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Gemeindezentrum in Modrice

Standort Modrice, Tschechische Republik

Bauherr / Betreiber Stadt Modrice

Architekt & Leitender Planer Atelier bod architekti s.r.o. CZ – 170 00 Prague www.bodarchitekti.cz

Autor bod architekti

Fotos Tomáš Slavík Jan Alexander Bednár

Offizielle Eröffnung 2020

AUS 1 MACH 3

GEMEINDEZENTRUM IN MODRICE

Modrice ist ein Vorort von Brno, der zweitgrößten Stadt der tschechischen Republik. Dort entstand ein Gemeindezentrum mit Dreifach-Sporthalle, Gymnastikraum, Schwimmbad und Gastraum. Der Neubau fügt sich unaufgeregt an ein historisches Gebäude an, indem die Sporthalle halb in den Boden eingelassen wurde.

Das Stadtbild von Modrice ist typisch für eine Kleinstadt, die Häuser in der Benešova-Straße sind ein- oder zweistöckig, einige wenige dreistöckig. Der Neubau des Sportkomplexes orientiert sich an der Höhe der umliegenden Gebäude, auch wenn die Halle eine lichte Höhe zwischen 9 und 11 m hat, was der Höhe eines dreistöckigen Hauses entspricht.

Der Standort der Halle liegt am äußersten Rand des Geländes zwischen der Eisenbahnlinie und der Grundschule. So fungiert die Sporthalle wie eine Art Lärmschutzwall, ohne die Lichtverhältnisse in den Klassenräumen zu beeinträchtigen.

Im restaurierten Altbau ist nun das Restaurant verortet - als Reminiszenz an die Historie. Der Sportkomplex hat den Ehrgeiz und das Potenzial, ein Treffpunkt für die Anwohner zu werden. Die Architektur des Gebäudes sollte daher Solidität, Seriosität und Ruhe vermitteln. Das Gebäude ist daher als ein ruhiges, fest auf dem Boden stehendes Haus konzipiert.

Einklang zwischen Bestand und Neubau führt zu Dreiklang Der Umfang des historischen Gebäudes wirkt wie eine Blaupause für die Gebäudeteile des Neubaus, durch seine musterhafte Wiederholung wird der Ursprung sogar unterstrichen. Gleichzeitig wird keine neue materielle Form geschaffen, die gegenüber dem historischen Gebäude fremd und unpassend wirken könnte. Die Fassade zur Straße wird durch den volumetrischen Abdruck vervollständigt. Es entstand ein Gebäude mit dem Haupteingang als alleinige Öffnung zur Straße.

Das Raumkonzept steht im Einklang mit der umgebenden Bebauung. Das große Volumen der Halle wird durch die Unterteilung in drei gleich große Einheiten gemildert. Die Unterteilung der Gebäudehülle setzt sich bei der

Aufteilung der Innenräume fort. Die große Halle umfasst einen großen Raum für sportliche Aktivitäten, der in drei Felder (zum Beispiel für Fußball oder Volleyball) unterteilt werden kann.

Der Boden der Sporthalle liegt 2,5 m tiefer als der Eingang zum Foyer. Dadurch wird die Gesamthöhe des Gebäudes über dem Boden verringert, die Wärmebilanz des Gebäudes verbessert und die Höhenentwicklung des Neubaus an das Niveau des ursprünglichen Gebäudes angepasst.

Eingangsbereich ist Kernstück der Anlage Die Aktivitäten der großen Sporthalle sind durch eine Glasfront direkt einsehbar. Vom Foyer gelangt der Besucher auf die Galerie, die die Sporthalle überblickt, und von dort aus zu den Umkleideräumen, der Turnhalle sowie den Sportplätzen im Außenbereich. Ebenfalls führt vom Foyer aus die Treppe hinab in den Funktionsbereich des Gebäudes mit weiteren Umkleidekabinen und zum Schwimmbecken. Das Untergeschoss ist durch einen unterirdischen Gang direkt mit der Grundschule verbunden, da die Nutzung des Schwimmbeckens vornehmlich den Schülern vorbehalten ist.

Die Dachstruktur der großen Halle wurde aus Stahl gefertigt und mit Akustikpaneelen verkleidet. Die großzügigen Oberlichter sorgen für viel Tageslicht. Holz als Material dominiert bei den Sportböden und der akustischen Wandverkleidung, die weiteren Wände sind in Beton ausgeführt.

Bei der Renovierung der Fassade des historischen Gebäudes orientierte man sich an Fotografien zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Fassade des neuen Gebäudeteils greift mit ihren horizontalen Linien diese Formensprache auf.

1 Historisches Gebäude 2 Dreifach-Sporthalle 3 Umkleiden 4 Schwimmbecken

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