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EINLEITUNG
from Pressed Motion
Was wird möglich wenn dem kontinuirlichen Fluss des Extrusionverfahrens Bewegung zugefügt wird? Diese Frage steht am Anfang dieser Arbeit und wurde ausgelöst durch die verstellbare Öffnung einer Gewürzdose beim Kochen.
Die Extrusion ist das kontinuierliche Pressen einer Masse durch eine formgebende Öffnung, in theoretisch beliebiger Länge. Das sogenannte Stangenpressen ist ein bekanntes Verfahren im keramischen Bereich und wird oft genutzt, um durchgehend perfekte Stränge herzustellen. Verschiedene DesignerInnen und KünstlerInnen haben diesen industriellen Prozess ins Kunsthandwerk übertragen und sich dessen Technik auf manueller, bis halb automatischer Ebene angeeignet. Die meisten haben sich dabei auf die Gestaltung der Öffnung oder der Weiterverarbeitungs des Strangs gewidmet. Die Form des Profils blieb dabei stets unverändert.
Im Neudenken der Aufsätze und deren Bewegung während des Extrudierens sehe ich als grosses Experimentierfeld mit ungeahntem Potenzial. Deshalb gehe ich in dieser Arbeit der Frage nach, wie sich die Extrudatform während des Pressens durch das Verändern des Profils, beeinflussen lässt. Dadurch wird ein Extrudat möglich, welches nicht mehr durchgehend gleich bleibt, so dass sich der Querschnitt des Extrudats fortlaufend verändert.
Meine Motivation für diese Arbeit liegt vorallem im Material und dem Experimentieren. Mein Interesse für die Keramik hat sich schon im Vorkurs herausgebildet und durch das Studium gefestigt. Die Verformbarkeit dieser plastischen Masse und das gebrannte, raue Material fasziniert mich. Zudem sehe in dieser Arbeit die Verknüpfung zu meiner Erstausbildung als Polygrafin. Aus zweidimensional gestalteten Formen, entstehen dreidimensionale Objekte.