Stübben magazin 200604

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S Das St端bben Magazin Ausgabe 4 / 2006

www.stuebben.com

SUSANNE RIMKUS Die Gest端tleiterin von Warendorf OLAF PETERSEN Parcours so spannend wie ein Krimi URLAUB GANZ ANDERS Working Holidays an irischen K端sten


Inhaltsverzeichnis Das sollten Sie lesen 02 TOP EVENTS Tipps und Termine 04 INTERVIEW OLAF PETERSEN „Ein guter Parcours ist spannend wie ein Krimi“ 06 ERSTES FESTIVAL DER SINNE Traditionsunternehmen luden ein nach Schloss Hugenpoet 07 STÜBBEN GEWINNSPIEL Mitmachen lohnt sich 08 GESTÜTLEITERIN SUSANNE RIMKUS Linienvielfalt garantieren trotz modischer Strömungen in der Zucht 10 WORLD EQUESTRIAN GAMES AACHEN 2006 Weltmeisterschaften in sieben Disziplinen 12 SOMMERSPECIAL WORKING HOLIDAYS Der etwas andere Urlaub an Irlands malerischer Küste 14 SOMMERSPECIAL PFERDEPFLEGE Gesund durch die Outdoor Saison 15 SPRINGTALENT Der Edelweiss C.S. de Luxe von Stübben 15 ZWEI SPITZENSÄTTEL FÜR DEN NACHWUCHS Laurus S und Laurus D

Top Events Tipps und Termine REITSPORT MESSE PRO PFERD 20. bis 23. April Im österreichischen Hollabrunn bieten über 100 Aussteller Produkte und Attraktionen rund ums Pferd. Exquisites Riding Equipment von Stübben zeigt die Firma 4Horses Stockerau an ihrem Stand. Mehr als ein Dutzend Pferderassen präsentieren sich auf der sechsten Pro Pferd unterm Sattel, in rasanten Stunts oder als Sportpartner für Kinder. Publikumsmagnet sind die Westernreitshows mit dem mehrfachen Europameister Gerold Dautzenberg. Ein weiteres Highlight ist die Modenschau mit Showturnierkleidung, vorgeführt von Models auf Pferden. NEUSTÄDTER FOHLENFRÜHLING 13. Mai Markt und Präsentation der Fohlen in Brandenburg, im Hauptgestüt Neustadt Dosse. Als „Fest für die ganze Familie“ zieht der Fohlenfrühling Besucher aus dem gesamten Bundesgebiet an. CHIO AACHEN 17. bis 21. Mai Besucher des CHIO in der Aachener Soers dürfen sich auch 2006 auf die sportlichen Höchstleistungen internationaler Spitzenstars im Reitsport freuen. Das diesjährige „Weltfest des Pferdesports“ will unter dem Motto „50 Jahre +1“ Erinnerungen und Emotionen wecken. Die Eröffnungsfeier lässt alte Disziplinen aufleben und verspricht ein Wiedersehen mit Sportlegenden wie Hans Günter Winkler.

IMPRESSUM Herausgeber Joh's Stübben KG Postfach 102128, Ostwall 185, 47798 Krefeld Verantwortlich für den Inhalt Ralph Stübben Gesamtherstellung und Konzeption Dr. Ulrike Schupp Communications Wichmannstr. 4, Haus 10 Süd, 22607 Hamburg Telefon 040 - 86628991, www.us-redaktionsbuero.de Redaktion Dr. Ulrike Schupp, Wolf Zimmermann Schlussredaktion Jan Brinkhoff Grafische Gestaltung und Produktion Detlef Schlottmann Bildredaktion Norbert Schmidt Titelfoto Jacques Toffi Druckvorlagenherstellung Ute Ruschmeyer Druck Hartung Druck + Medien

CSI EINDHOVEN 25. bis 28. Mai Niederländisches Springderby mit Wertungsprüfungen der Stübben International Amateur Challenge 2006 Das Topevent in der idyllischen Atmosphäre rund um den „Karpendonkse Plas“ bietet vier Tage lang Pferdesport auf höchstem Niveau. Über 85.000 Besucher strömen jährlich zum einzigen offiziellen „Derby“ der Niederlande. Auch beim diesjährigen Concours Hippique erwartet die Zuschauer neben internationalen Springprüfungen und nationalen Dressurprüfungen ein attraktives Rahmenprogramm. XIII. LANDGESTÜTSTURNIER PRUSSENDORF 02. bis 04. Juni Ein Championats Turnier, das Reitsportfans nicht versäumen sollten! Auf dem Landgestüt Sachsen-Anhalt stehen tierische Berühmtheiten wie die Ausnahmehengste Monte Bellini und Canterbury.


Foto: Jacques Toffi

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Weltmeisterschaften in sieben Disziplinen – Aachen 2006

CSIO LUZERN 01. bis 04. Juni Weil das Nationenpreisturnier ein Top-Anlass von nationaler und internationaler Bedeutung ist, darf ausnahmsweise sogar an Pfingsten geritten werden. Der Kanton Luzern erteilte eine Spezialbewilligung für die Durchführung des Super- League- Turniers. Sport- und Unterhaltungsanlässe sind in der Schweiz an hohen Feiertagen verboten. Die Stübben GmbH präsentiert an ihrem Stand in Luzern edles Reitsportzubehör.

DEUTSCHE ISLANDPFERDEMEISTERSCHAFTEN UND JUGEND CUP 27. bis 30. Juli Das Gestüt Forstwald liegt in der Nähe von Blankenheim in der Eifel an der Grenze zum Nationalpark. Hier werden die Deutschen Islandpferdemeisterschaften ausgerichtet. Die Isländer treten nicht nur in ihren speziellen Gangarten „Tölten“ und „Rennpass“ gegeneinander an. Sie zeigen auch in allen anderen Disziplinen, was sie können. Besucher schätzen in Blankenheim „Natur Pur“ ohne jegliche Reitverbote.

CSI REDEFIN 13. bis 17. Juli Vor der malerischen Kulisse des Landgestüts in Mecklenburg Vorpommern wird hochkarätiger Sport in einzigartiger Atmosphäre geboten. Beim CSI Redefin konkurriert auch 2006 ein internationales Teilnehmerfeld. Zuschauer freuen sich auf anspruchsvolle Dressurprüfungen und die Gala Show.

COUNTRY FLAIR AUF DEM BUCHHOLZHOF 06. August 2006 Nicht nur Reitsportfans finden auf dem Buchholzhof in Mühlheim an der Ruhr eine umfassende Ausstellung mit attraktiven Angeboten und Aktionen rund ums Pferd und ums Landleben.

CSI ASCONA 28. bis 30. Juli Hochkarätig besetztes Spitzenturnier im Tessin mit Wertungsprüfungen der Stübben International Amateur Challenge 2006. Im Jahr 2000 für Reitsportförderer, Pferdebesitzer und Pferdefreunde ins Leben gerufen, geht die Stübben Amateur Challenge inzwischen in die dritte Runde. Teilnehmer kommen aus Italien, den USA oder den Vereinigten Arabischen Emiraten, um auf der Bühne der Stars live mit dabei zu sein.

WORLD EQUESTRIAN GAMES 20. August bis 03. September Die WEG sind 2006 neben dem CHIO das zweite Top-Sport Ereignis in der Aachener Soers. 800 Sportler aus 50 Nationen messen sich miteinander in den Disziplinen Springen, Dressur, Eventing/Vielseitigkeit, Fahren, Distanzreiten, Voltigieren und Reining/Westerndressur. Etwa 900 Pferde und eine halbe Million Besucher werden erwartet. 15 Medaillen und ein Preisgeld von mehr als 1,35 Millionen Euro gilt es zu gewinnen.


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Olympische Spiele Athen 2004 – Parcoursdesigner Olaf Petersen mit seiner Ehefrau

Interview „Ein guter Parcours ist spannend wie ein Krimi“ Auf internationalen Turnieren gilt Olaf Petersen als einer Top- Kreativen in seiner Branche >>> Der Mann traut sich was: Das olympische Springturnier 1988 in Seoul entführt begeisterte Zuschauer und Spitzensportler in eine phantastische Welt aus mythischen Drachen und magischen Figuren. Mit reiner Seide bespannt, schmücken riesige Fächer die Hindernisse. Jedes für sich ist ein Kunstwerk, das sportliche Herausforderung und Landestradition verbindet. Etwas völlig Neues auf dem Turnierplatz und damit auch ein Sprung ins kalte Wasser. Olaf Petersen wird mit einem Schlag zum Tagesgespräch und zum Trendsetter der Branche. Inzwischen ist der innovative Parcoursdesigner seit über zwanzig Jahren auf allen großen Turnieren der Welt zuhause. Er war offizieller Ausstatter der Olympischen Spiele in Sydney. Und auch 2004 in Athen bestimmte er, welche Hindernisse sich den besten Springreitern der Welt auf dem Weg zum begehrten Edelmetall in den Weg stellen sollten. Fünf Weltcup-Finals, sieben Welt- und Europameisterschaften und mehr als 100 Weltcup-Springen brillierten

mit den Entwürfen des gefragten Deutschen. Wir wollten von ihm wissen, was ihn an seinem Beruf am meisten begeistert, wie ein Parcours entsteht und was ein guter Parcoursgestalter den Pferden abverlangen darf. Woran arbeiten Sie gerade, können Sie ein wenig von Ihrem aktuellen Projekt berichten? Zur Zeit arbeite ich an dem Design neuer Hindernisse für ein arabisches Land. Das Thema ist die Verbindung von alter arabischer Kultur mit dem heutigen Leben in dieser Region. Für mich sind Hindernisse im Parcours das Bühnenbild für unseren Sport. Die sportliche Anforderung ist der eine Teil im Springreiten – ein Hindernis von 1,50 m Höhe bleibt immer 1,50 m hoch. Es ist jedoch ein entscheidender Unterschied, ob das Hindernis einfach so gebaut wird oder ob es zum Beispiel etwas über die Kultur, das Farb- und Formempfinden eines Landes aussagt. Hindernisse können und sollten Geschichten erzählen.

Wie entsteht ein Parcours? Wie sehen die einzelnen Arbeitsschritte aus? Ein Parcours entsteht in zwei Schritten. Der erste ist die Arbeit im stillen Kämmerlein zu Hause. Jeder Turnierplatz hat andere Abmessungen. Die Linienführung ist das Wichtigste im Parcours. Durch eine gute, harmonische Linie kommen Rhythmus und Dynamik und die Kraft unseres Sports zu Ausdruck. Daran arbeite ich zu Hause mit einer Computeranimation. Ich bestimme dann auch, wo Steilsprünge und Oxer stehen sollen oder wo die Kombinationen gebaut werden. Schritt zwei ist die Gestaltung auf dem Turnierplatz. Hier entscheide ich je nach Bodenverhältnissen, wie hoch und wie breit die Hindernisse sind, wie die Distanzen zwischen den Sprüngen und in den Kombinationen sein sollen. Was begeistert Sie besonders an Ihrer Arbeit? Jedes Turnier, jeder Tag, jedes Springen ist neu. Wie Leichtathleten oder Fußballer


Sie haben sogar eine Schule für Parcoursdesign mitbegründet… Die „Aachen School of Course Design“ ist ein Projekt, das Prof. Dr. Arno Gego und ich ins Leben gerufen haben. Wir geben Parcours Designern aus der ganzen Welt Gelegenheit, einmal jährlich in einem intensiven zehntägigen Kurs ihre Kenntnisse zu erweitern. Neben Arno Gego und mir unterrichten unter anderem Bodenexperten, Turnierveranstalter, Richter und Marketingfachleute. Am Ende der Ausbildung steht der Test zur Aufnahme in die internationale Parcours Designer Liste der FEI. Wer Interesse hat, kann sich mit mir in Verbindung setzen unter www.Olaf-Petersen.com. Sie sind auch als Unternehmer sehr erfolgreich. Wie lässt sich das mit Ihrer Arbeit an den Turnierplätzen dieser Erde verbinden? Ich war über viele Jahre als Unternehmer in der papierverarbeitenden Industrie tätig. Vor sieben Jahren habe ich dann mein neues Unternehmen gegründet, und wir liefern inzwischen Hindernisse und Reitsportartikel in mehr als fünfzig Länder.

Arbeit macht mir einfach Spaß. Ich reise gern, und der weltweite Parcoursbau öffnet manche Tür und schafft Verbindungen. Was wünschen Sie sich für den Reitsport in den nächsten fünf Jahren? Ich hoffe, dass sich unser Sport auch in Ländern entwickelt, in denen Springreiten noch nicht so populär ist. Heute findet der Sport hauptsächlich in Europa und Amerika statt. Als die FEI zum Beispiel vor fünf Jahren eine eigene Weltcup-Liga in den arabischen Ländern einführte, gab dies einen gewaltigen Schub in dieser Region. Sowohl die Anzahl der Turniere wie auch die Qualität des Reitens nahm erheblich zu. Ich selbst bin jetzt viel in Asien tätig und hoffe, dass dort eine ähnliche Entwicklung stattfindet. Was wünschen Sie sich persönlich für Ihre weitere Karriere? Gesundheit, körperliche und geistige Fitness, um noch viele Jahre meine Erfahrung weitergeben zu können. Und die Unterstützung durch meine Familie, die viel Verständnis für ein unruhiges Leben aufbringen muss.

Fotos: Jacques Toffi

haben auch Pferde und Reiter ihre Formhöhen oder -tiefen. Ich beobachte meine „Kundschaft“ vom 1. Januar bis zum 31. Dezember. Dabei versuche ich, mich bei der Aufgabenstellung in jedem Springen an ihren Bedürfnissen zu orientieren. Die Faszination ist, dass in jedem Springen meine Kreativität gefragt ist. Die Antwort auf die Frage, ob der Parcours gut oder weniger gut war, kommt sehr schnell. Sofort nach jedem Springen. Da habe ich dann nicht nur gute, sondern auch schlechte Ergebnisse. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Parcours Designer zu werden? Ich habe viele Jahre lang Springen geritten. National und international. Allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Ich war nie ein Ass. Dafür gehörte ich zu den Reitern, die häufig etwas an den Parcours auszusetzen hatten, die wir reiten mussten. Kritik ist der erste Schritt, es dann besser zu machen, der zweite. Ich fand sehr schnell heraus, dass ich als Gestalter von Springbahnen wesentlich talentierter war als eben als Reiter. Wie wichtig sind modische Trends im Parcoursdesign? An sich kenne ich keine modischen Trends. Unser Sport ist ein lebender Sport, so wie Tennis, Fußball oder Leichtathletik. Diese Sportarten entwickeln sich immer weiter. Man kann das nicht als modischen Trend bezeichnen. Natürlich gibt es da auch mal die eine oder andere Fehlentwicklung, wie zum Beispiel das zu starke Abfragen von Distanzaufgaben. Zu viel ist niemals gut. Wie viel darf ein Parcours Pferd und Reiter abverlangen. Worauf sollte man dem Pferd zuliebe achten? Immer an die Grenze des Möglichen zu gehen in Höhe, Breite und Distanz, ist kontraproduktiv. Pferde müssen zunächst Vertrauen aufbauen, um ab und zu Höchstleistung zu zeigen. Etwas unter Höchstmaß zu bleiben, ob im A- oder S-Springen, ist sicherlich für die meisten Springen sinnvoll. Der Charakter der Prüfung sollte sich nicht ändern. S muss S bleiben. Mein Rat: Die Parcours sollten nicht zu lang sein. Pferde müssen die Lust behalten und nicht ausgepowert werden. Haben Sie Tipps, um Pferde auf schwierige Parcours optimal vorzubereiten? Das ist die Tätigkeit von Trainern und Ausbildern. Wir Parcours Designer müssen Aufgaben im Parcours abfragen. Dabei ist es für jeden guten Parcours Designer wichtig zu wissen, wie diese Aufgaben gelöst werden können. Wir dürfen nichts dem Zufall überlassen. Eine gute Ausbildung als Reiter und das Gefühl für das Machbare sind Grundvoraussetzungen, die ein guter Parcoursgestalter mitbringen sollte.

Olaf Petersen: „Pferde müssen Vertrauen aufbauen, um Höchstleistungen zu zeigen”


Premiere „Festival der Sinne“ auf Schloss Hugenpoet Acht Traditionsunternehmen luden ein zum Blick hinter die Kulissen Foto: Heinz Albers

Fausel Biskamp, Schloss Hugenpoet und Uhren Blome. Die Einladung zum „Festival der Sinne“ auf Schloss Hugenpoet war ein Dank an treue Kunden, die an diesem Tag weder kaufen noch zahlen sollten. Stattdessen genossen sie die Köstlichkeiten aus der Küche des Schlosshotels und informierten sich an den Präsentationsständen der Hersteller. Die Joh’s Stübben KG stellte neben exklusiven Comtesse- Taschen, gewebt aus echtem Rosshaar, den neuentwickelten, exklusiven Springsattel „Stübben Status“ vor. Künftige Besitzer können individuelle Details wie die Gravur der Efterplatte, die Farbe der Nähte oder der Beschläge selbst auswählen. Der Status ist handgefertigt. Er besticht durch die weiche Linienführung,

>>> Zwischen Düsseldorf und Essen liegt eine Oase, die Besucher aus aller Welt magnetisiert: ein Schlosshotel, umgeben von einem glitzernden Wassergraben. Wer das hochherrschaftliche Gebäude anschaut, käme von sich aus nicht auf die Idee, dass der Name „Hugenpoet“ ursprünglich „Krötenpfuhl“ bedeutet. Zum Interieur, in dem warme Farben und feine Stoffe dominieren, gehören Sandsteinkamine aus der Spätrenaissance. Prächtige Treppen aus schwarzem Marmor führen in die oberen Stockwerke. Es gibt viel zu entdecken im einstigen Wasserschloss Karls des Großen. Kaum ein Ort wäre geeigneter für das erste „Festival der Sinne“. Rund 500 Gäste folgten am 11. September der gemeinsamen Einladung der acht inhabergeführten Traditionsunternehmen aus der Region Düsseldorf, um auf Schloss Hugenpoet bei den beliebten Fachgeschäften und Herstellern einmal hinter die Kulissen zu schauen. Gegen den Trend (fast) alles auf die Schnelle, ohne Beratung, dafür aber möglichst günstig zu erstehen, setzen die acht Unternehmen ein „Bündnis für Qualität“: Neben dem Komfort individueller, aufwendig gefertigter Produkte zählt das persönliche Gespräch mit dem Kunden. „Die Liebe zu unseren Produkten verbindet uns“, sagt

Hugenpoet - früher das Wasserschloss Karls des Großen, heute international ein gefragtes Hotel (links), Schlossinterieur mit schwarzen Marmortreppen und historischen Sandsteinkaminen Michael Lübbert, Inhaber vom Schlosshotel Hugenpoet. „Deshalb wird bei uns mit höchsten handwerklichen Fähigkeiten und in alter Familientradition hergestellt, ausgewählt oder weiter verarbeitet.“ Zur jüngst gegründeten Qualitätsoffensive gehören neben dem Traditionsunternehmen Stübben, als Hersteller exquisiten Riding Equipments, auch das Blaue Palais, F.G. Conzen, Franzen, die Parfümerie Schnitzler,

vollnarbige, anilin gefärbte Leder und besonderen Sitzkomfort. Der Clou ist ein Sattelnagel mit einem sorgfältig eingefassten, blauen Saphir in der Mitte. Auch das umfangreiche Servicepaket zum Stübben Status, das für die ersten fünf Jahre kostenlos ist, kann sich sehen lassen: Innerhalb Deutschlands wird der Sattel auf Kundenwunsch einmal im Jahr zu einer gründlichen Inspektion abgeholt. Der Besitzer er-


Das Stübben Magazin 06_07 hält derweil einen Ersatzsattel. Verschleißteile wie Sattelstrupfen werden kostenlos ersetzt. „Mehr als 100 einzelne Arbeitsschritte sind notwendig, bevor ein Sattel in den Verkauf geht,“ sagt Ralph Stübben, Inhaber der Joh’s Stübben KG. „Die meisten davon sind Handarbeit.“ Ein Stübben Sattel hält bis zu dreißig Jahren. Kenner sammeln das edle Marken Reitsportzubehör wie andere Schmuck. Sie sind stolz auf eine Sattelkammer mit einer Kollektion der unterschiedlichsten Satteltypen. „Dabei interessieren sich keineswegs nur Käufer von Luxusprodukten für unsere Sättel und Accessoires. Wir sprechen diejenigen an, die sich lieber wenige Qualitätsprodukte kaufen als viele billige Wegwerfartikel,“sagt Ralph Stübben. Konkurrenz gibt es bei den acht Traditionsunternehmen nicht. Zu unterschiedlich sind ihre Angebote: Im Blauen Palais glänzen Schmuckkreationen aus Tahitiperlen. Exquisite Uhren finden Kenner seit Ge-

Stübben Status: Ein blauer Saphir schmückt den Sattelnagel nerationen bei Uhren Blome. Das Schnitzler Beauty Institut bietet neben der typgerechten kosmetischen Behandlung, rare Düfte, die sonst kaum zu bekommen sind. Fausel und Biskamp gelten als eine der ersten Adressen in Sachen Einrichtung, während Kunstkenner seit nunmehr 150 Jahren ihre Bilder bei F.C. Conzen rahmen lassen oder die Ausstellungen des Hauses besuchen. Für Porzellan, Glas und Silberwaren aller führenden Manufakturen, Kristallerien und Silberschmieden steht der Name Franzen. Eigens angereist zur Präsentation auf Schloss Hugenpoet waren Porzellanmalerinnen, der ungarischen Manufaktur Herend. Sie demonstrierten mit feinem Pinsel und ruhiger Hand, wie viel Können notwendig ist, um auch nur ein einziges Porzellanmotiv zu gestalten. Das „Festival der Sinne“ wird etwa alle zwei Jahre stattfinden. Für die Zeit dazwischen sind zusätzliche Aktionen geplant, die den geschichtlichen Hintergrund und das Entstehen der Qualitätsprodukte erfahrbar machen.

Stübben Gewinnspiel Mitmachen lohnt sich >>> Mit etwas Glück gewinnen Sie ausgewählte Produkte aus dem hochwertigen Stübben Sortiment – vom eleganten Trensenzaum „Wicklow“ bis zum praktischen Pflegeset oder einem Stübben Basecap. 1. Wie heißen die beiden neuen Kindersättel von Stübben? 2. Wer gestaltete 1988 den Parcours in Seoul? 3. Wie viele Warmbluthengste gehören zum aktiven Hengstbestand auf dem Landgestüt Warendorf?

1. PREIS 2. Preis 3. Preis 4. bis 6. Preis 7. bis 10. Preis

EIN STÜBBEN TRENSENZAUM WICKLOW Ein Stübben Blouson Eine Stübben Schabracke Stübben Bandagen Ein Stübben Pflegeset, bestehend aus einer Tube Hamanol, einer Dose Sattelseife, einer Bürste „Handy“ 11. bis 15. Preis Ein Stübben Basecap Die Gewinner erhalten Gutscheine, die sie in Stübben Centern aus dieser Ausgabe einlösen können. Lösungen mit Telefonnummer und Adresse bis zum 31. JULI 2006 an: Redaktion „Das Stübben Magazin” c/o Dr. Schupp Communications, Wichmannstraße 4, Haus 10 Süd, 22607 Hamburg. Stichwort: „Riding Equipment.” Oder Sie nutzen ganz einfach das E-Mail Gewinnspiel-Formular unter www.stuebben.com GEWINNER AUSGBE 3/2005 Janine Wenk gewann den Trensenzaum Cork, Helmut Beek das Kryo Kompakt Horse Komplett-Set, Florian Weber die Stübben Schabracke. Je zwei Eintrittskarten CSI Redefin 2006 gingen an Irina Grosch-Sigrist, Katrin Ziemann und Corinna Schwarz. Leovet Pflegesets „Silk Care“ erhielten Nina Horkulak, Lisa Trainotti und Florence Ferret. Stübben Basecaps gewannen Gaby Baumeister, Heike Schmidt-Kowsky, Charlotte Richter. Stübben Schlüsselbänder gab’s für Uta Kappler, Janine Eckloff, Annett Naumann.


Fotos: Jacques Toffi

Warendorfer Züchtersonntag Neu im Serviceprogramm des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts ist der „Warendorfer Züchtersonntag“. Im März, im April und im Mai werden an jedem zweiten Sonntag im Monat ab 11 Uhr die Hengste der Besamungsstation Warendorf unter dem Sattel präsentiert. Durch das zweistündige Programm führt Gestütleiterin Susanne Rimkus, sie wird jeden vorgestellten Hengst mit Informationen zu Veranlagung, Abstammung und Vererbung kommentieren. Zur Beratung und zum Fachsimpeln über die Auswahl passender Hengste für die Stuten steht das gesamte Warendorfer Team zur Verfügung. „Frühlingserwachen“ heißt es am Sonntag, 12. März, mit der „F-Linie“ rund um den Stempelhengst FLORESTAN I. Weitere Termine sind: Sonntag, 9. April, und Sonntag, 14. Mai, jeweils von 11 bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei, Gastronomie steht zur Verfügung. Die Namen der Hengste, die an den einzelnen Sonntagen präsentiert werden, sind zeitnah zur Veranstaltung im Internet unter www.landgestuet. nrw.de zu finden

Susanne Rimkus: „Den Rhythmus der Arbeit bestimmen die Pferde”

Susanne Rimkus „Linienvielfalt trotz Modeströmungen“ Die Gestütleiterin über das Landgestüt Warendorf und die Deutsche Reitschule >>> „Natürlich ist es die Königs-Aufgabe der Landgestüte, den Zuchtfortschritt zu sichern und Hengste hervorzubringen, mit denen Sie Reitpferde züchten können, die durch Sportlichkeit, Charakter und Gesundheit überzeugen,“ sagt Gestütleiterin Susanne Rimkus. „Wir müssen dabei allerdings die Linienvielfalt erhalten und verhindern, dass der Markt nur noch von den wenigen Hengsten dominiert wird, die gerade hoch im Kurs stehen.“ Attraktive Blutlinien, die gebe es schließlich auch jenseits des großen Sports und der aktuellen Trends. „Züchter müssen daran manchmal erinnert werden.“ Die diplomierte Landwirtin Susanne Rimkus hat sich ihre Erfolge mitunter hart erkämpfen müssen. „Man sollte das nicht verklären, eine Führungsposition lässt wenig Luft für Privatleben. Männer stellen

sich nicht unbedingt mit Wonne auf die öffentlichen Termine erfolgreicher Partnerinnen ein.“ Es sei außerdem ein bisschen wie bei den Berichten über Angela Merkel, sagt die Gestütleiterin. Ständig gehe es um das Auftreten „als Frau“. Die Leistung steht dabei viel zu oft im Hintergrund und das sei dann das eigentlich Nervige. Ihr Job bleibt jedoch der Traumberuf, an dem sie vieles fasziniert: „Die Kombination aus Management und Praxis ebenso wie der Umgang mit Menschen und Pferden sowie die Chance, eigene Ideen umzusetzen und dafür die Verantwortung zu tragen.“ ALS SUSANNE RIMKUS am 1. Juni 1996 mit nur 31 Jahren das begehrte Amt als Landesstallmeisterin übernimmt, sind die Stimmen der Skeptiker lauter als die der Freunde. Eine Gestütleiterin habe es doch noch

nie gegeben, heißt es. Und mal sehen, ob sie es denn schafft. Die ehemalige Mitarbeiterin des Bereiches Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung lässt sich nicht abschrecken. Sie krempelt die Ärmel hoch und legt los. Zunächst nicht einmal notdürftig ausgestattet – nur mit einem SchnurTelefon in hoffnungsvollem Grün, einem alten Tisch und einem Stuhl. HEUTE HAT DIE „LEITERIN des NordrheinWestfälischen Landgestüts und Direktorin der Deutschen Reitschule Warendorf“, so der offizielle Titel, Kritiker und Neider gleichermaßen überzeugt. Das Gestüt ist ein florierendes Unternehmen mit 80 Mitarbeitern. „Bei uns ist alles noch sehr persönlich. Ich bin glücklich darüber, dass ich mir inzwischen eine so qualifizierte Mannschaft aufbauen konnte. Das Team ist hoch


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Hengstparade auf dem Nordrhein-Westfälischen Landgestüt Warendorf

motiviert, Schwierigkeiten werden offen angesprochen,“ sagt Susanne Rimkus. „Mein fester Vorsatz ist es, jedem die Chance zu geben, sich seinen Talenten entsprechend zu entfalten.“ DAS VERDIENST DER CHEFIN ist eine umfassende Modernisierung des Betriebs. Das fing bei der Hengstparade an, erinnert sich die Gestütleiterin. „Ich wollte zeigen, dass unsere Hengste tatsächlich noch mehr können. Gleichzeitig habe ich für mehr Unterhaltung, eine neue Musikmoderation und einen Kommentator gesorgt, der auch Besuchern mit weniger Fachwissen die Qualitäten der Tiere nahe bringt.“ Susanne Rimkus strukturierte um: Ein neues Transportsystem musste her, so dass einige Deckstationen eingespart werden konnten und die Besamung effizienter und schneller vonstatten ging. Für mehr Kundenorientierung sorgt inzwischen ein Rabattsystem, das Decktaxe und Fohlengeld separat berechnet. „Bei über 80 Hengsten hat der Kunde auch schon mal die Qual der Wahl.“ Abhilfe schaffen die neu eingeführten „Warendorfer Züchtersonntage im März, im April und im Mai, bei denen sich die Tiere dem Fachpublikum präsentieren. Neben der Eigenleistung etwa im Turniersport zählt bei

der Bewertung vor allem die „Vererberqualität“. „Der Hengst muss seine Stärken dominant weiter geben,“ erklärt Susanne Rimkus. „Manchmal gelingt dies mit einer eher durchschnittlichen Stute sogar besser als mit einer Top-Stute.“ Hengste wie etwa der Warendorfer „Pilot“ haben sich durch Turnierleistung nicht besonders hervorgetan und können dennoch etliche begabte Nachkommen vorweisen, wie die „Zuchtwertschätzung“ dann auch eindrucksvoll dokumentiert. Angesichts der großen Auswahl ist es absolut notwendig, die Pferde richtig vorzustellen und Stärken auch mal zu erklären,“ meint Susanne Rimkus. ZUM AKTIVEN HENGSTBESTAND in Warendorf zählen 74 Warmbluthengste, ein Trakehner, zwei Vollbluthengste, 15 rheinisch-deutsche Kaltbluthengste und ein Sennerhengst. Vielversprechende Neuzugänge sind nicht ausgeschlossen. Seit Anfang 2006 komplettiert ein weiterer Prämienhengst die Beschälerriege der Junghengste des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts: Susanne Rimkus sicherte sich einen Sohn des Contender aus der Pia Ne von Polydor-Pilot. Getauft wurde der Junghengst auf den klangvollen Namen Completto. Etwa 50 Warendorfer Hengste „ar-

beiten“ als Lehrpferde in der Deutschen Reitschule. Diese genießt auch international einen hervorragendem Ruf und ist seit 1968 in das Landgestüt integriert. Pferdewirte und Pferdewirtschaftsmeister absolvieren hier ihre Prüfung. Qualifizierte Gastdozenten ergänzen das hauseigene Fachpersonal. „Wir haben uns vor allem Pflege und Verbreitung der klassischen Reitkunst ins Programm geschrieben,“ sagt Susanne Rimkus. „Dazu gehört eine Ethik, die den Respekt vor den Pferden und natürlich auch vor den Menschen vorschreibt.“ Gute Resonanz finden an der Deutschen Reitschule auch die Lehrgänge für Turnierfachleute, für Richter oder Parcoursgestalter. DAS LANDGESTÜT WARENDORF, das in diesem Sommer sein 180jähriges Bestehen feiert, sei eine Art Oase, in der das Pferd den Rhythmus der Arbeit bestimmt. „Es ist eine große Aufgabe, einen Betrieb, der schon so lange existiert, auch für die Nachwelt zu erhalten,“ meint Susanne Rimkus. „Die Veränderungen, an denen wir hier arbeiten, sollen dafür sorgen, dass wir uns die Traditionen – von den denkmalgeschützten Gebäuden bis hin zur gesamten Landespferdezucht – auch in der Zukunft leisten können.“


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Aachen im Focus Reitsport Weltmeisterschaften in sieben Disziplinen Der Countdown läuft für die FEI World Equestrian Games 2006 Foto: Jacques Toffi

>>> „Auf Augenhöhe mit der Fußball WM“ stehen die Reitsport Weltmeisterschaften 2006 nicht allein für den ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. In ganz Deutschland war der Jubel groß, als vor vier Jahren im spanischen Jerez de la Frontera die Entscheidung für den künftigen WM Gastgeber fiel. Vom 20. August bis zum 3. September blickt die Welt nun gebannt auf die Nordrhein-Westfälische Bischofsstadt Aachen. Und die ist immerhin seit 68 Jahren Austragungsort des CHIO, des berühmten „Weltfests des Pferdesports“, bei dem sich die Elite des Reitsports trifft. „Die zahlreichen Turniere, Leistungsprüfungen und Schauen garantieren, dass sowohl vierbeinige als auch zweibeinige Talente nicht unentdeckt bleiben,“ lobt Spitzensportlerin Helena Weinberg anlässlich der WM. Aachen ist keine Metropole, dafür aber seit dem Mittelalter eine „Stadt der Pferde und der Reiter“. Schon unter Karl dem Großen fanden hier Paraden und Ritterliche Wettkämpfe statt. Bronzene Pferdeskulpturen grüßen die Besucher traditionell bereits am Bahnhof.

Dermott Lennon World Champion Springen auf Liscalgot, Jerez 2002

WÄHREND DER WM messen sich 800 Sportler aus 50 Nationen miteinander in den Disziplinen Springen, Dressur, Eventing/Vielseitigkeit, Fahren, Distanzreiten, Voltigieren und Reining/Westerndressur. Insgesamt werden etwa 900 Pferde und eine halbe Million Besucher erwartet. 15 Medaillen und ein Preisgeld von mehr als 1,35 Millionen Euro gilt es zu gewinnen. Gerade bei der WM sind die internationalen Zuschauer Bestleistungen gewohnt: In Jerez erkämpfte Dermott Lennon 2002 auf Liscalgot für Irland den Weltmeistertitel im Springreiten. Die Deutsche Mannschaft errang den ersten Platz in der Dressur. Nadja Zülow setzte auf Rubins Universe neue Maßstäbe im Voltigieren, während Sheik Ahmed Bin Mohd Al Maktoum auf Bowman die Weltmeisterschaft im Distanzreiten für sich entschied. Im Fahren siegte Tom Monhemius; im Reining, der jüngsten WM Disziplin, das vierköpfige Team aus den USA.


„Die Ausrichtung der Weltmeisterschaften in den sieben Pferdesport-Disziplinen ist ein besonderes Ereignis für Deutschland und eine große Herausforderung für Aachen,“ würdigte Klaus Pavel, Präsident des Aachen Laurensberger Rennvereins das Sportereignis Nummer eins des Jahres 2006. Vor 1990 wurden lediglich Einzelweltmeisterschaften in den jeweiligen Disziplinen ausgetragen. Der Verein richtet zudem als erster bereits etablierter Turnierveranstalter eine WM aus. Bei den World Equestrian Games in Stockholm, Den Haag, Rom und auch 2002 in Jerez de la Frontera wurden stets eigene Organisationen gegründet. In Aachen verstehen die Veranstalter dies als Herausforderung und zugleich als Anerkennung für die erfolgreiche Arbeit rund um den CHIO. Den Auftakt zur WM am 20. August bildet eine prächtige Gala im Springstadion. „Das Stadion hat im vergangenen Sommer extra einen völlig neuen Boden erhalten,“ erläutert OK-Mitglied und Turnierdirektor Frank Kemperman. „Damit ist auch der Boden allen Anforderungen gut gewachsen.“ In der ersten Woche stehen dann Dressur- und Distanzreiten, Eventing und Voltigieren auf dem Programm, gefolgt von Springreiten, Fahren und Reining in der zweiten Woche.

Tickets zur WM im Vorverkauf AACHEN LAURENSBERGER RENNVEREIN TICKET CENTER Postfach 500101, 52085 Aachen Ticket-Hotline: 0241-917-1111 Im Internet: www.chioaachen.de sowie www.aachen2006.de

Nordrhein-Westfalen setzt auf Standortpflege und hat sich an den Investitionskosten für Neu- und Umbauten der Tribünen und Stadien erheblich beteiligt. „Ein Beitrag für die Zukunft,“ bekräftigt Thomas Griese, Staatssekretär für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. „Aachen soll über die Weltmeisterschaften hinaus seine Position als attraktivstes Reitturnier in der Welt behalten.“ Entsprechend üppig fiel der Umbau aus: Das Turniergelände, schon vorher bekannt

als größtes Reitstation der Welt, wurde auf insgesamt 60.000 Besucherplätze erweitert, die Kapazität des Reitstadions beträgt 40.000 Plätze. Zusätzlich ließen die Aachener eine neue Reitertribüne mit Pressezentrum bauen sowie gleich daneben einen Richterturm als neues Wahrzeichen des Turniergeländes. ZU DEN PARTNERN DER WM zählt neben Mercedes-Benz, der Sparkassen-Finanzgruppe, der ARAG, der Deutschen Bank, Rolex und Warsteiner auch der Dubai Equestrian Club. Dubai ist ein „Land der Pferde“. Hier liegt der Ursprung der modernen Vollblutzucht, die inzwischen wieder in die Region zurück gekehrt ist. „Der Dubai Equestrian Club,“ so Michael Mronz, Mitglied und Sprecher des Organisationskomitees WM Aachen 2006, „passt hervorragend zu der starken internationalen Ausrichtung der Weltmeisterschaften im Jahr 2006.“ Künstler aus aller Welt gestalten das kulturelle Rahmenprogramm. Unter anderem schaffen sie mehrere hundert lebensgroße Pferdeskulpturen, die sich zur „World Horse Parade“ formieren sollen. Rund 150.000 Zuschauer sollen 2006 aus dem Ausland anreisen. Ticketbestellungen trafen bislang auch schon aus Venezuela, Malaysia und den Bermudas ein.


Sommerspecial Urlaub ganz anders: Working Holidays Reitstunden gratis für’s Unkrautrupfen an Irlands malerischer Küste >>> „Was das Reiten angeht, kam ich als blutige Anfängerin auf den Hof,“ erinnert sich Heike Kosmider. „Ganz nach dem Motto ‚Learning by doing’ und ‚take it easy’ habe ich im Slieve Aughty Riding Centre dann eine Menge gelernt.“ Die 17jährige Schülerin hat ausprobiert, was nur auf den ersten Blick ein Widerspruch in sich ist: „Working-Holidays“ – Arbeitsferien. Neben dem Reitunterricht gehören Alltagsaufgaben zum Urlaubskonzept. Zu Heikes Pflichten zählt das „abendliche Füttern der drei Hunde Victor, Bruno und Bear“, sowie das Heranschleppen von Feuerholz und Torf für die alten Öfen im irischen Cottage. Sie deckt den Tisch und befreit den gepflegten Biogarten vom lästigen Unkraut. Die Schülerin ist begeistert und bereut keine Sekunde. Wie in einer großen Familie leben Urlaubsgäste und Eigentümer auf den irischen Reiterhöfen zusammen. Jeden Tag

„Irisches Klima ist noch im Herbst ideal für einen Reiterhofurlaub,” meint Katja van Leeuwen

stehen vier Stunden Mithilfe in Haus und Hof auf dem Programm. Neben der Versorgung der Pferde füllen je nach persönlichen Fähigkeiten Jobs im Haushalt, im Garten, in der Landwirtschaft oder beim heilpädagogischen Reiten die To Do Liste der Einzelnen. Sehr gute Reiter dürfen manchmal sogar bei der Ausbildung der Pferde mitwirken. „Arbeit wird mit dem Reiten abgegolten. Bezahlt wird nur ein geringer Betrag für Unterkunft und Verpflegung. Damit ist der sonst eher teure Reiturlaub in Irland auch für Schüler und Studenten preislich attraktiv – ganz zu schweigen von den Eindrücken, die ein einfacher Tourist sonst gar nicht gewinnen kann,“ erklärt Katja van Leeuwen, die seit 1993 Reiterferien in Irland organisiert. „Gerade Ostern und im Herbst ist Irland aufgrund der günstigen klimatischen Verhältnisse ideal für einen solchen Reiterhofurlaub.“ Der sollte dann allerdings bestenfalls einen Monat dauern, damit es sich lohnt. Alleinreisende Jugendliche dürfen nicht jünger sein als 16 Jahre.

Working Holidays hier geht noch was SLIEVE AUGHTY RIDING CENTRE Gepflegter Reiterhof in der wild-romantischen Landschaft West-Irlands, 45 km östlich von Galway am Rande der KylebrackWälder und der Slieve Aughty-Berge. Loughrea, die nächste größere Stadt liegt 13 km entfernt. Familiengeführtes Unternehmen. Zum Hof gehören: 20 Pferde und Ponys, 3 Hunde, Katzen, 15 ha Weideland, 38 natürliche Hindernisse und ein biologischer Garten. Angebot: Ausreiten, Springreiten, heilpädagogisches Reiten, Kochen, Biogarten, Englischkurse und Sprachunterricht auf Anfrage. Reiterliche Fähigkeiten: Anfänger und Fortgeschrittene. Geeignet für: Famili-


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Nach der Arbeit im Riding Centre: Freiheit und Natur pur auf dem Rücken der Pferde

en, alleinreisende Jugendliche, Individualisten. Kosten: ab 510 Euro für zwei Wochen. Besonderheiten: Die Mindestaufenthaltsdauer beträgt hier nur 2 Wochen. Im Juli und im August nicht buchbar. FITZGERALD'S FARMHOUSE AND RIDING CENTRE Familiengeführter Reiterhof mit Pensionsbetrieb, liegt etwa 1,5 km entfernt von Abbeyfeale, einem Ort mit 4.000 Einwohnern in der Grafschaft Limerick. Zum liebe-

voll restaurierten Anwesen gehören 100 acres eigenes Land, ein Hindernis-Parcours, etwa 35 Irish Tinkers und Cob Ponys, ein Streichel Zoo sowie ein Naturpfad. Angebot: Basisunterricht Dressur, Fahren, Springen im Gelände, Jagdreiten. Fortgeschrittene Springreiter haben die Möglichkeit zwischen Oktober bis März an echt irischen Schleppjagden teil zunehmen. Geeignet für: Familien, alleinreisende Jugendliche. Reiterliche Fähigkeiten: keine, fortgeschrittene Anfänger, fortgeschrittene Reiter Kosten: ab 550 Euro pro Monat.

THE ROCK EQUESTRIAN FARM Die Farm liegt etwa 80 Kilometer nördlich von Dublin am Ortsrand von Bailieborough. Die Gastfamilie hat sich auf den An- und Verkauf von Springpferden, Springturniere und Jagdreiten spezialisiert. Zum Programm gehört auch das Einreiten und Longieren von jungen Pferden. Der Hof mit 50 Hektar Land Milchvieh und Kälbern wird von der Familie McGuigan seit zwanzig Jahren betrieben. Unter den ca. 50 dazugehörigen Pferden sind auch Irish Cobs, Tinker und Sportponys. Reiterliche Fähigkeiten: nur fortgeschrittene Reiter mit Erfahrung im Springreiten. Geeignet für: Erwachsene, alleinreisende Jugendliche. Kosten: 600 Euro für 2 Wochen, 1.110 Euro pro Monat inklusive Vollpension, Sprachkurse ab 150 Euro. Besonderheiten: Im Juli und im August nicht buchbar AUSKUNFT, BUCHUNG UND ANREISEMÖGLICHKEITEN BEI: Katja van Leeuwen Reitferienvermittlung Dietkirchenstraße 7 · D-53111 Bonn Telefon 0228/280 94 00 Fax 0228280 94 01 www.reitferien-in-irland.de info@reitferien-in-irland.de


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am Tag überprüft werden. Offene Bottiche sind ungeeignet. Das Wasser verschmutzt schnell und lockt Insekten an. Auch ein Salz- und ein Mineralleckstein sind Pflicht. Pferde genießen die Zeit auf der Weide. Das ständige Grasen sorgt in Verbindung mit viel Auslauf für gesunden Stoffwechsel. Eine gute Koppel bietet zudem ein ausgewogenes Angebot an Futterkräutern.

Sommerspecial Das Glück liegt auf der Wiese So kommt Ihr Pferd gesund durch die Outdoor Saison >>>

Tatsache ist: Pferde leiden unter starker Hitze mehr als unter Kälte. Und sie brauchen viel frische Luft, Sonne und Licht, um sich wohl zu fühlen. Wer den Sommer mit seinem Pferd in vollen Zügen genießen will, sollte ein paar einfache Pflegetipps und Verhaltensregeln kennen.

chen Pferde einige schattige Bäume am Koppelrand. Gibt es die nicht, ist im Hochsommer Mittagsruhe im Stall angesagt. Zum Equipment auf der Koppel gehört unbedingt ausreichend Trinkwasser. Optimal sind Selbsttränken, die wenigstens zweimal

ACHTUNG GIFTPFLANZEN! Pferde sind heute bei der Nahrungssuche nicht mehr so instinktsicher wie ihre Vorfahren. Die Weiden sollten deshalb regelmäßig auf Giftpflanzen hin kontrolliert werden. Durch den Verzicht auf chemische Unkrautvernichter breiten sich Pflanzen aus, deren Genuss schädlich ist. Eine Liste der Gewächse, um die Pferde besser einen Bogen machen, gibt’ s unter www.giftpflanzen-fuer-pferde.de BEI HITZSCHLAG – KEINE PANIK Ausritte und andere körperliche Anstrengungen sollten Reiter ihrem Pferd bei großer Hitze nur am frühen Morgen oder in den Abendstunden zumuten. Der sensible Kreislauf der Tiere macht bei schwülem Wetter schnell schlapp. Schon bei 40 Grad Körpertemperatur können Pferde einen Hitzschlag erleiden. Und der ist häufig sogar lebensbedrohlich. Nur wer die Symptome rechtzeitig erkennt, kann helfen: Das Tier beginnt plötzlich schnell und flach zu atmen, wirkt zuerst ängstlich und angespannt, dann apathisch. Die Schleimhäute verfärben sich blaurot. Betroffene Pferde schwitzen stark. Später fühlt sich die Haut trocken und heiß an. Eine Besserung bringt die Abkühlung mit Wasser. Tipp: Das Pferd

BEVOR’S LOS GEHT – FRÜHJAHRSPUTZ Wenn es warm wird, muss die Winterwolle weg. Pferde lassen sich gern putzen. Wer gründlich bürstet und striegelt, hilft beim sommerlichen Fellwechsel. Zur Grundausstattung gehören Hufauskratzer, Kardätsche, Gummistriegel, Wurzel- und Waschbürste, Mähnenkamm und Schere. Ein Putzhandschuh verhilft dem Pferd zu einer relaxenden Massage und unterstützt ebenfalls den Fellwechsel. Tipp: Damit der Schweif im Gelände nicht so schnell verdreckt: Etwas Babyöl einbürsten und dann mit einer trockenen Bürste vorsichtig wieder entfernen. WEIDE MIT SCHATTENPLÄTZEN Licht, die Geborgenheit in der Herde, frisches Gras und jede Menge Auslauf. Die Zeit auf der Weide kann paradiesisch sein. Vorausgesetzt, der Halter achtet auf ein paar wesentliche Details: Zunächst brau-

Stübben Pflegeset: Wer bürstet, hilft ins Sommerfell und Pferde lieben Relaxmassagen


am ganzen Körper mit dem Schlauch abspritzen und dann mit einer Bürste massieren, damit das Blut wieder zirkuliert. Die Prozedur sollte nicht länger als fünf Minuten dauern und nach einer Stunde wiederholt werden.

Neu in der Stübben Kollektion Edelweiss C.S. de Luxe >>> Mit dem Edelweiss C.S. de Luxe hat Stübben nach dem Flachsitz-Spring-

STECHMÜCKENALARM Einige Pferde reagieren auf mehrere Fliegen- und Mückenarten allergisch. Auch das quälende, stark juckende Sommerekzem wird durch Stechmücken auslöst. Es zeigt sich vor allem am Rücken zwischen Ohren und Schweif, am Kopf und am Unterbauch. Bleibt es unbehandelt, kann es zu kahlen Stellen im Fell und zu einer Dauerschädigung der Haut führen. Doch auch in der Therapie ist noch kein Heilmittel entdeckt worden, das die Krankheit sicher von der Ursache her bekämpft. Tierärzte setzen gegen das Sommerekzem häufig einen Impfstoff ein, der auch das Immunsystem stärkt. Sinnvolle Zeitintervalle für die Impfungen und begleitende Therapie- und Hygienemaßnahmen sollten zwingend mit dem Veterinär abgesprochen werden. Weniger gefährlich, aber trotzdem unangenehm sind Fliegen, Bremsen, Zecken und Mücken. Ihre Stiche können ebenfalls Hautirritationen und Erkrankungen hervorrufen. Ein Insektenabwehrmittel ist im Sommer zu empfehlen. FRISCHES GRÜN UND TROCKENFUTTER Das frische Gras enthält Stärke, Zucker und Eiweiß. Spurenelemente, Zink, Magnesium, Selen und Vitamine müssen weiterhin zugefüttert werden. Unverzichtbar bleiben Heu und Kraftfutter. Salzverluste durch starkes Schwitzen werden durch die zusätzliche Gabe von Mineral- oder Jodsalz ausgeglichen. Meist genügt ein Teelöffel, der nach dem Reiten unter das Futter gemischt wird. LIEBER VORBEUGEN ALS AUSKURIEREN Jedes Pferd sollte zwei Mal im Jahr geimpft werden. Meist untersucht der Tierarzt das Tier vorab sehr gründlich und bietet damit eine optimale Vorsorge für den Partner auf vier Hufen. Schutz bieten die (Pflicht)Impfungen dann vor Influenza, Herpesviren, Wundstarrkrampf (Tetanus) und Tollwut. Influenza bei Pferden ist vor allem deshalb gefürchtet, weil sie zu bleibenden Schäden an der Lunge führen kann. Auch Herpesviren können die Funktion der Atemwege beeinträchtigen. Bei einer Tetanusinfektion handelt es sich dagegen um eine meist tödlich verlaufende Infektion. Schon kleine Weideverletzungen bergen damit ein hohes Risiko. Tollwut wird meistens durch den Biss eines bereits daran erkrankten Tieres ausgelöst. Pferde, die auf der Weide sind, sollten vorher geimpft sein.

sattel Edelweiss N.T. de Luxe einen weiteren halbtiefen Springsattel entwickelt. Die Konstruktion des neuen Sattels orientiert sich an den aktuellen Grundlagen der Springausbildung, so wie sie von renommierten Springreitern und -ausbildern propagiert wird. Der halbtiefe, äußerst komfortable Sitz erleichtert ein ausbalanciertes Reiten im Schwerpunkt. Knieschluss und Pauschen sind betont weich gehalten. Sie ermöglichen, auch durch die bewusst kurz gestaltete Kissenrippe, die ungefilterte und damit effektivste Einwirkung des Reiters. Das Sattelblatt ist doubliert; das griffige Oberleder stabilisiert das Bein des Reiters zusätzlich. Markenzeichen des Sattels ist ein neuer Kissentyp mit einer großflächigen, direkt wirkenden Auflage. In den Sitzgrößen 17“, 17,5“ und 18“ ist der Edelweiss C.S. de Luxe in den Farben Schwarz, Tobacco, Ebony, Havanna und Honig bei den Stübben Centern, in ihren Webshops und im guten Reitsportfachhandel erhältlich.

Laurus D und Laurus S Stübben Spring- und Dressursättel für den Nachwuchs >>>

Laurus D und Laurus S stehen den „großen“ Stübben Sätteln in Sachen Qualität, Funktionalität und Optik in nichts nach: Für Kinder hat Stübben einen Dressur- sowie einen Springsattel aus vollnarbigem Rindsleder konzipiert. Integrierte Keilkissen und Vorgurtstrupfen sind im Preis enthalten. Der Laurus D kann dabei wahlweise und gegen den üblichen Aufpreis auch mit langen Strupfen produziert werden. Der Laurus S bietet als Tiefsitzer mit großen Springklötzen vorn und hinten Halt und Sicherheit für Kinder, die in den Springsport einsteigen. Der Laurus D hat ebenfalls einen tiefen Sitz, der einen korrekten Dressursitz fördert, ohne den Reiter einzuengen. Die Dressurpausche unterstützt eine stabile Beinlage. Beide Sättel gibt es in der Sitzgöße 16‘‘ und in den Kammerweiten 30, 32 und XW. Für den Laurus D stehen die Farben Schwarz und Ebony, für den Laurus S darüber hinaus Honig und Havanna zur Auswahl. Der aus abwaschbarem Kunstleder gefertigte Knieschluss kann farblich nach Belieben mit den Lederfarben kombiniert werden. Knieschlüsse in Grün (Tanne), Sand, Honig, Schwarz und Ebony verleihen dem Sattel eine individuelle Optik. Sie geben ihm im Zusammenspiel mit der auf dem Sattelblatt eingeprägten Reiterfigur Dynamik und Esprit. Zu bekommen sind Laurus S und Laurus D in den Stübben Centern, über deren Webshops und im guten Reitsportfachhandel.



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