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EINLEITUNG

EINSTIEG

Das heutige Leben scheint immer schneller und dichter zu werden. Durch die Digitalisierung und die gesteigerte Mobilität sind wir (und das wird auch so erwartet) flexibler und vor allem ständig erreichbar. Wir hetzen von der Arbeit zum Sport, zu Hause wartet der Haushalt auf uns und die Freunde hat man auch schon lange nicht mehr gesehen. Die To-do-Liste scheint nie zu enden und der Kühlschrank ist natürlich auch leer. Also rennt man kurzerhand durch den Einkaufsmarkt, wirft dieselben sieben Sachen in den Korb wie immer und ist in Gedanken schon bei dem nicht enden wollende Wäscheberg zu Hause. Kein Wunder, dass der Einkauf selbst da nicht so viel Aufmerksamkeit bekommt, wie er eigentlich sollte.

Obwohl hochwertige Lebensmittel in ausreichenden Mengen verfügbar und das Wissen in der Bevölkerung über die Grundregeln einer gesunden Ernährung vorhanden ist, nehmen ernährungsbedingte Erkrankungen immer mehr zu. Dennoch geben bei Befragungen bis zu 80% der Bevölkerung an, auf gesunde Ernährung und körperliche Fitness zu achten. Solche Befragungsergebnisse finden sich leider nicht in der Realität wieder, vielmehr wird eine hohe Fehleinschätzung des eigenen Verhaltens deutlich. Offensichtlich besteht also eine grosse Diskrepanz zwischen dem Wunsch, sich gesund zu ernähren und dem tatsächlichen Essverhalten. Die Gründe dafür sind vielschichtig, und von sozialen und psychischen Faktoren abhängig. Erziehung, Gewohnheit und Tradition spielen eine grosse Rolle, dazu kommt dann noch der Alltagsstress.

Ziel der Arbeit Diese Bachelorarbeit soll einen Beitrag leisten, um diesem Problem etwas entgegenzuwirken. Das Ziel ist nicht, die Menschen zu belehren oder bevormunden, es soll vielmehr eine Hilfestellung und Unterstützung im Alltag darstellen.

Eine bewusste Ernährung startet beim Einkaufen. Denn nur was gekauft wird, kann auch gegessen werden. Deshalb setzt diese Arbeit in der Umgebung des Einkaufladens an, genauer gesagt im Einkaufswagen. Mithilfe von Nudging Strategien wurde eine Reihe von Produkten entwickelt, die in einem Konzept zusammengefasst werden und den Zweck haben, der einkaufenden Person zu einem bewussteren Einkauf zu verhelfen. Dabei geht es in erster Linie nicht um einen «gesunden» Einkauf, vielmehr um das Aufzeigen und Bewusstwerden des eigene Einkaufsverhaltens.

Motivation Das menschliche Verhalten und die Psyche interessieren mich generell sehr. Als Privatperson aber auch im Hinblick als Designerin finde ich es bereichernd sich mit dem menschlichen Denken und Handeln auseinander zu setzen. Als ich dann von dem Phänomen Nudging hörte, begeisterte es mich sofort. Ich sehe hier ein grosses Potential in der Produktewelt. Als Designerin finde ich es einen interessanten Ansatz, um Probleme zu lösen. Besonders spannend finde ich die Tatsache, dass Nudges ohne Zwang und finanzielle Anreize funktionieren müssen, immer umgangen werden können müssen und sie zum Wohl der Gemeinschaft oder des Individuums selbst beitragen sollen.

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