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Neue BMX-Anlage in Darmstadt

Standort Darmstadt, Deutschland

Bauherr/Betreiber DSG Darmstädter Sportstätten GmbH & Co. KG www.darmstaedter-sportstaetten.de

Planung Betonlandschaften DE – 51107 Köln www.betonlandschaften.de

Autor Ralf Maier

Fotos Ralf Maier

Offizielle Eröffnung 2021

JUMPS UND TRICKS MIT RESI

NEUE BMX-ANLAGE IN DARMSTADT

Die neu errichtete BMX-Anlage im Bürgerpark-Nord ist eine der größten und modernsten Outdoor-Anlagen für den BMX-Sport in Deutschland und bietet den Fahrer*innen auf einer Gesamtgrundfläche von rund 3.500 m² Holzrampen und Bowlbereiche für unterschiedlichste Leistungsniveaus. Eine Besonderheit stellt die integrierte Resi-Ramp dar: eine mit Schaumstoff und Gummi überzogene Rampe, die aufgrund der Polsterung und Federung zum Üben von Sprüngen und sonstigen Tricks einlädt.

Die seit 1992 bestehende Anlage des BMX-Vereins „Die Stadtmauer“ musste einem Schulneubau weichen. Als Standort der neuen Anlage wurde eine alte Sportplatzfläche im Nordteil der Stadt Darmstadt ausgesucht. In der Mitte des in den 1970er Jahren angelegten Parks befinden sich verschiedene Sportzonen. Die Entwurfsplanung entstand in sehr enger Abstimmung in mehreren intensiven Beteiligungs- und Abstimmungsterminen mit dem Verein.

Integrierte Lärmschutzwand Ein Lärmschutzgutachten erforderte eine 40 m lange und mindestens 5 m hohe Lärmschutzwand im südlichen Bereich des Bikeparks. Sie wurde in die Rampenlandschaft integriert und ermöglicht sogenannte Wallrides und Transfers innerhalb der Anlage. Die Lärmschutzwand wurde im Legioblock System erstellt: ein innovatives und flexibles Modul aus stapelbaren Betonblocksteinen, die sich wie Lego-Betonsteine ohne Zement oder Befestigungsmaterial verbauen lassen.

Für jeden etwas Der Bikepark verfügt über zwei Eingänge mit Sitzbereichen und einen Pavillon als Unterstand bei schlechtem Wetter. Die Anlage erstreckt sich über eine rund 650 m² große betonierte und eine 2.000 m² große asphaltierte Fläche, auf der Holzrampen installiert sind. Die entstandene Gesamtanlage verfügt über einen Bereich für Anfänger bis hin zu Bereichen für Biker auf einem professionellen Level. In allen Bereichen wurden die Rampen bewusst positioniert, um möglichst viele Transfers (Trickmöglichkeiten) zu ermöglichen. Die Größen und Radien aller Rampen wurden so ausgebildet, dass sie so komfortabel wie möglich zu befahren sind und es jedem Fahrer ermöglichen, sein größtes Potenzial auszuschöpfen.

Der Bikepark ist in verschiedene Bereiche unterteilt, die auch als einzelne große Strecke genutzt werden können. Die Rampenbereiche gliedern sich in fünf Teilbereiche:

Der Park besteht aus Holz und ist aus mehreren Richtungen befahrbar. Er setzt sich aus Quarterpipes verschiedener Radien und Höhen, Transitioned Walls, Wallrides, Curved Wallrides, Step up, Step up-Step down, Jump Box, Spine, Spinebox, Hips bei 45 und 90 Grad, Banks und einer Vielzahl von Transfers zusammen.

Die Jumpline besteht aus Holz und bildet eine Linie aus Jumpbox, Spine, Hips und Quarterpipes.

Der Bowl wurde inspiriert durch den „Little Devil Bowl“ in Pennsylvania (USA) und ermöglicht eine große Vielfalt an Transfers. Er wurde

Profis Fortgeschritten

Anfänger

im Spritzbetonverfahren hergestellt und beinhaltet zwei unterschiedliche Wallrides sowie einen Spine. Die von Hand geglätteten Betonflächen bieten eine Vielzahl an Möglichkeiten und sind langfristig gesehen wartungsarm.

Die Street umfasst Obstacles (Hindernisse) aus Holz und ist für Anfänger gedacht.

Die Resi-Ramp besteht aus Holz und setzt sich aus Jumpbox, Spine und Quarterpipe zusammen, die mit einer Resi-Schicht überzogen sind, um das Üben von Tricks mit größtmöglicher Sicherheit zu gewährleisten.

Bauweise und Belag Die Matte der Resi-Ramp wurde in Zusammenarbeit mit einem Hersteller für Schneepisten-Prallschutz aus Österreich spezifisch entwickelt und im Vorfeld getestet. Sie besteht aus einem nicht wassersaugenden PE-Schaumstoff in unterschiedlichen Dicken von 15 bis 22 cm, ummantelt mit einem PVC-Planen-Material, das wiederum von einer Fahroberfläche geschützt wird. Die Oberfläche ist UVbeständig und verspricht eine lange Nutzungsdauer.

Das verbaute heimische Lärchenholz zeigt sich witterungsbeständig und weist höhere Haltbarkeitswerte als handelsübliches Bauholz auf. Die Bauweise aus Vollholz ermöglicht ein ausgesprochen lärmarmes Befahren der Rampen. Die für den Fahrbelag verwendeten rutschfesten Faserverbundplatten auf qualitativ hochwertiger Kunststoffbasis verfügen nach Herstellerangaben über eine Nutzungsdauer von 20 Jahren.

Versickerung erfolgt über Rigolen Das bewusst in die Konstruktionen eingebaute leichte Gefälle vermeidet Pfützenbildung auf den Rampen. Die Rampen wurden aufgrund des Entwässerungskonzeptes auf Abstand zu der Asphaltfläche installiert. Regenwasser versickert über zwei Rigolen vor Ort. Durch eine Vorfilterrinne mit Substrat wird das Regenwasser filtriert. Im Bereich der Bowl wird das restliche Niederschlagswasser in zwei Hofabläufe durch ein Sieb mit Schlammfangeimer gereinigt.

Um die Kanten zu schützen wurde ein sogenanntes Coping als Abschluss installiert. Dieses besteht aus einem verzinkten Stahlrohr mit einem Durchmesser von 60 mm. Das Coping bietet einen angenehmen Nebeneffekt: Das Rutschen entlang dieses Rohres heißt Grinding.

Die neue BMX-Anlage wird ein Anziehungspunkt für Fahrradfahrer*innen aus ganz Deutschland sein, da sie in ihrer Form und Größe ihresgleichen in Deutschland sowie Europa sucht und BMX-Profis auf höchstem Level trainieren können.

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