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Sport- und Kulturhalle Neutal

Standort Neutal, Österreich

Betreiber Gemeinde Neutal

Architekten SOLID architecture ZT GmbH AT – 1100 Wien www.solidarchitecture.at

Autor SOLID architecture ZT

Fotos Kurt Kuball

Offizielle Eröffnung März 2020

FUSSBALLTOR WIRD ZUR BÜHNE

SPORT- UND KULTURHALLE NEUTAL

Die Sport- und Kulturhalle der Gemeinde Neutal entstand aus einem Verfahren, in dem Bürgermeister und Gemeindeverwaltung gemeinsam mit der Bevölkerung den tatsächlichen Bedarf, die Anforderungen und Wünsche an das neue Gemeinschaftsgebäude formulierten. Basierend auf diesen präzisen Rahmenbedingungen wurde ein kompaktes, funktionales und identitätsstiftendes Gebäude entwickelt, das sowohl sämtliche dieser Vorgaben erfüllt als auch auf die örtlichen Gegebenheiten eingeht.

Auf einer Grundfläche von 23 x 37 m bildet die auf einer Normturnhalle basierende Spiel- und Mehrzweckfläche das Herzstück des Gebäudes. Die an einer Längsseite angeordnete Erschließungsfläche dient bei kleinen Sportveranstaltungen als Publikumsfläche, die mit allen notwendigen Nebenflächen wie Buffet und Sanitäranlagen verbunden, aber auch direkt an Hauptzugang und Vorplatz angebunden ist.

für Tagungen und Kongresse zur Verfügung steht. Durch einen mobilen Trennvorhang lässt sich diese Fläche in zwei kleinere, unabhängige Einheiten unterteilen.

An einer Stirnseite der Spielfläche befindet sich ein 9 x 5 m großer Bühnenraum. Durch einen einfachen Umbau lässt sich die Stirnwand zur Halle hin öffnen, und es entsteht eine großzügige Location für Bühnenveranstaltungen mit bis zu 300 Besuchern. Durch Teilung der Halle mit Hilfe des Trennvorhangs kann eine intimere Atmosphäre für kleinere Events geschaffen werden.

Weitere notwendige Nebenräume sind auf zwei Ebenen an den Stirnseiten der Halle angeordnet, wobei auch hier so weit als möglich eine Doppelnutzung der Flächen angestrebt wurde: Die Besuchergarderobe dient ebenso als Umkleide für Sportvereine, die Künstlergarderobe wird auch als Lager für die Saalbestuhlung genutzt.

Optimales Tageslicht und gute Akustik Die großzügigen, verdunkelbaren Oberlichtbänder ruhen auf je zwei einander unter 45 Grad zugeneigten Holzleimbindern, die neben ihrer statischen Funktion gleichzeitig auch große Teile der Deckenuntersicht bilden und durch ihre unbehandelten Holzoberflächen maßgeblich zu einem angenehmen Raumambiente beitragen. Die aus dieser Tragkonstruktion abgeleiteten, schuppenartig angeordneten Wandelemente der Gebäudehülle unterstützen die Raumakustik positiv und bilden ein sowohl nach innen als auch außen hin schlüssiges, unverkennbares Gestaltungskonzept. Sämtliche zusätzlich notwendigen Wandverkleidungen für Prallwand und Akustik sind ebenfalls in Holz ausgeführt.

Vorteilhafte Vorfertigung Aufgrund des eng gesteckten Rahmenterminplanes und der Nachhaltigkeit wurde so weit als möglich eine Holzbauweise angestrebt. Die schuppenförmige Fassade besteht aus vorgefertigten Holzriegelwänden, die gemeinsam mit den Brettsperrholzträgern des Daches und den Trenndecken angeliefert und vor Ort innerhalb von drei Wochen versetzt wurden. Die erdberührenden Bauteile wie Bodenplatte und der teils in einen Hang gebaute Annex mit Buffet und Sanitärräume wurden in Massivbauweise ausgeführt. Diese Differenzierung der Werkstoffe wurde auch im Innenausbau beibehalten: Die Trennwände im Massivbau wurden nicht zuletzt aufgrund des hohen Sanitärinstallationsgrades in Gipskarton errichtet, hingegen bestehen die Trennwände im Hallenbereich zur Gänze aus Massivholz.

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