E P O H
HOPE Magazine
IS
HOPe IN THE AIR
THIS is THE FIRST ISSUE
L’art et l’éspoir de vivre
La découverte du désir
Hoffen auf Liebe und Leidenschaft, rauschendes Meer und weite Horizonte, den Wind im Haar und die Sonne im Herzen fliegen wir auf und davon...
Immer auf der Suche nach neuen, schönen Objekten, um sie auf sich zu tragen und um sich damit einzuhüllen.
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L’essence de la création —
Die stetige Entfaltung von Inspiration, Intuition und Interpretation welche uns antreibt immer in Bewegung zu sein.
Marisa & Sybille
Rubrik Hope:
Illustration: GIGI BURN
Emballent l‘espoir Fotografie Katrin Elmer Text Suzana Kovacevic
L’amour s’égare, au long de la vie. Le soleil est rare, et le bonheur aussi-->
Mais tout bouge au bras de Melody. Les murs d’enceinte du labyrinthe---->
s’entrouvent sur l’infini.
Dépression au dessus du jardin Jane Birkin
What the f*** does hope mean? Hässliche Glückwunschkarten, Gedanken, Milch, Oberschenkel, Fingernägel, Glück, Anrufe, Briefe, Blicke, Horizont, die perfekte Jeans, Duft nach Regen, frisches Brot, Schlüssel und Weisheit. Das sind die Dinge, die Leuten in meinem Umfeld zum Thema Hoffnung einfallen. Natürlich wurden sie mit der Frage überrumpelt und konnten sich keine zuckertütentaugliche Weisheit dazu einfallen lassen. Aber insgesamt, was soll man nun davon halten? Auf den ersten Blick mag es so scheinen als hätte jemand blindlings Wörter aus einem Duden ausgwählt und notiert. Doch nehmen wir uns an den Händen, bilden einen Kreis und beugen uns über die durcheinandergewürfelten Assoziationen. In der einen Ecke drängen sich die ganz konkreten Begriffe die in Richtung Silvestervorsätze tendieren („Hoffentlich wirkt sich das Yoga positiv auf meine Oberschenkel aus“). Denen gegenüber, in der Überzahl, wie auf einem Pausenhof, verächtlich ihre Überlegenheit demonstrierend, die älteren Schüler. Klassiker der nichts- und eben doch alles-sagenden Begriffe wie Gedanken, Glück, Horizont. Sie wähnen sich als etwas Besseres, weil sie grosse Gefühle und hehre Ideale suggerieren. Doch ist damit dem undefiniert davonglitschenden Begriff Hoffnung genügend entsprochen? Da erhebe ich meine weiss behandschuhte Hand und sage stramm wie ein säuberlich gekämmter Polizist: hmm, ich weiss ja nicht.Mir gefällt nämlich das verwandte mittelniederdeutsche (oder war es althochdeutsch?) „hopen“ viel besser. Jaaaaa, ihr lieben Kinderlein, da steckt nämlich Weihnachten, Geburtstag und Ostern in einem Wort. Damals bezeichnete man damit „ hüpfen, vor Erwartung unruhig springen, zappeln“. Und was sehe ich prompt ins Bild rennen vor meinem inneren Auge? Ein Mädchen mit Schleife, das Seidenpapier raschelnd wegreissen und etwas Prächtiges auspacken. Das ist es doch, der Moment kurz vor dem Seidenpapier, das ist Hoffnung, das ist hopehope.
Rubrik INDIVIDUALS: Mensch, Faszination, Antrieb, Leidenschaft.
Illustration: GIGI BURN
Lucy Prchal — INTERVIEW Stylistin, 25 Jahre, und als Freelancerin. www.lucyp.ch
Text Fabienne Walter Fotografie Sybille Steindl
MIT LU CYS FR AN DA AGEN S LEBEN :
Arbeitet für VIVA TV , die Agentur Scout in Zürich
Darf man sich e ine Hose auch z weimal kaufen wenn man sie w , irklich super fi ndet?
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Denkst Du, dass Zürich einen eigenen Look hat? In Zürich hat es ziemlich viele mutige Personen und ich sehe immer wieder gut gestylte Leute. Das ist natürlich ein Stück weit immer Ansichtssache, aber meiner Meinung nach sind es vor allem diejenigen in meinem Alter und darüber, welche gut gekleidet sind. Bei den Jugendlichen sieht es ganz anders aus. Sie sind alle gleich angezogen und dazu kommt, dass sie sich oft sehr unvorteilhaft kleiden; sie haben einfache keine Ahnung von Stil. Meist tragen die Mädels knallenge Jeans und einen kurzen Pulli dazu, wobei dann gezwungenermaßen der Bauch raus schaut. Warum kleiden die sich eigentlich so ähnlich und dazu dann noch so schlecht? Das habe ich mich schon des Öfteren gefragt. Ich besuchte früher die Rudolf – Steiner Schule und da waren wir weit davon entfernt, so etwas wie einen einheitlichen Stil zu haben. Bei uns in der Schule waren bedruckte Shirts oder Neonfarben leider nicht willkommen. Ansonsten gab es bei uns aber alles zu sehen. Die anderen Kinder im Quartier hatten jedoch schon damals alle in etwa die gleichen Kleider an. Auch bei den heutigen Jugendlichen hat dieses einheitliche Auftreten sicherlich mit einem Mitläuferdruck zu tun; der Druck immer die richtige Marke zu tragen und ja nicht negativ aufzufallen. Das sind alles mit Gründe dafür, weshalb ich finde, dass diejenigen, welche die Pubertät schon hinter sich haben, meistens die besser gekleideten sind. Sie entwickeln einen eigenen Stil.
Wie denkst Du über die Modebranche im Allgemeinen? Ich denke schon, dass das Klischee der „oberflächlichen Modebranche“ noch immer weit verbreitet ist. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die Menschen nicht verstehen, dass man sich einfach für Mode interessiert und dies auch eine Form ist sich auszudrücken. Wobei viele, die in der Modebranche tätig sind, diesen Lifestyle, dieses Klischee durchaus leben. Sie möchten auch gerne nach einem Shooting mit der Crew noch Party machen und sich die „Nase pudern.“ Das ist auch in Ordnung. Mich persönlich interessiert das nun mal überhaupt nicht. Sicherlich wurde ich auch schon einmal nicht wieder gebucht, weil ich solche Dinge nicht mitgemacht habe. Ich war diesbezüglich mit meiner Agentur Scout sehr ehrlich und sie vermitteln mich eigentlich nur noch für Jobs, bei welchen sie wissen, dass ich da in Ruhe meiner Arbeit nachgehen kann. Sie würden mich jetzt auch niemals mit irgendwelchen Starfotografen für zwei Wochen nach Ibiza schicken.
Wenn man s ich nic entsch ht zw eiden ischen kann, zwei F darf m arben an da nn bei de kauf en?“
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Orientierst Du Dich in Deinem Job als Stylistin an den Trends, welche die grossen Labels setzen? Ich denke schon, dass man automatisch ein wenig mit den Trends mitgeht und ich muss mich natürlich aufgrund meines Jobs informieren, was Trend ist und versuche mir mit Bildern der Shows einen Überblick zu verschaffen. Wenn ich ein Tutorial habe, dann muss ich mich nach den Trends dieser großen Labels richten, auch wenn sie mir persönlich vielleicht nicht so gefallen. Wenn ein Magazin präsentieren will, was kommendes Jahr Trend sein wird, dann muss ich mich zwangsläufig bei den Grossen orientieren. Bei VIVA sieht es ein wenig anders aus. Gerade die Moderatoren von VIVA, die in der Öffentlichkeit stehen und selber auch ein gewisses Gespür für Trends haben, möchten sich oft in eine bestimmte Richtung bewegen. Dies ist vielmehr eine persönliche Angelegenheit; ich gehe sehr auf die unterschiedlichen Menschen und Charaktere ein und wir entwickeln dann gemeinsam ein Image für sie.
Empfindest Du einen harten Konkurrenzkampf unter den Stylisten in Zürich? Ich habe es eigentlich nie als Konkurrenzkampf betrachtet. Auch wenn ich jemanden kennen lerne, der auch im Styling– Bereich arbeitet, dann ist es für mich eher eine Möglichkeit des gegenseitigen Austausches, gerade eben über Fotografen oder über Agenturen. Es ist eigentlich mehr eine gegenseitige Hilfe. Es gibt sicherlich unheimlich viele Leute, die gerne als Stylisten arbeiten möchten. Viele haben auch Modedesign studiert und merken dann, wie hart es ist damit Geld zu verdienen. Aufgrund davon eröffnet sich noch schnell die Option Styling. Aber die Agenturen beschäftigen eigentlich in der Regel nur sehr wenige Stylisten und somit gibt es womöglich schon einen gewissen Konkurrenzkampf.
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Hast Du in Deiner Familie und in Deinem Freundeskreis viele Menschen, die auch in der Modebranche tätig sind? Nein eigentlich gar nicht. Ich habe eine gute Freundin, die auch in dieser Branche arbeitet. Sie macht Haar & Make-up; auch bei VIVA, da haben wir uns auch kennen gelernt. Mit ihr kann ich mich sehr gut austauschen, was unsere Arbeit betrifft, aber ich bin auch wirklich froh, wenn ich nach Hause kommen kann und einfach über ganz andere Themen reden kann. Gerade gestern habe ich einen guten Freund, der gar nicht aus meiner Branche kommt, an eine Präsentation mitgenommen und als wir von da weggegangen sind, sagt er zu mir:“ Das ist jetzt also Deine Welt, nicht wahr?“ Ich antwortete ihm dann, dass dies ein Teil davon sei und ich jetzt aber alles andere als unglücklich darüber sei, mit ihm weiter zu gehen um einen Abend ohne Mode zu genießen.
Suchst Du bewusst auch einen Ausgleich zu Deiner Arbeit? Ja, in gewisser Weise schon. Ich habe auch in meinen letzten Ferien in Italien gemerkt, dass ich zwei Wochen lang überhaupt nicht darauf geachtet habe, was die Leute so tragen und habe mich ganz und gar nicht mit diesem Thema beschäftigt. Höchstens unbewusst; wenn am Strand bei vereinzelten Badegästen die Etikette aus der Badehose hervorkam, dann stresste mich das durchaus. In Zürich gehe ich in solchen Momenten auch wirklich zu den Leuten und weise sie darauf hin. Ich kann das halt nicht immer machen, denn an einem Ort wie dem Letten kommt dies einfach zu oft vor.
Fotorafie: Tom Bauer (www.tombauerphotography.com) Styling& Kette: Lucy Prchal
ine e rf a d h c Wie ho ein? s g n u n h c e Natelr
Ist es schlimm, d ass ich immer n och ein Nuscheli ha be zum Schlafen ?
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Was bedeuten Dir Kleider und Styling? Wie wahrscheinlich für viele Leute, so sind die beiden Dinge auch für mich die schönste Nebensächlichkeit der Welt. Man braucht es vielleicht nicht unbedingt, aber für mich sind Kleider sehr wichtig. Ich finde sie einfach toll und gehe sehr gerne shoppen; zum Glück konnte ich dies zu meinem Beruf machen. Morgens wähle ich meine Bekleidung nach Lust und Laune aus. Mal die weiten Jeans, dann die enge Röhre oder auch ein Kleid. Hängt immer davon ab, wonach mir gerade der Sinn steht.
Wo kaufst Du Deine Kleider? Eigentlich überall. Am meisten kaufe ich jedoch am Flohmarkt und in Secondhand – Geschäften ein; ich gehe aber auch häufig zu H&M und ich liebe Zara über alles. Ab und zu leiste ich mir ein etwas teureres Stück, dann aber eher aus Geschäften wie dem Mississippi, Erbudak oder Dings. Ich habe einen Schal von Missoni, welcher mein Luxusstück darstellt und ich war über lange Zeit verliebt in eine Chloe – Tasche. Diese stand im Laden, niemand hat sie gekauft und sie hat nur auf mich gewartet. Vor kurzem habe ich sie mir dann endlich geleistet und habe mich so sehr darüber gefreut. Die Neuigkeiten der Luxus – Labels verfolge ich mit großem Interesse, aber ich muss nicht unbedingt selber in deren Kleidern rumlaufen. Da ist aber dieser Kaschmirpulli aus der Stella Kollektion (WI 06 / 07), welchen ich, hätte ich gerade Geld zum verpulvern, sofort kaufen würde – aber nicht weil Stella draufsteht, sondern einfach weil es ein Hammer – Pullover ist. Ich bin kein Luxusmädel, das passt einfach nicht zu mir. Wenn ich zum Beispiel den Missoni – Schal trage, achte ich darauf, dass der Rest meines Outfits etwas „abgefuckter“ daherkommt.
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Bist Du der Meinung, dass Kleider eine Wirkung nach aussen tragen können? Auf jeden Fall. Ich würde nicht in völlig zerrissenen Jeans an ein Meeting mit jemandem gehen, der mir einen guten Job vermitteln könnte. Ich setze in meinem Beruf Kleider auch gezielt ein; und nicht nur Kleider spielen in so einem Moment eine Rolle; es geht ganzheitlich um ein gepflegtes Auftreten.
Luc y Sta s Mod tem e ent – : Schneide t Eure Ze ttelchen Unterhos an Bade en ab! Da - und s macht mich ras end.
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Wo lässt Du Dich inspirieren? Ich denke ich lasse mich hauptsächlich von der Strasse inspirieren, aber sicherlich auch von Film und Fernsehen; allgemein von den verschiedenen Medien. Ich weiß es oft gar nicht so genau. Was ich aber schon früher bemerkt habe ist, dass ich eine gute Nase habe für Entwicklungen oder Tendenzen, die sich abzeichnen. Oft probiere ich zu Hause einfach Dinge aus oder ich habe einen Look gesehen, der mir gefällt und bastle dann daraus irgendetwas. Es kann schon auch sein, dass ich es mal irgendwo gesehen habe und es dann einfach auf meine Weise umsetze, aber ich kann jeweils nicht mehr nachvollziehen, woher ich es hatte. Ich kann mich beispielsweise noch gut daran erinnern als ich mich regelrecht auf die Suche begeben musste bis ich diese quergestreiften Shirts gefunden habe. Ich war in Army – Shops und habe echte russische Marine T – Shirts für sehr viel Geld kaufen müssen und etwa ein Jahr später konnte man sie überall erwerben. Eine weitere Inspirationsquelle sind für mich sicher auch Musikvideos. Musik war schon immer ein wichtiger Faktor meines Lebens; ich habe lange auch selber Musik gemacht. Ich schaue mir sehr viele Clips an und lade mir auch immer die neuesten Songs runter, aber dies tue ich nicht einmal nur immer im Hinblick auf die Mode, sondern einfach weil es m ich interessiert und dabei nehme ich wahrscheinlich auch unbewusst Vieles auf.
Könntest Du Dir vorstellen auch mal Styling- bzw. Trendberatungen ausserhalb der Modebranche zu machen? Zum Beispiel im Bereich der Innenarchitektur? Ja, auf jeden Fall. Ich finde solche Dinge total spannend. Ich habe auf privater Basis auch schon mal eine Trendberatung beim Styling einer Bar gemacht. Dabei habe ich oft aufgrund eines Bauchgefühls Entscheidungen getroffen. Ich denke in diesen, nicht – modischen Bereichen muss ich einfach noch viele Erfahrungen sammeln; auch um eine gewisse Sicherheit zu erlangen und um zu wissen, dass ich mich auf mein Gefühl verlassen kann. Ich weiß jeweils nicht genau weshalb mir etwas zusagt oder nicht, wie gesagt, es sind sehr spontane Entscheidungen.
NINA EGLI — INTERVIEW Zürich / New York Schmuckdesignerin von Toujours Toi www.toujourstoi.com
Collage NINA EGLI Fotografie Erika Larsen (www.erikalarsen.com)
NINA EGLI New York City / Zürich
Handarbeit kommt immer mehr. Stickereien, Spitzen mehr Liebe und verzauberung.
BERLIN BERLIN — LIEBE GRÜSSE Fotografie und Impressionen PAM RUF
NINA HAGEN : BERLIN
Deborah: 28 Jahre, Dramatikerin & Anje: 29 Jahre, Graphic Designerin
Osten, Westen werden hell, Ja die grosse Stadt ist schnell! Christoph: 33 Jahre, bildender Künstler, www.stohead.de
NINA HAGEN : BERLIN
Marilou: 28 Jahre, Popart Künstlerin
Send me a postcard if you please C‘est royale, c‘est manifique
Felix: 31 Jahre, Musikproduzent
Rubrik Tendencies: Richtung, Bewegung, Beobachtung, Möglichkeit, Neigung
Illustration: GIGI BURN
FUCK SUSHI — Ein Abgesang Fotografie Julia Brütsch (www.juliabruetsch.ch ) TEXT Michael Hitz
PRODUKTION Sybille Steindl
Fuck Sushi Oder warum die Esskultur verreist Der Trend geht manchmal gar verschlungene Pfade. So auch bei meinem letzten Geschäftsessen. Da gab es zum Apéro in ein vertrocknetes Algenblatt eingewickelte Reispampe. Dass darin müffelig-rohe Fischstücke miteingerollt waren und man das Ganze dann in eine faulige Tunke tauchte setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Als ich mich darüber bei der Organisatorin beschwerte wurde ich schroff zurechtgewiesen, dass Sushi (genau!, diese eingewickelte Reispampe) eine japanische Delikatesse sei und wir uns in einer der derzeit trendigsten Sushibars von Zürich befänden. Demütig zog ich mich in eine Ecke zurück und dachte an die Apéros vergangener Tage:
Pastetchen, Carpaccios, Frittatas und das immer ewig leckere Vitello Tonnato – alles Dinge die meinen Gaumen immer wieder aufs Neue zu erfreuen vermochten. Da stand ich nun und beobachtete unsere illustre Runde. Verstört sah ich, wie unsere in Essensfragen ansonsten immer sehr zurückhaltende Empfangsdame und Langzeitbulimikerin, ihre Essstäbchen mit erlesener Fingerfertigkeit führend, äusserst lassziv an einer sojasaucengetränkten Sushistulle herumknabberte. Ihr Gegenüber, der Fitnessjunkie aus der Steuerabteilung mit der Solariumbräune, dem schütteren Haar und den steroidgeschrumpften Hoden (russische Eier sind übrigens überaus köstlich), stopfte die Sushis gleich
Hoch erfreut über die kalorienarmut haufenweise in sich rein. In einer angeregten, von falschem Wimpergeklimper und Schmatzern untermalten Unterhaltung, zeigten sie sich hocherfreut über die Kalorienarmut und Bekömmlichkeit dieser japanischen Traditionsspeise. Ich kam ins Grübeln, dachte dabei an Japan und die Japa-
ner, und da ich zugegebenermassen wohl einer der Menschen mit den weitaus meisten Vorurteilen bin, schwirrten Dinge wie: „klein“, „kleinschwänzig“, „schlitzäugig“ und „völlig hirnverbrannte Fernsehsendungen“ in meinem Kopf herum. Wollen die Europäer tatsächlich japanisch werden? Worin liegt das Interesse einer evolutiven Rückentwicklung. In meinem von Hunger gequälten Hirn brodelten neue Verschörungstheorien. Die Machtergreiffung der Diätenfreaks und Kalorienzähler steht bevor, seht ihr es denn nicht? Heute ist es noch eine harmolose Sushi-Bar morgen wird
Weicht zurück ihr essterorristen der Besitz von Bratfett unter Strafe gestellt. Das hedonistische Zeitalter geht in eine Ära körperlicher Geisselung über. Die Digitalwaagenfanatiker untersagen den lukullischen Genuss. Nach mehreren Schweissausbrüchen fühlte ich mich langsam unwohl. Halluzinierte ich bereits? Ich wollte diese Brutstätte der Bodyphilen schnellstmöglichst verlassen. „Weicht zurück ihr Essterroristen“, schrie ich ihnen wutentbrannt entgegen und erntete dafür verstörte Blicke. Endlich draussen kam ich zu mir, ich schämte mich - aber nur ein bisschen. Noch immer hatte ich einen Mordsappetit. Ausserdem spürte ich, dass ich etwas tun musste. So entlschoss ich mich, nachdem ich im Johanniterbräu angekommen war, das Lokal erst wieder zu verlassen
nachdem ich zwei Portionen Riesenschnitzel-PommesFrites und die gesamte Auswahl der Dessertkarte gegessen hatte. Es bedurfte einer enormen Willensanstrengung die Waldbeertorte mit Vanilleeis auch noch zu Ende zu essen, doch danach fühlte ich mich toll. So lange bis ich realisierte, dass ich derartiglich vollgestopft nicht mehr selber gehen konnte. Nach langen und harten Verhandlungen, die sogar den Gaza-Streifen befriedet hätten, liess ich mich vom Kellner gegen eine Gebühr in einem Rollstuhl, den ich dem freundlichen Paraplegiker am Nachbartisch, ebenfalls gegen eine Gebühr, geliehen hatte, zum Taxistand chauffieren. Nachdem mich der Kellner mit Hilfe des Taxifahrers ins Auto gehievt hatte, verblasste jedoch meine Erinnerung. Ich kam am nächsten Morgen an meine Haustür angelehnt zu mir– immer noch pappsatt. Auf wackeligen Beinen stapfte ich in meine Wohnung und liess mich aufs Sofa plumpsen. Bereits tüftelte ich an einer Ausrede für meine Arbeitskollegen. Doch anstatt am Montag zur Arbeit zu erscheinen, entschloss ich mich kurzerhand ins Piemont zu fahren, um fernab jeder Sushibar meinen feinschmeckerischen Erfahrungsschatz zu erweiteren. Man glaubt es kaum: Bei den Piemontesen gibt es zur Vorspeise „Lardo“ hauchdünn geschnittenes Schweinefett, das man leicht gesalzen um überdimensionierte Grissinis wickelt. Als ich diese Diliziösität zu mir nahm, dachte ich intensiv über Nahrungsmittelexport nach Japan nach.
Rubrik Fashion: Darstellung, Bild, Form, Ausdruck, Ästhetik. Illustration: GIGI BURN
Extenddddd yourself Idee & Realisation Gigi Burn & Marisa Pichler (www.extend-yourself.tk)
Fotografie Raphaela Pichler (www.raphaelapichler.ch) Hair & Make-up Monica Wyssling Models Gigi Burn & Monica Santana
Love - Love, Love, Love, Love, Love, Love, Love, Love, Love, Love, Love, Love, Love, Love
Unconditionallove Produktion Sybille Steindl Fotografie Raphaela Pichler (www.raphaelapichler.ch)
Hair & Make-up Anja Grassegger (www.grassegger.ch) & Tamara Menniti
Patrizia Jaeger: 30 Jahre, Stylistin/ Kostümbildnerin JOSHUA LITTLE RICHARD: 2,5 Jahre
Nicola Fischer: 30 Jahre, Hair & Make-up Artist Finn: 2 Jahre
Judith Rogenhofer: 36 Jahre, Mum, Designerin & Mitgründerin des Accessoires Labels SJEL Maximilan: Im Bauch
Claudia Oswald: 40 Jahre, Mum, Gion: 6 Jahre Nic: 4 Jahre
La tentation rouge Fotografie STEPHAN SCHACHER (www.shocker.ch)
Hair&Make-up ANN SANDER @ Scout Model MARTINA LEY @ Scout Styling PATRICK HÄUSERMANN (www.patrick-hausermann.com)
Kleid mit silbernen Pailletten & Schuhe: PRADA Kette: ROBERTO CAVALLI
Langer Samtrock, Top & Pink farbene Satinschleife: DRIES VAN NOTEN. Schuh: GUCCI Kette
Krokolederjacke mit Pelz & Kette: ROBERTO CAVALLI. Paillettenjupe: BLUMARINE. Brille: MARNI. Schuhe: GUCCI.
Cocktailkleid: MARC JACOBS Schuhe: CHRISTIAN LACROIX Kette: ROBERTO CAVALLI
Samtkleid mit Pailletten bestickt, & Kette: ROBERTO CAVALLI. Schuhe: GUCCI
Lurexkleid mit Pailletten und Federn, & Schmuck: ROBERTO CAVALLI Schuhe: GUCCI
Kleid mit Applikationen und Stickereien, Hut & Schuhe: PRADA
Tree Hugging Fotografie Katrin Elmer Styling Sybille Steindl Models Marianne & Pascal
Dress: WOODWOOD Glasses: Stylists own
Dress/Skirt: WOODWOOD Leggins: MBYM Shoes: Stylists own
Jacket: WOODWOOD Cap/Bandana: MODELS OWN Shirt: WOODWOOD
Ziphoody:WOODWOOD Pants: WOODWOOD Shoes: MODELS OWN
Dress: WOODWOOD
Ziphoody: WOODWOOD T-Shirt: WOODWOOD Cap/Bandana: MODELS OWN
Ziphoody:WOODWOOD Pants: WOODWOOD
HER: Ziphoody: WOODWOOD Jacket: WOODWOOD Leggins: MBYM HIM: Jacket: WOODWOOD Cap: MODELS OWN
Ziphoody: WOODWOOD Pants: WOODWOOD Bag: WOODWOOD
Overal: WOODWOOD Belt: Stylists own
Ziphoody: WOODWOOD T-Shirt: WOODWOOD Cap/Bandana: MODELS OWN
Feldforschung PArt 1 Fotografie Gina Folly Styling Sarah Fischer/Jenny Nyfeler Assistent Fotografie Philippe Reinau
Luxus vs. Purismus /Above: URSI & FRANKI On the right : RAMON
Alt vs. Jung /Above: VRONI On the right : LUZIA
Fashion Freaks / Above: JENNY On the right : THOMAS
MATERIALRECHERCHE IDEE Verena Zeller
Fotografie Raphaela Pichler (www.raphaelapichler.ch) Hair & Make-Up Katja Jaisli Model Maria Baer
Materialrecherche Meine Recherchen habe ich rund um das Thema Teppich und Billigprodukte angelegt. Ich wollte das, was man sonst mit Füssen tritt oder gar nicht erst wahrnimmt, hervorheben. Der alte Webteppich aus meiner Küche, ein Recyclingprodukt aus Stoffresten gepresst, entpuppte sich, einmal geöffnet, als reichhaltiger Werkstoff. Die unterschiedlichsten Stoffresten lösten sich heraus, sie haben alle die gleiche, durch die Webschnüre eingequetschte Struktur. Von Hand zusammengenäht mit den Webschnüren des Teppichs entstand ein neues Material. Die einstigen Kleider, die später verbraucht als Stoffresten zum Teppich gewebt wurden, sind wieder zurück, wiederhergestellt, nicht mehr zu erkennen als Teppich noch als ursprüngliches Kleidungsstück. Wird der Teppichunterleger aus Gummigranulat mit der Hitze eines alten Bügeleisens behandelt stinkt es ziemlich, aber das weiche, schaumartige Material lässt sich zum festen, gummiartigen Stoff pressen. Unterschiedlichste Farben, Strukturen und Stoffe lassen sich damit verbinden und verleihen der so billig anmutenden Substanz eine kühle Eleganz. Das störrische Teppichvlies, organisch wirkend, aber total aus Plastik, ist ein sehr widerstandfähiges Material.
Erst die 300 Grad Celsius des Heißföns hauchten dem toten Material mit einer krustenartigen Struktur Leben ein. Entstanden sind drei Kleidungsstücke mit total unterschiedlicher Ausstrahlung, die Trägerin aber mit dem Charme einer modernen Amazone umgibt. FHNW Hochschule für Gestaltung und Kunst Institut Mode-Design Modul: Entwurf : Körper + Material 1. Semester Wintersemester 06 | 07 10.1.2007 - 07.3.2007 Verena Zeller
Portrait Fotografie Raphaela Pichler (www.raphaelapichler.ch) Styling Marisa Pichler Hair & Make-up Mirjam Krucker MODEL Ruth Burn
RUTH 1/Kleid: H&M Halstuch: H&M Kacke: Stylists own
RUTH 2/Zip Hoody: H&M Uhr: Paul Frank Shirt: H&M Kette: Dings
Henry James The Ambassadors
Live all you can – it’s a mistake not to
RUTH 3/Kleid: Woodwood Kette: König Walter Shirt: H&M Kette: Dings
RUTH 4/Pulli: H&M Kette: Jumbo&Franz karl weber
RUTH 5/Kleid: H&M Ohrringe: Stylists own
There must be always an end
This
And IS it
Contributors: —
les enfants terribles: Sarah Fischer, Styling Gina Folly, Photography Jenny Nyfeler, Styling Alle aus Basel
Raphaela Pichler: Fotografin Zürich www.raphaelapichler.ch info@raphaelapichler.ch
Julia Brütsch: Fotografin Zürich www.juliabruetsch.ch julia.bruetsch@bluemail.ch
Gigi Burn: Student LGK HGKZ Zürich www.extend-yourself.tk
Verena Zeller: Basel Studentin K+K HGK FHNW Basel verenachristina.zeller@stud.bb.fhnw.ch
Katrin Elmer: Fotografin Zürich katrin.elmer@gmx.ch
Anja Grassegger: Hair & Make-Up Artist Zürich / New York www.grassegger.ch anja@grassegger.ch
Michael Hitz: Schreiber Zürich Devoted $lave
Pam Ruf: Grafikerin / Designerin Zürich / Berlin www.haesslerruf.com info@haesslerruf.com
Mirjam Krucker: Hair & Make-up Baden www.cuttingedgecompany.ch
Monica Wyssling: Hair & Make-up Artist Zürich mwyssling@yahoo.com
Alban schelbert: Graphic-Designer Zürich / Amsterdam albanschelbert@gmx.ch
Fabienne Walter: Studentin HGKZ Style & Design fabienne_walter@bluemail.ch
Katja Jaisli: Hair & Make-up „Material katjajaisli@bluewin.ch
Suzana Kovacevic: Art Buyer Zürich suzana.kovacevic@gmail.com
Stephan Schacher: Fotograf Zürich / New York www.shocker.ch info@shocker.ch
Patrick Häusermann: Stylist Zürich www.patrick-hausermann.com info@patrick-hausermann.com
We‘d like to thank these people —
To all the contributors and: Luki Wietlisbach Renato Soldenhoff Nicola Fischer Judith Rogenhofer Patrizia Jaeger Claudia Oswald Renata Fritschi Chantal Pochon Laurence Desarzens Christian Klinner Lucy Prchal Nina Egli
Christoph Hässler Werner Steindl Jacqueline Steindl Roland Brümmer H.P. Endras Daniela Glarner Johannes Elmer Sonam Schneider Peter Pichler Elsbeth Pichler Monica Santana Michel Herzog Julie Labhardt René Zibold Claudio Nold
Tamara Menniti Ruth Burn Daniela Mitidieri Mark Rinderknecht Pascal Grünefelder Marianne Friedli Maria Baer Catherine Schlumberger Dominique Stalder Paula Scheidt
E P O H
HOPE www.hopehope.ch