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DIGITAL Virtuelle Parallelwelten 端berlagern unseren Alltag. Die HSR lehrt und forscht intensiv auf dem Gebiet. NEUER CHIP RETTET LEBEN Ein an der HSR entwickelter Mikro足 chip erlaubt die strahlungsfreie Lungen端berwachung in Echtzeit. NEUES STUDENTENWOHNHEIM Der Neubau ist schon ausgebucht, im Herbst 2014 wird 端ber den Bau eines zweiten Wohnheims entschieden.
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WIR ENTWICKELN PRESTA. Unsere Herausforderung ist es, Marke zu verstehen. Und mit dem Gespür für Märkte und Kunden dieses Markenerlebnis erfahrbar zu machen. Einzigartig und in Serie. Wir sind ThyssenKrupp Presta. Gemeinsam bauen wir die innovativsten Lenksysteme der Welt. Aktiviere deine Sinne für Presta: www.thyssenkrupp-presta.com Dr. Arne Schacht, Teamleiter Vorentwicklung Lenksäulen, Prestianer seit 2011
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Für Sie nichts weiter als ein weisser Faden. Für uns ein feines Garn, das in jedem Meter bis zu zehn Unregelmässigkeiten aufweist, die unsere Sensoren mit bis zu 120 km/h erfassen und auswerten. Unsere R&D Teams entwickeln und realisieren Instrumente zur Sicherung der Qualität und leisten damit einen wichtigen Beitrag für den Erfolg von Textilunternehmen weltweit. Mit dem Blick fürs Ganze und Freude am Detail können Ingenieure bei Uster Technologies viel bewegen – und weiterkommen als Fachspezialist, Projekt- oder Teamleiter im spannenden internationalen Umfeld. Uster Technologies ist der führende Hersteller von High-Tech Prüf- und Überwachungssystemen für die Textilbranche. Unser Unternehmen steht für hohe Innovationskraft und technische Spitzenleistung. Wir sind global tätig und haben Entwicklungscenter in der Schweiz, den USA und China.
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EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Digital Economy, Digital Native, Digital Disruption – alles ist digital! Analog gilt als antiquiert: Nur Nostalgiker trauern rauschenden Schallplatten, knisternden Magnetbändern und knatternden Modems nach. Kopien digitaler Daten sind keine minderwertigen Abbilder, sondern genauso gut wie das Original. Und sie sind sofort verfügbar – «download now». Den Charme eines Mixtapes aus den 80er Jahren sucht man hingegen vergebens, ebenso das grafische Gesamtkunstwerk einer Schallplatte. Was ist das Digitale, das unsere bisherige Welt auf den Kopf stellt? Fragt man Paul Zbinden, Professor für Mikroelektronik an der HSR, ist die Antwort simpel: Digital ist eine erfundene Parallelwelt, um einfacher zu rechnen und Signale einfacher zu übertra-
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gen. Unsere Welt ist analog und wird es immer bleiben. Die Technik hingegen ist digital. Dazwischen sitzen Mikrochips mit Analog-Digital-Wandlern, die zwischen den Welten übersetzen. Was auch immer diese Wandler im Detail tun, sie tun es unheimlich effizient. Dank ihnen wird ein anstehender Lungenkollaps sichtbar. Dank digitalen Simulationen resultieren bessere Konstruktionen. Dank raumbezogenen Geodaten ergeben sich bessere Planungsentwürfe und unzählige Dienstleistungen. Und digitale Kryptografie erhöht die Sicherheit. Das Digitale bietet jedoch, wie alles, Chancen und Risiken. Die Geschwindigkeit dieser vereinfachten Rechenwelt ist rasend hoch. Kodak beschäftigte in ihren Glanzzeiten 120 000 Menschen, im Jahr 2000 immer noch 80 000. Ende 2013 waren es nur noch 8800 Menschen. Die Digitalisierung hat den grössten Teil der Firma inzwischen platt gewalzt.
Doch allem Digitalen zum Trotz: Unsere lieb gewonnenen Smartphones sind gemäss Paul Zbinden nach wie vor zu einem wesentlichen Teil analog. Alle Sensoren er fassen analoge Werte. Und Sie lesen dieses HSR Magazin höchstwahrscheinlich auf gedrucktem Papier. Digital hätte Ihr Browser das Heft eventuell falsch dargestellt. Oder Ihrem Tablet hätte ein passendes Plug-in zur Anzeige gefehlt. Etwas zum Schluss: Es gibt 10 Arten von Menschen auf der Welt. Jene, die binär, also digital, verstehen, und jene, die binär nicht verstehen. Hier zeigt sich, ob Sie ein Digital Immigrant oder ein Digital Native sind. Wir wünschen Ihnen eine kurzweilige Lektüre. Michael Lieberherr, Redaktion PS: Der Digital Immigrant liest 10 als zehn, der Digital Native interpretiert 10 binär als zwei.
Fokus 7 Ein Meilenstein für die Campusentwicklung 8 Digitale Parallelwelten 14 Von Open Data über Big Data zu Small Data 16 Trübe Aussichten für Späher 19 Ein neuer Blick in die Lunge rettet Leben INHALT
22 Mit Multisimulationen zum perfekten Bahntrafo
Themen 28 Schlankere Rolls-Royce-Triebwerke 31 Die HSR als Integrationsmotor 32 HSR Hightech-Startup schlägt das nächste Kapitel auf 34 Neues Studentenwohnheim: Bezugsbereit und ausgebucht 37 Neue Lösungen für Automobil-Lenkgetriebe
Aktuelles 39 Preise und Auszeichnungen, Wirtschaftsingenieurwesen 40 Ideenwettbewerb, Karriere gestalten, Besser programmieren 41 Kultur, Agenda 42 Prenez place mesdames, Kompetenz in Kunststoffen, Kleinstsatellit 43 Musik-Projektwoche der Oberstufe Uznach, Gipfeltreffen, Neue Professuren 44 Neue Professuren 45 Pensionierungen, Nachfolge, HSR Publikationen 47 Fawwworiten, Impressum 50 Sprungbrett
16 Trübe Aussichten für Späher Im Katz-und-Maus-Spiel um sichere Daten übermittlung haben die Informatiker der HSR einige Trümpfe anzubieten. 28 Schlankere Rolls-Royce-Triebwerke Das IWK entwickelt faserverstärkte Kunststoffteile für Strahltriebwerke des renommierten Herstellers. 31 Die HSR als Integrationsmotor Studierende mit Migrationshintergrund betrachten die HSR als einen Ort, an dem weitestgehend Chancengleichheit herrscht.
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INFOTAG AN DER HSR 08. NOVEMBER 2014 IN RAPPERSWIL, 9.00 BIS 15.00 UHR Bachelorstudiengänge ■ Elektrotechnik ■ Erneuerbare Energien und Umwelttechnik ■ Informatik ■ Maschinentechnik | Innovation www.hsr.ch/infotag
■ Wirtschaftsingenieurwesen ■ Bauingenieurwesen ■ Landschaftsarchitektur ■ Raumplanung
stenlos Zugbillett ko erhältlich
Ein Meilenstein für die Campusentwicklung Hermann Mettler, Rektor HSR
Die HSR zieht seit je Studierende aus allen Ecken der Schweiz an, aber auch Austauschstudierende aus dem Ausland. Dies nicht nur wegen der exzellenten Ausbildung mit Praxisbezug und Aktualität, sondern auch wegen der Einzigartigkeit einzelner Studiengänge wie beispielsweise der Raumplanung oder der Landschafts architektur. Es wird zunehmend schwieriger, Zimmer in Rapperswil und in der Region zu finden. Zwar wohnt noch ein Teil der HSR Studierenden bei den Eltern. Diese Studierenden müssen dann jedoch oft aufwendig und zeitraubend nach Rapperswil pendeln. Ein Studentenwohnheim war ein lange gehegter Wunsch der HSR. Die Stiftungsräte der Stiftung zur Förderung der HSR entschieden nach einer grossen Spende für ein Studentenwohnheim, die Planung und den Bau zu realisieren. Raschen Schrittes zum Wohnheim Nachdem die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde am 28. März 2011 einem Baurechtsvertrag mit der Stiftung zur Förderung der HSR zugestimmt hatte, wurde ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Bereits Ende 2012 erteilte die Gemeinde Rapperswil-Jona die Baubewilligung und im Frühling 2013 erfolgte der Spatenstich. Parallel zu den Bauaktivitäten suchte die Stiftung intensiv nach weiteren Sponsoren, so dass die Finanzierung definitiv sichergestellt werden konnte. Am 23. August 2014 wurde das Studentenwohnheim feierlich eingeweiht. Für die HSR bedeutet das neue Studentenwohnheim einen grossen Schritt nach vorne. In die Planung sind viele Erfahrungen junger Architekten eingeflossen, die vor kurzem selbst in einem Studentenwohnheim lebten. Das
Resultat ist ein bedürfnisorientiertes Gebäude mit viel Freiraum für Begegnung, aber auch Rückzugsorten zum Studieren. Praxisnah und marktgerecht Nachdem vor vier Jahren der Studiengang «Erneuerbare Energien und Umwelttechnik» gestartet ist, entsteht in diesem Jahr mit dem Studiengang «Wirtschaftsingenieur wesen» wieder ein neues Angebot. Die HSR erneuert sich also ständig und passt sich dem Anspruch an exzellent qualifizierte Absolventinnen und Absolventen in Technik und Umwelt an. Die Inhalte der bestehenden Studiengänge werden periodisch durch die Professorenschaft den Marktbedürfnissen angepasst, unter Einbezug von Fachleuten aus der Praxis. Inzwischen sind rund 1500 Studierende an der HSR eingeschrieben, um sich auf ihr Berufsleben vorzubereiten. Die HSR ist bemüht, nicht nur eine praxisnahe und aktuelle Ausbildung anzubieten, sondern die Studierenden auf ihrem Weg in die Praxis auch zu begleiten. Das neue Studentenwohnheim ist auch ein Zeichen, dass sich die HSR zu einem Campus im umfassenderen Sinn weiterentwickelt. 100 Studierende haben inzwischen das neue Studentenwohnheim bezogen. Als das Reservationszeitfenster im Frühling geöffnet wurde, war eine Stunde später die Hälfte der Zimmer vergeben. Nach wenigen Tagen war das Studentenwohnheim ausgebucht. Die starke Nachfrage gibt der Stiftung zur Förderung der HSR Anlass, bereits über den Bau eines zweiten Studentenwohnheims nachzudenken. Im Verlauf des Herbsts 2014 wird entschieden werden, ob der Bau eines zweiten Wohnheims in Angriff genommen werden soll. hermann.mettler@hsr.ch
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Früher lieferten Computer abstrakte Zahlen, heute visualisieren sie auch den Kontext. Per Tastendruck lassen sich Konsequenzen von Veränderungen darstellen und Lösungen antizipieren. Das Kom petenzzentrum Geoinformation der HSR forscht und lehrt auf dem Gebiet mit Fokus Design, Simulation und Geodienste.
Digitale Parallelwelten Dirk Engelke, Professor für Raumentwicklung Hans-Michael Schmitt, Professor für Landschaftsplanung
Beat möchte gerne an den Strand. Das Hotel, das er nach langem Suchen gefunden hat, gefällt ihm. Ein Blick auf Google Maps zeigt dann, dass das angeblich «nahe am Meer» gelegene Hotel einen Kilometer von der Küste entfernt liegt. Regula sucht eine neue Wohnung. Auf einem Immobilienportal lässt sie sich über eine Karte freie Wohnungen in ihrem Wunschquartier anzeigen und auch gleich die Abfahrt des nächsten Trams zur Wohnungsbesichtigung. Hannes ersteigert sich ein gebrauchtes Velo und gibt nun die Adresse des Verkäufers in seinem Navigationsgerät ein. Die Beispiele von Beat, Regula und Hannes bauen auf Geoinformationen auf. Geoinformationen sind raum bezogene digitale Daten, die direkt auf geografische Positionen bezogen sind. Diese Daten enthalten mehr Informationen: Nicht nur, was es ist – sondern auch, wo es räumlich liegt. Geodaten sind längst im Alltag angekommen Gut 60 Prozent aller Entscheidungen, die Bürgerinnen und Bürger betreffen, haben einen räumlichen Bezug, sind also Geoinformation. Geoinformationen fristeten lange ein Schattendasein – vornehmlich Fachleute haben sich mit ihnen beschäftigt. Erst Anwendungen wie Google Maps oder OpenStreetMap ermöglichen auch einer breiten Öffentlichkeit, Geodaten zu verwenden und selbst Daten zu produzieren. Digitale Geodaten werden zu einer wichtigen Ressource, welche die Wirtschaft weiter veredelt. Der Trend geht dahin, dass auch Nichtfachleute vermehrt Geodaten anwenden und ihre Dienstleistungen damit verknüpfen. Grenzen ergeben sich jedoch bislang durch Datenstrukturen und Schnittstellen, die nicht zueinander passen.
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Geoinformationen für die HSR Für Raumplanerinnen und Landschaftsarchitekten sind digitale Geodaten seit Jahren eine unerlässliche Grundlage und ein wichtiges Hilfsmittel: Wer zeichnet heute noch auf Leuchttischen Karteninformationen ab? Durch Überlagerung vorhandener Informationen zur räumlichen Ausgangssituation, zu Inventaren und Dateninformationen lässt sich eine umfassende Darstellung erzeugen. Fachleute nutzen Angebote wie Google Maps zur Darstellung der Landnutzung oder Luftbilder zur Visualisierung. Für detaillierte Analysen oder Planungen verwenden sie eigene technische Systeme, sogenannte Geografische Informationssysteme (GIS) oder auch spezielle Erweiterungen in CAD-Systemen. Die HSR nutzt ein umfangreiches Angebot von Geodaten sowie die dazu notwendigen Instrumente in der Lehre und der angewandten Forschung. Diese Infrastruktur ist in einer zentralen Geodateninfrastruktur (GDI) zusammengefasst. Die einzelnen Institute und Studiengänge ergänzen diese um dezentrale Komponenten, um den jeweiligen spezifischen Anforderungen gerecht zu werden. Zum Einsatz kommen dabei kommerzielle Software wie ArcGIS der Firma Esri ebenso wie Open-Source-Software (QGIS) und Webapplikationen. Aktuell nutzen acht HSR Studiengänge oder Institute die Geodateninfrastruktur der HSR. Die Aktivitäten in der Lehre und in der angewandten Forschung und Entwicklung sowie der Betrieb der GDI sind im HSR Kompetenzzentrum Geoinformation gebündelt. Die Aktivitäten des Kompetenzzentrums Geoinformation lassen sich mit drei Schlagworten verdeutlichen: Design, Simulation und Geodienste.
Oben: Das digitale Gebäudemodell bildet Kubaturen ab, die Luftbilder geben rasche Orientierung. Mitte: In der Open EcoMap erfassen Planerinnen und Planer landschaftliche Points of Interest für Unterrichtszwecke. Die Karte ist frei zugänglich unter http://openecomap. hsr.ch. Unten: Beispiel eines 3D-PDF. Im Gegensatz zu Animationen kann sich der Betrachter interaktiv im Raum bewegen – zu betrachten mit Standard-PDFSoftware.
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Ein Blick auf die VisibilityMap verrät, wie gut ein Ort von anderen Orten aus gesehen wird. Je nach Fragestellung werden so exponierte oder versteckte Orte rasch gefunden. Rechts HansMichael Schmitt, einer der Autoren.
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Design: Geoinformationen in Planung und Entwurf anwenden Strassenraster und Schwarzpläne liefern Grundlagen für städtebauliche Entwürfe, Höhenmodelle bil den die Basis für landschaftsarchitektonische Entwürfe: Der A ktivitätsbereich Design liefert solche Grundlagen und stellt sie für den Planungs- und Entwurfsprozess zur Verfügung. Dies sind beispielsweise Karten, Luft bilder oder Höhenmodelle, welche direkt in Planung und Entwurf verwendet werden. So werden aus Geo informationen spezifische Grundlagen für den Entwurf. Planerinnen und Planer geben die Ergebnisse ihrer Entwürfe als 2D- oder 3D-Visualisierung weiter, beispielsweise über Google mit kmz-Dateien oder über ein 3DPDF. Solche 3D-PDF-Echtzeitvisualisierungen haben im Gegensatz zu Animationen den Vorteil, dass man sich interaktiv im Raum bewegen kann. Mit Hilfe immer schneller werdender Grafikkarten können solche Modelle in Echtzeit mit 25 Bildern pro Sekunde berechnet werden. Man spricht von Geodesign, wenn im Entwurfsprozess Geoinformationen verwendet werden, um mögliche Konsequenzen einer geplanten Umweltveränderung in den Entwurfsprozess einzubeziehen. Einer der Pioniere von Geodesign, Carl Steinitz von der Harvard Graduate School of Design, beschreibt es wie folgt: «Geodesign ist das bewusste Verändern von Geografie durch Planung.» Bei dieser Entwurfsmethode fliesst das Fachwissen verschiedener Disziplinen wie Raumplanung, Landschafts-
architektur und Soziologie in das Endresultat mit ein. Geodesign ist die Verknüpfung von kreativer Planung und wissenschaftlichem Modellieren mit einem starken Bezug zu den Naturwissenschaften. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Darstellung von Sichtbeziehungen. Das ILF Institut für Landschaft und Freiraum der HSR stellt diese mit der VisibilityMap für die gesamte Schweiz dar, um Landschaftsqualität zu beurteilen. So wird auf einer Karte beispielsweise sichtbar, von welchen Punkten in der Landschaft ein geplantes Windrad auf einer Krete sichtbar wäre. Die Anwendung hilft zudem bei Infrastrukturplanungen: Wie soll eine neue Hochspannungsleitung verlaufen, damit sie das Landschaftsbild so wenig wie möglich beeinträchtigt? Welcher Ort eignet sich optimal als Aussichtspunkt? Ein Planer könnte auf einfache Weise eine Visualisierung erstellen, wie ein solches Bauvorhaben vom persönlichen Wohnstandort einer Bewohnerin sichtbar würde. Die VisibilityMap berechnet für jeden Punkt im 25-mRaster die Einsehbarkeit der jeweiligen Nachbarpunkte in einem definierten Umkreis und berechnet so Millionen von Punktbeziehungen. Für die ganze Schweiz würde diese Berechnung auf einem handelsüblichen Computer mehrere Jahre oder sogar Jahrzehnte dauern. Auf einem Parallelrechner der HSR mit über 400 Grafik prozessoren dauert die Berechnung nur noch 48 Stunden.
Simulation: Geoinformationen modellieren
Büroflächenmarkt im Kanton Zürich: Die Farbe der ausgefüllten Kreise indiziert die Insertionsdauer von Büroflächen, die Grösse der ausgefüllten Kreise visualisiert die Büro fläche.
Das Anzeigen einer Ausweichroute, welche das Navigationsgerät infolge einer Unfallmeldung ausgibt, ist eine inzwischen alltägliche Anwendung von dynamischen Geoinformationen. Fachplanerinnen und Raumplaner nutzen solche Geoinformationen, um aktuelle Raumnutzungen zu erfassen. Nebst der Verkehrsplanung sind dies beispielsweise der Bestand an Zweitwohnungen oder auch die reale Ausnutzung von Bauzonen. Für die Erfassung der erlaubten Nutzung von Bauzonen in der Schweiz gilt ein schweizweit einheitliches «Minimales Geodatenmodell Nutzungsplanung», um unabhängig von Bestimmungen der einzelnen Gemeinden und Kantone die Bauzonen und ihre erlaubte Nutzung nachzuvollziehen. Dieses Modell geht massgeblich auf Arbeiten des IRAP Instituts für Raumentwicklung zurück. Ähnlich wie in der Technik verwenden auch Raum- und Landschaftsplaner Simulationen. Sie stellen damit neue Zustände dar und prüfen die Auswirkungen von Planentwürfen. Für sie sind die Randbedingungen jedoch zahlreicher und schwieriger fassbar – im Gegensatz zu physikalischen Gesetzen in technischen Simulationen sind die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen nicht absolut vorhersehbar. Ein Beispiel für Simulationen in der Raumplanung ist die Bewertung der Qualität der Erreichbarkeit von Infrastrukturen in ländlichen Räumen. Das IRAP untersucht beispielsweise die Versorgung mit Mobilität, Bildung oder Detailwaren, dies insbesondere angesichts eines anhaltenden Trends zur Urbanisierung und des demo-
grafischen Wandels. So wird ermittelt, wie viele Einwohner beispielsweise von der Schliessung einer Schule, einer Gemeindekanzlei oder einer Poststelle betroffen wären und welchen Einfluss die Siedlungsstruktur auf die Erreichbarkeit hat. Basierend auf den Ergebnissen dieser räumlichen Simulation erarbeitet das IRAP Handlungsempfehlungen. Ein weiteres Beispiel ist die Masterarbeit «Zürcher Büroflächenmarkt – eine räumlich differenzierte Darstellung» von Mirjam Strahm, die in Zusammenarbeit mit der Immocompass AG in Zürich entstanden ist. Die Dar stellung auf der Titelseite des HSR Magazins visualisiert die räumliche Verteilung der Wirtschaftszweige. Die Darstellung unten visualisiert das Angebot an freien Büroflächen im Jahr 2013. Als Parameter dienten die Insertionsdauer sowie die inserierte Fläche. Die Information zu den inserierten leerstehenden Flächen ergänzt somit die Information der festgesetzten Art der Nutzung im Zonenplan. Die Grösse und die Verfügbarkeit der Flächen lassen auf einzelne Branchen schliessen. Für Planer bilden solche differenzierten Analysen die Basis, um die Auswirkung von Veränderungen im Angebot zu simulieren. Sie interpretieren aus dem Vergleich in diesem konkreten Fall beispielsweise den Veränderungsdruck in Quartieren, die der Büroflächenmarkt verursachen kann. Dieser führt oft zu monostrukturierten Quartieren, die dem angestrebten urbanen Mix unterschiedlicher Nutzungen wie Wohnen, Arbeiten und Einkaufen entgegenstehen.
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Geodienste: Instrumente bereitstellen Der Aktivitätsbereich «Geodienste» beinhaltet technische Aspekte des Umgangs mit Geoinformationen: Bereitstellen von Daten, Werkzeugen und Instrumenten wie interaktiven Karten, Erfassung spezifischer Points of Interest, Geodatenbanken sowie Schnittstellen zu verschiedenen Datenformaten. Als vernetzbare Webdienste eröffnen Geodienste den Zugang zu raumbezogenem Wissen in strukturierter Form. Das Geometa Lab des IFS Instituts für Software spielt dabei die Rolle des Werkzeugmachers, das die Werkzeuge für die planerischen Disziplinen herstellt. Es stellt sicher, dass sich die verschiedenen Datenformate verstehen und verwertbar werden. Nebst diesen Tätigkeiten
im Hintergrund und auf der Metaebene, die nach aussen wenig sichtbar sind, realisieren Prof. Stefan Keller und sein Team auch Endanwendungen und Applikationen und beraten Behörden und Firmen bei allen Fragen der Anwendung innovativer Geoinformationstechno logien. In Zusammenarbeit mit dem ILF Institut für Landschaft und Freiraum entwickelte das IFS eine Anwendung, um landschaftsplanerische Points of Interest zu erfassen, die nun Landschaftsarchitekten nutzen. Eine weitere Anwendung ist die Traffic Obstruction Database. Der Dienst visualisiert Baustellen und Verkehrsbehinde rungen übersichtlich auf einer Karte.
Zusammenspiel: Kompetenzzentrum Geoinformation
COMLEAM-Projekt: Olaf Tietje, Mathematiker, und Dirk Engelke, einer der Autoren dieses Beitrags, vergleichen Fassadenproben mit einer Fassade vor Ort. Künftig simuliert eine Software die Auswaschung von beregneten Bauteilen.
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Die vorgestellten Beispiele verdeutlichen exemplarisch die drei Aktivitätsschwerpunkte des HSR Kompetenzzentrums Geoinformation: Design, Simulation und Geodienste. Ziel und Aufgabe des Kompetenzzentrums ist es, die für die Lehre und die angewandte Forschung benötigten Geoinformationen, die Werkzeuge und das Know-how anzubieten. Das ist nicht nur die Basis für eine zeitgemässe Lehre, sondern auch für angewandte interdisziplinäre Forschung. Ein Beispiel hierfür ist das Projekt COMLEAM. Das U MTEC Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik, die Gruppe Mathematik und das IRAP Institut für Raumentwicklung simulieren gemeinsam die Auswaschung von Stoffen aus
beregneten Bauteilen von Gebäuden. Auf Basis von Geoinformationen werden Bauwerksgeometrien, Material und Wetterdaten als Grundlagen für das eigens konzipierte «COnstruction Material LEAching Model» (COMLEAM) genutzt und die Verteilung der ausgewaschenen Stoffe in Boden, Grund- und Oberflächenwasser für verschiedenste Szenarien abgeschätzt. Damit soll eine Umweltrisikobeurteilung von Baumaterialien möglich werden, die letztlich als Softwarelösung für Behörden und Industrie angeboten wird. Dieser interdisziplinäre Ansatz der Kombination aus Schadstoffsimulation und dem Raumbezug der Auswaschungen ist einzigartig. www.geoinformation.hsr.ch
Harvard-Professor und Geodesign-Pionier Carl Steinitz referierte an der HSR zum Thema «Warum Geodesign?».
Was ist Geodesign? – der Pionier erklärt Prof. Dr. Carl Steinitz von der Harvard Graduate School of Design gilt als einer der Pioniere von Geodesign. Auf Einladung von Prof. Peter Petschek unterrichtete er in den 90er Jahren als Gastdozent an der HSR. Im vergangenen Mai referierte er zum Thema «Warum Geodesign?» an der HSR. Die ersten Konzepte reichen in die 60er Jahre zurück. Geodesign ist eine Methode, um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Planern zu organisieren. Technik kann dabei helfen, entscheidend sei jedoch die Art und Weise, wie man an ein Problem herangehe. Geodesign ist die Verknüpfung von kreativer Planung und wissenschaftlichem Modellieren mit einem starken Bezug zu den Naturwissenschaften. Wie Geodesign hilft, Planungsprobleme zu lösen, erörtert Carl Steinitz nachfolgend. Wie würden Sie einem Laien Geodesign erklären? Geodesign ist das bewusste Verändern von Geografie durch Planung. Es gibt drei Prinzipien, die Geodesign beschreiben: Es ist iterativ, kollaborativ und es basiert auf systemischem Denken. Können Sie ein Beispiel nennen? Nehmen wir an, wir wollten Rapperswil-Jona für die doppelte Einwohnerzahl planen. Jeder Beteiligte bringt andere Denkweisen mit. Die Planer skalieren das Denken in kleinen Räumen linear hoch. Die Wissenschaftler hingegen glauben, sie könnten ihr Gesamtbild in immer kleinere Einheiten herunterbrechen. Irgendwann treffen sich alle in der Mitte und merken, dass ihre Denkmodelle nicht funktionieren. Wie kann man diese Zusammenarbeit besser organisieren? Wir brauchen eine Methode, um spezifisches Wissen trotz verschiedener Denkmodelle zu vereinen. Geode-
sign ist eine solche Methode, welche die Zusammenarbeit organisiert: wiederholend, zusammenarbeitend und systematisch. Die Methode ist stark von Norbert Wiener (A.d.R.: Begründer der Systemtheorie) beeinflusst. Es ist falsch, zu glauben, dass ein Planer alles wissen muss. Er muss in erster Linie mit allen interagieren können, die das jeweilige Wissen besitzen. Eine andere Herausforderung ist das Streben nach Detailtreue. Wir müssen zuerst das grosse Bild strategisch und schematisch sehen und uns später um die Details sorgen. Die deutschsprachigen Länder sind kulturell oft von Anfang an extrem detailfixiert. Ist Geodesign ein Beruf? Es gibt keine Geodesigner, sondern nur Stadtplaner, Landschaftsarchitektinnen oder Geologen, die methodisch zusammenarbeiten. Welches sind die grössten Herausforderungen? Ich war in meinem Leben an über 150 Universitäten. Fast überall stelle ich fest, dass gelehrt wird, wie schon immer gelehrt wurde. Es gibt jedoch keine allgemein gültigen Regeln für die ganze Welt. Man kann nicht die kleinräumigen Fragestellungen hochskalieren in der Hoffnung, Antworten für die grossen Probleme der Menschheit zu erhalten. Wir brauchen Methodik auf der mittleren Skala und themenübergreifendes Arbeiten. Sie waren in den 90er Jahren Gastdozent an der HSR. An was erinnern Sie sich gerne? Prof. Peter Petschek hatte Mut, uns einzuladen. Man wusste nicht genau, was wir tun würden. Wir lehrten in Geodesign-Workshops so, wie wir schon immer mit der Methode gearbeitet hatten. Die Kollegen und Studierenden an der HSR waren gut, die Infrastruktur ist etwas vom Besten, was ich weltweit gesehen habe.
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Das Geometa Lab am IFS Institut für Software verknüpft Datenbanken mit geowissenschaftlichen Anwendungen und erforscht das Management von Geodaten. Unterschiedliche Strukturen und Formate sowie die Datenflut erschweren deren Nutzung. Das Lab arbeitet aktiv an der Aufbereitung und der Inwertsetzung solcher Geodaten mit.
Von Open Data über Big Data zu Small Data Stefan Keller, Professor für Informationssysteme
Big Data und Open Data sind Schlagwörter der Stunde. Der etwas grossspurige Oberbegriff Big Data bezeichnet das Sammeln und Auswerten sehr grosser Datenmengen, wofür die Rechenkapazitäten vor wenigen Jahren noch nicht ausreichten. Open Data steht einerseits für öffentliche Behördendaten (Open Government Data) und andererseits für freie Daten, die von Freiwilligen erfasst werden. Das Geometa Lab am IFS Institut für Software der HSR befasst sich seit Jahren damit, wie man Geodaten verwalten kann. Das Labor verknüpft moderne Softwaretechnik mit Datenbanken und geowissenschaftlichen Anwendungen. Wachsende Datenberge Behörden erfassen Geodaten gemäss ihrem gesetzlichen Auftrag und geben sie im Zuge des Trends zu Open Government Data zur Weiternutzung weiter. Bürgerinnen und Bürger erfassen Daten mit Raum- und Zeitbezug und kommunizieren mit Verwaltungen, Unternehmen, ihrer Umgebung oder untereinander über Social Media. Dabei erzeugen sie grosse Datenmengen. Sie tun dies wissentlich oder unwissentlich; denn wer hat schon einmal die Dutzende Seiten der Geschäftsbedingungen von Facebook oder Google gelesen? Die Analyse dieser Daten bietet neuartige Informa tionsquellen: Behörden können damit Bürgerinnen und Bürger einbeziehen und deren Interessen viel früher als bisher erkennen und nutzen. Der öffentlichen Hand helfen diese Daten, mit Trendanalysen die öffent lichen Räume wie Erholungsgebiete oder Verkehrswege vorausschauend zu planen. So schliesst sich ein Planern und GIS-Fachleuten wohlbekannter Regelkreis, der von der Datenerfassung und Datenintegra-
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tion über die Auswertung zur Steuerung und Kontrolle führt. Open Data Die Privatwirtschaft, der Service Public wie auch die Hochschullehre können durch Geodienste effizienter werden. So werden am Geometa Lab Baustellen- und Strassenhindernisse gesammelt, aufbereitet und als Geodienst zur Verfügung gestellt. Dies erspart das Verschicken von Mitteilungen an Behörden, Rettungsdienste und Feuerwehren und erlaubt eine kantonsüberschreitende Koordination. Das entsprechende Projekt heisst TROBDB als Abkürzung für «Traffic Obstruction Database». Vor zehn Jahren ist in England OpenStreetMap entstanden. OpenStreetMap ist ein Wiki-artiges Projekt, um gemeinsam eine Karte der gesamten Welt zu erstellen. Es ist das bekannteste Open-Geodata-Projekt. Wie bei Wikipedia erfassen Benutzerinnen und Benutzer die Daten. Die so entstehenden Karten müssen keinen Vergleich mit Google Maps scheuen – im Gegenteil: In bewohnten Gebieten ist das Netz für Velofahrer und Fussgänger mittlerweile deutlich besser erfasst (vgl. http://routing.osm.ch und www.tourpl.ch). Das Geometa Lab betreibt eine daraus abgeleitete Geodatenbank der Schweiz, die stündlich aktualisiert wird. Verschiedene hochschulinterne Projekte der HSR beziehen daraus ihre Daten, wie beispielsweise die OpenEcoMap, eine interaktive Webkarte mit ausgewählten Points of Interest wie Grillstellen, Ruhebänken oder Spielplätzen, die im landschaftsplanerischen Unterricht eingesetzt wird (siehe mittleres Bild auf Seite 9). Die Anwendung hat in der Praxis das Potenzial, bestehende Behördendaten zu ergänzen.
Die vom Rettungssanitäter Markus Honegger (rechts) programmierte App Blugis zeigt auf dem Tablet aktuelle Verkehrshindernisse und zusätzliche wichtige I nformationen an, die den Einsatzkräften bislang fehlten. www.blugis.ch
Wider den Datensalat Eine Herausforderung von Big Data, Open Data und von usergenerierten Daten ist deren Aufbereitung, Homo genisierung und Qualitätssicherung. Das Geometa Lab erarbeitete im Auftrag der Kantone und des Bundesamts für Landestopografie beispielsweise einen Normen vorschlag, mit dem die Kartendarstellungen auf konzeptioneller Ebene einheitlich beschrieben werden können. Es leistete damit Pionierarbeit. Erfahrungen zeigen, dass bei Projekten inklusive Studentenarbeiten mit GIS-Bezug bis zu 40 Prozent der Zeit eingesetzt werden müssen, um die Daten aufzubereiten. Das Geometa Lab ist auch Mitgründer des Vereins Accessibility Data, der in einem schweizweit einzigartigen Vorhaben zusammen mit Geometer-Ingenieurbüros Autoparkplätze für Rollstuhlfahrer systematisch erfasst. Anhand dieses Projekts liess sich aufzeigen, wie aufwendig die Geodaten-Erhebung ist: Die durchschnittlichen Kosten zur Erfassung und Aktualisierung eines einzigen Rollstuhlparkplatzes belaufen sich auf über 100 Schweizer Franken. Eine der mittelfristigen Ziele am Geometa Lab ist die Realisierung eines Content Management Systems für heterogene, dezentral erfasste Geodaten in Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen. Dabei spielt die Datenqualitätssicherung eine grosse Rolle. Von Big Data zu Small Data Was könnte nach Big Data kommen? Small Data! Behörden brauchen nicht Hunderte Hinweise für dieselbe defekte Strassenlampe. Ein verlässlicher Hinweis genügt. Ein Planer braucht nicht Millionen Positionspunkte eines Fussballplatzes, wenn die genauen Koordinaten der vier
Eckpunkte genügten. Bei Small Data geht es um Daten, die vom Umfang her klein, jedoch zuverlässig sind. Ein Geodatenkompass, den das Geometa Lab für das HSRKompetenzzentrum Geoinformation entwickelt hat, kombiniert Big und Small Data, um die an der HSR verfügbaren Geodaten einfach zu finden. Für eine kommende Version wird eine Empfehlungsfunktion entwickelt, die ähnliche Geodaten vorschlägt, wie man das von Googles «Meinten Sie …?» her kennt. Diese Big-Data-Funktion besteht aus einem automatischen Verfahren, das ausgehend von grossen Datenquellen – wie Wikipedia – ähnliche Begriffe ermittelt und empfiehlt. Zentral dabei ist jedoch eine anwendungsspezifische, von Hand überprüfte Begriffs- und Geodatensammlung (also Small Data), deren Pflege sehr aufwendig ist. Am Geometa Lab ist man zuversichtlich, auch diese Herausforderung zu meistern. sfkeller@hsr.ch
Prof. Stefan Keller ist Geoinformatiker und Do zent für Informationssysteme am Studiengang Informatik. Er ist Partner am IFS Institut für Software, leitet das Geometa Lab und ist Mit glied des HSR Kompetenzzentrums Geoinfor mation. Das Geometa Lab befasst sich vor nehmlich mit der räumlichen Datenmodellierung, der Integration und Analyse von massi ven Daten (Datenbanken, Geoprocessing, Big Data), mit Geovisualisierung, (Mobile) Location Intelligence sowie mit Open Source und Crowd sourced-Technologien (OpenStreetMap). www.hsr.ch/geometalab
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Geheimdienste und Hüter der Privatsphäre liefern sich ein Katzund-Maus-Spiel um die sichere Datenübermittlung. Das ITA Institut für Internet-Technologien und -Anwendungen spielt vorne mit: Ihre strongSwan-Software wird von fast allen Mobilfunkgeräte herstellern und von namhaften US-Firmen eingesetzt.
Trübe Aussichten für Späher Andreas Steffen, Professor für Informatik
Autor Andreas Steffen plädiert für Datenverschlüsselung im Alltag.
Seit letztem Jahr haben wir die Gewissheit, dass diverse Geheimdienste praktisch jede im Internet ausgetauschte oder gespeicherte Information wie Chatnachrichten, E-Mails oder Gespräche abfangen und auswerten können. Sind wir damit zum gläsernen Menschen ohne Geheimnisse geworden? Wie können wir zumindest einen Teil unserer Privatsphäre wiedergewinnen? Der weltweit bekannte Sicherheitsexperte Bruce Schneier, der Einblick in die Snowden-Dokumente erhalten hat, sagt: «Endezu-Ende-Verschlüsselung hilft.»
Der weitverbreitete Advanced Encryption Standard (AES) mit einer Schlüsselstärke von 256 Bit ist so stark, dass selbst die Geheimdienste mit ihren Supercomputern diese Verschlüsselung nicht knacken können, vorausgesetzt, der Schlüssel wird völlig zufällig gewählt. Fast alle neueren Mikroprozessoren von Intel und AMD unterstützen die AES-NI-Hardware-Instruktionen, die einen Durchsatz von bis zu 700 Megabyte/s erzielen. Damit wird eines der hartnäckigsten Hauptargumente gegen die konsequente Datenverschlüsselung entkräftet, nämlich dass die Internetanwendungen durch den Verschlüsselungsaufwand gebremst würden. Hemmschwelle Schlüsselverteilung Damit die sichere Ende-zu-Ende-Kommunikation auf der Basis eines symmetrischen Verschlüsselungsverfahrens wie AES funktioniert, müssen alle Kommunikationspartner den gleichen Schlüssel besitzen, der aus Sicherheitsgründen häufig, das heisst beispielsweise stündlich oder bei jeder Session, gewechselt werden sollte. Die Schlüsselverteilung an alle Teilnehmer übernimmt ein «elektronischer Schlüssel-Kurier» in der Form von asymmetrischen Kryptoverfahren wie z.B. RSA, Diffie-Hellman oder der elliptischen Kurvenkryptografie. In dieser Schlüsselverteilung liegt die eigentliche Hemmschwelle, welche die grossflächige Verbreitung der Internetverschlüsselung stark bremst. Damit der elektronische Kurierdienst vertrauenswürdig wird, werden meist digitale Zertifikate eingesetzt – ein Mechanismus, der viele Benutzer überfordert oder als zu aufwendig eingeschätzt wird. Deshalb sind innovative Authentisierungsverfahren gefragt, die ohne Abstriche bei der Sicherheit dem Anwender das Leben vereinfa-
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chen. Ein gutes Bespiel ist die App Threema, die als populäre Alternative zur unsicheren WhatsApp eine starke Verschlüsselung der ausgetauschten Nachrichten anbietet. Sie realisiert die Authentisierung der Chat-Teilnehmer intuitiv über den einmaligen Austausch eines optischen QR-Codes mit der Tablet- oder Smartphone-Kamera. Einstieg durch die Hintertür Weil die Geheimdienste die symmetrische AES-Verschlüsselung nicht knacken können, haben sie den Ansatz gewählt, die darüber liegende Schlüsselgenerierung und -verteilung anzugreifen. Dabei haben sie Druck auf namhafte Software- und eventuell auch auf Hardware
hersteller ausgeübt, den elektronischen Schlüssel-Kurierdienst gezielt zu schwächen oder Hintertüren einzubauen. Deshalb empfiehlt Bruce Schneier, wenn immer möglich Kommunikationssoftware von grossen Herstellern zu meiden und Open-Source-Software zu verwenden. Für das sichere Versenden von E-Mail-Nachrichten, inklusive Attachments, empfiehlt sich beispielsweise die Open Source Software GPG. Für Thunderbird und Outlook sind GPG-Plugins erhältlich, die einfach zu installieren und zu bedienen sind. Die asymmetrischen Authentisierungsschlüssel der E-Mail-Adressaten werden entweder manuell ausgetauscht oder können über glo- è
«Viele belanglose Nachrichten ergeben ein ziemlich umfassendes Bild einer Person.» Weltweit benutzen mehr als eine halbe Milliarde Menschen WhatsApp, einen Kurznachrichtendienst für Mobiltelefone. Doch nicht alle trauen dem grünen Riesen. Die Alternative kommt aus der Schweiz, heisst Threema und verschlüsselt auch belangloses Geplauder. Ihr Schöpfer Manuel Kasper, ein HSR Informatikabsolvent, erklärt.
Manuel Kasper
Ist Privatsphäre im Internet eine Illusion? Als Illusion würde ich sie nicht bezeichnen. Es gibt durchaus Möglichkeiten, das Internet zu nutzen, ohne die eigene Privatsphäre aufzugeben. Es ist eher ein Abwägen zwischen dem Komfort, den moderne «Gratis»-Dienste und Apps bieten, und dem Preis, den man dafür mit seinen persönlichen Daten bezahlt. Kryptografie ist etwas für Profis. Haben Sie eine Anwendung für Laien? Mit Threema haben wir einen Messenger entwickelt, der so einfach zu bedienen ist wie die bekannten Apps und dennoch hohe Sicherheit bietet. Das Grundkonzept der asymmetrischen Kryptografie ist schwierig zu erklären. Die meisten Benutzer interessieren sich auch nicht dafür, wie das genau im Hintergrund funktioniert. Daher ist es umso wichtiger, sie vor sich selbst zu schützen, damit sie beispielsweise nicht aus Unwissen anderen Personen ihren privaten Schlüssel weitergeben.
Verschlüsselung einfach gemacht: Scannt das Gegenüber den QR-Code, findet die Kommunikation künftig von Gerät zu Gerät komplett verschlüsselt statt.
Wieso haben Sie Threema entwickelt? Als die Idee für Threema entstand, war WhatsApp praktisch die einzige Messaging-App. WhatsApp ist zwar einfach zu bedienen, bietet aber wenig Sicherheit – damals übertrug es sogar alles im Klartext. Kryptografie hat mich schon immer fasziniert. Deshalb reizte es mich, eine bessere Alternative zu entwickeln. Wieso soll man private, meist belanglose Kurznachrichten verschlüsseln? Weil viele belanglose Nachrichten zusammen ein ziemlich umfassendes Bild einer Person und ihres sozialen Umfelds ergeben können. Haben Sie Ihre Kenntnisse in den verschiedenen Verschlüsselungsmethoden im Studium an der HSR erworben? Ja. An der HSR waren insbesondere die Module «Internet Security» und «Diskrete Mathematik» sehr hilfreich, um punktuelles Wissen aus anderen Quellen in den Gesamtkontext zu setzen. Auch lernte ich so die zahlreichen Fallstricke der Kryptografie kennen. Ist Threema wirklich sicher? Threema wurde nach bestem Wissen und Gewissen entwickelt. Es verwendet für die eigentliche Verschlüsselung eine schlanke Open-Source-Library. Allerdings ist eine App nur so sicher wie die Plattform, auf der sie ausgeführt wird. Wenn es Sicherheitslücken oder Hintertüren in den Smartphone-Betriebssystemen gibt, dann könnten diese ausgenützt werden, um beispielsweise Tastatureingaben abzufangen oder Bildschirminhalte zu kopieren. Wie viele Menschen weltweit benutzen Threema aktiv? Derzeit sind es ungefähr 3 Millionen aktive Benutzer. Was bedeutet der Name Threema? Es begann mit dem Arbeitstitel «End-to-End Encrypting Messaging Application», abgekürzt EEEMA. Daraus ergab sich dann das Fantasiewort Threema.
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Remote Access
Hauptsitz
Aussenstelle
VPN-Tunnel VPN-Tunnel
VPN-Gateway
Die HSR Software è bale Schlüsselserver zum automatischen Download bestrongSwan verbindet reitgestellt werden. sicher mittels eines Im professionellen Bereich werden VPN-Verbindungen, verschlüsselten VPNTunnels. Die Openein sicherer Tunnel zwischen zwei Punkten, für den exterSource-Software wird nen Zugriff auf Firmennetzwerke oder für die sichere stetig weiterentwickelt Kopplung von Filialnetzen über das Internet eingesetzt. und ist weltweit im professionellen Einsatz. Das ITA Institut für Internet-Technologien und -Anwen-
dungen der HSR entwickelt und betreut seit zehn Jahren die Open Source-VPN-Software strongSwan (www. strongswan.org), die weltweit von fast allen Mobilfunkgeräteherstellern und erstaunlicherweise auch von vielen namhaften US-Firmen in ihren Software- und Hardware produkten eingesetzt wird. Unter den Benutzern ist der strongSwan Android-VPN-Client sehr populär, der als App einfach zu installieren und zu konfigurieren ist. strongSwan setzt auf VPN-Standards und bietet starke Methoden für die Verschlüsselung, die Schlüsselgenerierung, den Schlüsselaustausch und die Authentisierung an. Aufrüsten gegen Quantencomputer Viele Kryptoexperten erwarten in den nächsten Jahren einen Durchbruch beim Knacken der heute gebräuchlichen asymmetrischen Algorithmen wie RSA oder DiffieHellman, respektive vermuten, dass die Geheimdienste schon einen grossen Vorsprung haben. Deshalb unter-
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VPN-Gateway
stützt strongSwan seit letztem Jahr auch völlig neuartige Schlüsselaustauschalgorithmen, die sogar resistent gegen Attacken durch Quantencomputer sind. Unsere Lage im digitalen Netz ist also nicht ganz hoffnungslos. 2014 wird allgemein das «Jahr der Verschlüsselung» genannt. Benutzen wir die verfügbaren Tools und gewinnen wir damit die verlorene Privatsphäre wieder. andreas.steffen@hsr.ch
ITA Institut für Internet-Technologien und -Anwendungen Das ITA ist auf Internetsicherheit und Netz werkkommunikation spezialisiert. Es entwi ckelt und forscht im Auftrag internationaler Kunden wie beispielsweise Mobilfunkgeräte hersteller. Sein internationales Renommee hat sich das Institut unter anderem mit der bekannten Open-Source-VPN-Lösung strong Swan erarbeitet. Es wird weltweit in Softwareund Hardwareprodukten zur sicheren, ver schlüsselten Datenübertragung zwischen Rechnern eingesetzt.
Unbemerkte Lungenkollapse unter Vollnarkose fordern viele Menschenleben. Die Firma Swisstom AG hat nun einen elektrischen Impedanz-Tomografen entwickelt, der die Lungenfunktion ohne schädliche Strahlung überwacht. Kernstück ist ein neuer Mikrochip des IMES Instituts für Mikroelektronik und Embedded Systems.
Ein neuer Blick in die Lunge rettet Leben Roman Willi und Philipp Hörler, IMES Institut für Mikroelektronik und Embedded Systems
Diese Bildserie zeigt die Atmung während fünf Sekunden. Der elektrische Widerstand (Y-Achse) verändert sich mit dem Luftanteil in der Lunge.
Ein Echtzeitblick in die Lunge ist für viele Medizinerinnen und Mediziner ein lange gehegter Wunsch. Dr. med. Stephan Böhm, einer der Mitgründer von Swisstom, kennt ihn aus eigener Erfahrung: «Als ich Patienten auf der Intensivstation künstlich beatmete und viele davon sterben sah, wünschte ich mir so manches Mal, in ihren Brustkorb hineinschauen zu können, um die Behandlung zu verbessern.» Bei 50 Millionen Vollnarkosen jährlich sterben weltweit 220 000 Menschen an den Folgen eines unbehandelten progressiven Lungenkollapses, der während einer künstlichen Beatmung auftreten kann. Für Beatmungsspezialisten wäre es eigentlich einfach, einen diagnostizierten Lungenkollaps zu verhindern.
Ihnen fehlt jedoch ein Mittel, um die Lungenaktivität in Echtzeit während einer Operation zu messen. Der Startup-Firma Swisstom aus Landquart ist es nun mit ihren Forschungspartnern gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem die Lungenaktivität in Echtzeit visualisiert werden kann. Das IMES Institut für Mikroelek tronik und Embedded Systems der HSR hat mit seiner Forschungsarbeit massgeblich dazu beigetragen. Einerseits hat das IMES einen speziellen Mikrochip entworfen, andererseits hat es die Algorithmen entwickelt, um aus den Rohdaten den Gesundheitszustand der Lunge abzuleiten und diesen zu visualisieren. Das Prinzip basiert auf der elektrischen Impedanz-Tomografie (EIT).
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Der Brustgurt (rechts im Bild) lässt in Echtzeit in die Lunge blicken. Projektmitarbeiter Philipp Hörler parametriert das raffinierte System.
Anders als bei anderen bildgebenden radiologischen Verfahren entstehen dabei keine unerwünschten Nebenwirkungen. Endlich Einblick in die Lunge Das neue Tor zur Lunge besteht aus zwei Komponenten. Der SensorBelt, ein Gurt, enthält die Messelektroden mit den Mikrochips. Die Steuerelektronik hingegen liegt im SensorBeltConnector. Aus hygienischen Gründen wird der Gurt nach einmaligen Tragen entsorgt. Kosteneffizienz ist daher ein wichtiger Faktor. Dank günstigen Mikrochips im Gurt können die Kosten im Vergleich zu einer konventionellen Schaltung um den Faktor 100 verringert werden. Die Anforderungen an die Sensorelektronik sind hoch: Der Körper schwächt die sehr kleinen Messströme zusätzlich ab. Die Sensorelektronik muss daher sehr nahe bei den Elektroden liegen, um die Signalabschwächungen möglichst gering und die Genauigkeit möglichst hoch zu halten. Da die Signale hochfrequent sind und in analoger Form über lange Leitungen zur Steuerung übertragen werden, erschweren physikalische Faktoren wie Leitungskapazitäten die Übertragung. Die Steuerelektronik liegt im SensorBeltConnector. Sie verstärkt die gemessenen Signale und digitalisiert sie für die weitere Verarbeitung. Messung ohne Nebenwirkungen Der Patient bemerkt die laufende Messung nicht. Er trägt lediglich den textilen Brustgurt, SensorBelt. Dessen 32
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aktive Elektroden messen den elektrischen Widerstand des Körpers mittels sehr schwacher Wechselströme. Ein raffiniertes Messverfahren speist jeweils an zwei Elektroden Strom ein und misst dann a n allen übrigen Elektroden die resultierenden Spannungen. Im Rotationsverfahren speist das System immer andere Elektroden, so dass nach einer Rotation 928 Messungen gemacht worden sind. Das IMES entwickelte dafür eigens einen 0,35-MikrometerCMOS-Mikrochip. Auf dem nur 1,65 mm² grossen MixedSignal-Chip ist die spezialisierte Logik enthalten, um die Messung aller 32 Hautelektroden zu steuern und die gemessenen Signale mit rauscharmen Verstärkern für die Übertragung aufzubereiten. Vom Gurt gelangt das Signal in die Steuerelektronik. Diese digitalisiert die Werte und errechnet daraus mittels spezifischer Algorithmen eine 2D-Abbildung des Brustkorbquerschnitts. Für die Datenaufbereitung werden die Messdaten auf eine Referenz bezogen und in ein Bild umgewandelt. Jede Referenzmessung wird zu Beginn eines jeden Atemzuges neu gespeichert. Die zuverlässige Bestimmung der Atemzugsphasen war eine weitere knifflige Aufgabe, die es mit technischen Mitteln zu lösen galt. Die differenziellen Messdaten werden anschliessend mit einer Rekonstruktionsmatrix multi pliziert, um eine 2D-Abbildung des Thoraxquerschnitts zu erhalten. Die Rekonstruktionsmatrix wird anhand von Patientendaten wie Grösse, Gewicht oder Geschlecht mit einem von Swisstom entwickelten Modell berechnet.
32 solcher Chips auf dem Brustgurt messen in einer Rotation 928 Messpunkte. Die Chips enthalten die Logik, um die Haut elektroden unterhalb der Chips zu steuern und die Signale mit rauscharmen Verstärkern aufzubereiten.
Weder überdehnen noch kollabieren Das gegenwärtige System generiert maximal 50 Bilder pro Sekunde. Damit diese Bildfrequenz auf einem eingebetteten System wie der Steuerungselektronik möglich ist, muss die Berechnungskomplexität reduziert werden. Die Medizin geht davon aus, dass die Lunge entlang des Erdanziehungsvektors kollabiert, vergleichbar mit einem Schwamm, bei dem sich das Wasser im unteren Teil sammelt, während der obere Teil bereits trocken ist. Bei der Lunge nimmt man an, dass sich die überdehnten Bereiche im oberen Teil befinden und die kollabierten unten. Damit lässt sich die Gesamtberechnung mit Hilfe der dynamischen Programmierung in mehrere identische Teilrechnungen zerlegen. Ein weiterer Algorithmus interpretiert die Daten und vereinfacht sie, um verständliche Daten zu liefern. Die Vereinfachung liefert fünf physiologische Zustände der Lunge: statisch respektive dynamisch kollabiert, gesund oder statisch respektive dynamisch überdehnt. Dynamisch bedeutet einen Wechsel zwischen zwei Zuständen innerhalb eines Atemzyklus. Dank der Vereinfachung kann das Pflegepersonal ein Beatmungsgerät optimal auf die Patientin oder den Patienten einstellen – ohne Hilfe von Spezialisten. Im Unterschied zu tomografischen Bildgebungsverfahren kann dieses System Patienten bett seitig über mehrere Tage kontinuierlich überwachen – strahlungsfrei. Swisstom geht davon aus, dass sich die Investition in dieses Gerät in weniger als einem Jahr amortisiert. Durch
die kontinuierliche Überwachung können Schäden durch die künstliche Beatmung vermindert und die Beatmungsdauer verkürzt werden. Das Projekt wurde durch die Kommission für Technologie und Innovation KTl des Bundes mitfinanziert und im Frühling 2014 fertiggestellt. Swisstom lieferte inzwischen die ersten BB2-EIT- Realtime-Monitoring-Systeme an Forschungseinrichtungen aus. Sie werden erstmals in Echtzeit ein Fenster in die menschliche Lunge öffnen und damit künftig Tausenden Menschen jährlich das Leben retten – auch dank dem Mikroelektronik- und Software-Engineering-Know-how der HSR. philipp.hoerler@hsr.ch, roman.willi@hsr.ch
Das IMES Das IMES Institut für Mikroelektronik und Em bedded Systems entwickelt, forscht und berät seine Kundinnen und Kunden zu Mikroelektro nik, Embedded Systems und Embedded Soft ware Engineering. Dank der breiten Palette an spezialisiertem Equipment ist es in der Lage, alle Kundenbedürfnisse vom PCB über pro grammierbare Bausteine und Mikrocontroller lösungen bis zu hochintegrierten Mikrochips effizient zu realisieren. Seit 1992 wurden am IMES mehr als 200 Industrieprojekte erfolg reich umgesetzt.
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Der welterste ölfreie Trafo für Schienenfahrzeuge wurde in nur zwei Jahren an der HSR zusammen mit ABB, Trasfor SA und Stadler Rail AG entwickelt. Zudem ist der neue Trafo sparsamer. Die Erfindung sichert dem Werkplatz Schweiz einen entscheidenen Entwicklungsvorsprung in einem 500-Millionen-Dollar-Markt.
Mit Multisimulationen zum perfekten Bahntrafo Michael Lieberherr, Redaktion
Auf dem ganzen Schweizer Schienennetz fährt erst ein einziger Zug, dessen Trafo mit Luft statt mit einem Isolieröl befüllt ist. Der welterste trockene Bahntrafo wurde in nur zwei Jahren vom IET Institut für Elektrotechnik unter der Leitung von Prof. Dr. Jasmin Smajic an der HSR entwickelt. Er fährt nun seit Dezember 2013 täglich auf dem Netz der Südostbahn in der Ost- und Zentralschweiz – bisher ohne Zwischenfälle. Die kurze Entwicklungszeit war nur dank digitaler Multiphysik simulationen möglich. Als welterster Bahntrafo isoliert der IET-Prototyp mit Luft anstelle von Öl.
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Das Herz eines Zuges Der Transformator spielt eine wichtige Rolle im Antriebssystem eines Zuges. Bei der Beschleunigung transformiert er die Mittelspannung des Bahnnetzes von 15 000 Volt auf die Niederspannung der Leistungselektronik und der Motoren von 400 Volt. Beim Bremsen hingegen fliesst Energie zurück ins Bahnnetz, indem man die Bewegungsenergie des Zuges zur Stromerzeugung nutzt. Dieser Energiegewinn nennt sich Rekuperation. Dabei transformiert der Trafo die Spannung in die Gegenrich-
tung, von 400 auf 15 000 Volt. Die elektrische Energie fliesst in beiden Richtungen, der Wirkungsgrad des Trafos ist daher entscheidend für den gesamten Energiebedarf des Zuges. Moderne Hybridautos nutzen das Prinzip der Rekuperation ebenfalls, um beim Bremsen die Fahrzeugbatterien zu laden. Der Markt für Antriebstrafos für Schienenfahrzeuge beläuft sich auf 500 Millionen Dollar pro Jahr. Nebst der Auftraggeberin ABB stellen auch Siemens, Alstom, Mitsubishi Electric und mehrere chinesische Anbieter solche Trafos her. Bislang waren sie mit Öl befüllt, weil Öl bessere dielektrische und thermische Eigenschaften als Luft aufweist. Der Nachteil wiegt ebenso schwer: Es besteht ein Brand- und Explosionsrisiko. Zudem ist das Öl umweltbelastend und verursacht hohe Wartungskosten, da es jährlich ausgetauscht werden muss. Ein solcher Trafo enthält rund 800 Liter Isolieröl.
Oben: Der Prototyp wird bei Stadler Rail auf dem Dach des Zuges montiert. Er wird danach im Alltagseinsatz auf Herz und Nieren geprüft. Unten: Der Zug «Alpstein» der Südostbahn fährt seit Dezember 2013 mit dem Prototyp und spart dabei fünf bis zehn Prozent Energie.
Die Grenzen der Physik ausloten Im gemeinsamen Projekt des IET mit ABB, Trasfor und Stadler Rail war das formulierte Ziel, einen effizienten trockenen – sprich öllosen – Transformator zu entwickeln. Dieser sollte in Preis, Gewicht und Zuverlässigkeit gleichwertig oder besser sein als herkömmliche Transformatoren. Die Förderagentur für Innovation des Bundes KTI finanzierte das Projekt zur Hälfte, die andere Hälfte übernahmen die drei Industriepartner. Der Terminplan war sehr sportlich: Das Team von Jasmin Smajic sollte in nur zwei Jahren einen Prototyp herstellen. Dafür hatten sie nur einen Versuch. Die erste Herausforderung waren die physikalischen Grundlagen: Luft isoliert circa dreieinhalb Mal schlechter als Öl. In Zahlen ausgedrückt: Öl isoliert pro Millimeter 12 000 Volt, Luft hingegen nur 3300 Volt, bevor die Spannung durchschlägt. Dementsprechend müssen die Abstände zwischen den beiden Trafowicklungen für die Nieder- und Hochspannung mindestens um diesen Faktor vergrössert werden. Jasmin Smajic erklärt: «Dies wirkt sich jedoch auf andere physikalische Parameter des Trafos aus. Deswegen waren digitale Multiphysik-Simu-
lationen des Trafos in seiner vollen 3D-Komplexität erforderlich.» Dazu gehörten elektrostatische Simulationen der dielektrischen Festigkeit der Wicklungsanordnung, elektrodynamische Simulationen der Blitzstossverteilung über das Wicklungssystems des Trafos sowie eine gekoppelte elektromagnetisch-thermische Analyse des Trafos mit der Berücksichtigung der Strömungsmechanik, um die Effizienz des Luftkühlungssystems in verschiedenen Betrieben zu testen. Ausserdem testeten die Forscher in einer statischen und dynamischen mechanischen Analyse die Strukturkomponenten des Trafos bei den Beschleunigungsbedingungen eines Unfalls. Rita Rüppel, Projektingenieurin am IET, bilanziert: «Die Genauigkeit der Simulationsergebnisse war beim Abgleich mit dem Prototyp sehr hoch.» Die eigens entwickelte Simulationsmethode überzeugte zudem die internationale Fachwelt. Das IET konnte sie an der IEEE CEFC in Annecy, Frankreich, einer internationalen Konferenz für elektromagnetische Feldsimulationen, präsentieren. Nur jeder fünfte Beitrag von Hochschulen
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und Universitäten aus aller Welt wird für die mündliche Präsentation an dieser Konferenz ausgewählt. Mehr Kupfer, weniger Widerstand Das Gewicht, das durch den Ölverzicht entfällt, kompensieren die Forscher mit einem höheren Kupferanteil. Dies reduziert den elektrischen Widerstand der Wicklungen, ergo erhöht sich die Energieeffizienz. Der neue, trockene Trafo ist daher effizienter als das ölbefüllte Pendant. Dank der digitalen Simulation konnten die Expertinnen des IET den idealen Schnittpunkt zwischen Effizienz und Materialeinsatz finden. Der Energiebedarf des Zuges sinkt zwischen fünf und zehn Prozent. Angesichts der Entwicklungssprünge in Informatik und Mikroelektronik mag diese Einsparung bescheiden erscheinen. Jasmin Smajic relativiert jedoch: «Transformatoren und Motoren wurden vor mehr als 100 Jahren erfunden. Solche Maschinen sind nicht mit der Mikroelektronik vergleichbar. Ein Effizienzgewinn von fünf Prozent ist in diesem Bereich ein riesiger Schritt.» Hochgerechnet auf den Jahresstromverbrauch der SBB für den Bahnverkehr bedeutet er eine immense Einsparung. Der neue Trafo ist zudem wartungsarm, da der Ölwechsel entfällt. Das Projekt ist für alle Beteiligten ein grosser Erfolg. Die Industriepartner hielten in ihrem Abschlussbericht für das KTI fest: «Das Resultat erfüllt alle Anforderungen und übertrifft die ursprünglichen Erwartungen und Planungen.» Eigentlich war erst ein Prototyp vorgesehen
gewesen, den man in der Fabrik testen wollte. Bereits im Sommer 2013 konnte er jedoch in einen Zug der Südostbahn eingebaut und unter reellen Bedingungen getestet werden. Das IET gewann mit diesem Projekt den Anerkennungspreis 2014 der Stiftung Futur. Der neue Trafo ist eine Erfolgsgeschichte: ABB und Trasfor erhielten bereits die ersten Bestellungen. Projektpartner Stadler Rail kann künftig noch effizientere und sicherere Züge anbieten. Diese Entwicklung sichert dem Werkplatz Schweiz einen Vorsprung in einem weltweiten 500-Millionen-Dollar-Markt. Das Projekt zeigt, wie sich die Zusammenarbeit zwischen Bund, Hochschulen und Unternehmen bewährt. Das IET mit seinen Expertinnen und Experten demonstrierte erneut, dass sich mit Simulationen die Zeit von der ersten Idee bis zur Markteinführung wesentlich verkürzen lässt. michael.lieberherr@hsr.ch
IET Institut für Energietechnik Das IET Institut für Energietechnik forscht und entwickelt in fünf Fachgebieten: Numerische Simulationen in der Multiphysik, Technische Physik, Thermo- und Fluiddynamik, Elektrische Maschinen sowie Gebäudetechnik. Am IET arbeiten rund 30 Fachspezialistinnen und -spe zialisten.
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Mit Rolls-Royce und Fischer Advanced Composite Components ent wickelte das IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoff verarbeitung einen Filler aus Verbundwerkstoffen für Triebwerke, der an der JEC Europe Composites Show in Paris prämiert wurde.
Schlankere Rolls-Royce-Triebwerke Gion Barandun, IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung
Der kommerzielle Flugverkehr wächst jährlich um mehrere Prozent und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht. 2014 betrug der Auslieferungsrückstand von Airbus total 5559 Flugzeuge, Boeing meldete eine ähnlich hohe Zahl. Die Europäische Union fördert im Rahmen des siebten Forschungsprogramms mit ihrer öffentlich-privaten Partnerschaft «Clean Sky» Entwicklungen, welche die negativen Auswirkungen des Flugverkehrs auf die Umwelt vermindern sollen. Hier kommen faserverstärkte Kunststoffe, sogenannte Composites, ins Spiel. Diese Materialien sind deutlich leichter als konventionelle Werkstoffe. Jedes eingesparte Gramm spart Kerosin. Der Boeing 787 Dreamliner beispielsweise ist zu mehr als 50 Prozent aus solchen Materialien hergestellt. Auch die Triebwerkshersteller setzen für künftige Generationen ihrer Produkte vermehrt auf Composites. Das britische Unternehmen Rolls-Royce – einer der grössten Triebwerkshersteller der Welt – baut im Rahmen von Clean Sky ein komplettes Triebwerk, das solche innovative Materialien einsetzt und neue Technologien verwendet. Ein wichtiges Bauteil sind Luftleitbleche aus Composites, die sogenannten Annulus Filler oder einfach nur Filler. Das IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung der HSR entwickelte zusammen mit Rolls-Royce und der österreichischen Fischer Advanced Composite Components (FACC) ein solches Bauteil in einem dreijährigen Forschungsprojekt. Das preisgekrönte und teilweise patentierte Design spart Gewicht und lässt sich kosteneffizienter herstellen. Das trinationale Forscherteam nimmt in Paris den JEC Award entgegen. 2. und 3. v.l.: Gion Barandun und Markus Henne von der HSR.
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Kleines Bauteil, grosse Wirkung Moderne Triebwerke erzeugen 80 Prozent ihres Schubs durch den sogenannten Mantelstrom, der von den grossen Turbinenschaufeln am Einlass erzeugt wird. Zwischen diesen Schaufeln befinden sich aerodynamische Filler. Sie sind zwar unscheinbar, für den Betrieb jedoch sehr wichtig: Sie stellen eine optimale Strömung sicher, gewährleisten die Abdichtung und müssen dem Aufprall von Fremdkörpern widerstehen, beispielsweise bei Hagel- oder Vogelschlag. Während des Betriebs sind sie hohen zentrifugalen Kräften ausgesetzt. Aktuell bestehen diese Annulus Filler aus Aluminium. Die filigranen Bauteile werden aus Qualitätsgründen aus einem Aluminiumblock gefräst. Die Stückkosten sind daher hoch. Der beste Forschungsantrag In den Europäischen Forschungsprogrammen können Konsortien aus führenden Unternehmen innerhalb der sogenannten Joint Technology Initiatives (JTI) zentrale Forschungs- und Entwicklungsthemen ausschreiben. Rolls-Royce lancierte Anfang 2010 die Entwicklung einer neuen Generation von Fillern in faserverstärkter Kunststoffbauweise. Das IWK und die österreichische FACC haben sich mit dem besten Forschungsantrag gemeinsam gegen acht Bewerber durchgesetzt. In drei Jahren entwickelten die Spezialistinnen und Spezialisten von Rolls-Royce, FACC und IWK gemeinsam die nächste Filler-Generation. Rolls-Royce als Auftraggeberin definierte dabei Anforderungen und Randbedingungen, das IWK konzipierte und legte vor allem Bauteile und Prozesse aus, während die FACC gegen Projektende NullserienFiller herstellte. Von Anfang an herrschte eine inspirierende und dynamische Atmosphäre im internationalen Team. Es ist auch diesem Umstand zu verdanken, dass ein funktionierender Prozess und ein erfolgreiches Bauteil entstanden sind. Das IWK griff auf digitale Simulationen und Optimierungen zurück, um das Bauteil zu entwickeln und den Herstellungsprozess zu optimieren. Daneben führten die Forscher zahlreiche Experimente zur Absicherung durch, um die simulierten Ergebnisse zu bestätigen. Aus diesen Untersuchungen sind insgesamt neun Fachartikel hervorgegangen, die auch an internationalen Konferenzen vorgestellt wurden.
Oben: An diesem Airbus A380 testet Rolls-Royce die Triebwerke der nächsten Generation. Mitte: Das weisse Blech zwischen den Turbinenschaufeln nennt sich Filler und stellt die optimale Strömung sicher. Das an der HSR neu entwickelte Bauteil ist aus modernen Verbundwerkstoffen hergestellt. Unten links: Die sogenannte Preform vor der Injektion des Harzsystems. Unten rechts: Das Resultat des dreijährigen Forschungsprojekts. Der Filler aus Verbundwerkstoffen erfüllt alle Anforderungen, zudem ist er leichter und günstiger.
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Mehrere Vorteile dank neuen Materialien Die Projektziele waren klar definiert und ebenso herausfordernd: Der neue Filler sollte mindestens 30 Prozent weniger wiegen. Er musste trotzdem allen mechanischen Anforderungen genügen. Und er durfte nicht mehr kosten als die gegenwärtige Aluminiumlösung. Ein Triebwerk benötigt 20 Filler, hochgerechnet liegt der Bedarf bei mehreren 100 bis 1000 Fillern pro Jahr. Dies ist eine hohe Stückzahl für faserverstärkte Kunststoffbauweisen: Die Herstellung ist derzeit wenig automatisiert und erfordert viel Handarbeit. Gelingt es, die Komponenten im Bereich des Triebwerkseinlasses durch faserverstärkte Kunststoffbauteile zu ersetzen, potenziert sich der Leichtbaueffekt. Leichtere Schaufeln und Filler führen dazu, dass auch die Triebwerkshülle leichter gebaut werden kann – eine Gewichtsersparnis von bis zu 300 kg pro Triebwerk wäre damit möglich. Die Filler und die Turbinenschaufeln sitzen auf der rotierenden Welle des Triebwerks – hier lohnt sich die Gewichtseinsparung umso mehr. Denn damit lässt sich die rotierende Masse verringern.
Gion Barandun präsentiert den neuen Filler (unten). Der herkömmliche Filler (oben) wird bislang aus einem Aluminiumblock gefräst.
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Einschlag verhindern Ein weiterer positiver Aspekt: Sollte sich im Betrieb ein Filler beispielsweise durch Vogelschlag lösen, beschädigt dieser dank seines spröden Versagensverhaltens weniger an der restlichen Triebwerksstruktur als konventionelle Filler. Der Composite-Filler zersplittert beim Aufschlag in kleinere Stücke. Ein Aluminium-Filler hingegen löst sich in einem Stück ab und schlägt wie ein Wurfgeschoss in die Triebwerkshülle ein. Dank dieser Eigenschaft der Composite-Filler lässt sich die Umhüllung leichter bauen.
Der Composite-Filler überzeugt auch kostenseitig. Obwohl bei der Produktion der neuen Filler noch einiges an Handarbeit notwendig ist, sind die Herstellungskosten niedriger als bei der aus einem Block gefrästen Aluminium-Variante. Da die Schnittstellen identisch sind, wäre es sogar möglich, in bestehenden Triebwerken die Aluminium-Filler durch Faserverbundbauteile zu ersetzen. Rolls-Royce baute im Sommer 2014 die ersten produzierten Teile in ein Triebwerk eines Testflugzeugs ein. Nun überprüft der Turbinenbauer die Filler endgültig auf ihre Tauglichkeit. Mit dem Einsatz in der Serie ist frühestens im nächsten Jahrzehnt zu rechnen. gionandrea.barandun@hsr.ch
Auszeichnungen An der internationalen JEC Europe Composites Show in Paris setzte sich das IWK zusammen mit seinen Partnern FACC und Rolls-Royce ge gen zahlreiche weltweite Mitbewerber durch. Das Konsortium gewann für den gemeinsam entwickelten Annulus Filler einen der wichtigs ten internationalen Preise im Composite-Sek tor: den begehrten JEC Award in der Kategorie «Aeronautics». Auch die Stiftung zur Förde rung und Unterstützung technologieorientier ter Unternehmungen Rapperswil (Futur) prä mierte im Frühling 2014 das Projekt als eines von zwei herausragenden Forschungsprojek ten der HSR mit einem Innovationspreis.
Sprachkompetenz ist wichtig für die Integration von Studierenden, aber Verständnis für einander und respektvoller Umgang miteinander noch mehr.
Die HSR als Integrationsmotor Stefan Kammhuber, IKIK Institut für Kommunikation und Interkulturelle Kompetenz
Technische Studiengänge sind für Studierende mit Migrationshintergrund häufig attraktiv, da sie weniger sprachbezogen sind und die jungen Leute mit ihnen karriereförderliche Qualifikationen erwerben können. Für eine technische Hochschule ist es mit Hinblick auf einen künftigen Ingenieurmangel wichtig, diese Zielgruppe mit ihren besonderen Biografien ebenso gut auszubilden wie die anderen Studierenden. Das IKIK Institut für Kommunikation und Interkulturelle Kompetenz an der HSR hat deshalb zusammen mit dem Institut für Gender und Diversity der FHO im Rahmen des SBFI-Bundesprogramms «Chancengleichheit» ein Forschungsprojekt durchgeführt, in dem untersucht werden sollte, wie Studierende mit Migrationshintergrund ihr technisches Studium erleben. Was nehmen sie als förderlich oder hemmend für ihren Studienerfolg wahr? Welche Massnahmen wären allenfalls zu ergreifen? Als Praxispartner unterstützte der Kanton St. Gallen mit dem Kompetenzzentrum Integration und Gleichstellung das Projekt. Kommunikationsbarriere Mundart Die Datenauswertung erbrachte das erfreuliche Ergebnis, dass diese Studierenden die HSR als einen Ort betrachten, an dem weitestgehend Chancengleichheit herrscht. Im Gegensatz zum Alltag ausserhalb der Hochschule spielt die Herkunft keine besondere Rolle. Hier scheint die HSR eine offene Kultur geschaffen zu haben. Allfällige Integrationsschwierigkeiten erleben Bildungsausländer, also jene mit einer ausländischen Studienberechtigung, stärker als Bildungsinländer. Das hat häufig sprachliche
Gründe. Wenn beispielsweise Studierende und auch Dozierende Mundart sprechen, führt dies zu Verständnisproblemen und teilweise zum Ausschluss aus Gruppen. Weibliche Studierende mit Migrationshintergrund berichteten häufiger von Integrationsschwierigkeiten und Diskriminierungserlebnissen als männliche. Sie erklären sich dies aufgrund der mehrfachen Minderheitensituation an einer technischen Hochschule. Allfällige kulturelle Unterschiede, wie zum Beispiel im Argumentations- und Diskussionsstil, werden von manchen Studierenden aber auch bewusst produktiv genutzt, um beispielsweise Einfluss auf das Projektteam nehmen zu können. Überraschende Eigenwahrnehmung Die Befragten halten spezifische Massnahmen für Studierende mit Migrationshintergrund nicht für zielführend, da sie sich sonst ausgestellt fühlen würden. Allerdings ist ihnen daran gelegen, dass sich alle Studierenden und Dozierenden mehr mit unterschiedlichen kulturellen Denkund Handlungsweisen auseinandersetzen. Überraschend für das Projektteam war allerdings die Tatsache, dass alle Studierenden mit Migrationshintergrund, auch wenn sie in der Schweiz geboren und Schweizer Staatsangehörige waren sowie akzentfrei Mundart sprachen, sich selbst häufig als «Ausländer» betitelten – ein Faktum, das bei der Präsentation der Studienergebnisse auf internationalen Konferenzen beispielsweise bei kanadischen oder US-amerikanischen Kolleginnen für grosses Erstaunen sorgte. stefan.kammhuber@hsr.ch
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Eine koffeinhaltige Erfolgsgeschichte: Nach jahrelanger Zusammen arbeit hat die Wattwiler Cekatec das HSR Spin-off Econovis über nommen. Econovis wurde mit einer Energiesparfunktion für Kaffee maschinen bekannt.
HSR Hightech-Startup schlägt das nächste Kapitel auf Simone Wyder, Redaktion
Die Econovis trimmte die Delizio-Kaffee maschinen aufs Stromsparen.
Seit Anfang Jahr hat sich die Anzahl Arbeitskollegen der beiden HSR Elektrotechnikabsolventen Marco Pfister und Claudio Foscan verzwanzigfacht. Statt in ihrem kleinen Büro in Rapperswil arbeiten sie nun im Wattwiler Glasgebäude der Cekatec zusammen mit über 60 Mitarbeitenden. Der Engineering- und Produktionsdienstleister Cekatec ist bekannt für die Entwicklung und Herstellung elektromechanischer Geräte für den Haushalt oder die Bauindustrie und hat jahrelang auf die Dienstleistungen des HSR Spin-offs gezählt.
Der Tüftler und der Verkäufer Der extrovertierte Marco Pfister und der findige Claudio Foscan waren die ideale Kombination für ihr vor sechs Jahren gegründetes HSR Spin-off Econovis. Während sich Entwicklungsleiter Claudio Foscan auf Embedded Systems und Robotics spezialisierte und an innovativen Lösungen tüftelte, brachte Vertriebsleiter Marco Pfister die Produkte an den Mann. «Unser Team ergänzte sich perfekt. Genau diese unterschiedlichen Stärken machten unseren Erfolg aus», erklärt Marco Pfister. Die Econovis Engineering AG entstand aus einem HSR Institutsprojekt. Die Stiftung Futur hat die Unternehmensgründung gefördert. Das unabhängige Technologie- und Beratungsunternehmen für massgeschneiderte Produktinnovationen beschäftigte in Spitzenzeiten sechs Mitarbeiter. Ein besonderer Schwerpunkt der Econovis war die Entwicklung von innovativen Energiesparlösungen bei Elektronikkomponenten und -geräten, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Zu Beginn stellten sie vor allem Elektronikteile für das Migros-Unternehmen Delica her. Die grösste Kaffeerösterei der Schweiz bietet ein Kapselsystem für verschiedene Kaffee- und Teesorten an. Erfolgreich mit stromsparenden Kaffeemaschinen Kaffeemaschinen zählten zu den heimlichen Stromfressern in Schweizer Haushalten. Dank der von Econovis entwickelten Abschaltautomatik reduzierte sich der Energieverbrauch im Standby-Modus auf ein Minimum. Das Modell Delizio Compact Automatic benötigt bis zu 100-mal weniger Strom im Standby-Modus als bisherige Kapselmaschinen. Das innovative, patentrechtlich angemeldete Energiesparkonzept wurde in Zusammenarbeit mit der Econovis Engineering AG und der HSR Hochschule für Technik in Rapperswil entwickelt. Kompetenzen bündeln Am 1. Januar 2014 übernahm die Cekatec ihren langjährigen Geschäftspartner Econovis mit den beiden Gründern und einem Mitarbeiter. «Das Econovis-Team fügt sich perfekt bei uns ein. So können wir Kompetenzen bündeln und unser Unternehmen für die Zukunft fit machen», freut sich Geschäftsführer Stefan Jud. Die Übernahme schliesst beim Engineering-Dienstleister Cekatec
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Claudio Foscan und Marco Pfister, die Firmeninhaber des HSR Spin-offs Econovis, wurden von der Cekatec in Wattwil übernommen. Hier entwickelten sie eine autonome Energie versorgung aus Brennstoffzellen für die Minibars in SBB-Zügen.
eine Lücke. Mussten sie früher die Entwicklungsleistung einkaufen, haben sie nach der Fusion mit Elektronik-Entwicklungsleiter Claudio Foscan und dem passionierten Verkäufer Marco Pfister das Know-how im eigenen Haus. Der Econovis-Projektleiter Lars Kamm hat bei der Cekatec weiterhin den Bereich Antriebstechnik unter sich und arbeitet an der HSR im IMES Institut für Mikroelektronik und Embedded Systems. Inzwischen hat sich die Cekatec zudem auf Energie systeme und Brennstoffzellen spezialisiert. Entwicklungsleiter Claudio Foscan hat bereits Verstärkung in Form von zwei weiteren Elektroingenieuren erhalten, einer davon ebenfalls ein HSR Absolvent. Vorteile für beide Seiten Auch für die beiden HSR Absolventen und Econovis-Geschäftsführung bringt der Deal vor allem Vorteile. Claudio Foscan schätzt die neue Herausforderung und die Nähe zur Produktion: «Nach sechs Jahren in einem kleinen Team ist es interessant, in den Gesamtprozess involviert zu sein und den ganzen Produktlebenszyklus zu verfolgen. Auch dass die Schnittstellen zwischen der Elektronik und der Mechanik unter einem Dach sind, vereinfacht vieles.» Die Entscheidungswege seien jedoch länger geworden. «Plötzlich kann ich ein technisches Detail nicht mehr selbst entscheiden», gibt Claudio Foscan zu. Auch Marco Pfister hat nun etwas andere Aufgaben. Er schätzt aber seine spannende Position als Leiter Vertrieb und Marketing sowie als Mitglied der Geschäftsleitung: «Als Key Account Manager betreue ich bestehende
Kunden und akquiriere neue. Auch Reisen ins Ausland sind da notwendig, was natürlich besonders interessant ist.» Dem Kaffee bleiben die beiden treu, wenn auch im erweiterten Sinn. Seit Anfang Jahr sind elf Elvetino-Kaffeewagen in SBB-Zügen auf der Strecke zwischen Romanshorn und Genf unterwegs, welche die Cekatec entwickelt hat. Die Kaffeewagen gewinnen ihre Energie aus Wasserstoff-Brennstoffzellen. Dank dieser unabhängigen Energieversorgung kann der Minibar-Mitarbeitende mit einer Kapselmaschine zur Freude der Passagiere qualitativ hochwertigen Kaffee frisch im Zug zubereiten. simone.wyder@hsr.ch
Stiftung zur Förderung und Unterstützung technologieorientierter Unternehmungen Rapperswil (Futur) Futur ist eine in Rapperswil-Jona verankerte Stiftung. Im Zentrum der Stiftungsarbeit steht die bessere Nutzung des an der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) vorhandenen Potenzials im Bereich des Technologietrans fers. Ausserdem fördert die Stiftung den per sönlichen Austausch zwischen Jungunterneh merinnen und -unternehmern sowie jungen ausländischen Künstlerinnen und Künstlern.
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Neues Studentenwohnheim: Bezugsbereit und ausgebucht Eva Tschudi, Redaktion
Pünktlich zum Start des Herbstsemesters ist das neue Studentenwohnheim fertig gebaut worden. In einer sehr kurzen Zeit, wie Regierungsrat Stefan Kölliker an der Einweihung anerkennend vermerkte. Tatsächlich wurde die erste Weiche im Werdegang des Studentenheims erst vor drei Jahren gestellt, als die Kirchbürgerversammlung der evangelisch-reformierten Kirche Rapperswil-Jona den Baurechtsvertrag zum Grundstück an der Oberseestrasse 99 in Jona genehmigte. Anschliessend wurde ein zweistufiger Architekturwettbewerb ausgeschrieben. Eine Jury wählte im Sommer 2012 das Siegerprojekt aus. Im März 2013 erfolgte der Spatenstich und heute sind alle Zimmer bereits vergeben. Private Finanzierung Die sehr schnelle Baurealisierung war auch deshalb möglich, weil die Bauherrin – die Stiftung zur Förderung der HSR – unermüdlich Spenden für das privat finanzierte Haus sammelte. Stiftungsratspräsident Otto Hofstetter verdankte die grosszügigen Spenden der Ernst Göhner Stiftung, der Firma Geberit, der St. Galler Kantonalbank, des Elektrizitätswerks Jona-Rapperswil, der Firma Oberholzer Bauleistungen, des Verbands Swiss Engineering STV sowie eines privaten Gönners, der anonym bleiben möchte. Die Stiftung hat ebenfalls bedeutende Beträge von weiteren Privatpersonen, von HSR Angehörigen sowie von Ehemaligen erhalten und sich darüber sehr gefreut. Das Studentenwohnheim ergänzt den Campus als Arbeits-, Freizeit- und Wohnstätte. Die räumliche Nähe zu den Lehr- und Forschungsgebäuden, den Labors, der Bibliothek und der Mensa fördert die soziale und kulturelle Nähe, den Geist der HSR. Am Eröffnungstag, der zugleich Die Gäste der Eröffnungsfeier lassen sich von der Atmosphäre des Hauses verzaubern.
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Tag der offenen Tür war, besichtigten nicht nur Anwohnerinnen und Anwohner mit potenziellem Studiennachwuchs oder Personen aus der Region das moderne Wohnheim. Auch etliche Studentinnen und Studenten konnten den Bezugstermin nicht abwarten und wollten «ihr» Zimmer den Eltern, Geschwistern und Freunden zeigen. Lichte Zimmer, attraktives Zusammenleben Das Echo der Besucherinnen und Besucher fiel durch und durch lobend aus. Manch einer erinnerte sich an seine Studienzeiten und bedauerte, nicht mehr im Studienalter zu sein, wie zum Beispiel HSR Rektor Hermann Mettler: «Wenn ich nochmals zwanzig wäre, würde ich hier studieren wollen – wegen des Studentenwohnheims.» Die positive Ausstrahlung des neuen Gebäudes ist in der Fokussierung der Architekten auf Netzwerk und Verflechtung begründet. Daher nannten sie ihr Projekt «Plexus», was ein Netzwerk oder eine Verflechtung von Venen, Arterien, Lymphgefässen oder Nervenbahnen in einem Organismus bezeichnet. Das Gebäude erschliesst sich von der Mitte aus – vom Lichthof – über fünf Etagen, wobei die offenen Gänge asymmetrisch versetzt sind und einen Überblick über das studentische Leben in den öffentlichen Räumen des Hauses ermöglichen. Privatsphäre finden die Studierenden in ihren lichten Zimmern, die über grosse Fenster den Kontakt zur Umgebung vermitteln. Das Studentenwohnheim wurde vom Totalunternehmer W. Rüegg aus Kaltbrunn, vom Architekturbüro Rüegg Architekten aus Rapperswil und von Ziegler und Partner Architekten realisiert. Ihr Projekt «Plexus» wurde aus sieben eingereichten Projekten ausgewählt.
Oben: Der Tag der offenen Tür lockte Besucher und Besucherinnen aus nah und fern herbei. Unten links: HSR Studenten führen Gäste in Rundgängen durch ihr neues Zuhause. Unten Mitte: Im Frühling wird ein Kirschgarten nach einem studentischen Konzept der Landschaftsarchitektur gepflanzt. Unten rechts: Pünktlich zum Herbstsemester eröffnet – Regierungsrat Stefan Kölliker, Stiftungsratspräsident Otto Hofstetter, Rektor Hermann Mettler.
«Wir wollten die maximale Vernetzung.» Interview mit Andreas Rüegg (AR) und Christof Wissmann (CW) von Rüegg Architekten AG, Rapperswil, und Marcel Rüegg (MR) von W. Rüegg AG, Kaltbrunn. Inwiefern ist ein Studentenwohnheim ein besonderer Bau? CW: Die konzeptionelle Erarbeitung stand im Zentrum und wir wussten, dass wir anderen Ansprüchen als dem konventionellen Wohnungsbau gerecht werden müssen. AR: Wir waren in der zweiten Stufe die einzigen Bewerber, die alle Räumlichkeiten unter ein Dach kompakt in ein Haus gepackt haben: Zimmer, Wohnküchen, Sanitäranlagen und Aufenthaltsräume. MR: Trotz des engen Budgets sollte das Studentenwohnheim so viel Komfort wie möglich bieten und in guter Qualität gebaut sein. Deshalb sind alle Oberflächenmaterialien robust und beständig gewählt worden.
Sie bauten an schönster Lage in Jona. Was bedeutete das für Sie? AR: Wir projektierten in einer Zone für öffentliche Bauten und das stellt sehr hohe Ansprüche an die Architektur und die Nutzung. Ein schonender Umgang mit dem Land stand dabei im Zentrum, ebenso der Wunsch, alle Studierenden in einem Haus unterzubringen und damit eine maximale Vernetzung unter ihnen zu ermöglichen. CW: Die freistehende Disposition innerhalb der parkartigen Anlage erlaubt weiterhin Durchsichten zwischen den Gebäuden. Das Haus fügt sich in die benachbarte park artige Situation der Schulanlage Weiden und orientiert sich gleichzeitig an den Wohnbauten des Siedlungsrandes. Welches war Ihr persönliches Highlight? MR: Erstens der Telefonanruf des Stiftungsratspräsidenten Otto Hofstetter, der uns mitteilte, dass wir gewonnen ha-
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ben. Und weiter die Einweihung, die Übergabe an die Bauherrschaft und die Wertschätzung und Freude des Rektors Hermann Mettler. Ausserdem die enge Zusammenarbeit in der Baukommission und mit den Handwerkern. AR: Als das Haus am Tag der offenen Tür von Besucherinnen und Besuchern belebt wurde und wir sahen, dass das Konzept funktioniert. Die Leute haben sich zugewinkt, ohne dass sie einander kannten. Ein sehr emotionaler Augenblick. CW: Nachdem das 40 m² grosse Oblicht montiert und das Gerüst entfernt worden war, durchflutete das Licht zum ersten Mal das ganze Haus. Gab es besondere Herausforderungen? MR: Die Kosten und der enge Zeitrahmen mussten eingehalten werden. Das Wetter hat uns zum Glück in die Hände gespielt. Rechts: Das Realisierungsteam Andreas Rüegg, Tobias Ziegler, Christof Wissmann, Marcel Rüegg. Unten: Eine Wohngruppe lädt zum Lernen, Plaudern und Kochen ein.
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Alle: Wir haben sehr viel Sorgfalt in das eingereichte Konzept samt Planung investiert, und das hat sich später ausbezahlt. Denn die bei der Projekteingabe erarbeitete Detailtiefe hat die eigentliche Projektplanung massgeblich verkürzt. Im Prinzip haben wir das Projekt so ausgeführt, wie wir es im Wettbewerb eingereicht haben. Welches ist Ihr Lieblingszimmer? AR: Eins in der Nordwohngruppe mit Blick ins Grüne und auf den Kirchturm. MR: Ich bevorzuge eines im Südosten mit Blick vom Speer bis zum Zürichsee. CW: Ich nähme jedes Zimmer, denn die abgeschlossenen Wohngruppen, ob zu viert oder zu sechst, sind ein wahrer Luxus. Als ich studierte, teilte ich eine Etage mit 16 weiteren Studenten. (lacht) eva.tschudi@hsr.ch
Ein Presta-Mitarbeiter fixiert das Lenkgetriebe der Studierenden auf dem Prüfstand.
Neue Lösungen für AutomobilLenkgetriebe Simone Wyder, Redaktion
Das Lenkgetriebe eines Automobils formt die Drehbewegung des Lenkrads in eine lineare Bewegung um und überträgt diese auf die Vorderräder. Der grosse Zulieferer der Automobilindustrie und Technologieführer bei Lenksystemen, die ThyssenKrupp Presta AG aus Eschen in Liechtenstein, beauftragte die HSR Studierenden in Maschinentechnik | Innovation, neue Konzepte für mechanische Lenkgetriebe zu entwickeln. Stabil, sicher und leise sollte das neue Lenkgetriebe sein sowie kostengünstig in der Herstellung. Zehn Gruppen à sechs Studierende machten sich vor einem Jahr an die Arbeit. Student Andreas Schlittler erklärt: «Am Anfang wurden wir ins kalte Wasser geworfen. Wir mussten uns zuerst in die Grundlagen einlesen. Später, bei der CADKonstruktion und beim Festigkeitsnachweis, konnten wir unser theoretisches Wissen dann aber auch gleich in die Praxis umsetzen.» Der Leiter Vehicle Dynamics and Testing bei Presta, Kristof Polmans, war von der schnellen Auffassungsgabe der Studierenden beeindruckt: «Das Lenkgetriebe ist ein komplexes Produkt, das man nicht in der Schule kennenlernt. Die Studenten haben die Technik rasch verstanden und gesehen, wo die Probleme liegen könnten.» Nach der Ideensuche und der fertigungsgerechten Konstruktion bestellten die Studierenden ihre benötigten Teile. Die HSR Werkstatt und die Lehrlingswerkstatt von
Presta fertigten die Einzelteile. Da die Termine und das Budget sehr gut eingehalten wurden, war es bis auf eine Ausnahme möglich, alle Lenkgetriebe zu bauen. Eine Gruppe konnte wegen Lieferschwierigkeiten eines externen Lieferanten ihren Prototyp leider nicht realisieren. Testfahrt mit dem eigenen Lenkgetriebe «Dieses Projekt ist für die Studierenden ein wichtiger Meilenstein, da sie den ganzen Entwicklungsprozess mitgemacht haben – von der Ideenfindung über Design und Teilebestellung, Kostenberechnung bis hin zu Aufbau und Inbetriebnahme», resümiert der betreuende Professor Theodor Wüst. Auch Student Thomas Bucher ist zu frieden: «Wir haben aus einer Idee einen funktionierenden Prototyp erstellt, den wir in ein Serienfahrzeug des 1er BMWs einbauen konnten. Da sind wir einen grossen Schritt vorwärtsgekommen.» Die Testfahrt auf dem Presta-Areal habe ihm am meisten Spass gemacht. Die Kreativität der Studierenden gefällt Kristof Polmans besonders gut: «Es hat unglaublich viele verschiedene Lösungsansätze mit tollen Ideen gegeben.» Es seien auch neue Ideen aufgetaucht, an die er selber gar nicht gedacht hätte. Diese Lösungsvielfalt sei für ihn ein Anstoss für Innovationen in der Produktentwicklung und vielleicht ziehe es den einen oder anderen Studenten nach seinem Abschluss ja zu Presta. simone.wyder@hsr.ch
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AKTUELLES PREISE UND AUSZEICHNUNGEN
Zürcher Mobilität der Zukunft: HSR Studierende ausgezeichnet
MSE-Absolvent gewinnt zwei Preise für seine Masterarbeit
Die Studierenden der HSR Raumplanung belegen die ersten drei Plätze beim Jubiläumswettbewerb des Zürcher Amts für Verkehr. Den ersten Preis erhält Aurélie Dubuis für ihre Projektarbeit «Umgang mit grossen Fussgängermengen» im Masterstudiengang, Vertiefung Spatial Development and Land scape Architecture. Sie entwickelte planerische Massnahmen, mit denen an Orten mit regelmässig grossen Fussgängermengen die Ver-
Für seine Masterarbeit «Beton mit Schaumglasgranulat – eine Alternative in der Leicht-/Dämmbetontechnologie» erhielt der MSE-Absolvent Rocco Schmidt zwei Preise. Er gewann den Anerkennungspreis der FEB Fachgruppe für die Erhaltung von Bauwerken der SIA. Die Jury würdigt seine Grundlagenarbeit über die im Fachbereich der Bauwerkserhaltung eingesetzten Baustoffe. Zudem erreichte er den dritten Platz beim Zuger Wissenschaftspreis. Die Zuger Stiftung für Wirtschaft und Wissenschaft will Studierende motivieren, neue Pro-
kehrsqualität verbessert werden kann. Der zweite Preis (David Häggi) und der dritte Preis (Dario Erismann / Dominik Schärer) wurden an Bachelorstudenten verliehen, die sich mit dem Thema «Velobahnen» beschäftigten. Velobahnen sind möglichst hindernisfreie und breite Velorouten, die in Dänemark und den Niederlanden bereits etabliert sind und deren Einsatz im Kanton Zürich geprüft werden soll.
Rocco Schmidt, zweifacher Gewinner
dukte, Anlagen und Verfahren zu entwickeln, und prämiert die Spitzenleistungen von jungen Wissenschaftlern, Querdenkern und Vi sionären. www.zuger-wissenschaftspreis.ch
WIRTSCHAFTSINGENIEURWESEN
Erfolgreicher Start des neuen Studiengangs
Preisträger von links nach rechts: Jack Abbott, ZHdK; Dario Erismann, Dominik Schärer und David Häggi, HSR; auf der Leinwand: Aurélie Dubuis, HSR
Mitte September begannen über 40 Studierende ihr Studium im neuen Bachelorstudiengang Wirtschaftsingenieurwesen. Der neue Studiengang ist klar auf die produzierende Industrie ausgerichtet, welche Fachleute braucht, die Ingenieurwissen und betriebs-
HSR Team erreicht 5. Platz an der Eurobot-WM 2014 Nachdem die Roboter der HSR bereits an der Eurobot Schweizermeisterschaft sehr zuverlässig funktioniert hatten, wurden sie von vier Studenten aus den Bachelorstu dien gängen Elektrotechnik und Maschinentechnik | Innovation für die WM nochmals optimiert. An den Eurobot-Weltmeisterschaften in Dresden haben die angehenden Ingenieure unter 27 Teilnehmern den fünften Platz erkämpft. Das Wettkampfsthema Prehistobot stellte Aufgaben wie Mammut jagen und Mit-Netzen-Einfangen sowie Früchtesammeln. Das HSR Team hat diese Aufgaben ebenso wie kleinere Schwierigkeiten mit guten Ideen und grossem Einsatz gelöst.
Das Team IceHSR erkämpfte sich unter 44 Mannschaften den 5. Platz.
wirtschaftliche Kenntnisse vereinen. Wirtschaftsingenieure verbinden die Erfindungsgabe des Ingenieurs mit der Stärke der Betriebs- und Volkswirtschafter. Die ersten Absolventinnen und Absolventen werden 2017 abschliessen.
Microsoft Azure for Research Award Das Microsoft Innovation Center Rapperswil der HSR hat einen Microsoft Azure for Research Award erhalten. Prof. Dr. Henrik Nordborg und sein Team aus dem IET Institut für Energietechnik entwickeln eine cloudbasierte Software, um Lichtbögen in Hochspannungsanlagen zu simulieren. Lichtbögen können grosse Schäden anrichten. Dank dieses Tools soll sich die Simulationszeit um mindestens den Faktor 100 reduzieren, indem es die Berechnungen auf Dutzende bis Hunderte Prozessoren der MicrosoftAzure-Umgebung verteilt. Typische Simulationen verwenden 100 oder mehr Prozessorkerne und dauern mehrere Stunden.
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AKTUELLES IDEENWETTBEWERB
Wie sieht die Schweiz im Jahr 2035 aus? Das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) lancierte Anfang April den Ideenwettbewerb «Morgen? Die Schweiz» und lud fünf Fachhochschulen ein, ihre Ideen bis Mitte September einzureichen. Mit dabei ist auch die HSR. In einer Serie von Workshops er arbeiten die Studierenden des Bachelorstudiengangs Raumplanung sowie Studierende des Masterstudiengangs, Vertiefung Spatial Development and Landscape Architecture ihre persönlichen Szenarien für die Schweiz von morgen. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Schweiz der Zukunft von denjenigen denken zu lassen, die unser Land in zwei Jahrzehnten aktiv gestalten werden. Die HSR bildet mit Raumplanung und Landschaftsarchitektur einen Teil dieser zukünftigen Berufsleute aus.
KARRIERE GESTALTEN
BESSER PROGRAMMIEREN
Lange Nacht der Karriere am 13. November 2014 an der HSR
Die HSR partizipiert am mit 3,6 Millionen Euro dotierten EU-Forschungsprojekt REPARA
Einen ganzen Abend lang können sich Studierende und Alumni an ihrer Hochschule mit der beruflichen Zukunft beschäftigen, Ideen sammeln, Arbeitgeber von einer anderen Seite kennenlernen, Kontakte knüpfen, sich in Sachen Bewerbung fit machen – und dies in einem lockeren und vergnüglichen Rahmen. Die Teilnehmenden erwartet ein abwechslungsreiches Programm aus Bewerbungs-Fotoshootings, CVChecks, Interviewtrainings, Image-
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Studierende des MSE nehmen auf Einladung von Bundesrätin Doris Leuthard am Ideenwettbewerb «Morgen? Die Schweiz» teil. Die Ergebnisse werden im November 2014 präsentiert.
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beratung, Einblicken in Karrierewege, Alumni Lounges, Workshops, Career Speed Datings, Karrieregames, Essen und Getränken und einer anschliessenden Studierendenparty. Die Lange Nacht der Karriere (LNdK) am 13. November 2014 ist bewusst keine klassische Jobmesse, sondern eine nicht alltägliche Veranstaltung in einem anregenden Rahmen. Sie ist eine gemeinsame Veranstaltung der Career Services der ETH, der Universitäten Basel, Zürich und St. Gallen sowie der Hochschule Luzern, der FHS St. Gallen und der HSR. Das Team LNdK, an der HSR vertreten durch Ingrid Vettiger, konnte innovative Arbeitgeber als Sponsoren und Partner gewinnen, die hinter der Idee stehen und den Abend bereichern werden. www.lndk.ch
Moderne Computersysteme vereinen verschiedene Arten von zusätzlichen Grafik- oder Signalprozessoren, um die Rechenleistung zu steigern. So können physikalische Begrenzungen wie beispielsweise der übermässig steigende Energieverbrauch und die damit notwendige Kühlung umgangen werden. Die bestehenden Programmiermodelle stammen jedoch oft aus einer Zeit, in der ein Prozessor alles berechnete. Im Projekt REPARA erfor-
schen die beteiligten Projektpartner automatisierte Werkzeuge und Methoden, um diese neuen, heterogenen Architekturen mit unterschiedlichen Prozessoren besser zu adressieren. Ziel des mit 3,6 Millionen Euro dotierten Forschungsprojekts REPARA ist es, die Entwicklungskosten für Advanced Computing erheblich zu reduzieren. Das IFS Institut für Software der HSR forscht mit Hochschulen und Industriepartnern aus fünf Ländern. Es bringt insbesondere Expertise in der Entwicklung von Refaktorisierungswerkzeugen für C++ mit. Refaktorisierung bezeichnet die Strukturverbesserung von Programmcode, um diesen zu verbessern und zu vereinfachen. Das Forschungsprojekt ist Teil des siebten Forschungsprogramms der Europäischen Union. http://www.repara-project.eu
AKTUELLES KULTUR
AGENDA
Herbstausstellung Textilaltro: Gebirgszug und Wasserlauf Die drei jungen Frauen, die soeben an der Hochschule Luzern im Fach Textildesign ihren Bachelor abgeschlossen haben, sind den Medien längst bekannt: Cornelia Stahl, Emanuela Zambon und Sabina Brägger. Sie werden ihre Werke vom 17. Oktober bis am 28. November der HSR Galerie ausstellen. Verfügt frau über Kreativität zum Besonderen, so verfängt sich ein Gebirgszug im textilen Entwurf, entfaltet er sich zu Stoff: bedruckt, gestrickt, beschichtet oder col lagiert – die Werke von Cornelia Stahl und Emanuela Zambon. Sabina Brägger erzeugt aus einem Abfallprodukt durch eine raffinierte Verarbeitung Fischleder. Die Haut des Störs präsentiert sich in dieser Form als trendiges Material in Lifestyleprodukten – zu 100 Prozent Schweizer Design.
Lassen Sie sich von den drei Künstlerinnen betören und staunen Sie über Erfindergeist und Innovation. www.textilalro.hsr.ch stillt Ihre Neugier. Edith Villinger Phyllit: Cornelia Stahl und Emanuela Zambon www.zambonstahl.ch Stör – Fischleder swissmade: Sabina Brägger www.sabinabraegger.ch Vernissage: Fr, 17. Oktober 2014, 17–20 Uhr Ausstellungsdauer: 17. Oktober bis 28. November 2014 Öffnungszeiten: Montag–Freitag, 9.30–18 Uhr
19.9.2014 8. UNIGIS-Tag Schweiz: Alltagslandschaften GIS-Interessierte treffen sich an der HSR. Thema des diesjährigen UNIGIS-Tages sind Alltagslandschaften. www.hsr.ch/GIS-Aus-und-Weiterbildung-a.7602.0.html 29.10.2014 ILF-Tagung 2014: FreiRaumZeit Welche Nachfrage nach Landschaft und Freiraum besteht in der Bevölkerung? Welche Antworten kann die Landschaftsarchitektur darauf geben? Die ILF-Tagung 2014 betrachtet diese Fragen auf verschiedenen Massstabsebenen, vom kleinräumigen Naherholungsgebiet bis zur grossflächigen Erholungslandschaft. www.ilf.hsr.ch > Veranstaltungen 5.11.2014 Trends in der dezentralen Energieversorgung Die HSR präsentiert am Forum Energieforschung Trends in der dezentralen Energieversorgung. Schwerpunkte bilden dabei Kleinwindanlagen, Hybridkollektoren und Power-to-Gas-Lösungen. www.rosenkranz-geu.ch 8.11.2014 Bachelor-Infotag Die Prorektorin Prof. Dr. Margit Mönnecke präsentiert persönlich die vielen Vorzüge der HSR. Auf den Rundgängen durch die Schulräume und Labors stellen sich die einzelnen Studiengänge vor. www.hsr.ch/infotag 13.11.2014 Lange Nacht der Karriere Die Lange Nacht der Karriere bietet Studierenden, Absolventinnen und Absolventen die Möglichkeit, mit Unternehmen der verschiedensten Branchen und ihren Vertreterinnen und Vertretern in einer ungezwungenen Atmosphäre in Kontakt zu treten. www.lndk.ch
15.11.2014 RobOlympics Roboterwettbewerb an der HSR für Schüler und Lernende. www.robolympics.ch 18.11.2014 Windkraft und Landschaftsschutz Vortrag von Raimund Rodewald, Geschäftsleiter Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, und Diskursbeitrag durch Andy Imfeld, Biobauer und Verwaltungsrat Altaventa. www.ilf.hsr.ch > Veranstaltungsreihe Energielandschaften 27.11.2014 Zukunft Sihlsee – Speicherwerk und Erholungsraum? Podiumsgespräch mit Bruno Frick, alt Ständerat, Einsiedeln, Remo Bianchi, Amt für Natur, Jagd und Fischerei ANJF, Schwyz, und Andreas Eggimann, SBB AG, Infrastruktur. www.ilf.hsr.ch > Veranstaltungsreihe Energielandschaften 4.12.2014 Kleinkraftwerke und Energiewende Pro-und-Kontra-Diskussion zwischen Jakob Bücheler, Nationalrat St. Gallen und Präsident Interessenverband Schweizerischer Kleinkraftwerk-Besitzer ISKB, und Christopher Bonzi, WWF Schweiz. www.ilf.hsr.ch > Veranstaltungsreihe Energielandschaften 22.1.2015 IPEK/VPE Swiss: Workshop für Anwender Elektromagnetische Felder in der alltäglichen Produktentwicklung. www.swiss-vpe.ch
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AKTUELLES PRENEZ PLACE MESDAMES!
KOMPETENZ IN KUNSTSTOFFEN
Laufbahnplanung für angehende Ingenieurinnen
Ein neues Kompetenzzentrum an der HSR: Kunststoffe im Bauwesen
Gegen Ende des Studiums lohnt es sich, sich Gedanken über die zukünftige Laufbahn zu machen. Das neue Angebot «Meine berufliche Zukunft gestalten» richtet sich an Studentinnen und unterstützt sie beim Berufseinstieg sowie in ihrer persönlichen Laufbahnplanung. Die Teilnehmerinnen nehmen in Workshops eine berufliche Standortbestimmung vor und reflektieren, welche Moti-
Ob Dichtungen, Gewebe oder Leitungsrohre: Kunststoffe sind im Bauwesen allgegenwärtig. Ein Viertel der weltweiten Kunststoffproduktion fliesst direkt ins Bauwesen. Die grosse Vielfalt der heute verwendeten Kunststoffprodukte erschwert den Überblick. Parallel dazu gelangen immer neue Kunststoffe auf den Markt. Das im Mai 2014 an der HSR gegründete Kompetenzzentrum KIB Kunststoffe im Bauwesen bietet Expertenwissen aus der Kunststofftechnik und aus der Baubranche. Es berät und unterstützt als interdisziplinäres Netzwerk und als neutrale Fachstelle Industriepartner und die öffentliche Hand in der Baupraxis mit Prüfkonzepten und Testing sowie in Wissenstransfer und aF&E- Projekten. Das Kompetenzzentrum Kunststoffe im Bauwesen KIB vereint das Expertenwissen der HSR in Bau und Kunststoffen mit jenem des Kunststoff-Zentrums SKZ in Würz-
vation und Karriereorientierung sie leiten. Zudem besuchen sie Unternehmen. Dort lernen sie Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten und deren Anforderungen an Nachwuchskräfte kennen. Das Angebot ist eine Initiative der HSR Fachstelle für Chancengleichheit und der Schweizerischen Vereinigung der Ingenieurinnen. Auskunft: beatrice.cipriano@hsr.ch www.hsr.ch/chancengleichheit
Grün Stadt Zürich präsentiert sich den Studentinnen der HSR.
Die Bauindustrie verwendet einen Viertel der Kunststoffproduktion.
burg. Das SKZ ist das grösste Kunststoff-Institut in Deutschland und versteht sich seit mehr als 50 Jahren als Partner der Kunststoffindustrie. Seitens der HSR sind das Forschungsinstitut IWK Institut für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung und einzelne Fachstellen des IBU Instituts für Bau und Umwelt beteiligt. Der Sitz des Kompetenzzentrums IBU ist in Rapperswil an der HSR. www.kib.hsr.ch
KLEINSTSATELLIT
Reise ins All CubETH ist ein neuer Kleinstsatellit, der derzeit im Rahmen einer Zusammenarbeit des Swiss Space Center, der ETH Zürich sowie einiger Schweizer Fachhochschulen und Firmen entwickelt wird. Er ist ein Nachfolger von SwissCube, der 2009 erfolgreich Bilder aus dem All zurück zur Erde funkte. Die Mission von CubETH ist seine eigene genaue Positions- und Orientierungsbestimmung mittels handelsüblicher Low-Cost-GPS-Empfänger. Die HSR untersuchte, wie die Antennen auf dem Kleinstsatellit für eine optimale Performance platziert sein müssen. Dass die HSR seit Kurzem ihre eigene Funkamateurstation HB9HSR betreibt, die Signale aus dem All empfangen kann, kommt dem Projekt entgegen, wenn CubETH in Zukunft seine Kreise über der Erde ziehen wird.
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Der Kleinstsatellit soll dereinst seine eigene genaue Positions- und Orientierungsbestimmung mittels handelsüblicher Low-Cost-GPS-Empfänger aus dem All funken.
AKTUELLES MUSIK-PROJEKTWOCHE DER OBERSTUFE UZNACH
GIPFELTREFFEN
Musikalische Becher aus dem HSRlab
C++-Tagung an der HSR
Die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe Uznach produzierten für ihre Musik-Projektwoche rund 350 Becher im HSRlab. Während der Projektwoche studierten die Schülerinnen und Schüler mit grossem Eifer den Rhythmus des Cup-Songs
«You only miss me when I’m gone» ein. Der Cup-Song ist durch ein YouTube-Video einer amerikanischen Schauspielerin weltbekannt geworden. Mit Bechern klopft sie virtuos den Takt für das begleitende Lied, das sie selbst singt. An
der Schule Uznach sang ein Schülerchor das Lied und die Kollegen klopften mit den Kunststoffbechern den Takt. Das Ergebnis wurde verfilmt und kann auf der Website des HSRlabs angeschaut werden. www.hsrlab.ch
Die HSRlab-Becher erwiesen sich als besonders geeignet, um den Rhythmus des bekannten Cup-Songs «You only miss me when I’m gone» zu klopfen.
Bereits zum zweiten Mal hat an der HSR im vergangenen Juni das internationale C++-Gipfeltreffen stattgefunden. Eine Woche lang haben C++-Fachgrössen an der HSR getagt. Rund 80 Experten aus aller Welt haben intensiv am ISO-Standard der C++-Programmiersprache gearbeitet. C++ gehört zu den verbreitesten Programmiersprachen für die System- und Anwendungsprogrammierung. Sie ist von der ISO genormt. Die Hochschule, die Lage und nicht zuletzt Prof. Peter Sommerlad und sein Team als Organisatoren hatten mit der ersten Durchführung 2010 bei den Teilnehmern einen sehr positiven Eindruck hinterlassen. Das Komitee hat sich daher trotz der vorwiegend amerikanischen und internationalen Teilnehmer entschieden, 2014 erneut in der Schweiz zu tagen.
NEUE PROFESSUREN
Prof. Dr. Farhad Mehta Prof. Dr. Farhad Mehta wurde vom Hochschulrat der HSR per 1. Februar 2015 zum Professor für Softwaresysteme im Studiengang Informatik gewählt. Er wird am IFS Institut für Software die Themen Software-Engineering und formale Methoden übernehmen. Farhad Mehta hat 2008 an der ETH Zürich promoviert. Er bringt mehrere Jahre Erfahrung aus Forschung und Industrie im In- und Ausland mit. Sein Schwerpunkt liegt im Bereich der formalen Methoden, welche benutzt werden, um rechnerbasierte Systeme sicher und verlässlich zu entwickeln. Die Resultate seiner Dissertation «Proofs for the Working Engineer» werden heute noch bei der Entwicklung von sicherheitsrelevanten Systemen be-
Prof. Dr. Albert Loichinger nutzt. Die letzten sechs Jahre arbeitete er bei der Firma systransis AG. Dort hat er bei der Einführung verschiedener Innovationen für das Eisenbahnverkehrswesen der Schweiz und Europas mitgewirkt. Farhad Mehta geniesst den Austausch mit jungen Menschen. Er freut sich, sein Wissen und seine Erfahrung an sie weiterzugeben. Ihm ist wichtig, dass sich die Studierenden nicht nur solide Kenntnisse er arbeiten können, sondern auch Freude und Stolz bei der Ausübung ihres Berufs haben werden. Er freut sich, als Teil der HSR den Stand der Technik in seinem Fach zu erweitern sowie neue Anwendungsmöglichkeiten für sein Wissen im Rahmen interessanter Entwicklungsprojekte für die Industrie zu finden. Farhad Mehta wohnt mit seiner Frau und seinem Kind in der Stadt Zürich.
Prof. Dr. Albert Loichinger wurde vom Hochschulrat der HSR per 1. September 2014 zum Professor für Produktentwicklung und Konstruktion im Studiengang Maschinentechnik | Innovation gewählt. Er wird am IPEK Institut für Produktdesign, Entwicklung und Konstruktion als Partner eintreten. Albert Loichinger bringt mehr als ein Jahrzehnt Industrieerfahrung mit. Zuletzt arbeitete er bei der VZug AG als Leiter der Entwicklung Geschirrspüler. Aus dieser Arbeit resultieren mehrere Patente in der Thermodynamik in Zusammenhang mit Geschirrspülern. Davor war er bei der Hilti AG in Schaan Projektleiter in Corporate Engineering und Supply Chain Management sowie in der Konzernforschung tätig. Für
seine Tätigkeiten erhielt er unter anderem einen IF Design Award Gold sowie den Martin Hilti Innovationspreis 2008. Er promovierte 2004 mit Auszeichnung an der Universität Dortmund am Institut für Spanende Fertigung zum Thema «Analyse und Optimierung der Kühlschmierstoffversorgung von rotierenden Werkzeugen». Er studierte Maschinenbau in Deutschland und Industrial and Systems Engineering am ISYE des Georgia Tech in Atlanta, USA. Mit dem breiten wissenschaftlichen Hintergrund in der Produktionstechnik und in der Entwicklung von Anlagen und Geräten wird er den kommenden Generationen von Ingenieurinnen und Ingenieuren eine gute Basis bieten, um im Berufsalltag in der Industrie erfolgreich und nachhaltig zu wirken. Albert Loichinger wohnt mit seiner Familie in Langnau am Albis.
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AKTUELLES NEUE PROFESSUREN
Prof. Dr. Christian Bermes
Prof. Mark Krieger
Prof. Dr. Christian Bermes wurde vom Hochschulrat per 1. August 2014 zum Professor für Mechatronik und Automation im Studiengang Maschinentechnik | Innovation gewählt. Er wird am ILT Institut für Labortechnologie unter anderem die neuen Themen «Internet der Dinge» und «Smart Factories» erforschen. Christian Bermes hat in seiner vierjährigen Industrietätigkeit bei Alstom Power und Bosch Elektrowerkzeuge einen breiten Erfahrungsschatz in der industriellen Forschung und in der Produktentwicklung von Gebrauchsgütern gesammelt. Zuvor studierte er von 2001–2006 in Hamburg, Stuttgart und Atlanta Ingenieurwissenschaf-
Prof. Mark Krieger wurde vom Hochschulrat der HSR per 1. September 2014 zum Professor für Pflanzenverwendung im Studiengang Landschaftsarchitektur gewählt. Er wird am ILF Institut für Landschaft und Freiraum Strategien für den gestalterischen und funktionalen Einsatz von Pflanzen in der Objektplanung entwickeln. Er bringt langjährige Erfahrungen in der Pflanzenverwendung mit. So hat er Rahmen- und Schaupflanzungen für acht Gartenschauen in Deutsch-
ten und promovierte 2010 an der ETH Zürich zur Konstruktion, Modellierung und Optimierung einer Helikopterdrohne. Sowohl während des Studiums als auch während der Promotion war er Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Als junger Dozent freut sich Christian Bermes besonders darauf, gemeinsam mit seinen Studierenden neue Wege in der Lehre auszuprobieren. Wichtig ist ihm die enge Verzahnung der Lehre mit der Praxis und der angewandten Forschung und Entwicklung, zum Beispiel durch die Einbindung von Gastreferenten. Er ist sich sicher, dass er ebenso viel von seinen Studierenden lernen kann wie seine Studierenden von ihm. Christian Bermes ist begeisterter Alpinsportler und lebt mit seiner Partnerin in Zürich.
land entwickelt. In Dublin und in Hamburg arbeitete er im städtebaulichen Massstab an Bepflanzungen des öffentlichen Raums. Mark Krieger hat nach seiner Berufsausbildung als Staudengärtner,
dem Studium der Landschaftsarchitektur an der Fachhochschule Weihenstephan und der Projektleitung in Planungsbüros in Deutschland und der Schweiz ein Büro für Pflanzenverwendung in der Landschaftsarchitektur geführt. Mark Krieger wird dem bisher an der HSR durch Lehrbeauftragte abgedeckten Bereich der Pflanzenverwendung in der Landschaftsarchitektur neues Gewicht geben. Mit internationalen Erfahrungen in der Planung bringt er zeitgemässe Impulse in die Konzeption von Pflanzungen ein. Er freut sich, gerade jungen Leuten davon etwas weitergeben zu können und neue Wege in das Pflanzenreich aufzuzeigen. Für ihn gilt es, den bewohnten Raum mit gezieltem Einsatz der Pflanze lebenswerter zu machen. Mark Krieger lebt in Zürich.
AKTUELLES PENSIONIERUNGEN
Prof. Heinz Domeisen
Prof. Dr. Heiner Prechtl
Heinz Domeisen trat im Sommersemester 1988 als Lehrbeauftragter für Regelungstechnik in die HSR ein. 1994 wurde er zum vollamtlichen Professor für Mechatronik und Automatisierungstechnik gewählt und konnte seine Industrie erfahrungen in Mess-und Regelungstechnik voll einbringen. Heinz Domeisen hat die Ausbildung in Mess-und Regelungstechnik, Automation, Robotik und Mecha tronik in den letzten 26 Jahren entscheidend geprägt. Er konnte vielen Generationen das Zusammenwirken von Maschinentechnik, Elektrotechnik und technischer Informatik auf überzeugende Art und Weise vermitteln. Insbesondere die Schnittstellen zwischen diesen Disziplinen waren ihm ein Anliegen. Er galt bei den Studierenden als fairer Professor und guter Lehrer, der seinen Prinzipien treu blieb und einiges forderte. Seit 1995 realisierte er in seinem Institut, dem IMA Institut für Mechatronik und Automatisierungstechnik, zahlreiche Projekte wie
beispielsweise die Klimaregelung in historischen Gebäuden, «Griff in die Kiste», «SkateWax» oder den Roboter Rover im Stadtmuseum Rapperswil- Jona. Für den Unterricht entwickelte er verschiedene faszinierende Demonstrationseinrichtungen wie beispielsweise das Balance-Rad. Untrennbar mit seinem Namen verbunden ist die Eurobot, ein internationaler RoboterStudentenwettbewerb. Seit 1998 hat Heinz Domeisen jedes Jahr ein oder mehrere Teams beim Bau von Robotern betreut. Neben dem Unterricht hat er sich auch für wichtige Bereiche der HSR engagiert: als Vertreter der Dozierenden im Hochschulrat, bei unzähligen Schulbesuchen, bei der Betreuung von Praktikanten und Maturanden und vieles mehr. Wir werden seine Fachkenntnis und seine besonnene Art sehr vermissen und danken ihm herzlich für sein grosses und vielseitiges En gagement. Für den kommenden Lebensabschnitt wünschen wir Heinz Domeisen alles Gute, ein weniger volles Programm und Musse für seine Hobbys und seine Familie. Hanspeter Gysin
Vor 23 Jahren begann Prof. Dr. Heiner Prechtls Karriere als Professor für Energietechnik. An der HSR freute man sich über den kompetenten Fachmann: «Unser neuer Dozent für Energietechnik ist – das kann man ohne Übertreibung festhalten – von seiner Erfahrung her wie kein Zweiter gerüstet, den unsachlichen Vorurteilen bezüglich Erzeugung und Verbrauch von Energie mit fachlicher Kompetenz zu begegnen», würdigte ihn die Redaktion 1991 im damaligen HSR Magazin. In den 90er Jahren gründete er mit Prof. Dr. Thomas Kopp das IET Institut für Energietechnik. 2005 übernahm er schliesslich die Leitung des Studiengangs Elektrotechnik. Heiner Prechtl ist vermutlich der einzige Professor, der Studierende aller vier technischer Studiengänge Elektrotechnik, Informatik, Maschinentechnik | Innovation sowie Erneuerbare Energien und Umwelttechnik unterrichtet hat. Die Energietechnik ist seine grosse Leidenschaft, die er mit Vehemenz
und gekonnter Rhetorik vertritt: «Die Welt läuft mit Drehstrom.» Er ist mit Herz und Seele «Starkströmler». Für ihn bedeuten Ströme von weniger als einem Ampere einen Stromunterbruch und Frequenzen über 50 Hertz sind Hochfrequenz. Er ist Lehrer aus Überzeugung, bei dem Unterricht und Unterhaltung immer nahe beieinander liegen. Seine Studierenden profitierten von der Vermittlung von Energietechnik in einem gesellschaftlichpolitischen Kontext – dem Bild eines Universalingenieurs verpflichtet, angelehnt an den Uni versalmenschen der Renaissance. In dieser Präsenz als Lehrer und Menschenfreund schimmerte stets auch die präferierte Studienwahl seines Vaters durch: die Theologie. Heiner Prechtl ist nie um einen passenden Spruch verlegen. Wir werden seine bayrische Gemütlichkeit und seinen legendären Humor an der HSR vermissen. Wir wünschen ihm viel Glück und Erfüllung – und die Zeit für seine vielseitigen Interessen wie Musik, Literatur und Kultur. Redaktion
NACHFOLGE
HSR PUBLIKATIONEN
Neuer Studiengang leiter Elektrotechnik
Geländemodellierung: landscapingSMART, 3D-Maschinensteuerung, Regenwassermanagement
Prof. Reto Bonderer übernimmt per Herbstsemester 2014 die Studiengangleitung von Prof. Dr. Heiner Prechtl, der in den Ruhestand tritt. Sein erklärtes Ziel ist es, den hervorragenden Ruf der Elektrotechnik an der HSR zu halten und am Puls der Zeit weiterzuentwickeln. Er ist seit 2008 als Professor für eingebettete Systeme und im IMES Institut für Mikroelektronik und Embedded Systems an der HSR tätig.
Höhenlinien werden seit dem frühen 18. Jahrhundert in der Karto grafie verwendet. Heute sind Höhen linien grundlegender Bestandteil modernster 3D-Geländemodellierungsprogramme. Peter Petscheks Buch erläutert die Grundlagen wie Geländeformen, Gefälle, Höhenpunkte, Höhenlinien oder Erdmassenberechnung und führt in Themen wie Geländesicherung, Regenwassermanagement oder Geländemodellierung auf der Baustelle ein. Das Buch bietet einen umfassenden Einblick in neue Technologien wie den Land
scapingSMART-Workflow mit digitaler Geländemodellierung und 3D-Maschinensteuerung. Der Autor Peter Petschek ist Studiengangleiter und Professor am Studiengang Landschaftsarchitektur mit Schwerpunkt Ausführungsplanung/Geländemodellierung und IT. Autor: Peter Petschek, HSR Verlag: Birkhäuser Verlag, Basel ISBN 978-3-03821-509-7 (DE), ISBN 978-3-03821-508-0 (EN). Auch als E-Publikation erhältlich: ISBN 978-3-03821-665-0 (DE) ISBN 978-3-03821-666-7 (EN).
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„Wir forschen an Sensoren für die Gesellschaft von morgen.” Michael Dommer, Application Engineer
„Become part of the Sensirion success story” – Wollen Sie Ihrer Karriere den entscheidenden Kick geben und sich neuen Herausforderung stellen? Dann heissen wir Sie herzlich willkommen bei Sensirion. Sensirion steht für Hightech, Innovation und Spitzenleistungen. Wir sind der international führende Hersteller von hochwertigen Sensor- und Softwarelösungen zur Messung und Steuerung von Feuchte, Gas- und Flüssigkeitsdurchflüssen. Unsere Sensoren werden weltweit millionenfach in der Auto-
mobilindustrie, der Medizintechnik und der Konsumgüterindustrie eingesetzt und tragen zur stetigen Verbesserung von Gesundheit, Komfort und Energieeffizienz bei. Mit unserer Sensorik liefern wir damit einen aktiven Beitrag an eine smarte und moderne Welt. Schreiben Sie Ihre eigenen Kapitel der Sensirion Erfolgsgeschichte und übernehmen Sie Verantwortung in internationalen Projekten. Stimmen Sie sich auf www.sensirion.com/jobs auf eine vielversprechende Zukunft ein.
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Flache Hierarchie – Sie werden schnell zu einem treibenden Rad im Getriebe.
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Auf der Online-Verkaufsplattform Amazon stechen einige sonderbare Angebote sofort ins Auge. So verkauft zum Beispiel der Hersteller Wenger ein gigantisch grosses «Schweizer Offiziersmesser Giant». Mit einer Gesamtbreite von 24 cm passt dieses Offiziersmesser nicht mehr in jede Hosentasche. Es enthält über 87 Werkzeuge mit 141 Funktionen. Was damit alles möglich wird, liest sich teilweise in den sehr humorvollen Kundenrezensionen: www.hsr.ch/h2014-1. Ein sehr exklusives und einmaliges Erlebnis ist ein Suborbital-Flug auf über 60 Kilometer Höhe. Für nur 95 000 Euro sollen dereinst Passagierinnen und Passagiere mit dem Raketenflugzeug Lynx Mark I in den Suborbit fliegen. Derzeit ist dies noch Wunschdenken. Erste Testflüge waren für 2013 geplant, fanden aber nicht statt. Die Lynx Mark II soll später sogar mit Mach 2,9 (über 3500 km/h) an den Rand des Weltraums auf eine Höhe von über 100 km fliegen. Tickets für beide Flüge können bereits bei der Firma Space Expedition Corporation gekauft werden, welche die Vermarktung der Lynx-Flüge übernimmt: www.hsr.ch/h2014-2. Die erfundenen Kundenbewertungen auf Amazon machen auch dieses Inserat zur unterhaltsamen Lektüre: www.hsr.ch/h2014-3. Wer jemandem ein wirklich besonderes Geschenk machen möchte, muss nicht immer hoch hinaus.
Wie wäre es mit einer Reise in die Tiefe, 3821 Meter unter den Meeresspiegel? Dahin, wo seit dem 15. April 1912 die damals als unsinkbar geltende RMS Titanic im Nordatlantik liegt, circa 300 Seemeilen südöstlich von Neufundland entfernt. Geschichtsinteressierte kaufen sich dafür einen Gutschein «Tauchfahrt zur Titanic»: www.hsr.ch/h2014-4. Für knapp 22 Euro bietet ein Händler auf Amazon eine halbe Million Euro an. Der einzige Haken an der Sache: Das Geld ist geschreddert. Es besteht aus echten Banknoten, welche die Deutsche Bundesbank aus dem Verkehr gezogen hat. Als Geschenk ist damit ein guter Gag auf sicher. Ebenso süffisant sind wiederum die Kunden kommentare: www.hsr.ch/h2014-5. Besitzen Sie einen grossen Garten, viel Umschwung oder sogar einen eigenen Park? Dann ist das Angebot «Lebensgrosser T-Rex in Angriffs haltung» etwas für Sie. Die Masse dieses Nachbaus, 857 cm lang, 253 cm breit und 390 cm hoch, sind eindrücklich, desgleichen auch der Preis von über 22 600 Euro. Diese Gartenverzierung wird aus glasfaserverstärktem Kunststoff hergestellt, ist witterungsbeständig und frostsicher. Zu kaufen gibt es den T-Rex hier: www.hsr.ch/ h2014-6. Da dieses steinzeitliche Tier auch auf Amazon zu erwerben war, sind auch dazu inspirierende Kundenberichte zu lesen: www.hsr.ch/ h2014-7. oliver.kirchhofer@hsr.ch
IMPRESSUM
S. 34, 35, 36: Julie Brak S. 35: Südostschweiz S. 37: Thomas Neuenschwander, IPEK S. 39–41, 44–45, 50: ZVG S. 42: Beatrice Cipriano, Christan Bommer S. 43: ZVG; Michael Lieberherr, Redaktion
Herausgeberin: HSR Kommunikation Adresse: HSR Hochschule für Technik Rapperswil Oberseestrasse 10, 8640 Rapperswil Telefon 055 222 41 11, magazin@hsr.ch www.hsr.ch/magazin Redaktion (Red.): Eva Tschudi (Chefredaktion), Michael Lieberherr (Projektleitung), Simone Wyder Fotos/Bilder: Titelbild: Mirjam Strahm S. 4: Magi Wechsler S. 7: Daniela Kohler S. 9: Peter Petschek; Kompetenzzentrum Geoinformation S. 10, 12, 15, 16, 17, 18, 30, 33, 41, 42: Damian Imhof, Kurzschuss Photography GmbH S. 11: Mirjam Strahm S. 13: Maya Rhyner S. 17: ZVG S. 18: ITA S. 19: IMES S. 22: Südostbahn SOB S. 23: IET; Michael Lieberherr, Redaktion S. 28: IWK S. 29: Rollys-Royce, IWK S. 31: Fotolia S. 32: Delica AG
Layout: kommUnikate, Baden Druck: Spälti Druck AG, Glarus Anzeigenverkauf Schweiz: Somedia Promotion AG Zwinglistrasse 6 8750 Glarus Telefon 055 645 38 88 glarus@somedia.ch www.somedia-promotion.ch Nachdruck mit Angabe der Quelle gestattet. Belegexemplar erbeten. Externe Autoren: Copyright bei den Verfasserinnen und Verfassern. Erscheint zweimal jährlich. Auflage 9000 Exemplare. Das nächste Magazin erscheint am 16. Februar 2015, Redaktionsschluss ist der 28. November 2014. Der Inserateschluss ist am 5. Januar 2015.
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Name: Iris Salathé Jahrgang: 1969 Studienrichtung: Landschaftsarchitektur Abschlussjahr: 1996 Heutige Funktion: VR-Präsidentin Salathé Gartenbau und Landschaftsarchitektur mit den Spe zialgebieten Pflanzenverwenderin und -gestalterin
Welchen Tipp würden Sie unseren Absolventinnen und Absolventen an der Diplomfeier mit auf den Weg geben? Wir müssen eine hohe Fachkompetenz ausweisen und uns ständig weiterbilden. Mit Selbstvertrauen müssen wir für die Akzeptanz unseres Berufsstands kämpfen.
Ihr persönliches Erfolgsrezept? Obwohl wir eine Firma mit 49 Mitarbeitenden führen, nehmen wir uns Zeit zur Erholung. Um für Mitarbeitende, Kunden und Familie eine verlässliche Partnerin zu sein, ist seriöses Arbeiten wichtig. Offerten und Nachkalkulationen betrachte ich als so überlebenswichtig wie gute Ideen.
Sie haben Ihre 1894 gegründete Firma in vierter Generation übernommen. Wollten Sie immer Landschaftsarchitektin werden? Ich malte und zeichnete immer leidenschaftlich gerne, aber in meiner Kindheit hatte ich praktisch nichts mit der Firma und mit Pflanzen zu tun. Als ich 19-jährig nochmals eine Berufsberaterin aufsuchte, gab sie mir den Rat, diesen Beruf zu erlernen. Von diesem Zeitpunkt an war mein Weg klar und ich entdeckte meine Passion für Pflanzen und die Gestaltung mit ihnen.
Die drei wichtigsten Sachen in Ihrem Leben? Nicht die Asche der letzten Generation zusammenkratzen, sondern das Feuer weiterreichen. Genug Energie behalten, um weiterzumachen. Nicht stehenbleiben, weder privat noch beruflich. Wenn ich heute 20 wäre, würde ich … … genug Zeit investieren um herauszufinden, was ich tun möchte. Ihre schönste Erinnerung an die HSR? Die besten Erinnerungen habe ich an spezielle Projekte, etwa ein Action-Painting-Wochenende mit Anne-Marie Siegrist-Thummel. Oder an das Zeichnen unter einer Autobahnbrücke mit Chris Hunziker sowie an Botanikexkursionen.
Wann ist ein Garten ein schöner Garten? Wenn eine Gestaltungsabsicht lesbar ist und Interpretationen offenbleiben. Wichtig finde ich ebenso, dass die Jahreszeiten spürbar sind. Beton, Kies oder Grünflächen? Dem Genius loci folgend sollten wir das Element verwenden, das den Ort mit seiner Kraft verstärkt. Lebensräume oder Designikonen? Jede Kultur braucht ihre Glanzpunkte und Designikonen. Für die Mehrheit der Räume wünsche ich mir eine hohe Lebensqualität. Pärke oder Gärten? Am besten viele gut gestaltete Pärke und Gärten. Minimalismus oder Barock? Alles zu seiner Zeit. Barock soll in der Denkmalpflege zur Anwendung kommen. Heute scheint mir der Minimalismus passender. Entwurf oder Ausführung? Zuerst der gelungene Entwurf, dann die professionelle Ausführung. Nur beides zusammen ergibt ein erfolgreiches Projekt. Auf welche Pflanzen freuen Sie sich, wenn sich das Klima in der Schweiz erwärmt? Auf Pflanzen mit grasartigen oder sukkulenten Blättern und interessanten Texturen. Das nervigste Klischee über Ihren Beruf? Am meisten nervt mich, dass viele Architekten und Privatpersonen das Gefühl haben, unsere Arbeit selbst übernehmen zu können. Das Resultat ist dabei oft eine Beleidigung für das Auge. Ohne Landschaftsarchitektinnen … ... gäbe es keine Vorschläge für eine funktionale, inspirierende und ökologische Aussenraumgestaltung.
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Lust auf Probleme? Wenn es dir Spaß macht, komplexe Aufgaben clever zu lösen, ist ein Job bei Zühlke genau dein Fall. Denn außergewöhnliche Businessprobleme sind bei uns der normale Arbeitsalltag – in den Bereichen Softwarelösungen, Produkt entwicklung, Managementberatung und StartupFinanzierung. Wir freuen uns darauf, diesen Alltag mit dir zu teilen.
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