2014 Der Sonntag - ThSL - Rainer Mueller - Prof Seidel

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Zwischen Mulde und PleiĂ&#x;e

Nr. 40 vom 5. Oktober 2014 &SOUFEBOLUBH

Kurz berichtet

Bruderschaft hat neues Gästehaus eingeweiht Liemehna (so) – Die Bruderschaft Liemehna hat am Freitag vergangener Woche auf ihrem Gelände ein neues Gästehaus eingeweiht. Ăœber ein Jahr sei das frĂźhere Nebengebäude des Pfarrhofes fĂźr eine Bausumme von etwa 130 000 Euro umgebaut worden, sagte Vereinsvorstand Markus Schmidt dem Sonntag. ÂťDer Bau wurde vorwiegend ehrenamtlich von Geschwistern der Bruderschaft, Freunden und Handwerkern durchgefĂźhrtÂŤ, so Schmidt. Bis zu zwĂślf Ăœbernachtungsplätze in Einzel- und Doppelzimmern seien entstanden.

Veranstaltungen 4. bis 10. Oktober Bad Lausick Kilian-Kirche: Friedensgebet, Mi. 18 Uhr. Burgstädt Stadtkirche: Wild Roses Crew (Dresden), eine Mischung aus Jazz, Rock, Pop, Soul, Klassik und Volkslied, So. 17 Uhr. Kirchgemeindehaus: ÂťIch will das Haus meines Lebens bewohnenÂŤ, Vortrag von Ruth Heil, Mi. 14.30 Uhr. ÂťWelche falschen Schuhe lasse ich mir immer wieder anziehen und warum?ÂŤ, Vortrag von Ruth Heil, Mi. 19.30 Uhr. Grimma Stadtkirche Mutzschen: Friedensgebet, Mo. 19 Uhr. Hohenstein-Ernstthal Christophori-Kirche: Orgelkonzert mit Matthias Eisenberg, So. 16 Uhr. Leipzig Auferstehungskirche MĂśckern: Orgelmusik, So. 17 Uhr. Evangelisch Reformierte Kirche: Barock-Konzert, ÂťVergessene Barockmusik am Sächsischen HofÂŤ mit Werken von Hasse und Heinichen, Sa. 19.30 Uhr. Gemeindehaus der Andreaskirche: Gottesdienst in englischer Sprache im Rahmen der Interkulturellen Wochen, So. 18.30 Uhr. Raum der Stille: Meditationstag, Sa. 10 Uhr. Matthäi-Haus Dittrichring: Vortrag und Gespräch mit Bischof i. R. Dr. Christoph Kähler zum Thema ÂťWann beginnt, wann endet das Leben?ÂŤ, Mi. 10 Uhr. Nikolaikirche: Orgelkonzert, Sa. 17 Uhr. Friedensgebet, Mo. 17 Uhr. Friedensgebet der Kinder, Do. 9.30 Uhr. Friedensgebet, Do. 17 Uhr. Paul-Gerhardt-Kirche Connewitz: Lesung ÂťBibel liveÂŤ, aus der Apostelgeschichte, So. 17 Uhr. Peterskirche: Podiumsdiskussion mit Altkanzler Helmut Schmidt und Kurt Masur Ăźber die Kraft der Musik und die historischen Ereignisse vor 25 Jahren, Di. 18 Uhr. ÂťFreiheit schĂśner GĂśtterfunkenÂŤ, mit Sinfonie No. 9 von Beethoven, Bernd-Lutz Lange und Leipziger ChĂśren, Do. 20 Uhr. Propsteikirche St. Trinitatis: Musikalischer Gottesdienst zum Kirchweihfest, So. 10 Uhr. Orgelkonzert, mit Werken von Johann Sebastian Bach, Max Reger und Louis Vierne, So. 15 Uhr. Thomaskirche: Motette, Sa. 15 Uhr. Sakramentsgottesdienst mit dem Posaunenchor der Thomaskirche und dem Thomanerchor, So. 9.30 Uhr. ÂťDen Klang der Steine hĂśrenÂŤ, Gottesdienst, So. 18 Uhr. Gott und die Welt, Gespräch und Musik zum Thema Âť25 Jahre Friedliche Revolution und Gewaltfreiheit – gewaltfreie LĂśsungen in internationalen KonfliktenÂŤ, Mo. 19 Uhr. VersĂśhnungskirche Gohlis: Konzert mit Canta Animata (Leipzig) und Monday Monday (Hamburg), Sa. 17 Uhr. Parthenstein Kirche PomĂ&#x;en: Orgelkonzert, skandinavische Orgelmusik in Kooperation mit der Hochschule fĂźr Musik und Theater Leipzig, an der Orgel Professor Bine Bryndorf, (Kopenhagen), So. 17 Uhr. Rackwitz Kirche Podelwitz: Konzert ÂťBach und mehrÂŤ, So. 17 Uhr.

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Kloster Nimbschen wird neu gestaltet

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Beten allein reicht nicht Rainer Mßller bahnte dem Herbst `89 in Leipzig den Weg – seiner Kirche ging das zu weit

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estdeutscher Whiskey. Dieser Schnaps hat fßr Rainer Mßller Symbolkraft. Der Mann mit Rauschebart und kleiner Brille, der sonst nie Alkohol trinkt, kann in diesem Moment nicht Nein sagen. Wir haben gewonnen, wir haben ßber die Kommunisten gesiegt, freut er sich ßber das lange Zeit unvorstellbare Ereignis: Am 9. Oktober haben wir die Runde vollgemacht, so der Bßrgerrechtler ßber die erfolgreiche Demonstration von etwa 70 000 Menschen auf dem Leipziger Ring. Das haben wir mit westdeutschem Whiskey gefeiert. Noch Stunden vorher war der heute 48-jährige Rainer Mßller wieder einmal in heikler Mission unterwegs. In der Innenstadt habe er tausendfach Flugblätter verteilt, erzählt er, während er ein vergilbtes Original hervorholt: Ein Appell zur Gewaltlosigkeit, der in die Botschaft mßndet WIR SIND EIN VOLK. Das war vor allem auf die Demonstranten und die Bereitschaftspolizei bezogen, erklärt Mßller. Aber auch, dass wir mit den Westdeutschen zusammen ein Volk sind und zusammenhalten mßssen. Der Satz wird erst später zur Losung zehntausender Demonstranten. Rainer Mßller hatte ihn im kirchlichen Arbeitskreis Gerechtigkeit Anfang Oktober mit verfasst und am 9. Oktober unters Volk gebracht. Es war eine gespannte Stimmung in der Stadt. Alle haben irgendwie nur auf den Nachmittag gewartet, auf das Friedensgebet und die Demonstration, erzählt der damalige Theologiestudent.

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Seit 1987, als er aus der Nähe von Frohburg zum Theologiestudium nach Leipzig kam, hatte Mßller immer wieder das Friedensgebet in der Nikolaikirche und anderen Kirchen besucht und es mitgestaltet. Der junge Totalverweigerer des Wehrdienstes war aktiv in verschiedenen Arbeitsgruppen und -kreisen fßr Umweltschutz, Gerechtigkeit, Frieden und Menschenrechte. Und er vernetzte sich ßber den monatlichen Sonnabendskreis allmäh-

lich mit der Opposition in der ganzen DDR. Die Kirche sei dabei fĂźr ihn nicht nur ein Schutzraum gewesen. ÂťNatĂźrlich war das ein guter Ort, um die Menschen zu einer bestimmten Zeit sammeln zu kĂśnnenÂŤ, sagt der von der Staatssicherheit observierte Christ. ÂťAber es war fĂźr mich auch der gelebte Glaube. Politische Diakonie – so verstehe ich meinen Glauben in der GesellschaftÂŤ, sagt Rainer MĂźller. ÂťBeten allein reicht nichtÂŤ, meint er und zitiert aus einem Lied aus jener Zeit ÂťGott hat keine Hände, nur unsere Hände, um seine Arbeit heute zu tunÂŤ. Dass er damit beim DDR-Staat aneckt, merkte der als Läutejunge und KĂźster sowie später im Kirchenvorstand aktive Protestant schon in der Schulzeit: Ohne Jugendweihe und mit dem Aufnäher ÂťSchwerter zu PflugscharenÂŤ gab es kein Abitur, trotz guter Leistungen. Und auch keine Arbeitsstelle im volkseigenen Betrieb, nur im kirchlichen Bereich. Diesen kirchlichen Freiraum schien Rainer MĂźller dann in Leipzig aus Sicht der Kirchenleitung mitunter zu sehr zu strapazieren. Ă„hnlich wie der Pfarrer der Lukaskirchgemeinde Volkmarsdorf, Christoph Wonneberger, der als Verantwortlicher fĂźr die Friedensgebete in der Nikolaikirche Âťimmer wieder Ăźber das Ziel hinausschossÂŤ, wie es der damalige Leipziger Superintendent Friedrich Magirius formuliert. Als Wonneberger im Sommer 1988 die Verantwortung fĂźr die Friedensgebete entzogen wurde, waren auch die oppositionellen Gruppen nicht mehr an der Ausgestaltung beteiligt.

FĂźr Rainer MĂźller und zwei seiner Studienkollegen aber kam es noch härter: Ihnen sei von der kirchlichen Hochschulleitung ein Verfahren zur Exmatrikulation offenbart worden, erzählt er. Um dem Rausschmiss zuvor zu kommen, habe er sich selbst ausgeschrieben. Allerdings sei er enttäuscht, dass dem staatlichen Druck auf kirchlicher Seite nachgegeben wurde. Andererseits konnte Rainer MĂźller nun seinen Âťganzen ZeitfondÂŤ der Oppositionsarbeit widmen, wie in den StasiAkten bedauert wird. Ab FrĂźhjahr 1989 war er auch wieder an den Montagsgebeten beteiligt. ÂťEr ist mit diesem Wirken seinem christlichen Glauben treu gebliebenÂŤ, sagt heute anerkennend auch der damalige Superintendent Friedrich Magirius. Pfarrer Wonneberger, der Rainer MĂźller in verschiedenen Basisgruppen erlebt hat, schätzt ihn als Âťunwahrscheinlich zuverlässigÂŤ. ÂťEr war nicht zu korrumpieren, nicht zu verlockenÂŤ, sagt er. Nicht ohne Grund nannte die Stasi den operativen Vorgang gegen Rainer MĂźller ÂťMärtyrerÂŤ. Trotzdem sieht Rainer MĂźller bei sich und anderen BĂźrgerrechtlern auch Defizite: ÂťWir hätten intellektuell manches besser machen kĂśnnenÂŤ, meint Rainer MĂźller rĂźckblickend. ÂťDie Stasi-Akten zum Beispiel: Dass da so viel vernichtet wurde, ist schadeÂŤ, ärgert sich der freiberufliche Historiker heute, da er viel damit zu tun hat. Nach der deutschen Wiedervereinigung hat er in Leipzig Geschichte studiert und sich parteipolitisch im ÂťNeuen ForumÂŤ engagiert. Er ist Vorsitzender eines von ihm mitbegrĂźndeten Stadtteilvereins, kĂźmmert sich um die Belebung leerstehender Häuser sowie im FĂśrderverein der Nathanaelkirche um das bauliche Zentrum seiner Leipziger Kirchgemeinde. In diesen Tagen ist er Mitherausgeber des Buches ÂťWeg in den Aufstand â€“ Chronik zu Opposition und WiderstandÂŤ vor allem Ăźber die Jahre 1987 bis 1989. Die Herausgeber Thomas Rudolph, Oliver Kloss, Rainer MĂźller und Christoph Wonneberger haben viele Jahre an der Dokumentation gearbeitet. Uwe Naumann 7FSBOTUBMUVOHFO BN 0LUPCFS JO BO -FJQ[JHFS ,JSDIFO EFS *OOFOTUBEU 6IS 'SJFEFOTHFCFU GĂ S ,JOEFS JO EFS /JLPMBJLJSDIF [VN 5IFNB x4FIOTVDIU OBDI 'SJFEFOj 6IS 'SJFEFOTHFCFU NJU 1GBSSFS J 3 $ISJT UPQI 8POOFCFSHFS 1SFEJHU VOE [BIMSFJ DIFO JOUFSOBUJPOBMFO 4UBBUTHĂŠTUFO 6IS x)PĂľOVOH VOE &OUUĂŠVTDIVOHj 7J EFP VOE "VEJPJOTUBMMBUJPO BO EFS 3FGPS NJFSUFO ,JSDIF EFS 5IPNBTLJSDIF VOE EFS LBUIPMJTDIFO ,JSDIF 4U 5SJOJUBUJT

Grimma (epd) – Die fĂźr die Reformation bedeutende historische Klosteranlage Marienthron in Nimbschen bei Grimma wird umfassend neu gestaltet. Im Mittelpunkt steht dabei die Markierung von heute nicht mehr vorhandenen Klostergebäuden, wie die Stadtverwaltung Grimma mitteilte. Im Kloster Marienthron, das auch als Kloster Nimbschen bekannt ist, lebte Katharina von Bora, die spätere Ehefrau Martin Luthers.

Altar wechselt in Universitätskirche Leipzig (epd) – Der Leipziger Thomaskirche steht ein Altarwechsel bevor. Der Paulineraltar, der seit Jahrzehnten als Leihgabe in der Kirche steht, wird voraussichtlich im Oktober in die neue Aula und Universitätskirche St. Pauli ĂźberfĂźhrt, wie die Gemeinde mitteilte. Danach soll mit dem Aufbau des Lipsius-Altars im Stile der Neugotik begonnen werden, der vor 125 Jahren eigens fĂźr die Thomaskirche angefertigt worden war. Sollte die Leihgabe bis Mitte Oktober doch nicht abgebaut werden kĂśnnen, wird sie noch Ăźber die Advents- und Weihnachtszeit in der Thomaskirche bleiben und erst im Januar ĂźberfĂźhrt werden, hieĂ&#x; es.

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Zwischen Mulde und PleiĂ&#x;e

Nr. 48 vom 30. November 2014 "EWFOU

Kurz berichtet

Zehmener Altar wird feierlich Ăźbergeben BĂśhlen (so) – In der Katharinenkirche GroĂ&#x;deuben wird am ersten Advent der restaurierte Zehmener Altar feierlich Ăźbergeben. Das um 1520 entstandene Kunstwerk sei mit Hilfe des Vereins Kunstretter in den letzten drei Jahren fĂźr etwa 12 000 Euro restauriert worden, sagte Vereinschef Oliver Tietze. UrsprĂźnglich stammt der Altar aus der Kirche Zehmen, die dem Tagebau zum Opfer fiel. Der Altar, der nur noch aus dem gotischen Altarretabel, also dem Altaraufsatz besteht, zeigt den heiligen Nikolaus, Maria mit dem Jesuskind sowie Anna mit Maria und Jesus. Zur feierlichen Ăœbergabe nach der Adventsbesinnung mit Konzert wird die Restauratorin sprechen.

Veranstaltungen 29. Nov. bis 5. Dezember Bad Lausick Martinskirche Etzoldshain: Gospelkonzert mit Gospel Changes Leipzig, Sa. 17 Uhr. Belgershain Kirche: Weihnachtsoratorium mit dem Leipziger Symphonieorchester, Kammerchor BĂśhlen und Solisten, Sa. 18 Uhr. BĂśhlen Pfarrhaus GroĂ&#x;städteln: Kinderkirche kreativ zum Thema ÂťAdventswerkstattÂŤ, Sa. 11 Uhr. Groitzsch Frauenkirche: Bachs Weihnachtsoratorium mit den Kantaten 1 bis 3, So. 18 Uhr. GroĂ&#x;pĂśsna Kirche GĂźldengossa: Adventskonzert, Mi. 19.30 Uhr. Leipzig Thomaskirche: Motette, Sa. 15 Uhr. Adventsmusik, So. 15 Uhr. Josquin – Das Projekt, Konzert, So. 20 Uhr. Bachs Weihnachtsoratorium, Kantaten 1 bis 3, Fr. 20 Uhr. Matthäi-Haus Dittrichring: Offener Gesprächsabend mit adventlich-weihnachtlichen Lieblingstexten, Mo. 20 Uhr. Nikolaikirche: Orgelmusik, Sa. 17 Uhr. Festliche Bläsermusik, So. 17 Uhr. Musik und Besinnung, Mi. 17 Uhr. Evangelisch Reformierte Kirche: Benefizkonzert fĂźr und mit Menschen mit Behinderungen, So. 16 Uhr. Peterskirche: Orgel Punkt ZwĂślf, Do. 12 Uhr. Auferstehungskirche MĂśckern: Advents-Orgelmusik, Sa. 17 Uhr. Ev.-methodistische Kreuzkirche: Bläsermusik, So. 16 Uhr. Gnadenkirche Wahren: Musikalischer Festgottesdienst mit Telemann-Kantate, So. 10 Uhr. Kirche Hohen Thekla: Adventskonzert, So. 17 Uhr. Kirche Zuckelhausen: Adventsgebet fĂźr Familien, Sa. 17 Uhr. Nathanaelkirche Lindenau: Konzert des Mitteldeutschen Kammerchores, So. 17.30 Uhr. Paul-Gerhardt-Kirche Connewitz: Adventsmette, So. 7 Uhr. Weihnachtslieder aus aller Welt mit ÂťamarcordÂŤ, So. 17 Uhr. VersĂśhnungskirche Gohlis: Advents- und Weihnachtsmusik, So. 17 Uhr. Schille-Theater: ÂťRätselhafte WeihnachtenÂŤ, TheaterstĂźckPremiere, Sa. 16 Uhr. Elim-Gemeinde, Hans-PoecheStraĂ&#x;e 11: Mitmach-Konzert mit Mike MĂźllerbauer, So. 16 Uhr. Penig Stadtkirche: Kleine Adventsmusik, Sa. 16 Uhr. Leisnig Kirche Altleisnig: Polditzer Orgelreigen, Abschlusskonzert mit Daniel Beilschmidt, Sa. 19.30 Uhr. Schkeuditz Rittergutskirche Kleinliebenau: Adventskonzert mit Capella Via Regia und dem Chor der Rittergutskirche, So. 15 Uhr. Wurzen Herz Jesu Kirche: Adventsmusik, Sa. 17 Uhr.

Korrektur In der Bildunterschrift zum Beitrag ÂťWenn Wunder scheiternÂŤ in Ausgabe 47, Seite 8 war nicht Walter Zink sondern der Bildhauer Rainer PleĂ&#x; zu sehen. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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Pfarrer-Ausbildung mit Erdung Vor 50 Jahren entstand das Theologische Seminar Leipzig – in der Zeit der SED-Diktatur

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nseln im roten Meer werden sie sophie studieren, um Pfarrer werden genannt. Dabei haben sie nichts zu kĂśnnen. Diese Bedingung hatte der mit sonnigem Strand und warmem Staat durchgesetzt, nachdem es im Badewasser zu tun, sondern mit eis- Zusammenhang mit der Sprengung kalten Abhängigkeiten. Denn das rote der Universitätskirche 1968 zu DDRMeer war die staatlich geordnete Wis- feindlichen Diskussionen unter ThSLsenschaft in der DDR mit ihren Hoch- Studenten gekommen war. Auch sonst habe es immer wieder schulen und insgesamt sechs theologischen Fakultäten. Die Inseln in Versuche gegeben, auf die Einrichtung, diesem ideologisch gefärbten Meer die Dozenten oder die Studierenden waren drei kirchliche Hochschulen â€“ Einfluss zu nehmen. ÂťAls Rektor hatte die einzigen nichtstaatlichen Ausbil- ich häufig mit der Abteilung Inneres dungseinrichtungen fĂźr Theologen. beim Rat des Bezirkes zu tunÂŤ, so der Die grĂśĂ&#x;te davon war das 1964 gegrĂźndete Theologische Seminar in Leipzig (ThSL). Es ging aus dem Missionsseminar der Inneren Mission Leipzig hervor und wurde von drei ostdeutschen Landeskirchen getragen. Parallel zur theologischen Fakultät der Universität Leipzig wurden auch hier Pfarrer ausgebildet. ÂťAber nur PfarrerÂŤ, wie Hans Seidel betont, Âťkeine Theologen fĂźr die rein wissenschaftliche LaufbahnÂŤ. Der Professor fĂźr Altes Testament ist der älteste noch lebende Rektor des ThSL – und gerade 85 Jahre alt geworden. FĂźr eine Ausstellung zum 50. GrĂźndungsjubiläum des Seminars durchstĂśbert er in Theologe, der das zweijährige Rektoseinem Haus in Markkleeberg derzeit renamt 1974 Ăźbernahm. Dabei sei er sein Fotoarchiv. Das ist ziemlich um- aus verschiedenen GrĂźnden aufgeforfangreich, denn er fotografierte viel dert worden, bestimmte Studenten zu und entwickelte seine Schwarz-WeiĂ&#x;- exmatrikulieren. Doch auf diese ForFotos auch alle selbst. derung sei er nie eingegangen. Zur Feier am 2. Dezember mĂśchte Im Visier der Stasi war das ThSL, der Theologieprofessor auf etwa zehn weil häufig auch Gastdozenten aus Fototafeln zeigen, warum sich die Er- dem westlichen Ausland kamen. innerung an diese kirchliche Ausbil- ÂťBei uns war die halbe Welt zu GastÂŤ, dungsstätte lohnt. ÂťBei uns konnten schwärmt Hans Seidel von der Ofzum Beispiel auch Menschen ohne fenheit des Theologischen Seminars Abitur studierenÂŤ, erzählt Hans Seidel und den persĂśnlichen Kontakten und von der kirchlichen Vorausbildung Beziehungen. Dieser Austausch sei am Seminar. Doch wie an der theolo- einer der wesentlichen Unterschiede gischen Fakultät der Uni mussten die zur Uni-Fakultät gewesen, betont er. Studenten am ThSL auch politische Ebenso das enge Verhältnis der etwa Ă–konomie und marxistische Philo- 160 Studenten untereinander, eine Art

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Lern- und Lebensgemeinschaft. Viele Studenten wohnten beispielsweise im Missionshaus in der Paul-List-StraĂ&#x;e. Nach der ZusammenfĂźhrung mit der theologischen Fakultät 1992 habe sich dieses Gemeinschaftsleben im später gegrĂźndeten Evangelischen Studienhaus in Leipzig-StĂśtteritz fortgesetzt. Als Rektor habe Hans Seidel auch musische und spielerische Elemente in der Ausbildung gefĂśrdert. ÂťEin musischer Rahmen gehĂśrte fĂźr mich dazuÂŤ, begrĂźndet er, warum er den

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Mittwochvormittag fĂźr eine musische Stunde aller Studenten freigehalten hatte. So habe er einen Chor gegrĂźndet, eine Instrumentalgruppe und eine Spielschar. Diese fĂźhrten zum jährlichen Âťdies communisÂŤ ihre StĂźcke auf, zeigt Hans Seidel auf seine vielen Fotos davon. Das musische Element sei später leider wieder zurĂźckgegangen und in der heutigen Ausbildung zu sehr vernachlässigt, sagt der Theologe, der immer noch Geige, Bratsche, FlĂśte und weitere Instrumente spiele. Nach 1990 wurde das Theologische Seminar zur Kirchlichen Hochschule, Habilitationen wurden wieder mĂśglich. Durch die ZusammenfĂźhrung mit der Theologischen Fakultät der Universität 1992 aus finanziellen GrĂźnden sei der Ausbildung aber die Identität verloren gegangen, bemängelt Hans Seidel. ÂťDie Ausbildung hat sich auf den rein wissenschaftlichen Bereich verändertÂŤ, formuliert der noch bis zur Emeritierung 1994 als Professor fĂźr Altes Testament an der Fakultät angestellte Theologe vorsichtig. Auch die Bindung zur Landeskirche sei frĂźher enger gewesen, die Pfarrer mehr ÂťgeerdetÂŤ, sagt Hans Seidel, der selbst viele Jahre Pfarrer in Leipziger Gemeinden war. Zum Geburtstag wird darĂźber zu reden sein. Uwe Naumann %F[FNCFS 6IS 'FJFS [VN ̓(SĂ OEVOHTUBH EFT 5I4- NJU %JTLVTTJ PO (FTQSĂŠDIFO VOE "VTTUFMMVOH JN )ĂšS TBBM $BNQVT "VHVTUVTQMBU[ JO -FJQ[JH

Grundstein fĂźr neuen Uni-Altar wird gelegt Leipzig (so) – In der Leipziger Universitätskirche wird am 2. Dezember der Grundstein fĂźr den Paulineraltar gelegt. Der vor wenigen Wochen ĂźberfĂźhrte Altar stammt aus der 1968 gesprengten Universitätskirche St. Pauli und war zuletzt in der Thomaskirche aufgestellt worden. Zur Grundsteinlegung auf der Baustelle der Kirche, die 2015 erĂśffnet werden soll, sind nur geladene Gäste zugelassen.

Verein feiert eine musikalische Andacht Leipzig (so) – Zu einer musikalischen Andacht in der Leipziger Peterskirche lädt der Posaunenchor und Musikverein am Evangelischen Schulzentrum Leipzig am 4. Dezember ein. Die Andacht um 17 Uhr hält Superintendent i. R. Friedrich Magirius. Dazu werden die Bläserkreise des Evangelischen Schulzentrums spielen sowie das Solo-Quintett Christian Scholz, der Organist Detlev Schulten von der Laurentiuskirche Leipzig-Leutzsch und einzelne SchĂźler.

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