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Wann ist Verpackung Verpackung, wann wird sie zum tragbaren Schmuck?

Als Goldschmiedin habe ich mich bislang vorrangig mit dem Inhalt von Schmuckverpackungen und nicht der Verpackung selbst auseinandergesetzt. Die erste Idee, die ich für meine künstlerische Arbeit hatte, war ein Schmuckautomat. Ich stellte mir einen alten Süßigkeitenautomaten vor, in dem Schmuckstücke (von mir/von anderen Schmuckkünstler*innen) für jeden erschwinglich zugänglich sein würden. Nicht nur als Kind, auch heute machen mich solche Automaten glücklich. Mit nur wenig Geld kann man sich eine kleine Freude bereiten. Was erwartet mich?

Nach einigen Überlegungen über Inhalt, Aussehen, Form und Relevanz eines solchen Automaten, die mich zu keiner geeigneten Lösung brachten, stellte sich schnell heraus, dass es mir vielmehr um die Emotion der „Überraschung“ uns das Verpacken an sich ging. Wer kennt ihn nicht, den Moment, wenn etwas Überraschendes gelingt und wir für einen kurzen Moment

Glück und Freude empfinden. Ich möchte mit meiner Arbeit Menschen ansprechen, deren Neugier beim Anblick eines verschlossenen/verpackten Objekts geweckt wird und versuchen, Verpackung und Schmuck einander nah zu bringen. Das Innere ist nicht sichtbar und wird nur durch bestimmte Handlungen erkennbar und anschließend tragbar. Das Auspacken soll ein wichtiger Prozess sein. Ich möchte mit positiver Überraschung und (Mehr)werten spielen, die durch Verpackung und Verpacktem kommuniziert werden. Die Überthemen

„Überraschung“ und „Neugier“ dienen mir als Leitfaden für meine Experimente. Ich setze mich mit der Fragestellung auseinander, wann und wie Erwartungen durch das Aussehen von Objekten entstehen und wie eine Verpackung selbst zum Inhalt werden kann.

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