 (VJ: 0,0 TEUR) angefallen.
4. SONSTIGE ANGABEN a) Anzahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Die durchschnittliche Anzahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (Vollzeitäquivalente) betrug 2.993 (VJ: 2.562), davon 1.038 (VJ: 730) Angestellte und 1.955 (VJ: 1.832) Arbeiterinnen und Arbeiter. b) Aufwendungen für Organe der Konzernleitung In den Aufwendungen für Abfertigungen und
c) Organe der Gesellschaft
• siehe dazu CG-Bericht ab Seite 72 5. NACHTRAGSBERICHT Im Zeitraum zwischen Bilanzstichtag und Erstellungstag dieses Berichtes wurden 100% der Geschäftsanteile der Grazer Unternehmensfinanzierungs GmbH von der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH an die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH verkauft. Die Grazer Unternehmensfinanzierungs GmbH ist ab 01.01.2019 Gruppenmitglied der Unternehmensgruppe iSd § 9 KStG 1988, in der Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH als Gruppenträger fungiert.
Fair gewachsen CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT 2018
Kompetenz wächst CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT 2018
Gemäß Pkt 8. Präambel des Gesellschaftsvertrags vom 15.5.2013 verpflichtet sich die Holding Graz freiwillig, jährlich einen Corporate-Governance-Bericht im Sinne des Art. 1 des Unternehmensrecht-Änderungsgesetzes 2008 iVm § 243 (c) UGB idF des AktRÄG 2009 vorzulegen. Als Grundlage für den CG-Kodex der Holding Graz (Anlage ./1) und den CG-Bericht dient der Österreichische Corporate-Governance-Kodex (ÖCG), Stand Jänner 2018, mit der Maßgabe, dass anstelle des Aktiengesetzes sinngemäß die korrespondierenden Bestimmungen des GmbH– Gesetzes anzuwenden sind.
ZUSAMMENWIRKEN VON AUFSICHTSRAT UND VORSTAND Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat zeitnah und umfassend über alle relevanten Fragen der Geschäftsentwicklung, einschließlich der Risikolage und des Risikomanagements der Gesellschaft und wesentlicher Konzernunternehmen in regelmäßig stattfindenden Aufsichtsratssitzungen sowie im Rahmen der quartalsmäßigen Berichterstattung. Aus wichtigem Anlass berichtet der Vorstand dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats unverzüglich. Außerdem berichtet er dem Aufsichtsrat unverzüglich über Umstände, die für die Rentabilität oder Liquidität der Gesellschaft von erheblicher Bedeutung sind. Die Organmitglieder und deren involvierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterliegen dabei einer strengen Vertraulichkeitspflicht. Der Vorstand stimmt die strategische Ausrichtung des Unternehmens mit dem Aufsichtsrat ab, und in regelmäßigen Abständen wird der Stand der Strategieumsetzung erörtert. Unterlagen für Aufsichtsratssitzungen stehen im Regelfall mindestens eine Woche vor der jeweiligen Sitzung zur Verfügung.
72 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT 2018
VORSTAND Die Arbeitsweise des Vorstands erfolgt auf Grundlage des Gesellschaftsvertrags vom 15.5.2013 sowie der Geschäftsordnung für den Vorstand vom 30.5.2016. Der Vorstand berät in wöchentlichen Sitzungen den aktuellen Geschäftsverlauf, trifft im Rahmen dieser Sitzungen die notwendigen Entscheidungen und fasst die erforderlichen Beschlüsse. Die Mitglieder des Vorstands befinden sich in ständigem gegenseitigem Informationsaustausch untereinander und mit den jeweils zuständigen Organisationseinheiten. Die Geschäftsordnung des Vorstands und des Aufsichtsrats sowie der Gesellschaftsvertrag legen u. a. jene Geschäfte fest, für deren Durchführung die vorherige Zustimmung des Aufsichtsrats erforderlich ist. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat und die Stadt Graz als Mehrheitseigentümerin entsprechend den Vorgaben der Steuerungsrichtlinie des Haus Graz regelmäßig, zeitnah und umfassend. Aus wichtigem Anlass berichtet der Vorstand dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats unverzüglich.
Zusammensetzung des Vorstands 2018
Name
Geburtsjahr
Datum der Erstbestellung (Funktionsbeginn)
Ende der laufenden Funktionsperiode
Dipl.-Ing. Wolfgang MALIK
1954
3.4.2000
31.12.2020
Mag.a Barbara MUHR
1966
1.1. 2011
31.12.2020
Dr. Gert HEIGL
1964
1.1.2016
31.12.2020
Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen von Mitgliedern des Vorstands Mitglied des Vorstands
Aufsichtsratsmandate in anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften 2018
Dipl.-Ing. Wolfgang MALIK
Mitglied des Aufsichtsrats der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH
Mag.a Barbara MUHR
keine
Dr. Gert HEIGL
Vorsitzender des Aufsichtsrats der Team Styria Werkstätten GmbH
Beteiligung als persönlich haftender Gesellschafter an einer Gesellschaft Mitglied des Vorstands
Beteiligung als persönlich haftender Gesellschafter an anderen, nicht in den Konzernabschluss einbezogenen Gesellschaften 2018
Dipl.-Ing. Wolfgang MALIK
keine
Mag.a Barbara MUHR
keine
Dr. Gert HEIGL
keine
Es bestehen folgende Nebentätigkeiten leitender Angestellter: Mag. Jürgen Löschnig, Prokurist der Holding Graz: Mitglied der Mitgliederversammlung im WV Umland Graz (vom Vorstand der Holding Graz als Vertreter der Holding entsendet), kontrollierender Geschäftsführer der Flughafen Graz Betriebs GmbH, Geschäftsführer der Grazer Unternehmensfinanzierungs GmbH; Dr. Peter Stepantschitz, Prokurist der Holding Graz: kontrollierender Geschäftsführer der Freizeit Graz GmbH, Geschäftsführer der Dr. Peter Stepantschitz GmbH. Vergütung des Vorstands im Jahr 2018: (Grundlage: GR-Berichte A8-30180/2006-2,16 vom 19.10.2006 bzw. 9.6.2011 sowie vom 19.11.2015)
Geschäftsverteilung des Vorstands (Siehe Organigramm Seite 11) Vorstand
Zuständigkeitsbereiche 2017
Dipl.-Ing. Wolfgang MALIK
Management & Beteiligungen, Vorstandsvorsitzender
Mag.a Barbara MUHR
Mobilität & Freizeit, Vorstandsdirektorin
Dr. Gert HEIGL
Infrastruktur & Energie, Vorstandsdirektor
Aufgrund der Größe der Gesellschaft ist eine interne Revision als Stabsstelle des Vorstands eingerichtet. Über Revisionsplan und wesentliche Ergebnisse ist dem Vorstand und dem Wirtschaftsprüfer im Rahmen der Abschlussprüfung berichtet worden. In Entsprechung der Regeln über die Vorkehrungen zur Bekämpfung von Korruption im Unternehmen, hat der Vorstand mit Beschluss vom 3.8.2012 eine „Compliance Guideline des Konzerns Holding Graz“ und mit Beschluss vom 22.2.2016 eine „RL Compliance Guideline & Verbuchungsrichtlinie“ erlassen sowie ein entsprechendes Meldesystem implementiert.
2018 [T€] Bezüge der Mitglieder des Vorstands der Holding Graz (Aktivzeit)
685,72
Zahlungen an ehemalige Mitglieder des Vorstands der Holding Graz
286,35
Summe
972,07
In den Bezügen des Vorstands sind folgende Bestandteile enthalten: Vorstandsbezug 2018: 569,98 T€ Prämie 2016: 85,50 T€ Sachbezug 2018: 0,17 T€ Pensionstangente: 30,07 T€ Bezugsansprüche 2019 des Vorstands in T€ Kurzfristig fällige Vergütungen
Fixe Bezüge
Variable Bezüge
Dipl.-Ing. Wolfgang MALIK
–
206,58
30,99
Mag.a Barbara MUHR
–
193,24
28,99
Dr. Gert HEIGL
–
193,24
28,99
Dem Vorstand wurden keine Kredite und Vorschüsse gewährt. Für die Mitglieder des Vorstands wurde eine D&O-Versicherung abgeschlossen. Im Geschäftsjahr 2018 wurden Pensionskassenbeiträge in Höhe von 0,00 T€ (Vorjahr: 0,00 T€) für die Mitglieder des Vorstands der Holding Graz geleistet. Zu leistende Beiträge zur betrieblichen Altersversorgung erfolgen in Übereinstimmung mit der Steiermärkischen Vertragsschablonenverordnung, LGBl 18/2009 iVm § 13 Stmk. LBezG. LGBl. 72/1997.
AUFSICHTSRAT Kompetenzen und Verantwortung des Aufsichtsrats Die Arbeitsweise des Aufsichtsrats erfolgt auf Grundlage des Gesellschaftsvertrags vom 15.5.2013 sowie der Geschäftsordnung des Aufsichtsrates vom 4.6.2013. Die Kapitalvertreterinnen und -vertreter des Aufsichtsrats wurden mit Gesellschafterbeschlüssen vom 19.6.2017 und 17.4.2018 neu bestellt, die Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter werden gemäß ArbVerfG vom Betriebsrat nominiert. Die Generalversammlung hat bei der Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern auf die fachliche und persönliche Qualifikation der Mitglieder sowie auf eine im Hinblick auf die Struktur und das Geschäftsfeld der Gesellschaft fachlich ausgewogene Zusammensetzung des Aufsichtsrates geachtet. Der Aufsichtsrat besteht zu mindestens 30 Prozent aus Frauen. Kein Aufsichtsratsmitglied ist rechtskräftig wegen einer gerichtlich strafbaren Handlung verurteilt worden, die seine berufliche Zuverlässigkeit in Frage stellt. Der Aufsichtsrat übt seine Agenden, insbesondere die Überwachung des Vorstands, unter Wahrung
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 73
CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT 2018
des GmbH-Gesetzes sowie des Gesellschaftsvertrags aus. In der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat ist ferner die Einrichtung von Ausschüssen und deren Entscheidungsbefugnis geregelt. Der Aufsichtsratsvorsitzende bereitet die Aufsichtsratssitzungen vor. Er hält insbesondere mit dem Vorstandsvorsitzenden regelmäßig Kontakt und diskutiert mit ihm die Strategie, die Geschäftsentwicklung und das Risikomanagement des Unternehmens. Im Geschäftsjahr 2018 fanden vier Aufsichtsratssitzungen statt. Ausschüsse Der Aufsichtsrat kann gemäß § 12 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrags aus seiner Mitte zu seiner Beratung in bestimmten Angelegenheiten Ausschüsse bestellen, die zur Vorbereitung und Vorberatung der Beschlüsse im Aufsichtsrat berufen sind. Weiters kann der Aufsichtsrat den Ausschüssen das Recht einräumen, im Rahmen der ihnen zugewiesenen Kompetenzen Beschlüsse zu fassen. Im Geschäftsjahr 2018 bestanden nachstehende Ausschüsse: Prüfungsausschuss Gemäß § 7 Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat ist ein Prüfungsausschuss zu bestellen, da die Größenmerkmale einer großen Gesellschaft gem. § 221 UGB überschritten sind. Der Prüfungsausschuss erfüllt Prüfungs- und Überwachungsaufgaben im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss, der Abschluss- und der Konzernabschlussprüfung sowie der Unabhängigkeit der Abschlussprüferin/des Abschlussprüfers und bereitet wesentliche Entscheidungen des Aufsichtsrats über die Genehmigung großer Investitionen vor. Er berichtet dem Aufsichtsrat über die Prüfungsergebnisse. Weiters erstellt er einen Vorschlag für die
Auswahl der Abschlussprüferin/des Abschlussprüfers und berichtet dem Aufsichtsrat darüber. Er erfüllt auch Überwachungsaufgaben im Sinne einer Prozesskontrolle für den Rechnungslegungsprozess und die Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagement- sowie des internen Revisionssystems. Der Aufsichtsrat der Holding Graz hat am 13.6.2017 beschlossen, dass dem Prüfungsausschuss vier Kapitalvertreter angehören. Die Belegschaftsvertretung hat zwei Mitglieder namhaft gemacht. Im Geschäftsjahr 2018 bestand der Prüfungsausschuss aus folgenden Mitgliedern: Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hermann Pucher (Vorsitzender) • Mag.a Sieglinde Pailer (Stellvertreterin)
CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT 2018
vorbehaltenen Beschlussfassungen. Der Aufsichtsrat der Holding Graz hat am 13.6.2017 beschlossen, nachstehende Mitglieder in den Präsidialausschuss zu entsenden: • Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hermann Pucher (Vorsitzender) • stv. Vorsitzender des Aufsichtsrats Bgm.-Stv. Mag. (FH) Mario Eustacchio (Stellvertreter) • StR. Dr. Günter Riegler (Stellvertreter) • GRin Daniela Gmeinbauer • Horst Schachner** • Harald Hansmann (bis 30.6.2018)** • Christian Weiß (ab 4.7.2018)**
Mario Eustacchio (Stellvertreter) • stv. Vorsitzender des AR StR. Dr. Günter Riegler (Stellvertreter) • GRin Daniela Gmeinbauer Ein Recht zur Teilnahme an den Sitzungen des Personalausschusses ist für die Belegschaftsvertretung gesetzlich nicht vorgesehen. Weiters müssen gemäß § 3 Abs. 14 der Geschäfts-
ordnung für den Aufsichtsrat beim Bestellungsbeschluss der Ausschüsse alle Mitglieder des Gesamtaufsichtsrates zu stellvertretenden Ausschussmitgliedern bestellt werden. Davon ausgenommen sind beim Personalausschuss die entsandten Mitglieder der Belegschaftsvertretung. Interessenskonflikte und Eigengeschäfte Gemäß eigener Angaben sind keine genehmi-
Zusammensetzung des Aufsichtsrats 2018 Jahr der Erstbestellung
Ende der laufenden
(Annahme der Funktion)
Funktionsperiode
1948
2013
Beendigung der Generalversammlung, die über die Entlastung für das Geschäftsjahr 2021 entscheidet
Bgm.-Stv. Mag. (FH) Mario EUSTACCHIO (stv. Vorsitzender)
1964
2017
wie oben
StR Dr. Günter RIEGLER (stv. Vorsitzender)
1966
2017
wie oben
Katharina FISCHER-WEITZER
1972
2017
wie oben
GRin Daniela GMEINBAUER
1965
2017
wie oben
NRAbg. MMMag. Dr. Axel KASSEGGER
1966
2013
wie oben
DI Hannes HUNDEGGER
1967
ab 17.4.2018
wie oben
Mag.a Sieglinde PAILER
1961
2017
wie oben
Mag.a Alexandra PICHLER-JESSENKO
1966
2013
wie oben
Mag. Harald POSCH
1965
2013
bis 14.1.2018
Dr. Ernst WUSTINGER
1953
2008
wie oben
Harald HANSMANN**
1955
2012
bis 30.6.2018
Manuel LENARTITSCH**
1971
2016
unbefristet
Karl MITTEREGGER**
1956
2008
unbefristet
Wolfgang RUCKER **
1956
ab 4.7.2018
unbefristet
Horst SCHACHNER**
1962
2008
unbefristet
Ing. Christian WEISS**
1963
2008
unbefristet
Name
Geburtsjahr
Dr. Hermann PUCHER (Vorsitzender)
•
• • • • •
Dr. Ernst Wustinger (Finanzexperte) Mag. Harald Posch (bis 14.1.2018) DI Hannes Hundegger (ab 22.6.2018) Horst Schachner* Karl Mitteregger*
Im Geschäftsjahr 2018 fanden zwei Sitzungen statt. Präsidialausschuss Gemäß § 12 Abs. 3 des Gesellschaftsvertrags kann der Aufsichtsrat einen Präsidialausschuss bilden, dem zumindest der Vorsitzende des Aufsichtsrats und ein Stellvertreter angehören. Die gemäß § 110 ArbVG in den Aufsichtsrat entsandten Mitglieder des Betriebsrats haben Anspruch darauf, mit der entsprechenden Anzahl an Mitgliedern mit Sitz und Stimme im Ausschuss vertreten zu sein. Der Präsidialausschuss ist berechtigt, die dem Aufsichtsrat gem. § 8 Abs. 3 des Gesellschaftsvertrags obliegende Zustimmung zu einzelnen Geschäften gegen nachträgliche Berichterstattung an den Aufsichtsrat zu erteilen. Ausgenommen davon sind die dem Aufsichtsrat
Im Geschäftsjahr 2018 fanden 2 Sitzungen des Präsidialausschusses statt und es wurden weiters 22 Beschlüsse im Umlaufwege, gegen nachträgliche Berichterstattung an den Aufsichtsrat, gefasst. Personalausschuss Gemäß § 6 der Geschäftsordnung für den Aufsichtsrat kann ein Personalausschuss gebildet werden. Dieser ist berechtigt, gem. § 30g Abs. 4 GmbH-Gesetz Beschlüsse zu fassen, die die Beziehung zwischen der Gesellschaft und den Mitgliedern des Vorstands betreffen. Er kann auch die Genehmigung der in § 16 Geschäftsordnung für den Vorstand enthaltenen Zustimmung für die Aufnahme von nahen Angehörigen eines Vorstandsmitglieds oder einer Prokuristin/eines Prokuristen als Dienstnehmerin/Dienstnehmer erteilen. Mit Beschluss des Aufsichtsrats der Holding Graz vom 13.6.2017 wurde ein Personalausschuss gebildet, der aus folgenden Mitgliedern besteht: • Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Hermann Pucher (Vorsitzender) • stv. Vorsitzender des AR Bgm.-Stv. Mag. (FH)
gungspflichtigen Vertragsabschlüsse getätigt worden und bestehen keine Interessenskonflikte. In diesem Zusammenhang wurden über die normalen Kundenbeziehungen hinausgehend folgende Tätigkeiten gemeldet, die vom Geschäftsfeld der Holding Graz umfasst sind: Dr. Wustinger hat die Funktion als AR-Vorsitzender in der SK Sturm Sportbetriebe GmbH und SK Sturm Wirtschaftsbetriebe GmbH gemeldet.
**
Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat
Arbeitnehmervertreter im Prüfungsausschuss ** Arbeitnehmervertreter im Präsidialausschuss *
74 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 75
CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT 2018
CORPORATE-GOVERNANCE-BERICHT 2018
Im Geschäftsjahr 2018 gewährte Vergütungen
(inkl. Sachbezug Jahresnetzkarte Graz Linien, Karte Freizeit Graz, Flughafen-VIP-Lounge) Sitzungsgelder für die einzelnen Aufsichtsratsmitglieder 20.700 €
Harald HANSMANN
Arbeitnehmervertreter
200 €
Rudolf KNITTELFELDER
Arbeitnehmervertreter
100 €
Manuel LENARTITSCH
Arbeitnehmervertreter
236 €
3.543 €
Karl MITTEREGGER
Arbeitnehmervertreter
200 €
Kapitalvertreterin
3.509 €
Wolfgang RUCKER
Arbeitnehmervertreter
–
DI Hannes HUNDEGGER
Kapitalvertreter
1.400 €
Horst SCHACHNER
Arbeitnehmervertreter
300 €
NRAbg. MMMag. Dr. Axel KASSEGGER
Kapitalvertreter
2.400 €
Ing. Christian WEISS
Arbeitnehmervertreter
100 €
Mag. Sieglinde PAILER
Kapitalvertreterin
3.643 €
Mag.a Alexandra PICHLER-JESSENKO
Kapitalvertreterin
2.863 €
Mag. Harald POSCH
Kapitalvertreter
846 €
Dr. Ernst WUSTINGER
Kapitalvertreter
3.543 €
Dr. Hermann PUCHER
Vorsitzender
Bgm.-Stv. Mag. (FH) Mario EUSTACCHIO
stv. Vorsitzender
1.009 €
StR Dr. Günter RIEGLER
stv. Vorsitzender
–
Katharina FISCHER-WEITZER
Kapitalvertreterin
GRin Daniela GMEINBAUER
a
Mit GR-Beschluss vom 29.6.2017, GZ A 8 – 30180/2006-19 wurde die Vergütung wie folgt festgelegt: An alle Aufsichtsräte – außer an aktive Mitglieder des Stadtsenats – soll die jeweilige Gesellschaft eine Aufsichtsratsvergütung bezahlen. Dabei soll ein administrativ einfaches, aber faires und angemessenes System zur Anwendung kommen. Aufbauend auf den Überlegungen des Stadtrechnungshofs und unter Berücksichtigung der Größe und Anzahl der Sitzungen der Gesellschaften gilt folgende Regelung: Aufsichtsratsmitglieder erhalten ein Sitzungsgeld von 200 € pro Monat; die/der Vorsitzende des Aufsichtsrats erhält 1.200 € pro Monat; die Vorsitzstellvertreterin bzw. der Vorsitzstellvertreter jeweils die Hälfte. Die/der Vorsitzende des Prüfungsausschusses und die/der jeweilige Vorsitzende der Spartenausschüsse erhalten 250 € pro Monat. Jedem Aufsichtsratsmitglied gebührt der Ersatz von sitzungsbezogenen Barauslagen in der Höhe von maximal 100 € pro Sitzung.
76 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Qualifikation, Zusammensetzung und Unabhängigkeit des Aufsichtsrats Die Nominierung der Aufsichtsratsmitglieder erfolgt durch die Eigentümerin Stadt Graz. Die Anzahl der Mitglieder des Aufsichtsrats (ohne Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter) beträgt zehn. Gemäß eigener Angabe sind alle Mitglieder des Aufsichtsrates als unabhängig anzusehen. Die Aufsichtsratsmitglieder werden regelmäßig im Rahmen der Berichterstattung des Vorstands in den Aufsichtsratssitzungen und Sitzungen der Ausschüsse des Aufsichtsrats sowie durch interne und externe Meldungen der Medienstelle über die Aktivitäten des Konzerns informiert. Laut eigener Angabe bestehen keine Aufsichtsratsmandate oder vergleichbare Funktionen von Aufsichtsratsmitgliedern in in- und ausländischen börsennotierten Gesellschaften. Alle Mitglieder des Aufsichtsrates, mit Ausnah-
me von NRAbg. MMMag. Dr. Kassegger und Dr. Wustinger haben im Geschäftsjahr 2018 an mehr als der Hälfte der Sitzungen des Aufsichtsrats teilgenommen. Die vorgeschriebene Drittelparität im Aufsichtsrat gemäß Arbeitsverfassungsgesetz ist gegeben. Transparenz und Prüfung Der vorliegende Bericht sowie der ÖCG-Kodex und der zugrunde liegende CorporateGovernance-Kodex der Holding Graz werden auf der Website der Gesellschaft unter www.holding-graz.at veröffentlicht. Maßnahmen zur Förderung von Frauen im Vorstand, im Aufsichtsrat und in leitenden Stellen In der Präambel des Gesellschaftsvertrages ist normiert, dass die Organe der Gesellschaft aufgefordert sind, u. a. soziale Gesichtspunkte und Gleichstellungsorientierung zu beachten.
In § 10 des Gesellschaftsvertrags ist festgehalten, dass bei der Bestellung der Mitglieder des Aufsichtsrats die Frauen-Männer-Parität angestrebt wird und jedenfalls 40 Prozent der Sitze im Aufsichtsrat durch Frauen zu besetzen sind. Der Vorstand der Holding Graz bekennt sich zu den Prinzipien der vertrauensvollen und gleichberechtigten Zusammenarbeit aller weiblichen und männlichen Beschäftigten im Unternehmen. Ziel der aktiven Personalpolitik ist es, den Frauenanteil vor allem in qualifizierten Tätigkeiten sowie auf allen Leitungs- und Führungsebenen zu erhöhen. Der Vorstand ist zu einem Drittel weiblich besetzt. Bei den Kapitalvertreterinnen und -vertretern im Aufsichtsrat ist der Anteil von Frauen mit 40 Prozent erfüllt. In der Holding Graz ist eine Genderbeauftragte beschäftigt, die u. a. an der gezielten Umsetzung von Frauenförderung im Unternehmen mitwirkt. Die Maßnahmen zur Förderung von Frauen gem. § 243b. (2) Z 2 UGB sind aus dem Bericht zum Gleichstellungsmanagement der Gesellschaft ersichtlich. Zudem ist im Unternehmen freiwillig eine Gleichbehandlungsbeauftragte bestellt.
Diversitätskonzept Die Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat erfolgt durch die Eigentümerin der Holding Graz, die Stadt Graz. In der Stadt Graz gibt es ein generelles Diversitätskonzept. Betrachtet man die in der Holding Graz erfolgte Organbesetzung, so wurden hierbei offensichtlich Diversitätskriterien berücksichtigt. Ein konkretes Diversitätskonzept der Stadt Graz zur Besetzung von Vorstand und Aufsichtsrat liegt der Holding Graz jedoch nicht vor. Rechnungslegung und Publizität Im Konzernlagebericht sind der Geschäftsverlauf und die wesentlichen finanziellen und nichtfinanziellen Risken und Ungewissheiten, denen das Unternehmen ausgesetzt ist, sowie die wichtigsten Merkmale des internen Kontrollsystems und des Risikomanagementsystems – im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess – beschrieben. Die wesentlichen eingesetzten Risikomanagementintrumente in Bezug auf nichtfinanzielle Risiken sind darin beschrieben. Abschlussprüfung Auf Vorschlag des Aufsichtsrats ist mit Generalversammlungsbeschluss vom 17.4.2018 die MOORE SEPHENS ADVISA Wirtschaftsprüfung
GmbH mit Sitz in Graz zur Abschlussprüferin für das Geschäftsjahr 2018 (Einzel- und Konzernabschluss der Holding Graz) bestellt. Die Abschlussprüferin hat für die Holding Graz und deren Tochtergesellschaften keine die Unabhängigkeit beeinträchtigenden Beratungsleistungen erbracht. Das Schreiben der Abschlussprüferin vom 3.4.2018 über das Nichtvorliegen von Ausschließungsgründen nach §§ 271 und 271a UGB liegt vor. Der Aufsichtsrat und der Prüfungsausschuss werden über das Ergebnis der Abschlussprüfung in Form der vorgeschriebenen Prüfungsberichte und der Ausübung der Redepflicht des Abschlussprüfers informiert. Veränderungen nach dem Abschlussstichtag Im Zeitraum zwischen Bilanzstichtag und Erstellungstag dieses Berichtes wurden 100 Prozent der Geschäftsanteile der Grazer Unternehmensfinanzierungs GmbH von der GBG Gebäude- und Baumanagement Graz GmbH an die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH verkauft. Die Grazer Unternehmensfinanzierungs GmbH ist ab 1.1.2019 Gruppenmitglied der Unternehmensgruppe iSd § 9 KStG 1988 in der die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH als Gruppenträger fungiert.
Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH Der Vorstand:
Dr. Gert Heigl
Dipl.-Ing. Wolfgang Malik
Mag.a Barbara Muhr
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 77
CORPORATE GOVERNANCE KODEX für die Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH
Grundlage ist der Österreichische Corporate Governance Kodex, Stand Jänner 2018 mit folgenden Maßgaben: Anstelle des Aktiengesetzes sind sinngemäß die korrespondierenden Regelungen/Begriffe des GmbH-Gesetzes anzuwenden. Österreichischer Corporate Governance Kodex
relevant
nicht relevant
I.
Präambel
I.
II.
Aktionäre und Hauptversammlung
1–8
III.
Zusammenwirken von Aufsichtsrat und Vorstand
IV.
Vorstand
V.
VI.
9–12
Kompetenzen und Verantwortung des Vorstands
14–16, 18
13, 17
Regeln für Interessenkonflikte und Eigengeschäfte
23–26
19–22
Vergütung des Vorstands
27, 27a, 28a, 30, 31 Grundlage GR-Berichte A830180/2006-2,16 v. 19. 10. 2006 bzw 9. 6. 2011
28, 29
Kompetenzen und Verantwortung des Aufsichtsrats
32, 34, 36, 37
33, 35
Die Bestellung des Vorstandes
Grundlage GR-Berichte A8-30180/2006-2,16 v. 19. 10. 2006 bzw 9. 6. 2011
38
Ausschüsse
39–41
42, 43
Regeln für Interessenkonflikte und Eigengeschäfte
44–49
Vergütung des Aufsichtsrats
50, 51 Grundlage GR-Bericht GZ.:A8-30180/2006-17v. 7. 7. 2011
Qualifikation, Zusammensetzung und Unabhängigkeit des Aufsichtsrats
52, 53, 55, 56, 58, 59
54, 57
Transparenz der Corporate Governance
60, 61
62
Rechnungslegung und Publizität
69, 70
63–68, 71–76
Abschlussprüfung
78–83
77
Aufsichtsrat
Transparenz und Prüfung
Anhang 1
Anhang 1
Anhang 2 und 2a
Anhang 2 und 2a
Anhang 3
Anhang 3
Anhang 4
Anhang 4
„Den Unternehmen Präsenz liefern, das Umfeld für neue Werbemedien schaffen und dort sein, wo die Menschen sind.“ ALEXANDRA KNECHTL-KRAINER, 46 Jahre, seit 31 Jahren in der Außenwerbebranche, ausgebildete Werbefachfrau, beim Ankünder zuständig für Standort- und Bestandsmanagement.
78 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 79
GRI Content Index GRI CONTENT INDEX
Der vorliegende GRI Content Index gibt an, über welche Indikatoren die Holding Graz und ausgewählte Beteiligungen – basierend auf den aktuellen Leitlinien zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, Stand G4, der Global Reporting Initiative im Berichtszeitraum 2015 – berichten. Die Tabelle dient der Übersicht und gibt an, wo die Indika-
GRI G4 Aspekt
GRI G4 Indikator
Strategie & Analyse
G4-1
Seite 6, 7
bunden. Kann vereinzelt nicht bei jedem Indikator der gleiche Berichtsscope erfüllt werden, wird im GRI Content Index explizit darauf verwiesen. Die vollständige Erhebung der Daten und die Steigerung der Datenqualität sind jedoch erklärte Ziele für die künftige Berichterstattung und stellen einen laufenden Prozess im Konzern Holding Graz dar.
Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers über den Stellenwert der Nachhaltigkeit und die Nachhaltigkeitsstrategie der Organisation
10, 11, 12
Name der Organisation
G4-4
10, 44–51
Die wichtigsten Marken, Produkte und Dienstleistungen der Organisation
G4-5
12
Hauptsitz
G4-6
14
Länder, in denen die Organisation in wesentlichem Umfang tätig ist (oder aus Nachhaltigkeitshinsicht wichtig sind)
G4-7
12
Eigentumsverhältnisse und Rechtsform
G4-8
44–51
Organisationsprofil
G4-10
Märkte (geografische Aufschlüsselung, belieferte Branchen, Art d. Abnehmerinnen u. Abnehmer u. Empfängerinnen und Empfänger)
8, 30, Gesamtzahl der Beschäftigten und Geschäftsstandorte, Umsatzerlöse oder Nettoeinnahmen, 44–51, 60 Gesamtkapitalisierung, Menge gelieferter Produkte oder Dienstleistungen Detaillierte Aufschlüsselung der Beschäftigten (Beschäftigungsart, Geschlecht, Weisungsgebundene, 8, 9, 32, 42 Regionen, bedeutende Schwankungen der Zahl an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern)
G4-11
8
Prozentsatz aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die von Kollektivvereinbarungen erfasst sind
G4-12
14
Lieferkette
G4-13
6,11,12,14
G4-14
15, 20–23, Handhabung des Vorsorgeansatzes/Vorsorgeprinzips 51–53
G4-15
20
G4-16
20,33
G4-17
11, 62–64
Wichtige Veränderungen während des Berichtszeitraums hinsichtlich Größe, Struktur, Eigentumsverhältnisse, Lieferkette
Unterstützte extern entwickelte wirtschaftliche, ökologische und gesellschaftliche Initiativen Verbands-Mitgliedschaften von größerer Bedeutung
20–22, 24, Erläuterung des Verfahrens zur Festlegung der Berichtsinhalte und dessen Umsetzung 27, 30, 33
G4-19
21, 22, 38, Ermittelte wesentliche Aspekte im Prozess zur Festlegung der Berichtsinhalte 39
G4-20 G4-21
Seite
Beschreibung
21
Liste der eingebundenen Stakeholdergruppen
G4-25
21
Grundlage der Ermittlung und Auswahl der Stakeholder
G4-26
21
Ansatz zur Einbindung der Stakeholder und ob eine Einbindung in der Berichtsvorbereitung erfolgt ist
G4-27
6, 21, 22, 24–37
G4-28
13
Berichtszeitraum
G4-29
13
Datum des jüngsten vorhergehenden Berichts
G4-30
13
Berichtszyklus
G4-31
82
Kontaktstelle hinsichtlich des Berichts
G4-32
13
Benennung „In-Übereinstimmung“-Option, GRI-Index der gewählten Option, Referenz zum externen Prüfungsbericht
G4-33
13
Verfahrensweise der Organisation hinsichtlich einer externen Prüfung des Berichts, Umfang der Prüfung und der Beziehung zur Prüfungsgesellschaft
Unternehmensführung
G4-34
10, 11, 15, 68–74
Ethik & Integrität
G4-56
Nachhaltigkeitsstrategie
G4-DMA
20–39
Strategischer Ansatz der jeweiligen Handlungsfelder
EC1
8, 60
Direkt erwirtschafteter und verteilter wirtschaftlicher Wert
EC3
65
Einbindung von Stakeholdern
Berichtsprofil
Wirtschaftliche Leistung
17
Themen, die durch die Stakeholder aufgekommen sind und die Reaktion der Organisation
Führungsstruktur, inklusive Auflistung aller Komitees, die für die Entscheidungsfindung bei wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen verantwortlich sind Werte, Grundsätze sowie Verhaltensstandards der Organisation
Deckung der Verpflichtungen der Organisation aus dem leistungsorientierten Pensionsplan
EC4
44–51, 54
Finanzielle Unterstützung von Seiten der Regierung
Indirekte wirtschaftliche Auswirkungen
EC7
8, 24–26
Entwicklung und Auswirkung von Infrastrukturinvestitionen und unterstützten Dienstleistungen
Beschaffung
EC9
9, 14
Anteil an Ausgaben für lokale Lieferantinnen und Lieferanten an Hauptgeschäftsstandorten
Energie
EN3
9, 34
Energieverbrauch innerhalb der Organisation
Wasser
EN8
9, 36
Gesamtwasserentnahme nach Quelle
Emissionen
EN15/ EN16
9, 34
Direkte THG-Emissionen (Scope 1) / Indirekte energiebezogene THG-Emissionen (Scope 2)
EN22
9, 36
Gesamtvolumen der Abwassereinleitung nach Qualität und Einleitungsort
Abwasser und Abfall
EN23
9, 37
Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode
Beschäftigung
LA1
9, 32
Gesamtzahl u. Rate neu eingestellter Mitarbeiterinnen u. Mitarbeiter sowie Personalfluktuation nach Altersgruppe, Geschlecht u. Region
Arbeitssicherheit und -gesundheit
LA5
9, 30
Prozentsatz der Gesamtbelegschaft, die in formellen ArbeitgeberInnen-ArbeitnehmerInnen-Ausschüssen vertreten ist
LA9
9, 31
Durchschnittliche jährliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung pro MitarbeiterIn nach Geschlecht und MitarbeiterInnenkategorie
LA10
30–32
Beschreibung der Abgrenzung jedes wesentlichen Aspektes innerhalb der Organisation
MitarbeiterInnen Ausund Weiterbildung
Beschreibung der Abgrenzung jedes wesentlichen Aspektes außerhalb der Organisation
Vielfalt und Chancengleichheit
LA12
32, 68–74
Anti Korruption
SO4
9, 25
Informationen und Schulungen über Maßnahmen und Verfahren zur Korruptionsbekämpfung
Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen
PR5
9, 28
Ergebnisse von Umfragen zur KundInnenenzufriedenheit
G4-22
13, 14, 24–37, 73
Auswirkung jeder Neudarstellung einer Information aus früheren Berichten und Gründe dafür
G4-23
13, 75–76
Änderungen im Umfang und in den Grenzen der Aspekte im Vergleich zu früheren Berichtszeiträumen
80 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018
GRI G4 Indikator G4-24
Auflistung aller Unternehmen im konsolidierten Jahresabschluss
G4-18
20–22, 24–37 20–22, 24–37
GRI G4 Aspekt
Beschreibung
G4-3
G4-9
Ermittelte wesentliche Aspekte und Grenzen
toren im Bericht zu finden sind und in welchem Ausmaß über diese berichtet wird. Zur Orientierung und besseren Lesbarkeit verweist dieses G4 Symbol auf die Indikatoren. Im Berichtszeitraum 2018 wurden sechs Beteiligungen der Sparte Management/Beteiligungen in die Berichterstattung nichtfinanzieller Indikatoren einge-
Programme für Kompetenzmanagement und lebenslanges Lernen Zusammensetzung der Kontrollorgane und Aufteilung der MitarbeiterInnen
Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 81
Impressum Holding Graz – Kommunale Dienstleistungen GmbH Andreas-Hofer-Platz 15 | 8010 Graz | Austria Tel.: +43 316 887-0 office@holding-graz.at www.holding-graz.at
Projektverantwortliche Mag.a Gabriele Lach Kommunikation Sparte Infrastruktur & Energie Tel.: +43 316 887-1016 gabriele.lach@holding-graz.at
Dr. Michael Hierzenberger Leiter Reporting & Riskmanagement Tel.: +43 316 887-1090 michael.hierzenberger@holding-graz.at
Gestaltung und Gesamtkonzept achtzigzehn Konzept & Gestaltung GmbH Andreas-Hofer-Platz 15, 8010 Graz Ein Unternehmen der Holding Graz
„Das Passagieraufkommen wächst. Wir wachsen ebenso – an neuen Herausforderungen.“ EWALD HAUPTMANN, 41 Jahre, seit 20 Jahren beim Flughafen Graz, seit 2007 FBL-Stellvertreter/Airside Duty Manager und ab 2018 Einsatzleiter
Fotos Joel Kernasenko Cover: Graz Wasserwirtschaft, Manfred Eichinger – Zentraler Speicherkanal S. 2–3: Graz Linien – Nahverkehrsdrehscheibe Puntigam S. 4: Citycom – Rechenzentrum S. 18–19: Graz Stadtraum – Damen-Reinigungsteam S. 20: Headquarter Holding Graz S. 23: Leuchtturmprojekte (1, 8, 9, 12) S. 24: Schöckl Seilbahn S. 30: Nahverkehrsdrehscheibe Hauptbahnhof S. 40–41: Freizeit Graz – Technikraum S. 56–57: Energie Graz – Helios-Turm S. 71: Graz Abfallwirtschaft – Recyclingcenter S. 79: Ankünder S. 83: Flughafen Graz
LUPI SPUMA S. 7: S. 16: S. 23: S. 27:
Vorstand der Holding Graz tim-Straßenbahn Leuchtturmprojekte (5, 6, 7) Rollstuhlfahrer am Schloßberg
Andere Fotografen S. 12: Sammlung Holding Graz S. 23: Leuchtturmprojekte (2, 4) – istock S. 23: Leuchtturmprojekt (3) – Emanuel Droneberger S. 23: Leuchtturmprojekt (11) – Stephan Friesinger S. 23: Leuchtturmprojekt (10) – Stadt Graz/Foto Fischer S. 33: Baum – Enrico Radaelli
Druck Styria Print GmbH
Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Styria Print GmbH, UW-Nr. 938
Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, Medienfabrik Graz, UW-Nr. 812 Holding Graz Integrierter Bericht 2018 | 83
Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“
84 | Holding Graz Integrierter Bericht 2018