Selina Cadruvi – Plastikrecycling Web

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Selina Cadruvi Schriftliche Bachelorarbeit 2019

Die Metamorphose von Plastik. Wie aus Weggeworfenem ein Designobjekt wird.



Selina Cadruvi Industriestrasse 1C 8610 Uster selina.cadruvi@me.ch / 079 282 60 64 6. Semester Objektdesign Hochschule Luzern Mentorin: Prof. Dr. Dagmar Johanna Steffen Zeichenzahl: 38’900 Abgabe: 14. Mai 2019



Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung / 7 2.  Kunststoff im Design / 8 2.1  Geschichte / 8 2.2  Umwelt / 9 2.3  Rohstoffe / 9 3.  Kunststoffverwertung / 11 3.1  Wiederverwertung (Reuse) / 11 3.2  Werkstoffliches Recycling (Mechanical recycling) / 11 3.3  Rohstoffliches Recycling (Chemical recycling) / 12 3.4  Energetische Verwertung (Energy recovery) / 12 3.5  Deponierung / 14 3.6  Kunststoffverwertung in der Schweiz / 15 4.  Recyclingkunststoff im Desig / 16 4.1  Fallbeispiele / 17 4.1.1   Bär + Knell, Möbel + Leuchten / 17 4.1.2   Freitag, From Truck till Bag / 18 4.1.3   Jane Atfield, RCP 2 / 19 4.1.4   Patagonia, Synchilla / 20 4.1.5   Reln / Tumbleweed, Can-O-Worms / 21 4.1.6   Loll Designs, Gartenmöbel / 22 4.1.7   Dirk Vander Kooij, Einrichtungsgegenstände / 23 4.1.8   Schneemann Designstudio, A Flip Flop Story / 24 4.1.9   Dave Hakkens, Precious Plastic / 25 4.1.10  Parley × Adidas, Plastikabfall aus den Meeren / 26 4.1.11  EcoBirdy, Kindermöbel / 27 4.1.12  Pentatonic, Starbucks Café Furniture / 28 4.2  Nutzwertanalyse / 29 4.3  Fazit der Nutzwertanalyse / 33 5.  Sinnvoller Umgang mit Recyclingkunststoff im Design / 34 5.1  Entscheidungshilfe für den Umgang mit Kunststoff im Design / 34 6.  Zusammenfassung und Fazit / 36 6.1  Ausblick auf das Gestaltungsprojekt / 37 7.  Quellenverzeichnis / 40 7.1  Literaturverzeichnis / 40 7.2  Abbildungsverzeichnis / 43



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1. Einleitung Kunststoff ist überall auf der Welt zu finden. Wo wir auch hinschauen, entdecken wir Teile aus Kunststoff. Manchmal klar erkennbar wie bei Elektrogeräten oder Verpackungen, manchmal getarnt als Textilien oder Polster. Vorteile wie länger haltbare Lebensmittel, Energieeinsparung durch Leichtbau oder verbesserte Hygiene in der Medizin lassen den Verbrauch von Kunststoff weiter ansteigen. Immer grössere Mengen an Kunststoffabfall sind die Folge. Diese bringen schwerwiegende Umweltprobleme mit sich. Deshalb gerät das einstige Wundermaterial zunehmend in Verruf und das Image von Kunststoff ist heute negativ behaftet. Diese Arbeit ist dem Kunststoff im Design, insbesondere Recyclingkunststoff als Ressource für Designobjekte, gewidmet. Es wird aufgezeigt, wie Kunststoffabfall verwertet wird und an welcher Stelle sich Designer in den Diskurs einbringen können. Anhand einer Nutzwertanalyse wird untersucht wie in spezifischen Fallbeispielen Designer Kunststoffabfall nutzen. Daraus wird eine Entscheidungshilfe für die Materialwahl erarbeitet, um den sinnvollen Umgang mit Kunststoff im Design zu fördern.


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2.  Kunststoff im Design 2.1 Geschichte Bereits in der Antike wurden aus Bernstein Schmuck- und Ziergegenstände hergestellt. Das fossile Harz ist thermoplastisch und lässt sich modellieren. Im 19. Jahrhundert begann die industrielle Kunstgewerbeproduktion. Während des Historismus wurde nach Materialien geforscht, die als Ersatz für teure Naturprodukte wie Elfenbein und Schildplatt genutzt werden konnten. Der frühe Kunststoff Celluloid war sehr gut dafür geeignet. Das Material wurde lange für konservative Ziergegenstände wie Schirmgriffe und Medaillons verwendet, anstatt in neuartigen, innovativen Produkten Anwendung zu finden. Die Imitate waren erfolgreich, da sie günstiger und somit für eine breitere Masse erschwinglich waren.1 Ende des 19. Jahrhunderts geriet aufgrund der Verwendung in Imitaten der Umgang mit den frühen Kunststoffen wie Galalith, Kautschuk und Linoleum in Verruf und Produkte der industriellen Kunstgewerbeproduktion wurden von Kulturschaffenden als hässlich bezeichnet. Erst in den 20er Jahren wurde durch die aufkommende Elektroindustrie eine eigene Formsprache gefunden. Die Werkstoffe Bakelite und Aminoplaste waren damals eine Neuheit und überzeugten durch günstige Materialeigenschaften für die aufkommenden Spritzgiessmaschinen. Künstler und Designer begannen allmählich mit den neuen Werkstoffen zu experimentieren.2 Der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs trieb die Forschung an neuen Werkstoffen voran. Viele der auch heute noch verwendeten Kunststoffe hatten ihren Durchbruch zu Kriegszeiten. Beispielsweise Polyamid, bekannt unter dem amerikanischen Handelsnamen Nylon. Die synthetische Faser wurde damals für die Herstellung von Fallschirmen verwendet. Im Verlauf der Zeit wurden die Materialien auch für zivile Zwecke genutzt wie beispielsweise Nylonstrümpfe, die gegen Kriegsende einen regelrechten Boom erlebten und die Modeindustrie revolutionierten. Im Möbelbau wurden faserverstärkte Kunststoffe oder PU-Schaum für Polster verwendet. Damit war dem Kunststoff der Einzug in die Designwelt gelungen.3 In den 60er Jahren wurde er als symbolischer Ausdruck einer Protesthaltung gegen konservative Lebensentwürfe verwendet, denn das Material bietet unzählige Möglichkeiten in Form- und Farbgebung. Bereits in den 70er Jahren verlor Kunststoff nach Veröffentlichung der Meadows Studie zu den «Grenzen des Wachstums» und aufgrund der steigenden Preise während der Ölkrise seinen Glanz als Wundermaterial und wurde als billig und umweltschädlich angesehen. Dies änderte sich in den 90er Jahren, als sich ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Kunststoff-Kreisläufen entwickelte. Kunststoff erlebte einen erneuten Aufschwung.4

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Vgl. Hufnagl Florian, Die Neue Sammlung, Staatliches Museum für angewandte Kunst, Plastics + Design, München: Arnoldsche Art Publishers, 1997, S. 9 – 63

2 Vgl. ebd. 3 Vgl. ebd. 4 Vgl. Kalweit Andreas, Paul Christoph, Peters Sascha, Wallbaum Reiner, Handbuch für Technisches Produktdesign Berlin: Springer Verlag, 2012, S. 76


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2.2 Umwelt Kunststoff wird dann zum Problem, wenn er in die Umwelt gelangt. Wie bereits erwähnt, kann der meiste Kunststoff nicht biologisch abgebaut werden. Er sammelt sich persistent in der Umwelt – und es wird immer mehr. Bis in die 70er Jahre wurde Abfall absichtlich im Meer entsorgt. Aber auch heute gelangen – absichtlich oder unabsichtlich – Kunststoffe in das Meer, 80 % davon stammt vom Land. Direkt oder über Flüsse gelangt so viel Kunststoff ins Meer, dass heute schätzungsweise 86 Millionen Tonnen Plastik im Meer treiben. Für die Tier- und Pflanzenwelt ist der Fremdstoff eine grosse Gefahr. Sie können sich darin verheddern und die mit der Zeit immer kleiner werdenden Kunststoffteile mit Nahrung verwechseln. Beim Abrieb von Autopneus oder beim Waschen von synthetischen Textilien entsteht sogenanntes Mikroplastik. Das sind Kunststoffteile und -fasern, die kleiner sind als 5 mm. Manchmal ist dieses auch in Kosmetikprodukten wie Peelings beigemischt. Im Kunststoff sind auch Farben, Flammschutzmittel und andere Chemikalien enthalten, die der Umwelt schaden können. Über die Nahrungskette gelangt das Plastik von den Meeren wieder zurück ans Land – wo der Kunststoffabfall wieder zum Menschen zurückfindet.5 Welche Art von Kunststoff umweltfreundlich ist, hängt je nach Anwendung von vielen Faktoren ab. Für die Produktion von Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen wird ebenfalls Erdöl gebraucht, beispielsweise als Treibstoff für Traktoren. Im Allgemeinen ist die Umweltbilanz bei nicht kompostierbaren Kunststoffen aus erdölbasierten Rohstoffen meist noch besser, als bei denen aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Herstellung ist energieschonender, oft gehen die Produkte weniger schnell kaputt und er wird in grösseren Mengen produziert, was bessere Bedingungen für Sammelsysteme schafft.6

2.3 Rohstoffe Kunststoff ist nicht ein Material, es gibt hunderte verschiedene Arten von Kunststoffen. Je nach Anwendung können die Eigenschaften fast beliebig gesteuert werden. Die Mehrheit wird zurzeit aus der endlichen Ressource Erdöl hergestellt. Zwischen 4 % und 6 % des gewonnenen Erdöls wird für die Kunststoffherstellung gebraucht.7

5 Vgl. WWF, Verschmutzung der Meere, www.wwf.ch/de/unsere-ziele/verschmutzung-der-meere (letzte Konsultation 27. Februar 2019) 6 Vgl. Salzmann Niklaus, Landet Bioplastik-Geschirr im Müll, ist herkömmliches Plastik umweltfreundlicher, Aargauer Zeitung, 8. September 2018 www.aargauerzeitung.ch/leben/leben/landet-bioplastik-geschirr-im-muell-ist-herkoemmliches-plastik-umweltfreundlicher-133095476 (letzte Konsultation 22. Februar 2019) 7

Vgl. Plastics Europe, Plastics – the Facts 2017, Wemmel, 2018, www.plasticseurope.org/de/resources/publications/395-plastics-facts-2017


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Für die Herstellung von 1 kg erdölbasiertem Kunststoff werden 2 kg Erdöl verwendet.8 Daneben steigt die Relevanz von Biokunststoffen. Der Begriff kann jedoch leicht in die Irre führen, da er sowohl für Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie auch für Kunststoffe aus fossilen Ressourcen verwendet wird, die biologisch abbaubar sind. Kunststoffe aus erneuerbaren Ressourcen wie Zuckerrohr oder Stärkepflanzen sind nicht zwingend biologisch abbaubar.9 Plastikabfall ist in grossen Mengen auf dem Planeten vorhanden. Dessen Nutzung ist attraktiv für Designer, da es ein positives Gefühl auslöst, mit Recycling etwas Gutes für die Umwelt zu tun.10 Recycling befreit aber auch vom Schuldgefühl, Abfall zu produzieren, womit auch die Herstellung von neuem Plastik gerechtfertigt wird. Infolgedessen kann ein Rebound-Effekt auftreten und zu noch mehr Plastikabfall führen. Allerdings könnten auch neue Biokunststoffe, beispielsweise aus Algen oder industriellen Bioabfällen wie Nussschalen, in Zukunft an Bedeutung im Design gewinnen.11

8 Vgl. Rudolph Natalie, Kiesel Raphael, und Aumnate Chuanchom, Understanding Plastics Recycling: Economic, Ecological, and Technical Aspects of Plastic Waste Handling, München: Carl Hanser Verlag, 2017, S. 11 9 Vgl. Bundesamt für Umwelt, Biokunststoff – alles abbaubar?, 23. März 2017 www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/dossiers/biokunststoff-alles-abbaubar (letzte Konsultation 22. Februar 2019) 10 Vgl. Frearson Amy, Recycled plastic «will soon be the only choice», good design for a bad world, dezeen, 2. Februar 2018, www.dezeen.com/2018/02/02/recycled-plastic-only-choice-say-designers (letzte Konsultation 5. März 2019) 11 Vgl. Fairs Marcus, The rising use of recycled plastic in design is «bullshit» says Jan Boelen, dezeen, 27. September 2018, www.dezeen.com/2018/09/27/the-rising-use-of-recycled-plastic-in-design-is-bullshit-says-jan-boelen (letzte Konsultation 5. März 2019) und Fluidsolids, Ressourcen, www.fluidsolids.com/abfall-als-rohstoff (letzte Konsultation 2. April 2019)


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3. Kunststoffverwertung Im Jahr 2017 wurden 348 Millionen Tonnen neuer Kunststoff hergestellt.12 Mit der steigenden Produktion und durch die Tatsache, dass sich die meisten Kunststoffe in der Umwelt nicht zersetzen, müssen immer grössere Mengen an Kunststoffabfall verwertet werden. Bei der Aufbereitung von Kunststoffabfällen spielen wirtschaftliche und ökologische Aspekte eine grosse Rolle. Die Verwertung ist in die folgenden Methoden eingeteilt:

3.1  Wiederverwertung (Reuse) Das Produkt wird hierbei meist für den gleichen Zweck wiederverwendet. Eine typische Anwendung sind Mehrweg Pfandflaschen oder wiederverwendbare Einkaufstaschen.

3.2  Werkstoffliches Recycling (Mechanical recycling) Thermoplastische Kunststoffe können durch Umschmelzung neu geformt und zu gleichen oder anderen Produkten werden. Grundlage für ein sinnvolles Recycling ist die sortenreine Trennung.13 Das Sammeln und Aufbereiten von Produktionsabfällen in der kunststoffverarbeitenden Industrie (Preconsumer Waste) ist einfacher, da das Material sauber und die Zusammensetzung bekannt ist. Es kann wieder der eigenen Produktion zugeführt werden.14 Diese Rückführung in den Produktionsprozess ist üblich und das wiederaufbereitete, typenreine Material wird mit Neuem vermischt. Eine grosse Herausforderung ist das werkstoffliche Recycling von Kunststoffabfällen aus Haushalten und dem Gewerbe (Postconsumer Waste). Die Kunststoffteile sind durch die Benutzung verschmutzt und die sortenreine Trennung ist komplex. Eine gut funktionierende Anwendung ist die Sammlung von PET-Getränkeflaschen.15 Weltweit werden aber nur 14 % der Kunststoffverpackungen für das Recycling gesammelt, was gerade bei Einwegprodukten zu einem grossen Wert- und Rohstoffverlust führt.16

12 Vgl. Plastics Europe, Plastics – the Facts 2018, Wemmel, 2018, S. 18 www.plasticseurope.org/de/resources/publications/670-plastics-facts-2018 13 Vgl. Kalweit Andreas, Paul Christoph, Peters Sascha, Wallbaum Reiner, Handbuch für Technisches Produktdesign Berlin: Springer Verlag, 2012, S. 87 14 Vgl. Rudolph Natalie, Kiesel Raphael, und Aumnate Chuanchom, Understanding Plastics Recycling: Economic, Ecological, and Technical Aspects of Plastic Waste Handling, München: Carl Hanser Verlag, 2017, S. 15 und 16 15 Vgl. Hellerich Walter, Harsch Günther, Baur Erwin, Werkstoffführer Kunststoffe: Eigenschaften, Prüfungen, Kennwerte, München: Carl Hanser Verlag, 2010, S. 51 – 65. 16 Vgl. Ellen MacArthur Foundation, The New Plastics Economy: Rethinking the future of plastic, World Economic Forum, Ellen MacArthur Foundation and McKinsey & Company, 2016, S. 7, www.ellenmacarthurfoundation.org/publications. (letzte Konsultation 21. Februar 2019)


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3.3  Rohstoffliches Recycling (Chemical recycling) Falls das werkstoffliche Recycling unmöglich ist, können durch chemische Prozesse die Kunststoffe zerlegt und für eine neue Synthese verwendet werden. Entweder durch das Zerlegen in Monomere oder das Destillieren von Mineralölen. So können neue Produkte hergestellt oder das Öl als Energiequelle für Heizungen und Fahrzeuge benutzt werden. Mehrheitlich ist die sortenreine Trennung der Kunststoffe Voraussetzung.17 Das rohstoffliche Recycling ist wegen hoher Betreibungskosten und Energieaufwand noch nicht wirtschaftlich.18

3.4  Energetische Verwertung (Energy recovery) Kunststoff, der nicht als Ressource für Neues verwendet werden kann, wird zur Energiegewinnung verbrannt. Dies ist sehr rentabel und einfach, da im Kunststoff bis zu 60 % der in der Herstellung erforderlichen Energie gebunden ist. Obwohl Kunststoffe in ihrer chemischen Struktur zu wertvoll sind, gibt es Gründe sie zur Energiegewinnung zu verbrennen. Kunststoffmischungen und Typen, die nicht identifizierbar oder für keine andere Recyclingmethode geeignet sind, können verbrannt werden. In einigen europäischen Ländern ist es verboten unbehandelten Abfall auf Mülldeponien zu lagern. Dort ist es gesetzlich geregelt, dass die Abfälle zur Volumenreduktion verbrannt werden und die freiwerdende Energie zu nutzen ist.19 In folgender Grafik sind die Länder mit Deponierunsgverbot («Landfill ban») rot eingekreist, zudem bietet sie einen Überblick der Recycling-Raten der europäischen Länder.

17 Vgl. Hellerich Walter, Harsch Günther, Baur Erwin, Werkstoffführer Kunststoffe: Eigenschaften, Prüfungen, Kennwerte, München: Carl Hanser Verlag, 2010, S. 61 – 62 und Diesoil, https://diesoil.eu/logoil-2/ (letzte Konsultation 22. Februar 2019) 18 Vgl. Rudolph Natalie, Kiesel Raphael, und Aumnate Chuanchom, Understanding Plastics Recycling: Economic, Ecological, and Technical Aspects of Plastic Waste Handling, München: Carl Hanser Verlag, 2017, S. 15 19 Vgl. Hellerich Walter, Harsch Günther, Baur Erwin, Werkstoffführer Kunststoffe: Eigenschaften, Prüfungen, Kennwerte, München: Carl Hanser Verlag, 2010, S. 64


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Abbildung 1: In den rot eingekreisten Ländern ist es verboten unbehandelten Abfall zu deponieren. Dadurch werden hÜhere Verwertungs und Recyclingraten begßnstigt.


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Abbildung 2: Eine effiziente Abfallverwertung ist eine grosse Herausforderung. Die Grafik illustriert den möglichen Kreislauf von Plastik, der heute aber noch nicht weltweit umgesetzt wird. Wenn die hier beschriebenen Verwertungsmethoden kombiniert werden (Deponierung ausgeschlossen), kann aus allem Plastikabfall ein Nutzen gezogen werden: 1. 2. 3. 4.

Produkte wiederverwerten und so gestalten, dass sie repariert werden können (reuse, repair) Plastikabfall als Rohstoff für neue Produkte nutzen (mechanical recycling) Plastik als Rohstoff zur erneuten Polymerisation und Gewinnung von Mineralöl nutzen (chemical recycling) Energetische Verwertung (energy recovery)

3.5 Deponierung Vielerorts ist das Deponieren von unbehandeltem Müll verbreitet, in Amerika, Teilen von Asien, Afrika und Ozeanien20 wird teilweise oder vermehrt unbehandelter Abfall kontrolliert in dafür vorgesehenen Landschaftszonen deponiert. Bei «Landfills» ist der Wertverlust besonders hoch, zudem braucht es dafür viel mehr Land als bei der Deponierung von Schlacke aus verbrannten Abfällen. Abfalldeponien belasten die Umwelt durch Giftstoffe, die über Sickerwasser der Deponie entweichen.21

20 Vgl. Waste Atlas, www.atlas.d-waste.com (letzte Konsultation 2. April 2019) 21 Vgl. Rudolph Natalie, Kiesel Raphael, und Aumnate Chuanchom, Understanding Plastics Recycling: Economic, Ecological, and Technical Aspects of Plastic Waste Handling, München: Carl Hanser Verlag, 2017, S. 4 und 68


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3.6  Kunststoffverwertung in der Schweiz In der Schweiz werden pro Kopf rund 125 kg Kunststoff im Jahr verbraucht (Jahr 2010).22 Das sind etwa drei Mal so viel wie der europäische Durchschnitt. Die Schweiz gilt als vorbildliches Recycling-Land. Doch anders als viele andere europäische Länder setzt sie bei Kunststoffabfall auf die energetische Verwertung. Mehrheitlich in Kehrichtverbrennungsanlagen zur Energiegewinnung, teilweise als Kohleersatz im Zementwerk. Das genannte Deponierungsverbot führte die Schweiz im Jahr 2000 ein.23 Der Strom, der in Kehrichtverbrennungsanlagen produziert wird, gilt zu 50 % als erneuerbare Energie, weil etwa die Hälfte aus nachwachsenden Ressourcen besteht.24 Die Schweiz hat kein nationales Sammelsystem für Kunststoff. Nur die PET Sammlung, die bereits 1990 eingeführt wurde, zeigt mit einer Recyclingquote von 83 %, dass Recycling bei getrenntem Sammeln in der Schweiz funktioniert.25 Auf Druck der Bevölkerung entstanden diverse, freiwillige Sammelsysteme für Kunststoffe. Der Schweizer Detailhandel bietet deshalb seit 2015 eine Separatsammlung für Kunststoffflaschen von Milch, Duschmittel und ähnlichem an.26 Immer mehr Gemeinden Abbildung 3: Kunststoffverbrauch in der Schweiz gemäss Zahlen des Bundesamts für Umwelt. bieten zusätzlich die Sammlung im «Sammelsack» an. In diesem können viele Kunststoffabfälle gemeinsam gesammelt und für das Recycling aufbereitet werden. Wie viel von diesem Kunststoff tatsächlich recycelt wird, ist jedoch unklar und die Daten weichen stark voneinander ab (zwischen 50 % und 80 %). Wie mit den Kunststoffabfällen in Zukunft umgegangen werden soll, sind sich die verschiedenen Parteien nicht einig. Das werkstoffliche Recycling wird zwar empfohlen, dem entgegen steht jedoch der ökonomische Aufwand.27

22 Vgl. Bundesamt für Umwelt, Kunststoffe, 27. November 2018 www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/abfallwegweiser-a-z/kunststoffe (letzte Konsultation 25. Februar 2019) 23 Vgl. Misicka Susan, Plastik in der Schweiz: Top beim Verbrauch, Flop beim Recycling, SWI, 2. Mai 2018 www.swissinfo.ch/ger/gesellschaft/ressourcen_plastik-in-der-schweiz--top-beim-verbrauch--flop-beim-recycling/44085230 (letzte Konsultation 25. Februar 2019) 24 Vgl. Energie Schweiz, Kehrichtverbrennung, www.energieschweiz.ch/page/de-ch/kehrichtverbrennungsanlagen (letzte Konsultation 22. Februar 2019) 25 Vgl. Misicka Susan, Plastik in der Schweiz: Top beim Verbrauch, Flop beim Recycling, SWI, 2. Mai 2018 www.swissinfo.ch/ger/gesellschaft/ressourcen_plastik-in-der-schweiz--top-beim-verbrauch--flop-beim-recycling/44085230 (letzte Konsultation 25. Februar 2019) 26 Vgl. Bundesamt für Umwelt, Kunststoffe, 27. November 2018 www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/abfallwegweiser-a-z/kunststoffe (letzte Konsultation 25. Februar 2019) 27 Vgl. Aeberli Dario, Lindauer Plastik wird jetzt recycelt, Zürcher Oberländer, 16. Januar 2019, S. 9


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4.  Recyclingkunststoff im Design Die Ressourcenschonung spielt eine immer wichtigere Rolle und es wird vermehrt auf eine Kreislaufwirtschaft hingearbeitet. Die Verwertung von Kunststoffabfällen ist klar der Beseitigung vorzuziehen. Um das umzusetzen muss bereits bei der Herstellung und beim Design angesetzt werden. Weil die vielen verschiedenen Kunststoffarten das Trennen erschweren, sollte die Kunststoffvielfalt reduziert werden. Zudem müssen die verwendeten Kunststoffe gekennzeichnet und bei der Herstellung möglichst auf gesundheits- und umweltschädigende Zusätze verzichtet werden. Für das Recycling müssen Produkte recyclinggerecht gestaltet sein und untrennbare Materialkombinationen vermieden werden. Bei verschmutztem Kunststoff, zum Beispiel von Lebensmittelverpackungen, übersteigen die Kosten für das Aufbereiten den Neupreis. Solange der Preis für Erdöl nicht steigt, wird es ökonomisch weiterhin nicht vorteilhaft sein solchen Kunststoff zu recyceln. Zudem besteht ein Akzeptanzproblem in der Herstellung von Produkten mit Recyclingkunststoff. Obwohl zertifizierter Recyclingkunststoff für viele Anwendungen geeignet wäre, greifen Hersteller oft auf Neuware zurück. Es muss Aufklärungsarbeit geleistet werden, um Hersteller, Abnehmer und die Behörden zu überzeugen, dass die Qualität von Rezyklaten für gewisse Formteile ausreicht.28 Die Verwendung von Kunststoffen im Design ist dann sinnvoll, wenn gestalterische Probleme gelöst werden können, die mit Naturmaterialien unmöglich wären oder nur unter grösserem Energieaufwand realisiert werden könnten.29

Abbildung 4: Die Kunststoffsymbole im Dreieck wurden von der plastic industry trade association zur Kennzeichnung der Materialeigenschaften entwickelt. Ist ein Produkt mit einem solchen Symbol versehen, heisst dies nicht, dass es dafür ein Sammelsystem gibt oder es für das Recycling geeignet ist.

Seit Jahrzehnten ist im Design eine Tendenz zur Wiederverwertung von Kunststoff nachvollziehbar. Thermoplastische, recycelbare Kunststoffe werden immer öfter verwendet und es wird dabei darauf geachtet, dass die einzelnen Kunststofftypen leicht wieder getrennt werden können. Designer und Designerinnen tragen bei der Materialwahl und Konstruktion massgebend dazu bei, ob Produkte repariert und recycelt werden können.30

28 Vgl. Hellerich Walter, Harsch Günther, Baur Erwin, Werkstoffführer Kunststoffe: Eigenschaften, Prüfungen, Kennwerte, München: Carl Hanser Verlag, 2010, S. 59 – 61 29 Vgl. Hufnagl Florian, Die Neue Sammlung, Staatliches Museum für angewandte Kunst, Plastics + Design, München: Arnoldsche Art Publishers, 1997, S. 131 30 Vgl. ebd.


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4.1 Fallbeispiele Einige Künstler und Designer, darunter Anna Castelli Ferrieri, Bär + Knell und Jane Atfield, entdeckten in den 80er und 90er Jahren Kunststoffabfall für sich.31 Bei bekannten Marken wie Patagonia oder Adidas ist Recyclingkunststoff aus Marketing- und Imagegründen beliebt. Auf den folgenden Seiten werden Produkte vorgestellt, die aus recyceltem Kunststoff hergestellt sind. Anhand verschiedener Kriterien wird im nächsten Abschnitt eine Nutzwertanalyse erstellt um herauszufinden, bei welchen Produkten der Umgang mit dem Recyclingplastik sinnvoll und gelungen ist.

4.1.1  Bär + Knell, Möbel + Leuchten

Abbildung 5 – 7: Einrichtungsgegenstände aus Recycling-Kunststoff: Tisch und Stuhl «Maggi», 1995, Standleuchte, 2018 und Brotlampe, Entstehungsjahr unbekannt

Das Designer- und Künstlertrio Beata und Gerhard Bär und Helmut Knell gestaltet seit 1992 Objekte aus Verpackungsabfällen. Bei der Umformung bleiben die Farben, Schriften und Logos der ursprünglichen Verpackung teilweise erkennbar. Sie wollen damit ein Spiegelbild der bunten Konsumwelt kreieren und jedes Objekt wird zum Zeitzeugen. Die Motivation für Ihre Arbeit war die Enttäuschung, dass aus den fröhlichen Verpackungen nur wenig attraktive Abflussrohre, Blumentöpfe und ähnliches hergestellt wurde. Sie wollen die Abfälle sichtbar dahin zurückbringen, wo sie entstanden: ins Wohnzimmer.32 Absicht: Material: Verarbeitung: Kommunikation:

Wertschätzung von Verpackungsmaterial durch Recycling Gemischt (LDPE / PET); Folien und Tragetaschen mit Hitze in oder über Formen geschmolzen Dekor und Grafiken auf den Verpackungen bleiben sichtbar, Ausstellungen

31 Vgl. Hufnagl Florian, Die Neue Sammlung, Staatliches Museum für angewandte Kunst, Plastics + Design, München: Arnoldsche Art Publishers, 1997, S. 131 32 Vgl. Bär + Knell, www.baer-knell.de (letzte Konsultation 5.Februar 2019)


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4.1.2  Freitag, From Truck till Bag

Abbildung 8 – 10: Freitag ist eine Erfolgsgeschichte: Taschen und Accessoires aus gebrauchten Lastwagenplanen.

Die Gebrüder Freitag aus Zürich stellen seit 1993 Taschen aus gebrauchten LKW Planen her. Was aus Eigenbedürfnis in ihrem damaligen WG-Zimmer begann, ist heute eine Erfolgsgeschichte. Das Sortiment wird zusätzlich zur ursprünglichen Umhänge-Velokuriertasche durch 80 verschiedene Modelle von Handtaschen, Rucksäcken, Reisegepäck und Portemonnaies ergänzt. Die Taschen werden weltweit in eigenen Läden und über Verkaufspartner vertrieben.33 Durch die Verwendung von gebrauchten Planen mit unterschiedlichen Aufdrucken wird jede Tasche zum Unikat. Für die Herstellung einer Tasche müssen qualitativ gute Planen organisiert werden, diese werden dann nach Zürich transportiert, wo unnötige Teile abgeschnitten und die Planen gewaschen werden. Mit einer Schablone werden dann die Teile ausgeschnitten, die der Tasche ihr einzigartiges Design verleihen. Genäht werden die Taschen in verschiedenen europäischen Ländern.34 Absicht: Material: Verarbeitung: Kommunikation:

Robuste Kuriertasche entwickeln Gebrauchte Lastwagenplanen, Autogurte und Fahrradschläuche Zuschneiden und nähen Über Produkt, Klassische Werbung, Messen, Website mit Onlineshop

33 Vgl. Freitag, About, www.freitag.ch/de/about (letzte Konsultation 5. April 2019) 34 Vgl. Freitag, Production, www.freitag.ch/de/about/production (letzte Konsultation 5. April 2019)


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4.1.3  Jane Atfield, RCP 2

Abbildung 11 – 13: Farbenfrohe Möbel aus gepressten Kunststoffplatten von Verpackungsabfall.

In Amerika traf die Designerin Jane Atfield anfangs 90er Jahre auf das Paar Stephen und Deborah Hart Yemm, das aus weggeworfenen Plastikflaschen Plattenmaterial herstellte.35 Das Material wird heute noch von Yemm & Hart hergestellt.36 Sie importierte es nach England und baute daraus ihren ersten Stuhl, als sie noch am College war. Etwas später folgte der oft ausgestellte, schlichte Stuhl RCP2. Mit der Gründung der Agentur Made of Waste, zusammen mit Plastikspezialist Collin Williamson, leistete sie seit 1993 einen Beitrag, Recyclingmaterial für Designer und Architekten zugänglich zu machen. Die Firma forschte an der Herstellung von Plattenmaterial, das für Inneneinrichtungen und den Ladenbau Verwendung fand. Auch Jane Atfield selbst benutze es für Ihre Möbelkollektionen. Made of Waste löste sich 1998 wegen interner Differenzen auf, da für Jane Atfield nicht der Profit im Vordergrund stand, sondern vielmehr das Errichten von lokalen Gemeinschaften, die vor Ort Plastik in nützliche Objekte verwandeln könnten. Collin Williamson verkaufte das Produkt weiterhin als Smile Plastics, die Firma existiert auch heute noch.37 Absicht: Material: Verarbeitung:

Lokales Recycling, Verwendung von Plastikabfall für Inneneinrichtungen HDPE, Flaschen und Verpackungen Mit Hitze gepresstes Plattenmaterial Herstellung erfolgt mit Pressen, die für Sperrholzproduktion verwendet werden

Kommunikation:

Ausstellungen, Pressetexte, bei genauem Hinschauen sichtbares Recycling, Firmenname: Made of Waste

35 Vgl. Atfield Jane, www.janeatfield.com/02pages/04exh_and_comm_d/16MOW/01_MOW_index (letzte Konsultation 5. März 2019) 36 Vgl. Yemm & Hart, http://yemmhart.com/wordpress/pioneers-in-eco-materials/eco-materials (letzte Konsultation 5. März 2019) 37 Vgl. Atfield Jane, www.janeatfield.com/02pages/04exh_and_comm_d/16MOW/01_MOW_index und Smile Plastics, https://smile-plastics.com/about/ (letzte Konsultation 5. März 2019)


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4.1.4  Patagonia, Synchilla

Abbildung 14 – 16: Funktionale Outdoor und Freizeitbekleidung aus recyceltem Kunststoff.

Mit Klemmkeilen statt Kletterhaken trug die Firma Chouinard Equipment in den USA der 70er Jahren erstmals etwas zum Umweltschutz bei. Anders als herkömmliche Haken zerstören diese den Felsen nicht. Da das Hardware Geschäft sehr hart war, nahm die Firma nach und nach auch Outdoorbekleidung ins Sortiment auf. Um nicht ausschliesslich Kletterer anzusprechen, wurde der Firmenname für die Bekleidungslinie in Patagonia geändert. Die Firma entwickelte als erste das Prinzip, Kleidung in Schichten zu tragen, für den optimalen Feuchtigkeitstransport und Isolation. Patagonia ist massgebend daran beteiligt, dass Kleidung aus Kunstfasern bei Sportlern beliebt wurde. Mit poppigen Farben und funktionalen Materialien wurde die Kleidung schnell auch bei einer modebewussten Kundschaft beliebt.38 1993 begann Patagonia aus gebrauchten Plastikflaschen Polyester für Fleece-Jacken herzustellen. Die ursprüngliche Farbe war helles Grün, die Originalfarbe der recycelten Flaschen. Heute werden diverse Produkte aus Recycling-Polyester verkauft. Dank dem Recycling-Polyester konnten 20’000 Barrel Neuöl eingespart werden (über 3 Millionen Liter).39 Auch das Recycling von anderen Materialien wie Nylon und natürlichen Fasern treibt Patagonia vorwärts.40 Absicht: Material: Verarbeitung: Kommunikation:

Ressourcen sparen, Marketing, Aktivismus Polyester von Getränkeflaschen und Altkleidung Garn, Fleece Imagekampagnen, klassische Werbung, Website mit Onlineshop

38 Vgl. Patagonia, History www.patagonia.com/company-history (letzte Konsultation 29. März 2019) 39 Vgl. Patagonia, Recycled Polyester, www.patagonia.com/pt/de/recycled-polyester (letzte Konsultation 29. März 2019) 40 Vgl. Patagonia, Materials & Technologies www.patagonia.com/pt/de/materials-tech (letzte Konsultation 29. März 2019)


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4.1.5  Reln / Tumbleweed, Can-O-Worms

Abbildung 17 – 19: Innovation in schlichtem Design aus Recyclingkunststoff, dieser wird vom Hersteller standardmässig verwendet.

Die australische Kunststoffverarbeitungsfirma Reln stellt nebst vielen anderen Kunststoffprodukten auch Wurmkomposter her. Reln gilt als Pionier in der Verwendung von recyceltem Plastik in Australien und verwendet diesen standardmässig.41 Vertrieben werden die Wurmkomposter über Tumbleweed, zusammen mit anderen australischen Kompostlösungen, die allesamt aus recyceltem Kunststoff hergestellt werden.42 Das Design des Wurmkomposters Can-O-Worms stammt aus dem Jahr 199343. Es ist die meistverkaufte Wurmfarm weltweit und das System ist preisgekrönt. Die Würmer verarbeiten den organischen Abfall im oberen Behälter, während im unteren nährstoffreicher Wurmhumus zurückbleibt. Über den kleinen Hahn kann der «Wurmtee» entnommen werden, der ebenfalls als Dünger dient.44 Absicht: Ressourcen sparen, Innovation, kompostieren für Bioabfall vorantreiben Material: Polypropylen Verarbeitung: Spritzguss Kommunikation: Website des Vertriebs mit Onlineshop (Australien)

41 Vgl. Reln, Company Profile, www.reln.com.au/AboutUs/Company_Profile.aspx (letzte Konsultation 29. März 2019) 42 Vgl. Tumbleweed, About, www.tumbleweed.com.au/about-us (letzte Konsultation 29. März 2019) 43 Vgl. Milton Lauren, Customer Service Tumbleweed, E-Mail an die Autorin vom 12. April 2019 44 Vgl. Tumbleweed, Can-O-Worms, https://products.tumbleweed.com.au/products/can-o-worms (letzte Konsultation 29. März 2019)


22

4.1.6  Loll Designs, Gartenmöbel

Abbildung 20 – 22: Gartenmöbel aus recycelten Milchflaschen: Adirondack Chair, Rapson Cocktail Table, Rocking Lounge Chair

Die amerikanische Firma Loll stellt seit 2007 Gartenmöbel und Pflanzenkisten in Duluth, Minnesota her. Als Material dienen Ihnen ausgediente HDPE Milchflaschen. Für einen Gartenstuhl benötigt es rund 400 Flaschen, die zu Plattenmaterial verarbeitet werden und aus denen dann die Formen für die Möbel CNC-gefräst werden. Für die Designs arbeitet die Firma mit verschiedenen amerikanischen Designern, Architekten und Studios zusammen, beispielsweise David Salmela oder Eric Pfeiffer.45 Absicht: Ressourcen sparen, langlebige, pflegeleichte Produkte Material: HDPE Verarbeitung: Plattenmaterial CNC-gefräst Kommunikation: Onlineshop mit Produktbeschreibung und Videos

45 Vgl. Loll Designs, https://lolldesigns.com/about/ und https://lolldesigns.com/design-partners/ (letzte Konsultation 12. März 2019)


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4.1.7  Dirk Vander Kooij, Einrichtungsgegenstände 3D-gedruckt

Abbildung 23 – 25: Produziert mit dem 3D Drucker: Endless Chair 2010, Not only hollow chair 2014, Bloown Lampe 2017.

Mit einem Roboterarm werden die Objekte von Dirk Vander Kooij 3D gedruckt. Das Granulat wird direkt während dem Drucken geschmolzen und extrudiert. Das Verfahren entwickelte er als Abschlussarbeit seines Designstudiums in Eindhoven. Der Designer verwendet ausschliesslich Re-Granulat, ursprünglich Polystyrol von ausgedienten Kühlschränken. So entstand 2010 der Endless-Chair, der an einem Stück vom Roboter «gezeichnet» wird. Er nennt das Verfahren «Low-Resolution 3-D Print», denn die Struktur des Drucks ist deutlich erkennbar und dient als Ornament. Während dieser Stuhl aus solidem Kunststoff besteht, gelingt es Dirk Vander Kooij auch Hohlkörper zu drucken, wie beim Not Only Hollow Chair und der seifenblasenartigen Bloown Lampe.46 Absicht: Ressourcen sparen, Prozessinnovation Material: PS Verarbeitung: 3-D Druck mit Roboterarm Kommunikation: Ausstellungen, Museen, Website mit Onlineshop und Prozessbeschreibungen

46 Vgl. Vander Kooij Dirk, Portfolio, www.dirkvanderkooij.com und Design Indaba, Talk von Dirk Vander Kooij, www.designindaba.com/videos/conference-talks/dirk-van-der-kooij-3d-printing-and-recycling (letzte Konsultation 12. März 2019)


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4.1.8  Schneemann Designstudio, A Flip Flop Story

Abbildung 26 – 28: Die Objekte der «Flip Flop Story» werden aus angeschwemmten Flip Flops gefertigt.

Der Holländer Diederik Schneemann beschäftigt sich in seiner Arbeit mit dem Wiederverwenden von Gegenständen, um ihnen ein zweites Leben zu geben. Die farbenfrohen Objekte der 2011 entstandenen Flip Flop Story sind tatsächlich aus gebrauchten Flip Flops hergestellt. Die ausgetragenen und verlorenen Kunststoffschlappen gelangen über Gewässer ins Meer und werden in Ost-Afrika an die Strände angespült. In Zusammenarbeit mit einer Stiftung in Nairobi werden sie gesammelt und in aufwändiger Handarbeit zu neuen Objekten verarbeitet.47 Nebst kindlich verspielten Gebrauchsgegenständen entstand später auch eine Serie von Vasen und Hockern für das holländische Designlabel Pols Potten.48 Absicht: Material: Verarbeitung: Kommunikation:

Strand Aufräumen, Flip Flops in ungewohnter Weise einsetzen Flip Flops Geschnitten und verleimt, geschliffen (teilweise Holzkonstruktion darunter) bei genauem Hinschauen sichtbares Recycling, Name weist auf Herkunft hin, Ausstellung, Medien

47 Vgl. Etherington Rose, A Flip Flop Story by Diederik Schneemann, dezeen, 13. April 2011 www.dezeen.com/2011/04/13/a-flip-flop-story-by-diederik-schneemann (letzte Konsultation 11. März 2019) 48 Vgl. Schneemann Designstudio, Flip-Flop Products www.studioschneemann.com/flip-flop-products (letzte Konsultation 11. März 2019)


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4.1.9  Dave Hakkens, Precious Plastic

Abbildung 29 – 30: DIY Maschinen zur Kunststoffverarbeitung und die Ergebnisse.

Precious Plastic ist eine Community, in der seit 2013 Bauanleitungen für DIY-Maschinen zur Kunststoffverarbeitung sowie Wissen Open-Source zur Verfügung gestellt werden. Das Ziel ist es Recycling voranzutreiben, indem die Bevölkerung selbst befähigt wird Plastik zu verwerten. Mit dem Gedanken, dass überall auf der Welt Plastikabfall existiert, können damit auch in Ländern ohne offizielles Recycling System Alltagsgegenstände aus Kunststoff selbst hergestellt werden. Gegründet wurde die Community von Dave Hakkens, der in Eindhoven Design studierte. Die Plattform bietet auch einen Online Bazar, auf dem fertige Kunststoffprodukte, aber auch Formen und ganze Maschinen, ver- und gekauft werden können.49 Absicht: Material: Verarbeitung: Kommunikation:

DIY Kunststoffrecycling, Bewusstsein fördern für den Wert von Kunststoff Sortenrein wird empfohlen Extrudiert, gepresst, gespritzt Über die Plattform und YouTube Videos, teilweise sichtbar, Medien

49 Vgl. Precious Plastic, https://preciousplastic.com/en/mission (letzte Konsultation 10. März 2019)


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4.1.10  Parley × Adidas, Plastikabfall aus den Meeren

Abbildung 31 – 33: Plastik aus den Meeren wird zu sportlicher Kleidung.

Parley for the Oceans setzt sich für den Erhalt der Weltmeere ein. Adidas ist Gründungsmitglied der Organisation und die Zusammenarbeit besteht seit 2015. Damit verpflichtet sich Adidas zu der A.I.R. Strategie von Parley: Vermeiden von unnötigem Plastik, Verhindern, dass Plastikabfälle ins Meer gelangen und Redesign zu ökologischeren Produkten. Zurzeit besteht die Adidas × Parley Linie aus Bademode, Schuhen sowie Shirts. Für die Produkte wird anstelle von neuem Kunststoff ein Anteil an recyceltem verwendet, dem sogenannten «Parley Ocean Plastic». Dafür werden Plastikabfälle an Stränden und Küstenregionen wie den Malediven gesammelt, bevor sie ins Meer gelangen. Die Abfälle, primär PET, werden in Taiwan zu Garnen verarbeitet. Was nicht für die Produktion verwendet werden kann, wie HDPE Deckel, wird dem regulären Recycling zugeführt.50 Adidas verwendet für diese Linie auch andere Materialien aus recyceltem Kunststoff, wie beispielsweise Econyl, das in einem ähnlichen Prozess hergestellt wird.51 Absicht: Aufklärung der Auswirkungen von Kunststoff in den Meeren, Marketing Material: Parley Ocean Plastic / Econyl (Polyester / Nylon) Verarbeitung: Garn Kommunikation: Nicht sichtbarer Einsatz von Recycling-Kunststoff, Parley Logo auf Produkten, separater Webauftritt mit Onlineshop

50 Vgl. Adidas, Fragen & Antworten zur Adidas × Parley Partnerschaft www.adidas-group.com/media/filer_public/a7/93/a793905f-7ef0-4d84-9b6a-f0d89e4ba424/adidas_x_parley_qa_website_de.pdf (letzte Konsultation 11. März 2019) 51 Vgl. Adidas, Parley Hero Bikin, www.adidas.ch/de/parley-hero-bikini/DQ3176 und Econyl, www.econyl.com/the-process/ (letzte Konsultation 11. März 2019)


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4.1.11  EcoBirdy, Kindermöbel

Abbildung 34 – 36: Aus Kunststoffspielsachen werden Kindermöbel. Den Kindern vermittelt, warum Plastik nicht in die Umwelt gelangen soll und wie Abfall genutzt werden kann.

Um die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll zu verhindern, begann EcoBirdy 2017 mit Aufklärungsarbeit bei Kindern. 90 % der Spielsachen für Babys und Kleinkinder werden aus Kunststoff hergestellt und haben eine durchschnittliche Lebenszeit von nur sechs Monaten. Mit dem illustrierten Kinderbuch «Journey to a New Life», in dem ein Plastik-Scooter dank Recycling dem Meer und der Verbrennung entkommt, will die holländische Firma für vermehrtes Plastikrecycling sensibilisieren. In Schulen werden die Kinder und Eltern dazu aufgefordert, nicht mehr gebrauchtes Kunststoffspielzeug in den EcoBirdy-Sammelcontainer zu werfen. Die Spielsachen werden in einer Behindertenwerkstatt für das Recycling zerlegt und dann zu Granulat verarbeitet, aus welchem in Italien Kindermöbel und Leuchten produziert werden.52 Absicht: Sensibilisierung für Recycling bei Kindern Material: Ecothylene (Mischkunststoff nach Farben sortiert) Verarbeitung: Rotationsgeformt Kommunikation: Bei genauem Hinschauen sichtbares Recycling, Schulbesuche, Kinderbuch, Website mit Onlineshop und Herstellungsfilmen

52 Vgl. EcoBirdy, www.ecobirdy.com (letzte Konsultation 11. März 2019)


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4.1.12  Pentatonic, Starbucks Café Furniture

Abbildung 37: Während dem Kaffeetrinken auf Abfall sitzen: der Sessel ist komplett aus Abfall hergestellt, der in den Starbucks Filialen anfällt.

Bei Starbucks wird eine Menge Plastikabfall produziert. Auf Forderung von Konsumenten zu vermehrtem Recycling entstand die Kollaboration von Starbucks mit Pentatonic. Die Firma mit Sitz in Berlin ist spezialisiert in die Entwicklung von Produkten aus Abfall. Der Starbucks Bean-Chair ist komplett aus Recycling Kunststoff hergestellt, der in den Starbucks Filialen entsteht. Dafür werden Einweg Kaffeebecher, Deckel und Getränkeflaschen verwendet. Der Sessel kann als Flat-Pack geliefert werden und alles ist erneut recyclebar. Der Sessel ist speziell für die Ladeneinrichtung entworfen worden und soll noch 2019 in die Kaffeehäuser kommen.53 Absicht: Ressourcen sparen, Marketing, Materialinnovation Material: PET Verarbeitung: Verschieden: Tragstruktur, Polster und Textilien Kommunikation: Unsichtbares Recycling, Medien, Messen, Kollaboration-Logo

53 Vgl. Pentatonic, www.pentatonic.com/work und Starbucks, https://stories.starbucks.com/stories/2017/starbucks-to-partner-with-pentatonic-in-revolutionary-design-partnership (letzte Konsultation 29. März 2019)


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4.2 Nutzwertanalyse Die Produkte werden anhand der unten erläuterten Kriterien verglichen. Für jedes Kriterium werden 1 – 5 Punkte durch die Autorin vergeben, wobei 1 für die schlechteste und 5 für die beste Bewertung steht. Die Gewichtung der Kriterien ist unterschiedlich. Der Fokus der Analyse liegt auf dem Innovationsgrad sowie den Kommunikationsmassnahmen. Am wenigsten gewichtet ist die Marktfähigkeit und der Preis. Die Gewichtung ist so gesetzt, damit die Semantik, Ästhetik und Innovation der Beispiele beurteilt werden kann und die konzeptuellen und künstlerischen Arbeiten nicht durch kleine Zielgruppen, Auflagen und hohe Preise benachteiligt sind.

Aufklärung: Hat das Produkt einen aufklärenden Charakter im Umgang mit Kunststoff? Wird auf einen Missstand hingewiesen oder der Konsument reflektiert sein Konsumverhalten?

Partizipation: Wird vom Konsumenten verlangt, sich mit dem Produkt auseinanderzusetzen? Kann es beispielsweise repariert werden?

Erneute Recyclefähigkeit: Kann das Produkt erneut recycelt werden?

Potential Ressourcenschonung: Trägt das Produkt tatsächlich dazu bei, dass eine bemerkenswerte Menge an Kunststoff wiederverwertet wird?

Innovationsgrad Material / Herstellung: Wie innovativ ist die Materialbeschaffung, das Material und die Herstellung des Produktes?

Preis: Verglichen mit einem Produkt aus einer ähnlichen Kategorie und ähnlichem Nutzen, das herkömmlich und nicht aus recyceltem Kunststoff hergestellt wurde, ist der Preis höher oder tiefer?

Innovationsgrad Produkt: Wie innovativ ist das Produkt? Ist das Material für die Anwendung geeignet?

Relevanz des Objekts: Ist das Produkt relevant? Wird es wirklich benötigt?

Kommunikation über Marketing / Text: Wie stark wird in die Kommunikation investiert, dass das Produkt aus recyceltem Material hergestellt wurde?

Statement: Setzt der Konsument mit dem Besitz des Produktes ein Statement für das Recycling?

Kommunikation über Material / Objekt: Wie stark ist dem Produkt und dem Material das Recycling anzusehen?

Transparente Materialangaben: Ist klar woraus und aus welchem Kunststofftyp das Produkt hergestellt wurde?

Marktfähigkeit: Kann das Produkt erworben werden? Wie stark ist die Nachfrage?


30

1 2 3 4 5

kaum / kein(e) etwas / klein gut / vorhanden viel / stark sehr viel / sehr stark

nicht möglich

teurer

bedingt möglich

gleich / unbekannt

möglich

günstiger

Stuhl Maggi CHF 850

RCP 2 CHF 750

F14 Dexter CHF 240

Panton Chair Classic Vitra CHF 1390

Selene Vico Magistretti CHF 509

Classic Messenger Timbuk2 CHF 99

Can-O-Worms CHF 79.95

Synchilla CHF 139

Adirondack Chair CHF 595

Hungry Bin Wurmfarm Hungry Bin CHF 297

Campshire Kapuzenpullover The North Face CHF 210

Adirondack aus Holz Gazebo Joes CHF 229


31

Endless Chair CHF 1450

Hocker CHF 203

Estrat Nagami CHF 586

Tabouret Solvay Jean ProuvĂŠ CHF 559

Parley Commit Badeanzug CHF 59.95

Chair Charlie CHF 178

Allover Print Badeanzug Adidas CHF 54.95

Kindergartenstuhl Embru CHF 122

Abbildung 38: Die Nutzwertanalyse dient als Methode um die Fallbeispiele zu vergleichen.


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Aus der Nutzwertanalyse ergibt sich folgende «Rangliste», bei der der Wurmkomposter von Reln / Tumbleweed insgesamt am besten abschneidet und die Möbel von Jane Atfield auf den letzten Platz kommen:

1. Reln / Tumbleweed (3.55)

7. Schneemann Designstudio (3.26)

2. Patagonia (3.47)

8. Bär + Knell (3.13)

3. Freitag (3.46)

9. Parley × Adidas (3.19)

4. Dave Hakkens (3.41)

10. Pentatonic (2.96)

5. Eco Birdy (3.38)

11. Loll Designs (2.88)

6. Dirk Vander Kooij (3.29)

12. Jane Atfield (2.84)


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4.3  Fazit der Nutzwertanalyse Alle vorgestellten Produkte sind sinnvolle Anwendungen von Recyclingplastik im Design. Es wird bewiesen, dass Produkte aus recyceltem Kunststoff erfolgreich sein können, Ressourcen schonen und sich als Botschafter für Missstände eignen. Die Verwendung von Recyclingkunststoff im Design ist nicht selbstverständlich. Deshalb ist es wichtig, dass dieser Fakt kommuniziert wird. In der Tabelle ist ersichtlich, welche Produkte durch das Zusammenspiel mehrerer Kriterien eine hohe Komplexität aufweisen. Durch die stärkere Gewichtung von Innovationsgrad, der Kommunikation und Relevanz des Objektes reicht es nicht aus, ein bestehendes Objekt in Recyclingkunststoff umzusetzen. Deshalb sind viele der Sitzmöbel nach herkömmlichem Vorbild ans Ende der Liste gerückt. Es ist wichtig, nicht einfach bestehende Materialien durch Recyclingplastik zu ersetzen, sondern dessen Vorgeschichte und Kommunikationspotential zu nutzen, um eine eigene Formensprache zu finden. Bei Loll Designs wurde zwar eine eigene, moderne Formensprache gefunden, jedoch leistet das Produkt keinen Beitrag zur Aufklärung, sondern Abfallmaterial wird «nur» weiterverwendet, ohne dass sich Nutzer und Nutzerinnen mit dem eigenen Konsumverhalten auseinandersetzten oder dieses thematisiert wird. Die Gartenstühle sind so gesehen ein Beispiel, bei dem Recycling den Verbrauch von Einwegverpackungen rechtfertigt. Produkte, denen man das Recycling visuell ansieht, vermitteln diesen Fakt offensichtlich. Jedoch zeigt die Analyse, dass durch Marketing, und geschickte Vermittlung dieses Defizit kompensiert werden kann. Mit sichtbarem Recycling wird automatisch nur eine gewisse Zielgruppe angesprochen, die sich wahrscheinlich schon mit der Thematik auseinandersetzt. Reln und Patagonia ist es gut gelungen eine Anwendung für den Recyclingkunststoff zu finden, bei der dieser wie eine Selbstverständlichkeit eingesetzt wird. Ohne Aufdringlichkeit wird das Potential von Recyclingplastik ausgenutzt und findet Anwendung in langlebigen, innovativen Produkten. Mit Vorwissen zum Image der Marken kann mit diesen Produkten ein Statement gesetzt werden, ohne plakativen Einsatz von Recyclingkunststoff. Der Preis und die Marktfähigkeit wurde wenig gewichtet, es zeigt sich aber, dass einige Produkte – darunter der Parley x Adidas Badeanzug, der Faserpelz von Patagonia sowie der Wurmkomposter – preislich mit der Konkurrenz mithalten können oder sogar günstiger sind. Auffällig ist auch, dass die ersten drei Plätze von Beispielen belegt werden die eine sehr hohe Marktfähigkeit aufweisen.


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5.  Sinnvoller Umgang mit Recyclingkunststoff im Design «Jeder Mensch weiss instinktiv, dass der Verlust von Möglichkeiten immer schmerzhaft ist. Warum ist der Tod eines Kindes in allen Kulturen so tragisch? Weil das Kind nie die Möglichkeit haben wird, sich wie alle anderen Menschen zu entwickeln (…).»54 Wird Plastikabfall deponiert oder zur Energiegewinnung verbrannt, entgeht dem Material die Chance, sich in ein anderes Produkt zu verwandeln. Designer und Designerinnen haben die Möglichkeit Recyclingkunststoff in Produkte zu integrieren und auch ungewohnten Abfall zu nutzen. Schlussendlich entscheidet das Verhältnis von Aufwand und Ertrag darüber ob der Einsatz Recyclingkunststoff sinnvoll ist. Dessen Anwendung im Design ist jedoch besonders attraktiv, denn der Preisdruck steht im Gegensatz zu Verpackungen oder Verbrauchsmaterial nicht alleine im Vordergrund und das Material kann durch eine einzigartige Geschichte das Produkt aufwerten. Ein gesellschaftliches Umdenken, bei dem Kunststoff nicht als Wegwerfmaterial angesehen wird, ist in Anbetracht von Umweltproblemen und endlichen Ressourcen zu begrüssen. Zu diesem Umdenken können Designer und Designerinnen einen Beitrag leisten, indem mit Innovation und Mut Recyclingkunststoff vermehrt Verwendung findet und ungewohnte Abfallströme, wie Kunststoffe aus den Meeren, erschlossen werden.

5.1  Entscheidungshilfe für den Umgang mit Kunststoff im Design Eine Welt ohne Kunststoff wird es vielleicht nie wieder geben. Den Trend auf Plastik zu verzichten, betrifft sowohl Händler, Hersteller wie auch Konsumenten. Vor allem im Verpackungsbereich gibt es zahlreiche Ideen für einen sparsameren Umgang.55 Doch reiner Verzicht ist wegen der vielen Vorteile von Kunststoff nicht die einzige und auch keine attraktive Lösung. Vielmehr sollte bereits beim Design von Produkten ein optimaler Umgang mit unseren Ressourcen beachtet und Materialien sinnvoll eingesetzt werden. Nachfolgend eine Entscheidungshilfe mit Denkanstössen für den sinnvollen Umgang mit Kunststoff im Design.

54 Vgl. Braungart Michael, McDonough William, Intelligente Verschwendung: The Upcycle, München: oekom Verlag, 2012, Seite 53 55 Vgl. Kaminsky Anna, 10 Tipps für abfallfreien Genuss, NZZ Bellevue, 20. Juni 2018 https://bellevue.nzz.ch/kochen-geniessen/zero-waste-10-tipps-fuer-abfallfreien-genuss-ld.1403932 und www.theguardian.com/society/plastic-free (letzte Konsultation 23. April 2019)


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Abbildung 39: Das Diagramm gibt DenkanstĂśsse fĂźr den sinnvollen Umgang mit Kunststoff in Design.


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6.  Zusammenfassung und Fazit Kunststoff wurde im 19. Jahrhundert primär dazu genutzt teure Naturmaterialien zu ersetzen. Erst in den 20er Jahren wurde eine eigene Formensprache für die neuen Materialien gefunden. Während des Zweiten Weltkriegs wurden viele Kunststoffe entwickelt, die nach Kriegsende Einzug in die Designwelt nahmen. Kunststoff kann fast beliebig geformt und gefärbt werden, weshalb er auf der ganzen Welt branchenübergreifend verwendet wird. Problematisch ist Kunststoff, wenn er in die Umwelt gelangt. Das geschieht, wenn Produkte durch geringe Wertschätzung und kurze Nutzungsdauer unachtsam entsorgt werden, aber auch in Form von Mikroplastik, das aus Textilien gewaschen wird und so in die Meere gelangt. Es gibt hunderte verschiedene Arten von Kunststoffen. Die Mehrheit der heute verwendeten Kunststoffe wird aus begrenzt vorhandenem Erdöl hergestellt. Neue Biokunststoffe, beispielsweise aus biologisch abbaubaren Nebenprodukten der Industrie, könnten in Zukunft eine ernstzunehmende Alternative für gewisse Anwendungen werden. Ausgedientes Plastik ist in grossen Mengen auf dem Planeten vorhanden und dessen Nutzung im Design zu begrüssen. Dabei muss darauf geachtet werden, dass Recycling nicht zu einem Rebound-Effekt führt und die vermehrte Herstellung von neuem Plastik rechtfertigt. Für die Verwertung von Kunststoffabfall gibt es verschiedene Methoden. Bevorzugt werden anstelle von Wegwerfprodukten wiederverwendbare Lösungen verwendet. Wann immer möglich sollte auf bereits benutzen Kunststoff zurückgegriffen werden. Bei der Verwendung von neuem Kunststoff muss darauf geachtet werden, dass die Kunststoffteile aus einem recycelbaren Kunststoff bestehen, der später wiederverwendet werden kann. Kunststoff kann nicht beliebig oft recycelt werden. Erst wenn das Material am Ende seiner Nutzbarkeit angekommen ist, sollte es zur Energiegewinnung verbrannt werden. Im Design findet Kunststoff dann eine sinnvolle Anwendung, wenn damit Formen kreiert werden können, die mit keinem natürlichen Material erreicht werden. Aber auch als Objekte, die für einen verantwortungsvollen Umgang mit Kunststoff sensibilisieren oder schlicht, weil aus dem vielen Abfall besser neue Produkte entwickelt werden, statt den Kunststoff in Deponien zu lagern oder nach der einmaligen Nutzung zu verbrennen. Designer und Designerinnen können benutztem Kunststoff die Chance zu einer «Metamorphose» bieten. Es können neue, innovative und langlebige Objekte daraus hergestellt werden. Da das Material als Verursacher von Umweltproblemen in Verruf geraten ist, liegt es nun an uns Designern und Designerinnen die Herausforderung anzunehmen und gelungene Lösungen für Mehrwegprodukte, materialsparende Verpackungen, langlebige Produkte zu entwerfen und die Abfallströme laufend zu hinterfragen. Vielleicht versteckt sich in den Abfallbergen eine Ressource für Innovation.


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6.1  Ausblick auf das Gestaltungsprojekt In der Medizin fallen tagtäglich Abfälle von Einwegprodukten an, die verwendet werden um die Keimbildung bestmöglich zu verhindern und um Kosten zur Aufbereitung von Mehrwegartikeln zu reduzieren. Für unser Gestaltungsprojekt verwenden wir gebrauchte Einwegkleidung aus blauem Polypropylen Vlies, die für Untersuchungen in der Radiologie während der Magnetresonanztomographie (MRT) und in der Nuklearmedizin verwendet wird. Die Einwegkleidung findet dort Anwendung, weil die Alltagskleidung nicht hygienisch ist und um das Risiko zu eliminieren, dass die teuren Geräte durch Verunreinigungen, beispielsweise kleinen Metallsplittern, die in der Kleidung stecken, beschädigt werden. Würde Kleidung aus Baumwolle getragen, kann es in seltenen Fällen zu Hautverbrennungen kommen, da das Textil Schweiss aufsaugt, der von den Magneten erhitzt wird. Einwegkleidung trägt zum Wohlbefinden der Patienten und Patientinnen bei, da sie sich damit in der Situation zurechtfinden und angezogen fühlen.56 In unserem Gestaltungsprojekt wollen wir den Kunststoff in Form eines neuen Produktes weiterverwenden. Bei der Verarbeitungstemperatur von rund 190 °C werden Keime abgetötet. Obwohl die Einwegkleidung optisch nicht verunreinigt ist, kann es Rückstände, beispielsweise von Schweiss, im Textil haben und es muss vor der Verarbeitung gewaschen werden. Genäht ist die Einwegkleidung mit einem Faden aus Polyester, der sich bei unserer Verarbeitung durch den höheren Schmelzpunkt sehr negativ verhält. Um das Recycling von diesem Einwegprodukt zu ermöglichen, muss bereits bei der Herstellung auf Fremdstoffe, in diesem Fall auf Polyesterfaden und das Grössenetikett, verzichtet werden. Diese Erkenntnisse wollen wir in unser Gestaltungskonzept aufnehmen und eine Lösung zeigen für recyclinggerechte Einwegkleidung. Der Recyclingkunststoff darf für die Herstellung neuer Einwegkleidung nicht verwendet werden, da Abbildung 40: Die Löcher in der Folie stammen von den die Vorschriften für medizinische Produkte sehr Polyesternähten, die einen höheren Schmelzpunkt haben. strikt sind.57 Damit wird ein wörtliches «Recycling», bei dem das gebrauchte Produkt wieder zum Selben wird, verunmöglicht. Wir suchen deshalb nach einer anderen Anwendung, wo das Produkt wieder in einem Gesundheitsbau zum Einsatz kommt. In der schriftlichen Arbeit meiner Kollegin Lorena Adler hat sich herausgestellt, dass ein Paravent ein Objekt ist, das zum Wohlbefinden der Patienten durch mehr Privatsphäre beiträgt und zudem Gestaltungspotenzial im Hinblick auf die vorhandenen Lösungen aufweist. Wie die Nutzwertanalyse gezeigt hat, muss dem Objekt das Recycling nicht auf den ersten Blick angesehen werden. Dies wäre

56 Vgl. Traar Daniel, KSM – Kunden Service Management GmbH Sugiez, Herstellung und Vertrieb von Einwegkleidung, im persönlichen Gespräch mit der Autorin vom 3. April 2019 in Luzern 57 Vgl. ebd.


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im sterilen Umfeld einer Gesundheitseinrichtung ein Störfaktor, da es unhygienisch wirken kann. Wichtig ist, dass wir die Herkunft des Materials kommunizieren. Gesundheitseinrichtungen können damit ein Statement setzen, weil weniger Abfall direkt verbrannt wird. Die Gefahr des Rebound-Effekts ist bei unserem Projekt vorhanden, ähnlich wie bei den Gartenmöbeln von Loll, rechtfertigt es den Verbrauch von Einwegkleidung. Wie die Nutzwertanalyse gezeigt hat, ist es zudem wichtig, eine innovative Form zu finden und nicht ein bestehendes Produkt in Recyclingkunststoff umzusetzen. Da die Einwegkleidung aber standardmässig in grossen Mengen verwendet wird, ist es sinnvoll den Kunststoff für ein Designobjekt zu nutzen. Es besteht keine Gefahr, dass der Kunststoff direkt in die Umwelt gelangt, da die Produkte ausschliesslich in Innenräumen verwendet werden. Beim Waschen entsteht möglicherweise Mikroplastik. In Schweizer Wasseraufbereitungsanlagen wird ein grosser Prozentsatz davon jedoch zurückgehalten und anschliessend verbrannt.58 In unserer praktischen Bachelorarbeit setzen wir uns mit der Einwegkleidung auseinander und zeigen die Möglichkeit für werkstoffliches Recycling in ein Halbfabrikat. Daraus entwickeln wir einen Paravent als exemplarisches Produkt, wie der Kunststoff der Einwegkleidung weiterverwendet werden kann.

58 Bryner Andri, Precious metal tracks nanoplastics, eawag, 4. Februar 2019 www.eawag.ch/en/news-agenda/news-portal/news-detail/news/edelmetall-zeigt-die-wege-von-nanoplastik/?tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&cHash=9142dd0d3568344823607284b62b17c2 (letzte Konsultation 1. Mai 2019)


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Abbildung 41: Die gewaschene Einwegkleidung wird in den Extruder gegeben.

Abbildung 42: Aus der Einwegkleidung entsteht eine Polypropylen Folie, unser Ausgangsmaterial fĂźr den Paravent.


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7. Quellenverzeichnis 7.1 Literaturverzeichnis Adidas, Fragen & Antworten zur Adidas × Parley Partnerschaft www.adidas-group.com/media/filer_public/a7/93/a793905f-7ef0-4d84-9b6af0d89e4ba424/adidas_x_parley_qa_website_de.pdf (letzte Konsultation 11. März 2019) Adidas, Parley Hero Bikin, www.adidas.ch/de/parley-hero-bikini/DQ3176 (letzte Konsultation 11. März 2019) Aeberli Dario, Lindauer Plastik wird jetzt recycelt, Zürcher Oberländer, 16. Januar 2019 Atfield Jane, www.janeatfield.com/02pages/04exh_and_comm_d/16MOW/01_ MOW_index (letzte Konsultation 5. März 2019) Bär + Knell, www.baer-knell.de (letzte Konsultation 5.Februar 2019) Braungart Michael, McDonough William, Intelligente Verschwendung: The Upcycle, München: oekom Verlag, 2012 Bryner Andri, Precious metal tracks nanoplastics, eawag, 4. Februar 2019 www.eawag.ch/en/news-agenda/news-portal/news-detail/news/edelmetall-zeigt-die-wege-von-nanoplastik (letzte Konsultation 1. Mai 2019) Bundesamt für Umwelt, Biokunststoff – alles abbaubar?, 23. März 2017 www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/dossiers/biokunststoff-alles-abbaubar (letzte Konsultation 22. Februar 2019) Bundesamt für Umwelt, Kunststoffe, 27. November 2018 www.bafu.admin.ch/bafu/de/home/themen/abfall/abfallwegweiser-a-z/kunststoffe (letzte Konsultation 25. Februar 2019) EcoBirdy, www.ecobirdy.com (letzte Konsultation 11. März 2019) Econyl, www.econyl.com/the-process/ (letzte Konsultation 11. März 2019) Ellen MacArthur Foundation, The New Plastics Economy: Rethinking the future of plastic, World Economic Forum, Ellen MacArthur Foundation and McKinsey & Company, 2016, www.ellenmacarthurfoundation.org/publications (letzte Konsultation 21. Februar 2019) Energie Schweiz, Kehrichtverbrennung, www.energieschweiz.ch/page/de-ch/kehrichtverbrennungsanlagen (letzte Konsultation 22. Februar 2019)


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Etherington Rose, A Flip Flop Story by Diederik Schneemann, dezeen, 13. April 2011, www.dezeen.com/2011/04/13/a-flip-flop-story-by-diederik-schneemann (letzte Konsultation 11. März 2019) Fairs Marcus, The rising use of recycled plastic in design is «bullshit» says Jan Boelen, dezeen, 27. September 2018, www.dezeen.com/2018/09/27/the-rising-use-of-recycled-plastic-in-design-is-bullshit-says-jan-boelen (letzte Konsultation 5. März 2019) Fluidsolids, Ressourcen, www.fluidsolids.com/abfall-als-rohstoff (letzte Konsultation 2. April 2019) Frearson Amy, Recycled plastic «will soon be the only choice», good design for a bad world, dezeen, 2. Februar 2018, www.dezeen.com/2018/02/02/recycled-plastic-only-choice-say-designers (letzte Konsultation 5. März 2019) Freitag, About, www.freitag.ch/de/about (letzte Konsultation 5. April 2019) Freitag, Production, www.freitag.ch/de/about/production (letzte Konsultation 5. April 2019) Hellerich Walter, Harsch Günther, Baur Erwin, Werkstoffführer Kunststoffe: Eigenschaften, Prüfungen, Kennwerte, München: Carl Hanser Verlag, 2010 Diesoil, https://diesoil.eu/logoil-2/ (letzte Konsultation 22. Februar 2019) Hufnagl Florian, Die Neue Sammlung, Staatliches Museum für angewandte Kunst, Plastics + Design, München: Arnoldsche Art Publishers, 1997 Kalweit Andreas, Paul Christoph, Peters Sascha, Wallbaum Reiner, Handbuch für Technisches Produktdesign Berlin: Springer Verlag, 2012 Kaminsky Anna, 10 Tipps für abfallfreien Genuss, NZZ Bellevue, 20. Juni 2018 https://bellevue.nzz.ch/kochen-geniessen/zero-waste-10-tipps-fuer-abfallfreien-genuss-ld.1403932 (letzte Konsultation 23. April 2019) Loll Designs, https://lolldesigns.com/about/ und https://lolldesigns.com/design-partners (letzte Konsultation 12. März 2019) Milton Lauren, Customer Service Tumbleweed, E-Mail an die Autroin vom 12. April 2019 Misicka Susan, Plastik in der Schweiz: Top beim Verbrauch, Flop beim Recycling, SWI, 2. Mai 2018 www.swissinfo.ch/ger/gesellschaft/ressourcen_plastik-in-der-schweiz--top-beim-verbrauch--flop-beim-recycling/44085230 (letzte Konsultation 25. Februar 2019)


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Patagonia, History, www.patagonia.com/company-history (letzte Konsultation 29. März 2019) Patagonia, Materials & Technologies, www.patagonia.com/pt/de/materials-tech (letzte Konsultation 29. März 2019) Patagonia, Recycled Polyester, www.patagonia.com/pt/de/recycled-polyester (letzte Konsultation 29. März 2019) Patagonia, Synchilla Snap-T Fleece Pullover, www.patagonia.com/product/menssynchilla-snap-t-fleece-pullover/25450.html?dwvar_25450_color=NKMB&cgid=root&isSearch=true#tile-2=&q=synchilla&lang=en_US&start=1&sz=24 (letzte Konsultation 29. März 2019) Pentatonic, www.pentatonic.com/work (letzte Konsultation 29. März 2019) Plastics Europe, Plastics – the Facts 2017, Wemmel, 2018, www.plasticseurope.org/de/resources/publications/395-plastics-facts-2017 (letzte Konsultation 5. Mai 2019) Plastics Europe, Plastics – the Facts 2018, Wemmel, 2018 www.plasticseurope.org/de/resources/publications/670-plastics-facts-2018 (letzte Konsultation 5. Mai 2019) Precious Plastic, https://preciousplastic.com/en/mission (letzte Konsultation 10. März 2019) Reln, Company Profile, www.reln.com.au/AboutUs/Company_Profile (letzte Konsultation 29. März 2019) Rudolph Natalie, Kiesel Raphael, und Aumnate Chuanchom, Understanding Plastics Recycling: Economic, Ecological, and Technical Aspects of Plastic Waste Handling, München: Carl Hanser Verlag, 2017 Salzmann Niklaus, Landet Bioplastik-Geschirr im Müll, ist herkömmliches Plastik umweltfreundlicher, Aargauer Zeitung, 8. September 2018 www.aargauerzeitung.ch/leben/leben/landet-bioplastik-geschirr-im-muell-ist-herkoemmliches-plastik-umweltfreundlicher-133095476 (letzte Konsultation 22. Februar 2019) Schneemann Designstudio, Flip-Flop Products www.studioschneemann.com/flip-flop-products (letzte Konsultation 11. März 2019) Smile Plastics, https://smile-plastics.com/about/ (letzte Konsultation 5. März 2019) Starbucks, https://stories.starbucks.com/stories/2017/starbucks-to-partner-with-pentatonic-in-revolutionary-design-partnership (letzte Konsultation 29. März 2019)


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The Guardian, Plastic Free, www.theguardian.com/society/plastic-free (letzte Konsultation 23. April 2019) Traar Daniel, KSM – Kunden Service Management GmbH Sugiez, Herstellung und Vertrieb von Einwegkleidung, im persönlichen Gespräch mit der Autorin vom 3. April 2019 in Luzern Tumbleweed, About, www.tumbleweed.com.au/about-us (letzte Konsultation 29. März 2019) Tumbleweed, Can-O-Worms, https://products.tumbleweed.com.au/products/can-oworms (letzte Konsultation 29. März 2019) Waste Atlas, www.atlas.d-waste.com (letzte Konsultation 2. April 2019) WWF, Verschmutzung der Meere, www.wwf.ch/de/unsere-ziele/verschmutzung-der-meere (letzte Konsultation 27. Februar 2019) Vander Kooij Dirk, Portfolio, www.dirkvanderkooij.com (letzte Konsultation 12. März 2019) Yemm & Hart, http://yemmhart.com/wordpress/pioneers-in-eco-materials/eco-materials (letzte Konsultation 5. März 2019)

7.2 Abbildungsverzeichnis Titelbild: Taavi Chair und Gladys Chair von salmela architect, Loll Designs https://lolldesigns.com/products/salmela-taavi-patio-chair/ (letzte Konsultation 5. Mai 2019) Abbildung 1: Plastics Europe, The Facts 2017, Wemmel, 2018, S. 33 www.plasticseurope.org/de/resources/publications/395-plastics-facts-2017 (letzte Konsultation 5. Mai 2019) Abbildung 2: Plastics Europe, The Facts 2018, Wemmel, 2018, S. 7 www.plasticseurope.org/de/resources/publications/670-plastics-facts-2018 (letzte Konsultation 5. Mai 2019) Abbildung 3: Diagramm erstellt durch die Autorin gemäss Zahlen von Bundesamt für Umwelt, gesehen in: Aeberli Dario, Lindauer Plastik wird jetzt recycelt, Zürcher Oberländer, 16. Januar 2019 Abbildung 4: www.swissrecycling.ch/wertstoffe/kunststoff/konsumenten/ www.swissrecycling.ch/fileadmin/rd/pdf/wertstoffe/kunststoff/20160513_FB_KST_d.pdf (letzte Konsultation 25. Februar 2019)


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Abbildung 5: http://baer-knell.de/stuehle-hocker (letzte Konsultation 5. Februar 2019) Abbildung 6 – 7: http://baer-knell.de/lichtobjekte (letzte Konsultation 5. Februar 2019) Abbildung 8 – 9: www.freitag.ch/de/about/production (letzte Konsultation 5. April 2019) Abbildung 10: https://www.freitag.ch/de/f14 (letzte Konsultation 5. April 2019) Abbildung 11 – 13: http://www.janeatfield.com/02pages/03furniture_d/01furniture_index (letzte Konsultation 5. März 2019) Abbildung 14: https://issuu.com/thecleanestline/docs/patagonia_spring_2018_us, Spring 2018, S.91 (letzte Konsultation 29. März 2019) Abbildung 15: www.patagonia.com/recycled-polyester (letzte Konsultation 29. März 2019) Abbildung 16: https://eu.patagonia.com/ch/de/product/mens-synchilla-snap-t-fleece-pullover/25450 (letzte Konsultation 29. März 2019) Abbildung 17 – 19: https://products.tumbleweed.com.au/products/can-o-worms (letzte Konsultation 29. März 2019) Abbildung 20: https://lolldesigns.com/products/adirondack-chair-flat (letzte Konsultation 12. März 2019) Abbildung 21: https://lolldesigns.com/products/rapson-cocktail-table (letzte Konsultation 12. März 2019) Abbildung 22: https://lolldesigns.com/products/no-9-rocking-outdoor-lounge-chair (letzte Konsultation 12. März 2019) Abbildung 23 – 25: https://cdn.shopify.com/s/files/1/0646/4215/files/2017_Portfolio_Dirk_Vander_Kooij.pdf?11741844073622912240 (letzte Konsultation 12. März 2019) Abbildung 26 und 28: www.studioschneemann.com/flip-flop-products (letzte Konsultation 11. März 2019) Abbildung 27: www.studioschneemann.com/a-flip-flop-story-gallery-objects (letzte Konsultation 11. März 2019) Abbildung 29: https://preciousplastic.com/en/machines (letzte Konsultation 10. März 2019)


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Abbildung 30: https://preciousplastic.com/en/creations (letzte Konsultation 10. März 2019) Abbildung 31: www.forbes.com/sites/afdhelaziz/2018/10/29/the-power-of-purpose-how-adidas-will-make-1-billion-helping-solve-the-problem-of-ocean-plastic/#5a80b074d215 (letzte Konsultation 11. März 2019) Abbildung 32 – 33: www.adidas.ch/de/parley (letzte Konsultation 11. März 2019) Abbildung 34: www.ecobirdy.com/product/set-1-table-1-chair (letzte Konsultation 11. März 2019) Abbildung 35: www.ecobirdy.com/product/storybook-en (letzte Konsultation 11. März 2019) Abbildung 36: www.ecobirdy.com/school-programme (letzte Konsultation 11. März 2019) Abbildung 37: https://www.pentatonic.com/starbucks-furniture (letzte Konsultation 29. März 2019) Abbildung 38: Nutzwertanalyse, Grafik der Autorin Abbildung 39: Entscheidungshilfe für den Umgang mit Kunststoff im Design, Grafik der Autorin Abbildung 40 – 42: Fotos der Autorin, 25. April 2019 im KATZ in Aarau


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