HOSIstern "Il Homodore di Hosisterella" - Programmfolder

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Fotos: digitalimage.at · PROGRAMMGestaltung: CH. HÖGL/creativbox.at

Fragmente einer Manuskriptsammlung des Zacharias Zwutschkerl exhumiert von Willi Fotter ins Deutsche übertragen und mit neuen Liedtexten versehen von Cand. phil. Willi Fotter und Dr. phil. Dieter Schmutzer


Il protagonisti

Dieter Schmutzer Zampano Zeffirelli (vormals Zacharias Zwutschkerl)

Doris Bernsteiner

Ambrosius Arlecchino, La Ballerina, Smeraldina & Leda

Sabine Drescher

Przemysław Pantaleon Pantalone

Ortrun ObermannSlupetzky Byron Björn Brighella

Anton Spenger

Timotheus Thespis

Miss Marilyn Christian Högl

Poldi Pagliaccio/ Cyrano de Bergerac

Gerd-Peter Mitterecker

Candida Colombina

Willi Fotter

Dionys „Django“ Dottore

Eine Frau, die Musik macht

Gerald Schneider Edelkomparse

La squadra Musikalische Leitung

Licht

Buch und Libretto

Technik

Miss Marilyn

Willi Fotter & Dieter Schmutzer Musikassistenz/Soundeffekte, Stimme von Band

René Wagner Maske

Angelika Lisa Wolf, Susanne Willhalm

Anton Spenger Giovanni Reichmann Bühne, Hairstyling, Requisite

Tutti

Choreografie & Staging

Doris Bernsteiner, H ­ erbert Klügl, Ortrun Obermann-Slupetzky, Willi

Kostüme

www.massmoden.at

Fotos

digitalimage.at

Kostümverleih – Maßmode

nk a l P a l e Manu

Wüstegasse 3, 2511 Pfaffstätten Mo–Fr: 8.30–11.30, Mo–Mi und Fr: 15.30-18.00 Telefon 02252 458 94 · www.massmoden.at


Das Stück und seine Figuren Mit dieser Produktion beschreiten die HOSIsters einmal mehr neue Wege, begeben sie sich doch auf die Spuren der Commedia dell’arte, die etwa Mitte des 16. Jahrhunderts von Italien ausgehend ihren Siegeszug bis nach Frankreich antrat, ihren Höhepunkt im 17./18. Jahrhundert erlebte (u. a. Carlo Goldoni) und die auch im 20. Jahrhundert noch manchen Autor (z. B. Dario Fo) inspirierte. Das Stück spielt zu jener Zeit, als diese neue Form des professionellen Theaterspiels entstand. Ort der Handlung ist die Fantasie des Publikums.

Wir sehen die Gauklertruppe des Zampano, der seine SchauspielerInnen vergeblich in die Höhen ernsthaften Spiels zu führen sucht. Theater und seine Erneuerung ist Inhalt des Stücks. Und Theater auf dem Theater die Form der Auseinandersetzung. Da gibt es Spiel, Tanz und Gesang, aber kein Netz und keinen doppelten Boden. Selbst die Bühnenumbauten werden von den AkteurInnen selbst gemacht – die moderne Bühnentechnik ist schließlich noch nicht erfunden. Wir erleben also SchauspielerInnen, die SchauspielerInnen mimen, die sich soeben auf ein neues Schauspiel vorbereiten. Wenn auch der eine oder die andere gelegentlich aus der Rolle heraustritt und Figuren quasi privat miteinander – oder gar mit dem Publikum – verkehren, so sind es doch die Typen der

Commedia dell’arte, die sich auf der Bühne des Gugg versammeln. Da sind einmal die klassischen „Alten“ (Vecchi): DOTTORE, vom Streben nach Macht und Einfluss besessen, die er durch traditionelle Werte – auch am Theater - gesichert zu wissen glaubt; mit seiner Gelehrtheit, die er vor sich herträgt, ist es jedoch nicht allzu weit her. Dazu sein erbitterter Gegenspieler PANTALONE, der für Geld und Reichtum alles tut, selbst seine Leibesfrucht zu opfern bereit ist; der Wahlspruch „Geiz ist geil“ könnte von ihm erfunden worden sein. Auf der anderen Seite stehen die typischen Vertreter (Masken) der sog. Zanni, der Angehörigen des einfachen Volks. ARLECCHINO etwa, der Spaßmacher, der durch die sich abzeichnenden theatralen Veränderungen seine geliebte Commedia dell’arte gefährdet sieht. Oder die abgrundböse Gestalt des hinterhältigen Dieners BRIGHELLA, der für seinen persönlichen Vorteil selbst vor Mord nicht zurückschrecken würde. COLOMBINA, die Liebreizende, erscheint einmal als Dienstmagd, einmal als Schäferin, aber immer ist dieses Vollblutweib (oder sollte sie gar nicht so sehr Weib sein, wie es scheint?) auf der Suche nach Liebe. Die sie schließlich bei PAGLIACCIO findet, doch erst, nachdem sich der tollpatschige und etwas feige Clown als echter Held entpuppt – als CYRANO (ja, der mit der langen Nase!), der in Wahrheit jedoch erst rund 350 Jahre später die Bretter betritt, die die Welt bedeuten. Erst in der Saison 2012/13 wurde ein früher Vertreter der Commedia dell’arte entdeckt: Zacharias Zwutschkerl, auf dessen Tagebucheintragungen das vorliegende Stück basiert und der als ZAMPANO (ein Vorfahr des Fellinischen Zampano) in Italien so etwas wie Karriere machte und damit indirekt die HOSIsters begründete.


Statt einer Inhaltsangabe Um dem Inhalt des vieraktigen Stücks mit angemessenem Staunen und in Ehrfurcht folgen zu können, hier die Beschreibung der einzelnen Szenen: 0. Le penseur

Primo atto

Eine Gastwirtschaft in Bergamo, ein Turmzimmerchen und die Basilika des Klosters zu Monte Oliveto

1. Szene des Zorns und der Verbitterung 2. Nachdenkliches und trügerische Ruhe 3. Der Plan, einen Plan auszuhecken, wird geplant 4. Die listige List wird zur lustigen Täuschung 5. Die Schlinge der Heimtücke wird gelegt 6. Liebesschwüre und heiße Zungen 7. Repositionierung und Standortwechsel 8. Falsche Expertisen und falsche Fährten 9. Wer entdeckt wen? 10. Jetzt aber fix! 11. Schreckliches Erwachen 12. Die Vision, die keine war, lässt erahnen, was nun folgt

Secondo atto

In einem Gartenwäldchen

1. Der erste Brief 2. Die niesende Pflanze 3. Der zweite Brief und der meuchelnde Vorschlag 4. Über die belebende Wohltat der Natur, einen noch zu schreibenden dritten Brief und die wahre Kunst des Theaters „Ein zwanzigminütiges Päuschen in Ehren kann niemand verwehren.“

Terzo atto

Vor, hinter und nebst einem Jungbrunnen

1. Des Knaben Wunderhorn 2. Der Dolch im Gewande 3. Da steht er nun, der arme Dings und ist so dings als wie zuvor 4. Trallala, ich bin und bleibe eine Jungfrau 5. Unverstandene Kapitalismuskritik und der Wert des Geldes 6. Der geheimnisvolle vermummte Unbekannte – samt orgiastischer Katharsis 7. Ein Geheimnis wird gelüftet 8. Ein Lichtstreif am Horizont 9. Die Sonne beginnt sich zu verfinstern 10. Unheil kündigt sich an 11. Es spitzt sich zu 12. Das Fass läuft über, und die Fluten ergießen sich wie Magma

Quarto atto

Dieselbe Gastwirtschaft in Bergamo wie im ersten Akte

1. Unerwartete Wendung 2. Von der hässlichen Raupe zum noch hässlicheren Schmetterling 3. Zwei Leute aber drei Personen 4. Vier Personen und fünf Leute 5. Die Errettung der Magd 6. Der Jäger wird zum Gejagten, und alles wird gut 7. Nichts hat ein Ende Und falls Sie, verehrtes Publikum, jetzt immer noch nicht wissen, worum es geht, bleibt Ihnen gar nichts anderes übrig, als sich das Stück anzuschauen.



HOSIster gesucht! Wir mĂśchten gerne weitere Mitglieder in unsere Laientheater-Gruppe aufnehmen, die unsere Begeisterung an Gesang, Tanz und Schauspiel

Bei Interesse sprich uns fĂźr weitere Infos nach der Vorstellung an oder schreib eine E-Mail mit deinen Kontaktdaten an: hosisters@hosiwien.at


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