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EINLEITUNG

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FAZIT

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In den letzten Jahren zog es mich immer wieder in die weite Welt. Mich fasziniert die Vielfalt der Menschen, ihre Lebensweisen, Traditionen und Bräuche. Besonders interessiert mich, wie sie wohnen, wie sie sich kleiden und wie sie Schmuck als Ausdrucksmittel ihrer Identität, als Statussymbol und als Zeichen der Zugehörigkeit verwenden. Für mich persönlich ist die visuelle Körperbemalung die aussagekräftigste Form, um mehr über einen Menschen zu erfahren. Ob es sich um einen roten Punkt auf der Stirn, ein Muster auf dem Kinn oder das Abzeichen des Lieblingsvereins auf der Wange handelt, diese Formen der Körperbemalung ermöglicht den Menschen einen kleinen Teil ihrer Identität preiszugeben. Es ist faszinierend zu sehen, wie diese individuellen Markierungen eine Geschichte erzählen und uns Einblicke in die Vielfalt und Einzigartigkeit der Menschen geben.

Die Haut verbindet uns – mit ihrer Hilfe spüren wir uns und andere – auf unserer Haut setzen wir Zeichen.

Der Ausgangspunkt für mein Bachelorprojekt ist die menschliche Haut. Die Haut ist unser grösstes Sinnesorgan und spielt nicht nur als Wahrnehmungsorgan eine zentrale Rolle, sondern auch als Ort des Ausdrucks von Emotionen, der Identitätszuschreibung und der Identitätsfindung. Die Haut ist eine durchlässige Membran, aber auch eine Art Leinwand, die Menschen aus allen Kulturen, in der Vergangenheit wie heute, bemalen. Dabei werden Pigmente (als Lippenstift, Lidschatten, als Körper- oder Kriegsbemalung und als Zeichnung) temporär aufgetragen oder permanent als Tattoo oder Ziernarbe unter die Haut gebracht. Die Haut wird bemalt, um Themen zu setzen. Es geht dabei um persönliche Identität, künstlerischen Ausdruck, um politische und soziale Botschaften zu senden, Emotionen und Gefühle sichtbare zu machen. Schliesslich werden auch kulturelle und religiöse Rituale hautnah gefeiert oder durch Gesichtsbemalungen in Gruppen- oder Leistungssport.

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