P 873 maximilian museum in augsburg

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© Institut für internationale Architektur-Dokumentation GmbH & Co. KG

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Maximilianmuseum in Augsburg Maximilian Museum in Augsburg Architekten: Hochbauamt Augsburg Projektleiter: Günter Billenstein Tragwerksplaner: Ludwig und Weiler, Augsburg Krippl und Schiele, Augsburg

Schnitt

Maßstab 1:400

Section

scale 1:400

Mit dem gläsernen Dach, das den Innenhof des Museums überspannt, erreichte man eine Erweiterung der Ausstellungsfläche, ohne die bestehenden Renaissance-Gebäude baulich zu beeinträchtigen. Die 37 Meter lange Glaskonstruktion nutzt die fast quadratischen Scheiben als vollwertige Konstruktionselemente, die durch eine auf Zug beanspruchte Seilunterspannung stabilisiert werden. Da Glas Druckkräfte besser ableitet als Zugkräfte, lag eine Schalenkonstruktion nahe. In Großversuchen wurden Gläser und Tonnenkonstruktion auf Stabilität und Verformungsverhalten getestet. Wesentlich für das Tragsystem ist der Kräfteverlauf in der Schale und die kontrollierte Krafteinleitung in die einzelne Glasscheibe. Hierfür entwickelten die Planer einen »Verbindungsschuh«, der werksseitig an den Scheiben befestigt wurde. Vier über Klemmteller gesicherte Verbindungsschuhe bilden einen Knotenpunkt und sorgen für einen optimalen Kräftefluss. Diagonal unter den Gläsern verlaufen Seilverspannungen, die mit Seilklemmen an diesen Knotenpunkten befestigt sind. Das Netz aus Stahlseilen wird über die Spinnenknoten vorgespannt. Die Endverankerung der Seile erfolgt an dem umlaufenden Traufprofil der Tonne. Voraussetzung für die gleichmäßige Kraftableitung des Tragsystems ist die sorgfältige Montage der Scheiben, die mit Hilfe eines eigens eingemessenen Gerüstes erfolgte. Nach der Glasmontage senkte man das Gerüst ab, um die Abspannung des Seilnetzes zu justieren.

Lageplan

Maßstab 1:2000

Site plan

scale 1: 2000

Foto: Werbefotografie Weiss, Gersthofen


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Maximilianmuseum in Augsburg

2001 ¥ 5 ∂

Details

Schnitt Maßstab 1:400 Details Maßstab 1:10

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Section scale 1:400 Details scale 1:10

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The glazed roof over the courtyard of the museum creates an extended exhibition space without impairing the view of the existing Renaissance building. Since glass can bear compression stresses better than tensile stresses, a shell construction seemed the appropriate form for this 37-metre-long roof. A special connecting shoe was developed to ensure an optimum transmission of loads between the individual panes of glass. The nodes between the panes are formed by four shoes secured by clamping plates. The structure is stabilized by diagonal cable stays fixed to the undersides of the nodes. The network of steel cables is tensioned via a web-like node construction and anchored to the existing structure and along the edges of the roof to a tubular eaves section.

1 Stahlprofile 2x ‰ 180 mm mit angeschweißter Kopfplatte 2 Verbindungsschuh Edelstahl 3 Traufprofil Stahlrohr Ø 193 mm 4 Formteil Edelstahl mit geschnittenem Gewinde 5 Klemmprofil Edelstahl 6 Distanzstück Edelstahl 7 VSG 2x 12 mm 8 Spannschloss

Edelstahl 9 Anschlusslasche Stahl zweiteilig 7,6/58 mm 10 Edelstahlseil 8 mm 11 Knotenblech Edelstahl 1 2≈ 180 mm steel channel sections with head plate 2 stainless-steel connecting shoe 3 Ø 193 mm tubular steel eaves member 4 stainless-steel member

with bored thread 5 stainless-steel clamping strip 6 41.3 mm stainless-steel distance piece 7 laminated safety glass (2≈ 12 mm) 8 stainless-steel turnbuckle 9 pair of 7.6/58 mm steel fixing lugs 10 Ø 8 mm stainless-steel cable 11 stainless-steel gusset plate


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