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Dokumentation Praktische Bachelorarbeit

Juri Liechti

desAIgn process

Künstliche Intelligenz im Designprozess

Praktische Bachelorarbeit

Hochschule Luzern Design & Kunst

Objektdesign

12.06.2023

Mentorat: Andreas Saxer

Einleitung

Künstliche Intelligenz (KI) ist gerade das Thema der Stunde. Neue KI-Anwendungen und deren Auswirkungen - auch aufgestalterische Berufe - werden breit und kontrovers diskutiert. Aufgrund dessen möchte ich mich mit dem vermehrt aufkommenden Thema der KI auseinandersetzen und versuchen, dieses neue Werkzeug in meinen Gestaltungsprozess einzubinden. Die KI hat eine für einen Menschen kaum fassbar grosse Bandbreite an Referenzen und könnte als eine Art Sparringspartner dienen, um mich zielorientiert bei der Lösungserarbeitung zu unterstützen.

Mit dieser Arbeit möchte ich herausfinden, wie eine ‚Zusammenarbeit‘ mit KI aussehen könnte und welche Resultate ich damit erzielen kann. Dabei möchte ich verschiedene Konzepte erarbeiten und davon eines weiterverfolgen und anhand eines 3D-gedruckten Prototypen, welchen ich optisch so nahe wie möglich an ein Endprodukt treiben möchte, erfahrbar machen.

Der Fokus der Arbeit liegt bei der Einbindung von KI in meinen Designprozess und dem Aufzeigen, was bereits möglich ist und wo die Limitationen liegen. Seit dem Aufkommen von generativen Text-zu-Bild-KI‘s wie Dall-E oder Text-zu-Text-KI‘s wie ChatGPT liegt die Frage in der Luft, wie sich diese auf die gestalterischen Berufe und so auch auf das Industriedesign auswirken werden. Ich möchte dieser Entwicklung bereits jetzt in ihren Anfängen begegnen und mich mit diesem Thema näher beschäftigen. Die Arbeit befasst sich somit mit dem Sustainable Developement Goals (SDG) für Hochwertige Bildung (4) und Industrie, Innovation und Infrastruktur (9).

Gleichzeitig befasse ich mich in meiner schriftlichen Bachelorarbeit mit dem durch technologischen Fortschritt entstandenen Wandel im Industriedesign. Dabei untersuche ich anhand der drei Phasen Industrialisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung die Veränderungen für das Industriedesign. Im Anschluss daran untersuchte ich die Entstehung und den aktuellen Stand von KI. Dies soll es mir ermöglichen die Tragweite der sich in seinen Anfängen befindenden Entwicklung von KI und deren Auswirkung auf den Beruf der Industriedesigner:in besser abschätzen zu können.

Bei der praktischen Arbeit möchte ich die bereits vorhandenen Möglichkeiten der KI in meinen Arbeitsprozess einbinden und die theoretischen Erkenntnisse damit in der Praxis überprüfen. Ich möchte die KI spielerisch als Design-Komplize einbinden, sie kennenlernen, deren Stärken und Schwächen aufzeigen und damit ein Bewusstsein für diese Thematik schaffen und eine Diskussion dazu anstossen.

Da ich später gerne in der Gestaltung von Unterhaltungs- und Haushaltselektronik tätig sein wollen würde, werde ich im Rahmen dieser Arbeit einen Toaster entwickeln. Zudem orientiert sich KI an bestehenden Daten und Informationen, weshalb sich der seit über einem Jahrhundert bekannte, elektrische Toaster besonders für mein Vorhaben eignet.

Designprozess und mögliche Einbindung von KI

Aufgrund von Besprechungen im Mentorat mit Andreas Saxer habe ich die typischen Phasen des Designprozesses aufgeführt und die verschiedenen KI-Systeme, die in den jeweiligen Phasen eingesetzt werden können in die Phasen eingetragen. Diese KI‘s will ich im Verlauf der Entwicklung des Toasters verwenden und dabei untersuchen, ob und wie sie mich in meinem Vorgehen unterstützen können.

Der letzte Schritt der Evaluation wird im Rahmen dieser Arbeit nicht untersucht, da der Fokus auf der Entwicklung von Konzepten und Prototypen liegt und kein funktionales Endprodukt angestrebt wird.

Gespräch mit Jan-Christoph Zoels

Bei der Präsentation des Bachelor-Vorhabens war Jan-Christoph Zoels, Leiter der Masterstudiengänge Design, Digital Ideation, Service Design und Eco-Social Design, anwesend. Er arbeitete bei namhaften Technologieunternehmen wie Sony und befasst sich im Rahmen eines im April stattfindenden Workshops mit KI im Bereich von Design und bot mir ein Gespräch bei einem Kaffee an.

Bei diesem Gespräch kamen wir auf viele spannende Punkte, welche es zu untersuchen gilt. Zentral war dabei war die Problematik der Daten, welche solchen KI-Systemen zugrundeliegen und die Frage, ob sich dann neue, innovative Entwürfe ergeben können. Dies gilt es im Rahmen dieser Arbeit herauszufinden.

Ein weiterer Punkt, welcher daraus hervorging, war die Wichtigkeit der genauen Dokumentation der Arbeit, da sich die Technologie der KI sehr schnell verändert.

Bezüglich des Produktes Toaster meinte er, es könne durchaus dieses Produkt sein, jedoch sollte ich versuchen eine formale oder funktionale Innovation und nicht ein schlichtes Redesign anzustreben.

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