GoOn Magazine - Hotdog Issue

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HOT DOG ISSUE


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U/BAHN

ei & y2k/vienna

..._last/rs/vienna

we are/vienna

atom/moas_bh‘s/vienna

tucas/vienna

sorcek/barcelona

karus/ulfs/vienna

tibak/vienna

fuel/vienna


1

SCHNELLBAHN

blow/germany

curtis/vienna

flod_funk_albs_risk/rhb/stuttgart

alle/vienna

feil_buam/kzoo_hit/kzoo/vienna

storm/sm1/copenhagen

buam/vienna

curl/vienna


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.1 F..

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featured cities_vienna, barcelona, hamburg, paris...


BILD!

ild! „Ein Bild ist eine konkrete oder abstrakte Darstellung einer rezipier baren Realität bzw. eines Realitätsausschnittes mit potentiell Sinn konstituierender Funktion“. (Drescher 1997) Dies zeigt, dass Bilder in irgendeiner Weise ein Abbild der wirklichen Welt sind oder diese in irgendeiner Weise darstellen. Genug der hochtrabenden Worte. Unser Go.On Feature verzichtet auch auf selbige. Vorhang auf für Mr. Bild & die Abstraktion der Form!

ild! „a picture (bild) is a concrete or abstract representation of a cognitive reality or of a part of reality which contains the potential to create meaning“. (Drescher, 1997) This shows us that pictures or paintings are representations of the real world and always in a mode of relation or symbolisation to it. But enough theory here..... Lift the curtain for Mr. Bild and the abstraction of form!



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.3 F..

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featured cities_vienna, rio, barcelona, copenhagen...


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WALLED

curtis/vienna

lewse/lords/oakland

arny/gkings/vienna

bild_loser_trend/vienna

banos/bgs/london

dandy/chic/vienna

dandy/vienna

beam/bys/rio


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LEGAL FAME

dator_fast_zack/waf/germany

roids_revok_rime/msk/paris

wesk_quake_defie/lords/san francisco

sand_abuse/wdd/vienna

skero/wdd/linz


M

ittwoch Abend 21.30 Uhr, Schwedenplatz / U-Bahnstation Ein Treffen mit Helmut Seethaler seineszeichens Zettelpoet und Freigeist. Seit über 33 Jahren tippt Seethaler seine Texte auf kleine Zettel und bringt sie mit Klebebänder überall dort an wo viele Menschen vorbei kommen: U-Bahnstationen, Bahnhofe, Fußgängerzonen usw.. Seit einigen Jahren schreibt er auch mit witterungsunbeständigen Eddings z.b auf Bauzäune und bewegt sich so in einem Graubereich des Tolerierbaren, da die Funktion solcher Zäune nicht beeinträchtigt ist.

einem Spülmittellöslichen Edding) ist fast nichts mehr zu sehen, der Schuhabrieb und der Regen wuschen fast alles rücksatndslos weg. Dennoch geht die hochsubventionierte Großkulturstätte weiter gegen einen mittellosen Künstler vor, der unspektakulär und wahrscheinlich von vielen belächelt, seine Zeichen setzt, um Menschen ein bißchen zum Nachdenken anzuregen. Zentrale Frage hierbei ist: Wem gehört der öffentliche Raum? Der Gemeinde Wien? Der Firma Gewista? Oder uns allen? Worin besteht Seethalers Vergehen? Er hat sich im öffentlichen Raum, undohne amtliche Genehmigung und ohne eine Abgabe zu entrich„1000e Zeichen setzten für eine für eine gerechtere Welt ten, den Menschen in den Blick gestellt, im Namen der Kunst und ohne ernsthafte kommerzielle Absichten. Alle Graffitiprotagonisten Menschen zum Nachdenken anregen“ Das sind 2 Hauptmotivationen die Seethaler antreiben. Und am sehen hier eventuell einige Parallelen zu ihrer Arbeit und des völlig besten würde er viel mehr als 1000 Zeichen setzen, denn das überzogenen Strafausmaßes bei sogenannter „schwerer Sachbeeigene zweifeln an sich selbst und die Getriebenheit „das Richtige“ schädigung“. zu machen halten ihn unaufhörsam am Laufen. In seiner Jugend Interessanterweise bewegt sich nach 1 Stunde Interview das Gewar dies natürlich auch ein gutes und profanes Mittel um hübsche spräch in eine viel offenere Richtung. Grund dafür war der Verdacht Frauen kennen zu lernen, aber die Zeiten, beteuert er, mit einem es mit einem Polizisten in Zivil zu tun zu haben (was mich natürlich Schmunzeln, seien vorbei. sehr amüsierte). Anscheinend war dies schön öfter der Fall und Das äußerst nette Interview mit dem sympathischen Zetteldichter desshalb gibt es im offiziellen Teil eher die „saubere“ Gerichtsversierzählt von seinen Anfängen, unzähligen Verhandlungen („Meine on. Im vertrauterem Gespräch gibt er dann seine neueren, radikaTipp an alle: Akteneinsicht holen und immer in Berufung gehen“), leren Vorhaben und seine Stiftbemalungen auf Objekten, die offenseinen 3 platonischen Freundinnen (die allesamt wie seine Frau Brisichtlich keine Bauzäune sind, preis. Auch die Diskrepanz zwischen gitte heißen), seiner Getriebenheit, seinen 3 Töchtern („die ihm schon seiner Arbeit und dem althergebrachten Graffiti wird zum Thema. fast zu angepasst und zu normal sind“). Dazu kommen dann noch Graffiti ist ihm oftmals zu einfallslos und besitzt zu wenig Aussasatirische Anekdoten über die Wiener Polizei („die ja nur ihre Arbeit gekraft. Nur wenige Bilder (so wie Ich...) oder Tags sieht er als anmachen so wie er auch“), Alt Bürgermeister Zilk und die Bezirksvorspruchsvolle Statements. Aber auch er muß sich natürlich eingestesteherin Fr. Stenzel und, und, und….Letztere bezahlte ihm sogar aus hen, daß das vervielfältigen seiner Homepage und Telefonnummer offenkundiger Wertschätzung seiner Arbeit ein Bußgeld im Wert von keinen künstlerischen Anspruch trägt, sondern als pure Eigeninsze190.- Euro. nierung gesehen werden muß. Einiges von dieser Eigenwerbung „Solche wie ich nützen demokratische Chancen: sonst bleiben versichert er, ist jedoch leider nach ein paar „Achterln“ passiert … sie für alle nutzlos“ naja..bei der Menge an Eigenpromotion waren es wahrscheinlich 3000 Mal wurde Seethaler schon angezeigt, und jedesmal hat der mehr als nur ein paar „Achterln“ zu viel, aber wir wollen ihm das mal Dichter dagegen berufen. In fast allen Fällen haben die Richter des glauben. Unabhängigen Verwaltungssenat (UVS) dem Vorwurf der Anzeigenden nicht statt gegeben und die Aktion als Kunstausübung Für weiter Informationen zu Helmut Seethalers Person, seiner akzeptiert. Nominierung für interdisziplinäres Arbeiten in Wien unter anderem „Habe nichts zu verlieren, nur die Freiheit der Kunst zu gewinnen“ von Elfriede Jelinek und Informationen zum Verhandlungsausgang Und auf genau diese Freiheit der Kunst aus der MenschenrechtscharMq gegen Seethaler… ta begründet sich seine Hauptmotivation in Berufung zu gehen. Einmal mußte er sich vor Gericht geschlagen geben. Nun evenwww.hoffnung.at tuell auch noch ein weiteres mal, denn das Wiener Museums 0043 1 330 37 01 Quartier erstattete Anzeige. Kostenpunkt 3.900.- Euro und 1 Jahr www.facebook.com/Helmut-Seethaler-Nr1 Freiheitsstrafe wegen Auswechslung des Gehsteiges vor dem Museumskomplex. Von den damaligen Gedichten (angebracht mit


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