Ausgabe März | 2015
Schöner Wohnen im Alter Seite 10
Das Gesundheitsmagazin für Soest und die Region
Rundum-Versorgung im Lungenzentrum Seite 12
Schneller fit nach dem Schnitt Seite 14
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INHALT Minimaler Eingriff, maximaler Nutzen Seite 2 und 3 Moderne Chirurgie in steriler Umgebung Seite 4 und 5 Marienkrankenhaus sucht „Blutsbrüder“ Seite 6 Vor-Ort-Einsatz in Eritrea Seite 7 Patientenverfügung – Wie mache ich es richtig? Seite 8 und 9 Schöner Wohnen im Alter Seite 10 und 11 Rundum-Versorgung im Lungenzentrum Seite 12 und 13 Schneller fit nach dem Schnitt Seite 14 und 15
Nach schonender Hüft-OP schnell wieder auf den Beinen
Minimaler Eingriff, maximaler Nutzen
Jede Operation belastet den menschlichen Körper. Je schonender der Eingriff, desto schneller erholen sich auch wieder die Patienten. Um die Belastungen beim Einsatz von künstlichen Hüftgelenken möglichst gering zu halten, wenden die Orthopäden und Unfallchirurgen um Chefarzt Dr. Thomas Schockenhoff seit einiger Zeit ein besonders schonendes Verfahren an: Ein kleiner Hautschnitt mit muskelschonendem Zugang reicht ihnen aus.
Keine Frage: Die Hüfte leistet Schwerstarbeit. Auf einer Strecke von fünf Kilometern wird sie rund 10.000 Mal be- und entlastet, und das mit einem Gewicht von 300 Kilogramm. Das Hüftgelenk ist so ziemlich an jeder Bewegung des Beins beteiligt – ganz gleich, ob wir es beugen oder strecken, anoder abspreizen, nach innen oder nach außen drehen. Ein Stoßdämpfer fängt
die Bewegungen ab: der Gelenkknorpel. Dieser glatte und elastische Überzug schützt das Gelenk bei jeder Bewegung. „Doch durch Verschleiß oder als Folge einer Verletzung kann sich der Knorpel abnutzen, es bildet sich eine Arthrose“, schildert Dr. Schockenhoff. Auch rheumatische Erkrankungen, Wachstumsstörungen in der Kindheit, angeborene Fehlbildungen sowie
Übergewicht begünstigen den Knorpelabrieb. Patienten, bei denen das Hüf tgelenk geschädig t ist, berichten häufig von Schmerzen in der Leistengegend, die oft nicht mehr auszuhalten sind. Die Diagnose ist schnell gestellt: In der Regel reicht bereits eine Röntgenaufnahme aus, um den Verschleiß in der Hüfte zu erkennen. Klar ist: Nicht jeder, der unter einer
Hüftgelenksarthrose leidet, benötigt sofort eine „künstliche Hüfte“. „Zunächst prüfen wir, ob sich die Schäden mit kleineren Eingriffen – zum Beispiel einer Gelenkspiegelung – behandeln lassen. Gezielte Krankengymnastik kann die Beweglichkeit erhalten, Medikamente können Entzündungen hemmen und Schmerzen lindern“, erklärt Chefarzt Dr. Schockenhoff.
Termine und Aktionen Seite 16 Impressum Herausgeber Katholischer Hospitalverbund Hellweg gem. GmbH Obere Husemannstr. 2 59423 Unna www.hospitalverbund.de Redaktion: Unternehmenskommunikation Katholischer Hospitalverbund Hellweg Karin Riedel (V.i.S.d.P.) wir@hospitalverbund.de Horschler Kommunikation GmbH www.horschler.eu Realisation: Horschler Kommunikation GmbH www.horschler.eu Druck: Graphische Betriebe F. W. Rubens KG Ostring 2 59423 Unna Ausgabe Soest Gesamtauflage: 56.330 Bildnachweise: www.fotolia.de/ www.istock.de/ Hospitalverbund Hellweg
Schonende Hüft-Operation: Ein kleiner Hautschnitt mit muskelschonendem Zugang reicht aus. Der Vorteil für den Patienten: Er ist schneller wieder auf den Beinen.
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ERSTE SYMPTOME Patienten berichten häufig von Schmerzen in der Leistengegend – vor allem beim Gehen sowie in Belastungssituationen. Hinzu kommen vielfach Gehschwierigkeiten, Muskelverspannungen sowie Bewegungseinschränkungen. Die Betroffenen nehmen eine Schonhaltung ein. Diese wiederum führt zu Fehlbelastungen und Veränderungen von Muskel- und Sehnenstrukturen. Meist nehmen die Beschwerden im weiteren Verlauf zu, nachts kommt es oft zu so genannten Ruheschmerzen.
Im fortgeschrittenen Stadium ist jedoch das künstliche Hüftgelenk für die meisten Betroffenen die sinnvollste Lösung. Der OCM-Zugang: Nur ein kleiner Hautschnitt Das Team um den Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie setzt mit dem OCM-Zugang, der von der renommierten OCM-Klinik in München entwickelt wurde, seit einiger Zeit auf ein extrem schonendes minimal-invasives Verfahren, das die Patienten ungewöhnlich rasch und schmerzfrei wieder auf die Beine bringt. Minimal-invasiv heißt hier, dass
die Spezialisten aus dem Marienkrankenhaus nur einen relativ kleinen Hautschnitt benötigen, um das künstliche Gelenk einsetzen zu können. Darüber hinaus erlaubt ihnen das Verfahren im Vergleich zu herkömmlichen Operationstechniken, keine Muskeln zu durchtrennen. „Dies“, so Dr. Thomas Schockenhoff, „ist der ganz entscheidende Punkt: Die Belastung für die Patienten ist hierdurch weitaus geringer.“ Der Effekt: Bereits am Tag nach der Operation können sie in aller Regel wieder das Bett verlassen. Damit die Prothese optimal passt, setzen
Dr. Thomas Schockenhoff und sein Team darüber hinaus auf modernste Technik: Am Computer planen sie vorab den Eingriff. Mehr Sicherheit für Risikopatienten Die hohe Zufriedenheit, die die Ärzte im Marienkrankenhaus mit dem Einsatz von künstlichen Hüftgelenken bei ihren Patienten erzielen, resultiert nicht nur aus den innovativen Verfahren. Durch das umfassende Leistungsspektrum des Krankenhauses können zudem häufig Frauen und Männer behandelt werden, bei denen ein erhöhtes Operationsrisiko
besteht – etwa aufgrund einer Herz-oder Lungenerkrankung. „Wenn sich ein Patient sorgt oder Bedenken bestehen, überprüfen wir das Risiko. Hierbei binden wir bei Bedarf die Kompetenz der Spezialisten aus den anderen Abteilungen mit ein“, schildert Dr. Schockenhoff. Diese geben dann eine Empfehlung ab; in einigen Fällen reichte es bisher aus, die Medikation im Vorfeld des Eingriffs umzustellen. Die Betroffenen profitieren: So konnten bereits einige Patienten erfolgreich operiert werden, die in anderen Kliniken abgewiesen wurden.
Chefarzt Dr. Thomas Schockenhoff
Chefarzt Dr. Thomas Schockenhoff Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie Tel. 02921 / 391-1001 E-Mail: schockenhoff@mkh-soest.de www.mkh-soest.de
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Zwei Minuten wäscht sich das OP-Team Hände und Unterarme mit Seife, anschließend noch einmal fünf Minuten mit Alkohol.
Bis zu den heutigen Hygienestandards war es ein langer Weg
Moderne Chirurgie in steriler Umgebung
Es gab Zeiten, da war es unüblich, Operationsbestecke zu reinigen. Bakterien waren unbekannt, ebenso die Notwendigkeit des Händewaschens. Heute bestimmen hygienische Vorgaben ganz exakt die Abläufe im Operationsbetrieb.
Chefarzt Dr. Dietrich Stockhausen
Es ist Routine: Wenn sich Dr. Dietrich Stockhausen, Chefarzt der Lungenchirurgie am Marienkrankenhaus, auf einen Eingriff vorbereitet, steht zunächst die Hygiene auf dem Ablaufplan. Zwei Minuten lang wäscht sich das Ärzteteam Hände und Unterarme mit Seife, anschließend fünf Minuten lang mit Alkohol. Mundschutz und Hauben gehören ebenso zu den Schutzmaßnahmen wie Verhaltensmaßnahmen. „Wir versuchen,
möglichst wenig zu reden“, sagt der Chirurg. Die Ärzte handeln nach einem ganz genauen Schema, um die Keimbelastung im lungenchirurgischen OP-Saal des Krankenhauses möglichst gering zu halten. Die Abdeckungen sind steril, Folien schirmen den Patienten weitgehend ab, Belüftungsanlagen steuern den Luftzug weg vom OP-Tisch. Auch bei ihrer eigentlichen Arbeit haben die Chirurgen die Hygiene
im Fokus: Glatte, saubere Schnitte sollen Bakterien so gut wie keine Angriffsflächen bieten; je weniger die Ärzte das Gewebe verletzen, desto besser ist anschließend die Durchblutung – und das Abwehrpotenzial des Körpers gegenüber Infektionen höher. Kurioses aus der Medizingeschichte Was für Dr. Dietrich Stockhausen und sein Team eine Selbstverständlichkeit ist,
musste sich lange Zeit erst durchsetzen. In der Medizin zu Zeiten der napoleonischen Kriege gab es den Begriff des „pus bonum et laudabile“, des guten und lobenswerten Eiters, der für eine voranschreitende Heilung stand. Dass die Bildung des Sekrets zumeist eine Reaktion des Körpers auf eine bakterielle Infektion ist, war gänzlich unbekannt; dass Skalpelle gesäubert – geschweige denn: desinfiziert – wurden, absolut unüblich.
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Thema Hygiene – die Abläufe
Modernste Technik garantiert, dass das Operationsbesteck den
Erst wenn alle hygienischen Standards erfüllt und mehrfach über-
im OP sind exakt festgelegt .
hohen hygienischen Ansprüchen genügt.
prüft sind, beginnt die eigentliche OP.
Wie schwer es Ärzte hatten, diesem Verhaltensmuster entgegenzutreten, zeigt die Geschichte von Ignaz Semmelweis: Der Mediziner entdeckte, dass mangelnde Hygiene des Krankenhauspersonals zu häufigem Auftreten des Kindbettfiebers führte. Er bemühte sich, Hygienevorschriften wie das Händewaschen einzuführen – und erntete Zeit seines Lebens strikte Ablehnung. Von seinen Kollegen wurden Semmelweis‘ Erkenntnisse als „spekulativer Unfug“ abgetan. Heute gilt er als „Retter der Mütter“.
Operationsbereich die Möglichkeit einer Infektion der Patienten durch Keime möglichst gering zu halten. Ein
erreicht wird: Bevor beispielsweise ein Skalpell zum Einsatz kommt, wird mehrmals geprüft, ob es den
„Wir überlassen nichts dem Zufall“ Dr. Dietrich Stockhausen ist einer von vier hygienebeauftragten Ärzten am Marienkrankenhaus. Der Leiter der thoraxchirurgischen Abteilung bringt seine Erfahrung ein, um unter anderem im
Ziel, das neben modernsten räumlichen Voraussetzungen durch genau festgelegte Handlungsabläufe
„HYGIENEWÄCHTER“ IM KRANKENHAUS Das Thema Hygiene ist in einem Krankenhaus allgegenwärtig. Erklärtes Ziel im Marienkrankenhaus ist, dass hier alle Berufsgruppen über Hygiene und die wichtigsten Vorschriften dazu Bescheid wissen. Jeder, der im Marienkrankenhaus seinen Job antritt, bekommt als erstes eine hausinterne Hygieneschulung. Dieses Wissen muss jährlich in einer weiteren Fortbildung „aufgefrischt“ werden. Vier Mitarbeiter aus dem ärztlichen Dienst haben sich speziell zu hygienebeauftragten Ärzten weitergebildet. Zwei Hygienefachkräfte kümmern sich um die Optimierung der Hygienestandards sowie um Weiterbildungsmaßnahmen. Weitere Mitarbeiter aus der Pflege werden dieses Jahr zu Hygienebeauftragten vertiefend geschult. Alle diese Krankenhausmitarbeiter sind wichtige „Hygienewächter“ und tragen dazu bei, dass das Thema bei den täglichen Arbeitsabläufen stets im Blick bleibt. Selbstverständlich gibt es auch schwarz auf weiß Hygienerichtlinien: Im Qualitätsmanagement des Marienkrankenhauses ist ein Hygieneplan verankert. Wichtig für die Hygienestandards sind auch die Empfehlungen des Robert Koch Instituts (RKI). Eine Richtline des RKI bezieht sich zum Beispiel auf den Umgang der Krankenhäuser mit dem Hautkeim MRSA (Methicillin resistenter Staphylococcus aureus). Hierbei legt das Marienkrankenhaus übrigens weit höhere Sicherheitsmaßstäbe an, als dies vom (RKI) empfohlen wird. Denn Hygiene wird im Marienkrankenhaus groß geschrieben.
hygienischen Anforderungen genügt – zunächst in der Sterilisation, anschließend im Operationssaal selbst. Je nach Eingriff bekommen die Patienten vor einem Eingriff eine genau dosierte typischerweise einmalige Antibiotikaprophylaxe. „Wir überlassen nichts dem Zufall“, sagt der Lungenchirurg.
Chefarzt Dr. Dietrich Stockhausen Abteilung Thoraxchirurgie Tel. 02921 / 391-1045 E-Mail: thoraxchirurgie@mkh-soest.de www.mkh-soest.de
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Nicht nur Motorradfahrer sind zur Blutspende aufgerufen
Aktionstag: Marienkrankenhaus sucht „Blutsbrüder“ Heiße Öfen und coole Typen – beim Thema Motorradfahren denkt kaum jemand an das Thema Blutspende. Beides hat aber durchaus miteinander zu tun. Und deshalb bringt das Marienkrankenhaus die „Welt der Biker“ mit der Blutspende zusammen und ruft Motorradfahrer auf, „Blutsbrüder“ zu werden. Am 30. Mai lädt das Soester Krankenhaus erstmals zu diesem außergewöhnlichen Aktionstag ein.
Von 11 bis 16 Uhr steht der Blutspendebus vom Deutschen Roten Kreuz am Marienkrankenhaus bereit – für Motorradfahrer und natürlich auch für alle anderen Blutspender. Aber es geht an diesem Samstag um weitaus mehr. Zwischen dem Ärztehaus an der Widumgasse und dem Marienkrankenhaus entsteht eine Flaniermeile mit verschiedenen interessanten Aktionen rund um das Thema Motorrad und Verkehrssicherheit. Ingo Fölsing ist selbst Motorradfahrer und hat als Kaufmännischer Direktor des Marienkrankenhauses Soest die „Blutsbrüder“-Aktion initiiert. Erfreut stellte er fest, dass seine neue Wahlheimat
mit seinen landschaftlich schönen Routen ein Eldorado für Biker ist. Die Medaille hat bekanntlich eine Kehrseite: Mit der Motorradsaison kommen auch die Motorradunfälle. Im vergangenen Jahr verunglückten im Kreis Soest 82 Motorradfahrer, davon 38 schwer. Nach einem Unfall benötigen Verkehrsopfer im Ernstfall überlebenswichtige Blutkonserven. „Die Verbindung von den Bikern zur Blutspende liegt damit auf der Hand“, sagt Ingo Fölsing. Er möchte in Soest mit dieser Veranstaltung viele neue „Blutsbrüder“ und natürlich auch „Blutsschwestern“ gewinnen, die zu einer Blutspende bereit sind.
Blutspende 30. Mai 2015 11 bis 16 Uhr
us Marienkrankenha Soest
Information und Unterhaltung Zu einer Aktion für und mit Motorradfahrern gehören selbstverständlich die „heißen Öfen“. Es werden sogar einige ganz besondere Motorrad-Oldtimer zu sehen sein: Adalbert Simon, Mitarbeiter des Marienkrankenhauses, zeigt einige
Blutspenden retten Leben. Das Marienkrankenhaus hofft auf viele neue „Blutsbrüder“. V.l. Ann-Christin Römer, Notarzt Dr. Burkhard Pick, Chefarzt der Unfallchirurgie Dr. Thomas Schockenhoff, Daniel Klein (Rettungsdienst) und Adalbert Simon
Kawasaki-Raritäten und ein Händler präsentiert betagte Honda der CB-Reihe. Motorradfahrer aus der Belegschaft des gesamten Hospitalverbundes setzten sich als Botschafter der „Blutsbrüder“-Aktion ein und lassen zahlreiche befreundete Biker zur Blutspende am 30. Mai anrollen. Motorradfahren – aber mit Sicherheit! Die Blutsbrüder-Aktion soll Motorradfahrer vielseitig ansprechen: Der Verkehrssicherheitsdienst der Kreispolizeibehörde Soest klärt an seinem Stand auf, wie wichtig eine „angemessene“ Geschwindigkeit und gute Sichtbarkeit beim Motorradfahren ist. Ebenfalls unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit präsentieren Motorradhändler Schutzbekleidung und Helme. Richtiges Verhalten nach einem Unfall ist ein anderes
Thema. Die Fachleute aus dem Marienkrankenhaus und des Rettungsdienstes geben hierzu Tipps. Sie zeigen Maßnahmen zur Reanimation und was bei kleineren und größeren (Motorrad-)Verletzungen zu tun ist. Spannend ist auch, einmal einen Blick in ein Notarzteinsatzfahrzeug und einen Rettungswagen der Feuerwehr Soest werfen zu können. Am „Ausflugsziel“ Marienkrankenhaus erwarten die Besucher an diesem Tag zudem Stände mit Getränken und Speisen. Blutspender dürfen sich hier natürlich kostenlos stärken!
Katholischer Hospitalverbund Hellweg Unternehmenskommunikation Tel. 02303 / 100-2754 wir@hospitalverbund.de www.hospitalverbund.de
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Hilfe für die Menschen in Eritrea: Das Marienkrankenhaus arbeitet seit Jahren mit der Hilfsorganisation Archemed zusammen und spendet unter anderem medizinisches Gerät. Mitarbeiter engagieren sich darüber hinaus vor Ort.
Vor-Ort-Einsatz in Eritrea
Hilfe zur Selbsthilfe durch Medizin und Technik Wenn Ende März das Flugzeug mit Ziel Eritrea abhebt, ist es für den Technischen Leiter des Marienkrankenhauses sein zweiter Vor-Ort-Einsatz in Afrika. In guter Kooperation unterstützt das Krankenhaus die Hilfsorganisation „ARCHEMED – Ärzte für Kinder in Not“ mit Technik und – ganz praktisch eben – mit dem Know-how und der Tatkraft engagierter Mitarbeiter. Über mehrere Jahre schon gibt es eine sehr gute Beziehung zu Dr. Peter Schwidtal, dem Gründer und Vorsitzenden von ARCHEMED. Immer wieder schon konnte medizinisches Gerät, das im Marienkrankenhaus oder anderen Einrichtungen des Katholischen Hospitalverbundes
Hellweg ausgemustert wurde, aber noch gut funktionstüchtig ist, nach Eritrea verschifft werden. Erlebnisse, die man nicht mehr vergisst Und dann stand vor drei Jahren erstmals ein Arbeitseinsatz für den Technischen
Leiter Karl-Heinz Kastien und Mitarbeiter Thomas Brunstein an. Eine Erfahrung der ganz außergewöhnlichen Art, gefüllt mit prägenden Eindrücken für das Leben, wurde es für die beiden ehrenamtlichen Helfer. B eide Mi tarb ei ter w aren für diese Zeit von der
ARCHEMED ARCHEMED – Ärzte für Kinder in Not ist ein gemeinnütziger Verein. Gegründet wurde er 2010 vom Soester Mediziner Dr. Peter Schwidtal, der auch heute Vorsitzender des Vereins ist. Das Tätigkeitsgebiet von ARCHEMED ist Eritrea. Viele Mitarbeiter des Vereins haben langjährige Einsatzerfahrung in dem bitterarmen Land am roten Meer. Ziel von ARCHEMED ist die medizinisch-humanitäre Hilfe für Kinder. Ärzte und Schwestern arbeiten ehrenamtlich. Sie helfen in den Kinderkliniken, operieren im internationalen Operationszentrum für Kinder in der Hauptstadt Asmara, betreiben Spezialambulanzen für chronische Kinderkrankheiten oder bilden einheimisches Fachpersonal aus. Der Aufbau von medizinischer Infrastruktur ist ebenso ein Anliegen wie die Entsendung von Technikern zur Sicherung von Strom und Wasser sowie der Wartung der notwendigen medizinischen Technik. Weitere Infos: www.archemed.org
Geschäftsführung des Krankenhauses freigestellt. Lange Arbeitstage erlebten die beiden Soester Techniker vor Ort in der Hauptstadt Asmara. „Bilder und Erlebnisse, die wir nicht vergessen werden“, berichten die beiden Mitarbeiter des Marienkrankenhauses.
Eine Klinik für Mütter und Kinder Und weitere Hilfe steht an: Im März wird Karl-Heinz Kastien zum zweiten Hilfseinsatz nach Eritrea reisen. Neu gebaut wird derzeit mit Unterstützung des Vereins eine Mutter-Kind-Klinik in der Stadt Keren. Techniker und Ingenieure sind jetzt gefragt, damit in Zukunft dort Kinder und Mütter bei der Geburt und in der ersten Zeit danach gut betreut werden können. Zusätzlich wird in einem Waisenhaus in Asmara die Stromversorgung erneuert. Viel Arbeit also für die ehrenamtlichen Helfer. „Aber wenn Sie den freundlichen und dankbaren Menschen – vor allem den Kindern – in die Augen sehen, ist Ihnen für alles gedankt“, ist der Technische Leiter des Marienkrankenhauses zutiefst überzeugt.
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Vorbereitung auf den Tod – juristisch und emotional ein schwieriges Thema Sich mit dem eigenen Tod zu beschäftigen, fällt den meisten Menschen sehr schwer. Es ist eben ein hoch emotionales und sehr persönliches Thema. Und trotzdem ist es sinnvoll, sich frühzeitig Gedanken zu machen – zum Beispiel auch über eine „Patientenverfügung“. Worauf dabei zu achten ist, schildern Dr. Markus Flesch, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie am Marienkrankenhaus Soest, und Amtsgerichtsdirektor a. D. Helmut Ismar, Rechtsanwalt in der Kanzlei inp im Grandweg Soest.
PATIENTENVERFÜGUNG – WIE MACHE ICH ES RICHTIG? • In einem langen Text muss nicht mehr stehen als in einem kurzen. „Hilfreich sind klare und prägnante Formulierungen, die genau sagen, was passieren soll“, schildert Helmut Ismar. Man sollte zudem darauf achten, Fehlinterpretationen zu vermeiden: Wer kategorisch eine intensivmedizinische Behandlung ausschließt, verhindert unter Umständen die erfolgreiche Therapie einer Lungenentzündung. Auch die pauschale Aussage, auf lebensverlängernde Maßnahmen verzichten zu wollen, kann irreführend sein: „Ein Herzschrittmacher gehört auch hierzu“, sagt Prof. Dr. Flesch. • Eine Patientenverfügung sollte immer dann aktualisiert werden, wenn sich eine neue Sichtweise ergibt – etwa durch persönliche Erfahrungen. Wichtig außerdem: Die Patientenverfügung sollte griffbereit sein. • Hilfreiche Informationen gibt eine Broschüre des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz. Sie kann im Internet unter http://www.bmjv.de/DE/Themen/ Gesellschaft/Patientenverfuegung/patientenverfuegung_node.html heruntergeladen werden.
Was geschieht mit mir am Lebensende? Bis zu welchem Punkt sollen Ärzte versuchen, mein Leben zu verlängern? Mit einer Patientenverfügung können Betroffene ihren letzten Willen erklären. Es ist ein Wunsch seit Menschen Gedenken: die Hoffnung auf ein langes, gesundes Leben und ein würdevolles Ende. Auch heute noch wünschen sich die Menschen, ohne Qual zu sterben. Während sie sich früher weitgehend ihrem Schicksal ergeben mussten, können Ärzte mittlerweile in vielen Fällen helfen. Die moderne Medizin ermöglicht es, Leiden zu lindern – und eben auch den Tod hinauszuzögern. „Wir können heute medizinisch viel machen. Deshalb stellen sich am Lebensende häufig schwierige und schwerwiegende Entscheidungen“, sagt Professor Dr. Markus Flesch, Chefarzt der Abteilung für Kardiologie im Marienkrankenhaus. Es ist zuweilen ein schmaler Grat, auf dem sich Ärzte zwischen Medizin und Menschlichkeit bewegen. In diesen Situationen sind sich die Mediziner im Marienkrankenhaus durchaus der besonderen ethischen
Verantwortung bewusst. Aus der Rolle als christliches Krankenhaus heraus sind die Mitarbeiter für das Thema Tod und würdevolles Sterben in besonderer Weise sensibilisiert. Bei sehr schwierigen Entscheidungen können behandelnde Ärzte, Patienten und Angehörige zudem das Ethikkomitee des Marienkrankenhauses zur Rate ziehen. Rechtzeitig Vorsorge treffen Der medizinische Fortschritt gibt dem Menschen die Option, Fragen zu stellen. Viele beantworten sich diese Fragen mittlerweile früh genug: Seit 2009 ist die Patientenverfügung gesetzlich verankert. Diese ermöglicht es den Menschen, über das Ob und Wie medizinischer Maßnahmen zu entscheiden; „sie gibt Ärzten und Juristen etwas an die Hand, um sagen zu können: Was machen wir jetzt?“, schildert Amtsgerichtsdirektor a. D. Helmut Ismar. Schwierig wird es, wenn nichts Schriftliches vorliegt – und niemand etwas über den letzten Willen eines Sterbenden sagen kann. „Dann ist der Arzt zunächst verpflichtet,
Was geschieht mit mir am Lebensende? Bis zu welchem Punkt sollen Ärzte versuchen, mein Leben zu verlängern? Mit einer Patientenverfügung können diese Fragen individuell beantwortet werden.
das Leben zu erhalten, jeden halben Tag“, sagt Helmut Ismar. Ob der Patient nur noch eine Schmerztherapie in vertrauter Umgebung gewünscht hät te? Ohne eine Patientenverfügung ist das schwer zu sagen. Oft helfen Familienmitglieder, eine Entscheidung zu treffen. „Die Beteiligten überlegen dann, was wohl der letzte Wille gewesen wäre“, sagt Ismar. Mit Vorsorgevollmacht kombinieren Sinnvoll ist es, die Patientenverfügung mit einer Vorsorgevollmacht zu kombinieren. „Mit der Vorsorgevollmacht überträgt man einer anderen Person die Entscheidung, was geschehen soll, wenn man sich selbst nicht mehr
mitteilen kann“, erklärt Jurist Ismar. Die Bevollmächtigten können den Ärzten einen persönlichen Hinweis zu den Einstellungen des betroffenen Patienten geben. Außerdem lassen sich von vornherein Unklarheiten oder Konfliktsituationen zwischen den Angehörigen ausräumen. „Für uns Ärzte ist das am besten“, sagt Prof. Dr. Flesch. Der Kardiologe rät, nicht gleich die Person auszuwählen, die einem am nächsten steht. Auf jeden Fall sollten es Menschen des sozialen Umfeldes sein, mit denen ein persönlicher Austausch zu existentiellen Fragen möglich ist. Der Hintergrund ist pragmatischer Natur: Ist die emotionale Nähe zu groß, fällt eine Entscheidung mitunter zu schwer.
Mit einer Vorsorgevollmacht und der Handreichung „Christliche Patientenvorsorge“ geben die christlichen Kirchen Hilfestellung, sich mit dem Sterben und den eigenen Wünschen im Umgang mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung auseinander zu setzen. Weitere Informationen und entsprechende Formulare zum Download: www.dbk.de und www.ekd.de
Chefarzt Prof. Dr. Markus Flesch Abteilung Allgemeine Innere Medizin / Kardiologie Tel. 02921 / 391-1101 E-Mail: m.flesch@mkh-soest.de www.mkh-soest.de Sozialdienst Barbara von Meißner Tel. 02921 / 391-1700 meissner@mkh-soest.de www.mkh-soest.de
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Das St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim bietet Raum für alle Lebenslagen
Schöner Wohnen im Alter
Wohngemeinschaft – da denkt man an junge Leute, die mit Anfang 20 vergnüglich unter einem Dach leben. Die Bewohner der „Senioren-WG am See“ am St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim in Körbecke sind durchschnittlich 77 Jahre alt. Und sie genießen die Vorzüge des „modernen“ WG-Lebens mindestens ebenso wie die junge Generation. Die WG ist übrigens die neueste der drei verschiedenen Wohnformen am St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim.
Senioren-Wohngemeinschaft am See: „Komfort und Kommunikation“ Hospitalstraße 1b, 8 Wohneinheiten, Größe jeder Wohneinheit: 22 m² versch. Serviceleistungen im Grundleistungsangebot enthalten eigenes seniorengerechtes Badezimmer mit WC und Dusche, zusätzliches großes Badezimmer mit Badewanne Telefon- und Fernsehanschluss Notruf eigene Terrasse und Gemeinschaftsterrasse Nutzung des Gemeinschaftsraumes mit Küche Nutzung der Cafeteria möglich alle Räume ebenerdig! teilmöbliert oder unmöbliert
Die ersten Bewohner sind gerade in die Senioren-WG am St. Elisabeth Wohnund Pflegeheim in Möhnesee-Körbecke eingezogen. Ihren ersten Tag verbringen sie gleich gemeinsam bei einem Kaffeetrinken in der großen Gemeinschaftsküche. Am Tisch sitzen auch einige Gäste, die die WGLuft schon einmal „probeweise“ schnuppern möchten. Es wird gelacht und geklönt. Der erste Vorteil dieser Wohnform ist für alle spürbar: Man ist in guter Gesellschaft. Das eigene Zimmer bietet hingegen Rückzugsraum und Intimsphäre. Dazu gehört auch ein eigenes Badezimmer. Es sind nicht nur die barrierefreien Räume, die ganz
auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmt sind. Es sind vor allem die Unterstützungsmöglichkeiten, die der Wohngemeinschaft zur Verfügung stehen und das Leben leichter machen. Hilfestellungen gibt eine Betreuungskraft der Caritas-Sozialstation Ense-Möhnesee. Sie kommt drei Mal wöchentlich für jeweils zwei Stunden ins Haus. WG-Leben mit Service nach Bedarf Alle Mieter können sich bei Bedarf an sie wenden, wenn ihr Mitwirken bei der Reinigung und dem Aufräumen des eigenen Wohnraums oder der Gemeinschaftsküche erforderlich ist. Sie kann bei vielem helfen,
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„Das Älterwerden stellt besondere Ansprüche an das Wohnumfeld – und diese können wir im und rund um
Burkhard Keseberg, Leiter des St. Elisabeth
das St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim erfüllen.“ was gerade ansteht – vom Blumen gießen bis zum gelegentlichen Einkauf. Diese Hilfen sind im Grundleistungsangebot für alle WG-Bewohner enthalten. Wenn mehr Unterstützung benötigt wird, lassen sich darüber hinaus flexibel gestaltbare Serviceleistungen problemlos hinzubuchen – wie zum Beispiel die Wäschereinigung, ein Fahrdienst oder ein Essensangebot. Bei pflegerischem Hilfebedarf und auch für die Tablettenstellung können die Bewohner auf einen ambulanten Pflegedienst ihrer Wahl zurückgreifen. „Die vielseitigen Hilfestellungen machen den Alltag für die WG-Bewohner sicherlich an vielen Punkten einfacher“, sagt Burkhard Keseberg, Leiter des St. Elisabeth Wohnund Pflegeheims in Körbecke, über das Leben in der Senioren-WG. Die Wohngemeinschaft ist durch einen
Wohn- und Pfllegeheims
St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim: „All inclusive“ Hospitalstraße 1 3 Wohnbereiche mit je 24 Bewohnern 72 Plätze in 60 Einzelzimmern und 6 Doppelzimmern Größe der Zimmer: 22 m², Zimmerreinigung eigenes seniorengerechtes Badezimmer mit WC und Dusche Telefon- und Fernsehanschluss Notrufanlage alle Mahlzeiten inclusive
Flurgang mit dem St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim verbunden. So können die WG-Bewohner trockenen Fußes in die Kapelle und Cafeteria des Wohn- und Pflegeheims gelangen und sind dort gern gesehene Gäste. Wohnformen für jeden Geschmack Für Senioren bieten sich rund um und natürlich im
St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim alle Möglichkeiten des schönen Wohnens und Lebens. Das neueste Angebot sind die acht WG-Apartments im Nebentrakt des Wohn- und Pflegeheims. Unmittelbar neben dem St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim wurden bereits im Jahr 2000 zwölf seniorengerechte Wohnungen errichtet – inklusive Fahrstuhl
Seniorenwohnungen: „Unter uns“ Hospitalstraße 1a, 12 Wohnungen, Größe der Wohnungen: 46 m² und 61 m² Küche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Abstellraum eigenes seniorengerechtes Badezimmer mit WC und Dusche Telefon-und Fernsehanschluss Notruf Terrasse oder Balkon Nutzung der Cafeteria möglich Aufzug unmöbliert
und einer Rufanlage für den Notfall. Wer hingegen eine komplette Rundumbetreuung wünscht, findet diese im St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim. „Wir unterstützen unsere Bewohner darin, auf der Grundlage ihrer Fähigkeiten ein Leben nach ihren Bedürfnissen zu führen und an den kleinen und großen Freuden des Alltags teilzuhaben“, betont Pflegedienstleiterin Magdalene Gerke. Manchmal wird eine Unterbringung ganz kurzfristig notwendig – zum Beispiel nach einem Krankenhausaufenthalt. Für die Überbrückung von Betreuungslücken stehen zudem eingestreute Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung. An der Hospitalstraße ist in den vergangenen Jahren ein Wohngebiet gewachsen, in dem sich Senioren jeden Alters sehr gern zu Hause fühlen. Und auch das „Drumherum“ stimmt: In den Ortskern
Aufzug möbliert oder unmöbliert; moderne Pflegebetten vorhanden Gemeinschaftsräume in den Wohnbereichen und weitere im EG; viele Gemeinschaftsangbote
von Körbecke mit schönen Geschäften, touristischen Angeboten, Apotheken, Arztpraxen, Banken und weiteren Einrichtungen sind es nur wenige Meter. Übrigens: Die Bewohner, die beim Einzugskaffeetrinken noch Gäste waren, haben sich inzwischen ebenfalls entschlossen, in die Senioren-WG am See einzuziehen…
St. Elisabeth Wohn- und Pflegeheim Hospitalstraße 1 59519 Möhnesee-Körbecke Tel. 02924 / 8711-0 www.elisabeth-koerbecke.de Weitere Informationen zu den hier genannten Einrichtungen erhalten Sie zudem bei Hermann-Josef Dregger Tel. 02921 / 391-2203 E-Mail: hdregger@marienkrankenhaus.de
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Rundum-Versorgung im Lungenzentrum
Mit neuer Minisonde den Lungentumoren auf der Spur Manche Tumoren sind so klein, dass sie auf einem Röntgenbild nicht sichtbar sind. Bei Tumoren in der Lunge ist das besonders tückisch. Im Lungenzentrum Soest des Marienkrankenhauses steht jetzt eine neue Untersuchungsmethode zur Verfügung: Mit einer winzigen Ultraschallsonde können die Mediziner selbst kleinsten Knoten im Lungengewebe auf die Spur kommen.
Sie sind Spezialisten bei endoskopischen Eingriffen an der Lunge: Chefarzt Dr. Matthias Elbers (r.) und Oberarzt Dr. Heiner Hof (l.). Neuerdings können die Ärzte mit der Minisonden-Endoskopie auf ein neues Verfahren zurückgreifen.
DAS LUNGENZENTRUM Das Marienkrankenhaus hat sich auf die Behandlung von Lungenerkrankungen im „Lungenzentrum Soest“ spezialisiert und vereint unter einem Dach umfassende Diagnostik und Behandlung. Experten aus verschiedenen Fachrichtungen arbeiten im Lungenzentrum eng zusammen, um den Patienten bestmögliche Therapie zu bieten. Dazu gehören hausintern die Fachärzte der Abteilungen Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin sowie der Thoraxchirurgie sowie viele niedergelassene Lungenspezialisten und Therapeuten. Das Behandlungsspektrum umfasst alle wesentlichen Erkrankungen der Lunge, des Brustfells, des Zwerchfells und der Thoraxwand. Einen besonderen Schwerpunkt bilden obstruktive Atemwegserkrankungen (= starke Verengungen der Atemwege) sowie Lungenkrebserkrankungen.
Davon profitieren die Patienten der Soester Region sehr. Denn Lungenerkrankungen ganz allgemein gehören heute zu den Krankheiten mit hoher Steigerungsrate. Und häufig ist der Verlauf schwerwiegend und mit weit reichenden Einschränkungen für die Betroffenen verbunden. Früherkennung insbesondere bei Tumorerkrankungen ist daher sehr wichtig. Das gilt bei allen Krebsarten – auch bei Lungentumoren. „Die Heilungsraten beim Lungenkrebs hängen maßgeblich davon ab, in welchem Stadium der Erkrankung der Tumor erkannt wird“, sagt Dr. Matthias Elbers, Chefarzt der Abteilung für Pneumologie, Allergologie, Onkologie und Schlafmedizin am Marienkrankenhaus Soest. Aber: Ein Lungenkarzinom früh zu entdecken, ist doppelt schwierig. Denn der Betroffene bemerkt meistens zunächst selbst nichts von seiner Erkrankung: Das Lungenkarzinom verursacht im Frühstadium meist keine Beschwerden und die Lunge schmerzt nicht. Erschwerend kommt hinzu, dass sehr kleine Tumore oft erst beim Einsatz der Computertomographie sichtbar werden. Aber auch dann ist die Diagnose noch nicht gestellt, denn die Computertomographie
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DIE WICHTIGSTEN UNTERSUCHUNGSMETHODEN PET-CT Eine PET-CT ist ein besonderes Verfahren zur Diagnostik von Tumorerkrankungen. Bei dieser Kombination aus PET (Positronen Emissions Tomographie) und CT (s. o.) wird eine traubenzuckerartige Substanz verabreicht, die sich als Brennstoff in unseren Körperzellen anreichert. Tumorzellen reichern vermehrt an, weil sie durch ihr schnelles Wachstum einen hohen Brennstoffbedarf haben. Eine PET-Kamera erstellt dann Bilder der Zuckerverteilung in unserem Körper. Gesundes Gewebe nimmt nur wenig Zucker auf, so dass die Tumorzellen „heraus leuchten“. Man erkennt so mit der PET-CT-Untersuchung frühzeitig Tumorgewebe ab etwa 8 mm Durchmesser. Langsam wachsende Tumorzellen lassen sich allerdings nur eingeschränkt diagnostizieren, darüber hinaus ist eine Verwechselung mit entzündlichen Prozessen im Körper möglich, die auch einen hohen Stoffwechselbedarf zum Zeitpunkt der Entzündung aufweisen. Die Untersuchung ähnelt im Ablauf der CT-Untersuchung. Die Übernahme der Kosten für diese besondere Untersuchung muss im Vorfeld mit der Krankenkasse geklärt werden. COMPUTERTOMOGRAPHIE Die Computertomographie (CT) ist eine Röntgenuntersuchungsmethode, bei der detaillierte Bilder des Körpers hergestellt werden. Ein besonderer Vorteil der CT sind die kurzen Untersuchungszeiten. Die Untersuchung findet in einer kurzen, aber offenen Röhre statt. Mit Hilfe der CT ist darüber hinaus die dreidimensionale Nachberechnung jedes Organes möglich.
zeigt oft Zufallsbefunde, die nicht in jedem Fall bösartig sein müssen. Hier fällt es mitunter schwer, abzuwägen, ob eine Kontrolle
im Computertomogramm oder die Entfernung des Knotens empfohlen werden muss. Neue Chancen eröffnet jetzt die so genannte
Patienten werden im Lungenzentrum fachübergreifend betreut. Dr. Matthias Elbers, Chefarzt der Abteilung für Pneumologie, Allergologie, Onkologie und Schlafmedizin (r.) im Gespräch mit dem Chefarzt der Thoraxchirurgie, Dr. Dietrich Stockhausen.
MAGNETRESONANZ-THERAPIE Die Magnetresonanz-Therapie (MRT) oder auch Kernspintomographie des Thorax spielt aufgrund der für die Diagnosestellung eher „störenden“ Luft in der Lunge nur eine untergeordnete Rolle bei besonderen Fragestellungen und ist als Routineuntersuchung wenig geeignet. BRONCHOSKOPIE Die Bronchoskopie (Bronchienspiegelung) liefert uns die Möglichkeit, die Luftröhre und die Bronchien mit dem eigenen Auge per Kamera zu inspizieren. Das Bronchoskop wird über Mund oder Nase eingeführt und besteht aus einem weichen beweglichen Schlauch. Die Kamera an der Spitze schickt Bilder auf einen Monitor, die der Arzt begutachten kann. Außerdem kann man über das Bronchoskop Flüssigkeiten einspritzen und absaugen sowie kleine Zangen oder Bürsten einführen und eine Gewebeprobe entnehmen. Eine weitere Untersuchungsmöglichkeit bietet ein kleiner Ultraschallkopf an der Gerätespitze, mit dem man in die Nachbargewebe (z. B. Lymphknoten) hineinschauen und Proben entnehmen kann. Die Untersuchung findet unter örtlicher Betäubung sowie einer kleinen Narkose (Sedierung) statt.
„Minisonden-Endoskopie“. Hierbei befindet sich am Bronchoskop eine Ultraschallsonde. Mit Hilfe des Ultraschalls kann der Arzt feststellen, an welcher Stelle im Lungengewebe sich der Tumor befindet. Ist der Tumor lokalisiert, zieht der Arzt die Sonde wieder heraus. Durch den verbleibenden Kanal wird eine Minibürste eingeführt, mit der eine Gewebeprobe (Biopsie) aus der Lunge entnommen werden kann. „Dieses neue Verfahren kann künftig so manchem Patienten einen größeren chirurgischen Eingriff an der Lunge ersparen“, so Dr. Elbers. Und falls doch eine Lungenoperation notwendig sein sollte, stehen auch hierfür im
Marienkrankenhaus Spezialisten zur Verfügung. In der Abteilung für Thoraxchirurgie werden – mit Ausnahme der Lungentransplantation – sämtliche Lungenoperationen durchgeführt. Enge Zusammenarbeit aller Fachärzte Das Team um Chefarzt Dr. Dietrich Stockhausen steht dafür in enger Absprache mit den Lungenfachärzten des Hauses. „Dies ist der Vorteil unseres Zentrums: Auf direktem Wege und in kürzester Zeit tauschen wir uns über die notwendigen und sinnvollen Therapien aus“, so der Chefarzt der Thoraxchirurgie. Hand in Hand geht so die Versorgung voran bis – je nach Situation
– hin zu einer geplanten und reibungslosen Überleitung in die Rehabilitationsphase.
Chefarzt Dr. Matthias Elbers Abteilung für Pneumologie, Allergologie, Onkologie und Schlafmedizin Tel. 02921 / 391-1122 E-Mail: pneumologie-hotline@ mkh-soest.de Chefarzt Dr. Dietrich Stockhausen Abteilung Thoraxchirurgie Tel. 02921 / 391-1045 E-Mail: thoraxchirurgie@mkh-soest.de www.mkh-soest.de
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Minimal-invasive Chirurgie:
Schneller fit nach dem Schnitt
Ende der 1980er Jahre galt die minimal-invasive Chirurgie noch als Revolution – mittlerweile ist der operative Eingriff mit möglichst kleinen Schnitten gang und gäbe. Chefarzt Huschang Amir-Kabirian vom Soester Marienkrankenhaus zählt zu den Pionieren der minimalinvasiven Methode. Ob Blinddarm, Leistenbruch oder Galle – die so genannte „Schlüsselloch-Chirurgie“ hat sich heute bei vielen Eingriffen etabliert.
Gallenoperation im Soester Marienkrankenhaus: Der Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie, Huschang Amir-Kabirian, macht drei bis vier kleine Einschnitte in die Bauchdecke. Die Öffnungen betragen gerade mal fünf bis zehn Millimeter im Durchmesser. Durch sie führt der Chirurg feine Röhrchen in den Bauchraum ein. Sie dienen als Arbeitskanäle für
die nötigen Instrumente und die Kamera. Mit Kohlendioxid wird während des Eingriffs der Bauch gefüllt, damit der Operateur Platz zum Arbeiten hat. Die Kamera projiziert das Geschehen im Inneren auf einen Bildschirm (Video-Endoskopie). Nach knapp 30 bis 40 Minuten ist die Gallenblase entfernt, die Operation ist zu Ende. „Kein Vergleich zu früher“, sagt Amir-Kabirian.
ÜBER 70 PROZENT Über 70 Prozent aller Operationen führt das Team von Chefarzt Huschang Amir-Kabirian mit Hilfe modernster video-endoskopischer Technik durch. Die minmal-invasive Operationstechnik bildet schon seit Jahren einen besonderen Schwerpunkt der Abteilung für Allgemeinund Viszeralchirurgie.
Die ersten minimal-invasiven Gallenoperationen dauerten in den 1980er Jahren dreieinhalb Stunden. „Das war eine Revolution“ Damals arbeitete Huschang Amir-Kabirian an einer Klinik in Hamburg. Als junger Arzt schrieb er dort Pioniergeschichte. „Mein früherer Chef war einer der Ersten in Deutschland, der mit dieser Methode begonnen hat“, erinnert sich der Mediziner. Anfangs wagten sich nur wenige deutsche Kliniken an diese Art des neuen Operierens heran. Mit den ersten minimal-invasiven Blinddarmoperationen begann ein Gynäkologe an der Universitätsklinik Kiel. Auf einem Chirurgenkongress veröffentlichten Huschang Amir-Kabirian und seine Kollegen Berichte über
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SCHONEND FÜR DIE PATIENTEN Die minimal-invasive Chirurgie kann in verschiedener Hinsicht Vorteile bieten: • Die kleinen Schnitte in der Bauchdecke verursachen nach der Operation in der Regel wesentlich geringere Schmerzen. Dadurch fühlt sich der Patient schneller wieder fit und kann mitunter schon wenige Stunden nach der Operation aus dem Bett aufstehen. • Es kommt seltener zu Narbenbrüchen als bei herkömmlichen Bauchschnitten. Große Schnitte können nämlich dazu führen, dass die Bauchmuskelschicht aufbricht. Dann platzt die Bauchwunde auf und der Bauchinhalt drückt sich nach außen. Das wiederum macht eine weitere Operation nötig. Minischnitte verringern dieses Risiko deutlich. • Seit der standardmäßigen minimal-invasiven OP-Technik ist die Infektionsrate allgemein zurückgegangen und auch Lungenprobleme haben bei den operierten Patienten abgenommen.
ihre ersten Gallenoperationen. „Das war eine Revolution“, beschreibt der Soester Chefarzt die damalige Stimmung. Allerdings herrschte nicht nur „Aufbruchstimmung“. Es gab auch viel Kritik. „Renommierte Kollegen aus den Unikliniken meinten, man müsse das jahrzehntelange, etablierte offene Operations-Verfahren nicht plötzlich verändern“, sagt Amir-Kabirian. Inzwischen hat die minimal-invasive Methode neue Standards in der Medizin gesetzt: Sie hat sich bei sehr vielen Eingriffen bewährt und ist im Allgemeinen das Verfahren der ersten Wahl. Trotzdem: Der Arzt muss selbstverständlich bei jedem Patienten individuell entscheiden, ob das minimal-invasive oder offene Operieren am besten geeignet ist. Für Huschang Amir-Kabirian ist
die minimal-invasive Chirurgie aber nicht mehr aus der Medizin wegzudenken. Wann immer möglich, gibt er dieser Methode den Vorzug. Minieinschnitte oder „große“ offene Operation? Klar ist, dass sich die meisten Patienten bei dieser Frage für die Minimallösung entscheiden. „Das war schon vor 30 Jahren so, als die Schlüsselloch-Chirurgie noch neu war, und so ist es bis heute“,
bestätigt der Chefarzt des Marienkrankenhauses. Die Vorteile des Eingriffs durch minimale Öffnungen seien immens, sagt Amir-Kabirian. Beispiel Galle: Früher betrug die Länge des Bauchschnitts über 15 Zentimeter. „Das war ein großer Schnitt, der hat quer unterhalb des Rippenbogens gelegen“, erklärt der Chirurg. Haut, Fettgewebe, Muskelschicht, Bauchfell – all das
DAS „SCHLÜSSELLOCH-VERFAHREN“ Minimal-invasive Verfahren kommen in der Viszeralchirurgie (Bauchchirurgie) bei folgenden Eingriffen infrage: • Blinddarm • Milz • Magen • Dünndarm
• Galle • Leiste • Dickdarm • kleine Tumore (auch an der Leber)
wurde hierbei in weitaus größerem Umfang verletzt als heute. Dagegen bedeutet ein kleiner Schnitt auch ein kleines Operationstrauma. Die Heilung verläuft wesentlich schneller. Während der Patient Ende der 1980er Jahre 14 bis 18 Tage im Krankenhaus verbrachte, sind es heute durchschnittlich nur noch drei Tage. Der Soester Chirurg erinnert sich an die damalige Situation in den Krankenhäusern: Man musste die Patienten überreden und motivieren, nach der Operation aus dem Bett zu steigen. Die lange Operationsnarbe machte vielen arg zu schaffen. Ganz anders erlebt es Huschang Amir-Kabirian heute. Vielen Patienten geht es so gut, dass sie von sich aus fragen: „Herr Doktor, ich fühle mich fit, wann kann es nach Hause gehen?“
Er gehörte zu den ersten, die das minimal-invasive OPVerfahren befürworteten: Chefarzt Huschang AmirKabirian
Chefarzt Huschang Amir-Kabirian Abteilunge Allgemeinund Viszeralchirurgie Tel. 02921 / 391-1110 Fax. 02921 / 391-1142 E.Mail: amir-kabirian@mkh-soest.de www.mkh-soest.de
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März bis Juli 2015
Veranstaltungskalender MÄRZ Schnitzeltag im Café Schnitzel mit Pommes oder Bratkartoffeln und Saisongemüse 6,80 € 19. März Café Mariengarten im Marienkrankenhaus Soest
Ausstellungseröffnung „Marktfotografie“ Fotoausstellung von Günter Piepenbreier. An einem Markttag ist Soest voller Leben, Farben und Eindrücke. Günter Piepenbreier hat das bunte Treiben fotografiert. 20. März, 15 Uhr Marienkrankenhaus Soest Eintopftag im Café Mariengarten (3,60 €) 28. März Café Mariengarten im Marienkrankenhaus Soest
APRIL Menü zu Ostern im Café Festtagsmenü am Ostersonntag und Ostermontag inkl. Vorsuppe und Dessert 5. und 6. April Café Mariengarten im Marienkrankenhaus Soest Dönertag im Café Dönerteller mit Pommes Salat und Tsatsiki 5,60 € 21. April Café Mariengarten im Marienkrankenhaus Soest MAI Muttertags-Dankeschön 1 Stück Torte und Kaffee für zwei Euro 10. Mai Café Mariengarten im Marienkrankenhaus Soest Gesunder LeDoMo „Man ist, was man isst“ Talkrunde 28. Mai, 19 Uhr Café Mariengarten im Marienkrankenhaus Soest Infos: www.ledomo.de
Blutspendeaktion „Blutsbrüder“ Parkplatz Widumgasse/ Krummel 30. Mai, 11-16 Uhr
DEMENZSCHULUNG UND PFLEGEKURS AKTUELLE AKTION Wir machen mit bei der Initiative „Gemeinsam Gesundheit schützen. Keine Keime – Keine Chance für multiresistente Erreger“. Krankenhäuser und die Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen klären die Bevölkerung vielseitig über das Thema der multiresistenten Erreger auf. Informationsmaterial liegt im Krankenhaus aus. Verschiedene Aktionen sind geplant – unter anderem im Oktober eine Sonderausstellung zum Thema Hygiene im Marienkrankenhaus.
REGELMÄSSIGE GOTTESDIENSTE Messen in der Kapelle des Marienkrankenhauses Heilige Messe jeden Sonntag, 8.15 Uhr
Besuchen Sie uns auf Facebook www.facebook.de⁄hospitalverbund
Pflegende Angehörige und Interessierte sind herzlich eingeladen. Anmeldungen nimmt das Marienkrankenhaus entgegen – telefonisch unter 02921/391-1700 oder per E-Mail: b.latos@mkh-soest.de Treffpunkt ist im Foyer des Marienkrankenhauses, Widumgasse 5, Soest.
Messen in der Hauskapelle des St. Elisabeth Wohnund Pflegeheims: montags 9.30 Uhr dienstags 18 Uhr donnerstags 9.30 Uhr samstags 16 Uhr
Ev. Gottesdienst jeden letzten Donners- tag im Monat, 19 Uhr
Ihr direkter Weg ins Netz www.hospitalverbund.de
„Angehörige, die einen Menschen mit Demenz zu Hause pflegen, sind häufig für jede Unterstützung dankbar“, sagt Barbara Latos. Die Expertin bietet regelmäßig Angehörigen-Schulungen im Marienkrankenhaus an. Klar ist: Jeder muss seinen Weg finden, mit dieser Situation umzugehen. Aber: Barbara Latos kennt viele wertvolle Tipps, die den Alltag für den Pflegenden und den Pflegebedürftigen gleichermaßen erleichtern. Zudem bietet sie spezielle Kurse für alle an, die einen an Demenz erkrankten Menschen betreuen.
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www.katharinen-hospital.de www.mkh-soest.de www.mariannen-hospital.de www.st-damian-balve.de www.boni-unna.de www.elisabeth-körbecke.de www.mariengarten.de
Pflegekurs 4. + 11. + 18. März, Zeit: 17 - 20 Uhr Demenzschulung 15. + 22. + 29. April, Zeit: 17 - 20 Uhr Demenzschulung 10. + 17. + 24. Juni Zeit: 17 - 20 Uhr Pflegekurs 8. + 15. + 22. Juli, Zeit: 17 - 20 Uhr
Barbara Latos