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ANLASS ZUM HOLOCAUSTGEDENKEN

Auf Einladung der Israelischen und Schwedischen Botschafterinnen in der Schweiz fand am Donnerstagabend, dem 26. Januar, in Bern ein Gedenkanlass statt. Anwesend war neben vielen Exzellenzen auch unser Nationalratspräsident Martin Candinas, der auch ein Grusswort übermittelte.

Es ist wichtig, den abgrundtiefen Gräuel der Schoa in Erinnerung zu halten. Bei der UNO in New York wurde dazu das neue „Buch der Namen“, eine monumentale Installation mit den Namen von 4.800.000 Opfern enthüllt. Diese 8 m lange alphabetische Namensliste mit den, wann immer es möglich war, Geburts- und Sterbeorten, enthält auch leere Seiten, die für die rund 1 Million Opfer stehen, die noch nicht eingetragen werden konnten.

Bezeichnend waren der Ort des Anlasses, die Aula des Gymnasiums Neufeld, und das Thema „Gewährleistung der Erinnerung des Holocausts für unsere zukünftigen Generationen“. Im Rahmen eines Projektes „Nachkommen erzählen“ wurden in 13 Kantonen 125 Schulbesuche durchgeführt. Nachkommen von Holocaustüberlebenden besuchten Schulklassen und erzählten die Erlebnisse ihrer Eltern oder Grosseltern und vermittelten einen persönlichen Bezug zur Geschichte und zum Antisemitismus damals sowie heute.

In der Nacherzählung und im Gespräch mit Jugendlichen werden die Erlebnisse der Vorfahren in den Kontext der nationalsozialistischen Herrschaft und der Schoa gestellt. Dabei werden einerseits die Willkür und Absurdität antijüdischer Gesetze und Gewalttaten und anderseits die systematische, strukturelle Diffamierung, Ausgrenzung und Entrechtung von jüdischen

Menschen deutlich sichtbar gemacht. Durch das Lernen am Einzelschicksal werden die Folgen antijüdischer Vorurteile, Verschwörungsfantasien, Diskriminierung durch Vertreibung und Verfolgung nachvollziehbar und die historischen Fakten erhalten ein Gesicht, einen Namen und eine Geschichte, erklärte Urs Urech (SET, Stiftung Erziehung zur Toleranz). Die Medizinstudentin Naomi Wyler schilderte engagiert einen solchen Schulbesuch.

In einem Erlebnisbericht erzählte Werner Guter eindrücklich, wie er und seine Familie als Flüchtlinge in Schweden den Holocaust überlebten.

Zum Abschluss sprach Rabbi Michael Kohn das KaddischGebet.

Schweizer Teilnehmer Der Envision Konferenz

Philip Nussbaumer und Dominique Walter haben bei der diesjährigen Envision Conference für Pastoren und Leiter in Jerusalem den Schweizer Zweig der ICEJ vertreten. Philip dient als Jugendpastor in Muri (AG) und war das erste Mal in Israel, aber sicher nicht das letzte Mal.

Susanne und Daniel Eisenegger, Hotelbesitzer aus Wengen, waren als Sprecher dieser Konferenz eingeladen. Sie gaben Zeugnis darüber, wie sie als Ehepaar dazu kamen, das Hotel Edelweiss zu übernehmen und es durch Krisen hindurch zu führen. Sie berichteten ebenfalls darüber, wie sie ihre Mitarbeiter führen, indem sie diese wertschätzend einbinden.

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