LUI WERDER
text: greis
i bi scho so mängisch abem wage gheit, aber i raff mi jedes mau wider uuf i nime das womi abeziet machen usem schlächte när guets bi dr vorbereiter vom golden age und i bouen einiges druf i vertrou de meiste und glouben hert es isch no nid fertig und schluss i tue rap usem land vom heidi uf d’charte bringe finstere dialäkt i di hinterletzte käff in asie wede furtwosch id ferie capetown beijing, aaagadir uf reise geisch u nid weisch was rede, greis, frag nach mir i boue die gleis, öffne neui route für e export niemer niene so frei, i bi nur verbunde dür dheadphones itz bini globau, i darf aus wüu i nüt muess i bi nur e sklav zum rhythmus, grace jones unändlechi neugier, därum verpasseni keis trening ..je meh i vor wäut weis, je meh bini sicher i weis zweni i lade nech ii, es git für aui bier und tacos landesmueter i däm rapmonaco grace kelly
mir so vo niene si überau dehei i ha d’liebi deheime, ha mir mini fähler verzeit hani mau es ziu erreicht, wird dr horizont wider breiter därum wäri tumm – weni nid geng no besser würd wärde därum gibi witter wasi i de herte zyte ha glehrt inere new york minute het sech pyramide gcheert giben ein uus für die deheime mir gö hert mir gö hert bi denn scho mit zwöufi ab zum can’t touch this“ song immer no e miise tänzer trotz em ma uzh diplom i bi chley wi d’steff i chum bi so viu sache nid druus, aber wenn eine win ig’s het gschafft de schaffts o eine wi du, du weisch wis geit u während däm i fyyr mit mine fründe bringi gnad u rettig für euch arme sünder, amazing grace reni-tent weni mini reede haute de gseni d’händ u vom französisch teil vo schwede bini dr presi-dent tuusig ufbrachti händ, hämmere gäge d’tüür dsägesser saga isch nonid z’änd, i säges dr
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VINCENT GRAND
text: greis
i schlaue junge vom quartier, weni gäut gha doch bi gschider worde ha di wäutcharte studiert u renne zum lüchtturm düre stoub mami vertrou mer mach dr ke sorgen i läbe mi troum aber d’fahrt geit lang spring über d’ängi vo gibraltar, fouge dr strass vom magellan i ga zu de tänzerinnen uf dachterasse i de neonliechter vor stadt mami lueg i fernsee bis du mi gsehsch weni dert bi winki dr grad touche dür sardineström, bis zum rand vom eewigen iis sig parat wed mir wosch fouge jedem sis paradies irgendwenn bou ig es schiff u fahre zu mire bestimmig nur bewaffnet mit zueversicht bis i wider liecht am uufer gseh irgendwenn bou ig es schiff u wirden immer witterzie santa maria i nennes de santa maria u weni geng mis ziu vor ouge bhaute wirdi die wo a mi gloube no stouzer mache witter wachse, herter schaffe wott nume ne job und es bett zum schlafe au im dorf heimers aavertrout i trage d’hoffnig woni o nid darf versoue das symbol vo dene wo a strand si cho und ihres läbe tuuscht hei für ne platz im boot u weni je wider heiga wirdi empfangen i ehre nenni e villa mis eige die biuder cha zeige de teili mit jedem! i has scho fasch überstande, ghöre sirene vom land sogar e helikopter isch da gseh scho liechter vo schiff wonis chöme cho empfa uf mire santamaria, fahreni geng witter use zumene grossen empfang us entdecker vom uufer vo lampedusa uf mire santamaria, fahri geng witter use u chume dert a woni cha neu aafa, am ufer vo lampedusa jedem sis paradies
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TOBI AESCHBACHER
text: greis
quand on sera pauvres quand on sera laids quand on sera tout ridés on s’en foutera bien car on sera toujours ensembles encore ensemble on sera reduit en cendes ensemble toujours ensembles lehre name vo jedem boum im bremgartewaud u zeu dr se aui uuf wed nid wosch ga schlafe lehre töpferen u mach dr e vase grabe ne bach, mach usem baukon e garte erfinde witze für uf zuckerbüttle verschänke vermögen u säge das nüt bedüttet erfind’es system zum gwinne vo energie dür wandle vo co2 i wasser und c-solid u du hätsch lieber dasi mini zedeli nid umelige la u dänken ads wc papier i bi di heud u mach revolution aber du wosch nur dasi ufruume nachdäm i ha g’chocht für di veränderi dä planet vo grund uuf das jede di glychi wau het wo druf chunt das jedi ged ire platz findt, wo passt, dass es grad stimmt dr himu für au kids grad uftuet du hätsch lieber dasi greglet wär im job dir würd scho länge weni früecher hei würd cho dir wärs lieber weni d’wösch miech, abwisch und lösch liecht und choch wed heichunsch eifach so hinger aum wo mi bewegt au mine projekt bisch du i wachsen über mi uus, i mach di stouz aber o wenis schaffe lachsch mi us und seisch itz heigi zyt zum dr schaft ufruume
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LUI WERDER
text: greis, demian
bisch du o eine vo dene? i wott nume mit dir si nume hüt si pere het gsoffe, sini mere het grännet während si d’wösch het zäme gleit, sini hemmli fyyn ufne bigi verteilt är isch im garten u spiut gheit ufe rügge wo d’schoukle vom rittigampfi ne trifft ligt ufem gras, sini ouge offe wärde troffe vo rägetropfe är luegt id wuuche und aues dräjt sech mueter isch dinn är ghört iri stimm är treit no bis hüt die narben ar stirn u d’nachbere hei ne gliebt, si humor, u het sech immer für ds quartier engagiert aber lug dört ungerem huus, wiviu vögu lige vergrabe find di modernde härzige buebe unger de brätter, är isch flissig und engagiert, bbaue treit und no ghaute het aues gmacht für d’anerkennig vom aute mami, tami, ir nacht gheie d’farbe ab de fassade lege narbe frei, im schlaafe chasch maske nid annebhaute so schrubbt er di fläcken ab dr madratzen leit wider aues für sini fauen a platz faat sen am aabe, i sim beste verhaute heter se im dunkle ufem bett immer fester umarmt het iri chleider entfärnt, tuech über lippe dasme schreie nid ghört, renn witter dases verby geit au iri tröim iri ferieplän au iri freud au iri neue karriere z’änd u vorem spiegu verwandlet er sech i gloon das niemer merkt, was isch drunger verborge di roti nase würd tuusig mönschen umbringe mit eire bewegig, eim schwinge vor kante vor hand und ig i mim beste verhaute, i bi eigentlech genau wi är lueg unger em bett unger de brätter u find die gheimnis woni verbärge i wott nume mit dir si nume hüt
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DAVID EGLI
text: joan baez, greis, michael von der heide dr lori het sech e job erhofft / woner mit frou und tochter usem oste cho isch trotz diplom, nüt gross becho / ussert chost u logis dehei aues verchouft de lori uf verlornem poschte / het nöd gwüsst was do es brot wird choschte won er im dunkle bahnhof buchs isch acho / u när geits nid mau solang, zur iifahrt uf di fauschi bahn är het nonid mau gwüsst wo’s zum revier gnau düregeit / e frömde miteme lätze pass, het grad en einzuzäue gfasst u frou u ching verbringe d’nacht alei / und de lori – er stillt siin chummer mit de nadle i siim arm / d’dunkelheit het ihn verschlunge und wos ne nimmt, gits keis trara chumm hilf, hilf mir legged, de lori is grab dr jimmy het zu de herte ghört / wes erger het gä ischer geng ged dört weiche chärn doch cha brätsche wi gstört / jimmy hesch erkennt a sim scb shirt total blau imne g’chlaute merz / het ne d’schmier zum halte bracht füre dorfpolizist ischs de fang vom jahr / und i dr haftaastaut het jimmy stritt mitem wachmaa gha / wägem straafaatrag vome staatsaawaut u si hänkenim grad nomau es paar jahr dra / jimmy het gwüsst daser würd verliere das er gäge die immer wird dr chürzer zie / zeigt dr finger wosi tüür verschliesse si hei drfür gsorgt daser nümm wird flie / är leit sini chleider zäme ziet d’schlingen ume hals / am spiegel ufem zädel staht machet ke seich, schicket mi eifach hei chumm hilf, hilf mir legged, de jimmy ids grab u mir risse aui, aui gitter zrügg i bach dr vali isch en aute ma / woner nach au dene jahr cha dr knast verla ds läbe duss het er fasch vergässe, / ussert ds cordonbleu woner wird zum znacht ga frässe und je nöcher wo dr tag isch cho / het ihn d’vorfreud fasch verlo wi’s äch duss mit ihm würd witterga / und am tag vo sire freilassig het duss e fahnder uf ihn gwartet / när heter ne zum wärter bracht und während er träg näben ihm här isch glatscht / seiter los i würd di gern la ga aber bern seit du muesch itz nomau 10 jahr mache / du wirsch itz grad versetzt, es tuet mer leid und dr vali staht id sunnen / und si stönd um ihn im kreis är rännt , mit allem wonim blybt / är chunt nid witt, will de bode ihn nümm treit si hätted ihn, grad so guet, det chönne la chumm hilf, hilf mir legged, de vali ids grab u mir risse aui, aui gitter zrügg i bach
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SANTINO ETTER
text: greis
i bi ne dinosaurier / au mini fründe si usgstorbe i bi dr letz dinosaurier / hüt steit es parkhuus uf mim geburtsort i bi nid gmacht für dä job i mach mi vo acker i bi ke macker / i maches nur vor, ds mani nid packe us rapper wosch öpper si u machsch herti pose / doch vor jedem aubum schiebi depressivi episoode schribe so miisi lieder, ma se nid mau säuber fertiglose / u verzeue när de chlyyne das si a sich söue gloube bi scho so aut und troche / das mi dr polo hofer im tram het gfragt obi a sim platz wott hocke i bi scho so witt dasi zyt woni hätt zum schribe lieber mit wösche vertribe / ha immer schiss dasi schittre schowider krisen i entwickleno ne putzwahn / und i ga zgrund, bruche mini fauten us schutzwau viufach ztumm zu aut für uf d’rutschbahn / ching fö afa gränne weni ufe spiuplatz chum nach au dene pryysen und gäut und froue / fäuts mer immer no a säubstvertroue, s’ändret nüt i bi ne dinosaurier / au mini fründe si tod pensionierig isch ab hüt mi aatrib / rap isch eifach ke job wome würdig aut wird i bi ne dinosaurier / au mini fründe si usgstrorbe emino mino mino mino / i zie ne mine wi ne dino bi aut wi d’schwyz, aut wi europa / aues wird aut ussert trope und babyrobbe i bi di opa scho lang zwänzgi gsi / wott ke dancy beats meh sit mini fans mi sieze chasch mi dutzen isch kes ding, doch geit mer aues tschnäu / und ha augemein o nümm so bock uf knutschen und petting chläben am biudschirm, mönsche wärde zu pixel / geil! di unsichere schüüche gwinnen im trickfium! mixe di gschichte mit mire u bi när mitz drinn / und totau enttüscht dass im ächte läbe när nid stimmt bine famebitch wo tuet wine aktivistin undo / 10 jahr nach globau immer no ke neui hits bringt i mim chüüschrank steit immer no ne miuch / vo mire ex und ir zwüschezyt het si scho zwe ching itz bini entlarvt, aber wennscho dennscho / wirde uf dr strass vo de fans erkennt us endo i bi aut, i wott hei, und i ha chaut / motzen über velofahrer wo vorem streife nid haute ha viu zum reklamiere und maches o gärn / we lüt lut schnure duss nachem zäni stani ads fänster stagedive, zumne uufer us teer / versinke d’santa maria und versuufen im meer uftritt mit züriwest beduureni sehr / wüu groupies zumteil hei gmeint i sig am kuno si peer i bi langlouf aut, i bi nordicv walking / bi nid aut wi wy, i bi aut wine auki widerhou dr glych scheiss zu x-te mau / bis me nümm merkt, obs ds neuen aubum oder es auts isch / mini hut isch sauzig erschricke jedes mau bim schutte we mängisch lut dr bau zischt / im club sägesimer gangnam dad bi nes batik tshirt, es adat gräät / wo zurecht verschwindet wüu’s e blöde trend isch u när au paar jahrzähnt wider neu entdeckt wird
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TOBI AESCHBACHER
text: greis, helenka danis drittletzte logbuechiitrag / ds radio isch itz stiu sit vier tag aus wäre mir no di einzigen uf däm ozean / u de empfani plötzlech wider ds glyche notsignau usem funk chunt musig, e sonate / e frouestimm, sos i form vo operegsang i funke zrügg, frage nach koordinate / doch offebar chunt nach wi vor mini antwort nid a i läbe scho so lang uf däm frachtschiff / losen irem gsang zue bis nacht wird und frag mi wi si äch usgseht, und was si i däm stück verzeut / über funk bieti ire ne biis a vo mim büchsefleisch i ga uf deck, schicken ire ne applous / imaginäre struss vomne truurige matroos irgenwenn wird’s wider stiu ufem boot / und es blybt nur iri stimm i mim chopf und si singt: moja lod ta nese zes more - mein schiff trägt dich durchs meer a zijadna krajina nie je na obzore - und kein land ist in sicht am horizont vorletzte logbuechiitrag / ke land in sicht und sit vier tag kes sig-nau motor versufft u büchse gö langsam uus / uf aune biudschirmen e grauen ameisehuufe und plötzlech chunt wider die oper über funk / d frequenz düttet ufene dringende notruef ufem sonar erschiint e sich nöcherende punkt / es mues vom schiff cho mit dr singende frou druff motor isch tood i renne zum maschineruum / ds schiff driftet stiu uf d’iis-schouene zue woni wider ufechume wirdi bbländet vo liechter / u ghör es fest uf dr änere sitte steit ihres schiff und si singt moja lod ta nese zes more - mein schiff trägt dich durchs meer a zijadna krajina nie je na obzore - und kein land ist in sicht am horizont letzte logbuech iitrag / ds andere schiff isch vou farbige girlande i stige druuf, fouge de liechter und am gsang / i bi grettet, loufe dr musig nach am bug entlang ..i gseh no ke mönsch aber i ghöres / uf däm schiff isch es konzert und iri stimm chunt immer nöcher wenis nid säuber würd gseh, würdis nid gloube / doch i sta itz grad uf dr verlorene lyubow orlowa i ha se gfunge! si hei se wöue verschrotte / dseil vom schlepper isch grisse und si isch alei verscholle ohni besatzig isch si für jahre verloreggange / nur ratten a bord itz isch si wider da i vouem glanz! aues wi neu, i loufe zum ändi vom gang / gseh überau di aute biuder vo ire ar wang und de erblicki se sitzend am flügu ir mitti vom sau / si hebt iri hand zum kuss und seit „i ha di erwartet“ und si singt
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VINCENT GRAND
text: juri, greis, migo jajaja hallo, mir si zuekunft / wi dr tod vo aune lüt wo du liebsch si fragt. um was geits i däm lied / i cha grad nid reden i mues zäjenegu schide u när gani oscho witter i ha einiges vor / i schrib es buech über mi über zyt woni trurig bi gsi u ne hund ha gchouft / u irgendwie ha ghofft das er de wäglouft räschtlos glücklech mit mim läbe / aber, chöimer bitte nümme drüber rede möcht d’wäut aaluege wi si langsam kabuttgeit / ufem baukon hocke mit de zigis u mugge nur ke angst i chumen ine cho schlafe / u rücke när de z’nööch, weni de darf i dere stadt hani mit aune lüt gredt / was isch d’cuba bar am morge gäg dr duft vo dim bett si säge „foug“ u mir fouge / si säge „mach“ u mir mache si säge „rou“ u mir roue / si säge „platz“ u mir platze i renne mit dr frou womi ziet / si schiessemer e chnoche wo piipst s’isch e troum, ane boum anebiisle / i wott apportiere aber gott seit mer „biiss“ dr fido ime outomobiu / i bine dogge, i rotzen u schniif i fouge nid, i motzen u schriss / e collie ime trolly, e mops ime jeep ire heubauen über d’wise grout / i bine wouf, gfangen imne wysse golf mini bsitzerin söt lang scho wider inecho / wo isch si bloss blybe hei si mi verla? i gse ne ma im roustueu was wott dä vo mir / näb ihm isch e koloss mitem chopf vome ching sägesser u hansköbi wei mi useschrisse / u de chunt dr pedro u erschlat se beidi mitme ziegu du wirsch nie wi nig we du im raschter dänksch, / we dir zum chly fiire ine club ga längt. bi wit ab vo däm, veraschtaute z’bärn, / i mim chäuer, illegali elefante-kämpf. es schneie bei und ohre, / i di rheie vore, mini keiler tobe bi begeischter vo däm einte grosse mit dä geile / rotä laser-ouge und dä gschwungne widerhaagä-zähn. chaostruppe migo / haub politisch haub chindisch, hammer u sichlor fahre mitem nause a blausee, / är darf i drü täsche im kofferruum mitcho. schtosschraft, vorabgsaageti shootgun / droharuef, vorwau bellinzona. ignoriere die labelbosse / wo a mini tüür chlopfe, wi dütschi pilote.
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DAVID EGLI
text: leduc, lo, greis wäri denn nume früecher ga schlafe / wesmer denn für nes vieri hät glängt weni denn vor dr aues entscheidende prüefig / nur einisch di büecher hät gläse wärdegang wäri anders um / itz aues nur so cho wägeme haube punkt? eire nachricht ir nacht drvor / vo dr frou vo mine tröim wo dr schlaf het groubt nümme gfangen, erlöst u gange / adam, eva, öpfu, schlange weni denn nur am plan hät gfougt / wäri scho lang a mim platz ame andere ort! mache witter u stige chumen i kader ine / ändere di wäut u lehre mandarin oder wäri o nur blind vor macht / u hätt nie das gschafft woni itz ha gschafft? lug säg mer wäg was, bini itz wäri bi / lug wäri itz angers, wäri chly anders oder glych glych lug säg mer wäg was, bini itz wär i bi / säg wäri nid ig, wär i nid ig? weni denn weni denn weni denn nur hätti wäri / nur hätti wäri oh, nur hätti wäri oh wäri itzen o so? de wäri itze no so weisch nur e haube punkt / punkt haubi hani abgä sitdäm hani das abggä / es isch nümm i mire hang häts eilech gwüsst / hätt nume müesse mini zwiifu häreschribe u das dopplet ungerstriche / i weises scho lang u irgendwenn isch mers iiglüchtet und i renn zu mire jagge, / wüu süsch wirdi nid los, i nime ds tram i fahre los u ga zum lehrer vor einte prüefig / hei ga lütte hou ne us dr pensionierig i weis wass git! d’lösig wär eis u 4 gsi / dank euch bini worde wär i eilech bi, merci! wäri u hätti hocke zämen inere peiz / u trinke jede tag es herrgöttli oder zwöi löfflen iri suppe u bsteue no ne stange / u luege si über täuerrand denn gseh si geng wider nume dr anger / u när luege si e chly böös, meistens fö si afa stritte när schwige si wider u de bsteue si afa ds dritte / cholesüüri zischt, wörter gheien ungere tisch wo si blybe lige biss se irgendwenn dr chäuner zämelist / si blybe no chly sitze so wi si denn scho si blybe sitze und dr peizer seit si ghöre zum inventar / dr konjunktiv isch ihres misratene ching und en aabe speter si si wider da
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LUCA SIEGENTHALER
text: dave, marash, greis chom mer mönd ned immer striite baby striite öber nüd, / wägem fiire wäge diesem wäge niider und so züg yo mer striited öber nüd, / dröber wievell mer verdiened mit paar lieder aso nüd yo mer läbed alli inere schöne wält - / läbed imene zeichetrick, agfüehrt vo böse männer i de händ vonere geile bitch / was heisst du weisch das ned? chom scho denn weisch es jetzt, das stohd ned im blick brudi aso heds au keine gseh eigentlech - scheiss uf dech - scheiss uf das, / shawty mach met mine supra stiefel immer wieder siebemeile schritt rapfilm - backspin - axe deo, pacman - hashtag - / brudis jaged dummi fötz / log s isch s ändi vom semeschter, triffe pissers im club all die bitches sie wend mich teschte / ich gib kei fegg - mach wasd wottsch aber fegg ned mit minere clique, / uzis möched klick - kameras vo groupies möched klick klick klick klick wenn sie mech gsehd, sie fends parfüm fresh / weisch das diesel mit de fuscht dini hoe isch doch no schlimmer weder du, brudi win win win isch immer no all i do - ya alli gedanke verschwinded, alles verschwimmt / und flügt us mim chopf nume so chan ich mich finde alli büecher und briefe wi nüt u niemer flüged / usem offne fänster vo mim zimmer wenn de tornado chunt denn wird alles zu staub / mini auge wärdet grau, mini ohre wärded taub und es wird alles so unglaublich eifach 7 milliarde mönsche aber keine weiss de sinn / mer kenned d’spelregle doch eigentlich simmer blind mer sind nid meh als nur es staubchorn e dem paradies / mer send ned meh als paar partikel e de galaxie aso säg was esch - brudi - wieso so ärnscht brudi / de beschti witz zom lache nennt sech existänz brudi alles esch so eifach ich moss mer nüd meh bewiise / ich mach ferie en griecheland das esch s’ändi vo de krise wieso striite? wieso ned bliibe? / i de oase zwische chriege ond intriige min körper e hölle ond mine geischt esch us sand / zerstör ech die hölle de breng ech sand dörenand de bruch ech mäntig, zischtig, mettwoch, donnschtig, fritig / bes es absetzt alles weder ruhig werd ond s’för schöni sache platz hed es esch eifach ech cha eifach alles stah lah / ha keis ohr meh för negativs ha nor auge förs nirwana u mir wärdenimmer lütter wäge chlynnere tümmere gschichte / doch i liebs wi mir üs .. sinnlos stritte denn wider sitten a sitte loufen u gheien und plaanen und gwinne / s’isch so liecht jedes mau we ds wätter wächslet gömmer witter u witter haute ne schritt vor dr klippe / e schliichwäg zu mir heinis iigläbt / mir si gar nid so witt wägg vom meer üs wermen am füür vo de bbrochnigen tröim u versüech / dört wo gester no nüt u hüt wachse di böim über d’wüesti wart, wüesti, böim, meer, tröim, klippen u füür? / wirfe sit jahre mit biuige fraas’ u biuder um mi ohni dasmi öpper fragt nachem sinn / läbe, liebi, kampf u lide mache witter solang kassene klinge u mir gfauts uni tue batzeli für dränten uf dsitte / s’faut mer haut o liechter lieder aus bewärbige zschribe und je lenger aus geit je meh hani d’muster erkennt / im kaleidoskop isch aues nur no ungloublech eifach
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SANTINO ETTER
text: greis
i bi nur eine vo dene, vo dene vo däm einte jahr, vo dene vo däm einte tag, vo dene vo dr einte minute, wo schreiend hie landen ingwenn i dr nacht im glyche moment wi so vili meh ds liecht vor wäut gseh, si hüt no rächt viu kennenis nid, si wyt vonand furt, doch, blybe verbunde dür d’zyt vor geburt glyche start, chindergarte, spilen u lachen a verschidnigen ort je nach ereignis isch üsi heimat aber de es thema i de zitige worde wärde züge vom glyche wäutgscheh, aui us eren andere sitte üsi gschicht faat glychzitig aa, und het doch bi jedem es anders änd gfunge aues wo mir teile hie geit verby aues wo mir boue hie spüelet’s wägg und geit verloren ir zyt tuusigi choo ir glyche minute wini tuusigi renne scho wider drvo finde dr fride wo si hei becho megumi, i bi mit dir verbunde, obwou i di no nie ha gseh si vom glyche tag, hei wmbiudli gsammlet mit achti, u madonna-lieder gsunge mir si beidi nid guet im math gsi hesch afa bügle u no musig gmacht und näb tuusig sache no für d’uni gschafft hesch e bonsaigarte näb dire praxis und du luegsch ufe ozean und du gsehsch wi ds meer sech zrüggziet i bi denn ged in daar es salaam ire bar und warten uf borde vom flugzüg wi so mängisch, bisch ufem bänkli in ishinomaki a däm eufte märz und i gseh ufem airport fernseh wi du erfasst wirsch vo dr erste wäue
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LUCA SIEGENTHALER
text: greis i bi nes ching vo däm land, bines lokauprodukt, / i weis wohär i ga, i weis o gnau wohär i chum bi nid vom ersten ougust, wüu denn isch nüt passiert / wo üs betrifft, wennscho simer ching vo 1848 riisegschicht, doch rütli chunt dört nid vor / chriege öfter gägenang aus mitme böse frömde vogt ke armbrust wüu habsburg si denn verbündeti / wes gessler u tell hätt gä, wäre si besti fründe gsi hei bünd gschlosse, broche, wider erneuert / si denn o eidgenosse vo schwaben und vo savoyer was üs verbindet ir schwyz, sit 1300 / für ds haube jahrtuusig isch dr export vo üsne chinder verchoufe ganz europa soudate, mir wei verdiene / kämpfen i jedem chrieg, für gäut, uf beidne sitte 500 jahr lang si mir bezauti barbare / mit hellebarde wo aues abfackle i frömde länder i bi stouz uf üsi gschicht, üse wäg / mir si ds viufäutigste land wo’s git uf dr wäut wüu mer dä wäg o nie alei ggange si / mir si teil vomne ganze ob mers wei oder nid klar bini stouz uf üsi gschicht, üse wäg / mir si ds viufäutigste land wo’s git uf dr wäut mir si frei hüt, mir wäre nid frei ohni si / mir si teil vomne ganze ob mers wei oder nid hüt simer souverän, neutrau, me würdsis nie gä / aber denn wird üses land no prägt vo bürgerchriege schliessen allianze mit ussländische mächt / und zie gmeinsam id schlacht gäg angeri schwyzer städt (1442) i bi sohn vom waadtland sit aafang vom stammboum / wärde wi ds aargou eroberet vom bärner landvogt hei stüüre zaut u bi wahle nid dörfen antworte / wart, chunt dr das irgendwie bekannt vor? u bern het üsi chnächtschaft nie usenang gno / si nach 300 jahr befreit worde vo de franzose doch mini ching wärde bärner, u dasch normau so / si wählen iri sprach, religion, ire standort! und d’hiuf vo usse hettis immer wider grettet / ohni schlichtig hättemer is gägesittig abegmetzlet sit 1803 dank emen ussländer fride hei / was üs scho sit immer usmacht isch üsi verschideheit när sisi cho di italiener, di albaner u di tscheche, / di türrge mit irne döner irne nid anerkannte qualifikatione / irer arbeitschraft, irne biiträg i millione frag di ob migration für üsi wirtschaft schlächt sig: / i 30 jahr si 2/3 vo de schwyzer über 60gi mau luege wis denn usgseht wemer gränze schliesse / ob di pensionierte dr lade schmeisse u d’ränte fliesse de säg de dütschen itz si söue zrügg / aber je nach kanton bisch lenger teil vo irer gschicht gsi aus teil vo dr schwyzer / säg ne si söue zrügg de libanese ohni si wär d’uhrenindustrie für immer i de ferie / säg ne si söue zrügg de hugenotte wo ir ufklärig si cho und hie ds lokaugwärb ufbout hei / gang zu dine fründe und verzell das: di erste helvete si dahärezogen usem elsass
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LUI WERDER, SANTINO ETTER, TOBI AESCHBACHER, VINCENT GRAND, LUCA SIEGENTHALER, DAVID EGLI
text: greis ohni scheiss i hasse mönsche, wi chame mönsche liebe was mache mönsche gross usser abfau produziere usser, gruppe biude u schiesse gäg ussesiter i hassen aui mönsche, aui ussert di mönsche si cho u hei gfiggt was me cha figge hauten angeri wäse gfangen i massefabrigge bhauten aues im chäuer u haute waffen a gringe i hassen aui mönsche, aui ussert di wüu du gischs nid wägg du gischs mir und du figgsch nid d’wäut du figgsch mi und es wird nid grächt es wird zviu aber jedes mau we nir üs träffe wird’s wiud es git spaste, opfer, sgit wixer es git schlampe trottle sgit bitches figger und vouidiote gits viu es git so viu arschlöcher und denn gits di es git hass u niid es git chrieg es git terror, lide und genozid armuet, unglychheit, mord, vo dene gits viu es git tod u leid und eländ und denn gits di mönsche betrüege, lüge u wie nur profit läbe nur für hüt, gedanke a morn geit ne scho zwitt dräje sech nur im orbit u nennes fortschritt doch du wottsch nid di ganz wäut, du wottsch mi scotch whisky, vodka, was wotsch trinke so shit hautisch bau nümm us im chopf inne jede mönsch het si gruusige charakter ussert du nid, du nei, du bisch äbe anders lug itz gloubsch dä scheiss scho fasch säuber los, du bisch mängisch es arsch u machsch fähler du bisch nume ne mönsch u fucksch ab und genau so liebi di grad, und dasch das
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ISBN 978-3-03739-329-1