Lea Bissig – Frisbee Design und Kult in der Schwebe

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SCHRIFTLICHE ARBEIT


FRISBEE Design und Kult in der Schwebe Eine Wurfscheibe als Sinnbild fĂźr eine nachhaltige Produktentwicklung

Schriftliche Bachelorarbeit Objektdesign Hochschule fĂźr Design & Kunst Mentorin: Gabrielle Alioth Zeichen: 38'055 Vorgelegt von Lea Bissig Dornacherstrasse 17 6003 Luzern Luzern, 14. Mai 2019

1


INHALTSVERZEICHNIS Einleitung

5

1.1

Motivation

5

1.2

Fragestellung

7

Hauptteil

8

2.1

8

Vom Kuchenblech zum Kultobjekt Frisbee

2.1.1

Wie die Plastikscheibe die Welt eroberte

12

2.1.2

Unterschiedliche Scheiben-Arten

14

2.1.3

Frisbee und Sport

16

2.1.4

Physik der Frisbee

17

2.1.5

Nachhaltige Scheiben-Arten

18

2.2

Werkstoff: Bio-Kunststoff

2.2.1

Unterschiedliche Bio-Kunststoffe

21

2.2.2

Etablierte Einsatzgebiete

22

2.2.3

Die Plastikstrategie der EU

22

2.3

Werkstoff: Myzel

24

2.3.1

Einsatzgebiete des Myzels in Bezug auf Materialentwicklung

27

2.3.2

Neue Forschungsgebiete in der Verarbeitung von myzeliumbasierten Werkstoffen

30

2.3.3

Analytische und gesellschaftliche Aspekte im Zusammenhang mit den Fähigkeiten des Myzels

2.4

Zusammenstellung von myzeliumbasierten Designbeispielen

2.4.1

2

20

Urform Verfahren

32 34 34


2.4.2

Faserverbundlaminat

35

2.4.3

Additive Fertigung

36

2.4.4

Heiss-Pressverfahren

37

2.4.5

3D-Druck

38

2.4.6

Laminat- und Pressenverfahren

39

Zwischenergebnisse und Ausblick 3.1 3.2

40

Auswertung von Designbeispielen und Einsatzgebiete des Myzels in Bezug auf die Herstellung einer Wurfscheibe

40

Bezug zur praktischen Arbeit

41

Fazit

42

Anhang

43

5.1

Übersicht über Frisbeescheiben

43

5.2

Überblick über gebräuchliche Biokunststoffe

49

5.3

Die drei Hauptpilzarten

51

5.4

Anleitung zum Arbeiten mit Myzelwerkstoffen

52

5.5

Liste der Designlabors/Unternehmen und Designer, die über myceliumbasierte

5.6

Werkstoffe recherchierten

53

Quellenverzeichnis

54

5.6.1

Literatur

54

5.6.2

Internetquellen

56

5.6.3

Abbildungsverzeichnis

67

5.7

Lauterkeitserklärung

71

3


Abbildung 1: (mycelial Message) Minister Jet Bussemaker und Maurizio Montalti bei der Eröffnungszeremonie von der Austellung „Fungal Futures“ im Universitätsmuseum Utrecht (NL)

4


Einleitung 1.1

Motivation

In meiner Seminararbeit vom letzten Jahr The Future is „funghi“, habe ich über das Potenzial von myzeliumbasierten Werkstoffen für eine nachhaltige Zukunft geschrieben.1 Allein in der Schweiz werden jährlich über 1 Million Tonnen Kunststoff verbraucht. Weltweit sind es 400 Millionen Tonnen, und erst 2% können wir als „biologische“ Kunststoffe bezeichnen.2 Der Makromolekular-Chemiker Rudolf Koopman vom Plastic Innovation Competence Center PICC in Fribourg, erweckte in mir erneut den Wunsch, die Zukunft unserer Erde aktiv mitzugestalten. In einem Beitrag auf SRF Panorama zu Kunststoff meinte er: „Im Leben gibt es immer einen Moment, an dem man sich fragt, was man eigentlich wirklich beitragen kann für die Erde.“3

In diesem Sinne nutze ich diese Abschlussarbeit, um einen praktischen Weg zu erkunden, Myzelium in neuen Anwendungsgebieten einzusetzen. Nach meinen Recherchen wurden in den letzten Jahren diverse Objekte aus diesem Material von Designern oder Künstlern gefertigt. Man sieht vor allem Kunstobjekte, Lampen, Töpfe oder massive Hocker oder Stühle. Leider konnte sich bislang dieser Werkstoff nur in der Verpackungsindustrie und (experimentell) als Lederersatz etablieren. Noch ist es so, dass sich die meisten Menschen keine Möbel, Gegenstände oder sogar Spielzeuge für Kinder aus diesem Material kaufen würden - dafür ist die Materialität noch zu

1

Bissig 2018, The Future is “funghi”, ganze Seminararbeit.

2

Wermelinger 2018, abgerufen am 19. April 2019.

3

Wermelinger 2018, abgerufen am 19. April 2019.

5


stark negativ konnotiert.4 Zuerst gilt es, das Vorurteil “Pilz = Eckel” aufzuheben. Dafür möchte ich ein Objekt kreieren, das in die Hand genommen werden kann, vielen Menschen vertraut ist und von dem sie wissen, wie es zu gebrauchen ist.

Frisbee-Scheiben sind im Trendsport-Zeitalter schon zu Oldtimern geworden. Was mit dem Kunststoffboom begann, ist nun seit siebzig Jahren beinahe unverändert geblieben. Seither entwickelte sich das Frisbee-Spiel von einem Verkaufsschlager vieler Spielwarenhersteller zu einem Mannschaftssport mit einer Reihe von Disziplinen. Jährlich werden mehr Frisbee-Scheiben verkauft als Basket-, Base- und Fussbälle zusammen.5 In meiner Tätigkeit als Kindergartenlehrperson konnte ich beobachten, welch unglaubliche Faszination eine Wurfscheibe hat. Ich konnte die Kinder mit dem Frisbeespiel in vielerlei Hinsicht fördern und trainieren, besonders in fein- und grobmotorischen Fähigkeiten, der Ausdauer wie auch in Aspekten der Sozial- und der Selbstkompetenz. Während dieser Zeit wurde mir das pädagogische Potenzial dieser Wurfscheibe bewusst. Das Frisbee ist ein ideales Instrument, um Wissen zu vermitteln. Wie wäre es, wenn eine Wurfscheibe, die Leichtigkeit und das spielerische Auseinandersetzen mit neuen Materialien als Kunststoffersatz repräsentiert, um eine nachhaltige Industrie zu fördern...?

4

Bissig 2018, The Future is “funghi”, Seminararbeit, S. 12 f.

5

Lorenz 2006, Klappentext.

6


1.2

Fragestellung

Für meine praktische Arbeit untersuche ich, ob Kunststoff ohne grosse Werteinbusse substituiert werden kann. Dazu werde ich bekannte Methoden in der Pilzzucht von myzeliumbasierten Materialien auf die Herstellung eines Frisbees überprüfen. Bietet ein Frisbee das Potential, als Botschafter für Myzelium zu dienen?

Ausgehend von Recherchen zu Flugeigenschaften und der Aerodynamik eines Frisbees und Vergleichen von älteren und neuen Möglichkeiten in der Verarbeitung von Myzelwerkstoffen, möchte ich in der schriftlichen Arbeit mögliche Verfahren zur Herstellung einer myzeliumbasierten Wurfscheibe erarbeiten.

7


Hauptteil 2.1

Vom Kuchenblech zum Kultobjekt Frisbee

Wenn man über die Entdeckung der Frisbees mehr erfahren will, stösst man zunächst auf die Kuchenbleche der Frisbie Pie Company. 1871 übernahm William Russel Frisbie die Leitung einer neuen Zweigstelle der amerikanische Bäckerdynastie Old Baking Company of New Heaven an der Ostküste der USA.6 Wenig später kaufte er die Zweigstelle auf und begann zusammen mit seiner Schwester, Kuchen und Torten auf den Strassen zu verkaufen. Die Gebäcke wurden in runden Kuchenblechen (Pie-Tin) aus Metall angeboten, welche die Kunden für ein Rückgeld zurückbringen konnten.7 Schon früh wurden die weggeworfenen Kuchenbleche von Kindern dazu genutzt, sich diese gegenseitig zuzuwerfen.

Diese Faszination, der ungeahnten Flugeigenschaften der Kuchenbleche, wurde von Studenten der nahe gelegenen Yale University aufgegriffen, und es entstand daraus eine beliebte Freizeitbeschäftigung (Abb. 4 und 5) Um den Fänger auf die fliegende Scheibe aufmerksam zu machen, riefen sie laut das Wort „Frisbie“, welche auf den Kuchenblechen stand. Bald entwickelte sich diese Tätigkeit zu einer Art Wettkampfsport, und es wurden alle möglichen scheibenförmigen Objekte zum Werfen genutzt.

6

Walsh 2005, S. 137 f.

7

Vgl. https://www.flyingangels.ch/frisbeesport/128-geschichte/91-die-geschichte-des-frisbee-sports#page, abgerufen am 19. April 2019.

8


Abbildung 2: Lastwagen der Fribie Pie Company von 1920

Abbildung 4: Ein Student fängt das Kuchenblech, Kenyon College, Ohio (USA), 1950

Abbildung 3: Kuchenblech der Frisbie Pie Company

Abbildung 5: Ein Student spielt mit dem Kuchenblech, Kenyon College, Ohio (USA), 1950 9


Erst in den 1940er Jahren entdeckte der gelernte Schreiner Walter Frederic Morrison das Marktpotenzial einer Frisbeescheibe. Schon seit seiner Jugend warf er seiner Freundin die alten Kuchenbleche zu. Die Idee, eigene Scheiben herzustellen, hatte er eines Tages am Strand. Beim Spiel mit dem Kuchenblech wurde er gefragt, ob er die Scheibe für 25 Cents verkaufen würde. In einem Interview von 2007 in The Verginian Pilot online, ergänzte Morrison schliesslich: "Because you could buy a cake pan for five cents, and if people on the beach were willing to pay a quarter for it, well — there was a business.”8

Das nächste Jahrzehnt verbrachte Morrison damit, die Flugeigenschaften der Kuchenbleche zu verbessern, um ein marktaugliches Produkt zu kreieren. Durch seine militärische Ausbildung als Bomberpilot im Zweiten Weltkrieg hatte er bereits Kenntnisse in Aerodynamik sammeln können.9 Die erste Idee einer Stabilisation der Flugbahn mit zusätzlichen Metallringen brachte nicht den gewünschten Erfolg.10 Er arbeitete weiter an der Grösse, der Form und dem Material.

8

Vgl. https://www.pilotonline.com/entertainment/article_24b50ef7-d8bd-557f-9035-9d65c9aee0b1.html, abgerufen am 19. April 2019.

9

Gunkel 2010, abgerufen am 19. April 2019.

10

Schmidleitner 2008, heruntergeladen am 31. Januar 2019.

10


Abbildung 6: Flying` Saucer von 1948

Abbildung 7: Pluto Platter Prototyp 1955

Inspiriert von fliegenden Untertassen, gelang es ihm in Zusammenarbeit von Warren Franscioni (1947) mit einem verbesserten Kunststoffgemisch die gewünschten Flugeigenschaften zu erreichen. Sie entwarfen einen ersten Kunststoff-Prototyp und verkauften ihn selbständig unter dem Namen Flying` Saucer (Abb. 6).11 In den 50er Jahren trennten sich die beiden Partner, und Morrison stellte neue Prototypen, u.a. den Pluto Platter anderen Interessenten vor. Die amerikanische Spielzeugfirma Wham-O zeigte grosses Interesse an dem neuen Prototyp Pluto Platter (Abb. 7) und erwarb die Produktionsrechte von Morrison. Jedoch brachte Wham-O der Nachfolger vom Flying` Saucer nicht mit dem Namen Pluto Platter auf den Markt, sondern liessen 1957 ihr Produkt mit dem Handelsnamen „Frisbee“, eine abgeänderte Form von Frisbie, der Frisbie Pie Company, schützen und brachten somit das FrisbeeFieber zum Ausbruch.

11

Walsh 2005, S. 138 f.

11


2.1.1 Wie die Plastikscheibe die Welt eroberte Seit dem Flying` Saucer wurden über 200 Millionen Frisbees verkauft, mehr als Baseballs, Football- und Basketbälle zusammen.12 Man bedenke, wie viele Hersteller eine ähnlich aussehende „Raubkopie“ über die Jahre anboten. Bereits 1959 wurde in Eagle Harbour, Michigan USA, der erste Frisbee-Wettkampf ausgetragen. Jedoch den langanhaltenden Erfolg des Frisbees ist auch zu einem grossen Teil dem „Father of Disc Golf“, Ed Headrick, zu verdanken.13 Als Marketingleiter der Firma Wham-O schliff er an Feinheiten wie den aerodynamischen Ringen, um die Flugeigenschaften zu verbessern. Seine grosse Leidenschaft zum Frisbee führte dazu, dass die Scheiben sich von einem Spielzeug zu einem Sportgerät mit internationalem Ansehen entwickelten, indem er verschiedene Spieldisziplinen wie das „Disc Golf“ erfand. Zusätzlich verpasste er dem Frisbee die typischen Rillen (Ringe) der Oberfläche, welche die Flugeigenschaft der Scheibe verbesserte.14

Die von Headrick 1976 gegründete Disc Golf Association diente dazu, dass die Spieldisziplin als internationale Wettkämpfe austragen werden konnte. Er vereinheitlichte Regeln und die Ausrüstungen zu den Disziplinen und sorgte für ein schnelles Wachstum der Sportarten.15 Die heute bekannteste Disziplin „Ultimate Frisbee“, wurde bereits 1968 an der High School in New Jersey ausgetragen.16

12

Muschg 2017, abgerufen am 19. April 2019

13

Vgl. https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen-gedenkfrisbees-fuer-ed-headrick-172144.html, abgerufen am 19. April 2019

14

Vgl. https://www.pilotonline.com/entertainment/article_24b50ef7-d8bd-557f-9035-9d65c9aee0b1.html, abgerufen am 19. April 2019

15

Vgl. https://www.discgolf.com/disc-golf-education-development/ed-headrick-father-disc-golf/, abgerufen am 19. April 2019

16

Schmidleitner 2008, heruntergeladen am 31. Januar 2019

12


Auf der Homepage der World Flying Disc Federation WFDF wird gezeigt, wie gross die Fangemeinden dieser Sportarten sind: “Interest in Flying Disc Sports with Frisbees evolved and are now played by more than seven million people in at least 70 countries across the world. Frisbee had become more than a ‘spring fever’ but a sport for all seasons.”17

Abbildung 8: Ed Headrick (liks) beim Disc-Golfspiel

17

Vgl. https://www.wfdf.org/history-stats/history-of-flying-disc/4-history-of-the-frisbee, abgerufen am 20. April 2019.

13


Dr. Stancil E.D. Johnson, Psychiater aus Santa Monica, gilt als offizieller Historiker der Frisbees. Er leistete einen grossen Beitrag zum Wachstum des Frisbeesports, als Mitglied der IFT (International Frisbee Tournament) und der Foul Five war er auch viele Jahre der Veranstaltungspsychiater.18 Auf die Frage, warum das Frisbee zu solcher Beliebtheit geworden ist, hatte er eine scheinbar nüchterne Erklärung und sagte 1972 in einem Bericht, es sei "die perfekte Verbindung zwischen dem größten Werkzeug des Menschen - seiner Hand - und seinem größten Traum zu fliegen."19

2.1.2 Unterschiedliche Scheiben-Arten Seit den 50er Jahren gibt es mittlerweile eine unglaubliche Vielzahl von Wurfscheiben auf dem Markt. Welches Frisbee zu welcher Disziplin passt, zeigt einen Untersuch der vier wichtigsten Kriterien hinsichtlich des Materials, der Form, dem Gewicht und der Grösse einer Scheibe. Diese vier Kriterien bestimmen die Flugweite, Flugstabilität und die Flugbahn einer Wurfscheibe.20 Die meisten Scheiben bestehen aus einem Kunststoffgemisch aus Polyurethan und Polyethylen. Je nach Kunststoffart werden unterschiedliche Eigenschaften erreicht. Dabei spielt die Härte eine wichtige Rolle, da in sogenannt „guten“ Wurfscheiben durch Weichmacher mehr Flexibilität erreicht wird und die Scheiben beim Aufprall nicht zerbrechen. Bei „schlechten“ Scheiben wird meist Polypropylen (PP), ein sehr harter Kunststoff, verwendet. Bei einem Kauf einer Wurfscheibe sollte auch die Form beachtet werden. Eine der gängigsten Formen ist nur leicht gewölbt und zieht sich zu einem abgerundeten Abschluss.

18

Vgl. https://www.internationalfrisbee.com/hall-of-fame/inductees/1980-class/dr-stancil-johnson/, abgerufen am 20. April 2019.

19

Latson 2015, abgerufen am 19. April 2019.

20

Neumann, Kittsteiner, Lassleben 2014, S.9 f.

14


Die meisten Frisbees besitzen im äusseren Drittel feine Ringe, die sogenannten Rings of Headrick auf der Oberfläche, welche zur Stabilisation des Flugverhaltens dienen (Abb. 9).21

Eine andere Form besitzen die Fast-back-Scheiben, welche speziell für Schwebewürfe konzipiert wurden. Das erhöhte Zentrum dient dabei als Luftpolster. Das Gewicht einer Scheibe ist auf deren Einsatzgebiet abgestimmt. Je schwerer eine Wurfscheibe ist, umso weniger windanfälliger ist sie. Bei einer „guten“ Scheibe weist das Material eine unterschiedliche Materialstärke auf, was viel wichtiger als das Gesamtgewicht ist. Der Aussenrand sollte dicker und somit schwerer sein, als das Zentrum einer Scheibe. Der dickere Rand sorgt für einen längeren Drehimpuls, welcher den Flug stabilisiert. Die Scheibengrösse bestimmt die Flugstabilität und die Flugweite mit. Denn je grösser eine Scheibe, umso windanfälliger ist sie. Eine kleinere Scheibe Abbildung 9: Patentauszug von Ed. Headrick, 1967

benötigt aber eine kontrollierte Wurfbewegung und ist somit weniger fehlerverzeihend.22

21

Vgl. https://www.pilotonline.com/entertainment/article_24b50ef7-d8bd-557f-9035-9d65c9aee0b1.html, abgerufen am 19. Apirl 2019.

22

Neumann, Kittstein, Lassleben 2014, S. 9 f.

15


Grundsätzlich werden drei verschiedene Arten angeboten. Es wird in flexible, formstabile und in Spezialscheiben unterschieden. Die genauen Details können im Anhang bei Kapitel 5.1 eingesehen werden.

2.1.3 Frisbee und Sport Es gibt etwa zehn verschiedene Wettkampfdisziplinen.23 Eine der ersten Frisbee Spieldisziplinen war Guts, das in den 60er Jahren bei einem Picknick-Ausflug der Familie Healy in Escanaba (Michigan, USA) entstand. Dabei wird mit einer kleinen Scheibe von rund 24 cm gespielt, die von Profis geworfen eine Geschwindigkeit über 100 km/h erreichen kann. Nachdem die New York Times über die „neue“ Sportart berichtete, waren an der Frisbee-WM in Pasadena Anfangs der 70er Jahre über Vierzigtausend Zuschauer bei den Guts-Spielen dabei.24 Eine der heute am meisten ausgetragene Disziplin im Frisbeesport ist Ultimate.25 Die wichtigste Regel bei der Disziplin lautet: „Fair Play“ – es gibt keinen Schiedsrichter. Wenn ein Spieler einen Fehler gemacht hat, wird das Spiel angehalten und die Mannschaften erklären diesen einander. Mitte der 70er Jahre wird die Freizeitbeschäftigung des Disc-Golf`s immer populärer. Wie beim Golf wird das Frisbee über eine Landschaft zu einem Loch(Korb) geworfen und mit möglichst wenigen Würfen in den Korb versenkt.26 Neben den Meisterschafts-Disziplinen ergab sich auch Freestylefrisbee,27 bei dem das Werfen mit Streetdance kombiniert wird, oder das Discdogging,28 in dem strukturierte Trainingsformen mit dem Hund eingeübt werden.

23 24

Vgl. https://www.unibe.ch/universitaet/campus__und__infrastruktur/universitaetssport/newsletter/interview_mit_reto_zimmermann/index_ger.html, abgerufen am 19. April 2019. Tuohy 2015, abgerufen am 19. April 2019.

25

Vgl. http://www.frisbeesportverband.de/index.php/presse/geschichte/, abgerufen am 21. April 2019.

26

Vgl. https://www.pdga.com/history, abgerufen am 29. April 2019.

27

Vgl. https://www.freestyledisc.org/sport/, abgerufen am 19. April 2019.

28

Vgl. https://hundefrisbee-bodensee.ch/was-ist-hundefrisbee/index.html, abgerufen am 20. April 2019.

16


2.1.4 Physik der Frisbee Das Frisbee hält sich durch das Zusammenspiel von zwei physikalischen Kräften stabil in der Luft. Die eine Kraft generiert der Werfer beim Abwurf mittels Rotation der Scheibe um die Mittelachse. Ohne Rotation aber würde das Frisbee nur durch die Luft flattern. Der Drehimpuls des Werfers stabilisiert die Drehachse der Scheibe. Je schneller die Scheibe rotiert, desto länger bleibt das Frisbee stabil in der Luft.29 Damit der Werfer mehr Drehmoment übertragen kann, sind die Ränder einer Wurfscheibe dicker als die Fläche im Innern. Die andere Kraft ist der aerodynamische Auftrieb. Bei dem Flug wird der Luftstrom an der Vorderkante geteilt und erzeugt zwischen Ober- und Unterseite der Scheibe eine Druckdifferenz, die für den aerodynamischen Auftrieb verantwortlich ist.30 Je nach Form und Grösse fliegt das Frisbee mehr oder weniger weit und ist dabei mehr oder weniger windanfällig. Je glatter die Oberfläche ist, desto schneller reisst die Auftriebskraft ab. Deshalb trägt die Oberfläche des Frisbees auch Furchen und Rillen (bei Golfbällen sind es Noppen), damit sie länger in der Luft bleibt.31

29

Science Buddies 2012, abgerufen am 19. April 2019.

30

Bloomfield 2000, S.117 f.

31

Vgl. ebd., S.117

17


2.1.5 Nachhaltige Scheiben-Arten

Abbildung 10: Frisbee aus Bambusholz 35

18

Abbildung 11: Frisbeescheibe aus recycelten Kunststoffen 33


Abbildung 12: „Pocketdiscs“ Frisbees aus Garn gehäckelt

Immer mehr Hersteller bieten Frisbeescheiben aus Biokunststoff32 oder recycelten Kunststoffen33 (Abb. 11) an. Viele Hundefrisbees werden auch aus Naturkautschuk hergestellt und versprechen, dass die Gesundheit des Tieres und die Zähne geschont werden.34 Besonders nachhaltige Beispiele aus Bambusholz35 (Abb. 10), Stoff36 oder sogar aus kompostierbaren Materialien gefertigten Frisbees findet man nur wenige.

32

Vgl. https//www.eurodisc.biz/bio-eurodisc/, abgerufen am 20. April

33

Vgl. https//www.uniguide.com/cool-frisbee-golf-discs-recycled-plastic/, abgerufen am 20. April

34

Vgl. https://www.frisbeescheibe.com/dog-frisbee/, abgerufen am 20. April.

35

Vgl. https://www.worthpoint.com/worthopedia/bamboo-frisbee-nepal-carrying-bag-1809957500, abgerufen am 20. April.

36

Vgl.https://www.labradorwelpen-infos.de/schwimmfaehiger-frisbee-aus-stoff-gross-in-gruen-von-dogs-and-more-aus-berlin/, abgerufen am 20. April.

19


2.2

Werkstoff: Bio-Kunststoff

Abbildung 13: Ãœbersicht Biopolymere

20


Als Bio-Kunststoffe werden natürliche Polymere bezeichnet, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sind und/oder biologisch abbaubar sind. Die molekulare Struktur eines Polymers bestimmt dessen Abbaubarkeit. Somit wird in „biobasiert“ und „biologisch abbaubar“ unterschieden.37 Biobasierte Kunststoffe sind demnach Kunststoffe, die voll oder teilweise aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sind. Biologisch abbaubare Kunststoffe können aber auch aus fossilen Rohstoffen sein (Abb. 13).38 Die Grundbausteine der chemischen Struktur von Biopolymeren bilden vorwiegend Stärke, Zucker, Eiweisse (Keratin, Kollagen), Lignin und Zellulose. Als weitere potentielle Rohstoffe können sowohl pflanzliche, als auch tierische Stoffe verwendet werden. Zum Beispiel werden auch Chitin respektive Chitosan, Milchsäure und Gelatine, sowie Pflanzenöle für die Biokunststoffverarbeitung genutzt.

2.2.1 Unterschiedliche Bio-Kunststoffe Heute gibt es zwei Generationen von Biopolymeren. In der ersten Generation werden mit Hilfe von Modifikationen Biopolymere aus natürlichen Rohstoffquellen verarbeitet, wie zum Beispiel bei der thermoplastischen Stärke, Zelluloseacetat und Polyhydroxyalkanoate (PHA). In der zweiten Generation werden die Rohstoffe so weit aufgeschlüsselt, dass deren Monomere polymerisiert werden können. Wie zum Beispiel bei Milchsäure, die zu Polymilchsäure polymerisiert wird.39 Einen kurzen Überblick zu den einzelnen Biokunststoffen ist im Anhang unter Kapitel 5.2 einzusehen.

37

Beier 2009, heruntergeladen am 25. Februar 2019.

38

Vgl. https://www.3-n.info/themenfelder/stoffliche-nutzung/biopolymere.html, abgerufen am 25. Februar 2019.

39

Vgl. https://www.projektbiokunststoff.wordpress.com/2017/02/07/polymilchsaeure/, abgerufen am 20. April 2019.

21


2.2.2 Etablierte Einsatzgebiete Die Hauptanwendung biologisch abbaubarer Kunststoffe liegt im Verpackungs- und Cateringbereich. Anwendungen in der Landwirtschaft, im Gartenbau und in Pharma- und Medizinbereich werden jedoch immer weiter ausgebaut. Bereits etablierte Produktgruppen wie Säcke und Taschen, Einweggeschirr, Behälter, Flaschen, Verpackungsfolien, Schalen, Verpackungsmaterialien, Mulchfolien oder Blumentöpfe werden in Europa bereits im breiten Umfang genutzt.40

2.2.3 Die Plastikstrategie der EU Das Ziel der im Januar 2018 vorgelegten Plastikstrategie der EU-Kommission ist es, die Recyclingquote von Kunststoff zu erhöhen. Bis 2030 sollen alle Kunststoffverpackungen recyclingfähig sein und die Quote von unter 30 Prozent (heute) bis auf 55 Prozent gesteigert werden.41 In dem Beitrag zur Branchentagung der Schweizerischen Verpackungs- und Lebensmittelindustrie im Januar 2019 wurde die Sicht von Patrick Geisselhardt (der Geschäftsführer von Swiss Recycling) zum Thema Kreislaufwirtschaft wie folgt beschrieben:

„Um die Schweizer Kreislaufwirtschaft in Schwung zu bringen, hat Swiss Recycling die Drehscheibe Kreislaufwirtschaft Schweiz initiiert. Zusammen mit der Industrie wird an der Abfall- und Ressourcenwirtschaft der Zukunft

40

Vgl. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3834.pdf, heruntergeladen am 19. März 2019, S. 5.

41

Moser 2019, abgerufen am 20. April 2019.

22


gearbeitet. Ein Schlüsselelement, so Geisselhardt, sei das Design for Recycling, also Produkte so zu gestalten, dass sie sich einfacher und hochwertig recyceln lassen.“42

Rudy Koopmans (Leiter des Plastic Innovation Competence Center in Freiburg) ist überzeugt, dass die Zukunft den neuartigen, wiederverwertbaren Kunststoffen gehöre. Er meinte, wie die Nutzung von Keratin aus Hühnerfedern, würde sich die hundert Millionen Tonnen Biomasse, welche jährlich in der EU anfallen für weitere Innovationen eignen.43

42

Moser 2019, abgerufen am 20. April 2019.

43

Moser 2019, abgerufen am 20. April 2019.

23


2.3

Werkstoff: Myzel

Myzeliumbasierte Werkstoffe sind auf der Basis von Pilzen hergestellt. Das ganze Wurzelwerk der Pilze wird in der Fachsprache Myzel oder Myzelium (Abb. 14) genannt.44

Abbildung 14: Myzel der Pilze

44

24

Bissig 2018, S. 6 f.


Die fadenförmigen Zellen (Hypen) dienen der Nahrungsaufnahme. Jedoch baut ein Pilz nicht wie eine Pflanze mit Hilfe der Photosynthese Kohlenhydrate auf, sondern baut organische Nahrung mit Hilfe von Enzymen ab. Dabei haben die Pilze eine Vielzahl an Möglichkeiten entwickelt, die je nach Pilzart ganz charakteristisch ist. Man unterscheidet grob drei wichtige Arten. Entweder leben die Pilze saprotroph (zersetzend), parasitisch oder symbiotisch.45 Eine genaue Beschreibung dieser drei Hauptarten ist im Anhang im Kapitel 5.3 einzusehen. Das Myzel der Pilze wirkt wie ein Leim, der verschiedene Arten von natürlichen Fasern miteinander verbindet.46 Die ersten Forschungsberichte zum Einsatz von Pilzen als ein natürlicher Faserleim stammen aus den frühen 90er Jahren von dem Japaner Shigeru Yamanaka. Der Wissenschaftler nutzte diesen vor allem für die Herstellung von Papier und Stoffen.47 In den USA forscht der Künstler und Architekt Phill Ross bereits seit 1994 im Bereich Biomaterialdesign und lebenserhaltende Technologien mit Pilzmyzel. Er gilt heute als Vordenker für viele Firmen und Unternehmen. Inspiriert von Yamanaka`s Erkenntnissen und den Forschungsberichten des Mykologen Paul Stamets, vertiefte er sich schon früh in heute wichtigen Themen, wie die der Abfallverwertung oder eine Produktion in geschlossenen Kreisläufen. Er entdeckte die Eigenschaft, dass Myzel und der Verwertung von Biomasse als Kunststoffersatz für viele konventionelle Anwendungen nutzbar sein könnte.48 Mit der Gründung von Mycoworks 2013 beschäftigt er sich heute mit der Entwicklung eines Lederersatzes aus Myzel. Die Firma Ecovative in New York nahm Ross`s Studien, die Herstellung eines Kunststoffersatzes auf und entwickelte eine neue Generation für Verpackungs- und Baumaterialien, welche bereits in führenden Firmen wie Dell oder Ikea anstelle von Styropor oder Holz Verwendung finden. 45

Wurth 2017, S. 8-9 ff.

46

Bissig 2018, S. 7.

47

Vgl. https://patents.google.com/patent/US5074959, aufgerufen am 20. April 2019.

48

Jacewicz 2015, abgerufen am 20. April 2019.

25


Die besonderen Fähigkeiten der saprotrophen Arten eignen sich am besten für die Herstellung myzeliumbasierter Werkstoffe wie die von Ecovative, denn sie sind schnellwachsend und besonders robuste Pilze. Oftmals wird der Austerseitling oder der Reishi Pilz verwendet. In einem Nährsubstrat von Holz- oder Agrarabfällen werden die Pilze kultiviert. Dieser natürliche Prozess der Polymerisation bewirkt, dass das Myzel das Substrat durchwächst, um somit die Grundlage für die Fruchtkörper zu bilden. Für die Verwendung als Werkstoff wird dieser Prozess der Fruchtbildung jedoch gestoppt, indem das durchwachsene Substrat dann in einer vorgefertigten Endform gebracht wird und weiterwächst, bis es schlussendlich im Ofen ausgebacken wird. Das ausgebackene Myzelsubstrat ist leicht wie Styropor, schlag- und formfest, lässt sich nur schwer entflammen und hat hervorragende isolierende und dämmende Eigenschaften.

In Europa wurden 2014 Studien über Verbundwerkstoffe auf Basis von Myzelium von dem Designer Maurizio Montalti in Zusammenarbeit mit der Universität Utrecht (Niederlande) ins Leben gerufen. Finanziert von nationalen und europäischen Forschungseinrichtungen wie zum Beispiel die NWO (Netherlands Organisation for Scientific Research), wurden Künstler und Designer eingeladen, Teil dieses Projektes zu sein. In dem allen Teilnehmern zugänglichen Designlabor namens Officina Corpuscelli untersuchten sie die Myzeltechnologie unter anderem auch mit Abfallströmen der europäischen Agrarindustrie und zeigten ihre Arbeiten 2016 in einer ReiseAusstellung mit dem Namen Fungal Future. Die Ausstellung soll die Entstehung einer nahen Zukunft zeigen, in der Pilzorganismen einer der Hauptakteure sein werden, die zu einer verantwortlichen sozialen Entwicklung führen.49

49

26

Vgl. http://www.fungal-futures.com/exhibition, abgerufen am 20. April 2019.


Maurizio Montalti ist Mitbegründer von MOGU S.r.l. , ein Designunternehmen, das sich auf das industrielle Scale-up von Materialien, Dienstleistungen und Produkten auf Mycelbasis konzentriert. Zurzeit werden verschiedene Materialien von der Firma FordMotors für deren Einsatz in der Autoindustrie getestet.50

2.3.1 Einsatzgebiete des Myzels in Bezug auf Materialentwicklung Eines der wichtigsten Strukturkomponente in den Zellwänden des Pilzmyzels ist das Polymer Chitin und es ist für den vielseitigen Einsatz von Myzel verantwortlich. Chitin ist vergleichbar mit der Cellulose in Pflanzenwänden oder dem Protein Keratin aus dem Haare und Nägel bestehen. Was das Myzel aber so interessant macht, ist die Eigenschaft es als lebenden Organismus gezielt einzusetzen, um Materialien zu reparieren, zusammenzufügen oder Materialien und deren Inhaltsstoffe umzuwandeln oder abzubauen.51 Ein anderer wichtiger Aspekt ist die kosten- und ressourcenschonende Herstellung von Kompositwerkstoffen, die als Holzersatz, Kunststoffersatz, Leder- oder Papierersatz zum Einsatz kommen.

50

Paganini 2018, abgerufen am 20. April 2019.

51

Vgl. https://www.cultivated.city/matrix, abgerufen am 20. April 2019.

27


Abbildung 15: Übersicht der Einsatzgebiete aus Tactical Mycelium (2017)

Als Isolier-, Dämm- und Konstruktionsmaterial kann es in der Baubranche (Abb. 16) eingesetzt werden, oder wie bereits erwähnt als Styroporersatz für Verpackungen dienen (Abb. 15). 2015 baute einer der Gründer der Firma Ecovative ein Surfboard aus Myzelium.52

52

28

Carlton 2015, abgerufen am 29. April 2019


Myzel ist in der Lage, eine Kreislaufwirtschaft zu fรถrdern.53 Indem es gezielt vor Ort, und mit lokalen Abfallprodukten hergestellt werden kann, kรถnnen Kosten und Ressourcen gespart werden (Abb. 17).

Abbildung 16: MycoTree, KonstruktionsElemente aus Myzel

53

Abbildung 17: Kreislaufgrafik der Werkstoffe mit Myzel aus Forschungsbericht auf MDPI (Open Access Journals)

Vgl. https://ecovativedesign.com/packaging, abgerufen am 20. April 2019.

29


2.3.2 Neue Forschungsgebiete in der Verarbeitung von myzeliumbasierten Werkstoffen Eine Reihe von neuen Forschungsgebieten in der Materialwissenschaft sowie in der Nanotechnologie bietet die Möglichkeit, die Eigenschaften eines Materials durch die Einführung/Zugabe von lebenden biologischen Systemen (Pilzsporen oder Pilzmyzel) zu verändern.54 Nicht neu dagegen ist der Einsatz von Pilzkulturen in biotechnologischen Verfahren zum Beispiel von Hefekulturen in der Lebensmittelindustrie zur Herstellung alkoholischer Getränke oder beim Backen von Brot.55

Eine Eigenschaft dieser lebenden Mechanismen ist das Verwerten und Bekämpfen von Umweltgiften. Ein Beispiel ist das Entwickeln von Biofilteranlagen aus Pilzkulturen, die für die Reinigung von Abluftsysteme genutzt werden.56 Ein anderes Beispiel ist das Thema der Mycofiltration57 von Wasser, auf das im nächsten Kapitel zur Mycoremediation näher eingegangen wird. Somit könnte die fiktive Geschichte über einen Wasserfilter mit Pilzen, von der Luzerner Objektdesign Studentin Giulia Stoll von 2013 eigentlich bereits Realität sein.58

Die reparierende Eigenschaft der Pilze wird seit neustem für die Betonindustrie interessant. Die Materialwissenschaftlerin Congrui Jin von der Binghamton Universität in New York hat herausgefunden, wie Risse bei Betonbauten zukünftig verringert und der Beton inklusive Stahlkonstruktionen nicht von Umwelteinflüssen wie Korrosion zerstört werden können. Durch die Zugabe von Pilzsporen beim Zementgemisch wird verhindert, dass grössere 54

Vgl. https://www.sciencedaily.com/releases/2018/11/181107082454.htm, abgerufen am 20. April 2019.

55

Vgl. https://www.gesundheit.de/ernaehrung/lebensmittel/weitere-lebensmittel/hefe-ein-kleiner-alleskoenner, abgerufen am 20. April 2019.

56

Vgl. https://www.dbu.de/projekt_01205/01_db_2409.html, abgerufen am 20. April 2019.

57

Vgl. https://link.springer.com/content/pdf/bbm%3A978-3-7643-8228-5%2F1.pdf, abgerufen am 20. April 20019, S. 166-167 f.

58

Knobel 2013, abgerufen am 20. April 2019.

30


Risse überhaupt entstehen können. Die Lösung ist, die schlummernden Sporen durch das Eindringen von Luft und Feuchtigkeit erster kleiner Risse zu aktivieren, damit das Myzel anfängt zu wachsen und den Riss somit wieder verschliesst.59 Dem Team der Firma MycoWorks aus San Francisco ist es gelungen, aus dem Pilzmyzel ein lederartiger Stoff herzustellen, der reiss- und wasserfest, aber auch atmungsaktiv ist. Dieser Stoff braucht keine Umweltgifte für seine Herstellung und kann in jeder beliebigen Grösse und jedem Muster herangewachsen werden. Dazu kommt, dass der Stoff nach seinem Gebrauch einfach auf dem Kompost entsorgt werden kann.60

Ein neuer Trend belegt die Entwicklung von zellenbasiertem Fleischersatz.61 Allgemein bekannt ist die Technologie von Quorn, ein synthetisch hergestellter Fleischersatz aus fermentiertem Pilzmyzel.62 Die Firma Ecovative führte seit kurzem Forschungsarbeiten für eine neue Generation von gezüchtetem Fleisch (Abb. 18) aus Pilzen ein.63

Abbildung 18: Fleischersatz von einem Pilz (Ecovative)

59

Vgl. https://www.baublatt.ch/baupraxis/ein-pilz-gegen-rissigen-beton, abgerufen am 20. April 2019.

60

Rösemeier-Buhmann, abgerufen am 20. April 2019.

61

Marquart 2016, abgerufen am 20. April 2019.

62

Bossani 2015, abgerufen am 20. April 2019.

63

Vgl. https://ecovativedesign.com/food, abgerufen am 20. April 2019.

31


2.3.3 Analytische und gesellschaftliche Aspekte im Zusammenhang mit den Fähigkeiten des Myzels In der Seminararbeit The Future is Funghi wird im Kapitel 5 (Bedeutungsebene von Myzelium-Werkstoffen im Kontext der Produktgestaltung) und 5.1 (Eine industrielle Entwicklung mit myzelbasierten Werkstoffen – vom Studentenprojekt zur Erfolgsfirma Ecovative) gezeigt, wie wichtig einen offenen Zugang zu neuen Materialien ist, damit sich in der Gesellschaft was verändern kann.64

Die Anwendung von verschiedenen Pilzarten als Heil- und Nahrungsmittel ist seit der Zeit der prähistorischen Kulturen bekannt, doch erst seit wenigen Jahren wird die Pilzforschung (Mykologie) als ein Wissenschaftszweig anerkannt. Mykologen, sowie Literatur dazu findet man vor 1980 kaum.65

In den letzten 10 Jahren konnte sich die Idee des Visionärs und Pilzforschers Paul Stamets, Myzel als Technologie und deren Gebrauch in unterschiedlichsten Industriezweigen, durchsetzen und Designer und Forscher gleichermassen inspirieren.66 Es entstanden auf der ganzen Welt Designlabors, in denen die Myzelforschung als ein wesentlicher Bestandteil für eine nachhaltige Produktentwicklung angesehen wird (Siehe Anhang unter dem Kapitel 5.5).

Längst ist klar, dass Myzel nicht nur die Grundlage für ein neues Materialwissen darstellt, sondern auch als Lehrer für die Probleme der Zukunft fungieren kann.67

64

Bissig 2018, S. 12 f.

65

Looby, Ramsey 2017, S. 18 f.

66

Looby, Ramsey 2017, S. 18 f.

32


Es wurden erstmals parasitäre Pilze für den Einsatz als ein natürliches Pestizid genutzt oder den Versuch Austernpilze für die Reinigung von Böden nach Ölkatatstrophen eingesetzt. Dieses Verfahren der Bodenreinigung nennt sich Mycoremediation.68 In Südamerika wurde ein Pilz entdeckt, der in der Lage ist, mit seinen Enzymen Polyurethan abzubauen.69 Laut Paul Staments können Pilze zu Beispiel das Plastikproblem unserer Erde lösen oder sie können das Ökosystem unserer Erde wieder zu einem natürlichen Gleichgewicht verhelfen.70 Dass Staments Aussage vor allem für zukünftige Herausforderungen von grosser Wichtigkeit ist, zeigt dieses Zitat aus dem Pressebericht vom 7. Juni 2017 vom Zentrum für Umweltforschung UFZ in Deutschland: „Ist die Trockenperiode zeitlich begrenzt, wirken Pilze stabilisierend und können die Bodenprozesse am Laufen halten. Das könnte gerade im Hinblick auf die Auswirkungen des Klimawandels von Bedeutung sein, wenn das Verhältnis von trockenen zu feuchten Bodenbereichen dramatisch zunehmen wird.“71

Wissenschaftler entdeckten bislang 700 Pilzarten mit pharmakologischer Wirkung, die zum Beispiel das Immunsystem stimulieren oder sogar das Wachstum verschiedener Tumore verhindern. Einige können als natürliches Antibiotikum bei Viren und Bakterien und Strahlenschäden oder anderen Giften entgegenwirken oder als Allheilmittel gegen Depressions- und Angstkrankheiten eingesetzt werden.72

67

siehe Stamets, 2005.

68

Prasad Ram, Mycoremediation and Environmental Sustainability, Band 2, Springer, 2018

69

Höfler 2018, abgerufen am 20. April 2019.

70

Höfler 2018, abgerufen am 20. April 2019.

71

Hufe 2017, abgerufen am 20. April 2019.

72

Goldscheider, abgerufen am 20. April 2019.

33


2.4

Zusammenstellung von myzeliumbasierten Designbeispielen

2.4.1 Urform Verfahren Danielle Trofe, Grow Lamp New York (USA)

Holzsubstrate werden dabei vorkultiviert. Das Substrat wird nach dem Anwachsen wieder zerbröckelt und in eine Formschale gedrückt. Dann weitere 4 Tage mit Myzel durchwachsen. Nach dem Wachsen wird nur die Schale entfernt und das Objekt kann im Ofen ausgehärtet werden.73

Abbildung 19: Grow Lamp von Danielle Trofe in Kollaboration mit Ecovative Design

73

34

Vgl. https://www.kickstarter.com/projects/growlamp/grow-a-lamp-you-grow-from-mushroom-mycelium/description, 0:50, abgerufen am 19. März 2019.


2.4.2 Faserverbundlaminat

Jonas Edvard, MYX Kopenhagen (DNK)

Biosubstrate von Austernpilzen werden mit pasteurisierten Hanffasern in Schichten angelegt und durchwachsen. Das Myzel dient dabei als Matrix, die alle Faserschichten zu einem starken, flexiblen und zugleich leichten Material verbindet. Es entsteht dabei ein laminierter Verbundwerkstoff, um daraus Objekte zu formen und schlussendlich aushärten zu lassen.74

Abbildung 20: MYX Profile von Jonas Edvard von der Ausstellung „Fungal Futures“, 2016

74

Vgl. https://www.fungal-futures.com/MYX, abgerufen am 19. März 2019.

35


2.4.3 Additive Fertigung Philip Ross, Fungal Polyominoes Los Angeles (USA)

Holzsubstrate werden in einer Form mit dem Reishi Pilz durchwachsen. Myzel hat die Eigenschaft, verschiedene Stücke in nur einem Tag, zu einem Ganzen zusammenwachsen zu lassen (additive Fertigung). Das Myzel kettet sich bei Kontakt aneinander und bildet somit eine organische Schweissnaht. Nach der Fusion wird die Konstruktion im Ofen ausgehärtet.75

Abbildung 21: Fungal Polyominoes von Philip Ross

75

36

Vgl. https://www.fungal-futures.com/Polyominoes-Maritime-Fungi, abgerufen am 19. März 2019.


2.4.4 Heiss-Pressverfahren Maurizio Montalti, MOGU Amsterdam (NL)

Mogu bedeutet Materialien und Produkte. Aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten und Myzel werden Platten und Materialien gefertigt, die für den Bau oder Design verwendet werden können. MOGU-Platten werden zunächst in einer Form angewachsen und dann im Ofen gehärtet oder mit Hitze zusammengepresst.76

Abbildung 22: MOGU Mycelium Tiles von Maurizio Montalti, the Growing Lab in Fungal Futures

76

Vgl. http://www.corpuscoli.com/projects/mogu/, abgerufen am 20. April 2019.

37


2.4.5 3D-Druck Eric Klarenbeek, Myceliumchair Hilversum (NL)

Die Aussenform und die Myzelfüllung wird gleichzeitig mit einem 3-D Drucker gedruckt. Die Aussenform bildet die From und besteht aus einem Biokunststoff. Die Myzelfüllung besteht aus lokalen Agrarabfällen und ist mit Myzel angereichert. Nach dem Drucken wird das Myzel den gesamten Stuhl durchwachsen. Dieser wird in einem sterilen Raum 2 Wochen gelagert, um dann getrocknet zu werden.77

Abbildung 23: Myceliumchair von Eric Klarenbeek

77

38

Vgl. http://www.haute-innovation.com/de/magazin/innovative-fertigung/mycelium-chair-eric-klarenbeek.html, abgerufen am 20. April 2019.


2.4.6 Laminat- und Pressenverfahren NirMeiri, Mycelium Tablelamp London (UK)

Papierabfälle werden in einer Form mit dem Pilzmyzel verwachsen. Wenn der Pilz das ganze Papier verwachsen hat, wird es aus der Form genommen, um getrocknet zu werden. Nach dem Trocknen werden die runden Laminatplatten gepresst, um das Myzel zu komprimieren.78

Abbildung 24: Mycelium Tablelamp von Studio NirMeiri

78

Hitti 2019, abgerufen am 20. April 2019.

39


Zwischenergebnisse und Ausblick 3.1

Auswertung von Designbeispielen und Einsatzgebiete des Myzels in Bezug auf die Herstellung einer Wurfscheibe

Die Beispiele im vorherigen Kapitel belegen, wie vielseitig Myzelium eingesetzt werden kann. Je nach Produkt lassen sich verschiedene Verfahren anwenden. Materialien mit Myzel lassen sich durchaus wie Kunststoff verwenden. Der Pilz kann verschiedene Arten von Materialien wie bei Faserverbundstoffe zusammen-“kleben“, er lässt sich als Masse in 3D-Formen füllen oder zu einem Laminat zusammenpressen. Der Versuch Myzel-Klötze79 mit einer CNC Fräse zu bearbeiten, war jedoch kein Erfolg - die Holzfasern fransten zu stark aus.80 Für eine Wurfscheibe könnte sich das Laminierverfahren mit Myzel gut eignen, da mit Gewebe oder Fasermatten zusätzliche Stabilität erreicht wird. Nach dem Anwachsen und/oder Aushärten kann der Myzeliumverbund noch zusätzlich gepresst werden. Das Material wird durch Pressen stabiler, und die Oberflächen kann bei Bedarf perforiert oder geglättet werden. Die Möglichkeit, einzelne Teile zusammenwachsen zu lassen, könnte sich für eine Wurfscheibe eignen, da sich die Materialstärke und Dichte im Inneren und am Rand einer Scheibe unterscheiden. Bisherige Objekte aus Myzel reichen von filigranen Lampenschirmen bis zu massiven Gegenständen wie etwa ein Hocker. Die Herausforderung, einem Myzelwerkstoff die nötige Elastizität für eine Wurfscheibe zu geben, bleibt

79 80

40

Myzel-klötze: Pilzmyzel, welches mit einem Substrat aus Holzschnitzel oder Sägespäne in einer rechteckigen Form herangewachsen, und dann im Ofen gehärtet wird. Peek 2011, abgerufen am 29. April 2019.


bestehen. Das wurde bisher nur durch Verwendung von reinem Myzel erreicht (Lederersatz). Für ein Projekt mit reinem Myzel braucht es jedoch ein voll eingerichtetes Labor mit entsprechenden Ressourcen.81

3.2

Bezug zur praktischen Arbeit

Durch die Vielzahl an Möglichkeiten, welcher dieser Werkstoff bietet, lassen sich viele unterschiedliche Objekte herstellen. Das Myzelmaterial lässt sich zudem dem Objekt und den Eigenschaften, welche es mitbringen sollte, anpassen. Die grösste Herausforderung ist, Pilzsubstrate kennen zu lernen, zu experimentieren und neu zu kombinieren. Das Material einer guten Wurfscheibe sollte sich den Flugeigenschaften der Form und den darauf wirkenden physikalischen Kräften anpassen. Da es mir wichtig ist, ein so bekanntes Spiel-Objekt, wie das Frisbee nicht zu kopieren, sondern auch dem Myzelwerkstoff entsprechend zu optimieren, könnte ich mir vorstellen, mich mehr mit Aerodynamik oder anderen Fliegkräften zu beschäftigen, mit dem Ziel, den Menschen ein Stück Myzeltechnologie in die Hände zu geben, um es spielerisch kennen zu lernen.

81

Islam u.a. 2017, abgerufen am 20. April 2019.

41


Fazit Immer mehr Menschen – sowie auch Unternehmen – wird klar, dass sich Produktionsstrategien ändern müssen, um uns auf der Erde eine nachhaltige Zukunft zu ermöglichen. Ein Weg dazu ist Recycling. Wir brauchen neue und wiederverwertbare Materialien, besonders auch solche Kunststoffe, und natürlich recyclingorientiertes Design, das diesen Prozess direkt unterstützt. Die verschiedensten Pilze dieser Welt mit ihren unterschiedlichsten Eigenschaften sind von unschätzbarem Wert für die Lösung der vielfältigen Herausforderungen, denen wir uns jetzt und in Zukunft stellen müssen. Meine Recherchen und die geplante Wurfscheibe wollen diesen Umdenkprozess unterstützen. Fairplay ist das oberste Gebot an internationalen Wettkämpfen im Frisbee-Sport. Genauso steht eine kompostierbare Wurfscheibe für Fairplay im Umgang mit den Ressourcen der Erde. Das zeigt sich in einem geschlossenen Produktionskreislauf. Erschaffen wird das Material aus Neben- oder Abfallprodukten der Nutz- und Agrarindustrie, und am Ende kann die Wurfscheibe zuhause im Garten kompostiert werden und sorgt so wieder für Nährstoffe für neue Pflanzen. Das vertraute Spiel mit einer Frisbeescheibe bietet den konkreten Anlass, mit dem Werkstoff Myzel in Berührung zu kommen. Ziel ist es, die Leichtigkeit und das spielerische Auseinandersetzen mit neuen Materialien als Kunststoffersatz zu repräsentieren. Insofern kann die geplante Wurfscheibe als eine ideale Botschafterin für das nachhaltige Denken angesehen werden.

42


Anhang 5.1

Übersicht über Frisbeescheiben

Flexible Scheiben Schlabberscheibe aus Gummi Durchmesser: 18 cm Gewicht: 75 g Link: https://www.alibaba.com/product-detail/SoftFrisbee_50043019371.html Wenig Stabilität beim Flug Benötigt viel Kraft beim Abwurf, auch für Hunde geeignet Grobporige Schaumstoffscheibe mit/oder ohne Gummiüberzug Durchmesser: 25 cm Gewicht: 30 g (ohne Überzug), 40 g (mit Überzug) Link: https://haest.de/de/volley-ele-soft-saucer Sehr windanfällig, eignen sich für den Einstieg im Indoor-Bereich Weiche Gummischeibe Druchmesser: 18 cm Gewicht: 80 g Link: https://www.amazon.co.uk/Schildkr%C3%B6t-SportsAerobie-Squidgie-Supplied/dp/B0000DFYK7/ Gute Flugeigenschaft durch spoilerförmigen Rand, eignet sich für das Spiel im Wasser und mit Hunden

43


Softscheibe aus dichtem und formstabilem Schaumstoff Durchmesser: 21 cm Gewicht: 95 g Link: https://www.amazon.de/Kings-Sport-10-Flying-FrisbeeSchaumstoff-Teller/dp/B005N9JT2I Schwimmt im Wasser, gute Flugeigenschaften in allen Bereichen, eher teuer im Kauf Flexi Disc E-Z Grip Durchmesser: 24.5 cm Gewicht: 97 g Link: https://www.sport-thieme.ch/Freizeitspiele/WerfenFangen/Wurfscheiben/art=2814504 Nylonscheibe mit gummierter Umrandung, gute Flugeigenschaft durch StrĂśmungskante, auch im Wasser geeignet, sehr biegsam, fĂźr Kinder geeignet

44


Formstabile Scheiben, Minifrisbee Durchmesser: 10 cm Gewicht: 15 g Link: https://www.amazon.de/Wham-O-Frisbee-Mini-Disc-6Pack/dp/B003X2RIOI Eher für kurze Zielwürfe im Innenbereich oder in kleinen DiscGolf Parcours geeignet

Fastback-Scheibe Durchmesser: 23.5 cm Gewicht: 100 g Link: http://www.jump-and-reach.com/index.php?cPath=72_116 Eher windanfällig, lange Flugdauer, da ideal für Selbstfangwürfe oder die Disziplin MTA, bei der die Flugzeit gemessen wird, eignet sich auch für Einsteiger

Sky Pro von Discraft Durchmesser: 25 cm Gewicht: 125 g Link: http://highflyshop.ch/new/product_info.php/discraft-skypro-yellow-p-45 Ideale Scheibe für Kinder und Jugendliche, weniger windanfällig.

45


All Sport-Scheibe Durchmesser: 27 cm Gewicht: 160 g Link: http://highflyshop.ch/new/product_info.php/discraft-skystyler-160-p-92 Für jeden Einsatz tauglich, angenehmer zu spielen als grosse Scheiben

Ultimate-Scheibe Durchmesser: 27 cm Gewicht: 175 g Link: http://highflyshop.ch/new/product_info.php/discraft-ultrastar-175-p-2363 Durch die Grösse und das Gewicht fliegen sie sehr stabil auch mit wenig Rotation, speziell für die Ultimate Spiele geeignet.

46


Spezialscheiben Freestylescheibe Spinn Jammer Durchmesser: 20 cm / Pro: 25 cm Gewicht: 100 g / Pro: 135 g Link: http://highflyshop.ch/new/product_info.php/spinjammer100-p-2370 Speziell geformtes Zentrum - für das Drehen auf einem Finger, auch gute Übungsscheibe für Anfänger

DiscGolf-Scheibe Durchmesser: 21 cm Gewicht: 167 g – 175 g / Link: http://highflyshop.ch/new/product_info.php/dga-prolinehurricane-driver-p-41613 Im Verhältinis zur Grösse eher schwerere Scheibe, fliegt sehr weit, nicht windanfällig, man unterscheidet drei Typen; Driver-, Approach- und Putt-Scheiben

Frisbee Max-Flight Durchmesser: 22.5 cm Gewicht: 150 g Link: https://wham-o.com/brands/frisbee/frisbee-max-flight/ Ist auf Weitwürfe ausgelegt, das steife Kunststoffzentrum ist von weicherem Kunststoff umrandet, dies sorgt für ein besseres Fangen der Scheibe

47


LED-Scheiben Durchmesser: 27 cm Gewicht: 185 g Link: https://www.jollylama.com/product/flashflight-led-disc/ Durch Grรถsse und Gewicht fliegt sie sehr stabil, integrierte LED Glasfasern und Batterie in der Mitte lassen die Scheibe leuchten

DiscDogging-Scheibe Druchmesser: 15 / 18 / 22 / 24 cm Gewicht: eher schwer Link: https://www.zoobio.ch/trixie/45728-dog-disc-naturgummischwimmt Aus weichem Naturkautschuk, durch eher schweres Gewicht fliegt die Scheibe mit wenig Kraftaufwand sehr weit

48


5.2

Überblick über gebräuchliche Biokunststoffe

(Thermoplastische) Stärke Heute nimmt die thermoplastische Stärke den grössten Teil der Biokunststoffe ein. Dabei wird die Stärke aus Mais, Weizen und Kartoffeln gewonnen. Da die Stärke an sich sehr spröde ist, werden bei der Verarbeitung natürliche Weichmacher und Plastifizierungsmittel hinzugegeben. Durch diese Zugabe werden dem Stoff gezielt spezifische Eigenschaften für seinen jeweiligen Einsatz gegeben. Produkte aus Stärkekunststoffe sind eher kurzlebig und biologisch abbau- und kompostierbar.

Zellulose (-acetat) Zellulose gilt als Hauptbestandteil von pflanzlichen Zellen. Der Zellstoff wird in einem chemischen Verfahren von Begleitstoffen gereinigt und kommt somit vor allem in der Papierindustrie zur Verwendung. Zur Kunststoffherstellung wird jedoch die Zellulose noch mit Essigsäure behandelt und somit wird aus Zellulose Zelluloseacetat. Produkte aus Zelluloseacetat sind transparent, witterungsbeständig und daher nicht biologisch abbaubar.

Polymilchsäuren (PLA) Die aus der Fermentation von Zucker und Stärke entstandene Milchsäure gilt als Zwischenprodukt und kann zu Polymilchsäure polymerisiert werden. Produkte aus Polymilchsäure sind besonders langlebig, UV-beständig und fest. Je nach Zusatzstoffen könne sie schnell bis kaum biologische abgebaut werden. Polyhydroxyalkanoate (PHA) oder Polyhydroxy-fettsäuren (PHF) sind natürliche wasserunlösliche Stoffe, die durch einen Gärprozess aus Zucker oder Fetten von Bakterien gebildet werden. Diese Stoffe sind je nach Zusammensetzung verformbar, elastisch, UV-stabil und biologisch abbaubar.

49


Chitin / Chitosan Die Gewinnung von Chitosan erfolgt durch Deacetylierung von Chitin aus Krabbenschalen, besonders Schalen von Garnelen. Chitosan wird bislang vor allem in Asien zu Fasern, Filmen oder Granulat verarbeitet, macht Lacke zähflüssiger und veredelt Papier und Textilien.82 Das thermoplastische Granulat aus Chitosan ist eher kostengünstig in seiner Herstellung und kann auf konventionellen Extrusions- und Spritzgussanlagen verarbeitet werden.83 Durch die bakteriostatischen und pilzhemmenden Eigenschaften des Chitonsans kann es in Zukunft auch in der Medizin Anwendung finden.

Keratin Keratin ist ein Protein, welches in Hörner, Hufen, Haaren und auch in Federn vorkommt. Forschern aus Nebraska ist es gelungen, das Keratin aus Hühnerfedern zu isolieren und dieses für die Kunststoffherstellung nutzbar zu machen. Dieser Bio-Kunststoff ist sehr leicht, langanhaltend stabil und sogar biologische abbaubar. Er bringt die Unmengen von Schlachtabfällen, welche jährlich in der Müllverbrennung landen, in einen geschlossenen Kreislauf.84

82

Neis-Beeckmann 2016, abgerufen am 20. April 2019.

83

www.ifam.fraunhofer.de/content/dam/ifam/de/documents/Formgebung_Funktionswerkstoffe/Pulvertechnologie/ther moplastisches_chitosan_fraunhofer_ifam.pdf

84

Vgl. https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wissen-vor-acht-zukunft/sendung-zukunft/2012/kunststoffaus-huehnerfedern-100.html, abgerufen am 15. März 2018.

50


5.3

Die drei Hauptpilzarten

Saprotrophe Pilze Saprotrophe Pilze sind für den globalen Nährstoffkreislauf verantwortlich, denn sie sind die Zersetzer von allem abgestorben organischen Materials und sind für die Bildung von Humus mitverantwortlich.85 Austernseitlinge etwa gehören zu den Primär-Zersetzern, diese können das Nährmedium im unveränderten Zustand abbauen. Champignons hingegen benötigen eine von anderen Mikroorganismen erschlossenen Nahrungsquelle und wachsen daher hervorragend auf Mist.

Parastische Pilze Parastische Pilze sind eher selten, können aber in der Forstwirtschaft zum Problem werden, denn solche Pilze befallen auch lebende (bereits geschwächte) Organismen.86 Einige dieser Arten sind auch karnivor, das heisst, dass sie sich auch tierischer Nahrungsquellen bedienen können und somit als natürliches Pestizid gegen Schadinsekten wirken.85

Pilze in einer Symbiose Viele Speisepilze gehören zu den Pilzarten, die in einer Symbiose mit einer Pflanze leben - Pflanze und Pilz versorgen sich gegenseitig mit Nährstoffen. Diese Arten haben ökologisch sowie auch ökonomisch gesehen einen grossen Wert für die Umwelt, denn sie lassen auch in nährstoffarmen Böden Pflanzen gedeihen oder steigern die

85

Goldscheider, abgerufen am 20. April 2019.

86

Wurth 2017, S. 8-9 ff.

85

Goldscheider, abgerufen am 20. April 2019.

51


Erträge ohne Einsatz von Düngemittel. Diese Wechselwirkungen zwischen dem Pilz und deren Pflanze, sind teilweise sehr komplex und auch der Grund, warum viele dieser Arten nicht kultivierbar sind.86

5.4

Anleitung zum Arbeiten mit Myzelwerkstoffen

Handbuch “Grow it yourself Instruction” von Ecovative Design:

https://s3-us-west-2.amazonaws.com/ecovative-website-production/documents/Grow-It-Yourself-InstructionManual-v1.0.pdf

86

52

Wurth 2017, S. 8-9 ff.


5.5

Liste der Designlabors/ Unternehmen und Designer, die Ăźber myceliumbasierte Werkstoffe recherchieren

The Growing Lab (Officina Corpuscoli), Amsterdam:

http://www.corpuscoli.com

Materials Experience Lab, Delft:

http://materialsexperiencelab.com

Aniela Hoitink in NEFFA, Amsterdam:

https://neffa.nl

MycoWorks, San Francisco:

https://www.mycoworks.com

Ecovative Design, New York:

https://ecovativedesign.com

Grow.bio, New York:

https://grow.bio

The Design and Research Studio, Vancouver:

http://www.afjdstudio.net

MycoTech sustainable Material, Singapore:

https://www.mycote.ch

Adam Davies in Ty Syml, Cardiff:

http://tysyml.co.uk

Biohm (the future of Home), London:

https://www.biohm.co.uk

Sebastian Cox, London:

http://www.sebastiancox.co.uk/lab

Mogu, Inarzo (VA):

https://www.mogu.bio

53


5.6

Quellenverzeichnis

5.6.1 Literatur

Bissig 2018: Lea Bissig, The future ist „funghi“ - Myzeliumbasierte Werkstoffe für die Anwendung im Produktdesign, Seminararbeit, 30. April 2018, Luzern.

Bloomfield 2000: Louis A. Bloomfield, Spektrum der Wissenschaft 8, Spektrum der Wissenschaft Verlagsgesellschaft mbH, 1. August 2000, S. 117.

Lorenz 2006: Ralph D. Lorenz, Spinning Flight, Dynamics of Frisbees, Boomerangs, Samaras, and Skipping Stones, Springer Verlag GmbH, Berlin, 2009.

Neumann, Kittsteiner, lassleben 2014: Peter Neumann, Jürgen Kittsteiner, Alexander Lassleben, Faszination Frisbee – Übungen, Spiele und Wettkämpfe, Hofmann GmbH & Co. KG, Deutschland, 17. September 2014.

Ram, Bhattacharyya, Mycoremediation and Environmental Sustainability, Band 2, Springer, 2018 (klappentext)

Stamets 2005: Paul Stamets, Mycelium Running: How Mushrooms Can Help Save the World, genazes Buch, 1. Oktober 2005.

54


Walsh 2005: Tim Walsh, Timless Toys - Classic Toys and the Playmakers them, Andrews McMeel Publishing, 1. Oktober 2005.

Wurth 2017: Magdalena und Herbert Wurth, Pilze selbst anbauen - Das Praxisbuch für Biogarten, Balkon, Küche, Keller, Löwenzahn Verlag (bei StudienVerlag), 3. Auflage 2017.

55


5.6.2 Internetquellen

Baublatt 2018: Baublatt, Ein Pilz gegen rissigen Beton, in: Baublatt online unter der Rubrik Baupraxis, 22. Januar 2018, https://www.baublatt.ch/baupraxis/ein-pilz-gegen-rissigen-beton, abgerufen am 20. April 2019.

Beier 2009: Wolfgang Beier, Biologisch Abbaubare Kunststoffe, Publikation für Umwelt Bundes Amt - Für Mensch und Umwelt, in: Umwelt Bundes Amt online, Dessau-Rosslau 2009, https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3834.pdf, heruntergeladen am 25. März 2019.

Bossani 2015: Franco Bossani, Fleischersatz – Das steckt in Tofu, Quorn & Co., in: SRF Puls unter der Rubrik Lifestyle, aktualisiert am 5. Februar 2015, https://www.srf.ch/sendungen/puls/lifestyle/fleischersatz-das-steckt-in-tofuquorn-co, abgerufen am 20. April 2019.

Carlton 2015: Alex Carlton, The Latest on Mushroom® Surfboards, in: Grow.bio unter der Rubrik Blog, 28. Februar 2015, https://grow.bio/blogs/ecovative-blog/the-latest-on-mushroom-surfboards, abgerufen am 29. April 2019.

Cultivate: Cultivate a Wetware Store, MATRIX, in: Cultivate a Wetware Store unter der Rubrik Biopolymers from Mycelium, https://www.cultivated.city/matrix, abgerufen am 20. April 2019.

Das Erste 2012: Das Erste, Kunststoff aus Hühnerfedern, in Das Erste online unter der Rubrik Wissen-Kultur, https://www.daserste.de/information/wissen-kultur/wissen-vor-acht-zukunft/sendung-zukunft/2012/kunststoff-aushuehnerfedern-100.html, abgerufen am 15. März 2018. 56


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Kompetenzzentrum 3N: Kompetenzzentrum Niedersachsen – Netzwerk – Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V., Biopolymere, in: Kompetenzzentrum 3N unter der Rubrik Themenfelder/Stoffliche Nutzung/Biopolymere, Niedersachsen, https://www.3-n.info/themenfelder/stoffliche-nutzung/biopolymere.html, heruntergeladen 25. Februar 2019.

Kickstarter: Kickstarter erstellt von Ecovative & Danielle Trofe Design, GROW: A Lamp YOU Grow from Mushroom Mycelium, in: Kickstarter unter der Rubrik Projects, https://www.kickstarter.com/projects/growlamp/grow-a-lamp-you-grow-from-mushroom-mycelium/description, abgerufen am 19. April 2019.

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Latson 2015: Jennifer Latson, Pop Culture – How Firsbees Got Off the Ground, in: Time online unter der Rubrik the 100 most influential People of 2019, time.com/3667058/enums/, abgerufen am 21. April 2019.

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Marquart 2016: Sarah Marquart, Could a Fungus be the Answer to Giving lab-Grown Meat Texture?, in: Futurism unter der Rubrik hard Science, 6. Februar 2016, https://futurism.com/tackling-challenge-texture-lab-grown-meat, abgerufen am 20. April 2019.

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Muschg 2017: Konrad Muschg, 60 Jahre Frisbee - Das Frisbee: Vom Kuchenblech zum Sportgerät, in: SRF unter der Rubrik Kultur/Gesellschaft & Religion, 13. Januar 2017, www.srf.ch/kultur/gesellschaft-religion/das-frisbeevom-kuchenblech-zum-sportgeraet, abgerufen am 19. April 2019.

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Neis-Beeckmann 2016: Dr. Petra Neis-Beckmann, Wertvolle, neue Biopolymere aus Krabbenschalen, in: Bioökonomie Baden-Württemberg online unter der Rubrik Fachbeiträge/aktuelle Beiträge, 12. September 2016, https://www.biooekonomie-bw.de/de/fachbeitrag/aktuell/wertvolle-neue-biopolymere-aus-krabbenschalen/, abgerufen am 20. April 2019.

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Paganini 2018: Romano Paganini, Pilze könnten die Industrie aufmischen, in: Infosperber online unter der Rubrik Umwelt, 18. Februar 2018, https://www.infosperber.ch/umwelt/der-Nachfolger-von-Plastik-wachst-im-Schatten, abgerufen am 20. April 2019.

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Wermelinger 2018: Roland Wermelinger, Plastikforscher Koopmanns: „Wir müssen aufräumen“, in: SRF Panorama, https://www.srf.ch/news/panorama/kompostierbarer-kunststoff-plastikforscher-koopmans-wir-muessenaufraeumen, abgerufen am 21. April 2019.

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Worthpoint 2016: Worthpoint, Babboo Frisbee from Nepal carrying Bag Pocket mini Maker Handcrafted rare, in: Worthpoint online unter der Rubrik Worthopedia/Toys, Dolls, Games & Puzzles, 29. März 2016, https://www.worthpoint.com/worthopedia/bamboo-frisbee-nepal-carrying-bag-1809957500, abgerufen am 21. April 2019.

World Flying Disc Federation: World Flying Disc Federation (WFDF), History of WFDF and Flying Discs, auf der Homepage von WFDF unter der Rubrik History & Stats, https://www.wfdf.org/history-stats/history-of-flying-disc/4history-of-the-frisbee, abgerufen am 21. April 2019.

Yamanaka, Kikuchi 1990: Shigeru Yamanaka, Reiko Kikuchi, United States Patent Nr. 5,074,959. Washington, DC: U.S. Patent and Trademark Office. https://patentimages.storage.googleapis.com/eb/f7/2d/49306791c9c256/US5074959.pdf, heruntergeladen am 17. März 2019.

66


5.6.3 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1:

(mycelial Message) Minister Jet Bussemaker und Maurizio Montalti bei der Eröffnungszeremonie von der Ausstellung „Fungal Futures“ im Universitätsmuseum Utrecht (NL), https://www.newscientist.com/article/2086100-fungalproducts-wont-win-prizes-for-glamour-but-will-be-greener/

Abbildung 2:

Lastwagen der Fribie Pie Company von 1920 (b), https://digginghistory.com/2014/06/07/surname-saturday-frisbie/

Abbildung 3:

Seite 9

Student spielt mit dem Kuchenblech, Kenyon College, Ohio (USA), 1950, http://time.com/3674591/frisbee-early-photos/

Abbildung 6:

Seite 9

Ein Student fängt das Kuchenblech, Kenyon College, Ohio (USA), 1950, http://time.com/3674591/frisbee-early-photos/

Abbildung 5:

Seite 9

Kuchenblech der Frisbie Pie Company (d), http://www.fssport.de/texte/Gerhard.pdf

Abbildung 4:

Seite 4

Seite 9

Pluto Platter Prototyp von 1955, https://www.flyingdiscmuseum.com/antiques/plutoplatters/ha2db7099#ha2db7099

Seite 11

67


Abbildung 7:

Flying` Saucer von 1948, https://www.flyingdiscmuseum.com/antiques/flyinsaucers/ha2c97943#ha2c97943

Abbildung 8:

Ed Headrick (links) beim Disc-Golfspiel, https://www.discgolf.com/disc-golfeducation-development/ed-headrick-father-disc-golf/

Abbildung 9:

Seite 11

Seite 13

Patentauszug von Ed. Headrick, 1967, https://www.mypatentprints.com/product/flying-disc-patent-patent-print-walldecor-frisbee-patent-frisbee-art-frisbee-players-frisbee-print-flying-disc/

Seite 15

Abbildung 10:

Frisbee aus Bambusholz, https://deskgram.net/explore/tags/bambooku

Seite 18

Abbildung 11:

Frisbeescheibe aus recycelten Kunststoffen, https://www.amazon.com/WhamRecycled-Gram-Tire-Frisbee/dp/B002TXUGMI

Seite 18

Abbildung 12:

„Pocketdiscs“ Frisbees aus Garn gehäckelt, https://www.pocketdisc.com/discs/

Seite 19

Abbildung 13:

Übersicht Biopolymere, https://www.3-n.info/themenfelder/stofflichenutzung/biopolymere.html

Abbildung 14:

Myzel der Pilze, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Mycelium_RH_(3).jpg

68

Seite 20

Seite 24


Abbildung 15:

Übersicht der Einsatzgebiete myzeliumbasierter Werkstoffe aus Tactical Mycelium, https://issuu.com/bridgetayerslooby/docs/tactical_mycelium_final

Abbildung 16:

Seite 28

MycoTree, Konstruktionselemente aus Myzel, https://block.arch.ethz.ch/brg/project/mycotree-seoul-architecture-biennale2017

Abbildung 17:

Seite 29

Kreislaufgrafik der Werkstoffe mit Myzel, https://www.semanticscholar.org/paper/Physico-Mechanical-andThermodynamic-Properties-of-GiromettaPicco/f74f35cae6a3db6223d02a2c04264497a17b8c3a

Abbildung 18:

Seite 29

Fleischersatz von einem Pilz (Ecovative), https://ecovativedesign.com/food Seite 31

Abbildung 19:

Grow Lamp von Danielle Trofe in Kollaboration mit Ecovative Design, https://www.kickstarter.com/projects/growlamp/grow-a-lamp-you-grow-frommushroom-mycelium/description

Abbildung 20:

MYX Profile von Jonas Edvard von der Ausstellung „Fungal Futures“, 2016, http://www.fungal-futures.com/Tour

Abbildung 21:

Seite 33

Seite 34

Fungal Polyominoes von Philip Ross, http://www.fungalfutures.com/Polyominoes-Maritime-Fungi

Seite 36

69


Abbildung 22:

MOGU Mycelium Tiles von Maurizio Montalti, the Growing Lab in Fungal Futures, http://www.fungal-futures.com/Tour

Abbildung 23:

Seite 37

Myceliumchair von Eric Klarenbeek, http://www.hauteinnovation.com/de/magazin/innovative-fertigung/mycelium-chair-ericklarenbeek.html

Abbildung 24:

Mycelium Tablelamp von Studio NirMeiri, https://www.dezeen.com/2019/01/07/nir-meiri-mycelium-lamps-design/

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Seite 38

Seite 39


5.7

Lauterkeitserklärung

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Herzlichen Dank an die Menschen, die mich während meiner schriftlichen Bachelorarbreit unterstßtzten:

Martin Thomi Gabrielle Alioth Silvia und Roland Bissig Ursula Gassmann Severin Steiner

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