BUCHBINDER DER
BUCHBINDER, KARTONAGEWAREN-, ETUI-
UND
2013
PAPIERWARENERZEUGER ÖSTERREICHS
© foto-style
FACHZEITSCHRIFT
AUST RIA JULI-SEPTEMBER
FACHZEITSCHRIFT
DER
GOLD-
UND
SILBERSCHMIEDE, UHRMACHER, MUSIKINSTRUMENTENERZEUGER, ERZEUGUNG
KUNSTGEWERBLICHER
GEGENSTÄNDE
UND
BUCHBINDER
KUNSTHANDWERK
Leitartikel Inhalt
KommR Werner Schober
Georg Lintner
78 Bundesinnung
KUNSTHANDWERK im 21. Jahrhundert
– BIM KommR Hans Joachim Pinter
80 Sparte Gewerbe und Handwerk
Wien
Sommerfest 2013
81 Landesinnung Kunsthandwerke
Claudia Fötinger
Termine – jetzt schon vormerken
3 x Meisterprüfungen
84 Buchbinder
Bundesinnung
Binderflex – Überraschen Sie Ihre Kunden!
Polar – auf der LabelExpo Europe
PaperNet – Papier verbindet uns – Fortsetzung
Oberösterreich
Lehrerwechsel in der Berufsschule 9 – Robert Gruber
88 Buchbinder Wien Meistervorbereitungskurs – Regina Huhn 90 Buchbinder
international
Jugendleistungswettbewerb, Preisverleihungen und Ausstellungen, Schweiz - Deutschland - Österreich
– Bernhard Sanders
96 Unterwegs in wien 99 Goldschmied
Betriebsbesuche
Wien
Emmailieren, Kunstkammer, Schloss Esterhazy,
Psychologie der Täuschung
102 Musikinstrumentenerzeuger
Kärnten
Kärntner Kunsthandwerker auf der Burg Landskron
106 Kunsthandwerke
Wien
Instrumentenbau auf Rapottenstein /NÖ
104 Kunsthandwerke
Wien
Wolfgang Hufnagl – At Last
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Wien
87 Buchbinder
Foto: Richard Schuster
75 Leitartikel
Die Tropenhitze des heurigen Sommers ist vorbei und wir sehen einem sicherlich schönen, sonnigen Herbst entgegen. Wir können noch Kraft aus der Sonne tanken, um gemeinsam mit viel Elan bis zum Jahresende neue Ideen für die Buchbinderkollegen umzusetzen. Doch einer alleine kann nie so stark sein wie wir alle gemeinsam. Somit lade ich alle meine Kolleginnen und Kollegen ein nachzudenken wie die Branche besser vertreten werden kann. Ich freue mich über Ihre Anregungen. In der letzten Ausgabe habe ich über die gemeinsame Fachzeitung berichtet und dass der Fortbestand bis zum Jahr 2015 gesichert ist. Im September wird es eine Sitzung in der Bundesinnung geben. Hier wird über die Zukunft der Zeitung gesprochen, wer wofür zuständig sein wird und wie am besten den Bedürfnissen der einzelnen Berufsgruppen entsprochen werden kann. Ich werde immer wieder über die jeweilige Situation der Zeitung berichten. Aber eines weiß ich jetzt schon, ohne Ihre Mithilfe, ohne Ihre Anregungen, ohne Ihre Ideen wird es nicht möglich sein die Zeitung weiterhin auf solch hohem Niveau zu halten. Der Chefredakteur und sein Team können nicht alleine die Fachzeitung mit Artikeln befüllen. Bitte schicken Sie Berichte von Innovationen, von Ihren Ideen und Visionen. Durch die neue Zusammensetzung der Innung haben wir mehr Möglichkeiten uns am Markt zu positionieren, näher zusammenzurücken und gemeinsam für die Zukunft Stärke zu zeigen. Dies alles benötigen wir, um eine optimale Vertretung unserer Kolleginnen und Kollegen zu ermöglichen. Unser Augenmerk liegt an einer Vereinfachung der Behördenwege und an einer Verringerung der Auflagenflut, ebenso wollen wir Ihnen Hilfestellung bei Problemen mit dem Gewerbeinspektor und dem Arbeitsinspektor geben und ebenso bei der AUVA-Sicherheitsordnung. Die
Juli – September 2013
75
LeitartikeL
76
Liste des Arbeitsinspektors wird immer länger und manchmal ist sie weder nachvollziehbar noch durchführbar. Da wird zum Beispiel von der Sekretärin im Büro verlangt, dass sie Sicherheitsschuhe tragen muss, weil sie manchmal in die Werkstätte geht. Auch das Tragen einer PC-Schutzbrille wird vorgeschrieben und vieles mehr. Nur übersieht die Behörde dabei, dass diese enormen Auflagen durch die Mitarbeiter erwirtschaftet werden müssen. Diese Auflagenflut lässt das Gefühl aufkommen, dass das freie Unternehmertum nur mehr von Gesetzestexten abhängt, die weder für den Unternehmer noch für die Wirtschaft förderlich sind. Am 19. Oktober 2013 findet die Preisverleihung für den Bundeslehrlingswettbewerb und die Präsentation der Bücher im Papiermuseum in Steyrermühl statt. Wir
werden wieder mit einem Bus zur Preisverleihung fahren. Interessenten bitte ich sich mit der Innung in Verbindung zu setzen. Paula Pospisil (Telefonnummer 514 50/2254) nimmt Ihre Anmeldungen zur Fahrt nach Steyrermühl gerne entgegen. Ich habe in einer der letzten Ausgaben berichtet, dass ich in Österreich der einzige Buchbinder bin, der als gerichtlich beeideter Sachverständiger auf dem Gebiet der Buchbinderei (Bibliothekswesen und Druckendfertigung) tätig ist. Ich würde mich sehr freuen, wenn es in Zukunft einen zweiten oder dritten Sachverständigen geben würde. Ich wünsche Ihnen allen trotzdem einen schönen, spannenden und arbeitsreichen Herbst. Ihr Werner Schober
änderung im innungsausscHuss Herr KommR Werner Schober hat seine Funktion als Innungsmeister-Stellvertreter und Berufsgruppenobmann zurückgelegt. Ihm folgt Frau Christine Weiner nach
sowohl als Innungsmeister-Stellvertreterin als auch als Berufsgruppenobfrau der Berufsgruppe der Buchbinder, Kartonagenwarenerzeuger, Etui- und Kassettenerzeuger.
schön, dass es eine bank gibt, die mitten im leben steht. BAWAG P.S.K. Filiale 1220 Wien, Silenegasse 2, Tel. 05 99 05 / 605100 Mitten im Leben.
www.bawagpsk.com
Planta® Produkte - reinigen garantiert nachhaltig
> Starke Produkte für den gesamten Objektbereich > Bestes Reinigungsergebnis mit minimaler Dosierung > Mit dem europäischen Ecolabel ausgezeichnet Mehr Informationen unter www.ecolabel.eu und www.umweltzeichen.at
HANDELS- & SCHULUNGSGMBH
Juli – September 2013
ZENTRALE WIEN Rautenweg 7 1220 Wien Tel 01/259 46 32 Fax 01/259 46 32-30 office@sigron.at
DORNBIRN Hatlerstrasse 72 6850 Dornbirn Tel 05572/23 1 21 Fax 05572/23 1 21-85 office.dornbirn@sigron.at
GRAZ Harterstrasse 96 8053 Graz Tel 0316/26 20 10 Fax 0316/26 10 60 office.graz@sigron.at
ENNS Dr. Karl Renner Str. 35 4470 Enns Tel 07223/82 8 45 Fax 07223/82 9 10 office.enns@sigron.at
SALZBURG Haunspergstrasse 21 5020 Salzburg Tel 0662/90 90 00 Fax 0662/90 90 01 office.salzburg@sigron.at
LeitartikeL
77
der cHefredakteur _ seHr geeHrte damen und Herren, in unserer druckfrischen Ausgabe finden Sie diesmal einen Schwerpunkt zu den Buchbindern. Anlass ist die Siegerehrung des länderübergreifenden Lehrlingswettbewerbs, wir dürfen Ihnen auf mehreren Seiten darüber berichten. Abgerundet wird dieser Schwerpunkt durch mehrere Fachartikel, insbesondere von unserem allseits geschätzten Lieferanten Papernet, und durch einen Erfahrungsbericht einer frisch gebackenen Buchbindermeisterin über die erste Wiener Meisterprüfung seit 10 Jahren. Wir merken, dass es wieder Herbst wird und wir dürfen seitens der Goldschmiede über einige aktuelle Veranstaltungen berichten, die allesamt große Erfolge und mit viel Mitgliederbesuch gesegnet waren. Ich darf Ihnen auf diesem Weg berichten, dass wir bereits in vertiefende Gespräche mit der Bundesinnung getreten sind, um das Großprojekt „Bundesweite Kunsthandwerkezeitung“ mit 2014 zu verwirklichen. Wir werden Sie in der nächsten Ausgabe genau über alle beschlossenen Änderungen, die dieser Schritt mit sich bringt, informieren. Eines darf ich Ihnen jetzt schon sagen, dass wir damit zum ersten Mal eine bundesweite Zeitung über das Kunsthandwerk in Österreich etablieren werden.
4. Ausgabe 2013
Shop
06.11.
Redaktionsschluss
ein paar persönLicHe worte Können Sie sich noch an das nebenstehende Foto (oder was es in Wirklichkeit war, ein weißer Fleck) aus der letzten Ausgabe erinnern – hier die Auflösung: Das war ich – mein Foto wollte einfach nicht in den Bericht der Landesinnung Wien – aber Sie sehen mich ohnehin hier regelmäßig abgebildet, meint Ihr Georg Lintner
13.12.
Versand
Neuanfertigungen Restaurationen Umarbeitungen
Ab 1. Dezember 2012 eröffnet das Forum Goldschmiede seinen Shop Montag – Samstag von 10:00 bis 18:00
… macht schmuck
Goldschlagstraße 12 1150 Wien Telefon: 01 924 58 12 office@forumgoldschmiede.at
Das Kompetenzzentrum für Schmuck
Juli – September 2013
Bundesinnung
78
Kunst handwerke
kunstHandwerk im 21. JaHrHundert
Lehrlinge zu weltweitem Ansehen, welches sich bei den internationalen Wettbewerben wiederspiegelt. Wir können auf unsere Ausbildungsmöglichkeiten sehr wohl stolz sein und werden auch von vielen anderen Ländern darum beneidet. Die duale Ausbildung ist nicht selbstverständlich auf dieser Welt.
seHr geeHrtre Leserinnen und Leser! Die Berufsausbildung ist eines unserer wichtigsten und am meisten angesprochenen Themen. Die damit in Verbindung am häufigsten gestellte Frage an mich und viele andere Innungsmitglieder lautet: „Lernt denn diesen Beruf noch jemand?“ Zugegeben, die Anzahl der Jugendlichen, die sich für einen Beruf aus unserer Innung entscheiden, ist eher selten. Gerade daraus sehe ich positive Perspektiven für unsere schnelllebige und sich ständig wandelnde Epoche. Ich konnte mich persönlich bei Schulbesuchen davon überzeugen, dass Jugendliche sich durchaus mit Leidenschaft und Begeisterung für einen Beruf aus unserer Kunsthandwerksinnung entscheiden. Mit dieser Motivation und handwerklichem Geschick bringen es diese
K
E M IN ER
R
Für die Zukunft sind wir aber noch mehr gefordert und müssen selber Werbung betreiben und die positiven Seiten unserer Berufe hervorkehren. Jugendliche, die unsere Berufe erlernen wollen, sollten wir auch mit Freude empfangen und unser fachliches Wissen mit Überzeugung und mit Esprit für ihre berufliche Zukunft mitgeben. Wir Ausbilder bzw. Lehrherren dürfen uns nicht verschließen und ein Gefühl der Gleichgültigkeit vermitteln. Damit wäre die anfangs gestellte Frage nicht leicht mit positiven oder motivierenden Worten zu beantworten. Miteinander können wir die Herausforderung annehmen, auch im 21. Jahrhundert. Ihr BIM KommR Hans Joachim Pinter
E MME RS
KART ONHA NDELS
S
P I E H S
G MB H
SIE BRAUCHEN GRAUKARTON, GRAUPAPPE, BUCHBINDERPAPPE? ODER AUCH CHROMOKARTON UND DUPLEXKARTON? DANN SCHAUEN SIE REIN: WWW.KEMINER-REMMERS.DE! RUFEN SIE AN: FR. MÜLLER 01/50136-91520! FR. MILLA (0664/1908414) UND HR. LATZKE (0664/8340143) BESUCHEN SIE GERNE! STANDORT WIEN: BRAHMSPLATZ 6, 1040 WIEN, FAX 01/50136-91525
Juli – September 2013
Bundesinnung
Kunst handwerke
Juli – September 2013
79
80
sparte gewerBe und Handwerk
Wien
sommerfest 2013 _ der sparte gewerBe und Handwerk
DI Walter Ruck - Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk, KommR Renate Römer - Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich mit Mitgliedern des Präsidiums und InnungsmeisterInnen der Sparte Gewerbe und Handwerk
Bereits zum 11. Mal fand - speziell für die Funktionäre der Sparte Gewerbe und Handwerk und Partner aus der Wirtschaft – am 29. August 2013 der Sommerempfang statt. Spartenobmann DI Walter Ruck begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste im Palais Schönburg, das einen eindrucksvollen, stimmigen Rahmen für das Fest bot. Wie immer gab dieser Abend Gelegenheit, sich in angenehmer Atmosphäre mit Kollegen und Freunden auszutauschen und gemeinsame Ziele für die nächsten Monate zu besprechen. Spartenobmann Ruck bedankte sich für das gute und erfolgreiche Miteinander, für die wertvolle und konstruktive Zusammenarbeit im letzten Jahr. Das Besondere am Wiener Gewerbe und Handwerk sind ja die Menschen, die diese vielfältigen Gewerbe ausüben – die Unternehmer, die letztendlich dafür verantwortlich sind, dass sich das Wiener Gewerbe und Handwerk so erfolgreich entwickelt. Denn sie sind es, die großes Engagement, viel Herzblut und vor allem auch Zeit investieren. Das unterstreicht das hervorragende Ergebnis, das das Gewerbe und Handwerk beim GLOBAL TRUST REPORT 2013 - vom GfK Verein durchgeführt – erreicht hat. Das Vertrauen in das Handwerk ist im Vergleich zu 2011 um 6 auf 85 Prozent gestiegen. Von allen Wirtschaftsbereichen in Österreich genießt das Handwerk das größte Vertrauen.
Diese Lehrlinge sind den Unternehmen ein großes Anliegen. Die qualifizierte Ausbildung junger Menschen zu Fachkräften, die die Grundlage einer starken Wirtschaft und von Wohlstand sind, ist ein wichtiger gesamtgesellschaftlicher Beitrag der Unternehmer für die Gesellschaft. Dieses Verantwortungsbewusstsein verdient Respekt und vor allem Dank. Im festlichen Rahmen ließen die Gäste den Sommer ausklingen und feierten gemeinsam das Wiener Gewerbe und Handwerk.
Das Sommerfest stand auch im Zeichen: Zukunft sichern und Chancen nutzen. Denn die Zukunft der Branchen liegt vor allem in ihrem Nachwuchs. Ohne Fachkräfte können wichtige Branchen in Zukunft nicht überleben. Derzeit bilden 2100 Ausbildungsbetriebe 5500 Lehrlinge aus.
Sparte Gewerbe & Handwerk
Dr. Brigitte Wimmer Öffentlichkeitsarbeit
Juli – September 2013
Wirtschaftskammer Wien Rudolf-Sallinger-Platz 1 I 1030 Wien T +43 1 514 50-2458 I F +43 1 514 50-2247 E brigitte.wimmer@wkw.at | W wko.at/wien/gewerbe
Landesinnung
Kunst handwerke
81
LieBe koLLeginnen und koLLegen, die Herbstzeit ist für Kunsthandwerker wohl die intensivste Zeit kreativ zu sein und uns für die anstehenden Advent- und Weihnachtsmärkte vorzubereiten. Damit Sie Ihre hochwertigen Produkte auch perfekt zur Geltung bringen können, bieten wir (in Zusammenarbeit mit dem EPU-Forum Wien) einen Workshop mit verschiedenen Präsentationstechniken an, zu welchem wir Sie ganz herzlich einladen wollen und uns auf regen Zuspruch freuen. Dieser Workshop wird am 15. Oktober in den Räumlichkeiten des Gewerbehauses in Wien angeboten. Nähere Informationen dazu, werden so bald wie möglich noch bekanntgegeben. Wie schon im Frühjahr angekündigt, wird am 22. / 23. November eine vorweihnachtliche Veranstaltung im Palais Festetics stattfinden, welche diesmal um ein - der Jahreszeit entsprechendes - Rahmenprogramm erweitert wird. Hier können Sie dann die neu erworbenen Kenntnisse zum perfekten Präsentieren Ihrer handgefertigten
Claudia Fötinger
Produkte gleich anwenden und so ein noch schöneres Ambiente schaffen. In diesem Sinne wünsche ich uns allen einen kreativen sowie produktiven Herbst und freue mich schon jetzt auf gemeinsame, erfolgreiche Veranstaltungen. Claudia Fötinger
Jetzt scHon vormerken WORKSHOP_PRÄSENTATIONSTECHNIKEN _ Dienstag, 15. Oktober 2013 Beginn: voraussichtlich 18 Uhr | Gewerbehaus, 1030 Wien, Rudolf-Sallinger-Platz 1
BUCHBINDER _ Samstag, 19. Oktober 2013 Bundeslehrlingswettbewerbspreisverleihung und Präsentation der Bücher im Papiermuseum Steirermühl/Oberösterreich
FASZINATION INSTRUMENTENBAU_NEUES AUS WIEN 2013_MEISTER ZEIGEN IHRE WERKE Freitag, 8. November 2013 | Ausstellung und musikalische Darbietungen Historische Räumlichkeiten im Palais Festetics, 1090 Wien, Berggasse 16
WIENER KUNSTHANDWERK_IM PALAIS_AUSSTELLUNG UND KINDERBASTELN Freitag, 22. November und Samstag, 23. November 2013 | jeweils von 14:00 bis 19:00 Uhr Historische Räumlichkeiten im Palais Festetics, 1090 Wien, Berggasse 16
Juli – September 2013
82
Landesinnung
Kunst handwerke
meisterprüfung! _ Heuer gaB es Bereits drei meisterprüfungen
Meisterprüfung Musikinstrumentenerzeuger
Meisterprüfung Buchbinder
Vom 24. bis 26. Juni 2013 fand die Meisterprüfung der Klaviermacher mit einem Kandidaten statt.
Vom 27. Juni bis 3. Juli 2013 fand die Meisterprüfung für Buchbinder mit sechs Kandidaten statt.
Vom 26. bis 29. Juni 2013 fand die Meisterprüfung für Streich- und Saiteninstrumentenerzeuger mit fünf Kandidaten statt.
Wir gratulieren den neuen Meistern sehr herzlich.
Juli – September 2013
The World of Bookbinding. LeitartikeL L andesinnung
83
The World of Bookbinding.
Hardcover ab Auflage 1 Mit der neuen Finishing-Line von Schmedt, bestehend aus - PUR-Klebebinder PräziPur oder Pro - Anpapp-Presse PräForm oder Pro - Anleimmaschine PräziCoat oder Pro - Deckenmaschine PräziCase oder Pro NEU: - Einhängemaschine PräLeg neo - Anpapp-Presse PräForm neo je nach Konfiguration, lässt sich eine Leistung von bis zu ca. 300 Büchern/h realisieren Alle Maschinen sind ganzjährig in unserem Democenter vorführbereit. Besuchen Sie uns doch einmal in der Welt des Buchbindens! H.-H. Schmedt e. K. Dwengerkamp 1 · D-21035 Hamburg H.-H. Schmedt K. 734 · Dwengerkamp 1 · D-21035 · www.schmedt.de Telefon: +49e.40 744-0 · Fax: +49 40Hamburg 734 744-30 Telefon: 744-0 · Fax: 040/734 744-30 · E-Mail: info@schmedt.de E-Mail:040/734 info@schmedt.de · www.schmedt.de Juli – September 2013
Bundesinnung
84
pressenotiz … üBerrascHen
Buchbinder
sie iHre kunden!
mit den individueLL gestaLteten papierBanderoLen von BinderfLex seHen iHre druckprodukte scHon fast wie ein gescHenk aus. iHre kunden werden es iHnen danken! Banderolen sind zweckmäßig: Sie halten Printprodukte zusammen. Deshalb hat diese Art der Verpackung in den letzten Jahren fast in jede Druckerei und Papierverarbeitung Einzug gehalten. Binderflex macht es jetzt möglich. Schon kleine Mengen an Banderolierpapier können jetzt individuell bedruckt werden. Banderolen werden somit zu einem kostengünstigen Werbeträger. Bei Ihren Kunden sorgt es für Wertschätzung wenn Aufträge mit seinem Kundenlogo zur Auslieferung kommen. Sie haben damit eine einzigartige Alleinstellung und Aufmerksamkeit. Banderolen gibt es in weiß, braun oder farbig. Auch die interne Logistik in größeren grafischen Betrieben kann somit vereinfacht werden. Zur Verwendung auf den unterschiedlichen Verarbeitungsgeräten liefert Binderflex die Banderolen auch in unterschiedlichen Grammaturen und in Folienqualität. Binderflex hat für jeden Maschinentyp, vom Handgerät bis zum Vollautomat das richtige Material. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Qualität um eine zuverlässige und effiziente Produktion zu garantieren. Es gibt nichts Ärgerlicheres, als mit „Pfennigartikel“ die Produktion zu beeinträchtigen.
Binderflex, zuverlässige Qualität für klasse Bindungen… Überraschen Sie Ihre Kunden mit Banderolen individuell bedruckt.
www.binderflex.de
Produkte für klasse Bindungen Klebstoffe
Drahtkamm
Folien
Heftdraht
Fäden
Materialien
Kapital-/Zeichenbänder
Wir bieten Ihnen Komplett-Lösungen:
Damit Sie bei Ihren Kunden Erfolg haben! Juli – September 2013
Selbstklebeprodukte
Maschinen
Bundesinnung
Buchbinder
Pressemitteilung_Hofheim, 23. Juli 2013… POLAR
auf der LabelExpo Europe Auf der vom 24. bis 27. September in Brüssel stattfindenden LabelExpo präsentiert POLAR auf seinem Stand 7K130 Lösungen für die effiziente Etikettenproduktion. POLAR bietet nicht nur Einzelkomponenten für kleine und mittlere Auflagenhöhen sondern auch Inline-Systeme für die industrielle Etikettenproduktion, wie zum Beispiel Steuermarken, Flaschenetiketten, Dosenwickler u.v.m. Egal ob Schneidetiketten oder Stanzetiketten, jede POLAR Maschine steht für kurze Rüstzeit, einfache Bedienung und einer kompromisslosen Produktionsqualität. Neben einem POLAR CuttingSystem mit Stapellift, Rüttelautomat und Schnellschneider stellt POLAR noch seine Solostanze DC-M aus. Der Stapellift LW 1000-4 hebt das Material automatisch auf eine für den Bediener optimale Arbeitshöhe. Damit kann das Material einfach in den Rüttelautomat RA-2 geladen und dort präzise ausgerichtet werden. Der Rüttler ist zudem mit einer Bogenzählwaage ausgestattet, so dass mengengenaue Schneidlagen erstellt POLAR CuttingSystem 160 werden können. Der Schnellschneider N 92 PRO ist mit Drehsattel (ermöglicht das Ausgleichen von Ungenauigkeiten, bspw. wenn LabelExpo Logo das Druckbild nicht gerade auf dem Druckbogen platziert
ist) und Niederhalter vor dem Messer (erhöht die Produktivität durch weniger Materialhandling) ausgestattet. Die Schneidprogramme werden außerhalb der Schneidemaschine über P-Net Compucut® erstellt. Damit wird die Zeit zum Erstellen des Schneidprogramms auf nahezu null reduziert. Die endgültige Form erhalten die Produkte dann über die Solostanze DC-M. Die einzelnen Nutzenstapel werden manuell in die Stanze eingelegt, an allen vier Seiten ausgerichtet und schließlich in höchster Qualität gestanzt. Über POLAR Als selbständiges Familienunternehmen entwickelt POLAR effiziente Lösungen im Bereich der Druckweiterverarbei23. Juli 2013 tung Hofheim, und ist als zukunftsweisendes Technologieunternehmen POLAR weltweit positioniert. Zum Produktspektrum gehören auf der LabelExpo Europe Komponenten Systeme, alle Prozesse vom BeAuf der vom 24. bisund 27. September in Brüssel die stattfindenden LabelExpo präsentiert POLAR auf seinem Stand 7K130 Lösungen für die effiziente ladenEtikettenproduktion. über Rütteln, Schneiden und Stanzen bis zum POLAR bietet nicht nur Einzelkomponenten für kleine und mittlere Entladen und Banderolieren vernetzen und automatisieAuflagenhöhen sondern auch Inline-Systeme für die industrielle Etikettenproduktion, wie zum Beispiel Steuermarken, Flaschenetiketten, ren. Unter dem Markennamen MOHR werden seit 2012 Dosenwickler u.v.m. Egal ob Schneidetiketten oder Stanzetiketten, jede POLAR Maschine steht für kurze Rüstzeit, einfache Bedienung und einersich speziell für die Schneidmaschinen produziert, welche kompromisslosen Produktionsqualität. Print-on-demand-Märkte Formaten bis 46 x 64 cm eigNeben einem POLAR CuttingSystem mitmit Stapellift, Rüttelautomat und Schnellschneider stellt POLAR noch seine Solostanze DC-M aus. Der Stapellift nen. LW Ebenfalls zur POLAR Mohr-Gruppe 1000-4 hebt das Material automatisch auf eine für den Bedienergehört optimale die Dienst Arbeitshöhe. Damit kann das Material einfach in den Rüttelautomat RA-2 Verpackungstechnik GmbH, Hersteller von geladen und dort präzise ausgerichtet werden. Der Rüttler ist zudem mit Komponenten einer Bogenzählwaage ausgestattet, so dass mengengenaue Schneidlagen erstellt und Systemen für das automatische Verpacken von Waren, werden können. Der Schnellschneider N 92 PRO ist mit Drehsattel (ermöglicht das Ausgleichen vornehmlich im Bereich der Lebensmittelindustrie. von Ungenauigkeiten, bspw. wenn das Druckbild nicht gerade auf dem Druckbogen platziert ist) und Niederhalter vor dem Messer (erhöht die Produktivität durch weniger Materialhandling) ausgestattet. Die Schneidprogramme werden außerhalb der Schneidemaschine über P-Net Compucut® erstellt. Damit wird die Zeit zum Erstellen des Schneidprogramms auf nahezu null reduziert. Die endgültige Form erhalten die Produkte dann über die Solostanze DC-M. Die einzelnen Nutzenstapel werden manuell in die Stanze eingelegt, an allen vier Seiten ausgerichtet und schließlich in höchster Qualität gestanzt.
Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen: Product Management & PR - Matthias Langer, Telefon: +49 (0)6192 204-226, E-Mail: matthias.langer@polar-mohr.com www.polar-mohr.com http://www.polarmohr.com/de/system/LabelSystems-fuerSchneid-und-Stanzetiketten_110599.html
Über POLAR
Als selbständiges Familienunternehmen entwickelt POLAR effiziente Lösungen im Bereich der Druckweiterverarbeitung und ist als zukunftsweisendes Technologieunternehmen weltweit positioniert. Zum Produktspektrum gehören Komponenten und Systeme, die alle Prozesse vom Beladen über Rütteln, Schneiden und Stanzen bis zum Entladen und Banderolieren vernetzen und automatisieren. Unter dem Markennamen MOHR werden seit 2012 Schneidmaschinen produziert, welche sich speziell für die Print-ondemand-Märkte mit Formaten bis 46 x 64 cm eignen. Ebenfalls zur POLAR Mohr-Gruppe gehört die Dienst Verpackungstechnik GmbH, Hersteller von Komponenten und Systemen für das automatische Verpacken von Waren, vornehmlich im Bereich der Lebensmittelindustrie.
Wir sind anders! Wir arbeiten für Ihren und Unseren Erfolg! runspeed Werbemittelherstellungs KG Percostraße 21 / 1. Stock, 1220 Wien Tel: 0664 / 8923559 Handy: 0664 / 4893946 E-Mail: runspeed.kg@gmx.at rvrunspeed.kg@gmx.at
Juli – September 2013
85
86
Bundesinnung
Buchbinder
papier verBindet uns – unsere umweLt aucH! FORTSETZUNG VON AUSGABE 04 2012
„Bild Produktkettenzertifizierung“ Um ein Buch, das in einer Buchbinderei endverarbeitet wird, FSC- bzw. PEFC-zertifiziert zu kennzeichnen, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. der Buchbinder kauft die benötigten FSC-/PEFC-zertifizierten Papier- bzw. Pappematerialien selbst ein und verarbeitet diese mit den von der Druckerei beigestellten Drucksorten weiter oder 2. die Buchbinderei bekommt sowohl die zertifizierten Drucksorten als auch die für die Weiterverarbeitung benötigten zertifizierten Papier- und Pappematerialien von der Druckerei zur Verfügung gestellt. Im ersten Fall muss die Buchbinderei FSC- bzw. PEFC-zertifiziert sein um das Druckwerk als solches auszuloben, da sie selbst Eigentümer des Papiers wird. Im zweiten Fall muss die Buchbinderei nicht zertifiziert sein, es reicht einen sogenannte Outsourcing-Vertrag mit der zertifizierten Druckerei abzuschließen. Vorlagen für einen solchen Vertrag können bei der jeweiligen Zertifizierungsstelle angefordert werden. Klimaschutz Nachdem es bewiesen ist, dass CO2-Emissionen zum Klimawandel beitragen, beschäftigt sich auch die Papier- und Druckbranche seit einigen Jahren verstärkt mit dem Thema Klimaschutz. Ein sogenannter CO2-Fußabdruck oder „Carbon Footprint“ analysiert die Menge an CO2, die aufgrund der Herstellung eines/r Produktes/Dienstleistung bzw. des Wirtschaftens eines Unternehmens emittiert wird. Das dabei ermittelte CO2 kann durch den Kauf von Klimaschutzzertifikaten kompensiert werden. Dabei wird z.B. das durch die Produktion einer Broschüre anfallende CO2 im Rahmen von Klimaschutzprojekten (z.B. Errichtung von Windkraftwerken oder Juli – September 2013
Wiederaufforstungsprojekte) eingespart. Sinnvollerweise soll der CO2-Ausstoß vor einer Kompensation möglichst reduziert werden. Druckereien, die dieses „KlimaneutralDrucken-Service“ anbieten, können dies mit einem entsprechenden Logo auf der Drucksorte kommunizieren. PaperNet bietet übrigens eine Vielzahl seiner Papiere CO2-kompensiert an und setzt somit ein Zeichen für den Klimaschutz.
Zeichen, dass das Druckwerk klimaneutral, somit CO2kompensiert gedruckt wurde. PaperNet und die Umwelt Wie schon erwähnt war PaperNet Österreichs erster FSCund PEFC-zertifizierter Papiergroßhandel und konnte somit eine Vorreiterstellung in Sachen Ökologie einnehmen. Damit aber nicht genug – seit 2008 beschäftigt sich PaperNet mit dem Thema Klimaschutz. So ließ PaperNet einen CO2-Fußabdruck des Unternehmens erstellen, um die großen CO2-Verursacher zu identifizieren und folglich Reduktionsmaßnahmen einzuleiten. Auf die Versorgung von 100% Ökostrom wurde zum Beispiel bereits umgestellt, auch auf eine CO2-optimierte Transportlogistik wird geachtet. Interne Umweltschulungen für alle Mitarbeiter sind eine Selbstverständlichkeit bei PaperNet, aber auch Workshops und Seminare für Kunden bietet der Papiergroßhändler regelmäßig an. Abschließend kann gesagt werden, dass sowohl die Papierindustrie und -handel als auch die Druck und Buchbinderbranche einen wertvollen Beitrag zur ökologischen Herstellung von Papierprodukten leisten kann. Gemeinsam können wir etwas bewegen!
Stephan Grötzschel
BucHBinder
Oberösterreich
LeHrerwecHseL in der BerufsscHuLe 9 in der kLasse der BucHBinder in Linz Der allseits geschätzte Buchbindermeister Walter Gstettenhofer, der viele Jahre lang als Niederösterreicher nach Linz in die Berufsschule gependelt ist, hat leider im Laufe des Schuljahres 2012/2013 auf eigenen Wunsch die Funktion des fachlichen Berufschullehrers zurückgelegt. Dies war für den oberösterreichischen Berufsgruppenobmann der Buchbinder Robert Gruber und für den ehemaligen Landesinnungsmeister von Oberösterreich, KommR Franz Strandl Anlass, ihm im Namen der oberösterreichischen Wirtschaftskammer und im eigenen Namen, für sein außerordentlich großes Engagement sehr herzlich zu danken und ihm, bei einem Besuch in seiner Werkstätte eine Auszeichnungsurkunde der oberösterreichischen Wirtschaftskammer zu überreichen. Die Tochter von KommR Strandl, die Buchbindermeisterin Silvia Strandl, hat zum Teil die Agenden des Herrn Gestettenhofer übernommen. Silvia Strandl wird ab dem kommenden Schuljahr für 1 Tag in der Woche den Werkstättenunterricht in der Berufsschule übernehmen. Mit großem Elan und Freude geht sie an diese Aufgabe heran, wofür ihr bereits jetzt auf diesem Weg seitens der oberösterreichischen Berufsgruppe Buchbinder gedankt und ihr alles Gute gewünscht wird. Robert Gruber
Wir lassen Sie nicht hängen, sondern kleben! Wie liefern Klebstoffe für die Buchbinderei und die Druckweiterverarbeitung Hotmelts Dispersionsklebstoffe PUR-Schmelzklebstoffe
Berufsschule 9 Linz - Buchbindermeisterin Silvia Strandl
Kontaktieren Sie uns! Herr Dieter Bachler berät Sie gerne Mobil +43 650 500 6281 E-Mail bachler@planatol.de www.planatol-adhesive.de
Robert Gruber, Walter Gstettenhofer, Franz Strandl
Juli – September 2013
87
Buchbinder
88
Wien
MEINE SICHT VON DEM MEISTERVORBEREITUNGSKURS
Am 12.12.2012 habe ich erfahren, dass 2013 ein Meistervorbereitungskurs in Wien stattfinden wird. Auf diese Entscheidung (es scheiterte immer an zu wenig Anmeldungen) habe ich, wenn man es genau nimmt, ein Jahr gewartet. Der genaue Termin stand noch nicht fest und die Vorfreude auf das Ungewisse hielt sich noch in Grenzen. Als ich von Frau Pospisil am 22.01.2013 das Mail erhalten habe, worin die genauen Daten und Fakten standen, stieg meine Nervosität in das Unendliche. Start war am 18.02.2013, 17.00 Uhr in der Berufschule Hütteldorferstraße. Das Gefühl wieder ein halbes Jahr die Schulbank zu drücken, empfand ich in meinen Alter als sehr amüsant und versetzte mich in eine pubertäre Zeit zurück, woran ich mich im Nachhinein gerne erinnere. Unsere Lehrer waren Herr KommR Franz Holitzer und Herr KommR Kurt Loy, das wusste ich schon seit Dezember 2012, aber wer die anderen Schulkollegen waren, wusste ich nicht. Ein sehr spannendes Erlebnis. Ich habe in dem halben Jahr nicht nur viel dazu gelernt, sondern habe Erfahrungen sammeln können, welche ich nicht in Worten fassen kann. Ich musste mein Leben neu organisieren, auch wenn sich das jetzt lustig liest – Freizeit bestand ausschließlich aus üben und lernen. Mein Esstisch zu Hause wurde umfunktioniert als Arbeitstisch und mein Wohnzimmer glich einer winzigen Buchbinderei. Ohne meine Familie hätte ich das nicht geschafft! 10 Stunden Arbeiten (im Büro) und dann dreimal in der Woche in die Schule. Da das Fachrechnen nicht so einfach für mich war, hat mein Mann mit mir gelernt und graue Haare dadurch bekommen und neue Wörter gelernt, die nicht im Wörterbuch vorkommen. Auch einer meiner Mitschüler (Herr Tomato) hat sein Vokabular durch mich erweitern können. „Schisi-Schasi“ war eines davon. Als der Prüfungstermin immer naher rückte und einer der Lehrer an uns Zweifel hatte, ob wir das auch wirklich schaffen werden (er glaubte nicht, dass wir zu wenig können, sondern
Juli – September 2013
dass die Zeit das Problem werden wird), hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich übte noch mehr als davor. Mitte Mai hatten wir den letzten Schultag und ein wenig Traurigkeit kam in mir hoch. Wir waren ein gutes Team und liebe Barbara (Frau Uhl) eines möchte ich hier auch erwähnen: „Danke für die tollen Mehlspeisen, welche du auch noch so ganz nebenbei gemacht hast für uns.“ Am 29.05.2013 haben wir den Termin für die Prüfung bekommen und nach einigen Turbulenzen stand dann auch die Ausführungsbeschreibung fest. Eine gewisse Erleichterung kam in mir hoch, da ich exakt auf diesen Termin hinarbeiten konnte. Als der Termin näher kam, ging es bei uns in der Firma gerader sehr turbulent zu, aber vielleicht habe ich gerade dies benötigt, um auf meine Höchstleistung zu kommen. Nicht das ihr jetzt glaubt ich habe die Prüfung mit „Auszeichnung“ geschafft, das leider nicht, aber für mich war es wie einen Oscar zu erhalten. Ich war zum ersten Mal in meinen Leben „Sprachlos“! Und somit möchte ich diesen Artikel nutzen, um mich bei meinen Lehrer zu bedanken, die die Nerven mit mir nicht weggeschmissen haben. Meine Schulkollegen, die meinen Gesang und verbalen Kraftausdrücke geduldig hinnahmen. Bei der Prüfungskommission und bei den „HeinzelInnen“, welche im Hintergrund viel für diesen Kurs und Prüfung gemacht haben. Bei der Familie Holitzer möchte ich mich ganz speziell bedanken, dass sie mir die Zeit mit Ihrem Mann/Vater und Räumlichkeiten zur Verfügung stellten. Bei meinen lieben Pensionisten Herr Wolkerstorfer und Herr Marusa, welche mit mir geübt haben und das war sicher nicht immer einfach mit mir. Meine Familie hat den größten Dank verdient, welcher hier keinen Platz mehr hat, da das die gewünschte Seite sprengen würde. Eines kann ich nur jeden auf den Weg mitgeben: Wenn man etwas wirklich will, dann schafft und bekommt man es auch, man muss nur hart genug daran arbeiten! Regina Huhn
PAPYRUS
89
Qualität . Produktivität . Termintreue . Flexibilität . Trendsetter Die Buchbinderei Papyrus hat seit der Gründung die Fokussierung auf kompromisslose Qualität, nie aus den Augen verloren. Damit diese auch weiterhin in der gewohnten Form gehalten werden kann, hat das Unternehmen in eine neue Buchfertigungslinie BF530 (Anschaffung Juli 2013) und in einen Prägeautomat PE312 (Anschaffung: Jänner 2013), beides von Kolbus, investiert. Mit diesen beiden Maschinen wird sowohl die Leistungsfähigkeit, als auch die Qualität gesteigert, und nachhaltig auf einem hohen Niveau gehalten. Die Leistungsdaten sprechen für sich: Buchfertigungslinie BF530: Buchblockformat beschnitten (gerader oder runder Rücken); Min. 70 mm (B) x 100 mm (H) x 3 mm (Rückenstärke); Max. 300 mm (B) x 375 mm (H) x 70 mm (Rückenstärke); 70 Takte/Min. Des weiteren kann die BF530 beigestellte Buchblocks mit Drahtspiralbindung (bis max. 25 mm Durchmesser), sowie beigestellte asymetrische, flexible, PVC und Halb-/ Ganzintegral Decken verarbeiten. Der Prägeautomat PE312 hat ein max. Prägeformat von 460 x 375 mm; Buchdecken offenes Format: Min. 170 x 100 mm, Max. 660 x 405 mm, 80 Takte/Min.
Buchfertigungslinie BF530
Buchfertigungslinie BF530
Auszeichnungen: 21.06.2006 Goldene Securitas 20.02.2008 5 x schönstes Buch Österreich 18.11.2009 Golden Pixel Award 2009 26.11.2009 Österreichisches Staatswappen 25.01.2010 Österreichisches Umweltzeichen 21.10.2010 3. Platz – Trio des Jahres 2010 07.09.2012 Chain of Custody-Zertifikat / PEFC 07.09.2012 FSC Zertifikat
Prägeautomat PE312
Buchbinderei Papyrus GesmbH & co KG Murbangasse 5 • 1100 Wien Tel: +43 1 6892550 • Fax: +43/1/6892554 E-Mail: office@papyrus.co.at • www.papyrus.co.at
Juli – September 2013
Buchbinder
90
bundesweit
Samstag, 19. Oktober 2013 10.00 und 13.00 Führung durch das Papiermuseum 10.00 bis 15.00 Papierschöpfen 16.30 Vortrag Esra Baldinger: „Wasserzeichen“ 18.00 Einlass zur Preisverleihung und Ausstellung 19.00 Preisverleihung, anschließend Essen auf Einladung der Landesinnung Niederösterreich
Übernachtungsmöglichkeiten wurden in folgenden Hotels zu Sonderpreisen unter dem Kennwort „Buchbinder“ vorreserviert:
Tagesprogramm Papiermuseum 15 €, Barzahlung vor Ort
Landhotel Grünberg, Gmunden Tel.: +43 (0) 7612 / 77700 www.gruenberg.at
Anmeldung ehestens bei Marion Gruber. Per Fax: +43 (0) 5 90 900 / 113270 Telefonisch: +43 (0) 5 90 900 / 3270 Per Mail: marion.gruber@wko.at.
Gasthof Enichlmayr, Steyrermühl Tel.: +43 (0) 7613 / 2405 www.gasthofenichlmayr.at
Restaurant und Hotel Waldesruh, Steyrermühl Tel.: +43 (0) 7613 / 3143 www.waldesruh.at
In den historischen Werkshallen des Papiermuseums Steyrermühl in Österreich verteilen wir Preise, gutes Essen und Getränke. Wer zuhause bleibt, ist selber schuld!
Weitere Informationen unter www.buchbinder.at oder arge4buchbinder.wordpress.com
A1
A1
Ausfahrt Laakirchen West
144
Medieninhaber und Herausgeber: Bundesinnung der Kunsthandwerke Organisation: Christine Weiner, Marion Gruber, Bernhard Sanders, Christof Jurczek, Robert Gruber, Bernd Haider Grafische Gestaltung: Bernhard Sanders, Julia Stubenböck
Juli – September 2013
Österreichisches Papiermachermuseum Laakirchen-Steyrermühl Museumsplatz 1, 4662 Steyrermühl Autobahnabfahrt A1 Laakirchen West (früher Steyrermühl), links abbiegen und der Beschilderung folgen.
Buchbinder
bundesweit
Juli – September 2013
91
BucHBinder
92
internat ional
wettBewerB, preisverLeiHungen und aussteLLungen 2012 Bis 2013, scHweiz - deutscHLand - österreicH Ein Jahr waren die Bücher unserer Buchbinderlehrlinge im Rahmen des Internationalen Jugendleistungswettbewerbes 2012 unterwegs durch die Schweiz, Deutschland und Österreich. Und einige unserer Jugendlichen reisten ihnen hinterher. In die Schweiz nach Fribourg, ins Guss-
werk bei Salzburg, ins Berufliche Schulungszentrum Alois Senefelder München und nach Innsbruck, zum Finale der erfolgreichen Tournee. Erfolgreich auch für Österreich dessen Lehrlinge 3 von 5 internationalen Preisen erringen konnten.
Juni 2012, friBourg, scHweiz Die gut besuchte Ausstellung und internationale Preisverleihung im Gutenbergmuseum Fribourg, Schweiz;
erfolgreich und glücklich: Teresa Schwaiger und Katharina Peschetz
Christine Weiner, Lehrlingsbeauftragte mit dem Tiroler Berufsschullehrer Bernd Haider
Juror Hans-Dieter Jung, Rolf Greter, Organisator auf schweizer Seite und Preisträgerin Marie-Lena Schuhmacher, Berlin
oktoBer 2012, gusswerk, saLzBurg
Die Innsbrucker NachwuchsheldInnen vor, während und nach dem Feiern.
Ausstellung und nationale Preisverleihung, Oktober 2012 im Gusswerk Salzburg
Nationale Preisvergabe; hier an David Krismer, Sterndruck und Thomas Simon, Fa. Köll
Dank und Anerkennung an KommR Kurt J. Loy, für jahrzehntelangen Einsatz als Bundeslehrlingsbetreuer
Juli – September 2013
BucHBinder
internat ional
93
Bild links: Hilde Schober und Kurt Loy, dahinter Robert Gruber mit Burgi und Alois Gutmann – Bild mitte: Leonore und Rupert GleichweitStrasser; auch Herr Strasser sen. gab uns die Ehre – Bild rechts: GF Bundessparte Gewerbe und Handwerk Mag. Helmut Heindl mit Hilde und Werner Schober BIM
Dreamteam: Marcel Kleiber, Thomas Simon und Alexandra Hörtnagl beim Ausstellungsabbau im Gusswerk
apriL 2013, innsBruck Ausstellung der Wettbewerbsbücher in der Universitätsbibliothek Innsbruck
Spartenobmann Georg Steixner, Berufsschullehrer Bernd Haider, Theresa Schwaiger, Katharina Peschetz, Bernhard Sanders, David Krismer, Thomas Simon, Katrin Panzl, Fachgruppenobmann Peter Pfötscher, LIM Peter Köll, Bibliotheksdirektor HR Dr. Martin Wieser
Fritz Hager, Hannes Gutwenger, Heinz Sanders; Alexandra Hörtnagl, Peter Köll, Katharina Peschetz;
Michael Birkl und Team
Juli – September 2013
94
BucHBinder
internat ional
13. internationaLer JugendLeistungswettBewerB der BucHBinder 2013 Vom 12.-14. April 2013 fand in der Kreishandwerkerschaft die Jurierung des heurigen Lehrlingswettbewerbes statt. Dazu meldeten sich 82 Auszubildende an, beim Bund deutscher Buchbinderinnungen, dem diesjährigen Organisator des Bewerbes. Davon wurden 66 Bücher zur Jurierung eingereicht. Die Jurierung erfolgt in zwei Durchgängen. Im ersten Durchgang bewerten die Juroren jeder für sich, jeden Band einzeln. Den Juroren ist nur eine Zahl und ein Codewort des jeweiligen Buches bekannt. Auf einem Punkteblatt mit zehn Bewertungskriterien werden die Bewertungen von 1-5 notiert. Die Bewertungskriterien sind: 1. Vorrichten Vorsatz Heftung; 2. Beschnitt; 3. Schnittverzierung; 4. Kapital; 5. Buchblockbearbeitung und Form; 6. Scharnierfunktion; 7. Deckel und Kanten; 8. Materialbearbeitung; 9. Titel Dekor Gestaltung; 10. Gesamteindruck. Am Schluss dieses ersten Durchgangs liegen bei jedem Band drei Bewertungsblätter. Diese Daten werden in eine Exceltabelle übertragen, die erreichten Punkte zusammengezählt und so die Totalpunktezahl für jeden Band ermittelt.
Für einige Bewertungskriterien gibt es einen Multiplikator, so dass die Höchstpunktezahl 75 ist. Die Sammlung wurde und wird auf folgenden Ausstellungen gezeigt: Mai 2013 BDBI Tagung in Landshut D; Okt. 2013 im Papiermuseum Steyrermühl OÖ; Nov. 2013 in der Schule für Gestaltung Zürich CH; Bernhard Sanders, Juror
Jurierung in Aachen: v.l.n.r. Bernhard Sanders (Ö), Sekr. BDBI Jenny Rauhut, Simon Kauer (CH), Hans-Dieter Jung (D),
BdBi-tagung und internationaLe preisverLeiHung in LandsHut Im niederbayerischen Landshut, direkt an der Isar liegt das Hotel Lindner in dem unsere deutschen Kollegen im Monat Mai ihre diesjährige Tagung abhielten. Am zweiten Tag der 4-tägigen Veranstaltung fand die Preisverleihung sowie die Ausstellungseröffnung statt. Nach der Begrüßung durch BIM Hartmut Köhler (3.v.l.) berichtete Juryobmann Hans-Dieter Jung über die Jurierung in Aachen, die Bewertungskriterien und die Ergebnisse des Wettbewerbs. 8 Teilnehmer erhielten die Auszeichnung “sehr gut” (3 x Deutschland, 2 x Schweiz und 3 x Österreich). Mit Hilfe von Geschäftsführer Ludwig Voß (3.v.r.) wurden Urkunden, Gutscheine und eine Materialspende (Echtleder) überreicht. Am Abend brachte uns ein Reisebus nach Neufahrn. Beim Ritteressen im Gewölbekeller des Schlosshotels schlürften wir die Suppe mit dem Holzlöffel und sagten “Bruder” und “Schwester” zueinander. Bei der Schweinsstelzen und einigen guten Bieren waren wir beinahe mit allen befreundet. Nachher landeten wir in “Wolfgang´s Pulverfass” einer kleinen schnuckeligen Disco, die uns bis zur Sperrstunde auf die Tanzfläche zwang. Auf der Rückreise nach Innsbruck besichtigten wir die Papierfabrik Gmund am Tegernsee. Wir hatten das Glück vom pensionierten Maschinenbauleiter geführt zu werden. Keine Frage blieb unbeanwortet
Juli – September 2013
und ganz beruhigt gingen wir wieder zurück in unsere papierverarbeitenden Betriebe. Bernhard Sanders, Bundeslehrlingsbeauftragter
ional D I E K U N S T D E R KBuchbinder U N S T Z U Dinternat IENEN
PA D BU HAND
CHBIN
B I B LI O
CA S E
D ER EI
lstücke ng u n Einze i werde ng, Klebebind ren re e d in dbuchb in Fadenhaftu owie Reparatu n a H r llt, s In de inauflagen en erste und Kle eren Technik it e und w t. gemach
S P EI S E
UND CA S E ®
95
KA RT
ande neller H traditio edle Buchhüll g n u d in ls : a k rb , e o n o V ie L n Med ® - die ichen padCase nst mit digitale Partner im gle r u e l! sk h rk o rk ta e w S w iben Sie let PCs. für Tab oCase – schre ITUNG li ib b s a RA RB E d
DRUC
K W EI T
ERV E
EN
ie an tronom der Gas ns animiert, die in g n u r u e nell at traditio e Anford nalität h Die hohk und Funktio rchdenken. Dierung garanÄstheti arte neu zu du rische Ausfüh arkeit. e Speisek rte buchbind d lange Haltb n UCK überliefede Q ualität u A LD R DIGIT tiert soli
G ES TA
LT U N G
gt oder liefgeprä Rücken re t, z n a rt, im gest ck wird werden kaschie t. Wandte em Dru Nach d rdnermappen hanik eingenie , zusammengerillt. O t und die Mec en geschnitten h gestauc hkalender werden gebunden. und Ste und mit Ring n getrage T
DRUC
KS TAT
UND
zeit? re Hoch n für Ih ssen? Sie te r a k s la g inladun oiren drucken rden Ihre en Sie E we m Benötig n Sie Ihre Me karte? Bei uns rucksache ist Möchte n eine Visiten nser Credo: „D brauche irklichkeit. U S TAT T Ideen Wche“. a W ER K N E M Ehrens AH
B
K W ER
UND I LD E R
R
der am en Buchbin t beim mgang mit d chen is g n u U m re e h p a in ts rr n fe e d se er „Die Bil ufgehoben. D uge für Detail besten a lien und das A Materia Profession.“ unserer
ste, en Kün grafisch bhaber fast r e d tt rksta nstlie rung oder ruckwe und Ku In der Dsich Künstler , wie der Radie aschinen ben n e könne ner Technik ndertealten M d Bleilettern vergesse fie, auf jahrhu mit Holz- un nstprojekte k u LithograIm Hochdruc Schul- und K dienen. schees werden und Kli ltet. veransta
UCHS
T S H O P.A
dukte isterpro ere Me ne-Shop. s n u ie nli nS ®, NG Bestelle nft auch im O se, Clemmup ... MI N n, uku oCa te li r Z a O ib k in b , ro ® C OO er, Bü Case S Ob pad i®, Gästebüch isterhand, e in Clemm ualität aus M ter Q tigt. r gewohn alles in ell für Sie gefe u individ
.F WWW
B u c h b i n d e re i C h r i s t i a n F u c h s e . U . | w w w. b u c h b i n d e re i f u c h s . a t | w w w. f u c h s s h o p . a t Juli –13 September 2013 5760 Saalfelden | Zeller Bundesstraße 4 | Tel. 0043.6582.75203 | Fax. DW | fuchs@buchbindereifuchs.at
unterwegs in wien
96
mag. gert HecHer – k Lav iermac Hermeister
Wolfgang Hufnagl und Mag. Gert Hecher
Der Verkaufsraum von Gert Hecher befindet sich in der Fröbelgasse 21 im 16. Bezirk in einer ehemaligen Buntmetallwarenfabrik. Seine Werkstätte ist in unmittelbarer Nähe. Dort werden nicht nur alte Klaviere liebevoll repariert und restauriert, sondern auch der fünfoktavige Hecher Flügel gebaut. In einem eigenen Raum stehen auf rollbaren Gestellen Klaviere, die auf ihre Restaurierung warten. Auf ihren Corpora sind die Bestandteile fein säuberlich in Schachteln verwahrt. Wenn man den Verkaufsraum im ersten
aLi eL-Hariri
Stock betritt, hat man das Gefühl in einer anderen Welt zu sein. In wunderschönen, hellen Räumen mit sehr viel Liebe zum Detail reiht sich ein Klavier an das andere. Hier sind Instrumente von Wiener Herstellern wie Streicher, Bösendorfer, Schweighofer und Ehrbar zu finden aber auch Steinway. Der Verkaufsraum hat den Charakter eines Salons, er lädt zum Verweilen ein. Man könnte den lebhaften, ins Detail gehende Erzählungen von Mag. Hecher stundenlang zuhören. Er ist studierter Musikwissenschafter und Pianist. Sein Weg zum Klaviermachermeister war ein außergewöhnlicher. Alles begann 1980 mit einem in die Jahre gekommenen StreicherHammerflügel von 1836. Gert Hecher verliebte sich in diesen Flügel, kaufte ihn und wollte ihn für private Zwecke restaurieren und stieß sehr bald an seine handwerklichen Grenzen. Nun versuchte er fachliches Wissen und handwerkliches Können anzueignen. Hilfe und „Unterricht“ erhielt er von Alfons Huber, dem Restaurator der Sammlung Alter Musikinstrumente des Kunsthistorischen Museums in Wien und von Alexander Langer, Klavierbaumeister aus Klagenfurt. Im Jahre 2000 legte er die Meisterprüfung ab und machte sich 2001 selbständig. Seine Kunden aus aller Herren Länder schätzen sein Fachwissen und handwerkliches Geschick.
– u H r m acHer und gemmoLoge
Als Herr Hariri 1976 nach Österreich kam, verrichtete er zunächst Tätigkeiten, die von der Uhrmacherei weit entfernt waren. Erst als er Jahre später ein Fachgeschäft für Uhren & Juwelen eröffnete, kam er wieder mit der Uhrmacherei in Berührung. In seiner Heimat, dem Libanon, half er schon als Kind seinem Cousin, der Uhrmacher war, bei der Arbeit. So entstand das Interesse für die Uhrmacherei. Durch seinen Onkel, ebenfalls Uhrmacher, erhielt er eine Ausbildung zum Uhrmacher, die allerdings in Österreich nicht anerkannt wurde. Erst nach einem ausführlichen Fachgespräch und einer Arbeitsprobe konnte er sein kleines Geschäft im 9. Bezirk in der Spitalgasse 1 A „allgemeine Uhrenklinik“ nennen. Sein Interesse galt aber nicht nur der Uhrmacherei, sondern auch der Gemmologie. Im Jahre 1986 begann er mit einem WIFI Kurs und ließ sich in weiterer Folge zum Gemmologen ausbilden und legte im Jahre 1993 in Linz die Prüfung zum Edelsteinberater ab. 1998 wurde die internationale Edelstein- und Schmuckbranche durch das Aufkommen von synthetischen Moissaniten in Unruhe versetzt. Mit den damals gängigen Prüfgeräten konnte in der täglichen Praxis nicht mehr unterschieden werden, ob es sich um einen natürlichen Diamanten oder um einen synthetischen Moissanit handelt. Gemeinsam mit seinem Bruder, der Diplomingenieur der Elektrotechnik ist, entwickelte er nach intensiver Forschungsarbeit ein Gerät Juli – September 2013
Ali El Hariri und Wolfgang Hufnagl
auf der Basis des elektrischen Halbleitereffekts – den Conductor 2001. Dieses Gerät war das weltweit erste und einzige batteriebetriebene Prüfgerät, welches eindeutig zwischen natürlichen Diamanten, und synthetischen Moissaniten unterscheiden konnte. Conductor 2001 wurde erstmals anlässlich der Inhorgenta 2000 in München sowie in Basel dem Fachpublikum präsentiert. Im Rahmen des Innovationspreises der Wirtschaftskammer Wien MERCUR 2000 wurde Herrn Hariri für die ausgezeichnete Innovation „GemControl“ Type Conductor 20001 die Statue Mercur 2000 als Hauptpreis zuerkannt. Die Innovation Conductor 2002 wurde im Jahre 2001 mit dem Anerkennungspreis MERCUR 2001 ausgezeichnet.
unterwegs in wien
mag. anton HeLdwein – goLdscHmiedemeister
Mag. Anton Heldwein und Wolfgang Hufnagl
In Herzen von Wien – am Graben 13 – befindet sich das exquisite Geschäft von Mag. Anton Heldwein. Anton Heldwein führt das traditionsreiche Familienunternehmen bereits in vierter Generation. Nachdem er sein Wirtschaftsstudium abgeschlossen, die Goldschmiede-Meisterprüfung abgelegt und die Ausbildung zum Gemmologen absolviert hatte, sammelte er Erfahrungen in nationalen und internationalen Schmuckateliers. Im Jahre 1991 übernahm er das Unternehmen, das als eine der ersten Adressen der Stadt für feinste handgefertigte Schmuckstücke gilt.
Gegründet wurde der Traditionsbetrieb im Jahre 1902 von seinem Urgroßvater Anton Heldwein. Bereits 1906 erfolgte die Ernennung zum k.u.k. Hoflieferanten. Schon sein Urgroßvater legte den Grundstock für die Familientradition, die bis heute bewahrt und fortgeführt wird. Die legendäre Heldwein-Punze, die alle Schmuckstücke aus dem hauseigenen Atelier signiert, bürgt auch heute noch für exquisite und unverwechselbare Qualität. Das Leitbild von Juwelier Heldwein lautet: Aus der Tradition schöpfen und daraus Neues kreieren — Werte (be) wahren und Visionen verwirklichen. Diese Philosophie ist allgegenwärtig. Anton Heldwein führt seinen Familienbetrieb persönlich, sowohl geschäftlich als auch kreativ. Im hauseigenen Atelier werden noch immer nach den hohen Maßstäben der jahrhundertealten Wiener Handwerkstradition Schmuckstücke entworfen und angefertigt. Anton Heldwein setzt fortwährend in allen Bereichen neue Akzente, die sich auch in der 2008 großzügig durchgeführten Neugestaltung des Geschäftes widerspiegeln. Beim Umbau seines Geschäftes legte er großen Wert auf Tradition und die Wiener Geschäftsarchitektur der Jahrhundertwende um 1900.
martin HoLitzer – B u cHBindermeister Wenn man die Räumlichkeiten der Buchbinderei Martin Holitzer im 8. Bezirk im Stadtbahnbogen 67 betritt, taucht man in eine andere Welt ein. Schon das Portal mit dem alten Schild, lässt erahnen, dass in diesen dicken Gemäuern wahre Schätze verborgen liegen. Seit dem Jahre 1896 befindet ist dort eine Buchbinderei, die von KommR Franz Holitzer, dem Vater des jetzigen Betreibers, im Jahre 1962 vom Vorbesitzer übernommen wurde. Damals gab es keine Infrastruktur, die musste erst geschaffen werden. 2005 ging Franz Holitzer in Pension und übergab die Firma an seinen Sohn Martin. Dieser hat das Buchbinderhandwerk im väterlichen Betrieb erlernt, hat 1990 die Lehrabschlussprüfung abgelegt, dann die Meisterprüfung und führt den Betrieb seit 2005. Er hat sieben Mitarbeiter. Bis vor kurzem bildete Martin Holitzer Lehrlinge aus. Der Vater kommt noch jeden Tag in die Firma und hilft seinem Sohn die Aufträge zeitgerecht fertig zu stellen. Die Maschinen sind noch vom Vorbesitzer, alle sind funktionsfähig und werden liebevoll gepflegt und gewartet. Vom Heft bis zum Luxusband in Papier, Leder und Leinen — die Produktpalette von Martin Holitzer ist sehr umfangreich. Sie besteht aus Binden von Büchern, Zeitschriften, Diplomarbeiten, Dissertationen, Protokoll- und Geschäftsbüchern, der Herstellung von Mappen, Schachteln, Schubern und Planboxen, von Liebhabereinbändern, von Fotoalben,
Martin Holitzer, Wolfgang Hufnagl und Franz Holitzer
von Kassetten und Buchschachteln, von Prägungen und Adjustierarbeiten. Es bleibt kein Wunsch des Kunden offen. Martin Holitzer erfüllt die Wünsche seiner Kunden mit seinem Fachwissen, Genauigkeit, handwerklichen Geschick, Kreativität und Einfühlungsvermögen nach dem Motto: Es gibt immer eine Lösung, wenn man über Flexibilität verfügt. Besonders beliebt sind bei Architekten und Projektleitern die Schuber und Planboxen, die mit Hilfe einer alten, wunderbaren Maschine, jede gewünschte Goldprägung bekommen. Juli – September 2013
97
98
unterwegs in wien
tHeresa scHrems
– kunstgewerBe Studio von Frau Schrems. Es ist geschmackvoll und zweckmäßig eingerichtet. An den Wänden hängen traumhaftschöne Leinwandbilder mit den verschiedensten Motiven. Die Palette reicht von Lebensmitteln, fertigen Speisen bis hin zu Gebäuden und Landschaften. In Regalen sind auf Büsten aufwendig gearbeitete Ketten ästhetisch plaziert. Die gemütliche Sitzgruppe lädt zum Verweilen und Plaudern ein. Frau Schrems hat ein Colleg für Fotografie besucht. Zuerst galt ihr Interesse der Architektur. Im Laufe der Zeit hat sie sich auf das Fotografieren von Speisen und Natur spezialisiert. Ihre Begeisterung für schöne Gegenstände und das Experimentieren mit Farben und Materialien führte sie zur Erzeugung
Theresa Schrems und Wolfgang Hufnagl
von Modeschmuck. Sie kreiert mit Hingabe auserlesene Ketten, die für die Kunden individuell angefertigt werden. Sie sind stilbewusst und kleidsam. Seit kurzem gibt Frau Schrems
Das Studio von Theresa Schrems befindet sich in einem alten
ihr umfangreiches Wissen an Schüler und Schülerinnen der
Backsteinbau im 5. Bezirk, in der Schönbrunner Straße 31.
Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt,
Eine schöne breite Stiege führt in den dritten Stock. Dort be-
Abteilung Foodfotografiie sowie in der Gastgewerbefach-
findet sich das lichtdurchflutete, komfortable und sehr große
schule weiter.
Juli – September 2013
Goldschmied
Wien
99
Emaillieren Das Emaillieren ist eine sehr alte Ziertechnik in der Gold-
letztendlich glattfließen. Betragen und Brennen wird nun so-
schmiedekunst, die dazu dient dem Schmuck beständige
lange wiederholt bis die gewünschte Schichtdicke oder Farb-
Farben zu verleihen ohne Edelsteine zu verwenden. Ver-
sättigung erreicht ist. Sollen Metallträger und Email eine
mutlich hat man schon bald nach der Erfindung des Glases
Fläche bilden muss überschliffen und anschließend poliert
erkannt, dass manche auch auf Metalloberflächen aufge-
oder noch einmal gebrannt werden.
schmolzen werden können und dort haften bleiben. Heu-
Die Farbliche Gestaltung beschränkt sich bei opaken Emails
te werden in Emailfabriken gezielt Gläser hergestellt, die
auf die von den Herstellern angebotenen Farben, während
in Schmelzpunkt und Ausdehnungskoeffizient auf diverse
durch übereinander Schmelzen von transparenten Farben
Trägermetalle abgestimmt sind. Für Schmuckzwecke wird
viele Nuancen zu erzielen sind. Auch die Gestaltung des
hauptsächlich eine Soda-Kalk Glasfritte durch Zusatz von
Metallgrundes mit Sticheln oder durch Guillochieren steigert
Borsäure und Bleioxid auf eine Brenntemperatur von 730
die Attraktivität emaillierter Arbeiten erheblich. Emailmalerei
bis 900°C eingestellt und durch Zusatz von Metalloxiden
stellt eine Sonderform des Emaillierens dar bei der auf einem
oder Einbringung von kolloidalem Gold (Rubinrot) einge-
meist weiß emaillierten Grund das Bild ähnlich der Porzellan-
färbt. Schon dadurch ergeben sich Einschränkungen in der
malerei mit staubfein gemahlenen, stark gefärbten Emails
Wahl der Trägerlegierungen. So ist sowohl bei Gold als auch
aufgebracht und anschließend gebrannt wird. Ein Überzug
bei Silber ein hoher Feingehalt empfehlenswert. Nickelhalti-
aus farblosem Email, sogenanntem Fondant, sorgt für den
ges Weißgold und Platin lassen sich nur in Ausnahmefällen
Schutz der dünnen Farbschicht.
emaillieren, da die unterschiedliche Schrumpfung nach dem Erstarren des Emails beim Erkalten zum Abplatzen von Teilen oder dem Gesamten Email führt. Nach dem optischen Erscheinungsbild unterscheidet man opake also undurchsichtige, transparente und sogenannte Opal-Emails. Die Opaken erhält man durch Zusatz von Zinnoxid während ein geringer Anteil von Fluorit in der Grundmasse zur teilweisen Kristallisation, in der sonst amorphen Glasmasse, zur milchigen Trübung der Opalemails führt. Schwarzes Email ist eigentlich ein sehr dunkles Blau oder grün, ein Effekt wie man ihn von Schörl kennt. Der Emailleur bezieht sein Email in Form von Brocken oder Pulvern, die er durch Reiben im Mörser und gründliches Auswaschen vorbereitet. Nun kann es mit ein wenig Haftmittel versehen mit Spatel oder Pinsel auf den entsprechend vorbereiteten Rezipienten aufgetragen werden. Nach gründ licher Trocknung wird meist im Ofen gebrannt wo zuerst das Haftmittel rückstandslos verbrennt und die langsam erweichenden Emailkörnchen zu einer Schicht verschmelzen und
Juli – September 2013
Goldschmied
100
Wien
KUNSTKAMMER
Für ein Highlight der besonderen Art sorgten der Meister-
Die Kunstkammer ist die bedeutendste ihrer Art und ist eine
verein und die Berufsgruppe der Gold- und Silberschmiede
Sammlung der wesentlichsten Kulturobjekte Österreichs mit
und Uhrmacher. Sie luden ihre Mitglieder zu einer Führung
großer geschichtlicher Bedeutung. Die Kaiser und Fürsten
durch die Kunstkammer ein. Durch die guten Kontakte von
des Hauses Habsburg sammelten Außergewöhnliches und
Innungsmeister Wolfgang Hufnagl (er nimmt bereits zum
Rares. Für sie schufen begnadete Künstler meisterliche
dritten Mal an der langen Nacht der Museen teil und
Gegenstände aus kostbaren Materialien.
präsentiert im Bassano Saal – gemeinsam mit den Uhrmachern
Einige Teilnehmer versammelten sich noch zu einem „Small
die Vielfalt des Gold- und Silberschmiedehandwerks) zum
Talk“ im nahe gelegenen Restaurant Wienerwald und ließen
Kunsthistorischen Museum bot uns dieses die Führungen
dort den Abend in gemütlicher Atmosphäre ausklingen.
inklusive hervorragender Guides kostenlos an.
SCHLOSS ESTERHAZY
Am Freitag, den 6. September 2013 lud der Wiener Schmuck-
Danach ging die Reise weiter zum Heurigen Oleander.
handel gemeinsam mit der Kunsthandwerkeinnung zu einem
Hierbei handelt es sich um einen entzückenden Romantik-
Kulturausflug ins Schloss Esterhazy ein. Wir fuhren gemeinsam
heurigen mit guter Küche und hervorragenden Weinen.
mit einem Bus vom Schwarzenbergplatz nach Eisenstadt.
Der Nachmittag war reserviert für eine Führung durch das
Dort trafen wir die Kollegen, die mit Auto selbst angereist
Weingut der Esterhazy Betriebe mit Weinverkostung. Die
waren. Gemeinsam besichtigten wir die Ausstellung „Baro-
modernste Weintechnologie gewährleistet, dass der Wein
cker Schmuck der Fürsten Esterhazy“. Die Führung war hoch
unverfälscht in das Glas des Weinkenners gelangt.
interessant. Wir sahen Schmuckstücke aus der Esterhazy
Nach der Weinverkostung ging es wieder zurück nach Wien.
Schatzkammer, die in einer dreijährigen Restaurierungszeit
Es war ein wunderschönen Tag, mit strahlendem Sonnen-
behutsam mit Perlen und Steinen teilergänzt wurden. Aus
schein, mit einer ausgezeichneten Führung durch die
der Zeit von Fürst Paul I. gibt es Ringe, Ketten, Schließen,
Ausstellung und Verkostung von lebendigem, unver
Broschen und Schmuckgarnituren, die in eigens angefertig-
fälschtem Wein.
ten Futteralen aufbewahrt werden.
Juli – September 2013
goLdscHmied
Wien
101
psYcHoLogie der täuscHung
Saropack Schrumpffolienspezialist Nr.1
Verpackt Ihre Produkte führend: Vollautomatische Folienverpackungsmaschine SAROPACKER «Universa» ssE Kla EinE sich für
Am 11.09.2013 war der große Saal der Dachterrasse des Gewerbehauses bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt. Der
n
Universeller Einsatz
n
Äusserste Präzision
n
Intelligente Technik
n
Sicheres, störungsfreies Verpacken
n
Höchste Flexibilität besonders
n
Top Preis-/Leistungsverhältnis
bei wechselnden Packgutformaten
wunderbare Magic Christian konnte für einen Workshop gewonnen werden. Das Thema war: „Psychologie der Täuschung: Betrugswahrnehmung, Inattentional Blindness und gesteuerte Wachsamkeit“. Magic Christian zeigte an Hand eines Videos, dass viele wichtige Dinge, obwohl sie vor unseren Augen passieren, von uns gar nicht wahrgenommen werden. Die Teilnehmer erfuhren, dass Schuhe und Fingernägel viel über die Person verraten und dass eine ständige Beobachtung der Situation unerlässlich ist. Seine Ausführungen und kurze Vorführungen waren phänomenal.
Namhafte Referenzen aus den Bereichen: Verpackung, Logistik und Dienstleistungen / Metall, Kunststoff und Elektro / Druck und Papier / FoodIndustrie und Distributors / Media, Office und Kommunikation / Bau und Holz / Textil und Wäscherei unterstreichen die einzigartige Effizienz der SAROPACKER Universa. Vorführung? Offerte? Anruf genügt.
Dr. Peter Kleisinger hielt einen Vortrag zum Thema versichern und welche Maßnahmen man ergreifen kann, damit Täter vielleicht gar keine Chance haben. Im Anschluss standen beide Vortragende für Fragen zur Verfügung.
PLUS
Folien + Zubehör
Bei einem kleinen Imbiss wurden Erfahrungen ausgetauscht und der Blick über Wien genossen. Die Methoden der Diebe werden immer gefinkelter, sodass wir gemeinsam mit Magic Christian halbtägige Workshops
Saropack Handels GmbH n Wiedengasse 25 n A-6840 Götzis Telefon 05523 53540 n Telefax 05523 53780 saropack@saropack.at n www.saropack.at
anbieten werden.
Juli – September 2013
102
Musikinstrumentenerzeuger
Wien
Instrumentenbau auf Rapottenstein /NÖ
Die malerische Burg Rapottenstein im Herzen des Waldviertels trägt ihren Beinamen „Klangburg“ nicht zu unrecht. Als beliebter Austragungsort zahlreicher Veranstaltungen wie Konzerte, Musik-Seminare und Instrumentalkurse ist sie nunmehr 17 Jahre Schauplatz beliebter Kurse für historischen Streich- u. Saiteninstrumentenbau. Zwischen 8 und 14 Tagen gehören die Räumlichkeiten und Werkstätten der Burg den SeminarteilnehmerInnen, welche dort arbeiten, nächtigen und verköstigt werden. Unter Anleitung routinierter Instrumentenbaumeister (auf 4 Seminaristen kommt ein Referent!) werden in einer komplett ausgestatteten Werkstatt nicht nur Instrumente gebaut und restauriert, sondern auch konstruktiv und stilistisch beleuchtet. Ursprünglich auf den Bau von Drehleiern konzipiert, hat sich das Seminarangebot nach kurzer Zeit auf die Her stellung von Lauten, Gamben, Geigen, Violoncelli, Schoßharfen, historische und moderne Gitarren, sowie auf Fideln und Nyckelharpas erweitert. Seit drei Jahren können auch Restauriertechniken des Geigenbaus erlernt werden, welche den Teilnehmern die Notwendigkeit fachgerechter Handhabung von Werkzeug und Materialien aber auch die Einschätzung der eigenen Möglichkeiten näher bringen. Die Beliebtheit des Kurses kann man einerseits am großen
Juli – September 2013
Andrang ablesen, andererseits kann er auf Teilnehmer verweisen, die die Seminare über viele Jahre besucht haben und weiterhin besuchen werden. Durch die intensive Betreuung und das enorme Engagement aller Beteiligten war es bis Dato möglich mit blutigen Anfängern Instrumente herzustellen, die klanglich, spieltechnisch und ästhetisch durchaus entsprechen. So hat etwa der Lautenist und Gitarrist R. Labschütz stolz sein Kursinstrument auf You Tube präsentiert und benutzt seine Barocklaute nun für professionelle Zwecke. Die Kurse dürften auch als Initialritus für werdende InstrumentenbauerInnen angesehen werden, wie der fall D. Schossig beweist. Nach drei Jahren Rapottenstein hat der „Spätberufene“ seinen gut dotierten Beruf an den Nagel gehängt, ein Studium in der Fachhochschule Markneukirchen absolviert und gleich darauf den Deutschen Staatspreis für sein Instrument gewonnen. Sehr geehrt haben sich die Organisatoren auch über die zweijährige Seminarteilnahme von S. Zens - ehemaliger Lehrer an der Geigenbauschule Mittenwald gefühlt. Seine unverblümte Begeisterung für den Kurs ist bis heute in angenehmer Erinnerung geblieben.
Musikinstrumentenerzeuger
Angefangen hat alles 1997 mit einem Besuch G. Zawichowskis auf der Burg Rapottenstein. Als Obman des Vereins „Musikfabrik Niederösterreich“ wurde er beauftragt vorort musikbezogene Events zu organisieren. Ein angedachter Baukurs wurde durch eine rein zufällige Vermittlung zu den InstrumentnbauerInnen Nupi Jenner und Simone Zopf rasch in die Tat umgesetzt und als jährlich stattfindendes Highlight etabliert. Der Aufwand für die Organisatoren ist enorm. Es muss die Infrastruktur für etwa 15 TeilnehmerInnen geschaffen, das heißt neben Unterbringung, Verpflegung und Werkbänken auch für das gesamte Werkzeug und Material gesorgt werden. Wer das erste Mal den Kurs besucht, ist vom Ambiente in der Burg überwältigt. Dies trifft insbesondere für Besucher aus dem Ausland zu, welche keine Vorstellung haben, was sie erwartet. Unter den Teilnehmern befanden sich bereits US- Amerikaner, Kanadier, Japaner, Belgier, Schweizer und Deutsche. Diese haben um teilnehmen zu können, naturgemäß gewaltige Anfahrtswege zurückgelegt und das mehrere Jahre in Folge. Als „Gegenleistung“ nehmen auch Kursleiter Nupi Jenner und seine Referenten (Martin Rainer, Helge Murgg, Robert
Wien
Grieshofer und andere) alle erdenklichen Anstrengungen in Kauf, um das Ereignis weiter zu führen. „In all den Jahren konnten wir unter den Teilnehmern, welche wirklich lange und hart arbeiten, nur positive und konstruktive Grundstimmungen beobachten. Kreatives Arbeiten an schönen Dingen scheint unendliche Kraft zu verleihen…“ so Nupi Jenner, der den nächsten Kurs bereits für den 19. August 2014 angesetzt hat. Informationen über die Veranstaltung unter www.musikfabrik.at oder www.jennerinstruments.com
Juli – September 2013
103
104
kunstHandwerke
Kärnten
grosser erfoLg der kärntner kunstHandwerker auf der Burg Landskron 2013 Bereits zum zweiten Mal präsentierten und verkauften die Kärntner Kunsthandwerker tolle Stücke auf Burg Landskron bei Villach. Kreativität, Kunst und individuelle Handwerksarbeiten, Keramikkunst, Goldschmiedearbeiten, Modeschmuck und vieles mehr standen im Mittelpunkt der Ausstellung auf der Burg Landskron. 48 Kärntner Unternehmerinnen und Unternehmer fertigten zum Teil vor Ort und ließen sich dabei bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen und stellten zusätzlich fertige Verkaufsstücke aus. Es gab dabei viel zu sehen an diesen 1½ Ausstellungstagen, an denen mehr als 5.000 Besucherinnen und Besucher die vielfältigsten Angebote der ausstellenden Kunsthandwerker bestaunten und vielfach auch der Kaufsverlockung nicht widerstehen konnten. Gegenüber dem Vorjahr präsentierten sich heuer um 18 AusstellerInnen (insgesamt 48 AusstellerInnen) mehr und waren alle samt über den Besucheransturm sehr erfreut.
Zum zweiten Mal besichtigten auch heuer gehörlose Personen die wunderbare Ausstellung, für die die Landesinnung Sonderführungen in Gebärdensprache organisierte. Vor Ende der zweitägigen Ausstellung herrschte ausgelassene und wohl zufriedene Stimmung, gekoppelt mit spürbaren, wirtschaftlichen Verkaufserfolgen, wodurch das Fortschreiben dieser Erfolgsgeschichte „Kunsthandwerksausstellung der Kärntner Kunsthandwerker“ mit Sicherheit auch 2014 seine Fortsetzung finden wird. Dr. Walter Preisig
vier aussteLLer(innen) steLLen sicH vor: Sabine Janach, Schmuckstore, Villach
Die hervorragende organisatorische Planung übernahm dieses Jahr ein fünfköpfiges Organisations-Komitee unter der Leitung von Landesinnungsmeister Adolf Pobaschnig und seinem Stellvertreter Hans Rossmann, verstärkt um die Damen Heidi Easton-Pichler, Mag. Friederike Holzer, Angelika Hutter mit tatkräftigster Unterstützung aus dem Innungsbüro durch Karin Lang und Innungsgeschäftsführer Dr. Walter Preisig. Im Zuge der feierlichen Ausstellungseröffnung würdigte der Kärntner Wirtschaftskammer-Präsident Franz Pacher den Gemeinschaftssinn aller AusstellerInnen und im Besonderen die handwerklichen Fähigkeiten der Kärntner Kunsthandwerker. „Das Ambiente und die gesamten Burgräumlichkeiten haben heuer für eine längere und größere Ausstellung den idealen Rahmen gegeben in dem die Präsentation der Kärntner Kunsthandwerker noch beeindruckender gelingen konnte“, begründet Landesinnungsmeister Adolf Pobaschnig die Weiterentwicklung des heurigen Jahres und bereits in Blickrichtung auf die nächst folgenden Jahre.
Juli – September 2013
Aus dem Hobby, ihre Nägel zu maniküren, ist das Unternehmen der Villacherin Sabine Janach gewachsen. „Immer mehr Verwandte und Freundinnen haben nachgefragt, ob ich auch ihnen einmal die Nägel richten könnte“, erinnert sich Janach an den Beginn ihrer unternehmerischen Karriere. Die Betriebswirtin musste für ihre Kundinnen bald auch passende Ringe zu ihren Nägeln anbieten. „Aus den Ringen wurde mehr und nun ist der Modeschmuck mein berufliches zweites Standbein.“ Durch ihr BWL-Studium kennt sich die Villacherin aber auch bei Buchhaltung und Marketing aus.
kunstHandwerke Franz Krammer, Holzkunst, Gnesau
Der Gnesauer Franz Krammer ist sichtlich vom Werkstoff Holz begeistert. Und die Liebe zu seiner Arbeit ist auch der Hauptbeweggrund für sein Unternehmertum: „Finanziell rentiert sich meine Arbeit nicht“, erzählt der pensionierte Postler, der seit 2005 selbstständig ist. Für seinen Neustart hat er noch einmal gelernt: „Ich habe Wochenendkurse für das Drechslerhandwerk gemacht.“ Nun stellt er handgefertigte, persönliche Geschenke her, beliefert Gemeinden mit Gastgeschenken für die Gäste und bietet Drechslergrundkurse und Bastelkurse für Alt und Jung an.
Kärnten
Renate Schmölzer, Änderungsschneiderei, Weißenstein/Drau
Die Weißensteinerin Renate Schmölzer hat sich ihren Traum von der Selbstständigkeit vor zehn Jahren erfüllt. Damals startete sie mit ihrer Änderungsschneiderei ins Unternehmerleben. Die Änderungsschneiderin mit dem Hang zum Ausgefallenen wandte sich der Taschenproduktion zu, als sie Geschenke für ihre Kunden anfertigte. Die Nachfrage wurde immer größer und so meldete Schmölzer ein zweites Gewerbe an. Jetzt ist sie neben den Kleideränderungen damit beschäftigt, aus Recyclingmaterial, vor allem Kaffeeverpackungen, Taschen aller Art zu fertigen.
Ernst Pfleger, Holzbildhauer und Lederdesign, Klagenfurt
Ernst Pfleger erlernte bei einem Südtiroler Meister die Schnitzkunst und machte sich selbstständig. „Ich wollte immer etwas Außergewöhnliches machen, Einzelstücke produzieren. Dabei ist das Material nebensächlich, ich bearbeite auch Ledersachen wie Skulpturen“, sagt Pfleger. Die Entscheidung, auf eigenen unternehmerischen Füßen zu stehen, hat der passionierte Schnitzer nie bereut, denn er macht meist, was Spaß macht. Und dabei kommen Heiligenfiguren aus Holz, Kilttaschen, die bis nach Schottland verkauft werden oder Mützen für Harley-Fahrer heraus.
Gruppenbild von der Eröffnung (2.v.li LIM Adolf Pobaschnig umgeben von seinen beiden reizenden Töchtern, 3.v.li Stadtrat Peter Weidinger, Mitte: Villachs Vizebürgermeisterin Wally Rettl, 5.v.li Präsident Franz Pacher, 6.v.li LABG. Mag. Markus Malle)
Juli – September 2013
105
kunstHandwerke
106
at Last Fasziniert hat mich Florenz immer schon, für einen Besuch hat es bisher nur zweimal gereicht, einmal vor fünf Jahren, als ich eingezwängt in einem dichten Besuchsprogramm eine Goldschmiedeschule besuchte und heuer ein wenig Urlaub.
Toskana
Es war hoch an der Zeit Urlaub zu machen und es war wie erwartet viel zu kurz, aber lange genug um mich zu erholen und mich mit Neuem und Alten zu beschäftigen. Die Entschleunigung der Zeit ist das Grundprinzip der Toscana, vom kulinarischen Angebot überwältigt stürzten wir uns kopfüber in die Renaissance. Die bedeutendsten und zukunftsweisenden Exponate des 15. und 16. Jahrhunderts befinden sich hier und lassen sich hier finden – es ist ein wahres Feuerwerk an Bildender Kunst. Eingebettet in eine Landschaft, von Weinbergen und Olivenhainen geschmückt – eine Zeitreise der besonderen Art. Meine Identität als Handwerker habe ich dort sehr deutlich gespürt – ich kann’s nur empfehlen. Es war eine wahre Freude – aus allen unseren Berufszweigen Produkte von Heute und Vorgestern zu sehen.
Wien
Kaum zurück und mit Gedanken noch in Italien fordert die Realität wieder Ihren Platz in meinem Leben, der Juni und der September sind qualitativ und quantitativ sehr starke Monate – im Juni, weil wir einander über den Sommer nicht sehen werden, im September, weil wir einander zwei Monate nicht gesehen haben. Der Meisterkurs der Goldschmiede geht in die Zielgerade, das Seminar mit Magic Christian steht vor der Türe, Redaktionsschluss der Kunst-
Heiliger Eligius in Florenz
handwerke Zeitung – nicht zu vergessen die Betriebsbesuche – der Ausflug mit dem Wiener Handel zur Esterhazy Ausstellung – und der Besuch der Kunstkammer mit dem Österreichischen Meisterverein der Gold-, Silberschmiede und Juweliere – und als Schlag in die Magengrube wird ein befreundeter Goldschmiedemeister in Hernals überfallen und spektakulär in den Medien davon berichtet. Ach ja, da war auch noch der Abend mit dem Titel Marketing und Controlling in der Krise …….. … und mir fällt ein Textfetzen von Josef Hader ein ….. in der Toscana mit’n Dalai Lama an Zug versama – das ist Freiheit ………. Wolfgang Hufnagl
Goldschmiede & Silbermanufaktur Föhrengasse 15 A-2333 Leopoldsdorf Goldschlagstrasse 10 - 12 1150 Wien Fon: 0043-676-551 61 31 wh@silbermanufaktur.at Schmuck ist meine Leidenschaft – Goldschmied mein Beruf!
Juli – September 2013