HOLE issue 8

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ISSUE 8

ISSUE 8

EDITORIAL

MARCO SCHENK - CHEFREDAKTEUR

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Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

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Alle Jahre wieder höre ich die gleichen Sätze: „Furchtbar, diese ständige Dunkelheit im Winter!“ „ Also, so kalt wie in diesem Winter war es schon lange nicht mehr!“ Und der Klassiker: „ Aber dieses Jahr schenken wir uns nichts!“

Impressum: Herausgeber und Geschäftsleitung: HOLE media UG (haftungsbeschränkt) Gleimstraße 23 - 10437 Berlin vertreten durch Geschäftsführer Herrn Marco Schenk & stellv. Geschäftsführer Herrn Julian Laidig (Verantwortlich für den Inhalt im Sinne des § 6 MDStV)

Wenn Sie, liebe Leser, jetzt auch schmunzeln müssen, darf ich sie beruhigen - alle drei Sätze habe auch ich in diesem Jahr schon einmal gesagt.

Kontakt: Telefon: 0151/22333236 E-Mail: office@hole-media.com Internetseite: www.hole-magazine.com

Chefredakteur: Marco Schenk (v.i.S.d.P.) Moderedaktion: Sebastian Groß Fotografie: Julian Laidig Übersetzung: Heike Dorsch

Darüber nachdenkend, was mich zu diesen immer gleichen Floskeln treibt, kam ich zu folgendem Schluss: Gewohnheiten! Wir alle lieben unsere kleinen (und manchmal auch großen) Gewohnheiten, Eigenarten und Traditionen. Und gerade Letzteres hilft uns schließlich auch alljährlich über die dunklen, kalten und nichts-zuverschenkenden Tage im Winter.

Registereintrag: Eintragung im Handelsregister. Registergericht: Amtsgericht Berlin Charlottenburg Registernummer: HRB 142944B Ust-ID-Nr.: 37/194/21599

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Übereifrig wird zum Jahreswechsel dann noch schnell beschlossen, dass natürlich viel weniger Alkohol, Nikotin & Kaffee konsumiert werden sollte.

Und überhaupt: schon gar nicht werden wir zukünftig auf jeder Party tanzen! Aber dann, wenn es soweit ist, den Worten Taten folgen zu lassen, dann kehren doch viele von uns wieder zurück - zu den lieb gewonnenen Traditionen, Eigenarten und Gewohnheiten.

Der Physiker Georg Christoph Lichtenberg hat es ganz treffend formuliert: „Man weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen ein erfolgreiches und gesundes neues Jahr 2013!

Oder aber: Wir verändern wirklich etwas! Von Ausgabe zu Ausgabe haben auch wir HOLE immer wieder ein kleines Stück verändert. Wir haben uns bewusst dazu entschieden, anders zu sein. Vieles lief richtig gut, anderes manchmal weniger. Aber so ist das mit den Veränderungen. HOLE hat einen ganz besonderen Platz im deutschen Fashion-Fotografie-Magazin-Dschungel gefunden. Diesen Platz haben Sie uns gegeben. Und dafür sind wir sehr dankbar. An dieser Stelle möchten wir uns bei allen Kollegen, Agenturen, Freunden und Künstlern bedanken, die uns in diesem Jahr tatkräftig unterstützt und vor allem bereichert haben.

Herzlichst,

Ihr Marco Schenk

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INDEX

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INDEX

S AR A G ANGLOFF

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S AYUR I B L OOM

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U TA SEEL OS

C A RI N A JA H N

THE PEOPLE BEHIND FASHION editorial

model

photography

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v or wort

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S AR A GANGLOFF

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CAR I NA J AHN

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Eliz av eta Porodina

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UTA S EELOS

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J EUNES S E DOR テ右 EI NE MOMENTAUFNAHME

styling

mode-lexikon

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Ev geni y P ri m a ch enk o

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S A Y URI BLO O M

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F wie F O LK LO RE S T Y LE

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F wie F A D E N

insider

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Melina M I CHN A

gastbeitrag

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TH E F RA GRA N C E M A K E RS : D ro m HOLE magazine 7


PRIMADONNA GIRL Styling: Zhenya Primachenko Photography: Sonia Plakidyuk / moiSofism Hair: Vlada Fomenko Make-up: Kharkova Tatyana Model: Juliette Jey (Flash Model Management)

Bluse & Schuhe: Kireeva Hose: Krasilnikova Silberner Ring: Whatever Str端mpfe, Ohrringe, Holzring: Stylists own 8 HOLE magazine 8 HOLE magazine

COVERSTORY HOLE magazine magazine 99 HOLE


ZHENYA Primachenko

Cover-Story: Der HOLE-Fragebogen an

ZHENYA PRIMACHENKO Hi, mein Name ist Zhenya Primachenko, ich bin 22 Jahre alt und bin mit 17 nach Kiew gezogen. Geboren bin ich in der Südukraine, in Kherson. Meine Mutter war im gehobenen Dienst bei der Steuerbehörde und ehemalige Ballerina. Mein Vater ist in einer Bank beschäftigt und er war ein Dandy. Ich ging zu einer Schule mit naturwissenschaftlichem Schwerpunkt und besuchte danach eine Kunstakademie und machte einen Abschluss in Public Relations. Mit 18 Jahren arbeitete ich im ersten Zara Laden in Kiew. Jetzt arbeite ich freiberuf lich als Stylist und Visual Artist und auch als Mitglied des Konzept Studios MNCL (mncl.com.ua). Hi, my name is Zhenya Primachenko, I‘m 22 years old. Moved to Kiev when I was 17. I was born in southern Ukraine in Kherson, in a family where the mother was a colonel of the tax inspection, ballerina in the past, and my father was a banker and a great dandy. I was in physical and technical high school, then enrolled in University of Culture and Arts with a degree of public relations. With 18 years my first job was the first Zara store in Kiev. Now I‘m working as a stylist and visual artist as a freelance but also as part of the conceptual studio MNCL (mncl.com.ua) HOLE: Was gefällt Dir an dir besonders? Zhenya: Vor allem meine Freiheit. Wie kamst du zum Beruf des Stylisten? Ich bin in einer kleinen Stadt aufgewachsen und wusste nicht viel über die Arbeit von Stylisten. Ich kann nicht sagen, dass ich ein Junge bin, der mit der Vogue aufgewachsen ist! Ich wurde eher von Magazinen über Gegenkultur, Gegenwartskunst und Mode Blogs beeinflusst. Aber ich hatte eine klassische Erziehung in meiner Familie. Also bin ich nach Kiew und probierte verschiedene Sachen aus. Schenke uns eine Lebensweisheit. Ich kann nur raten, immer auf dein Herz zu hören. Was war dein erster großer Auftrag? Mein erster Auftrag war eine Zusammenarbeit als Stylist mit der Designerin Irina Krasilnikova, deren Kleider ich auch für dieses HOLE Covershooting benutzt habe. Es war eine großartige Erfahrung und es hat Spaß gemacht. Zur gleichen Zeit traf ich den Mantel: Krasilnikova Lederhandschuhe: Whatever 10 HOLE magazine

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ZHENYA Primachenko

Mein Tipp: „Hör´auf dein Herz!“ Fotografen Moi Sofism, der ein enger Freund, mein Arbeitspartner und meine Inspiration ist. Seitdem sind wir immer zusammen!

HOLE: What do you like about yourself the most? Zhenya: First my liberty.

Was ist das Beste am deinem Beruf? Ich werde nicht originell sein, wenn ich sage: Wegen der immer neuen Herrausforderungen, interessanten Menschen und den schönsten Kleidern, aber so ist es nun mal.

How did you become a stylist? I was born in a small town and didn‘t know a lot about stylists work. I can not call myself a boy growing up on the Vogue! =) rather I was influenced by magazines about counterculture, contemporary art and street fashion blogs. On the other hand, a classical education in my family. So I moved to Kiev and began to try myself at various areas.

Was war dein schönster Augenblick in deiner bisherigen Karriere? Meine süßeste Erinnerung ist ein Shooting in Crimea, wo ich der Stylistin Martine de Menthon assistierte. Sie lehrte mich viel und gab mir wichtige Ratschläge und Inspiration um mich weiter zu entwickeln. Welche Arbeitssituation hasst Du am meisten? Während der Wirtschaftskrise musste ich langweilige Sachen machen. Was ist deine Spezialität? Oder: was machst du am Allerliebsten? Ich versuche anspruchsvolle und dramatische Bilder zu schaffen- auch im minimalistischen Stil. Was ich am liebsten mache: Wenn ich eine Arbeit beende und hundertprozentig zufrieden mit dem Resultat bin, dann wird es Zeit einen neuen Job zu suchen. Kannst du deinen Stil beschreiben? Mein persönlicher Stil ist zwischen glänzender Klassik und obskurer Sportlichkeit. Man kann die Worte aber auch mischen, ganz wie man möchte. Was bringt dich zum Lachen? Ich lache, wenn meine Freunde da sind. Was bringt dich zum Weinen? Die ukrainische Politik. Als Kind wolltest Du sein wie . . . ? Ilya Lagutenko, ein russischer Rockstar! Er ist 12 HOLE magazine

Can you share some worldly wisdom with us? I can only advise to listen to your heart. (smile) What was your first job? My first job was a collaboration as a stylist with designer Irina Krasilnikova, whose clothes I used in our shooting for Hole. It was a great experience and a very fun chapter in my life! At the same time, I met with the photographer Moi Sofism, who is my close friend, a partner at work, and my inspiration. Since then we are always together! What is the best thing about being a Stylist? I will not be original, saying that it is always new challenges, meeting interesting people, and access to the most beautiful clothes. LOL What was the best moment in your career so far? My sweetest memory was shot in Crimea, where I assisted stylist Martine de Menthon. She had a lot to teach and gave me important advices and inspiration to move forward. Which part of your job do you dislike the most? During the economic crisis I had to do uninteresting projects.

Jacke: Krasilnikova Kleid: Whatever Schuhe: Jeffrey Campbell Strümpfe, Kette: Stylists own HOLE HOLE magazine magazine 13 13


ZHENYA Primachenko

„Mein Stil? - Glänzende Klassik und obskure Sportlichkeit! Oder andersrum!“ charmant und androgyn, als Kind kannte ich David Bowie schließlich noch nicht! Auf welche eigene Leistung bist Du besonders stolz? Ich habe drei Dezember ‚12 Cover gemacht! L‘ Officiel Ukraine mit Snejana Onopka, XXL Ukraine mit dem Sänger Ivan Dorn and jetzt HOLE! Was ist für Dich eine Versuchung? Meine Freizeit im Bett zu verbringen. Was bevorzugst du: Eine einzelne Person zu stylen oder gleich eine ganze Gruppe? Im Augenblick interessiert mich die Arbeit mit einem Model mehr, aber mit der Zeit kommt die Erfahrung und die Ressourcen. Ich würde gerne eine umfangreichere Arbeit machen, wie Grace Coddington für die Vogue! Hier kannst Du drei Kollegen loben. In Kiew von meinen Kollegen aus der Modebranche Natalia Osadchaya, Julie Pelipas, Venya Brykalin. Meiner Meinung nach, machen sie ihre Arbeit sehr gut und haben ihren eigenen Stil, was sehr wichtig für einen Sylisten ist. Mit wem würdest Du gern für einen Tag tauschen? Manchmal wär ich gerne meine Katze! ahahah Was sagt man Dir nach? Gott hoffentlich nichts Unanständiges! Wenn Du nur noch einen Tag zu leben hättest, was würdest du tun? Ich glaube nicht, dass ich etwas Verrücktes machen würde. Ich würde die Zeit wohl mit meinem Liebsten verbringen. Glaubst du, dass man sein Schicksal selbst in der Hand hat? Daran habe ich keine Zweifel! 14 HOLE magazine

What is your specialty? And your favorite job? I‘m trying to create sophisticated and dramatic images, even in the minimalistic style. About my favorite job: If I do the work that will be one hundred percent satisfied with, then it‘s time to come up with a new occupation))) Can you describe your style? My personal style is something between glossy classic and obscure sport. You can change the combination of the words as you like. What makes you smile? I smile when loved ones with me. What makes you cry? Ukrainian politics. As a child you always wanted to be like...? Ilya Lagutenko, Russian rock-star! He is a charming and androgynous as a child I did not know about David Bowie! What are you most proud of until now? I did three December ‚12 covers!L‘ Officiel Ukraine with Snejana Onopka, XXL Ukraine with popular singer Ivan Dorn and now HOLE! What is a temptation for you? To spend all my free time in bed. LOL Back to your job: what do you prefer? To focus your styling on an individual or a group? At the moment I‘m interested in working with one model, but in time, when I type the experience and resources, I would love to take a more extensive work is what makes Grace Coddington for Vogue!

Praise three colleagues! In Kiev among my colleagues who works in fashion I can say Natalia Osadchaya, Julie Pelipas, Venya Brykalin. HOLE magazine 15


Weste, Lederbluse, Ring: Whatever

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Top & Rock: Krasilnikova

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ZHENYA Primachenko

„Das Wichtigste ist, an dich zu glauben! Gib nie auf!“ Worauf könntest du am ehesten verzichten? Von was? Auf keinen Fall auf das, woran ich glaube.

In my opinion, they are doing their job and have the own style, which is very important for a stylist.

Was rätst Du Newcomern, die sich in deinem Beruf selbständig machen möchten? Das Wichtigste ist, an dich zu glauben und dir darüber im Klaren zu sein. Gib nie deine Vision auf!

Who would you love to be for one day? Sometimes I dream to swap my cat! LOL

Wenn Du noch einmal alles anders machen könntest- was würdest du wohl heute tun? Nichts ist zufällig, also nichts. Was war der schwierigste Moment an deinem Karrierestart? Gleichdenkende Menschen zu finden die genauso hart arbeiten und etwas Neues schaffen möchten, wie ich. Aber ich möchte hier auch hinzufügen, dass dieser Beruf nicht nur am Anfang der Karriere schwierig ist. Erzähle uns deine Gedanken zu deiner FotoStrecke. In unserem Covershooting für HOLE wollten wir eine Seite der sehr variationsreichen Ukrainischen Mode zeigen. Diese Kleidung ist ziemlich kosmopolitisch, tragbar und hat gleichzeitig etwas Eigenes. Unsere Designer erschaffen stilvolle und avantgarde Kleidung. Wir haben ein großartiges Team zusammengestellt, jeder konnte sich einbringen und alle ergänzten sich perfekt. Die Wahl des Models war keine Kontroverse. Wir wollten unbedingt ein charakteristisches Model mit starker Persönlichkeit und einem extremen Auftreten. Juliette war von Anfang an begeistert, weil sie den Stil von Moi Sofism liebt. Sie mussten einfach zusammen arbeiten, für mich war es die erste Erfahrung mit dem Model. Sie war so charmant, ist ein so erfahrenes Model! Und mit dem Make-up und der Frisur, war sie glücklich wie ein kleines Mädchen. Sie liebte den Look. Kaum war sie im Bild, war sie in ihrer Rolle!

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What do people say about you? God, if only nothing indecent! If you had one last day to live, how would you spend it? I do not think I would have committed something crazy. Rather, I will spend it with my loved one. Do you believe our fate lies in our hands? I don‘t even have a doubts! What could you give up? Among what? Definitely not on what I believe. What advice do you have for the people who would like to become freelancers as a stylist? The most important thing is to believe in yourself and be completely sure that you do. Never depart from your vision! If you could turn back time and start over again, would you change anything? Nothing is accidental, so nothing. What was the most difficult part at the beginning of your career? To find like-minded people who wants to work and create. but I would like to add that this work is not only difficult at the beginning career))) Share a thought with us about your photo spread. In our shooting for the HOLE we wanted to show one side of very varied Ukrainian fashion. These clothes are quite cosmopolitan, wearable and at the same time has its own special flavor. Our designers create stylish and avant-garde clothing.

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ZHENYA Primachenko

„I‘m trying to create sophisticated and dramatic images!“ Was wünschst du dir für deine Zukunft in 2013? Ich glaube, dass das nächste Jahr noch reicher und interessanter wird, als das letzte. Die Ukraine integriert sich von Jahr zu Jahr mehr in die internationale Mode und Kulturlandschaft. Unser Markt wird von großen Namen aus dem Verlagswesen und Einzelhandel entdeckt, also schaue ich mit großem Interesse und einer gewissen Aufregung ins neue Jahr. Vor allem aber vom “Ende der Welt” erhoffe ich mir eine neue Kunstwelle. Ihr werdet sehen. . .

We have gathered a great team where everyone can express themselves and to complement each other. The choice of model is also not cause any controversy - we definitely wanted to attract a very characteristic model with a strong personality and appearance. Juliette gladly agreed to cooperate, because she likes style of Moi Sofism, they have had to work together, for me it was the first experience. It was so charming, such as the experienced model was happy as a little girl that what she did a beautiful make-up and hairstyle, and how she liked the looks. While becoming in the frame she immediately entered the role! What is your vision for 2013? I always believe that next year will be even more rich and interesting past. Ukraine is every year more and more integrated into the international fashion and cultural space. Into our market comes big names in publishing and retail. So I look to the future with excitement and interest, especially in the context of the coming „end of the world“, from which I expect a new wave in art as a wHOLE.

Leder Lätzchen: Kireeva Kleid, Ring: Whatever 20 20 HOLE HOLE magazine magazine

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Black Beauty Photography: Ruven Afanador Fashion & Model: Gabriel Moginot

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Photographer: Carina Jahn Hair & Make-up: Kerstin Hocke Styling: Barbara Hilmes Model: Emil - M4 HOLE HOLE magazine magazine 23 23


CARINA JAHN

Interview mit

CARINA JAHN „Lebe dein Leben mit Leidenschaft!“ sagt die immer gut gelaunte Fotografin Carina Jahn, als wir sie nach ihrem Lebensmotto befragen. Die ehrgeizige Vollblut-Fotografin aus Wiesbaden kommt ursprünglich aus der Universitätsstadt Mannheim und hat sich hauptsächlich der Beauty-, Fashion- und Werbefotografie verschrieben. Wir treffen die modebewusste 35-jährige in ihrer Wahlheimat in Hessen und stellen ihr einige Fragen. cken und wie von Geisterhand bewegt sich alles zurück an den richtigen Ort. Was ist für dich das Beste an deinem Beruf? Meine Freiheit! (lacht) Weißt du, ich lerne jeden Tag so viele tolle Menschen kennen und komme mit den unterschiedlichsten Dingen in Berührung, das fasziniert mich. Als Fotografin bin ich wie eine kleine neugierige Maus, die in viele Bereiche hinein schnuppern darf! Das ist großartig! Ich liebe es auch, das ich meine ganze Kreativität ausleben kann. Wenn ich ein tolles Shooting gemacht habe und der Kunde vom Ergebnis begeistert ist - das ist das Beste! Das motiviert mich und macht mich zufrieden.

HOLE: Carina, was glaubst du, welches persönliche Talent hast du im Bezug auf deine Arbeit? Carina: Ich glaube, ich kann andere Menschen sehr gut motivieren und aus der Reserve locken. Das ist bei meiner Arbeit sehr hilfreich, denn so stelle ich schnell eine lockere Atmosphäre her. Und das spiegelt sich dann auch in meinen Bildern wieder. Für mich ist es wichtig, dass die Person vor der Kamera entspannt ist und authentisch rüber kommt. Insbesondere die Nicht-Profis. Ansonsten sagen mir viele Menschen eine gewisse Kreativität nach. Da muss ich zustimmen. (grinst) Was machst du eigentlich ganz und gar ungern? Aufräumen! Mein Traum wäre es, einen Knopf zu drü24 HOLE magazine

Wie kamst Du überhaupt zur Fotografie? Das passierte durch meinen Vater. Er hat immer gerne fotografiert. Als kleines Mädchen hat mich das schon fasziniert. Ich habe viel von ihm gelernt. Und bin ihm sehr dankbar dafür. Heute gilt im Übrigen das Gleiche wie damals: Ich lerne nicht aus . . . Erinnerst du dich denn noch an deine erste Kamera? Natürlich! Es war eine Minolta X-500. Ich habe sie geliebt. Heute hat sie einen besonderen Platz in meinem Kameraschrank. Wolltest du also schon immer Fotografin werden? Soweit ich mich erinnern kann - ja! Durch meinen Vater war die Faszination schon sehr früh da. Als Kind wollte ich aber auch Comiczeichnerin werden. Ich hab mich dann aber doch für die Fotografie entschieden. (lacht)

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Ca rina Jahn

„Zusammenspiel: Männer & Make-up: Jetzt müssen sie auch einmal ran!“ Comiczeichnerin? So wie Walt Disney? Ja genau! Meine Lieblingsfiguren sind Donald und Dagobert. Und zeichnest du heute auch noch? (Carina zeigt mir ihren Notizblock auf dem Schreibtisch) Hier! Das mache ich, wenn ich telefoniere! (lacht) Nein, im ernst: Wenn ich eine tolle Idee für ein Shooting habe, dann zeichne ich mir Skripte. Somit kann ich es nicht vergessen und den anderen zeigen, was ich mir vorstelle, anstatt es nur zu erklären. Außer über Comics, worüber kannst Du sonst noch lachen? Oh, über ganz vieles, aber das merkt ihr ja schon jetzt! Ich finde es einfach wichtig, Freude am Leben zu haben, selbst wenn auch mir nicht immer zum Lachen zumute ist. Ich kann mich auch wunderbar über die kleinen schönen Dinge im Leben freuen. Das behalte ich mir bei und das gibt Kraft für jeden einzelnen Tag. Mein Optimismus . . . der ist unerschütterlich! (grinst) Auf welche Leistung in deinem Leben bist Du besonders stolz? Stolz? Hmm, ich bin auf ganz viele Dinge stolz. Ganz persönlich betrachtet ist das mit großem Abstand, mein damaliger Mut, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen . . . Es war ein Schritt, der mir viel abverlangt hat, den ich aber nie bereut habe. Und worauf könntest Du am ehesten verzichten? Auf Stau! Und ich meine damit Stau in jeglicher Form! Ich hasse es, wenn etwas nicht voran geht oder Dinge blockiert werden. Was ist für Dich eine Versuchung? Ups, jetzt wird es intim. (lacht) Das ist recht unspektakulär, aber es sind Schokoladenkekse.

Outdoor ist im Gegensatz dazu mit einigen Ungewissheiten, was das Wetter und das Licht betrifft, verbunden. Dafür entstehen dort meist die spannenderen Geschichten. Kommen wir zu deiner Strecke hier in HOLE: Ein Männer-Beauty-Shooting! Warum hast du dich dazu entschieden? Ich finde das Zusammenspiel aus Männer und Makeup einfach super spannend. Man sieht so viele tolle experimentelle Fotostrecken mit Frauen, da dachte ich mir: Jetzt müssen die Männer auch mal ran! Zumindest schonmal einer! (lacht) Unser Model, Emil, ist ein unglaublich attraktiver Mann mit einem tollen ebenmäßigem Gesicht und super sinnlichen Lippen… . also perfekt! Auch für mein Beautyshooting. (grinst) Das klingt ja fast nach mehr. Nein, nicht was ihr jetzt denkt. Emil hat sich von uns perfekt auf das Shooting einstimmen lassen und genau das umgesetzt, was ich in meinem Kopf hatte. Wir waren drei Frauen am Set. Das ist nicht immer einfach für einen Mann. Am Anfang hatte ich etwas Sorgen, ob er sich mit dem vielen Make-up wohl fühlt, aber die Bedenken waren umsonst. Es sind richtig tolle Aufnahmen entstanden. Letztendlich habe ich mich dazu entschlossen, die Strecke in Schwarz/Weiß zu fotografieren, um die Anmutung sehr pur und kraftvoll wirken zu lassen. Gibt es jemanden, mit dem Du gerne mal für einen Tag tauschen wollen würdest? Hm, nee, mit niemanden! Warum auch? (lacht lauthals los). Ich wünsche mir nur, dass ich so viel Glück wie bisher habe und dass ich auch weiterhin mit so vielen tollen Menschen zusammenarbeiten kann. Dazu muss ich mit niemandem tauschen. Carina, wir danken dir für deine Zeit.

Zurück zum Job: Welche Unterschiede siehst du für dich zwischen Studio und Outdoor? Ich mag beides. Indoor zu shooten bedeutet für mich alles perfekt und entspannt vorbereiten zu können, ohne dass große Überraschungen auf mich warten. 28 HOLE magazine

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THE FRAGRANCE MAKERS

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GASTBEITRAG: drom

Interview mit

ALEXANDRA MONET & GERGANA VON HEYKING

Alexandra Monet (Parfumeurin drom fragrance)

Gergana von Heyking (Marketing drom fragrance)

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HOLE: drom ist ein Familienunternehmen. Wie bleibt man auch in der dritten Generation erfolgreich? Gergana Wir sind ein mittelständisches Unternehmen, das es seit 100 Jahren gibt. Im Vergleich zu unseren Wettbewerbern, versuchen wir einfach anders zu sein. Wir wollen andere Wege gehen. Wir versuchen dabei, nicht nur die großen Marken zu bedienen, sondern gerade kleine verrückte „Nischenmarken“ zu besetzen und für diese neue Düfte zu entwickeln. Wir legen großen Wert auf Kreativität, auch die Parfümeure dürfen sehr kreativ und frei arbeiten. Unsere Geschäftsführer, Dr. Ferdinand Storp und Dr. Andreas Storp sind sehr jung – durchaus eine Besonderheit bei einem 100 Jahre alten Familienunternehmen. Alexandra Ja, unsere Chefs sind erst um die 40. Der junge Charme und Spirit ist bei uns überall spürbar. Wir sind nicht einer der größten Parfümhersteller der Welt, aber genau das ist die Herausforderung! Und der stellen wir uns. G Naja, seien wir ehrlich: Wir sind an achter Stelle. Wir spielen nicht in der Oberliga der ersten drei, aber wir performen, würde ich sagen, genauso gut wie die. Und fast noch besser, weil wir viel individueller auf unsere Kunden eingehen können und nicht schon vorab sagen: Das Budget ist uns zu klein oder der Kunde ist nicht groß genug für uns. So etwas gibt es bei uns nicht. Anders als die ganz Großen zu sein, steht also an erster Stelle der dromPhilosophie? A Ja, genau. Aber wir wollen nicht nur - wir sind anders! Wir müssen keine Aktionäre für uns begeistern, weil wir ein Familienunternehmen sind. Uns geht es in

erster Linie um Qualität, Kreativität und Parfüm. G Um es in den Worten unseres Management Directors, Markus Schiek, zu sagen: „Wir sind die Rock‘n‘Roller oder auch gerne „die Piraten der Fragrance Industry“. Aber Piraten natürlich im positiven Sinne. Wir klauen keine Düfte, sondern wir sind anders, wir sind ausgefallen und trendig, wir sind kreativ und verrückt und so wollen wir auch bleiben. Es ist schon etwas besonderes, in einer Firma arbeiten zu dürfen, in der man sich kreativ ausleben kann. Wir haben flache Hierarchien, einen großen Zusammenhalt, sind ein junges dynamisches Team und leben einfach den Spirit, den uns dieses wunderbare Unternehmen schenkt. Ein Unternehmen, dass den Fragrance Markt rockt. Das klingt alles eher nach Familie als nach Firma. G: Super familiär, das ist es ja eben. Ich glaube, das ist eine echte Seltenheit, als Mitarbeiter einen so engen und freundschaftlichen Bezug zu seiner Geschäftsleitung zu haben. Wir waren z.B. in diesem Jahr auf der Berliner Bread & Butter und haben uns dem Publikum vorgestellt. Wir hatten komplett freie Hand, haben unseren Chefs das Konzept vorgestellt, eine Zusammenarbeit aus drom Paris und drom Deutschland und dann haben sie gesagt: „Ja macht mal, wir finden die Idee super.“ Wir wollten zeigen, was alles möglich ist und Fragen beantworten. Was ist eigentlich Parfüm, wie wird das gemacht? Schnuppert mal. Seid überrascht, seid inspiriert. Um das noch zu untermauern, haben wir ein paar wirklich verrückte Düfte mitgenommen, wie z.B. „nagelneue Sportschuhe“, „Vanilleeiscreme“, „warme Milch mit Honig“ usw. Die Leute waren begeistert.

Gründung: 1911 von Bruno Storp, Großvater der heutigen Manager Partner Dr. Ferdinand & Dr. Andreas Storp. Firmenzentrale: München, Deutschland Angestellte: 350 weltweit Umsätze nach Region: Europa 44%, Nord- & Südamerika 30%, Asien-PazifikMittlerer Osten: 26 % Umsätze nach Segment: Fine Fragrance 34%, Personal Care 24%, Home Care 23%, Hair Care 16%, Andere 3% Kreativ-Zentren: München, Paris, New York, Guangzhou, Sao Paulo Produktions-Zentren: Deutschland, USA, China, Brasilien Filialen: in 43 Ländern Produktionskapazitäten: mehr als 35000 Tonnen/Jahr

Die Firma hat Standorte weltweit. Kreiert jeder Standort seine eigenen Düfte oder gibt es länderübergreifende „Duftprojekte“? G: Das ist fast immer projektbezogen. Drom hat vier Produktionszentren in Deutschland, den USA, in China und Brasilien. Dazu kommen unsere fünf Kreativzentren in München, Paris, New York, Guangzhou und Sao Paulo. Natürlich arbeiten diese schon HOLE magazine 33


Mit den einzigartigen, absolut sorten- und naturreinen pureganic®Ölen definiert drom einen neuen Standard in der Entwicklung von ätherischen Ölen.

auch auf die einzelnen Länder fixiert, d.h. wir als Headquarter in Deutschland bedienen in erster Linie den großen europäischen Markt, der ca. 44 Prozent unseres Geschäftes ausmacht. Nord und Südamerika decken weitere 30% unseres Unternehmens ab. In New York haben wir zum Beispiel ein Fine Fragrance Studio, das offen für Besucher ist. Die Leute lieben das. Dort haben wir natürlich sehr US-spezifische Düfte. Nuancen, die beispielsweise HotelKlimaanlagen für einen angenehmen Duft sorgen oder auch Raumparfüms für Zuhause. Im Moment läuft ein sehr spannendes Projekt, der Name ist noch geheim, aber es ist eine sehr bekannte Marke. Daran arbeiten weltweit alle Parfümeure gemeinsam, so kommen unterschiedlichste Inspirationen zusammen. So war es auch für Abercrombie & Fitch, Gucci und L´oreal. Die Unterschiede zwischen New York und Paris – das ist die wahre Inspiration! Sind die Geschmäcker weltweit wirklich so verschieden? G Die Geschmäcker sind sehr unterschiedlich. Nehmen wir beispielsweise das deutsche Duftempf inden. Was ist unser Duft von „sauber“. Die meisten Deutschen sagen Zitrusgeruch, wie etwas frisch Geputztes. 34 HOLE magazine

In Frankreich sagen die Leute, es muss nach Lavendel riechen. Es sind einfach unterschiedliche Kulturen. Also müssen Düfte den unterschiedlichen Kulturen angepasst werden? A Ja, natürlich! Zum Beispiel mögen alle Länder gleich gern Blumendüfte. Allerdings sind es in den USA eher die weißen Blumen, wie Lilien und weiße Rosen oder Moschus. In China lieben die Menschen für unser europäisches Empf inden übertrieben starke Blumendüfte, wie Jasmin und Rose. Drom beschäftigt mehr als 30 Parfümeure. Woher weiß man, wen man für welchen Duft einsetzt? Gibt es Spezialisten für bestimmte Richtungen? A Ja, das ist tatsächlich so. Jeder Parfümeur hat auch seinen eigenen Geschmack. Philippe, ein Kollege in Frankreich ist sehr bekannt für seine fruchtigen Noten. Er hat z.B. viele Düfte für Escada gemacht, die Escadadüfte sind berühmt für ihre fruchtigen Noten. Wenn ein Kunde also eine fruchtige Note sucht, fällt uns zuallererst Philippe ein, weil er eben unser „Fruchtexperte“ ist. Also haben Parfümeuren ihren eigenen Stil, wie Designer? G Ich würde es mit einer Art Handschrift

vergleichen. Oder wie ein Komponist, der seine Noten im Kopf hat. Ein Parfümeur hat über 3000 verschiedene Rohstoffe im Kopf, die er zusammenbringen kann. Das passiert nicht mehr auf einem Blatt Papier, sondern hochmodern per Computer. A Das ist ein wenig wie Musik. Ich habe verschiedene Noten und die bringe ich am besten so zusammen, dass sie am Ende wunderschön duften. Wie eine Malerpalette mit den verschiedensten Farben. Am Ende entsteht ein Kunstwerk. Ich benutze ganz sicher niemals alle mir zur Verfügung stehenden Duftrohstoffe, aber zwischen 400 und 500 Düfte sind bei mir ständig in Gebrauch bei einem Auftrag. So entsteht eine Art Signatur eines jeden Parfümeurs. Euer persönlicher Lieblingsduft? A Ich persönlich mag die sogenannten Gourmont-Düfte, wie Süßigkeiten und Schokolade. G Ich persönlich liebe Chypre Düfte, die einen lang anhaltenden und warmen Charakter haben.

Sind die einzelnen Düfte Geheimnisse, wie das „Coca-Cola“-Rezept? Oder können sie von jedem Parfümeur mitbenutzt werden? G Bei uns ist das so, ja. Im Gegensatz zu den „großen“ Dufthäusern. Unsere Düfte sind nicht von Einzelpersonen geheimnisvoll entwickelt worden und wenn diese Person einmal sterben sollte, gäbe es den Duft nicht mehr. Bei uns herrscht Transparenz. Jede Formel liegt offen, damit wirklich jeder damit arbeiten kann. Das ist wichtig, denn dadurch entstehen viele neue Dinge - eine Quelle der Inspiration! Könnte ich mir eigentlich auch privat einen persönlichen Duft erschaffen lassen, nur für mich? A Das hängt von vielen Faktoren ab. Es kam schon vor, dass wir für Privatpersonen gearbeitet haben, aber nicht für einen einzigen Duft, den es nur einmal in einer Flasche gibt. Es gibt Firmen, die auch so etwas machen - wenn jemand genügend Geld auf den Tisch legt. Aber das kostet schnell

„Ich kann in meinem Kopf riechen! Das ist mein Job!“ HOLE magazine 35


GASTBEITRAG: drom

mal mehr als 30.000 Euro. Eine persönliche Duftkreation kann man sich so vorstellen, als würdest du für jemanden einen Song schreiben. Eine Flakon wird kreiert, ein Name, Empfehlungen für die Verpackung. Das kostet viel Geld - ist aber nicht das, wofür drom steht. Wir haben andere Ziele. Ein Duft, speziell auf eine Person zugeschnitten wäre also theoretisch möglich? G Selbstverständlich! Dazu muss man extrem viel über die Person wissen. Was ihr gefällt, was sie gern riecht, was sie gern isst. . . Je persönlicher, desto besser. Der Parfümeur muss sie gut kennen lernen. A Ein Duft ist sehr privat. Deshalb ist es ein großer Unterschied, ob wir einen Markenduft für eine Firma kreieren oder nur für eine einzelne Person. Mit Firmen besprechen wir deren Philosophie, deren Markenwelt. Bei einer Einzelperson muss der Parfümeur die Wünsche des Einzelnen in einen Duft „übersetzen“, aber ob das am Ende gefällt, ist eine ganz andere Frage. Es sind unglaublich viele Prozesse, durch die eine Duftkreation geht, bis man am Ende das finale Dufterlebnis so ist, dass der Kunde sagt: Ja, das bin ich! Das ist der Duft, der mich beschreibt und zu mir passt. Welcher Duft könnte zu HOLE passen? A Eine sehr gute Frage! Etwas sehr elegantes, etwas holzig, hochwertig, aber dabei nicht zu stark. Es sollte unisex sein, nicht zu weiblich, nicht zu männlich! Aber trotzdem sexy! Unisexy sozusagen! Wie geht Ihr sicher, dass es einen neuen Duft nicht schon gibt? G Natürlich haben wir eine Art Bibliothek, in der alle Düfte katalogisiert sind. Sicherlich greifen wir auf altbewährte Dinge mal zurück, als Ideengebung, aber nur um sie neu zu modif izieren. Aber wir sind ja keine Nachsteller, die Düfte einfach kopieren. Jeder Duft steht für sich.

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Alexandra, was war dein erstes Erlebnis mit Parfüm? A Das ist schön, dass du mich das fragst. Weißt du, ich wollte schon immer das tun, was jetzt mein Beruf ist. Seit ich 12 Jahre alt war, hatte ich immer einen guten Geruch. Ich habe Düfte schon immer über alles geliebt. Für meine Mutter muss ich wirklich anstrengend gewesen sein. Ich habe ständig an allem gerochen. Dann hat mir jemand erzählt, dass es eine Schule in Versailles gibt, die Parfümeure ausbildet. Ich bin dann hingefahren, als sie einen Tag der offenen Tür hatten, und habe mir die Schule angeschaut. Danach war für mich klar: Ich werde Parfümeur! Ich begann mit 22 Jahren meine Ausbildung an dieser Schule. Das hat drei Jahre gedauert und seitdem bin ich in der Parfümindustrie.

In Berlin wurden die Besucher anlässlich der BREAD & BUTTER von droms Parfümeuren ins frische Grün des Central Parks entführt, um dort genüsslich an einem aromatischen Coffee-to-Go zu schnuppern.

Benutzt du selbst noch Parfüm, wenn du doch täglich damit zu tun hast? A Ja natürlich! Ich liebe Parfum! Ich kaufe Unmengen davon. Aber du könntest dir dein Parfum doch auch selbst machen! A Manchmal trage ich auch meine Düfte, wenn ich etwas gemacht habe, dass ich wirklich gern mag. Vor kurzem war ich z.B. in Marrakech, da duftet es überall nach Orangenblüten. Als ich zurück kam, saß ich an meinem Schreibtisch und dachte an meine Reise. Ich habe also einen Orangenblütenduft kreiert, den ich heute sehr gern trage. Aber ich kaufe auch gerne Düfte meiner Kollegen, auch um mich wieder neu zu inspirieren. An welchen Geruch aus deiner Kindheit kannst du dich ganz besonders erinnern? A Weichspüler! Ich liebe Weichspülergeruch! Ich benutze z.B. Softlan Windfrisch, das konzentrierte Produkt (!) in riesigen Mengen! Es riecht bequem, sauber, frisch. Das liebe ich bis heute. Was inspiriert dich heute zu neuen Düften? A Das kann praktisch alles sein. Eine Musik, HOLE magazine 37


GASTBEITRAG: drom

Frucht- und Pfefferminznoten für ein saftig-frisches Frühlingsgefühl: Toni Gard MINT Die Erfindung eines neuen Duftes nimmt gut und gern sechs Monate und mehr in Anspruch. In dieser Zeit wird kreiert, gemixt, probiert, geschnuppert und immer wieder verändert, bis der perfekte Duft gefunden ist. Es können bis zu 100 Variationen entstehen, die nach und nach das eine, unverwechselbare, neue Parfüm ergeben.

eine Reise, ein Restaurantaufenthalt, echt alles. Natürlich auch unsere Rohstoffe. Manchmal kommen die Lieferanten mit neuen Parfumöls und dann rieche ich etwas und denke: Ah, genau das ist interessant. Vielleicht kann ich daraus etwas Schönes machen. Dann lege ich los. Wenn du spontan etwas riechst, kannst du es als Parfüm nachbilden? A Ja klar. Meine Nase ist sehr feinsinnig. Ich muss mich konzentrieren, aber ich denke, das ich fast jeden Duft heraus riechen kann. Gibt es auch einen Geruch, den du richtig schrecklich findest? A Ich hasse alle marinen Düfte, also alles was nach See riecht. Es gibt da so ein Parfum, dessen Hersteller nenne ich jetzt besser nicht, aber es riecht nach Algen und Meer. Das ist für mich ein schrecklicher Duft. Und alle Tonic-Noten finde ich schlimm! Aber da haben wir es wieder: es ist immer etwas persönliches. Man mag es oder eben nicht. Kannst du eigentlich noch unbeschwert riechen? A Ja, Gott sei Dank. Ich darum bin ich auch froh. Darum kaufe ich auch noch immer so viele Düfte.Ich kann noch immer wie ein Konsument riechen ohne gleich alles 38 HOLE magazine

analysieren zu müssen. Das ist sehr wichtig. Kann man bestimmen, wie lange ein Parfüm duften soll? A Nein, das ist wirklich schwer. Stell dir eine Pyramide vor. Am Kopf gibt es die Kopfnoten, alle Nuancen, die du in den ersten Sekunden oder Minuten riechen kannst, dann kommen die Herznoten, die verfliegen meist sehr schnell, und dann gibt es die Basisnoten, wie Moschus und holzige Noten. Ein Duft wie ein Eau de Cologne, also sehr frisch, zitronig und spritzig, die dauern nicht sehr lang, aber dann gibt es sehr holzige, schwere Düfte, die können ewig riechen. Das hängt tatsächlich mit den Zutaten zusammen. Es gibt Düfte, die verfliegen sehr schnell, andere halten über viele, viele Stunden und Tage. Gerade jetzt vor Weihnachten suchten Millionen Männer einen Duft für ihre Frauen. Wie finde ich einen, der passt? G Naja, zuallererst sollte man keine Verkäuferinnen fragen. Denn die haben einfach nicht die passende Ausbildung. Das Beste ist immer, es selbst auszuprobieren. Ich selbst bin ja auch keine ausgebildete Parfümeurin, aber nach all den Jahren bei drom kann ich schon sagen, dass ich ein gewisses Gefühl und die Nase habe, um zu wissen, wie etwas zu riechen hat. Wenn du

nach deinem eigenen Geschmack gehst, dann bist du schon mal auf dem richtigen Weg. Ein weiteres gutes Zeichen ist immer, wenn dich andere ansprechen und fragen, welchen Duft du trägst. Höre auf das Feedback der anderen, es bringt dir schliesslich nichts, wenn du einen Duft liebst, den dein Umfeld eher abstösst. Außer du wohnst allein im Wald. Alexandra, gibt es Düfte, die dein Leben geprägt haben? A Aber ja! Der Duft meiner Mutter zum Beispiel, oder meiner Lehrerin. Düfte sind wie kleine Reisen. Reisen in der Zeit, in die Vergangenheit. Sie erwecken Erinnerungen. Das Parfüm meiner Mutter erkenne ich bis heute. Das weckt Emotionen und das ist auch das Schöne daran. Jedes Mal, wenn ich Diorella von Dior rieche, bin ich fünf Jahre alt und denke an meine Mutter. Spielt die traditionelle Art der Parfümherstellung heute noch eine Rolle? Oder passiert alles nur noch am Computer? A Ein Parfüm ist wie ein Rezept. Ich schreibe diese Rezepte und dann habe ich eine Assistentin, die diese Rohstoffe und Nuancen für mich zusammen mischt. Es geht immer um den Rohstoff und die exakte Menge. Dann bekomme ich eine Duftprobe. Und

dann entscheide ich, was ich, wovon mehr oder besser weniger haben möchte. Ich weiß vorher ja in etwa, wie es riecht. Ich habe das alles, wie kleine Bilder in meinen Gedanken. Ich kann in meinem Kopf riechen, das ist mein Beruf. Meine Nase ist für mich nur noch das Kontrollinstrument. Drom produziert Düfte für jeden erdenklichen Zweck. Aber was machst du am Liebsten, Alexandra? A Also ich habe an fast allem Spaß, ich mag es Düfte für den Haushalt zu entwickeln, für Wasch- und Putzmittel, Shampoo oder Duschgel und am nächsten Tag dann einen Duft für einen Fine-Fragrance-Kunden und am übernächsten Tag eine Duftkerze für Dior. Die Abwechslung der verschiedenen Einsatzgebiete macht diese Arbeit für mich erst so interessant und besonders. Ich liebe meinen Job und alle können es riechen!

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S

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GANGLOFF Photography: Svenja Pitz Hair & Make-up: Berit St端ven Model: Sara Gangloff (Modelwerk) Styling: Tosca Peric

Pantie: Sonja Rykiel, Top: H&M G端rtel: Primark Kette und Schuhe: Stylists Own 40 HOLE magazine

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Pantie: Sonja Rykiel, Top: H&M G端rtel: Primark Kette und Schuhe: Stylists Own 42 HOLE magazine

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Sara Gangloff

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Blitz-Interview mit

SARA GANGLOFF Wenn man Sara auf Bildern sieht , merkt man nicht , dass sie noch ein absolutes Greenhorn ist . Mit ihren 14 Jahren ist sie vor der Kamera schon ein echter Prof i, ihre liebenswerte Art begeisterte uns und ihre Natürlichkeit lässt uns träumen . Sara Gangloff wurde vor einem halben Jahr auf der Straße angesprochen - seitdem ist sie in der Hamburger Modelagentur MODELWERK ein absoluter Durchstarter. HOLE traf die Newcomerin aus der Hansestadt zum Interview. Größe: 172cm, Oberweite: 82cm, Taille: 61cm, Hüfte: 87cm, Schuhgröße: 39, Augen: blau, Haare: dunkelblond

HOLE : Ha llo Sar a, deine Fotos s ind der Wahns inn! Sa ra: Da n ke, ich f i nde, da s s ich ma l w ieder ga nz a nder s au s sehe. D ie L o cat ion wa r sup er u nd habe m ich m it dem Tea m seh r woh l gef ü h lt. Aber e s über ra scht m ich jede s Ma l w ieder, wa s ma n m it Ma ke-up u nd K la mot ten au s ei nem Men schen machen k a n n u nd w ie seh r da s ei nen verä nder t! M i r gefa l len mei ne Lippen seh r au f den Foto s. Du b i st ers t 14. Für ein junges Model das per fe kte A l te r, od er? Ja , a b s ol ut. Meine ersten Modelerfahru ngen bestan de n b is j e t z t zwa r n ur darin, erste Testshootings zu machen und au f k le ine Ca s t i n gs z u gehen, doch es macht mir schon jetzt a lle s s eh r viel S pa ß! Je t zt das HOL E-Shooting- das ist schon der H am m e r! Wa s fi n d en deine Fr eunde und Familie deinem M o d e l j o b ? Vi el e me i ner Freu nde f inden es gu t und sind stolz au f m ich . Me in e Fa mi l i e unterstü tzt mich auch sehr. Natürlich g ib t e s im m e r e i n pa a r Wenige, die das nicht so toll f inden, aber dam it kom m e i ch k l a r. Das Beste am Modeln ist doch, dass man viele ne u e , ne tte Le ute kennenlernt. Ich bekomme mehr Selbstbew u s s t s e in u nd i ch we r de immer selbstständiger, denn ich mu ss je t z t e ine Me nge s el b s t organisieren! Das freu t vor allem meine Mu tte r, g lau b e i ch . Me i n e Freunde und meine Familie sind mein w e rt volls te r Be s i t z. I ch bin jede Minu te dankbar, dass ich sie hab e . Wa s sa g e n deine Fr eunde s o über dich? Vi el e s a ge n, dass ich sehr ehrgeizig bin u nd meine Z iele kons e q ue n t v e r folge, egal ob das beim Modeln, in der Sch u le ode r b e im Ho ckey i s t! U nd so bin ich tatsächlich au ch. E s gibt e in iris ch e s 44 HOLE magazine

Bluse: American Apparel HOLE HOLE magazine magazine 45 45


Sp ri chw o rt , da s s i ch s eh r gut f i n de: „Wenn d u s t rau ch el s t , we i l di r di e Ar b e i t zu schw e r w i rd , mö ge di e Er de t a n ze n, um dir d a s G l e i ch gewi ch t wi e de r zugeb e n .“ Das hat b is j e t z t gan z gut fun k t i o n i e r t . ( l ächelt) Mit wem würdest Du gern einmal für einen Tag tauschen? Oh, lass mich nachdenken. . . Ich glaube, ich würde gerne einmal mit einem Jungen tauschen, egal mit wem, ich möchte nur einmal erleben, wie sie denken und fühlen. Wie hältst Du dich fit? Ich spiele Hockey. Für mich ist der Sport sehr wichtig und auch meine Mannschaft ist richtig toll. Ich freue mich jedes Mal auf das Training und könnte nur schwer ohne Hockey leben. Außerdem jogge ich 2-3-mal pro Woche und achte auf meine Ernährung. Aber ich bin kein Kalorienzähler. Gegen ein Stückchen Schokolade ist nichts einzuwenden. (lacht) Du lachst gern, oder? Wenn du lachst, geht hier echt die Sonne auf. Ja, klar. Wenn ich auf Bildern aus Versehen einen komischen Ausdruck hatte, amüsiere ich mich auch selbst darüber. Allgemein bin ich eine sehr fröhliche Person und lache auch viel bei einem Shooting. Es macht auch einfach mehr Spaß, wenn man herzhaft lachen kann. Gibt es auch Dinge am Modeln, die eher nervig sind? Am meisten nervt es, meine Haare wieder „normal“ zu bekommen, nachdem sie zum Beispiel mit sehr viel Haarspray hochtoupiert wurden. Das bekomme ich dann nicht so leicht heraus. Da hilft meistens nur viel Kur und Spülung und eine Menge Geduld. Und Geduld ist wirklich etwas, dass man in diesem Job braucht, denn du musst immer an dich glauben, gerade am Anfang.

A p ro p o s An f an g, gibt e s e t w as , das s d u he u t e an de r s m ac h e n w ü r de s t , als no c h v o r 6 M o n at e n ? I ch wür d e w a hr s chei n l i ch n i cht s a n d er s m ach e n , a ußer z u v er s uchen , n i cht g a n z s o s ch üchter n z u s ei n . I ch bi n n o ch z i em lich j un g un d es i s t a uch n i cht s chl i m m , s ch ü chter n z u s ei n , a ber d a s s t a n d m i r a m A nfan g o f t i m Weg . H eute er l ebe i ch d a s Gott sei D a n k n i cht m ehr s o hä uf i g . M o deln m a chte m i ch v i el s el bs t bew us s ter. D u wo h n s t in Ham bu r g. G ibt e s e in e S ta d t, die dic h r e iz t ? I ch wür d e g er n e ei n e z ei t l a n g i n L o n d o n w oh ne n . I ch l i ebe d i es e St a d t , f a s t a l l e L e u te s i n d f r eun d l i ch un d o f f en her z i g un d m an ka n n d o r t a n z i ehen , w a s m a n m ö chte oh ne schi ef a n g es ehen z u w er d en ! ( l a cht ) W a s i s t das S c h ö n s t e am M o de ln ? Das B e s te i s t , w en n i ch d i e B i l d er i m E n de rg eb n i s s ehe! Z u w i s s en , d a s s s i ch d i e v i ele A rbei t g el ohn t ha t un d d a s g a n z e Tea m u nd ich et w a s Wun d er s chö n es g em a cht h ab e n ! W a s k ö n n e n w ir im n äc h s t e n J ah r n o c h vo n d ir e r w ar t e n ? I ch wür d e g er n e s o w ei ter m a chen w i e j e t z t . S chul e, M o d el n , H o ckey. D a s p a s s t alle s sup er un ter ei n en H ut . M ei n e Ag en t u r u n ter s t üt z t m i ch s ehr un d i ch bi n g es pannt , w el che Sa chen d em n ä chs t s o a n s teh e n. I ch bi n d a s ehr o p t i m i s t i s ch un d f r eue m ich a uf d i e n ä chs ten M o n a te.

Hut: Vintage Kette: Primark, Bluse: American Apparel

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Hut: H&M Kette: Stylists own 48 HOLE magazine

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BED LAM Photography: Elizaveta Porodina Hair & Make-up: Stella von Senger Model: Anika Scheibe Styling: Lorand Lajos Exklusiv-Interview mit

Elizaveta Porodina Elizaveta Porodina , ein Name , den man sich merken muss. Die gebürtige Russin lebt in der bayerischen Landeshauptstadt und ist mehr, als nur Fotograf in . Die 25-jährige Wahl-Münchnerin hat parallel zur Fotograf ie eine Ausbildung zur klinischen Dimplompsychologin gemacht und kennt sich aus- mit Menschen und ihren skurrilen Gedanken . Kein Wunder, dass sie in der Strecke „Bedlam“, ihre auffallend unkonventionellen und seltsamen Visionen auf eine ganz besondere Weise ausdrücken wollte . Unser perfektes Model aus der letzten Ausgabe , Anika Scheibe , zeigt sich in diesem Editorial so, wie wir sie noch nie gesehen haben . Als dämonische Diva , beweist sie einmal mehr ihr Können vor der Kamera .

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ELIZAVETA PORODINA

“ICH FÜHLE MICH AM WOHLSTEN MIT INSZENIERUNGEN UND OUTFITS, DIE AN ANMUTENDE THEATERKOSTÜME ERINNERN.” HOLE: Elizaveta, du trägst mit deinen Fotos in dieser Ausgabe zu einen der wohl kreativsten Strecken bei. Wie kam es zu diesem Shooting und wie war es für dich, mit Anika zu arbeiten? Elizaveta: Es war mir eine große Freude, mit Anika zu arbeiten. Sie ist ein ganz außergewöhnliches Model und eine noch außergewöhnlichere Frau. Voller Inspiration, Freude und Liebe zur Kunst und Ästhetik konnte sie sich vollkommen auf mein Konzept einlassen. Mehr noch – sie hat sich regelrecht mit meiner Idee aus Theater, Horror und Dämonen identifiziert! Sie lebt ihre Rolle während des Shootings. Ich muss zugeben, so etwas habe ich bei einem Model selten erlebt. Wo sind die Bilder entstanden? Wir fotografierten in einem Theater, in dem unsere Maskenbildnerin arbeitet. Während des Shootings wurde Anika in ihrer Rolle immer androgyner und optisch gruseliger, als ursprünglich geplant, was uns allen am Ende jedoch nur recht war. Welches Bild gefällt dir persönlich besonders gut? Das Foto, in dem sich Anika als Horror-Diva ironisch im Spiegel betrachtet, während ein Schwarm Motten über ihrem Kopf schwebt. Das Bild entstand durch eine eher ungewöhnliche Situation: Mitten im Shooting, als das Licht wirklich gerade perfekt stand, kam plötzlich ein Verwalter des Theaters zu uns und verscheuchte uns von unserem Platz. Ein fadenscheiniger Vorwand, warum wissen wir bis heute nicht. Wir standen plötzlich da mit unseren Styling-Koffern, dem ganzen Licht und einer überforderten Assistentin. Aber wir ließen uns nicht aus dem Konzept bringen und 52 HOLE magazine

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ELIZAVETA PORODINA

fotografierten die Strecke einfach in diesem kleinen verspiegelten Zimmer weiter, in dem dann eben dieses Bild entstand. Im Nachhinein betrachtet, müsste ich dem Verwalter danken. (lacht) Wie kamst du zur Fotografie? Ich habe mich schon mein Leben lang mit visuellen Medien auseinandergesetzt. Viel mit Illustrationen, Zeichnungen und Malerei. In diesem Bereich hatte ich ab einem gewissen Zeitpunkt meine persönliche Grenze erlebt. Also machte ich mich auf die Suche nach neuen Möglichkeiten, meine inneren Bilder real werden zu lassen. Dabei entdeckte ich nach und nach, wie sehr mich die Fotografie begeistert. Im Laufe der letzten zwei Jahre habe ich das dann stark ausgebaut. Und heute bin ich Fotografin aus voller Leidenschaft. Was war der schwierigste Moment bei deinem Start als junge Fotografin? Als ich das erste Mal einen großen Auftrag schießen sollte. Am Set waren gefühlte hundert Menschen: Viele Models, mehrere Make-up-Artisten und ein ganzes Gefolge aus Stylisten und Beratern. Da stand ich nun, mit meiner Kamera und einem Baustrahler und fragte mich: „Wie soll ich das bitte alles bewältigen?“ Aber - ich habe mich der Situation gestellt und am Ende waren alle mehr als zufrieden. Das hat mich stolz gemacht, weil ich es mir selbst bewiesen hatte. Wie würdest du deinen fotografischen Stil beschreiben? Mein Stil lässt sich am ehesten als experimentell beschreiben. Verschiedenste Einflüsse aus Illustration, Malerei, Surrealismus, Film, Musik und Psychologie verschmelze ich zu meinem „Elizaveta–Mix“. Mit welcher Kamera hast du begonnen zu fotografieren? Meine erste Kamera war eine Canon 450 d mit zwei Objektiven (85 und 50)! Es folgte rela56 HOLE magazine

tiv schnell mein erster grosser Auftrag: Ein 20-seitiges Shooting für das HYPE Magazine. Ich hatte echt Glück! Worin liegt dein fotografischer Schwerpunkt? Ich fühle mich am Wohlsten mit Inszenierungen und Outfits, die an anmutende Theaterkostüme erinnern. Zu einigen meiner Lieblingsarbeiten gehört meine Kollaboration mit Val Smirnova von AM Model Management. Die Strecke heißt POISON IVY. Sie ist als sterbende, exzentrische Filmdiva, die wir in einem glamourösen, mit Rosen überschüttetem Zimmer aufgenommen haben, einfach unschlagbar! Eine tolle Strecke. Was ist für dich das Beste an deinem Beruf? Die ständig neuen Kontakte zu interessanten, faszinierenden Menschen. Die Möglichkeit mit

anderen Künstlern aus den verschiedenen Disziplinen zusammen arbeiten zu können. Und natürlich die Beschäftigung mit Farben, Formen und Kompositionen. Was war denn dein bisher schönster Augenblick in deiner Karriere? Oh, da gab es tatsächlich schon sehr viele. Zu meinen absoluten Lieblingsmomenten gehören immer die Augenblicke, in denen das Model und ich uns gleichzeitig „fallen“ lassen können. Wenn wir uns dem Kreieren und Festhalten von etwas sehr Fragilem und Zeitlosem völlig hingeben können, dann sind das ganz besonders magische Momente. Spontan fällt mir sofort mein letztes Shooting ein: Mein gesamtes Team stand samt frierendem, in einem Hauch von Nichts bekleidetem Model, auf einer Türen- und fensterlosen Baustelle! Mitten im November. Wir schmissen die zwei riesigen Windmaschinen an, legten

Portishead in der Stereoanlage dazu auf und meine wunderbare Muse bewegte sich taktvoll im Rhythmus der Musik, als gäbe es nichts anderes mehr! Vergessen waren die Minustemperaturen und dass sie fast nichts anhatte. Was blieb, war die Magie, die in diesem Moment vor unseren Augen entstand. Solche Augenblicke sind für mich extrem faszinierend und die Erinnerungen daran treiben mich weiter an. Fotografierst du gern an ungewöhnlichen Orten? Ich mag beides - sowohl Outdoor, als auch im Studio; wobei ich kein Fan des klassischen weiß gestrichenen Studios bin. Ich liebe Räume mit Charakter. Jemand, der im Studio und Räumen besonders toll mit Räumlichkeit und Tiefe spielt, ist in meinen Augen zum Beispiel der Fotograf Stefan Milev. Ein Fotograf, der sowohl Studio als auch Outdoor in Perfektion beherrscht, ist definitiv der englische Fotograf HOLE HOLE magazine magazine 57 57


ELIZAVETA PORODINA

“ICH MAG ES ÜBERHAUPT NICHT, WENN MIR GRENZEN GEZEIGT WERDEN.” und mittlerweile Filmemacher Tim Walker. Würdest Du gern einmal für einen Tag mit einem so berühmten Fotografen tauschen? Definitiv! Egal mit wem, aber mit einem der ganz Großen am Fotografen-Himmel für einen Tag tauschen, das wäre schon toll. Endlose Möglichkeiten im Bereich Styling, Set und Modellauswahl sind eine echte Versuchung. Was sagt man dir nach? Meine Freunde beschreiben mich als eine sehr loyale Person. Beruflich schaffe ich es, im Prozess des Fotografierens eine gute, intime Beziehung zum Model aufzubauen und dies dann auf die Bilder zu übertragen. Was ist für Dich immer wieder eine Versuchung? Meine Lieblingsmodels! (lacht) Gibt es etwas, dass du gar nicht leiden kannst? Haha, ja klar, so etwas gibt es auch bei mir. Ich mag es beispielsweise überhaupt nicht, wenn mir Grenzen aufgezeigt werden. Allzu strikte Vorgaben sind berufliche „Fantasietöter“. Sie behindern mich darin, weitere Ideen zu entwickeln. Abschließend interessiert uns: Auf welche eigene Leistung bist Du innerhalb des vergangenen Jahres besonders stolz? All die Ziele, die ich mir gesteckt habe, habe ich auch erreicht: Ich hatte diverse Veröffentlichungen in den verschiedensten Modepublikationen, eine Repräsentanz und habe noch mehr interessante kommerzielle Kunden kennenlernen dürfen und mit ihnen zusammen gearbeitet. Bis jetzt bin ich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Dinge. Ich hoffe, dass alles so gut weiterläuft, wie bisher. Das wünschen wir dir von ganzem Herzen. Vielen Dank für deine Zeit. Ich danke euch!

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MODE-LEXIKON

fashion glossary

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FOLKROLE STYLE Er ist der Evergreen unter den Modetrends: der Folklore Style. Als Inspiration dienen viele Motive: z.B. russische Matroschkas oder Flamenco-Tänzerinnen. Ganz wichtig sind satte, klare Farben wie Rot, Gelb, Grün und Blau. Details wie bunte Stickereien, Rüschen und Spitzenbordüren dürfen nicht fehlen. Der Schmuck spielt beim Folklore Style eine sehr wichtige Rolle: farbenfrohe Ohrhänger und Halsketten, mehrere Armreifen, Federn, Quasten-Anhänger und Lederschnüren vervollständigen das Outfit. Der Folklore Style: in der Tradition verankert, aber nie bieder!

FADEN Ein Faden ist eine Textilie aus mehreren miteinander verbundenen/verdrehten Fasern. Er ist lang, dünn und biegsam. Er kann gewebt, gestrickt, gewirkt, getuftet oder anders weiterverarbeitet werden, um daraus ein Flächengebilde – Stoff, Kleidungsstück oder andere Textilien wie Teppiche – herzustellen. Ein Faden ist immer nur ein Abschnitt begrenzter Länge eines gezwirnten oder ungezwirnten Garnes. Daher ist die Verwendung des Wortes „Garn“ anzuraten, wenn man von (technisch) unbegrenzten Längen spricht. Beim dicken Faden geht der Begriff in den der Kordel bzw. des Seils oder Taus über, beim dünnen Faden in den des Filaments. Bei der Verpackung spricht man vom sogenannten Bindfaden oder Schnur.

Collage: Sebastian Groß

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Jeunesse Dorée

Eine Momentaufnahme Photography: Ursula Schmitz Styling & Make-up: Maximilian Aichmair Assistent: Sascha Wurzinger Models: Adrian (AMT Agency), Amanda, Anna, Bernd, Julia, Lena, Lorenz, Marcel, Naomi, Weronika Location: Hotel Daniel Wien Produktion für HOLE: Damien Hunter

Naomi – Mantel: Burberry, Bluse: Aglini, Schuhe: H&M Adrian – Brille: Tom Ford, Mantel: Burberry, Cardigan: Comme des Garçons, Hemd: Givenchy, Tasche: H&M 62 HOLE magazine

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Marcel – Rock: Balmain, Oberteil: Stylists own Julia – Kleid: COS, Make-up: Chanel, Smashbox

Sie dürfen scheinbar alles – und tun es auch. Die „goldene Jugend“ ist den reichen und schönen Sprösslingen aus gutem Hause vorbehalten, die in bester Lage wohnen, extravaganten Geschmack haben und sich dementsprechend nur mit teuersten und exklusivsten Dingen umgeben. Sie philosophieren über das Leben oder genießen den Müßiggang.

Naomi – Rock & Bluse: Theory, Schmuck: Anna dello Russo for H&M Adrian – Hemd: Paul Smith, Hose & Gürtel: H&M Weronika – Rock: Paul Smith, Oberteil & Schmuck: H&M, Make-up: Smashbox & Chanel

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An den Wochenenden jetten sie durch die Weltgeschichte: Ein kulturelles Wochenende in New York, zum Shoppen nach Paris und dann zu DER Party nach London. Leichtlebig und genusssüchtig lebt der Nachwuchs dank Daddies’ Kreditkarte auf großem Fuß und konzentriert sich sorglos auf die schönen Seiten des Lebens...

Bezugsquellen: Paul Smith, theory, Balmain, Jil Sander, Moschino, Givenchy, Comme des Garçons, Burberry, Aglini all by Fashionation (erhältlich bei Peek & Cloppenburg Berlin, Stuttgart und Wien 1) sowie COS, H&M. Make-up: Chanel, Smashbox, Lush Accessoires: Tom Ford Eyewear, Urbanears

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Weronika – Bluse & Rock :COS, Lippen: Chanel Lorenz – Oberteil: Givenchy

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Anne –Kleid: Moschino, Brille: Tom Ford, Make-up: Chanel Adrian – Smoking: H&M Anna – Kleid: Jil Sander, Brille: Tom Ford Weronika – Bluse & Rock: COS, Lippen: Chanel Lorenz – Oberteil: Givenchy 68 HOLE magazine

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Amanda – Oberteil & Rock: COS, Lippen: Chanel Bernd – Hose: COS, Oberteil: H&M

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Julia – Oberteil: H&M, Lippen: Chanel Lorenz – Brille: Tom Ford, Headphones: Urbanears, Bademantel: David Beckham for H&M Lena – Shirt: COS 72 HOLE magazine

Amanda – Oberteil & Rock: COS, Lippen: Chanel Bernd – Hose: COS, Oberteil: H&M, Brille: Tom Ford HOLE magazine 73


INSIDER: MIT MELINA MICHNA

INSIDER: MIT MELINA MICHNA

Auf der Suche nach der Mode unserer Zeit Sei t Ja h r hun d e rte n g il t M ode a ls f e st e r B e sta n d te il un s er e r Kul t u r, a l s e i n Sp i e g e l b i l d der Ges e l l s c ha f t. Beson d er s i m le t z t e n J a hr hu nd e rt dien te M od e m e hr u nd m e hr a ls e ine Ar t S p r a ch r o hr, v o r a lle m f ü r di e jünge r e Ge n era t i o n . D o c h w i e ka men beisp i e l s w e i s e di e M o de t r e nds des l et zt en Jahr h u n d e r ts z u st a nde ? K a nn Mode tatsä ch l i ch di e We r t e u nd No r m e n einer Gese l l s ch a f t w i de r sp i e g e ln? O d e r dient s ie ei n f a ch n ur e i ne m Zw e c k? Näml ic h dem , d en m en sc hli c he n K ö r p e r z u bed eck e n u n d z u w ä r m e n? Tats äch l i ch w u r d e M o d e i n d e r Verga n gen h eit a ls g a nz p e r sö nli ch e Aus d r u ck s m ö g li c hke i t g e nu t z t . B es onders deutl i ch zu e r ke nne n a m B e i sp i e l der s o gen an n ten „ F la p p e r g i r ls“ de r z wanzig er Jahr e . Die m od e r n e Fr a u d e r z w a nz i g e r Jah re tr ug ge r a d e g e sc hni t t e ne Kle i d e r in Char l es ton L i ni e , di e d i e w e i b li c h e S ilh ou e tte zu ka sc hi e r e n v e r su c ht en . Die Haa r e tr u g da s F la p p e r g i r l n at ürl ic h kurz – d i e Bo b f r i su r w a r g e b o r e n . Do c h w i e e n tst a nd e n di e se Tr e nds ? Weiß m a n ü b e r di e hi st o r i sc he n Ums tä n d e Be sc he i d, la sse n si c h viel e Mod e e r s ch e i nu ng e n d e r Ve r g a ng enh eit l eic h t n ach v o llz i e he n . S o du r f te n Fra u e n na c h E nde d e s E rs t en Weltk r i e gs zu m e r st e n M a l a r b e it en , un d v or a l l e m w ä hle n g e he n . D e r ers t e S ch r i tt i n R i c ht u ng G le i c hb e r e c h t ig ung 74 HOLE magazine

war g et an – und das v ers uchte vor al l em die jüng ere Generat io n du rch ihre K l eiderwah l zum Aus druc k zu brin ge n : Mit mas k ul inen Haars c h nitte n un d K l eidern , die jeg l ic h e weib liche n Forme n k as c h iert en . I n der Modeg es c h ic h t e g ib t e s za hlre iche Beis piel e wie dies e , an denen die e n ge Verb indung zwis c h en h is t orische n E reig nis s en und Mode zu erke n n e n ist . D oc h g erade in den l et zt en J a hre n sche in t die Mode al s Aus druc k s möglichke it enorm an Bedeut ung v erl ore n zu ha be n . Man k önnt e fas t b eh aupt en , die me iste n Mens c h en unt ers c h ät zen de n We rt de r Mode , denk en in der Mas s e de s An ge bote s nic h t einmal meh r darüb er n a ch , wa s und warum s ie es t rag en . Wo man früh er noc h im A n zu g in s T h eat er oder ins K ino g ing , sche in t es h eut e k eine Reg el n meh r zu ge be n . Woran l ieg t das ? Handel t e s sich um einen deut l ic h erk ennb a re n Generat ions wec h s el ? O der ist e s e in f a ch nur ein v on der Ges el l s c h af t a kze ptie rte r, rev ol ut ionärer Modewande l? Viel l eic h t s ind die Ant worte n a uf die se Frag e wenig er b ei denjenige n zu suche n , die s ie t rag en , al s v iel meh r be i de n e n , die s ie k reieren . Zah l reic h e De sign e r üb ers c h wemmen mit ih ren Kolle ktion e n Jah r für Jah r den Mark t . U n d e in e derart ig e Reizüb erf l ut ung ka n n le icht zur Gl eic h g ül t ig k eit b eim Ku n de n f ü hre n , s odas s es irg endwann eg al zu se in s c h eint , was man t räg t .

Auch im ge se llscha f tliche n Umf e ld f in de t ma n An tworte n a u f die Fra ge , wa rum Mode im e ige n tliche n Sin n e me hr un d me hr a u s un se re r G e se llscha f t zu ve rschwin de n sche in t . Sie spie ge lt ta tsä chlich a u ch he u te n och die a ktu e lle n Ve rhä ltn isse u n se re r G e se llscha f t wide r:

Kle idun g s s t ücke d ie f rühe r e in ma l e in e r b e s t immt e n Sz e n e z ug e o rd n e t we rde n ko n n t e n o d e r s o g a r p o lit is che G e sin nun g e n v e rkö rp e rt e n , w e rd e n he u te lä n g s t in Ma s s e n pro d uz ie rt un d ha be n s o ihre n urs p rün g liche n C ha rme ve rlor e n .

Nä mlich e in e r G e se llscha f t , die Kle idun g in M a sse n produzie rt , e in e n Tre n d n a ch de m a n de re n kü n stlich e rze ugt un d da mit die Kä uf e r schlichtwe g ü be rf orde rt .

Doch s o ha t n un ma l j e d e s J a hrz e hn t se in e g a n z e ig e n e n , v o n g e s e lls cha f t liche n Umstän d e n pro v o z ie rt e n Mode e rs che in un g e n . Im Mo me n t mö g e n un s die a kt ue lle n G e p f lo g e n he it e n vie lle i cht e in w e n ig me rkw ürd ig e rschein e n , d o ch im mo d e g e s chicht liche n Rückblick a uf d ie s e s J a hrz e hn t w ird die G l o b a lis ie run g , mit ihre n e n d lo s e n Mögli chke it e n , e in e e n t s che id e n d e Ro lle spie le n .

Da zu kommt , da ss e s zu min de st hie rzula n de he u tzu ta ge ve rgle ichswe ise we n ige j un ge M e n sche n gibt , die durch ihre Kle idu n g e in e Botscha f t ü be rmitte ln möchte n . Lie gt da s a n de r de rze it ve rhä ltn ismä ßig ru hige n politische n La ge in De utschla n d? Erin n e rn wir un s a n die Stu de n te n prote ste de r 68 e r J a hre : An ge sa gt in de r lin ke n Sze n e wa r vor a lle m da s so ge n a n n te P a lä stin e n se rtu ch . Es sollte e in Z e iche n se tze n , Solida ritä t mit de n P a lä stin e n se rn ze ige n . Mittle rwe ile j e doch sche in t da s P a lä stin e n se rtu ch se in e ursprü n gliche Be de utu n g ve rlore n zu ha be n , e s wu rde lä n gst a uf de n Cha ra kte r e in e s hü bsche n Acce ssoire s re du zie rt . Von de r ursprü n gliche n „Me ssa ge “ blie b n icht vie l übrig .

Me l ina Mich na s t ud ie rt a n d e r Mo d e s chule Nürn b e rg

Abe r vie lle icht ge hört a ll die s e in f a ch zum Z e itge ist de s 21. J a hrhu n de rts. Logisch , da ss die f ortschre ite n de P roduktion sve rla ge ru n g in s Au sla n d n icht ohn e Kon se q ue n ze n ble ibt . HOLE magazine 75


THE LOOK Photography: Uta Seelos, Assistent: Tolgahan Polat, Styling: Isabell Thiemann-Pohl Hair & Make-up: Julia Gรถtz, Model: Alexandra (eastwestmodels)

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Body: Simone Ricker Bathing cap: adidas Stockings: Hudson Bag: Mina Vatter HOLE magazine 77


Two pieces/patent leather: seen by Chloe Lingerie: Simone Ricker Bracelets & Headgear: Mina Vatter 78 HOLE magazine

Lingerie: Simone Ricker Seal coat: Vintage, Stylist`s own Sox: Hudson Shoes: GUCCI HOLE magazine 79


UTA SEELOS

Blitzinterview mit

UTA SEELOS Die gebürtige Lüneburgerin Uta Seelos arbeitet bereits seit über 11 Jahren professionell als Fotograf in . Zusammen mit ihrem Partner Alexander Seeboth betreibt sie ein 320qmFotostudio für höchste Ansprüche . Jeder hat hier seine eigenen Kunden und dennoch ergänzen sie sich perfekt . Die 46-jährige wohnt und arbeitet in der Nähe von Heidelberg und bevor sie mit ihren ersten Analog-Aufnahmen begann , war sie selbst viele Jahre als Visagistin tätig . Wir wollten Uta näher kennenlernen und haben sie in ihrem Studio besucht . HOLE: Hallo Uta, welche Kunden sprichst du an und wie wird dieses großzügige Studio genutzt? Uta: Wir sprechen Kunden im Werbebereich an. Bei mir sind das Bereiche in der Modebranche. In unserem Studio werden außerdem Food-Aufnahmen realisiert, sowie Still-Life- und Produktaufnahmen. Welchen Vorteil hat deine Ausbildung zur Visagistin und wie lässt du dein Können in deine fotografische Arbeit einfließen? Make-up-Jobs mache ich für meine Arbeiten schon lange nicht mehr, da ich mich ausschließlich auf die Fotograf ie konzentrieren möchte. Durch meine Kenntnisse in diesem Bereich habe ich aber sicherlich einen großen Vorteil, da ich das Gefühl für Styling und Make-up schon mitbringe. Was fotografierst du am Liebsten? Mein Schwerpunkt liegt in der Fotograf ie von Menschen. Was fasziniert dich an deinem Beruf? Mich immer wieder aufs Neue auf Menschen einzulassen, ihre Emotionen und Persönlichkeiten in meinen Aufnahmen widerzuspiegeln und Szenerien zu erschaffen, dass ist das Faszinierendste an meinem Beruf. Meine Selbständigkeit erlaubt mir hier ein großes Maß an Flexibilität.

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Eine Kundin kommt zu dir und möchte Fotos von sich machen lassen. Wie sieht ein typisches Vorgespräch aus und welche Dinge sollten deine Kunden immer beachten? Für mich ist es wichtig mit dem Kunden für das Gelingen eines Projektes in einem ausführlichen Gespräch, die Grundsteine zu legen, um mich mit frischen Ideen ganz auf den Kunden einlassen zu können. Auf welche Dinge könntest du beruflich nicht verzichten? Auf meine Selbständigkeit, die Flexibilität und Kreativität mit Menschen zusammen arbeiten zu können, darauf möchte ich nie verzichten müssen. Übernimmst du die anschließende Postproduction selbst? Die Retusche versuche ich immer auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Oftmals erkenne ich in vielen Bildern nur noch im Ansatz die Fotograf ie. Die hauptsächliche Arbeit wird oftmals über die extreme Bildretusche gemacht. Zum Nachteil, meiner Meinung nach, und auf Kosten der Aufnahmen. Gibt es ein Projekt, das du dir unbedingt einmal erfüllen möchtest? Ich plane Projekte immer recht spontan und dann mit aller Leidenschaft. Meistens sind die freien Arbeiten das Salz in meiner Suppe.

Blouse: Patrick Mohr Laces top: Dolce & Gabbana Pant: Simone Ricker Shoes: Asics Bracelets: Mina Vatter HOLE magazine 81


UTA SEELOS

„Die Unschärfe lässt dem Betrachter mehr Möglichkeiten der Interpretation!“

Du hast schon für diverse Marken und Namen gearbeitet. Welches Shooting war für dich absolut besonders oder verrückt? Besonders sind für mich immer die Arbeiten, die mit meinem Team mit viel Spaß und Freude entstanden sind. Und das sind sie fast alle. (lacht) Wie bereitest Du Dich auf ein neues Foto vor? Bist Du die Planerin oder eher der intuitive Typ? Ich habe zu jedem Projekt schon vorher Bilder, Szenerien und Ideen im Kopf. Beim Shooting lasse ich mich aber spontan auf mein Bauchgefühl ein. Kommen wir zu deinen Fotos hier im Magazin: Was steckt dahinter? Die Bilder haben zum größten Teil Bewegungsunschärfe und sind deshalb lebendiger. Mir gefallen Bilder ohne großes Posing. Die Unschärfe lässt dem Betrachter mehr Möglichkeiten der Interpretation . Wo siehst du dich in der Zukunft? Und wo würdest du dich am Liebsten in der Zukunft sehen? Ich mache das, was mir Spaß macht und kann mir beruflich nichts schöneres vorstellen. Zur Zeit arbeite ich an einem Kalender einer großen Modelagentur.

Fringe belt: Maiso Martin Margiela Lingerie: Simone Ricker Bracelets & Bags: Mina Vatter Shoes: GUCCI

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Sun glasses: Paul Smith Feather boa: Mina Vatter Gloves: Roeckl Pant: Simone Ricker 84 HOLE magazine

Dress: Alexander Wang Bra: Simone Ricker Shoes: Chanel Bag: Mina Vatter HOLE magazine 85


Fairy ales T Design/ Styling: Sayuri Bloom Model: Amelie S. Hair: Stephan Mall Photographer: Nikolaus Grünwald Location: „Schwarzwälder Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, Gutach“ Jewellery: Konplott Shoes: Zara

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SAYURI BLOOM

Blitzinterview mit

SAYURI BLOOM Sayuri Bloom ist im Alter von sechs Jahren von Dresden in den Schwarzwald gezogen . Als gelernte Graf ikdesignerin hatte sie mit Stoffen und Mode erst einmal gar nichts am Hut . Erst seit einem Jahr ist sie intensiv als Stylistin tätig, konnte aber schon in kürzester Zeit diverse Erfolge verbuchen . Ein Schreibtischjob kam für sie nie in Frage , sagt sie . Wie sie nach einer abgeschlossenen Ausbildung ihr Leben noch einmal umkrempelte und ihrer Leidenschaft folgte , verrät sie uns im Interview. HOLE: Wie kamst du zum Beruf der Stylistin? Sayuri: Eindeutig über Umwege! Ich habe eine Ausbildung als Grafikdesignerin gemacht. Mein damaliger Art-Director hat eines Tages zu mir gesagt: „Sayuri, ich glaube, dass deine Liebe zu Stoffen noch viel größer sein muss, als zum Papier.“ Er hatte Recht. Das hat man dann auch sehr stark in meiner Abschlussarbeit bemerkt. Wieso? Was hast du gemacht? Bei meiner Abschlussarbeit habe ich komplett alles selbst genäht, was an Kleidung gebraucht wurde. Auch meine Anzeigen waren immer sehr Fashion behaftet. Nach meiner Studienreise nach Tokio, hat mich das Stofffieber dann vollends gepackt. Du warst in Tokio? Erzähl uns davon. Ich war sehr begeistert von der immensen Vielfalt der verschiedenster Stile. Tokio ist voll davon und jeder lebt sich so aus, wie er es möchte. Zumindest in bestimmten Vierteln, wie z.B. in Shibuya, geht man dort sehr viel freier mit Kleidung um. Nachdem ich zurück in Deutschland war, habe ich viel ausprobiert und das auch mit den verschiedensten Fotografen getestet. Wie ging es dann in deiner Karriere weiter? Ein Jahr später habe ich die Ausbildung zur Modedesignerin gemacht und bin nun als Stylingassistentin bei Peggy Schuller in Paris. Es ist gut, anderen Stylisten über die Schulter schauen zu dürfen. Man lernt schließlich nie aus. 88 HOLE magazine

Wie würdest du dich selbst beschreiben? Ich bin sehr diszipliniert und fröhlich. Zudem bin ich sehr neugierig. Dies spiegelt sich auch in meinen Arbeiten wieder. Deine Arbeiten sind sehr unterschiedlich. Wie kommst du auf immer neue Ideen? Ich kombiniere sehr gern Dinge mit anderen Sachen, die nicht unbedingt aus dem Fashionbereich kommen. Ich sehe gerne, wie sich etwas entwickelt. Wenn ich etwas kreiere, dann bin ich bis zum letzten Stich gespannt, was daraus wird. Ich verändere auch ganze Stoffe und probiere generell viel aus. Mein erster großer Auftrag war damals von OPTI Zip Milano. Sie baten mich, mit Reißverschlüssen zu experimentieren und daraus Kleidungsstücke zu machen. Es hat einfach unglaublich viel Spaß gemacht. Seitdem entwerfe ich immer mal wieder Kleider aus untypischen Materialien. Aber normalerweise du hast schon einen Plan für deine Stylings? Natürlich habe vorher eine gewisse Vorstellung, aber bin doch immer wieder überrascht und neugierig, wie es am Ende dann an einer Person aussieht. Es bleibt immer spannend. Was würdest du sagen, ist das Beste an deinem Beruf? Ich ziehe einfach gerne Menschen an. Schon früher habe ich für meine Puppen Kleider aus Mullbinden gebastelt oder unsere Bettwäsche zerschnitten, nur um daraus etwas zum Anziehen zu basteln. Mein Beruf HOLE magazine 89


SAYURI BLOOM

„Am Liebsten habe ich opulente und voluminöse aufwändige Kleidungsstücke!“

ist immer spannend. Ich muss mich ständig auf verschiedenen Themen vorbereiten, die entsprechend benötigten Kleidungsstücke beschaffen oder auch selbst entwerfen. Ich liebe die Herausforderung, etwas Vorhandenes wild zu kombinieren und dabei mein Werk immer direkt vor Augen zu haben. Die Vorstellung allein, man könne dieses oder jenes so und so kombinieren- das genügt mir nicht. Ich muss es sehen! Was war dein bisher schönster Augenblick in deiner Karriere? Eine Person, die zu mir sagte, dass sie schon so lange mit mir zusammen arbeiten wolle und dabei meine eigenen Sachen benutzen wollte und sich unglaublich über meine Zusage gefreut hat. Das Funkeln in den Augen und die Freude darüber, das hat mich schon sehr glücklich gemacht. Ehrlich gesagt, gibt es viele kleine und große Dinge, die schön waren und sind. Ob mein eigenes Kleid auf dem „Foto des Monats“ in der BURDA, das Matrixvideo von OTTO FOTOSTUDIO oder ein Interview auf der Designfesta in Tokio. Das waren alles schöne Augenblicke. Am meisten berührt mich aber Wertschätzung. Wenn sich Fotografen nachträglich bei mir für meine Arbeit bedanken und mir sagen, wie stolz sie auf diese Arbeiten sind. Das ist ein schönes Gefühl. Worauf legst du deinen Schwerpunkt bei deiner Arbeit? Am Liebsten habe ich opulente und voluminöse, aufwändige Kleidungsstücke, die viel Raum einnehmen und zum Träumen einladen. Ich arbeite sehr gern auf der märchenhaften Ebene.

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Viele Fotografen sagen über mich, wenn nicht mindestens ein Kleidungsstück dabei ist, das irgendwie an ein Märchen oder entfernte Welten erinnert oder aus viel Material gemacht wurde, dann würde etwas fehlen. (lacht) Das hast du auch diesmal für HOLE gemacht. Erzähl uns etwas zu deiner „Märchen-Strecke“! Ich wohne im schönen Schwarzwald und ich habe einfach viel Platz und Ruhe um über Vieles nachzudenken. Dazu gehe ich in den Wald und sammle Materialen. Ich bastele viel herum oder baue mit Fotografen sogar ganze Sets auf. Für diese Strecke beschloss ich, beim Museum Vogtsbauernhof anzurufen, um eine Erlaubnis für ein Shooting auf genau diesem Hof zu bekommen. Die Mischung von meinen Kleidern und dieser Umgebung kam mir zu Anfang zwar sehr merkwürdig, aber doch sehr passend vor. Man sieht, es ist eine bunte Mischung von Wirklichkeit und Fantasie. Ich habe die Märchen etwas versteckter eingebaut. Manchmal erkennt man sie auf den ersten Blick, bei anderen muss man sich schon ein wenig mehr mit Märchen auskennen. Also darf der Betrachter wiederum seine Fantasie benutzen und überlegen, um welches Märchen es sich handelt. Mir war es wichtig, dass auch Märchen aus anderen Ländern zu sehen sind. Als kleines i-Tüpfelchen fand ich dann diese schönen Stücke von KONPLOTT. Ich habe mich sehr gefreut, als ich den Schmuck für die Strecke zur Verfügung gestellt bekommen habe, denn er ist sehr passend. So habe ich bei dem Motiv „Aschenbrödel“ beispielsweise die

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SAYURI BLOOM

SAYURI BLOOM

Linsen durch das Perlenarmband dargestellt. Ich glaube, heute lesen Kinder nur noch wenig Märchen. Das ist schade, denn Märchen haben immer eine Aussage oder eine Lehre. Ich liebe Märchen! Erst vor kurzen habe ich wieder ein Märchenbuch gelesen. Aber du machst nicht nur märchenhafte Stylings? Natürlich arbeite ich auch sehr gern in anderen Richtungen. Ich bleibe sehr flexibel und diese Arbeiten gehören dann mitunter auch zu meinen Favoriten. Die Strecke „Black Horse“, die in einem amerikanischen Magazin erschien oder meine Glühbirnenstrecke mit Thomas Kettner, bei der ich zwar viel Material verbraucht habe, es aber durch eine Malerfolie einen anderen Touch erhielt. (Die Strecke kann man in HOLE 5 betrachten.) Ich habe aber ein bestimmtes Lieblingsbild, das schon sehr alt ist: „Like a rolling stone“. Es zeigt so ziemlich alles, was ich gerne habe. Auch der Name passt sehr gut zu mir. Mit wem wurdest du gern einmal einen Tag tauschen? Mit Grace Coddington. Ihr allein über die Schultern schauen zu dürfen, wäre für mich schon der Wahnsinn. Sie ist einfach unglaublich und sehr inspirierend. Ich übernehme bei manchen Shootings auch den Kreativpart und es macht einfach so viel Spaß, sich etwas auszudenken und es dann realisieren zu können. Du bist ein rundum fröhlicher Mensch. Gibt es Situation, in denen du dich aufregst? Ja, natürlich bin ich auch mal angestrengt. Wenn absolut keine Harmonie im Team entstehen möchte oder man nur miteinander redet, weil man etwas braucht oder wissen möchte. Gegenseitiger Respekt und Kommunikation sind mir sehr wichtig. Es ist ein stressiges Business, das teilweise von harten Worten geprägt ist, aber man sollte nie den Spaß an der Sache verlieren.

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Das kann ich mir bei dir auch schwer vorstellen. Worüber kannst du denn so richtig laut lachen? Über mich selbst. (lacht) Manchmal bin ich ganz schön tollpatschig. Ab und zu sind meine Äußerungen auch so zweideutig dass ich Jeden damit amüsiere. Das sorgt zumindest für gute Laune im Team. Ich bin ein Wirbelwind, der manchmal spinnt. Aber meine Art kam bis jetzt immer gut an. Deswegen würde ich mein kleines Chaos in mir auch nicht ändern wollen.

Wer wolltest du als Kind sein? Jetzt bitte nicht lachen, aber ich bin fasziniert von Karl Lagerfeld und Alexander McQueen! Diese Männer begleiten mich mein ganzes Leben. Und ich wollte immer wie Gret Palucca tanzen können. (Deutsche Tänzerin und Tanzpädagogin, Anm. d. Red.) Was ist für dich eine richtige Versuchung? Italienisches Fruchteis! Auch im Winter! Ich esse so viel Eis, wie ich in manchen Shootings

Stoff verbrauche. Außerdem backe ich unglaublich gerne Cupcakes und Torten, die ich manchmal auch zu Shootings mitbringe und im Team verteile. Und die hast du auch jetzt zu Weihnachten gebacken? Na klar! Weihnachten fahre ich natürlich nach Hause. Ich liebe Dresden immer noch, diese Stadt ist atemberaubend schön. Ich komme sehr gern in meine Geburtsstadt zurück, der Großteil HOLE magazine 97


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SAYURI BLOOM

meiner Familie wohnt noch dort. Und es gibt Dresdner Christstollen! Schenke uns zum neuen Jahr bitte noch eine Lebensweisheit. All you can do is to be you, whoever that is. (lacht) Und: Ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag. Man sollte sich niemals verstellen oder vorgeben, jemand anderes zu sein, der man gar nicht ist. Ich bin mir selbst immer treu geblieben. Und damit fahre ich sehr gut. Ich freue mich auf das neue Jahr 2013.

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