TU Info Nr. 1 - M채rz 2014, Erscheinungsort Graz, Verlagspostamt 8010, Aufgabepostamt 8010 Graz, P.b.b Nr. 02Z032821 M
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Inhaltsverzeichnis 4
Liebe Studierende, willkommen im Sommersemester 2014!
POLITIK & HTU AKTUELL 5 Wissenschaftsministerium, das was einmal... 6 Protestkundgebung 8 Balsam für den Kontostand 10 Wahlergebnisse ÖH Wahl 2013 12 Die neue HTU Homepage BEWUSST STUDIEREN 14 Bitte Platz nehmen 18 Rezeptideen 4 you 20 Diagonale 2014 TU LEBEN 22 Veranstaltungstipps 23 Chaos Computer 24 Award of Excellence 26 kleinraum. 27 Short-News 28 Istanbul - Zwischen Orient und Okzident 30 Jeder zu Wort 31 Schwarzes Brett
IMPRESSUM HerausgeberIn und VerlegerIn: Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU Graz Verlags- und Herstellungsort: 8010 Graz, Rechbauerstr. 12, Tel. 0316/873-5111 redaktion@htu.tugraz.at, www.htu.tugraz.at Chefredakteurin: Sandra Mathelitsch Layout: Markus Monsberger RedakteurInnen: Andrea Friedrich, Stefan Gruber, Sandra Mathelitsch, Markus Monsberger Freie MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: Judith Lammer, Gerald Fruhmann, Lukas Schantl, Linda Kolb, Dorothea Bohusch Druck: Dorrong, Graz | Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier | Auflage: 13.000 | Fotos: Titelfoto © Rainer Sturm / pixelio.de; Andere Bilder sind jeweils gekennzeichnet bzw. © HTU Graz oder AutorIn| Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht in jedem Fall mit der Meinung des Redaktionsteams übereinstimmen. Kein Teil dieser Publikation darf ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Herausgebers in irgendeiner Form reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Zugunsten der besseren Lesbarkeit wurde teilweise im Text auf die gleichzeitige Verwendung weiblicher und männlicher Personenbegriffe verzichtet und die männliche Nominalform angeführt. Gemeint und angesprochen sind natürlich immer beide Geschlechter.
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intro
Liebe Studierende, willkommen im Sommersemester 2014! Florian Kubin ... hat sich auch in den Monaten seit Anfang des Studienjahres viel getan. Seit Juli läuft eine neue Legislaturperiode und wir, das neue Team der HTU, dürfen uns freuen, eine gut funktionierende HochschülerInnenschaft zu übernehmen. Viele Leute haben sich entschlossen ihren StudienkollegInnen zu helfen und haben eine ehrenamtliche Tätigkeit in der ÖH aufgenommen. Wir können uns derzeit über unglaubliche 300 MitarbeiterInnen freuen, davon etwa je die Hälfte in den Referaten und Studienvertretungen.
Wie immer ...
Auch auf Seiten der TU tat sich einiges. Seit Sommer wurden einige studienrechtliche Angelegenheiten studierendenfreundlicher gestaltet oder sind noch in Verhandlung. Zudem konnte ein Fördertopf für Studierende geschaffen werden, welche doppelte Studiengebühren zahlen müssen. Leider gab es aber auch einen großen Rückschritt, was Hochschulpolitik betrifft. Das ehemalige Wissenschaftsministerium wurde in das Ministerium für Wirtschaft eingegliedert. Dies setzt ein fatales Zeichen, da es klar stellt, welchen niedrigen Stellenwert unsere Regierung der Wis-
senschaft und Forschung, die primär auf Universitäten zu finden sind, zugesteht. Die HTU organisierte gemeinsam mit anderen Grazer HochschülerInnenschaften deshalb eine Protestkundgebung am 17.12.2013. Eindrücke hierzu finden sich in diesem Heft. Allerdings wird es in Zukunft sicher weiter spannend bleiben. Deshalb wird auch weiterhin ein starkes Team benötigt, welches allerdings stetig Nachschub brauchen kann, um die Vertretung aufrecht zu erhalten und weitere Beratungs- und Serviceangebote bieten zu können. Aus diesem Grund freuen wir uns über jedeN neueN EhrenamtlicheN, um uns und den Studierenden der TU Graz zu helfen. Wir stehen gerne für Fragen zu Verfügung. Alle Infos zu unseren Aufgabengebieten findet ihr auch auf htu.tugraz.at/mitmachen.
Stefan Falk
Wir hoffen, ihr habt einen guten Semesterstart und freuen uns, möglichst viele von euch auch persönlich in den kommenden Monaten kennen zu lernen. Flo, Stefan, Mari Euer HTU-Vorsitzteam Mariam Anita Dakhili
Editorial „Nichts ist so beständig wie der Wandel“ sagte schon der Philosoph Heraklit rund 500 v. Christus. Die Gültigkeit dieser Aussage kann man am Beispiel der HochschülerInnenschaft der TU Graz wieder einmal erkennen. Nicht nur der Vorsitz hat sich neu gebildet, auch das Team des „tu info“ formierte sich um. Wenn neue Köpfe am Werk sind, so führt dies fast automatisch dazu, dass sich auch das Produkt, also das Heft, das ihr, liebe Studierende, nun in den Händen hält, etwas anders präsentiert. Um das „tu info“ übersichtlicher zu gestalten, wurde es in drei Rubriken unterteilt: Politik und HTU aktuell, bewusst studieren, TU leben. Außerdem möchten wir die große Vielfalt, die unterschiedlichsten Facetten der TU noch stärker ans Licht bringen.
für Studierende sein! Es soll nicht nur spannende, interessante und wissenswerte Artikel rund um das Thema TU Graz bieten, sondern auch Informatives rund um das Studienleben, auch abseits der Hörsäle, behandeln.
Eines ist für das neue Redaktionsteam jedoch das Allerwichtigste: Das „tu info“ soll auch in Zukunft eine Zeitung
Sandra Mathelitsch, Chefredakteurin „tu info“
Damit das „tu info“ aber auch in Zukunft nah bei den Studierenden und deren Interessen ist, ist das Redaktionsteam auf eure Hilfe angewiesen. Ob es sich um Vorschläge für Themen handelt, über die ihr gerne lesen würdet, ob ihr uns auf Besonderheiten rund um die TU Graz aufmerksam machen oder selbst einen Artikel oder einen kritischen Kommentar verfassen wollt – wir freuen uns über Rückmeldungen jeder Art.
politik HTU ak & tuell
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Wissenschaftsministerium, das war einmal … Hoch gingen die Wogen als am 12. Dezember das Regierungsprogramm präsentiert wurde und sich auf der Liste der Ministerien kein eigenes für „Wissenschaft und Forschung“ mehr fand. Als Vizekanzler Spindelegger ankündigte, „dass rund um die Forschung jetzt auch ein Cluster gebildet wird“, die Wirtschaft nämlich, fiel selbst ExMinister Töchterle aus allen Wolken. Ein kleiner Rückblick auf „unser“ Ministerium. Text: Stefan Gruber
... die Frauenrechtlerin Dr. Hertha Firnberg von Kanzler Bruno Kreisky den Auftrag, ein eigenständiges Wissenschaftsministerium aufzubauen. Die studierte Juristin, die keine Konflikte scheute, verabschiedete ein paar Jahre später gegen den heftigen Widerstand von Hochschul-Professorinnen und -Professoren das Universitätsorganisations-Gesetz „UOG 1975“. Dieses sollte erstmals die demokratischen Prozesse an den Hochschulen sichern, ihr verdankten wir die Aufteilung Professoren – Mittelbau – Studierende im Senat zu gleichen Teilen, die so leider schon wieder abgeschafft wurde. Der österreichische Sozialphilosoph Norbert Leser meinte zu ihr: „Erst seit dem Wirken Hertha Firnbergs kann man in Österreich eigentlich von einer zielorientierten und modernen Forschungspolitik sprechen.“ Nach fast dreizehn Jahren räumte sie den Ministersessel, war aber bis heute die mit Abstand am längsten amtierende Wissenschaftsministerin – die vier SPÖ-Alleinregierungen unter Bruno Kreisky waren sicher kein Nachteil für sie, wenn es darum ging, bahnbrechende Gesetzestexte wie das UOG zu verabschieden.
1970 bekam ...
Ihr folgte der heutige Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, der übrigens in Graz geboren wurde, an der Uni Wien studierte und Mandatar der Österreichischen Hochschülerschaft war. Für die Regierung Faymann II im Jahr 2014 hätte er sich ein eigenständiges Wissenschaftsministerium gewünscht, doch es blieb bei diesem frommen Wunsch. 1987 ging das Wissenschaftsministerium unter Dr. Hans Tuppy erstmals an die ÖVP, zwei Jahre später an Dr. Erhard Busek, ebenfalls ÖVP. Dieser sprach sich auch im Dezember gegen die Entscheidung seiner eigenen Partei aus,
das „Uni-Ministerium“ einzugliedern. 1994 wurde das Ministerium vom Sozialdemokraten Dr. Rudolf Scholten übernommen, während dessen Amtszeit auch Verkehr und Kunst eingegliedert wurden. Im Jahr 2000 machte die zweitstärkste Partei, die FPÖ, die drittstärkste Kraft, die ÖVP, zur Kanzlerpartei, nachdem es die SPÖ nicht schaffte, eine Regierung zu bilden. So kam es auch dazu, dass erstmals ein Freiheitlicher das Amt innehatte: DI Michael Schmid, der an der TU Graz Architektur studiert hatte. Ihm folgte nach nur 52 rekordverdächtigen Tagen die neben Karl-Heinz Grasser wahrscheinlich am öftesten parodierte Ministerin der Zweiten Republik, Elisabeth Gehrer, die vorher schon lange Unterrichtsministerin war. In ihrer Hand befanden sich danach fast sieben Jahre lang die Agenden von Bildung, Wissenschaft und Kultur. Sie war somit bis heute die erste und einzige Ministerin seit 1970, die sowohl für den primären und sekundären, als auch für den tertiären Bildungsbereich verantwortlich war. 2001 führte sie Studienbeiträge ein, was ihrer Meinung nach die Universitäten international konkurrenzfähiger machen sollte – ein Wink mit dem Zaunpfahl in Richtung Wirtschaft? Gehrer war von Beruf Volksschullehrerin, weswegen sie die Opposition gern als für diesen Job unterqualifizierte „Strickliesl“ kritisierte. Das ließ sie schlussendlich ihre lange PolitKarriere beenden. Nach Gehrer wurde 2007 Dr. Johannes Hahn zuständiger Minister, vormals NOVOMATIC-Vorstandsvorsitzender. Nach der Besetzung des Audimax der Uni Wien 2009, bei der Studierende wochenlang gegen die universitären Bedingungen in Österreich (u.a. die Aufnahmeregelungen und Studiengebühren) protestierten, warf er das Handtuch und zog als EU-Kommissar nach Brüssel.
Seiner Nachfolgerin Beatrix Karl wurde seitens der Bundes-ÖH anfangs zwar eine wärmere Art attestiert, große Würfe blieben aber aus. Nach dem Abgang von ÖVP-Vizekanzler Josef Pröll in die Privatwirtschaft wurde sie durch den Rektor der Uni Innsbruck, Dr. Karlheinz Töchterle, ersetzt. Hoch waren die Erwartungen an ihn, auch von Seiten der Studierenden, die aber schnell verflogen. In Erinnerung bleiben wird er den meisten durch seine Regelung zu autonomen Studiengebühren (jede Universität konnte bestimmen, ob sie welche einheben wollte oder nicht). Der Verfassungsgerichtshof kippte die Regelung und die Universitäten, auch die TU Graz, mussten die Beiträge an die Studierenden zurückzahlen. Schlussendlich war es aber nicht er, der die Studierenden in ganz Österreich im Dezember 2013 zum Protestieren brachte – am Ende seiner Ministerzeit waren sich die Studierenden und ihr Minister so einig wie selten. Seine Tage waren gezählt und die Agenden des Ministeriums für Wissenschaft und Forschung wanderten in das der Wirtschaft, die Fäden zieht nun Dr. Reinhold Mitterlehner, der seine beruflichen Wurzeln im Wirtschaftsbund hat. Die Wissenschaft ist laut Duden „Wissen hervorbringende forschende Tätigkeit in einem bestimmten Bereich“. Es bleibt zu hoffen, dass dieser Bereich nicht allein die Wirtschaft sein wird. Wie wir im Nationalrats-Wahlkampf mitbekommen haben, ist es in Krisenzeiten in Mode, die Wirtschaft über alles andere zu stellen, man denke an Stronachs „Wirtschaftlichkeit eines Staatsapparates“ und Spindeleggers „Entfesselung der Wirtschaft“. Ob diese, der Wirtschaft abgenommenen, Handschellen klammheimlich und hausintern der Wissenschaft angelegt werden, werden die nächsten Jahre zeigen.
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politik & HTU ak tuell
Protestkundgebung
Am 17. Dezember 2013 gab es am Sonnenfelsplatz in Graz eine Protestkundgebung der HochschülerInnenschaften. Kommentare dazu:
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Gerald Fruhmann Biomedical Engineering Blog: seppherbergergroko.wordpress.com
Eine Entscheidung, die mich als Studierender der Technischen Universität Graz und Mitarbeiter einer der größten Technologie-Konzerne weltweit persönlich sehr trifft, ist die Abschaffung eines eigenständigen Wissenschaftsministeriums in Österreich. Der Wirtschaft die Wissenschaft unterzuordnen ist ein fatales Signal. Wissenschaft ist nicht gewinnbringend, Grundlagenforschung bringt uns in erster Linie nicht auf den Mond oder auf den Mars, Wissenschaft kann und (viel wichtiger) darf nicht wirtschaftlich sein. Wissenschaft schafft Wissen, Wissenschaft entwickelt die Gesellschaft, Wissenschaft verbessert unsere Lebensqualität – Wissenschaft ist wichtig. Leider muss man zugeben, dass die Wissenschaft und Forschung, auch die universitäre (Aus-)Bildung in Österreich in den letzten Jahren sehr gelitten hat. Unzureichende Umstellung auf das Bologna-System, Studiengebühren-Chaos, zu wenig Ressourcen (sowohl finanziell als auch strukturell) und noch viel mehr “Geschichten” erschweren es, gute und sinnvolle Forschung in Österreich zu betreiben. Okay, wir haben das Glück in einem Land zu Leben, dass vor natürlichen Ressourcen nur so strotzt und wir uns auf diese verlassen können – sollte man zumindest glauben. Und genau deswegen muss die Wissenschaft wieder einen höheren Stellenwert in Österreich bekommen. Und ein richtiger und wichtiger Schritt wäre definitiv die Beibehaltung eines eigenständigen Ministeriums zu diesen Agenden.
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Florian Kubin Vorsitzender HTU Graz Twitter: @fjkubin
Zukunftsbereiche unserer Gesellschaft werden zur Nebensache.
Freie Bildung und Forschung, früher an der Universität als Ideal angesehen, ist der Bundesregierung nicht mehr wichtig. Seit Jahren lässt die Regierung den Hochschulsektor aushungern und unterwirft ihn mehr und mehr wirtschaftlichem Denken. Leider wird die Bildung immer weiter zum Wirtschaftsgut – das ist es, was uns die nächsten fünf Jahre erwartet. Doch ohne ein eigenes Ministerium für Wissenschaft wird Hochschulbildung und Forschung in Österreich auch völlig in den Hintergrund geraten. Was die Regierung aber nicht versteht, ist, dass dadurch Österreich selbst in den Hintergrund geraten wird. Es ist mittlerweile selbstverständlich, dass in einem Land wie Österreich Bildung, Forschung und Innovation die Ressourcen sind, die das Land weiterbringen. Umso erschütternder ist die völlige Missachtung dieses so wichtigen Bereichs, der die Zukunft dieses Landes darstellt! Wir können, wollen und vor allem dürfen das aber so nicht hinnehmen! Die Protestkundgebung am 17.12.2013 setzte somit ein Zeichen, mit dem wir unser Entsetzen, unsere Wut und unsere Enttäuschung über diesen regelrechten Schlag ins Gesicht aller Angehörigen dieses Hochschulsektors klar machten. Wir alle haben diese Missachtung und Geringschätzung nicht verdient. Dagegen protestierten wir. Und mit uns knapp 1.200 Menschen.
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„Wäre Bildung tatsächlich so wichtig wie alle sagen, dann sähen Schulen aus wie Banken, dann würden Lehrer verdienen wie die Bankmanager, dann wären Universitätsprofessoren und Universitätsrektoren so gut bezahlt wie die Aufsichtsräte von großen Unternehmen und Banken – das Gegenteil ist der Fall.“
politik HTU ak & tuell
Konrad Paul Liessmann „Wissenschaftler des Jahres 2006“
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Lukas Schantl Telematik
Forschung auf Bestellung?
Kurz vor den Weihnachtsfeiertagen wurde es Gewissheit: alles bleibt schlechter. Die neue alte Koalition hat doch noch einen, wenn auch noch so kleinen, gemeinsamen Nenner gefunden. Im Tauschhandel um Ministerposten wurde festgestellt, dass nicht beide Parteien gleich viele Minister stellen würden. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt, ein Ministerium muss weg. Seit das Wissenschaftsministerium in das Wirtschaftsministerium eingegliedert wurde, ist es nun traurige Gewissheit: Forschung ist in Österreich nur mehr Zulieferer für die Wirtschaft. Was einst den Menschen von den Tieren unterschied, Kreativität, Neugierde, Erfindungsgeist und Forschungsdrang, wird nunmehr auf Bereiche beschränkt, die wirtschaftlich verwertbar sind. Instinktgetrieben folgen wir dem Duft des Geldes, auch wenn er in den Abgrund führt. Wer braucht schon Geschichtsforschung? Immerhin beflügeln Kriege die Wirtschaft. Wer braucht schon Kunst? Kunst führt doch zu denkenden, schwer zu lenkenden Individuen. Wer braucht schon Grundlagenforschung? Uns geht‘s doch allen gut!? So weit darf es nicht kommen, Studierende sind kein Wirtschaftsgut. Es bleibt zu hoffen, dass die Mächtigen in unserem Land erkennen, dass die Wirtschaft der Menschheit dienen soll und nicht umgekehrt. In diesem Sinne: „Get up, stand up: don‘t give up the fight!“
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politik & HTU ak tuell
Balsam für den Kontostand Wenn man die Statistik befragt, haben Studierende in Österreich monatlich 870 Euro zur Verfügung (die Armutsgrenze liegt bei 1066 Euro), laut einer bundesweiten Umfrage aus dem Jahr 2013 geben nur 25% an, derzeit unter gar keinen finanziellen Schwierigkeiten zu leiden.* Grund genug für uns, eine Reihe von Sparpotentialen für euch aufzulisten.
Text: Stefan Gruber
Beihilfen und Förderungen
„Bekomm‘ ich doch sowieso nicht“ denkt sich der ein oder andere Studierende und verschenkt so schnell einiges an Geld. Bei „sozialer Förderungswürdigkeit“ und einem „günstigen Studienerfolg“ erhältst du vom Staat monatlich Studienbeihilfe – ob du dafür infrage kommst, solltest du unbedingt mit dem Stipendienrechner durchrechnen lassen! Ausgezahlt wird ab fünf Euro im Monat – was vielleicht nicht nach viel klingen mag, aber Achtung: sobald du Studienbeihilfe bekommst, werden dir nach Ansuchen möglicherweise diverse Zuschüsse gewährt. •
Allgemeiner Fahrtkostenzuschuss: monatlich für die GVB-Dauerkarte (Uni und Wohnort in Graz: 15 Euro).
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Pendlerzuschuss: Studierende, die nicht im Studienort wohnen und länger als eine Stunde (pro Richtung) pendeln, erhalten bis zu 700 Euro im Jahr. Der Pendlerzuschuss kann mit dem allgemeinen Fahrtkostenzuschuss kombiniert werden.
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Heimfahrtzuschuss: für Studierende, deren Eltern mehr als 200 Kilometer von Graz entfernt (im Inland) wohnen.
Für alle Fahrtkostenzuschüsse ist kein eigener Antrag erforderlich, nur ein Nachweis der Dauerkarte für den Erhalt. •
GIS: Leider müssen Studierende grundsätzlich die öffentlichen Rundfunkgebühren in Österreich entrichten. Wenn du allerdings Studienbeihilfe bekommst, kannst du um eine Befreiung ansuchen.
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Telefonkostenzuschuss: Alle, die GIS-befreit sind, können sich über einen weiteren Bonus freuen – für einige österreichische Telefonanbieter (u.a. A1, Drei, T-Mobile) gibt es monatliche Zuschüsse (separat ansuchen).
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Mensabeihilfe vom Land Steiermark: Studierende mit Hauptwohnsitz in der Steiermark, aber nicht in Graz, bekommen pro Semester 320 Euro Förderung. Es besteht kein Rechtsanspruch, Formular kann auf der HTU-Homepage heruntergeladen werden.
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Der Studienzuschuss ist eine Sonderform der Studienbeihilfe, man bekommt den Studienbeitrag („Studiengebühren“) zur Gänze rückerstattet. Selbst, wenn du keine Studienbeihilfe bekommst, kannst du einen Antrag auf Studienzuschuss stellen (über das reguläre Studienbeihilfe-Ansuchen) und erhälst zwischen 60 und 762,72 Euro pro Jahr zurück.
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Solltest du durchgehend vier Jahre gearbeitet haben, bekommst du ein Selbsterhalterstipendium in Höhe von 679 Euro monatlich – das ist den meisten bekannt. Weniger bekannt ist das sogenannte StudienabschlussStipendium: Wenn du kurz vor dem Abschluss deines Bachelor- oder Masterstudiums bist und in den letzten vier Jahren insgesamt 36 Monate zumindest halbbeschäftigt warst, bekommst du max. eineinhalb Jahre lang zwischen 600 und 1040 Euro im Monat.
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Wenn du gute Noten hast, kannst du bei deiner Fakultät ein Leistungsstipendium beantragen und bekommst einmalig im Studienjahr zwischen 726,72 und 1.500 Euro. Der Topf ist allerdings begrenzt und der Notenschnitt im Studienjahr muss besser als 2,0 sein.
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Vom Land Steiermark gibt es eine Wohnbeihilfe, um anzusuchen benötigst du eine Mietvertragskopie, Einkommensnachweise (eigene, nicht der Eltern!) und alle Bewohner müssen dort den Hauptwohnsitz haben. Die Höhe und andere Details kann man mit einem Online-Rechner herausfinden, Link unten.
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Für deine Verbund-Studienkarte (4, 5 oder 6 Monate) bekommst du mit dem s.g. Mobilitätsscheck unter 27 Jahren bis zu 40 Euro Ermäßigung, herunterzuladen über das TUGOnline (Link „Studienbestätigungen“). Benötigt wird ein Studienerfolgsnachweis (8 SWS/16 ECTS) oder eine Inskriptionsbestätigung für Erstsemestrige und Hauptwohnsitznachweis für Graz.
* http://derstandard.at/1381374053454/Studentische-Armut-ist-oft-versteckt bzw. „Finanzielle Situation von Studierenden an österreichischen Universitäten“, Bundes-ÖH, 6/2013
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politik HTU ak & tuell
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© Andreas Hermsdorf/pixelio.de
ÖH-Versicherung Pro Semester ist für jeden Studierenden der ÖH-Beitrag fällig, inkludiert ist eine Haft- und Unfallversicherung, die einiges abdeckt: Bei Personen- und Sachschäden sind 5 Millionen Euro gedeckt (z.B. Laboreinrichtungen), 18.500 Euro für Unfallkosten, 57.000 Euro für Dauerinvalidität und 22.500 Euro für Unfalltod. Ist man länger als drei Wochen im Krankenhaus, bekommt man die Studiengebühren rückerstattet. Die Versicherung erstreckt sich über das ganze Gelände der Uni (u.a. Lernraum, Labor, Bibliothek), auf den Weg dorthin und von dort (z.B. auch, wenn man über Mittag einkaufen geht). Zusätzlich gilt sie bei Pflichtpraktika, Exkursionen oder ÖH-Veranstaltungen sowie USI-Kursen und internationalen Studienprogrammen (Erasmus, Joint Study, …). Im Zweifelsfall einfach im Sozialreferat oder direkt bei Allianz nachfragen.
Essen Wenn du hin und wieder in die Mensa essen gehst, kannst du dir, sofern du weniger als 10.000 Euro im letzten Jahr verdient hast, einen Mensastempel holen: bei Renate in der HTU (Rechbauerstraße 12) oder im Copyshop Inffeld ins System eintragen lassen, deine TU-Card neu bedrucken lassen (bei den Terminals, bei denen du sie jedes Semester verlängerst). Du bekommst hinten auf die Karte ein „M“ drauf, mit dem du beim Vorzeigen 80 Cent Ermäßigung pro Mahlzeit bekommst. Der Stempel gilt bei folgenden Mensen: Inffeldgasse (TU), Mensa am Sonnfelsplatz (KFU), Café Global und KHG Mensa (letztere momentan umbaubedingt geschlossen). Natürlich gibt es auch in vielen Grazer Lokalen Vergünstigungen für Studierende: Beispiele sind das Galliano in der Harrachgasse und das Da Pina am Jakominiplatz, zwei Italiener, die vergünstigt Speisen anbieten – Studierendenausweis nicht vergessen.
Links Stipendienrechner: www.stipendium.at/stipendienrechner Studienbeihilfe, Selbsterhalterstipendium: stipendium.at Telefonkosten-Zuschuss (GIS): www.gis.at/service/zuschuss-fernsprechentgelt/ Wohnbeihilfe: soziales.steiermark.at/cms/beitrag/10363956/ 5361/ Infos zur ÖH-Versicherung: htu.tugraz.at/deine-htu/news/ alle-infos-rund-um-den-oeh-beitrag/ ÖH-Versicherung (Allianz): www.studierende.allianz.at HTU @ culTUre, Eintrittskarten: htu.tugraz.at/deine-htu/news/htu-culture-gewinnspiel/ HTU-Kalender zum Import (aufs Smartphone): htu.tugraz.at/veranstaltungen/ Vergleich von Versicherungen, Strom, Sparbuchzinsen, usw.: durchblicker.at Universitäts-Sportinstitut Graz (sehr viele, günstige Sportmöglichkeiten): usigraz.at Notebooks gut & günstig für Studierende: ubook.at Stipendiendatenbanken: grants.at, scholarshipportal.eu Sozialreferat: htu.tugraz.at/deine-htu/referate/ beihilfen@htu.tugraz.at Sprechstundenkalender: htu.tugraz.at/beratung/referate/soziales/weiteres/kalender
Freizeit & Unterhaltung Im Schauspielhaus (Haupt- und Probebühne) und in der Oper gibt an der Abendkasse Restkarten um nur 5 bzw. 8 Euro, wenn man eine halbe Stunde vorher dort ist (zur Sicherheit etwas früher). Der Musikverein Graz bietet Restkarten um 10 Euro an, in die Ausstellungen im Künstlerhaus (Burgring) kommt man schon um 3 Euro. Regelmäßig hat Zeiger Graz für Studierende der TU Graz (bei Vorlage einer TU-Card) verbilligte Eintritte zu Veranstaltungen in der Postgarage. Für Schwimmbegeisterte gibt’s in der Auster (Eggenberg) und auch in der Therme Loipersdorf Ermäßigungen. Prinzipiell gilt: überall nach Ermäßigungen für Studierende fragen, auch wenn es nicht ausgeschrieben ist. Auf unserer Homepage werden im Rahmen des Gewinnspiels „HTU @ culTUre“ monatlich unterschiedlichste Veranstaltungstickets verlost, mehr dazu auf Seite 22.
Und wenn’s ernsthaft zwickt … Die HTU Graz bietet eine Reihe von Sozialleistungen an. Alle Studierenden, die finanzielle Engpässe haben, können einen Antrag stellen, um Unterstützung aus dem Sozialtopf zu bekommen. Weiters gibt es einen Mittagsfreitisch: In verschiedenen Lokalen werden kostenlos Menüs für sozial bedürftige Studierende angeboten. Für ausländische Studierende steht der TU Graz „International Student Support“ zur Verfügung. Weitere Informationen erhältst du gern vom Sozialreferat, einfach eine Mail schreiben. Der Vinzi-Markt ist ein Sozialmarkt, der Nahrungsmittel für bedürftige GrazerInnen zu einem Bruchteil des Realpreises verkauft. Das Einkaufslimit entspricht einem realen Einkaufswert von 120 Euro, eine Einkaufsberechtigung bekommt man als HTU-Sozialtopfbezieher.
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politik & HTU ak tuell
Wahlergebnisse ÖH Wahl 2013 Letztes Jahr wurde unter den Studierenden der TU Graz wieder eine neue ÖHFührung gewählt. Erneut konnten die etablierten „Parteien“ gewinnen.
Junge Liberale Kommunistischer Student-Innenverband-Linke Liste Ring Freiheitlicher Studenten Graz Verband Sozialistischer Student_innen AktionsGemeinschaft TU Graz BasisListe Alternativer Technikerinnen und Techniker
Fachschaftsliste
Fa c
hs
ch
af
ts
lis
te
insgesamt:
1512
3138 gültige Stimmen 136 ungültige Stimmen
politik HTU ak & tuell
11
13 Mandate 1
Mandatsverteilung
2 7
1
1
Junge Liberale
0
Kommunistischer StudentInnenverband-Linke Liste
0
Ring Freiheitlicher Studenten Graz
2
Verband Sozialistischer Student_innen
1
AktionsGemeinschaft TU Graz
2
BasisListe Alternativer Technikerinnen und Techniker
7 Fachschaftsliste
2 Gewählte Mandatarinnen und Mandatare in der Universitätsvertretung
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KUBIN, Florian Jakob  Fachschaftsliste SWATEK, Nikolaus Julian Fachschaftsliste BACHNER, Petra Fachschaftsliste DAKHILI, Mariam Anita Fachschaftsliste BOHUSCH, Dorothea Fachschaftsliste KRANNER, Ralph Fachschaftsliste FALK, Stefan Fachschaftsliste SCHMID, Benjamin BasisListe Alternativer Technikerinnen und Techniker ELLMAIER, Jakob BasisListe Alternativer Technikerinnen und Techniker GLANZER, Viola AktionsGemeinschaft TU Graz RATH, Matthias Franz Verband Sozialistischer Student_innen STACHEL, Andrea Verband Sozialistischer Student_innen KRISPER, Robert Junge Liberale
116 106
211
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politik & HTU ak tuell
Die neue HTU Homepage Im vergangenen Jahr wurde auch der Webauftritt der HTU umgestaltet. Die modulare Struktur lässt viel Freiheiten, ermöglicht einen einfachen Überblick und bietet den Studierenden Informationen zum Thema „Studieren“. STVs Sprache Viele wichtige Beiträge auf der HP findest du auch in englischer Sprache.
Navigation Mit diesem Hauptmenü kommt man überall hin!
Stories Geschichten und Infos einfach und klar aufbereitet.
Deine Studienvertretung hat auch einen eigenen Bereich!
politik HTU ak & tuell
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#mitmachen Willst du helfen, deine HTU zu unterstützen, dann findest du hier Infos.
Barrierefrei... .. ist der neue Webauftritt, so wie es sich gehört!
ISSUE Hier findet ihr die aktuellen Publikationen der ÖH - auch das „tu info“ liegt hier digital zur Ansicht.
Be sozial Die sozialen Kanäle der HTU auf Facebook und Twitter! #socialnetworking
Kalender Aktuelle Termine der ÖH immer stets im Kalender abrufbar.
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bewus st studier en
Bitte Platz nehmen
... aber gewusst wie! Vom richtigen Sitzen am Arbeitsplatz, zu Hause und in der Uni sowie der Vermeidung von Folgeschäden. Text: Andrea Friedrich ... euch werden sich sicherlich denken, ach blättern wir doch weiter, was hat das denn mit Technik zu tun? Aber dann denkt doch kurz darüber nach, wie lange ihr durchschnittlich am Tag irgendwo sitzt. Ganz schön viel, stimmt‘s? Na dann lest doch noch lieber weiter.
Viele von ...
Der Mensch, abhängig von seinem Alltag, aber besonders wir Studierende, sitzen den größten Teil des Tages, zB. beim Lernen, in den Öffis, beim Kaffeekränzchen mit Freunden. Wichtig ist allerdings, dass wir verstehen, dass das Sitzen für den Körper eine Zwangshaltung darstellt, die ohne zusätzliche Unterstützung, wie beispielsweise einen Sitzkeil, und ohne physiologische Form (aufrecht) eine größere mechanische Belastung, u.a. für die Bandscheiben, als Stehen ergibt.
Kommentar
rot = falsch / grün = richtig
Die Lotlinie verläuft vom Ohr durch den Oberkörperschwerpunkt und die Sitzbeinhöcker. Das Becken ist dabei leicht nach vorne gebeugt, der Brustkorb gehoben und die Halswirbelsäule gestreckt. Daraus ergibt sich eine leicht vorgeneigte Körperlängsachse mit optimaler Belastung der Übergangsbereiche der Wirbelsäule.
Aber, und jetzt kommt die gute Nachricht, man kann die Sitzhaltung im Lot durch verschiedene Hilfsmittel unterstützen. Das soll heißen, um aufrecht zu sitzen müssen wir uns doch nicht so anstrengen wie gedacht. Solche Richtiges Sitzen sollte daher für uns kleinen Hilfsmittelchen sind zB. ein alle wichtig sein. Die Folgeschäden Lenden- oder Ballkissen, ein Sitzkeil einer falschen bzw. eine neigSitzhaltung bare Sitzfläche „Eine Haltung und eine bewegsind oft schwerwiegend und eingenommen haben, liche Sessellehne, reichen von eine Sitzscheibe bei der man mit Gesäß oder der Sitz-Ball. Kopfschmerzen, Verspannungen, und Oberschenkeln DurchblutungsNun muss ich bei aufgerichtetem euch leider entstörungen durch die Behinderung Oberkörper auf einer täuschen, denn es des venösen gibt noch weitere Unterlage (besonders Aspekte, die auf Blutrückflusses, über muskuläre einem Stuhl o. Ä.) ruht jeden Fall zur UnDysbalancen bis terstützung einer (und die Füße auf den physiologischen zu Bandscheibenvorfällen Boden gestellt sind)“ Sitzhaltung und und der EntergonoDefinition Duden für „Sitzen“ der stehung eines mischen ArbeitsRundrückens. platzgestaltung, herangezogen werden müssen. Die Dass es bei weitem viel einfacher Arbeitsplatzgestaltung ist abhängig ist, in sich zusammenzufallen und von der Tätigkeit, aber wir wollen krumm zu sitzen, muss ich wohl vom Lesen und Arbeiten am PC ausniemandem erklären, denn wir sind gehen. mehr oder weniger, kurz gesagt, gerne faul, und aufrecht zu sitzen Ein Schreibtisch sowie eine Sitzgelebedeutet sich anstrengen zu müssen genheit, die sich auf die individuelle und ökonomische Muskelarbeit. Körpergröße anpassen lassen, wä-
Meine Rubrik steht unter dem Motto „Weil wir alle nur eine Gesundheit haben“, und es war mir ein großes Anliegen, zumindest einen kleinen Teil dazu beizutragen. Bei Fragen zum Thema und/oder Anregungen u. a. für weitere Artikel schreibt mir doch einfach unter andrea.m.friedrich@htu.tugraz.at.
ren ein guter Anfang. Dabei sollten Tischplatte sowie Sitzfläche neigbar sein, was eine aufrechte Sitzhaltung ermöglicht. Besitzt der Arbeitsstuhl noch zusätzlich höhenverstellbare Armstützen (Entlastung der Schultermuskulatur), eine physiologisch geformte Rückenlehne bis zu den Schulterblättern oder höher und eine flach abgerundete Sitzvorderkante (Entlastung der Oberschenkelrückseite), ist man bestens ausgerüstet. Aber auch bzw. oder gerade beim Arbeiten am PC können uns Haltungsfehler unterlaufen. Liebe Studierende, hier muss ich leider anmerken, dass ein Laptop für längere Tätigkeiten generell ungünstig ist. Hat man aber die Möglichkeit eines Stand-PCs, wäre diese Variante zu bevorzugen, obwohl auch hier ein paar Kleinigkeiten zum eigenen Wohlbefinden beachtet werden sollten. Die Blickrichtung zur Bildschirmoberkante ist hierbei nicht ganz gerade, sondern um 10° nach unten geneigt und die Sehdistanz sollte zwischen 60 und 80 cm betragen, wobei sich die Tastatur maximal 20 cm von der Tischkante entfernt befinden sollte. Handgelenksauflagen bei Tastatur und Maus entlasten die Handgelenke zusätzlich. Der Monitor ist im besten Falle entspiegelt und parallel zum Fenster aufgestellt - uuups, an dieser Stelle muss ich wohl mit mir selbst schimpfen und schnellstens meine Bildschirmposition verändern. Ach was, weniger Aufwand ist es doch, wenn ich die Jalousie hinter mir einfach hinunterlasse.
bewus st studier en
DOs • • • • • • • • • • •
aufrecht sitzen, Schultern locker fallen lassen Sitzpositionswechsel, dynamisches Sitzen Füße berühren den Boden Oberschenkel und Unterarme liegen waagrecht auf Kniewinkel und Armbeuge in etwa 90° im Alltag viel Bewegung u.a. aktive Lernpausen, Ausgleichsbewegungen Körper zwischendurch abstützen und entlasten Arbeitsplatz an die Körpergröße anpassen Beckenkreisen auf der Sitzfläche Atemübungen, zB. Bauchatmen unter doppelt so langem Ausatmen Rumpfbeugen (vor, rück, rechts, links) zur Wirbelsäulenmobilisation
Stopp - auch die Lichtbedingungen tragen erheblich zum richtigen Sitzen bei. So hält beispielsweise bei Tageslicht/-lampen im Vergleich zu Kunstlicht die Konzentration länger an. Als besonderer Tipp beim LastMinute-Lernen, aber das würde natürlich sowieso niemand machen. Der Arbeitstisch sollte außerdem gleichmäßig beleuchtet werden, um störende Schatten und scharfe Kontraste zu vermeiden. In einem vollkommen dunklen Zimmer, in dem nur der Arbeitsplatz beleuchtet ist, sollte nie gearbeitet werden. Die einen verbringen dort weniger Zeit, die anderen mehr – die Uni. Hier können wir die Sitzmöbel (leider) nicht beeinflussen, aber mit kleinen Tricks kann man das Sitzen in den Hörsälen physiologischer und entlastender gestalten. Wir, Julienne Dlugos (bitte weiterblättern) und ich, haben dazu die größten Hörsäle der TU unter die Lupe genommen und ihnen auch gleich je nach ökonomischer Sitzgemütlichkeit eine Note verpasst. Wir sind dabei zu dem Schluss gelangt, dass alle Hörsäle, die wir besucht haben, leider mehr oder weniger nicht ausreichend sitzfreundlich gebaut worden sind.
HS G: Note 2 + ; Kopernikusgasse 24 (3. OG)
Don‘ts • • • • • •
lange sitzen ohne Positionswechsel krumme Sitzhaltung zu dunkler Raum langes Arbeiten am Laptop zu niedriger Tisch bzw. Stuhl mit überschlagenen oder stark abgewinkelten Beinen sitzen
Man kann aber seine zwangsverpflichtete Lage ganz leicht verbessern und die Vorlesungen können dann durchaus sitztechnisch bequem besucht werden. Die große Ausnahme, obwohl durch seine einzigartige Atmosphäre bestechend, ist Hörsaal H. Trotz der langjährigen Erfahrung von Julienne Dlugos konnten wir einfach keine ökonomische Sitzhaltung einnehmen. In den Hörsälen G, I, P1 und i13 (generell in der Uni) können wir zur Unterstützung einen Sitzkeil oder ähnliches verwenden. Wer solche Dinge verständlicherweise nicht mitschleppen möchte, kann seine Jacke zusammenrollen und entweder auf der Sitzfläche unter dem Steißbein platzieren (Becken kippt nach vorne, Haltung wird aufrecht) oder als Rückenstütze in die Lendenwirbelsäule legen. Im Sommer kann man dazu eine Weste bzw. einfach den Rucksack oder die Tasche verwenden. Oft, wie zB. im Hörsaal H, bleibt die Option häufig die Sitzposition zu wechseln um den Körper zu entlasten. Für die Zukunft wäre es von gesundheitlichem Nutzen, neue Hörsäle so zu konstruieren, dass richtiges Sitzen effizienter und einfacher ermöglicht wird, u.a durch nach vorne geneigte Sitzflächen, physiologische Rückenlehnen, passende Tisch- zu Stuhlhöhen und idealerweise heranziehbare Einzeltische.
HS i13: Note 3 ; Inffeldgasse 16b (1. KG)
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Nachdem sich lange Sitzphasen aber oft nicht vermeiden lassen, kann man zusätzlich zur richtigen Sitzhaltung auch vorbeugende Übungen in den Alltag integrieren um Folgeschäden zu vermeiden. Dazu eignen sich morgens und abends kurze Einheiten zur Mobilisation und Entlastung des Körpers wie das Dehnen HS H: Note 5 ; Kopernikusgasse 24 (EG) der verkürzten Muskulatur (Hüftbeuger, Brust-, Waden- und Halsmuskulatur, Armbeuger, Oberschenkelrückseite) oder auf allen Vieren abwechselnd Pferderücken (Hohlkreuz) und Katzenbuckel (Rundrücken) machen. Kurze Übungen für maximal zwei Minuten - dynamisches Sitzen - lassen sich während des Sitzens leicht einbauen u.a. das Kippen des Beckens. Für besonders Interessierte finden sich in den Büchern und auf der Homepage der Funktionalen Bewegungslehre nach Klein-Vogelbach entsprechende Übungen (http:// www.fbl-klein-vogelbach.org). Damit wünsche ich euch allen einen gesunden Start ins neue Semester!
HS P1: Note 2 - ; Petersgasse 16 (EG)
HS I: Note 2 ; Rechbauerstraße 12 (1. KG)
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bewus st studier en
Interview
Julienne Dlugos, eine bemerkenswerte Frau, die nur in dem Sinne anders ist, dass sie es verstanden hat, ein unbeirrtes Gespür für den Menschen in seiner gesamten Funktions(un)tüchtigkeit zu entwickeln und das Herz am richtigen Fleck zu tragen. Ein Interview. Ab wann wusstest du, dass du Physiotherapeutin werden willst? Als eine Volksschulfreundin wegen einer Wirbelsäulenverkrümmung (Skoliose) zur Physiotherapie musste und sie den Termin aber schwänzen wollte, bin ich zur Unterstützung mitgegangen. Es hat mir dann so viel Spaß gemacht, alle Übungen mitzumachen, dass ich fand, was muss das doch für ein toller Beruf sein, mit den Leuten Sport zu machen und auch noch dafür bezahlt zu werden. Mit vierzehn Jahren war mir dann nach einem Berufsinformationspraktikum in einer Physiotherapiepraxis klar, dass ich Physiotherapeutin werde. Wie ging es dann weiter? Naja, mein Abitur ist leider oder eigentlich zum Glück zu schlecht für die Physiotherapieausbildung ausgefallen, weswegen ich einen Umweg über das Sportstudium gehen musste, den ich aber nicht missen möchte. Dieser brachte mich weg vom Leistungssport und ich lernte, wie wichtig eigentlich Prävention, Rehabilitation und der Erhalt der eigenen Ressourcen sind. Wie war es für dich mit deinen (halb-)afrikanischen Wurzeln in der akademischen Gesellschaft? Ich bin einmal in die Biochemievorlesung zu spät gekommen. Der Professor kannte meinen Namen (zufällig oder nicht?) und mir wurde wieder bewusst, dass ich „anders“ bin und ich auffalle. Das machte ich mir zu Nutze um positiv aufzufallen, denn das geht schließlich auch. Wie wichtig sind Weiterbildungen? In meinem Beruf geht es nicht ohne,
daher auch die Reihenfolge meiner Ausbildungen und meine unterschiedlichen Arbeitsschwerpunkte, weil das Verständnis der Zusammenhänge zwischen Belastungen, Körperreaktionen und Lebensbedingungen immer weiter wächst und sich daraus Neues ergibt. Jeder Mensch ist spannend. Was gefällt dir an deinem Beruf und vor allem: Was fordert dich heraus? Ich finde die Individualität, die meine Patienten mit sich bringen, faszinierend. Die Geschichte, die die Klienten in der Anamnese mitteilen, und die Geschichte, die der Körper dann beim Befund erzählt. Besonders reizvoll wird es, wenn es oberflächlich so aussieht, als ginge nichts mehr und um dann trotzdem einen Weg zu finden, damit die Person wieder ins Gleichgewicht kommt. Was hast du dir für deine Zukunft vorgenommen? Weiterhin freiberuflich in meiner Praxis tätig zu sein, Weiterbildungen und eventuell mehr wissenschaftliche Arbeiten u.a. zusammen mit einer Schule. Außerdem habe ich begonnen, mich intensiv mit meiner afrikanischen Tradition auseinanderzusetzen. Und zum Schluss, was würdest du gerne anderen Menschen vermitteln? Dass es immer einen Weg gibt, etwas für sich zu tun, seine Lebenssituation zu verbessern und dass es Sinn macht, an sich zu arbeiten, egal mit welchem Zustand (Körper, Geist, Seele) man beginnt. Denn letztlich betrifft es immer den Menschen in seiner Gesamtheit. Man muss eben einen Schritt nach dem anderen machen und an einem Punkt ansetzen.
Julienne M. Dlugos 1978 geboren in Finsterwalde (Brandenburg) 1996 Abitur, Pestalozzi-Gymnasium (Dresden) 2002 diplomierte Sportwissenschaftlerin für Rehabilitationssport, Sporttherapie und Behindertensport (RSB) an der Universität Leipzig 2005 diplomierte Physiotherapeutin an der Akademie für den physiotherapeutischen Dienst des Landes Steiermark, Graz 2006 Entspannungstrainerin an der Heilpraktikerschule Paracelsus Deutschland 2012 Coaching Grundkurs „WildWuchs“ 2012 ärztl. geprüfte Aromatherapeutin 2013 Aufstellungsleiterin systemische Familienaufstellung 2014 (vsl.) Osteopathin (MSc) an der WSO, Wien seit 2006 freiberuflich und angestellt tätig seit 2013 eigene Praxis in Graz
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Rezeptideen 4 you Text & Bilder: Sandra Mathelitsch
Schinkenfleckerl mit Ei und Paprika Zutaten: Fleckerl-Nudeln 2 Eier Paprika in Stücke geschnitten (grün, gelb, rot; Menge: nach Belieben) 15 dag Bauernschinken (klein geschnitten) Butter Salz, Pfeffer
Nudeln kochen. Eier verrühren. Wenig Butter in einer Pfanne schmelzen, Schinken hinzugeben und erwärmen. Nudeln hinzugeben, Eier hinzu und verrühren. Zum Schluss Paprika hinzugeben, je nach Geschmack mit Salz und Pfeffer nachwürzen.
Mini-Makkaroni mit Thunfisch & Mais Zutaten: Mini-Makkaroni 1 Dose Thunfisch ½ kl. Dose Mais ½ Becher Sauerrahm 2 Knoblauchzehen (gepresst) (ev. Parmesan) Nudeln kochen. Thunfisch-Öl abtropfen, Thunfisch in einen Topf und erwärmen. Sobald Thunfisch warm ist, den Sauerrahm und Mais hinzugeben. Alles erwärmen, Knoblauch hinzugeben. Nudeln und Sauce anrichten. Je nach Geschmack Parmesan darüber streuen.
Wenn auch du ein tolles und einfaches Rezept hast, welches du deinen Kommilitonen weitergeben möchtest, dann schick uns Zutatenliste, Beschreibung und Bild von deinem Meistermenü an redaktion@htu.tugraz.at!
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Marmorgugelhupf mit Schokoladenglasur Zutaten: 20 dag Butter (Tipp: ca. 15-20 Minuten vor dem Backen aus dem Kühlschrank nehmen) 12 dag Backzucker 3 Eier 1 Prise Vanillezucker 25 dag Mehl 1 Prise Backpulver 200 ml Milch 1 Schuss Rum (nach Belieben) Kakaopulver (süß oder ungesüßt) Schokoladenglasur: 200 g Kuvertüre (zartbitter) 100 g Butter 5 dag Zucker und 3 Eiklar zu Schnee rühren. In einer zweiten Schüssel 3 Dotter, Butter, Vanillezucker, 7 dag Backzucker schaumig rühren. Mehl, Backpulver, Milch, Rum unter konstantem Rühren hinzugeben. Den Eischnee mit dem Rührbesen unterheben. Masse halbieren und in zwei Schüsseln aufteilen. Zu einer halben Masse Kakao hinzugeben (je nach Geschmack). Dann die Gugelhupfform (mit Butter und Brösel/Mehl ausgelegt) mit der hellen und dunklen Masse abwechselnd auffüllen. Für eine schönere Marmorierung einmal mit einer Stricknadel durch die Masse fahren. Marmorgugelhupf bei ca. 180 Grad rund 30 Minuten backen.
Kaiserschmarrn Zutaten: 3 Eier 200 g Mehl 3/8 l Milch 1,5 Esslöffel Rum (nach Belieben) Rosinen (nach Belieben) Öl Staubzucker (Beilagen eventuell Apfelmus, Zwetschkenröster etc.) 3 Eiklar zu Schnee schlagen. Mehl, Milch und Rum mit dem Schneebesen rühren, bis es eine flüssige Masse ist. Schnee unterheben, Rosinen hinzugeben. Pfanne mit Öl erhitzen, Herdplatte auf halbe Temperatur schalten, einen Teil der Masse in die Pfanne geben, sodass der Boden gut bedeckt ist. Warten bis der Teig fester ist, in große Stücke zerteilen, auf die andere Seite drehen und fertig kochen lassen. Auf dem Teller anrichten, Staubzucker darüber streuen.
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Von 18. bis 23. März 2014 bespielt die Diagonale zum bereits 17. Mal die Grazer Kinosäle. Einmal mehr bietet das Festival des österreichischen Films die Gelegenheit, das Filmschaffen hierzulande in all seinen Facetten kennenzulernen, aktuellen künstlerischen Tendenzen nachzuspüren und so manche filmische (Wieder-)Entdeckung zu machen. Diagonale eröffnet mit dem Kinodokumentarfilm Das große Museum von Regisseur Johannes Holzhausen. Porträtiert wird darin eines der bedeutendsten Museen der Welt, das Kunsthistorische Museum Wien (KHM). Im Stil des Direct Cinema – ohne Interviews, Offkommentar und Offmusik – durchmessen Holzhausen und sein Kamerateam dabei die einzigartigen Prunkräume und Magazine des Hauses und tauchen in den Kosmos der charismatischen Protagonist/innen zwischen Kunstvermittlung und Renovierungsarbeiten ein. Das große Museum ist ein lustvolles, dramaturgisch subtiles Abbild einer berühmten Kulturinstitution. Zeitgleich zum Eröffnungsscreening in der Helmut List Halle hat das Kinopublikum die einzigartige Möglichkeit, den Eröffnungsfilm im UCI Annenhof als erste Vorstellung des Festivals zu erleben.
Über-Ich und Du © Thimfilm
Die diesjährige
Von 18. bis 23. März werden in den Grazer Festivalkinos wieder großartige Spiel- und Dokumentarfilme, ein außergewöhnliches Kurz-, Animationsund Experimentalfilmprogramm sowie zahlreiche Spezialprogramme über die Leinwände flimmern. Dabei darf man sich auf zahlreiche Uraufführungen und Österreich-Premieren freuen. Ein Highlight der diesjäh-
rigen Langspielfilm-Auswahl stellt die jüngste Arbeit der Filmemacherin Elfi Mikesch, der die Diagonale 2011 ein Tribute widmete, dar. In Fieber folgen wir Franziska, gespielt von Eva Mattes, einer renommierten Fotografin aus Graz, auf ihrer Suche nach den Bildern ihrer Kindheit. Ihr Vater war einst Fremdenlegionär in Nordafrika. Die verstörenden Fotografien aus jener Zeit lassen sie bis heute nicht los. Mit visuellem Gespür und Liebe zum Experiment vermischen sich in Fieber Albtraum, Reales und Imaginäres, Krieg, Horror und Schönheit zu einem fantastisch bildgewaltigen Film, der übrigens zum Teil in Graz gedreht wurde.
Bei Marvin Kren stehen die Zeichen auf Genrekino: Blutgletscher ist das erste Creature Feature Österreichs. Als jüngste Auswirkung des Klimawandels wird das zunehmend schwindende Weiß eines ganzen Gipfelzugs von seltsamen blutroten Schlieren überzogen. Dieser mysteriöse rote Saft bewirkt eine bisher ungekannte Artenverquickung, infolge derer sich ein Team aus Klimaforscher/innen von mordlüsternen Mutanten umzingelt sieht. Krens Horrorfilm wird im beliebten Jahresrückblick zur Aufführung kommen. Die Programmschiene lässt die Highlights des Filmjahres 2013/14 noch einmal Revue passieren.
Jahrzehnte lang verborgen gebliebene Abgründe öffnen sich in Ludwig Wüsts neuem Spielfilm Abschied. Darin konfrontiert der Zufall die Protagonistinnen mit einem nicht aufgearbeiteten Verlust und zieht sie aufs Neue in seinen Bann. Die sprichwörtliche Schlinge um den Hals verengt beständig den Spielraum aller Beteiligten und dominiert auf unverkennbare Weise die filmische Form – konsequent und einnehmend, wie wir es von Wüsts Festivalbeiträgen gewohnt sind. Auch in Benjamin Heisenbergs Über-Ich & Du bestimmt Zufälliges den Verlauf der Geschichte, wenn auch in gänzlich anderer Fasson. Die klassische Komödienstruktur mit Starbesetzung – unter anderem mit Georg Friedrich, Maria Hofstätter und Markus Schleinzer – wandelt sich mehr und mehr zum Kafkaesken, als der auf die schiefe Bahn geratene Bohemien Nick auf den hochbetagten Star-Psychologen Curt Ledig trifft, der ob seiner NSVerstrickungen bereits im Dritten Reich Karriere machte. Während Nick Ledigs wertvolle Bibliothek zu Geld machen will, wird dieser unfreiwillig zum Studienobjekt des alten Herrn und infolge einer eigenwilligen Therapie unterzogen. Ein Double-trouble-Buddymovie – abgründig, hintersinnig und voller Witz.
Gespannt kann man aber nicht nur auf das diesjährige Spielfilmprogramm sein – das österreichische Kinojahr hat auch eine Vielzahl an bemerkenswerten Dokumentarfilmen hervorgebracht. So zum Beispiel eine eindrucksvolle Arbeit von Sebastian Brameshuber, die bereits auf der Berlinale gefeiert wurde und auch im Diagonale-Programm vertreten ist: Und in der Mitte, da sind wir. Mit dem nötigen Abstand aber merklicher Empathie erzählt Brameshuber darin von drei 15-Jährigen, die in Ebensee leben, jenem kleinen Ort, wo ortsansässige Jugendliche 2009 das jährliche Gedenken an die Toten des ehemaligen Konzentrationslagers mit Naziparolen störten. Zwischen Lederhose und Trachtenhut, Punk und Antinazigraffiti begleitet der Film seine Protagonist/ innen nicht nur in ihrer Identitätssuche, sondern umreißt dabei auch das Selbstbild ihrer Heimat. Von der beachtenswerten Qualität des dokumentarischen Filmschaffens in Österreich zeugt auch Ivette Löckers feinfühliger Film Wenn es blendet, öffne die Augen, in dem sie sich der russischen Jugend nach dem Zerfall der Sowjetunion widmet. Mit der Freiheit kam das Heroin ins Land, das zum
Das große Museum © Navigator Film
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Motor eines fatalen Lebensstils wurde. Keine/r habe etwas erreicht, rekapituliert Ljoscha – mit seinen 37 Jahren zählt er zu den Veteranen der PostPerestroika-Jugend. Heute lebt er mit seiner Mutter und seiner drogensüchtigen Freundin Schanna auf engem Raum in St. Petersburg. Löcker, deren Dokumentarfilm Nachtschichten 2011 mit dem Großen Diagonale-Preis ausgezeichnet wurde, fängt dabei das fragile Beziehungsgefüge eines ungewöhnlichen Paares ein. Im jüngsten Filmprojekt des Regiepaares Tizza Covi und Rainer Frimmel stehen das genaue Beobachten und Zuhören im Vordergrund. In Der Mann vor der Kamera begleiten sie Erich Lessing, einen der weltweit bekanntesten ReportageFotografen, bei seiner Arbeit. Leopold Figl am Balkon des Belvedere, den unterzeichneten Staatsvertrag in Händen haltend, oder Aufnahmen der blutigen Niederschlagung der ungarischen Revolution im Jahr 1956 – mit seiner Kamera dokumentierte Erich Lessing Meilensteine der Zeitgeschichte. Sein Werk und seine eigene Biografie sind durchdrungen von dramatischen politischen Ereignissen. Covi und Frimmel, die im letzten Jahr mit Der Glanz des Tages den Großen Diagonale-Preis für den besten Spielfilm erhielten, entwerfen ein berückendes filmisches Porträt des heute 90-Jährigen. Zusätzlich zum aktuellen Wettbewerbsprogramm zeigt die DiagoUnd in der Mitte, das sind wir © KGP Kranzelbinder Gabriele Production
nale wieder zahlreiche Spezialprogramme mit Tiefgang, wie etwa die anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Österreichischen Filmmuseums gemeinsam kuratierte Schau Ein anderes Land. Darin wird die kinematografische Sammlung des Hauses nach ihren möglichen ÖsterreichBezügen befragt, lose Fäden einer österreichischen Filmgeschichte gesponnen und zahlreiche Schätze aus dem Archiv gehoben. Als internationaler Filmgast der Diagonale wird 2014 die französische Kamerafrau Agnès Godard in Graz erwartet. Godard, die ihr Handwerk als Kameraassistentin bei Wim Wenders und Alain Resnais lernte, hat seit Mitte der 1980er Jahre an zahlreichen Filmprojekten, unter anderem mit Agnès Varda, Ursula Meier und vor allem mit Ausnahmeregisseurin Claire Denis zusammengearbeitet. Eine feine Auswahl ihrer außergewöhnlich vielseitigen Werkes wird im Rahmen des Festivals zu sehen sein. Filmliebhaber/innen dürfen sich auf eine ganze Reihe (wieder-) sehenswerter Filme mit großartigen Schauspieler/innen wie Isabelle Huppert, Béatrice Dalle, Grégoire Colin, Denis Lavant, Michel Subor, Élodie Bouchez, Alex Descas u.v.a. freuen. Auch in der Programmschiene Austrian Pulp warten längst vergessene anarchische Underground-Filmjuwelen darauf, vom Publikum (neu) entdeckt zu werden. Und die historische Reihe FilmExil gewährt Einblicke in
das Filmschaffen des weltberühmten Schauspielers und Regisseurs Peter Lorre – von seinen Anfängen in Berlin über seine großen Erfolge in Hollywood bis zu seiner missglückten Rückkehr ins Nachkriegsdeutschland. Raum für Austausch bieten außerdem die Diskussionen zu aktuellen (kultur) politisch relevanten Inhalten sowie Installationen und Abendveranstaltungen. Im Rahmen der Nightline werden die Besucher/innen mit allabendlichen Musikprogrammen, Live-Konzerten und DJ-Lines versorgt. Auch dafür muss im Rahmen eines Festivals schließlich Platz sein.
Für alle die jetzt Lust bekommen haben, das Festival des österreichischen Films in all seiner Vielfalt zu erleben, stellt „tu info“ in Kooperation mit der Diagonale 1x2 Tickets für die Diagonale 2014 sowie einen Festivalkatalog und ein Plakat zur Verfügung – zur Teilnahme gilt es eine kurze Gewinnfrage zu beantworten: Welcher österreichische Spielfilm hat im Vorjahr den Großen Diagonale-Preis gewonnen? Die Antwort bitte bis 17. März 2014 per E-Mail an lora@htu.tugraz.at mit dem Betreff „Diagonale 2014“ senden. Die Preise werden unter den richtigen Einsendungen verlost. Die Gewinnverständigung erfolgt wie immer per E-Mail. Programminfo & Tickets: ab 12. März im Festivalzentrum Kunsthaus Graz, im Café Promenade, unter www.diagonale.at/tickets und der Infoline 0316 - 822 81 822 ab 19. März in den Festivalkinos www.diagonale.at
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TU Leben Veranstaltungstipps
Abwechslung vom Studienalltag gefällig?
Wenn der Kopf raucht und du raus aus den eigenen vier Wänden musst, ist die Grazer Kulturszene ein wunderbares Mittel gegen die graue Alltagsfassade! Nutze das vielfältige Kulturprogramm und gib deinem Leben durch den Besuch eines Konzertes, einer Ausstellung oder einer anderen Veranstaltung einen neuen Anstrich! Wir haben hier einige Kulturtipps zusammengestellt, die euch bunt durch den Frühling bringen.
März
15.3. - 22.5. 17.3. 18.3. - 23.3. 21.3. 22:00 Uhr 22.3. 20:00 Uhr 23.3. 20:00 Uhr 27.3. 18:00 Uhr 28.3. 19:30 Uhr 29.3. 20:30 Uhr 31.3. 20:00 Uhr
April
HTU @ culTUre Gewinnspiel
Wir verlosen monatlich Karten für verschiedenste Veranstaltungen in der Grazer Kulturszene an Studierende der TU Graz auf www.htu.tugraz.at. Von Theaterkarten bis zu Veranstaltungen in der Postgarage ist alles dabei - schau rein und gewinne!
Theatergruppe an der TU Hast du Lust bei einem Theaterstück mitzuwirken? Wir möchten ein Theaterprojekt starten und suchen Interessierte, die mitmachen möchten. Komm zur Infoveranstaltung am Mo, 24.3. um 14.30 Uhr in den Hörsaal II, Rechbauerstraße 12. Damit niemand verhungert, wird es gratis Würstel und Getränke geben. Fragen an jlammer@htu.tugraz.at
3.4. 19:30 Uhr 4.4. 19:45 Uhr 5.4. 22:00 Uhr 8.4. 20:00 Uhr 9.4. 10:30 Uhr 9.4. - 13.4. 14.4. 19:45 Uhr 22.4. 20:00 Uhr 23.4. 20:30 Uhr 25.4. 20:00 Uhr 25.4. 19:30 Uhr 30.4. 20:00 Uhr
Mai
7.5. 19:45 Uhr 8.5. 19:30 Uhr 9.5. - 11.5. 10.5. 14:30 Uhr 12.5. 19:45 Uhr 13.5. - 1.6. 15.5. 19:45 Uhr 19.5. 24.5. - 1.6. 26.5. 20:00 Uhr 28.5. 19:30 Uhr 28.5. - 1.6. 28.5. - 1.6.
Juni
Wörter als Türen - in Sprache, Kunst, Kino Künstlerhaus Montag - Die Improvisierte Show (Theater im Bahnhof) Orpheum Graz Diagonale 2014 verschiedene Orte A night at the discotheque Postgarage Bernhard Wagner - „Schwammerl“ Theatercafé Left Boy Orpheum Graz Die Zauberflöte Oper Graz Cabaret Schauspielhaus Graz Actor‘s Bar - „Paartherapie. Eine Shakespeare Collage“ Schauspielhaus Graz Alfred Dorfer Orpheum Graz
Jenufa Oper Graz Jonas Kaufmann & Helmut Deutsch Stefaniensaal Graz Friends of Spring feat. Kollektiv Turmstrasse live Postgarage Da Blechhauf‘n Orpheum Graz Parzival Next Liberty Der Kleinkunstvogel - 28. Grazer Kleinkunstwettbewerb Theatercafé In Love - Ein Spektakel des Instituts Schauspiel Mumuth Paul Pizzera - „Sex Drugs & Klei‘n‘Kunst“ Theatercafé Spotting Postgarage Die Dornrosen Orpheum Graz Das Ballhaus Schauspielhaus Graz Andreas Vitasek Orpheum Graz
KUG Jazz Nights Mumuth Ivanov Schauspielhaus Graz Galerientage verschiedene Orte Opern Werkstatt Oper Graz Hugo Wolf Quartett Stefaniensaal Graz Bernadette Moser Künstlerhaus Orchesterkonzert Feuervogel Mumuth pangea. musik lebt. Postgarage S/GHT feat. Sissa Micheli Künstlerhaus The Baseballs Orpheum Graz Carousel Oper Graz Spring Festival verschiedene Orte Werner Jauk - „Disco Floor“ Künstlerhaus
2.6. 19:45 Uhr 4.6. 17:00 Uhr 5.6. 20:00 Uhr 6.6. 6.6. - 10.8. 16.6. 19:45 Uhr 19.6. 19:30 Uhr
Patrick Lange & Grazer Philharmonisches Orchester Stefaniensaal Graz 20 000 Meilen unter dem Meer Next Liberty Josef Hader Orpheum Graz Lange Nacht der Jungen Chöre Orpheum Graz Chat Jet. Skulptur in Reflexion Künstlerhaus Don Giovanni Mumuth West Side Story Oper Graz
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Chaos Computer
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Jedes Jahr trifft sich zwischen Weihnachten und Silvester (27.12. bis 30.12.) die internationale Hacker-Szene auf dem Chaos Communication Congress (C3). Die 30. Ausgabe des C3 wurde wie auch in den letzten Jahren vom Chaos Computer Club (CCC) veranstaltet und fand wie bereits im letzten Jahr im Congress Center Hamburg (CCH) statt, welches im Vergleich zum letzten Jahr sogar um ca. 1/3 mehr Platz bot. Text: Lukas Resch
Am besten ist der Was ist der C3? C3 wohl als eine Mischung aus Festival und Konferenz beschrieben. Er beginnt mit Anstellen in einer immer länger werdenden Schlange, damit man sein Armband bekommt, und vor dem Eingang sieht man die ersten leeren Bierflaschen stehen. Im Unterschied zu einem Festival basiert der Kongress allerdings rein auf Freiwilligenarbeit. So gab es allein direkt auf der Veranstaltung über 500 Personen, die über 5000 Stunden arbeiteten um den reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Dabei kümmerten sie sich um Dinge wie Netzwerk, Gesundheit der Teilnehmer, Garderobe, die Liveübersetzung der Vorträge von Deutsch auf Englisch und umgekehrt oder auch das eigene GSM-Netzwerk und die selbst installierte Rohrpost. Auch gab es das Chaospaten-Projekt, bei dem sich über 30 Freiwillige um den Hackernachwuchs kümmerten. In reinen Zahlen ausgedrückt: über 9000 Personen, die Unmengen Mate trinken, sodass der Hamburger Vorrat am zweiten Tag erschöpft war und Nachschub sogar noch aus Bremen (ca. 120 km) organisiert werden musste. Wasser in Flaschen und Gabeln waren am Tag darauf aus. Würde man das Leergut stapeln, könnte man einen Turm bis an die Mesosphäre damit bauen. Der eigentliche Hintergedanke ist jedoch der Wissensaustausch. So fanden dieses Jahr 170 Talks, 154 Assemblies und über 250 Workshops zu unterschiedlichen Themen statt. Da es nicht jedem möglich ist vor Ort zu sein, wurden die Talks auch per Stream in die ganze Welt übertragen. Zu Spitzenzeiten gab es also zusätzlich zu den Besuchern noch über 7500 Zuschauer. Bis auf drei Vorträge wurden alle Talks aufgezeichnet und sind online verfügbar. Die Vorträge fanden heuer erstmals in vier Sälen statt. Der größte bot Platz für 3000 Zuhörer und wirkte trotz vieler Besucher oft nur sehr spärlich gefüllt. Der Kleinste stieß hingegen mehrmals an seine Kapazitätsgrenze von 382 Sitzplätzen. Mit den Stehplätzen in der letzten Reihe konnten ungefähr 400 Personen die
Talks live miterleben, den Abgewiesenen blieb oft nur die Möglichkeit über den Stream dabei zu sein.
Ohne Motto trotzdem nicht leiser
Zum 30-jährigen Jubiläum gab es beim heurigen C3 erstmals kein Motto. Bisher gab es immer ein Motto wie zum Beispiel „Not my Department“ oder „Hacking Is Not A Crime“, welches sich auch im Programm des Kongresses widerspiegelte. Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag, auch ohne Motto, wie bereits im letzten Jahr auf der immer weiter voranschreitenden Überwachung. Im Vergleich zum Vorjahr wurden die angesprochenen Themen von Außenstehenden allerdings nicht als paranoide Hirngespinste abgetan, sondern, mit Hinblick auf die Veröffentlichungen im letzten Jahr, als traurige Realität betrachtet. Die Keynote wurde diesmal von Glenn Greenwald gehalten, welcher durch die Veröffentlichungen von Edward Snowden weltweit bekannt wurde. Da die Keynote über einen Videostream gehalten wurde und wegen der Zeitverschiebung zwischen Hamburg und Rio de Janeiro begann der C3 auch nicht wie gewohnt mit der Keynote. Diese wurde erst um 19:30 Ortszeit gehalten. Ungefähr eine Stunde lang berichtete Greenwald über seine Erfahrungen im letzten Jahr. Vom ersten Kontakt mit Kryptographie bis zur staatlichen Repression gegen ihn und seinen Lebensgefährten. Mit staatlicher Überwachung beschäftigte sich auch ein großer Teil der restlichen Vorträge. Neben dem jährlichen TOR-Vortrag wurde erklärt, wie Sprache überwacht wird, und warum es nicht reicht seine e-Mails mit sinnlosen Wörtern zu füllen, um die Festplatten der Überwacher zu füllen. Es wurde natürlich auch erklärt, wie man Geräte, von kleinen embedded Devices bis hin zu Sateliten, hackt. Natürlich durfte auch ein Vortrag der beiden neusprech.org-Macher nicht fehlen. An den Abenden gab es traditionell wieder Spieleshows wie das Googlequiz und leider das letzte HackerJeopardy, zumindest von den beiden CCC-Urgesteinen Sec und Ray. Wie-
der dabei war auch der Fnord-Jahresrückblick, der einen satirischen Rückblick auf Events des vergangenen Jahres bot inklusive diverser Preisverleihungen in Kategorien wie zum Beispiel dem „Magggie Thatcher Award für nachhaltige Infrastrukturvernichtung“. Daneben gab es Lightning Talks, bei denen jeder die Möglichkeit hatte, sein eigenes Projekt oder auch seine eigene Projektidee zu präsentieren. Außerdem noch Live-Hörspiele, Radiodiskussionen und Beiträge, Gesprächsrunden, Jamsessions, Konzerte, Bällepools, Lock-Picking und natürlich eine Kuschelecke. Auch Sitzgelegenheiten mit Strom und Netzwerkversorgung für zwischendurch waren vorhanden. Den Abschluss bildete das traditionelle Closing Event, bei dem die Statistiken der vorangegangen Tage präsentiert wurden. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Zahlen gab es unter anderem noch weitere Statistiken über das Netzwerk, das GSM-Netz oder aufgetretene Verletzungen. Die Sessel mussten dann wie bereits im letzten Jahr an Ort und Stelle bleiben, bei allen anderen Installationen, wie der Rohrpost, ging es dann allerdings ans Abbauen. Da der Weg nach Hamburg weit und beschwerlich ist, haben die Studienvertretungen Informatik, Telematik und Softwareentwicklung in der Inffeldgasse eine sogenannte Congress Everywhere Location eingerichtet. In den Hörsälen i11, i12 und i13 sowie dem Raum der Basisgruppe Telematik konnten über alle vier Tage alle Streams der Vorträge mitverfolgt werden. Zumindest soweit es die Netzwerkverbindung aus Hamburg zuließ, da es aufgrund der großen Beliebtheit der Streams immer wieder zu Ausfällen kam.
C3 an der TU
Neben den Streams gab es natürlich auch Fachgesimpel und Mate, auch wenn der Verbrauch weit unter dem im CCH blieb. Auch mit der Besucherzahl blieben wir weit hinter dem Kongress zurück. Wenn man bedenkt, dass der größte Hörsaal in der Inffeldgasse 305 Sitzplätze bietet, ist die Gebäudeverwaltung dafür sicher dankbar.
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Award of excellence
Erstmals wurde der Award of Excellence - verliehen für herausragende Dissertationen an österreichischen Universitäten - im Jahr 2008 vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung vergeben. 2012/13 wurden insgesamt 40 WissenschaftlerInnen geehrt, das Preisgeld war mit 2500 Euro dotiert. Von der TU Graz wurden Mag. Dr. Daniela Engl (Erdwissenschaften) und Dipl.-Ing. Dr. Florian Lackner (Technische Physik) ausgezeichnet. Interviews: Sandra Mathelitsch gleisung kommen. Der Zweck meiner Berechnungen ist es Prognosen treffen zu können, wie sich der Hang nach einem bestimmten Niederschlagsereignis verhält. Das Modell kann hier als wertvolles Instrument dienen, um ein taugliches Frühwarnsystem zu installieren.
Daniela Engl Frau Dr. Engl, können Sie Ihre Dissertation kurz vorstellen? Meine Dissertation behandelt Kriechhänge. Das sind Hänge, die sich langsam aber stetig bewegen, normalerweise im Millimeter- bis MeterBereich pro Jahr. Diese Hänge sind oft nicht unmittelbar gefährlich im Sinne, dass sie plötzlich schnell werden und eine Katastrophe auslösen. Aber wenn beispielsweise Häuser und Straßen darauf errichtet wurden oder Leitungen durchgehen, dann kommt es oft zu Schäden. Deshalb ist es relevant, Kriechhänge besser zu verstehen, um sie mit technischen Maßnahmen positiv beeinflussen zu können. Mein Ziel war es, einen analytischen Rechenansatz zu entwickeln, mit dem man Kriechhänge modellieren kann, um in weiterer Folge mithilfe dieses Modells Prognosen treffen zu können. Können Sie ein Beispiel angeben? Nehmen wir ein Fallbeispiel aus meiner Dissertation. In Neuseeland verläuft eine wichtige Zugstrecke über einen solchen Kriechhang. Die Geschwindigkeit dieser Rutschung hängt mit dem Grundwasserstand im Hang und damit mit den Regenfällen in der Region zusammen. Wenn es nun viel regnet und dieser Hang sich mehr bewegt als gewöhnlich, dann verschieben sich natürlich die Gleise stark und es könnte zu einer Zugent-
Ihre Dissertation wurde mit dem Award of Excellence ausgezeichnet. Wie haben Sie von Ihrer Auszeichnung erfahren? Ich habe einen Brief vom Bundesministerium bekommen. Ich habe mich wirklich sehr darüber gefreut, da ich davon ausgegangen bin, dass alle Absolventinnen und Absolventen die Aufforderung bekommen haben, sich für diesen Preis zu bewerben. Darum war ich total überrascht, als ich den Brief geöffnet und gesehen habe, was drin ist. Was bedeutet Ihnen dieser Preis? Die Bedeutung für mich gliedert sich in zwei Aspekte. Einerseits steckt in der Dissertation viel Zeit und Kraft. Ich habe viele Herausforderungen überwunden, bis die Arbeit stand, und in dieser Hinsicht ist es eine tolle Anerkennung, dass diese Anstrengungen gefruchtet haben. Andererseits war die feierliche Preisverleihung im Bundesministerium in Wien ein schönes Erlebnis. Wenige Tage später ist dann die Ankündigung gekommen, dass das Wissenschaftsministerium abgeschafft wird. Das hat es für mich noch wertvoller gemacht, den Preis noch von Karlheinz Töchterle entgegennehmen zu dürfen. Der Award of Excellence ist mit 2500 Euro dotiert. Was haben Sie mit dem Geld getan? Noch nichts. Aber wenn, würde ich es fürs Reisen investieren. Es gibt jede Menge Orte auf dieser Welt, die ich gerne besuchen würde. Im Moment
scheitert es leider an der Zeit. Mein Partner und ich führen aber zu Hause eine Liste, auf der wir laufend aufschreiben, wohin wir fahren wollen. Diese Liste ist inzwischen schon lang. Wie war eigentlich Ihr beruflicher Werdegang? Warum haben Sie sich für das Studium der Geowissenschaften entschieden? Ich habe mich schon als Kind für die Natur interessiert, und war immer sehr neugierig wie die Dinge ganz genau funktionieren. Bis zur Matura habe ich dann einen technischen Weg eingeschlagen, und auf der Uni war ich zwischen dem Geologie- und Bauingenieurwesen-Studium hin- und hergerissen. Am Ende habe ich mich für die Geologie entschieden, weil mir der naturwissenschaftliche Aspekt gefällt. Ich arbeite auch gerne technisch, aber von der Grundhaltung her bin ich eher Naturwissenschaftlerin. Ich will die Natur verstehen und nicht unbedingt etwas hineinbauen. Wie sieht nun Ihre berufliche Zukunft aus? Bleiben Sie an den Kriechhängen dran? Ich habe eine Postdoc-Stelle auf der TU Graz am Institut für Angewandte Geowissenschaften angenommen und bin dort in der Forschung, Lehre und Verwaltung tätig. Bei den Kriechhängen fühle ich mich jetzt so richtig schön warm gelaufen und weiß, wo die entscheidenden Aspekte der erfolgreichen Modellierung liegen. Ich möchte die Thematik neben meiner anderen Arbeit gerne noch weiter verfolgen, das neue Rechenmodell öfter anwenden und bei Bedarf noch erweitern. Es ist wichtig, eine Methode an realen Fallbeispielen zu testen. Die Methode alleine sagt gar nichts aus, wenn man sie nicht anwendet und überprüft. An den zwei Beispielen in meiner Dissertation hat sie funktioniert, ich bin gespannt, wie es weitergeht.
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© Willy Haslinger
Herr Dr. Lackner, könnten Sie Ihre Dissertation kurz erklären? In meiner Arbeit geht es um die Untersuchung von speziellen Atomen, sogenannten Rydberg-Atomen. Dies sind hochangeregte Atome, deren Hüllenelektronen sehr viel weiter vom Atomkern entfernt sind als bei normalen Atomen. Sie sind damit auch um einiges größer. In unserem Labor können wir sie mit Lasern in speziellen Quantenzuständen präparieren. Die Rydberg-Atome sind zwar schon seit langer Zeit bekannt, wir lassen sie jedoch mit Helium-Clustern wechselwirken. Ein Helium-Cluster ist ein Komplex aus ca. 10.000 HeliumAtomen, den wir im Labor bei tiefen Temperaturen erzeugen können. Vor der Doktorarbeit war die Frage offen, ob man überhaupt ein Helium-Cluster und darauf gleichzeitig ein RydbergAtom erzeugen kann. Und dann hat es funktioniert. Im Wesentlichen besteht meine Doktorarbeit also darin, dass ich nachgewiesen habe, dass man so etwas formen und untersuchen kann. Zusätzlich habe ich noch eine Beschreibung, ein theoretisches Modell, zu dem ganzen System geliefert. Wie werden Ihre Ergebnisse nun weiter behandelt? Was ist der nächste Schritt? Während der Doktorarbeit wurden verschiedene Methoden entwickelt, mit der man nicht nur solche Atome, sondern alles Mögliche untersuchen kann. Und wir arbeiten im Labor jetzt daran, auf diese Heliumtröpfchen Moleküle zu bauen. Das heißt, man kann Atom für Atom auf solche Heliumtröpfchen darauf geben und damit praktisch ein Molekül formen. Momentan sind wir dabei, solche
Moleküle zu untersuchen. Das öffnet dann eben ganz neue Möglichkeiten, wenn man wirklich viele Sachen kombinieren kann, die man anders vielleicht nicht erzeugen kann. Was bedeutet Ihnen der Award of Excellence? Nachdem ich mir den Preis nicht erwartet habe, ich weiß ja nicht, was andere geleistet haben, war die Freude natürlich riesengroß. Es ist ja nicht nur eine Ehre mit dem Preis verbunden, auch karrieretechnisch ist es sicher gut, wenn man ihn vorweisen kann.
Florian Lackner
Wann und warum haben Sie sich für ein Studium der Technischen Physik entschieden? Ich wollte schon als kleines Kind Wissenschaftler werden. Ich habe dann die HTL für Flugzeugtechnik absolviert und habe zwischen Luftund Raumfahrttechnik und Physik hin und her überlegt. Die endgültige Entscheidung habe ich dann während meiner Bundesheer-Zeit getroffen. Ich hatte einen Tag frei, habe mir das Physikinstitut angesehen, und das hat mir gefallen und imponiert. Zusätzlich ist die TU nicht weit weg von zu Hause, ich komme ja aus der Obersteiermark. Deshalb habe ich mich für Physik entschieden und im Nachhinein gesehen war das der richtige Weg.
bau eines neuen Labors mitgearbeitet habe. Mein Vertrag geht noch bis 30. September 2014, dann möchte ich mit meiner Freundin und meiner Tochter nach Berkeley in Kalifornien ziehen. Ich habe mich zur Finanzierung für ein Schrödinger-Stipendium beworben und wenn das bewilligt wird, kann ich für 1,5 Jahre in Amerika arbeiten. Thematisch wäre diese Arbeit dann auch in der Forschung und geht in die Richtung, in der das neue Labor an der TU Graz ausgerichtet ist. Danach ist übrigens eine Rückkehrphase von neun Monaten eingeplant, in der man das neue Wissen nach Hause zurückbringt. Mein Wunsch wäre es aber auf alle Fälle, in der Forschung an einer Universität weiterzuarbeiten. Man arbeitet nebenbei dann ja auch in der Lehre und das ist ja ebenfalls interessant. Ich könnte mir schon vorstellen, auch Lehrkraft an der Uni zu werden.
Wie sehen Ihre beruflichen Ziele aus, bleiben Sie der Forschung treu? Ich habe eine Postdoc-Stelle auf der TU Graz und arbeite weiterhin im Labor, in dem ich die Dissertation geschrieben haben. Ich berate jetzt aber mehr die anderen Mitarbeiter und betreue sie, genauso wie ich im vergangenen Sommer auch an dem Auf-
Der Award of Excellence ist mit 2500 Euro dotiert. Haben Sie schon eine Idee, was Sie mit dem Geld machen? Es werden damit sicher ein paar Sachen für das Kinderzimmer gekauft werden, das meiste wird aber gespart. Wenn ich wirklich mit meiner Familie ins Ausland gehe, brauchen wir das Geld bestimmt.
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kleinraum. Kleinraum hat sich im Dezember 2011 gegründet, um Architekturstudierende an der TU Graz zu vernetzen und gemeinsam Ideen und Projekte zu entwickeln. Das Warum
Was bisher war:
Die Lage unserer Universität in der periphären Innenstadt von Graz (Rechbauerstrasse 12) ist eine wundervolle, sie hat jedoch den Nachteil, dass sich durch seine zentrale Lage und das outgesourcede Angebot an Mahlzeit, Cafe, etc. nach dem Ende von Lehrveranstaltungen ein Leerraum ergibt.
Expositif – fotoexpo 2013 und 2014
Die Studierenden stieben auseinander und verlassen das Unigelände meist sofort, um höchstens für eine nächste LV wieder zurückzukehren. Orte zum Wohlfühlen gibt es wenig, vor allem im Winter keine. Eine Kommunikation zwischen Studierenden ausserhalb des Lehrveranstaltungsbetriebs passiert entweder in den zugangsbeschränkten Zeichensälen oder ausserhalb der TU. Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden verläuft meistens auf einem rein sachlichen Niveau. Daher möchten wir als Gruppe von Studierenden versuchen, all dies zu ändern. Wir möchten versuchen, die Ideen und Projekte von Studierenden wieder in den Vordergrund zu bringen, architektonisch oder nicht, und so die Kommunikation zwischen den Studierenden untereinander, mit dem Lehrpersonal und insgesamt an der TU Graz verbessern. Um das Ganze zu ermöglichen haben wir ein Team von sechs Personen, das in den letzten 1,5 Jahren bereits zahlreiche Projekte, u.a. eine Fotoausstellung, einen Workshop, diverse Vorträge, Mariokart-Turniere und Stammtische verwirklich hat und mit seinem Wissen über die Möglichkeiten an der TU mit Rat und Tat zur Seite steht.
Zum zweiten Mal veranstalten wir dieses Jahr einen Fotowettbewerb unter Architekturstudierenden, letztes Jahr in Kooperation mit der TU Bratislava, dieses Jahr mit dem Fotokolleg der HTL Ortwein. Das Besondere daran ist, dass jede Einsendung ausgedruckt und ausgestellt wird, gemeinsam mit Installationen und einer großen Vernissage. Ein Highlight des letzten Jahres war unsere selbst gebastelte Fotokabine, die geschossene Fotos direkt ins Netz stellt. Auch dieses Jahr ist uns wieder einiges eingefallen, aber pscht.
Kreislauf
Unter diesem Motto wurden im letzten Wintersemester im zweiwöchigen Abstand Filmabende, Mario-Kart64-Cups, Tutorials und Ideenstammtische veranstaltet. Wir hoffen, dass es weitergeht!
Modellbauworkshop
Gemeinsam mit dem Architekten Andrea Vattovani wurde in der Modellbauwerkstatt eine Woche lang an bis zu 4 Meter hohen Architekturmodellen getüftelt, die Abendgestaltung wurde von Vorträgen, Filmabenden und einer Grillerei umrahmt. Diese Modelle wurden dann im Mai 2013 im Foyer der TU Graz ausgestellt.
Diese Möglichkeiten reichen von der Finanzierung des Projekts und der Werbung bis zu Hörsaalreservierungen und anderem. Die TU bietet all diese Möglichkeiten, wir Studierenden sollten sie nutzen, solange wir sie haben und nachfolgenden Generationen ein Vorbild sein und selber dabei so viel Spass wie möglich haben!
Was noch kommt:
Das Ideenportal
Mehr Infos auf www.kleinraum.at oder per Mail an: kleinraum.tk@gmail.com
Mit http://www.kleinraum.at haben wir unsere Idee ins Netz gehoben und für die Architekturstudierenden und generell alle an der TU Graz das perfekte Werkzeug gestaltet, um sich zu vernetzen und Ideen auszutauschen. Die Idee ist einfach: Die Homepage bietet ein Projektmanagement-System, bei dem jeder Studierende einfach eine Idee erstellen oder bei einem vorhandenen Projekt mitmachen kann. Kommunikation erfolgt direkt auf der Homepage über ein Comment-System. Der/Die ErstellerIn ist Herr über seine/ihre Idee und kann sie je nach Fortschritt in drei Stufen unterteilen: Idee, Making und Abgeschlossen.
Neugierig geworden? Was noch kommt, entscheidest du! Das Projekt kleinraum soll ein Selbstläufer werden, eine Plattform, dessen Ausmaße wir nicht abzuschätzen wagen! Helft uns dabei mit euren Ideen, eurer Kritik, eurem Engagement!
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Short-News BIS-Vortragsreihe
Im anstrengenden Studienalltag bleibt oft wenig Zeit, sich auch mit Themengebieten neben dem Lehrveranstaltungsbetrieb zu beschäftigen. Um doch die Möglichkeit zu haben etwas über den Tellerrand zu schauen, bietet die BIS-Vortragsreihe spannende Vorträge aus den verschiedensten Fachgebieten. Von Recht bis Roboter, von Berufseinstieg bis Supercomputing besteht nicht nur die Chance auf interessante Vorträge, sondern auch auf angeregte Diskussionen im Anschluss. Ankündigungen auf bis.htu.tugraz.at.
Montagsakademie Uni Graz
Das Zentrum für Weiterbildung der KF-Uni Graz veranstaltet regelmäßig an Montagabenden Vorträge zu breitgefächerten wissenschaftlichen Themen. Vorwissen ist keines nötig, Anmeldung auch nicht und die Teilnahme ist kostenlos. Es gibt LiveÜbertragen in andere österreichische Städte. Seit Kurzem unterstützt die HTU das Projekt, Broschüren mit inhaltlichen Zusammenfassungen liegen in der HTU auf. Mehr Infos auch auf montagsakademie.uni-graz.at
Willst du leistbarere Öffis?
Die ÖHs der Grazer Universitäten starten im März eine Unterschriftensammlung und eine groß angelegte Kampagne für Leistbarkeit der öffentlichen Verkehrsmittel in Graz. Die Listen liegen in der HTU auf, die Unterschriften werden dem steirischen Landtag vorgelegt. Nähere Infos auf htu.tugraz.at
Ingenieure ohne Grenzen
Als Pendant zu „Ärzte ohne Grenzen“ bietet dieser Verein weltweit technische Hilfe im Krisenfall im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit, aber auch in der Bildungszusammenarbeit im In- und Ausland. In Österreich wird vor allem versucht, möglichst vielen Personen eine Plattform für ihr persönliches Engagement zu bieten. Du bist interessiert? Schau einfach mal auf www.iog-austria.at vorbei.
Studienbeitrag einzahlen nicht vergessen!
Solltest du deinen Beitrag fürs nächste Semester noch nicht bezahlt haben, hast du nur noch bis 30.4.2014 Zeit, das nachzuholen. Da wir uns schon in der Nachfrist befinden, sind 10% mehr fällig. Achtung: Wenn du nicht einzahlst, wirst du exmatrikuliert, also vom Studium abgemeldet!
TOP: Studiengebühren-Topf der TU Graz & HTU Graz
Die Studiengebühren einmalig rückerstattet bekamen im Wintersemester 2013/14 sozial bedürftige Studierende, die nicht in der EU bzw. im EWR beheimatet sind (sie müssen den doppelten Studienbeitrag zahlen!). Das Projekt wurde sehr gut angenommen, die TU und die HTU konnten mit insgesamt 10.000 Euro betroffenen Studierenden unter die Arme greifen.
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HTU-Zeichensaal: Dein neuer Lernraum
Seit Anfang des Semesters gibt es für alle Studierenden einen neuen Lernraum, den „HTU Zeichensaal“, im Dachgeschoss der Mandelstraße 15 (max. 24 Personen gleichzeitig). Einfach mit Studienausweis ins HTUSekretariat kommen (Öffnungszeiten Mo.-Do. 08:00 – 16:00 Uhr, Fr. 08:00 – 14:30 Uhr) und danach kannst du jederzeit mit deiner TU-Card in den Lernraum und auch Kaffeemaschine und Mikrowelle kostenlos benutzen.
kleinraum.at: Freizeitprojekte für Studierende. Du hast Ideen für Projekte an der TU, möchtest Anstöße geben oder gar selbst etwas veranstalten? Die Plattform kleinraum.at bietet dir die Möglichkeit. Beispiele aus der Vergangenheit sind eine Fotoausstellung, ein Modellbauworkshop, Filmabende und Mario-Kart-64-Cups. Das Projekt geht von der Studienrichtung Architektur aus, es freut sich aber über Teilnehmer aller Studienrichtungen der TU Graz.
FLOP: STEOP
Architektur & Molekularbiologie Leider bleibt die STEOP in den neu zugangsbeschränkten Studien Architektur und Molekularbiologie trotz Aufnahmeverfahren und gesetzlicher Möglichkeit weiterhin im Studienplan verankert. Somit sind diese Studien jetzt zwei der wenigen in Österreich, die trotz Zugangsbeschränkung eine STEOP besitzen.
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- Istanbul zwischen Orient und Okzident Die Studierenden des Bachelorstudiengangs Architektur in Istanbul
Eine Reise mit Fotos: Sonnenuntergang am Goldenen Horn des Bosporus.
Bei den zahlreichen Basaren können Gewürze, süße Köstlichkeiten und vieles mehr gekauft werden – feilschen ist Pflicht, sonst fühlen sich die Händler beleidigt.
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„Es war einmal in tausend und einer Nacht.“ Einen Schritt entfernt von latenten Konflikten, ein Schritt entfernt von Historie, ein Schritt entfernt von Europa. Text: Markus Monsberger ... lag in einer Studienreise nach Istanbul, geworden ist es (leider nur) eine Woche – eine Woche voller genialer Eindrücke. In meinem Studium der Architektur wurde vom Institut für Architektur und Landschaft über die Lehrveranstaltung „Gestalten und Entwerfen 2“ eine Exkursion an den Rand Europas organisiert. Im Sommersemester ’13 lag es an ca. 50 Studierenden dieser LV, die Stadt Istanbul zu erforschen. Wir tauchten ein in eine andere Kultur, die uns doch nicht so fremd war. Von den Legenden über das mystische Byzanz und Konstantinopel hinweg gingen wir auf Boden, der unzählige
Viel Erwartung ...
Male überbaut worden ist. Ein paar vereinzelte Denkmäler und Bauten erinnern an die alte Größe und Stärke der Hafenstadt am Bosporus. Durch die Geschichte getrieben fand hier eine Auseinandersetzung mit vielen Kulturen statt. Von Ost und West, griechisch, römisch, osmanisch – ein bunter Mix ist hier zu finden. Das Bild des türkischen Volkes, welches durch Politik und Medien bei uns verzerrt wird, wurde dort nicht bestätigt. Ein wenig mehr Chaos aufgrund der riesigen Bevölkerung ist in dieser 13 Millionen Metropole zu spüren, doch der Geist in den hinteren Gassen Istanbuls ist einzigartig. Auf eine derartige Mischung waren wir nicht vorbereitet: ein Wechsel zwischen Jahrtausende alten Gemäuern, neuen
Bauten, Touristenattraktionen und dem normalen Leben. Zwischen regionalen Delikatessen und Produkten lagert in den riesigen Basaren viel kulturelles Gut. Die „Blaue Moschee“ alias Sultan-Ahmed-Moschee (großes Bild) ist eine der größten auf der ganzen Welt und steht nur wenige Meter von der Hagia Sofia entfernt, die sie versucht zu übertreffen. Viele Moscheen sind außerhalb der Gebetszeiten frei zugänglich. Frauen müssen ihren Kopf bedecken, lange Kleidung ist ebenso Pflicht für alle. In den riesigen Kuppelbauten ergeben sich wunderbar geschmückte Räume - Teppich am Boden und zahllose hängende Leuchten. Nur wenige Tage nach unserer Studienreise brach in Istanbul der große Protest gegen die türkische Regierung aus. Die großen geplanten Bauprojekte und die konservative Richtung der Politik stößt gerade hier am Rande Europas auf Widerstand. Der gesellschaftliche Mix erlaubte hier die weitreichende Protestbewegung, welche wahrscheinlich heute noch ihre Anhänger findet. Wir empfanden es als interessante Möglichkeit Istanbul zu besichtigen. Viele Souvenirs und hunderte Fotos wurden natürlich auch mitgebracht.
Atatürk Kültür Merkezi, das einzige Kulturzentrum in Istanbul, gewidmet dem großen Gründer der türkischen Republik, Atatürk. Als Kulturerbe geschützt liegt es direkt am Taksimplatz – Schauplatz der Proteste, wie aus den Medien bekannt.
Der Galata-Turm ist eines der „alten“ Denkmäler, thront mit Aussichtsplattform über der Altstadt.
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JedeR zu Wort! Kolumne von Andrea Friedrich
Buchrezension Kriminalroman. Geschrieben von J. K. Rowling unter dem Pseudonym Robert Galbraith dreht sich „ Der Ruf des Kuckucks“ um den fragwürdigen Todesfall des berühmten Models Lula Landry. Die Londoner Polizeibeamten schließen ihre Ermittlungen rasch als Selbstmord ab. Da für den wohlhabenden Bruder der Toten noch Zweifel bestehen, wendet er sich an den körperlich und seelisch verkrüppelten Privatdetektiv Cormoran Strike. Gemeinsam mit seiner patenten Aushilfsassistentin Robin nimmt er die gefährlichen Ermittlungen im Leben der Reichen und Schönen auf. Fazit. Auf sechshundertsieb e nunddre iß ig Seiten präsentiert sich eine gut durchdachte und vorstellbar realitätsnah erzählte Handlung. Was zwischendurch an Spannung und Wendigkeit fehlt, wird durch Einblicke in das Privatleben des Ermittlerduos wettgemacht. Spätestens am Ende des Buches hat man den Detektiv und seine Assistentin wirklich liebgewonnen und Lust auf eine hoffentlich genauso gelungene Fortsetzung bekommen. Diese soll noch 2014 erscheinen.
Kolumne von Linda Kolb
(T)Utopia – Was wäre, wenn…
…alle Sitze im HS i13 tatsächlich waagrecht wären? Da war sie wieder, diese widerliche Prüfungszeit, die das Universitätsgelände in Ausnahmezustand versetzt. Überall gestresste Gesichter, Schrittgeschwindigkeiten über 10 km/h, Panikattacken, Wutausbrüche, Augenringe, Vernachlässigung aller sozialen Kontakte und Freizeitwünsche. Zusätzlich wird diese „fünfte Jahreszeit“ erschwert durch die Sitze im HS i13, unserem zweitgrößten Hörsaal an der TU. Ich denke, viele Studierende kennen dieses Problem: Man hat eine Prüfung im i13 mit Sitzplan – und dann erwischt man einen der Sessel, die in heruntergeklapptem Zustand nicht gerade sind, sondern leicht bis grob abschüssig in der Luft hängen. Besagte Sitzgelegenheiten sind fast ein bisschen wie ein Damoklesschwert, nur dass man darauf sitzt, mit angespannter Körperhaltung, und dadurch die wunderbare Prüfung, die da vor einem liegt, nicht in vollen Zügen genießen kann. Es erinnert an russisches Roulette – gerader oder kaputter Sitz, Prüfung bestanden oder durchgeflogen, gut oder böse, 1 oder 0? Ohnehin ist das tageslichtlose Ambiente im i13 (und seinen Schwestern) einem Kellerverlies gleich, nur mit der Ausnahme, dass man (mehr oder weniger) freiwillig dort ist. Allerdings ermuntert mich all das auch dazu, mit der Prüfung so schnell wie möglich fertig zu werden, um diesem Zustand der Folter zu entfliehen. Das Unwohlsein wächst nämlich exponentiell, je länger man sich im Hörsaal aufzuhalten hat. Vielleicht sollte man (je nach Kondition des Sitzes) Zusatzpunkte erhalten? Immerhin ist es eine weitere Herausforderung, seinen Körper so lange in Sturzbereitschaft zu halten. Ich werde jedenfalls in Zukunft Prüfungen im i13 einfach als Stärkung meiner Oberschenkelmuskulatur ansehen. Die wird in der Prüfungszeit sowieso vernachlässigt…
Kolumne von Dorothea Bohusch
Tu es oder auch nicht Er ist unser ständiger Begleiter. Mal größer, mal kleiner, mal stärker, mal schwächer. Stets an unserer Seite und doch nicht sehr beliebt. Auch ist niemand recht begeistert über seine ständige Treue, obwohl wir uns im Grunde genommen schon über Beständigkeit freuen. Die Rede ist von unserem inneren Schweinehund. Falls er dir nicht bekannt vorkommt – meine Gratulation! Falls doch, verbiete ihm den Mund, denn er wird dir ziemlich sicher einreden, dass du doch lieber Fernsehen oder was anderes machen sollst (hierbei ist sicherlich weder Sport treiben noch Uni-Sachen erledigen mit inbegriffen), statt diesen Artikel lesen. Vom Aufstehen angefangen bis übers Mittagessen – von der Zeit dazwischen gar nicht zu sprechen und letztendlich auch noch beim Schlafengehen – überall hat er seine
Finger oder besser gesagt seine Pfoten im Spiel. Mit seinen vermeintlich guten Ratschlägen probiert er unser Leben zu lenken. Ob es darum geht, die Schlummerfunktion viermal zu drücken, die (uninteressante) Vorlesung um 8 Uhr morgens zu besuchen, etwas Gesundes selbst zu kochen, regelmäßig Sport zu treiben und und und. Die Liste dieser Beispiele kann ewig fortgeführt werden – nur bringt das niemandem was. Die Frage, die es zu beantworten gilt, ist, ob man den Schweinehund nicht überlisten kann? (Falsche) Hoffnungen machen, (miese) Tricks und (leere) Versprechungen sind im harten Kampf gegen den Schweinehund auf jeden Fall erlaubt. Denn es gilt: Wer kämpft, kann siegen und wer nicht kämpft, hat schon verloren.
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