Architekturportfolio von Hristo Vassilev

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Hristo Vassilev

Kontakt

Architekturstudent

Persönliche Auffassung Für mich ist gute Architektur etwas Organisches und geht daher von dem grundlegenden Prinzip der Natur hervor, dass nur Exemplare die sich an externen Faktoren orientieren langfristig Bestand haben können.

Persönliche Daten Bulgarische Staatsangehörigkeit geboren am 24.02.1995 in Sofia besitzt einen Führerschein

hristo.vassilev@rwth-aachen.de

Software AutoCAD

Rhino

Photoshop

Revit

Grasshopper

Illustrator

Sketchup

V-Ray

InDesign

Ausbildung Praktikum März - Dezember 2017 Höhler und Partner, Aachen als Hilfskraft in Maßenermittlung (LP2,3) und Bauleitung (LP8)

Sprachen Bulgarisch Muttersprache Deutsch fließend Englisch fließend Spanisch Grundkenntnisse

Hobbies

Bachelorabschluss absolviert in März 2018 RWTH - Aachen Bachelorarbeit - Mobile Fabrik Prüfer: Prof.S.Brell-Cokcan, Prof.Markus Kuhnhenne Schulabschluss absolviert in May 2014 91.Deutsches Gymnasium, Sofia mit Vertiefung in Mathematik


INHALT

MOBILE FABRIK

– Dieses Projekt beschäftigt sich mit der Entwick-

lung eines Fassadensystems, das einen hohen Grad an Individualisierung zulässt und sich an beliebigen Formen anpassen lässt. Themen: parametrisches Entwerfen, digitale Produktion

LERNFABRIK - Diese Mischung aus Lernraum und Produktionsfläche erforscht eine neue Typologie. Die Schwerpunkte liegen auf der konstruktiven Ausführung und der Integrierung von Gebäudetechnik.

LÜTZOW KASERNE - Einem Kasernengelände in der deutschen Stadt Aachen wird eine neue Nutzung vorgesehen. Die Arbeit besteht aus einer städtebaulichen Analyse und der Planung mit Rücksicht auf das Kulturerbe.

WOHNEN FÜR ALLE - Die Planung eines Wohngebäudes in der Innenstadt von Leipzig ist mit den Wünschen und Interessen der unterschiedlichen Bewohner abzustimmen.


Mobile Fabrik

2017 | Einzelarbeit | Bachelorthesis

Seit dem Ursprung des Bauens als gezielte Tätigkeit war die Fassade ein notwendiges Mittel, um Schutz gegen die Außenwelt zu schaffen. Ein gut gebautes Haus hatte als Ziel die Einwirkung der klimatischen Einflüsse zu minimieren und Raubtiere und Feinde fernzuhalten. So waren zunächst die höheren Überlebenschancen, die eine taugliche Behausung gewährleistet, ein Grund für die Entwicklung besserer Baukunst. Es ist erst mit dem Aufkommen von größeren Gruppen von Menschen, dass die Architektur einen Kommunikationszweck erhielt. Die Formsprache sollte zunehmend eine Aussage über den sozialen Stand des Inhabers oder den Zweck des Bauwerks treffen. Der Bedarf an größeren repräsentativen Gebäude gab Impulse für die Entwicklung von neuen Technologien und Werkzeugen.

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*eigene Aufgaben: Konzept, Detailplannung, grafische Darstellung

Am besten lässt sich das Phänomen der Beziehung zwischen technologischem Fortschritt und Baukunst in der Zeiten nach der industrielle Revolution betrachten: Fabriken produzierten Waren mit bis dahin unbekannter Effizienz. Die Verwendung von Fertigteilen hat sich als die wirtschaftlichste Lösung erwiesen, um auf den hohen Bedarf der anwachsenden menschlichen Population einzugehen und das Ornament wurde aufgelöst um Platz für Licht und Transparenz zu schaffen. Auf eine ähnliche Weise stehen wir heutzutage vor einem technologischen Umbruch – dieser der Vernetzung. Maschinen können aufgrund von Fortschritten in der digitalen Kommunikation in den Alltag integriert werden und somit Teil unseres Leben werden. Die Gestaltung von automatisierten Prozessen wird immer zugänglicher und bekommt das Potenzial einen großen Einfluss auf den Bau- und Entwurfsprozess zu haben.

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Die Idee des Projekts war ein Produkt zu entwickeln, der über eine Mehrzahl an Anwendungen verfügt und mithilfe der digitalen Produktion individuell anpassbar ist. Teil der Aufgabe war auch innovative Verfahren im Leichtbau mit Metall zu entwickeln. Mögliche Nutzungen sind Sonnenschutzsysteme und selbstragende Pavillonkonstruktionen. Es wurden zunächst die Potenzielle des Faltens in Vergleich zu anderen Techniken eine stabile Struktur herzustellen und zu individualisieren anerkannt und untersucht. Eine besondere Wirtschaftlichkeit könnte durch die Produktion auf der Baustelle erreicht werden. Die einfachere Logistik und schnelle Bearbeitung des Materials gespart werden könnten eine kostengünstige alternative zum Schweißen oder Schrauben sein. Es wurde nach einer geometrischen Form gesucht, die durch eine schlichte Manipulation ein komplexes Gefüge erzeugt. Diese ist dann als Element eines Systems zu verstehen, dem man beliebig weitere ähnliche Elemente hinzufügen kann.


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Das entwickelte System ist durch die digitale Produktion vor Ort flexibel. Man kann sowohl beliebig die Form der erzeugten Fläche in der Planungsphase bestimmen als auch die Geometrie nachträglich geringfügig verbessern um den Bautoleranzen des Rohbaus gerecht zu werden. Der Faltungswinkel im Bild oben bestimmt ob die Ankerpunkte auf eine Ebene liegen, was gleichzeitig die Krümmung der endgültigen Fläche mitbestimmt.


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Der erste Schritt in der Produktion der Teile findet im Werk statt. Es werden aus Stahlblech Tafel ausgeschnitten, die für alle Elemente im System gleich sind, was den Vorteil der schnellen und günstigen Massenproduktion mit sich bringt. Die Tafel bleiben erstmal in dem kompakten flachen Zustand bis sie zur Baustelle geliefert werden, was für günstigere Lagerung und Transport sorgt. Um die Faltung zu ermöglichen werden in diesem Schritt vordefinierte Faltkante mithilfe des Laserschneidens angebracht. Diese bestehen aus einer Reihe kleiner bogenförmigen Ausschnitten (siehe Bild rechts unten) und ermöglichen das Falten mit geringer Kraft, ohne die Tragfähigkeit des Elements zu beeinträchtigen. Die Produktion auf der Baustelle hingegen richtet sich auf die Individualisierung und dreidimensionale Formgebung der Bauteile. So könnte einerseits ein Roboter durch Laserschneiden Aussparungen unterschiedlicher Größe in der Oberfläche der Elemente erstellen, welche der Außenseite der Hülle eine Ornamentik verleiht und dem Raum auf der Innenseite durch unterschiedlichen Lichtqualitäten prägt. Durch die vorgeschlagenen digitalen Falttechniken andererseits, bei denen Bauteilen nur in kleinen Serien produziert werden, können immer Abweichungen in der soll-Krümmung ausgeglichen werden.


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Innenperspektive_geschlossene Fassade

mĂśgliche Muster fĂźr Ausschnitte

Innenperspektive_offene Fassade

Nachtansicht


Die Produktion auf der Baustelle findet statt in einer transportierbaren „mobilen Fabrik“, bestehend aus 6 20ft Iso-Container (1). Die Hauptlogistik innerhalb der Fabrik erfolgt auf einer Kranbahn (2), die ihre effektive Länge durch ausklappen nach dem Transport bekommt. Obwohl der Prozess als vollautomatisch gestaltet ist, besteht die Notwendigkeit von menschlicher Qualitätskontrolle (3).

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Zusammensetzen: Vier Laschen an den Rändern der Teile sorgen für eine stabile Verbindung und einfache Montage. Die Laschen zwei Körper überlappen sich, so dass die Halterungen beider Teile zusammenpassen was die Teile temporär sichert bis sie von Hand verschraubt werden können. Die punktsymmetrische Form der Teile ermöglicht ihre nachträgliche Austauschbarkeit.

Fassadenschnitt eines Beispielraums

Aufgabespezifische Biegemaschine

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0_Einrichten

1_Vorarbeiten 1

4

2_Falten 7

10

3_Lagern 13

6x

11 2

5

8

11

3

6

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Zunächst werden die Teile durch einen Schwenkkran (8) vom Gabelstapler auf einem Drehtisch (5) abgeladen. Durch einen mit einem Laser ausgestatteten Roboterarm (9) werden die Ausschnitte ausgeführt und vom Magnetheber des Schwenkkrans in einen Container gesammelt (7). Eine hydraulische Zange (6) wird als Endeffektor vom Roboterarm verwendet um die Halterungen der Laschen in die entsprechende Form zu bringen. Letztendlich werden die Laschen von einer hydraulischen Presse (5) gebogen. Die Bleche werden dann während der Faltungsphase weiter durch die Kranbahn (11) transportiert. Vier Roboterarme (12) greifen die Bleche mit Vakuumgreifer (10) unmittelbar vor den Laschen und falten diese in die richtige Form durch eine Mischung aus Rotation und Druck – (s.S. 6)

Schnittperspektive der mobilen Fabrik


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Fipa Spider Vakuumheber

Schwenkkran

max 500 kg

r=2.7m

Faltenstation

4x Kuka KR 16 Traglast 16kg

Fertiges Produkt

Falttor

Falttor

Lager

Fipa Spider Vakuumheber

max 500 kg

Kontrolpunkt

Drehbiegemaschine


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Drehbiegemaschine Schwenkkran r=2m

Drehbiegemaschine

Lager

Entsorgung Verschnitte

Arbeitsraum von Maschinen Bewegungsraum Menschen

Lager

Materialfluss Abfallentsorgungsweg


Lernfabrik 14

Aachen | 2016 | Gruppenarbeit*

Zentralpunkt des Entwurfs ist das Thema der Industrie 4.0 – ein Begriff, der die Digitalisierung von Fertigungs- und Logistikprozessen umfasst. Diese ermöglicht neue Wege in der Entwicklung und Produktion von Produkten, wobei die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine von besonderer Bedeutung ist. Dabei kriegen die Maschinen ihren Input auf zwei Ebenen – einerseits digital und andererseits durch die physische Interaktion. Die Herausforderung der Aufgabe war aufgrund dessen diese Wechselwirkungen räumlich umzusetzen, indem man einen Raum für die Lern- und Forschungszwecken der Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen schafft.


*eigene Aufgaben: Konzept, Detailplannung, grafische Darstellung

Die Schwerpunkte dabei liegen bei der Anordnung und konstruktiver Umsetzung der Räume und ihrer Erschließung. Der große Maßstab und komplexe Nutzung des Gebäudes führen zu dem hohen Bedarf an technischer Ausrüstung. Die Gebäudetechnik wird daher zum zentralen gestalterischen Punkt des Entwurfs.

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Das Grundstück liegt zwischen dem Wohnviertel Aachen West und dem Campus Melaten – ein Gebiet wo Forschung und Ausbildung in Kontakt kommen um voneinander zu profitieren. Die Grenze mit der Stadt findet statt in der Form der Autobahn, die sowohl eine physische als auch eine visuelle Trennung schafft. Eine Verbindung findet lediglich statt durch die Fußgängerbrücke im Süden.


Bezug zum Campus

Prominente Räume werden nach oben verschoben um eine visuelle Kommunikation mit dem Rest des Campus zu ermöglichen.

Durchsichtigkeit

Alle Fassaden werden im Erdgeschoss als durchsichtig geplant um den Eindruck eines schwebenden Körpers zu erzeugen und die Aktionsfläche der Halle von außen wahrnehmbar zu machen.

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Lärmbelastung

Visuelle Kommunikation

Abwärme

Flexibilität

Die Büroräume werden vertikal von der Aktionsfläche und der Autobahn abgegrenzt um Distanz von Lärmquellen und schlechter Luft zu schaffen.

Die vertikale Staffelung ermöglicht die Ausnutzung der Abwärme von den Maschinen, was zu einer effektiven Reduzierung der Energiebedarf im Winter führt.

Lufträume zwischen den Seminarräumen und Büroräumen ermöglicht ihre interne Kommunikation miteinander und mit der Aktionsfläche.

Im Erdgeschoss wird die komplette Fassade mit automatischen Toren ausgeführt, was eine effektive Logistik ermöglicht.


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Um diese Leitmotiven umzusetzen wird das Konzept für Räume in der Tragwerksebene erarbeitet. Diese, zusammen mit einem Erschließungsring bilden das Obergeschoss. Die Wegeführung erfolgt entlang der Fassaden und bildet eine Zone für Austausch zwischen allen Nutzern. Ihre Qualitäten werden einerseits durch die Möbel definiert – Bänke und Tische zum verbalen Kommunikation und die Teeküchennischen, die alle Nutzer zusammen bringen auf einem Punkt. Zwei filigrane Treppen und Aufzüge bilden die Verbindung mit dem Erdgeschoss und verstärken die Bedeutung der Küchennischen als Treffpunkt. Die Räume direkt an den Treppen bilden zwei Versorgungskerne, die grundsätzlich aus Sanitäts- Sanitär und Technikräume mit der Ausnahme von Büros mit besonderer Bedeutung bestehen. Die Seminarräume und der Rest der Büroräume, verfügen über besonderer Prominenz und sind mitten über die Aktionsfläche gesetzt.

1. OG


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Mobiler Sonnenschutz

Hauptrohr Lüftung

eine modulare “Box”

Fester Sonnenschutz


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Um sich aus der Konzeptfase ergebene Idee, des schwebenden Raums umzusetzen ist ein besonderer Umgang mit dem Tragwerksystem nötig. Der Vierendeeltäger wird in der Form eines Rahmens umgesetzt um neben den Lasten des Daches auch das Geiwcht der in ihn eingebauten Räumen tragen zu können. Die HEB700 Profile werden daher zum wichtigen Gestaltungelement des Innenraums.

Entlang der langen Seite des Gebäudes sollte sich das Obergeschoss als ein eigenständiger, schwerer, über der gläsernen Fabrik schwebender Körper manifestieren. Aufgrund dessen und um die Kühllasten im Sommer zu minimieren wurde an der Stelle ein Lochblech aus Kupfer als fester Sonnenschutz angewendet. Ein bewegliches Textilgewebe montiert auf Schienen auf der Außenseite der Fassade wird ver

wendet um den Rest der Glasfläche je nach der aktuellen Wettersituation zu schützen ohne die Flexibilität des Gebäudes zu beeinträchtigen. Auf der Querseite des Gebäudes wird im Gegensatz dazu die Fassade mit Lochblech bekleidet um die Form des Tragwerks in der Ansicht ablesbar zu machen, was zu der Identität des Gebäudes gehört.


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Um eine taugliche Arbeitsumgebung zu schaffen war von besonderer Bedeutung die gute Luftqualität zu sichern. Um den Volumen der Halle zu belüften sind zwei Systeme ausgewählt: eine zentrales Querlüftungssystem mit Auslässen unter den Hauptträgern und eine natürliche Lüftung durch Dachfenster und offenbaren Fenster im Obergeschoss. Sonnenkollektoren speichern die gewonnene Energie anhand eines Wärmespeichers und – einer Wärmepumpe. Die gewonnene Energie wird im Sommer durch Bodenheizung und Kühlung den „Boxen“ weitergegeben. Die Halle, wegen ihres großen Volumens wird durch einen Heizkessel und Wärmestrahler beheizt. Um den wechselhaften Anforderungen der Lernfabrik gerecht zu werden wurde ein modulares Trockenbausystem von Fertigelementen entwickelt um eine flexible Raumtrennung innerhalb des Rasters zu ermöglichen.


Aluminium Kunsstoff Aluminium, 200 x 60 x 5 Edelstahl, 5 mm Kunststoff Edelstahl Aluminiummantel PUR-Kern 8 cm Dämmstärke 23 cm

1 2 3 4 5 6 7 8 9

Anpressleiste (PRF) Wärmeentkopplungsleiste Pfosten (PRF) Führungsschiene Dichtung Seitenscharnier Wärmeentkopplungsprofil wärmegedämmte Sektion

10 11 12

Dreifachverglasung Stiel (Rahmen-Tragwerk)

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Blendrahmen Türrahmen Türpfosten

Aluminium, 36 x 75 mm Aluminium, 110 x 75 mm Aluminium, 78 x 75 mm

Scharnier

Aluminiumgehäuse

14 15 16 17 18

Sandwichpaneel mit Alu-Deckschicht und PUR-Kern

Sandwich Eckpaneel mit Alu-Deckschicht und PUR-Kern

WSG, 5mm HEB 700 Dämmstärke 23 cm

Kupfergewebe Anpressleiste

Kunststoff

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Lützow Kaserne 26

Aachen | 2017 | Gruppenarbeit

Die Lützow Kaserne ist ein Teil der deutschen Stadt Aachen, der sich durch eine hervorragende Geschichte kennzeichnet. Eine Besonderheit ist, dass die Kaserne der Ausbildung der militärischen Personal im Bereich Technik gewidmet ist und erfüllt diesen Zweck schon seit 1920. Die innerhalb dieses Projekts durchgeführte Analyse und Planung beschäftigt sich mit der potenziellen Situation, in welcher die Kaserne als Institution abgeschaffen würde. Die geplante Nutzung des neu entstehenden Gebiets sollte sich aus einer Auseinandersetzung mit dem umliegenden Gebiet, sowie mit der ganzen Stadt Aachen ergeben.


*eigene Aufgaben: Analyse, Konzept, Modelbau, Darstellung

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Anb indu ng sm ög lic hk ei

t

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Im ersten Schritt wurden die wichtigsten Merkmale der Umgebung erforscht. Das Gebiet befindet sich in den Randlagen der Stadt. Die Viertel werden von Infrastrukturelemente wie die Autobahn und die Hauptachse – die Triererstraße voneinander getrennt. Die Lage wird von den Bewohnern für ihre Ruhe und Grüne anlagen gelobt. Durch die Umnutzung der Kaserne entstehen allerdings neue Potenzielle, die einige Nachteile des Ortes ausgleichen könnten.

Erweiteru ngspotenzial

Wohnbau

ZONE

ZONE

Rothe Erde Europaplatz

Panneschopp St. Fronleichnam

Musikschule

HansemannplatzJülicher-Straße

Kennedypark

Elsassplatz

Blücherplatz

Schönforst

St. Elisabeth Ostfriedhof

Tuchfabrik Niessen

Aachen Arkaden

Hansemannplatz

Rehmplatz

Landgericht

Haus Magarete

Trierer Straße

Amtsgericht

Adalbertsteinweg

St. Adalbert

Auferstehungskirche

Pastorplatz

Kaiserplatz

Frankenberg

St. Katharina Forster Linde

Kath. Grundschule

Aachen Innenstadt

Ehem. Forster Rathaus

Bahnhof Rothe Erde

Grabeskirche St. Josef

The Herz-Jesu Kirche


eodor-Körner Kaserne

700 600

Ausländeranteil: 21,8%

Ehrenamtspass Wahlbeteiligung

300

Bedarfsgemeinschaften Ausländer

200

Durchschnittspreis von Immobilien: 2.566 €/m 2

Demografische Struktur Um genauer auf die Bedürfnisse der Bewohner einzugehen wurde gleichzeitig aus amtlichen Quellen und eigenen Interviews Information über das soziale Milieu gesammelt und analysiert. Trotzt der allgemeinen Zufriedenheit und der Vertrautheit der Menschen im Umgang miteinander, zeigen Statistiken, dass in dem Gebiet Faktoren wie Arbeitslosigkeit, Menge der Tatverdächtige und der Aus-

-0,5

Ø

+0,5

+1,0

+1,5

30

0

0

+2,0 in %

-

15

18

35

40

55

60 65

75 70

29

80

85 90

Altersstuktur

Siedlungstyp: 4

länder relativ zur Stadt Aachen hohe Werte aufweisen. Jugendliche werden öfters als „störend“ bezeichnet, weil sie sich in Spielplätze für Kinder aufhalten.

Leitidee Um diese Tendenz entgegenzuwirken wurde ein Konzept für ein Wohnviertel entwickelt mit einem integrierten Ausbildungszentrum und Park. Die Leitidee dabei ist Zentren zu bilden, die das Quart-

Gewerbegebiet Eilendorf Süd

ier komplimentieren und den Bewohner Aufenthaltsqualität anbieten als Alternative zur Stadtmitte. Die Jugend soll gefördert werden unteranderem durch die Möglichkeit für Weiterbildung. Das durchmischte Wohngebiet bietet geeignete Wohnungstypen für alle Nutzergruppen. Eine allgemeine Verdichtung der Bebauung auch in Betracht auf klar ablesbare Raumkanten sorgt für Aufwertung des städtischen Raumes und des sonst zerbrochenen Stadtgrundriss.

1-2 Stockwerke 3-4 Stockwerke

Friedhof Kolpingstraße

Gewerbegebiet Brand

5-6 Stockwerke >6 Stockwerke

Lützow Kaserne

Städtebaul. Dominate Brander Bahnhof

Brand

Raumkante

Freund

Marktschule

Zentrum Königsberger Staße

Driescher Hof

3

6

10

100

Bevölkerungsumsatz -1,0

50 45

400

Tatverdächtige -1,5

20 25

500

Arbeitslosigkeit: 18,5%

Marktplatz

St. Donatus


Eilendorf Süd

Anschluss Vennbahnweg

Ländliches Wohngebiet

Schulanlagen und Kindergärten

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Durchmischtes Wohngebiet

Werkstätten

Familienpark

Urbanes Wohngebiet Erweiterung des Wohngebietes

Technisches Ausbildungszentrum

Sportpark

Schönforst Treppenanlage

Bürogebäude

Azubi Wohnanlage

Bürogebäude

Driescher Hof

In diesem Rahmenplan werden die grob die Maßnahmen veranschaulicht. In Weiß wird die neue Straßenstruktur dargestellt. Auf Seite 32 finden Sie den endgültigen Grundriss der Anlage. Das Technische Ausbildungszentrum nutzt die Fläche des alten Parkplatzes und besteht aus Administrativgebäude und Hörsäle. Die alte Mensa wird erweitert um einen Platz zu definieren. Die Hörsäle werden mit Hinsicht auf ausreichendem Freiraum für Ausstellungen geplant. Im Nordosten endet dieses Ensemble mit einer Zusammensetzung aus Werkstätten – eine Anknüpfung am Gewerbepark, die den Auszubildenden zur Verfügung gestellt wird


Das Wohngebiet ist vielfältig und geht auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen ein. Die Wohnungen der Auszubildenden nutzen die alten Einzimmerwohnungen der Soldaten, die sich in direkter Nähe zum Ausbildungszentrum befinden aus. Bezahlbare und altersgerechte Wohnungen in 3- bis 4-stöckigen Wohnblöcken sind im urbanen Wohngebiet zu finden. Doppelthaushälfte bieten den Besserverdienenden die Möglichkeit das ländliche Wohnen nicht zu weit von kommerziellen Zentren zu genießen. Das Sportzentrum und Park entsprechen ebenso wie die Wohnquartiere die Ansprüche unterschiedlicher Nutzer. Anfangend vom Parkeingang an der Triererstraße findet eine Abfolge von Parkanlagen, dessen Charakter nach innen immer privater wird. Eine großzügige Treppenanlage dient als Stadtbühne und Treffpunkt. Die Sportanlagen der Kaserne werden aufgewertet und der Öffentlichkeit freigestellt. Eine künstliche hügelige Landschaft dient als geschützter Raum für Familien und schließt an der Schul- und Kindergartenanlage. Ein Ensemble aus Bürogebäuden dient als Parkeingang und zieht durch seine Trichterform die Besucher an. Die Hochhäuser schützen die Parkanlage vor dem Lärm der Straße und profitieren von den Aufenthaltsmöglichkeiten. Sie bieten gleichzeitig viele Arbeitsstellen an durch den dank der Infrastruktur großen Einzugsgebiet der Anlage.

Kulturerbe Genannt nach dem preußischen Generalmajor Ludwig […] von Lützow dient heutzutage die Kasernenanlage der Ausbildung technischer Fachkräfte. Das durch die pragmatische Backsteinarchitektur geprägte denkmalgeschützte Gebäudeensemble (rot) ist in das Konzept integriert zu werden.

Infrastruktur Trotzt der Randlage verfügt das Gebiet über eine schnelle Verbindung mit der Innenstadt durch die Triererstraße und das ÖPNV (rot). Die Nähe zur Autobahn macht andere Metropole zugänglich (orange). Der berüchtigte landschaftliche Fahrradweg – die Vennbahn (blau) wird an der Lützow Kaserne angeschlossen.

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Parkeingang

Schulgebiet


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Treppenanlage

Urbanes Wohngebiet

Mensaplatz

Eingang Ausbildungszentrum


Wohnen für Alle 34

Leipzig | 2015 | Einzelarbeit

Das Projekt ist als eine Gegenreaktion zu den ständig steigenden Bodenpreisen in den Innenstädten zu betrachten. Die hohen Mieten und Kaufpreisen zwingen Menschen mit kleineren Budgets sich eine Wohnung in den Randlagen der Stadt auszusuchen. Um diesen Umständen zu umgehen schließen sich Menschen aus verschiedenen Sozialschichten und kulturellen Hintergründen in Baugruppen, die selbständig Wohnungen entwickeln und diese später auch bewohnen.


Eine solche Gemeinschaft plant in der Stadt Leipzig ein Wohnblock zu errichten. Das Grundstück ist schmal und schlecht belichtet, was zu einem für die innerstädtische Lage niedrigen Preis führt. Die Wohnungen sollen den unterschiedlichen Budgets und sozialen Anforderungen der Mitglieder gerecht werden. Weil durch Abwägung der Interessen ein gemeinsamer Haushalt auch erzielt werden kann, wurde es davon ausgegangen, dass eine starke Kulturprogramm auch machbar ist.

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viele Menschen tagtäglich vorbeigehen. Um das Tageslicht möglichst besser auszunutzen werden Möglichkeiten gesuch

auszurichten und möglichst weit von der umliegenden Bebauung zu platzieren. Der Entwurf soll “offen” wirken - Glasfa

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räume die an prominente Stellen platziert werden, wie z.B. die Eingangshalle im Innenhof. Die innerstädtische Lage ist eine Mischung aus der Zweckmäßigkeit der Nähe zum Zentrum und die Behaglichkeit der Entfernung von großen Verkehrsachsen. Trotzt der scheinbaren Dichte sind auch großzügige grüne Hinterhöfe sehr typisch und werden von der Blockrandbebauung umschlossen. Der Dorotheenplatz dient als lokaler Zentrum des Viertels mit großem Angebot von Geschäften und Gastronomie.

Die Wohnblöcke umschließen einen großen Innenhof, der von allen gemeinsam genutzt wird und von schmalen Wegen durchquert wird. Die Wege verbinden die Ausgänge der Häuser untereinander und definieren Treffpunkte für die Bewohner. Das ausgewählte Grundstück liegt an einer Kreuzung vieler Wegen und trägt daher eine lokale Bedeutung als prominente Stelle. Es wird versucht die charakteristischen Merkmale dieser städtebaulichen Situation zu verstärken und gleichzeitig die Bedeutung des Kulturprogramms des Projekts architektonisch hervorzuheben.


ht die Fassaden der Wohnräume nach Suden

assaden werden bevorzugt für Gemeinschaftliche

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Privater Raum Privater Raum

Licht

Passage

Um dem gemeinschaftlichen Charakter des Projekts mehr Bedeutung zu geben wird ein privater Raum geplant in der Form eines gehobenen Dachgartens. Die Räume mit öffentlichen Charakter werden unterhalb des Dachgartens in einem monolithischen Block untergebracht.

Die Höhe der umliegenden Bebauung führt zur schlechten Belichtung des Grundstücks. Um diese entgegenzuwirken werden die Wohnfunktionen von den oberen Geschossen erfüllt. Verglaste Fassaden werden von der südlichen Seite geplant um für optimale Sonneneinträge zu sorgen.

Die bestehende Nutzung des Grundstücks als Ausgang des Hinterhofs wird fortgesetzt durch den Ausbau einer Passage. Diese Maßnahmen zusammen mit den verglasten Fassaden in den ersten zwei Geschossen setzen die öffentlichen Räume in Szene.

Passage

Licht


B C

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A

A

1.OBERGESCHOSS

SCHNITT A-A

C

B

ERDGESCHOSS

SCHNITT B-B


B C

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A

A B

5. OBERGESCHOSS

SCHNITT C-C

C

3. OBERGESCHOSS

ANSICHT VORDERSEITE


CLUSTER WOHNEN

40 KINDERRAUM

BIBLIOTHEK

BAR/CAFE

Erschließung

KONZERTSAAL

Die unterschiedlichen Funktionen, die in diesem Wohnblock untergebracht werden erfordern eine Erschließung auf mehreren Schichten. Vertikale Erschließungswege sind daher zum Teil redundant und unterschiedlichen Nutzergruppen zugeteilt. Die öffentlichen Räume – Bar, Konzertsaal und Bibliothek werden durch eine interne Treppe erschlossen. Eine außenliegende Betontreppe erschließt das halböffentliche Dachgarten, was als Ausgangspunkt

für die zwei Wohnblöcke dient. Die zwei mit dem Sockel kontrastierenden Bauteile sind dem Wohnen gewidmet, wobei sich die beiden in ihrer Organisation grundsätzlich voneinander unterscheiden. Durch die gemeinsame Nutzung des Dachgartens und die öffentlichen Funktionen der Sockel, sowie durch die visuelle Beziehung zwischen den beiden Körper wird die Kommunikation zwischen den Bewohnern gefördert.


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Der Sockel ist Kultur- und Ausbildungszwecken gewidmet. Die Vertikalität trennt die lauten (Konzertsaal, Bar) von den leisen Räumen (Bibliothek & Lernraum). Eine horizontale Trennung findet auch statt indem die Verwaltungsräume (Hausmeister- und Bibliothekarbüro) neben dem Haupteingang platziert sind. Der Kinderraum überschneidet sich mit diesen und schafft eine Überleitung zum halbprivatem Dachgarten. Um auf das Thema der Verschiedenheit der Bewohner einzugehen ist die Bibliothek in Zellen strukturiert – jede Zelle entsprechend ihrer eigenen Thematik. Die Nutzer kommen dann zusammen in den Lernraum um Ideen auszutauschen.

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Kinderraum

Auschnitt Zelle Terrasse

Bibliothek

Lernraum Teeküche

Büro


Die Wohnungen aller Menschen, die ein Einzelzimmer bedürfen sind in dem Cluster untergebracht. Obwohl sich die Einwohner hier durch ihr Einkommen voneinander unterscheiden können, findet hier anders als bei dem südlichen Bauteil keine Hierarchie. Identische Einzimmerwohnungen sind verschachtelt an einer Treppe angeordnet um ihre Zugehörigkeit zu einem Ganzen zu betonen.

Gemeinschaftsraum Etage Wohnung Gemeinschaftsraum Cluster Kinderraum

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Raumaufteilung Clusterwohnungen

Jede Wohnung grenzt an einem Gemeinschaftsraum , die sich in den Kern des Gebäudes befinden. In diesen erfüllen die Einwohner ihre alltäglichen Aufgaben und treten dadurch in Kontakt miteinander. Diese Räume wachsen an Prominenz nach unten bis dem Wohn- und Küchenraum, der auf der Ebene des Dachgartens liegt und als Treffpunkt der Clustergemeinschaft dient. Eine eher schlichtere Gestaltung des privaten Raum wird daher ausgeglichen durch den von allem gemeinsam genutzten und finanzierten Wohnraum.



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