IMC FH KREMS 2011 / 2012
IMC FH KREMS // PLATZHALTER
No. 2
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Das Magazin der IMC FH Krems
Qualität führt zum
Erfolg bei Ausbildung und Lehre, im späteren Berufsleben und wenn es um internationale Netzwerke geht. Die Absolventen Cristina und Johannes Würmer gewähren Einblicke in das Unternehmertum.
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PLATZHALTER // IMC FH KREMS
Am Campus Krems
„Eingebettet in Mitten der Kremser Weinberge bietet der Campus Krems allen Studierenden eine Infrastruktur auf dem neuesten Stand der Technik. Sowohl die wunderschöne Umgebung, als auch das familiäre Ambiente am Campus Krems sorgen für ein Studieren in entspannter und angenehmer Atmosphäre. Zusammen mit dem allgegenwärtigen internationalen Flair ergibt sich so eine einzigartige Mischung, die allen Anforderungen an eine moderne, internationale Hochschule gerecht wird.“ Andreas Diensthuber, BSc., Studierender Gesundheitsmanagement
IMC FH KREMS
CONTENT
IMC FH KREMS
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Inhalt 05 What´s new
Neues aus der IMC FH Krems.
06 Coverstory
Die Absolventen Cristina und Johannes Würmer gewähren Einblicke in das Unternehmertum.
10 Round Table
Zum Thema: Qualität und Qualitätsmanagement.
14 Gastkommentar
Georg Smolek, Auditor, beantwortet die Frage, warum sich hinter Qualität mehr versteckt als man denkt.
15 Auf den Punkt gebracht
Wo Qualität Tag für Tag an der IMC FH Krems spürbar ist.
17 International
Schwerpunkt Internationalität und wie sie an der IMC FH Krems gelebt wird.
22 What´s top
Die Schools und ihre Forschungsschwerpunkte stellen sich vor.
28 What´s cooking
Rektorin Eva Werner im Interview.
30 What´s cool
Quality check IMC FH Krems.
31 What´s next
Termine der IMC FH Krems.
32 Who´s top
Tausende AbsolventInnen und ein Netzwerk.
34 Studienangebot
EFMD Impressum: What´s up – das Magazin der IMC FH Krems; Medieninhaber/Eigentümer/Herausgeber/Verleger: IMC FH Krems GmbH, Piaristengasse 1, A 3500 Krems, T: +43 (0)2732-802, E: marketing@fh-krems.ac.at, I: www.fh-krems.ac.at; Geschäftsführung: Dr. h.c. Mag. Heinz Boyer, Mag. Ulrike Prommer; Redaktion/Bildredaktion/Layout/Satz: Marketingteam der IMC FH Krems; Bildmaterial: Michael Parak - IMC FH Krems, C. und J. Würmer (Seite 6, 9) A. Macho (Seite 21), Eric Krügl (Seite 33); Konzept/Idee: comm:unications, Agentur für PR, Events & Marketing; Druck: Bösmüller Print Management GmbH & Co KG; Blattrichtung: What´s up ist ein Magazin der IMC FH Krems, dient der Information und Berichterstattung über FH-relevante Themen und richtet sich an die gesamte Öffentlichkeit.
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EDITORIAL
IMC FH KREMS
Editorial Liebe Leserinnen und Leser! „Qualität“ ist das Schwerpunktthema der neuesten Ausgabe unseres FH Magazins What´s up, und Qualitätsmanagement sowie die permanente Qualitätskontrolle sind an unserer Fachhochschule strategisch verankert. Da Qualität aber „… always the result of high intention, sincere effort, intelligent direction and skillful execution…” (Robert Frost) ist, muss sie von allen Beteiligten gelebt werden. Das kann nur durch ein „Miteinander“ erfolgen und daher wollen wir im vorliegenden What´s up unsere Studierenden, AbsolventInnen und MitarbeiterInnen zu diesem Thema zu Wort kommen lassen.
Bildungsstätte von internationalem Format mit einem großen Netzwerk entwickelt hat. Unser oberstes Ziel ist es, unsere Studierenden mit praxisorientierter und qualitätsvoller Ausbildung, gekoppelt mit einer modernen Organisation und Infrastruktur, bestens auf das Berufsleben vorzubereiten und dabei auch ihre Persönlichkeitsentwicklung mitzudenken.
Um Persönlichkeit geht es auch beim Thema „Beruf und Karriere“: Welche „Qualitäten“, welche Qualifikationen bedeuten nun den entscheidenden Karrieresprung? Welcher persönliche Einsatz ist für Qualität und der gute Ruf der FH waren auch wichtige eine erfolgreiche Zukunft als Unternehmer notwenKriterien beim aktuell erschienenen internationalen dig? Antworten auf diese Fragen sowie auf die Frage, Ranking „Universum Student Survey 2011“, bei dem welche Rolle die Qualität in Lehre, Forschung und im die IMC FH Krems mit Bestnoten ausgezeichnet wur- Alltag an der IMC FH Krems spielen, erfahren Sie auf de. Diese Umfrage ist eine Bestätigung unserer konti- den nächsten Seiten. nuierlichen und zielgerichteten Arbeit. Letztendlich ist es auch unserem hohen Qualitätsanspruch zu verdan- Viel Freude mit dem neuen What´s up! ken, dass sich die IMC FH Krems in den 17 Jahren ihres Bestehens vom Pionier zu einer führenden tertiären Das Führungsteam der IMC FH Krems
Prof.(FH) Dr. Karl C. Ennsfellner - Vizerektor, Prof.(FH) Mag. Eva Werner - Rektorin, Mag. Ulrike Prommer - Geschäftsführerin, Dr. h.c. Mag. Heinz Boyer - Geschäftsführer
WHAT´S NEW
IMC FH KREMS
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Neues aus der IMC FH Krems Bestnoten Ein internationales Ranking bestätigt den exzellenten Ruf der IMC FH Krems. In der jüngsten Studie des schwedischen Beratungsunternehmens Universum erhielt die Kremser Fachhochschule Bestnoten für Studienangebot, Ausbildungsqualität und Karrierechancen. Sie liegt damit im Spitzenfeld der heimischen und europäischen Universitäten und Fachhochschulen, wurde als beste Fachhochschule Niederösterreichs gerankt und liegt auf Platz 2 im Österreichvergleich. Knapp 5.500 Studierende wurden zwischen November 2010 und April 2011 im Rahmen der „Universum Student Survey 2011“ zu ihrer Hochschulzufriedenheit befragt. Das internationale Ranking beurteilt die Qualität zahlreicher Kriterien wie Lehre, Lehr- und Forschungspersonal, Betreuung, Service, Praxisorientierung, Wirtschaftskontakte, Karrierechancen, Internationalität, Möglichkeiten zum Auslandsstudium, Ruf der Hochschule sowie weitere wichtige Merkmale aus Sicht der Studierenden. www.fh-krems.ac.at/ranking
Neue Studiengänge
Umzug naht
Engagierte Studierende
Ab dem Wintersemester 2011/12 erweitert die IMC FH Krems das Studienangebot. Neu sind die Masterstudiengänge Management, Regulatory Affairs, Marketing & Sales, Unternehmensführung für KMU, Management von Gesundheitsunternehmen sowie der Bachelorstudiengang Ergotherapie. Weiters startet ab Herbst 2012 der neue Studiengang Gesundheits- und Krankenpflege - vorbehaltlich der Genehmigung durch den Fachhochschulrat. www.fh-krems.ac.at/de/studieren
Der neue Zubau am Campus Krems soll die Studiengänge der Fachhochschule im Bereich Gesundheitswissenschaften räumlich zu einer „School of Health“ zusammenfassen. Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes wird ein multifunktionaler Seminar- und Veranstaltungsbereich für bis zu 600 TeilnehmerInnen errichtet. Die Fertigstellung des neuen FH-Traktes wird vor Studienbeginn des Wintersemesters 2012/13 erfolgen. www.fh-krems.ac.at/campusost
Eine karitative, studentische Initiative, die ihresgleichen sucht, wurde von Patric Amsler, Sascha Wostry, Michael Zimmermann und Philipp Streinz ins Leben gerufen. Durch die hohe Professionalität der Studierenden konnten zahlreiche Sponsoren gefunden, und ein erfolgreiches Eisfussballturnier abgewickelt werden. Das Ergebnis war beeindruckend: 8.000 Euro wurden der Abteilung Kinder- und Jugendheilkunde des Landesklinikums Krems übergeben. http://www.charity-eisfussball.at
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COVERSTORY // IMC FH KREMS
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COVERSTORY
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„Wovon wir am meisten in unserer Ausbildung profitiert haben, waren die vielen Projektarbeiten, die immer sehr praxisbezogen waren. Das hat uns im Endeffekt das Selbstvertrauen gegeben, selbstständig loszustarten.“ Cristina und Johannes Würmer
Schlossgeschichten Cristina und Johannes Würmer, IMC FH Krems Absolventen Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft des Jahrgangs 1999, führen eines der exklusivsten und innovativsten Schlosshotels Europas. What´s up gewährten die beiden Hotelbesitzer interessante Einblicke in das Leben hinter Schlossmauern.
Schloss Mühldorf, idyllisch am Land nicht unweit von Linz gelegen, wurde erstmals im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Hinter den alten Schlossmauern ist die Zeit aber keineswegs stehen geblieben. Es hat sich in den letzten dreißig Jahren zu einem der exklusivsten und innovativsten 4-Sterne Hotels in Österreich entwickelt und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet – darunter 2006 mit dem Pegasus in Gold, dem wichtigsten Tourismus- und Wirtschaftspreis des Landes. Besucher und Gäste spüren sofort: Hier weht ein starker Familiengeist durch die alten Schlosshallen. Familientradition 2002 hat Johannes Würmer mit seiner Frau Cristina das Schloss von seinen Eltern als Rohdiamant übernommen. Ambitioniert und kreativ hat das Power-Paar in nur zwei Jahren das Schloss bis auf die Grundmauern nach einem innovativen Hotelkonzept mit Golf-, Reit-, Fußball-, und Wellnessanlagen umgebaut. Der Grundstein für ihre Erfolgs- und Liebesgeschichte wurde aber schon viel früher gelegt: 1995 lernten sich die beiden während ihres Studiums an der IMC FH Krems kennen und beide absolvierten den Studiengang Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft. Schon damals
machten sie Schloss Mühldorf zum Thema eines ihrer Projekte, ohne zu ahnen, dass sie nur wenige Jahre später das Konzept tatsächlich umsetzen würden. Rückblickend auf ihre Studienzeit und ihren Unternehmensstart stellen beide rasch fest: Einfach war es nie – weder das Aufnahmeverfahren und der enorme Druck während des Studiums noch das erste Jahr als Unternehmer. „Es war das schwierigste und das größte Lehrjahr meines Lebens“, erzählt Johannes Würmer und erinnert sich: „Man ist mit dem Studium fertig und voller Energie, voller Motivation und glaubt, man muss die Welt niederreißen. Ich habe mit vielen Leuten gesprochen und mir wurden drei Dinge prophezeit: Erstens eine Baukostenüberschreitung von mindestens 15 Prozent, zweitens einen Mitarbeiterwechsel zu 100 Prozent im ersten Jahr. Und drittens, dass die Gäste vorne reinmarschieren würden, während die letzten Handwerker bei der Eröffnung hinten hinausgehen. Ich habe das nicht ernst genommen.“ Lachend ergänzt er: „Wir haben am ersten Juni 2003 eröffnet. Und die Prophezeiung hat sich zur Gänze erfüllt. Die Gäste sind vorne reinmarschiert, während hinten die Handwerker rausmarschierten. Wir haben sogar
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30 Prozent Baukostenüberschreitung gehabt.“
„Man saß nicht in vollen Hörsälen, sondern arbeitete in einer Gruppe von 40 Leuten. Damals waren wir noch Unternehmer sein ist ohne Zweifel Knochenarbeit. in den Piaristensälen untergebracht. Und damals, zählJohannes Würmer resümiert: „In so einem Jahr te auch die Qualität des Nightlife. Legendär war der unterscheidet sich dann der Familienbetrieb von Q-Stall in Krems“, sind sich beide einig. einem normalen Unternehmen. 90 Prozent hätten wahrscheinlich aufgegeben. Ich habe in dieser Zeit Heute hat sich zwar der Lifestyle von Cristina und meine Garderobe fünfmal am Tag gewechselt, auf der Johannes Würmer geändert, aber ihre Qualitätsaneinen Seite Entscheidungen in Millionenhöhe getrof- sprüche und die Liebe zum Detail sind geblieben. Sie fen, auf der anderen Seite wieder Mitarbeiter ersetzen machten Schloss Mühldorf letztendlich auch zu einem müssen, indem ich auch abgewaschen oder das Klo „Juwel der Gastlichkeit“, das schon viele Stars wie geputzt habe. Wenn man da nicht mit 100 Prozent Nena, Michael Mendl, Eva Herzig, Christiane Hörbiger Herzblut dahinter steht, dann kann man gleich wieder und Phil Collins mit seiner Band Genesis begeisterte. zusperren.“ Auch das Trainingslager der Italiener von SSC Napoli war eines der vielen Highlights auf Schloss Mühldorf. Liebe zu Qualität und Detail Und seitdem die Familie Würmer 2008 auch noch die Herzblut ist auch genau das, was die Erfolgsgeschichte Mitgliedschaft der weltweit renommiertesten Luxusvon Schloss Mühldorf ausmacht – und der Zusammen- Hotelmarke „Small Luxury Hotels of the World™“ halt innerhalb der Familie. „Das ist kein Job von acht erhielt, ist für alle Welt auf einen Blick erkennbar: Auf bis sechzehn Uhr, sondern einer rund um die Uhr. Das Schloss Mühldorf lässt es sich gut leben! funktioniert nur, wenn die Familie mitmacht. Ich sehe es als Lebensprojekt und nicht als Lebensabschnitt“, Auf die Frage, ob das auch für sie selbst so ist, antworso Johannes Würmer. Großen Rückhalt findet er in tet Cristina Würmer:„Die Lebensqualität ergibt sich seiner Frau Cristina und seinen zwei Töchtern Ariana dadurch, dass wir hier wie auf einer Insel leben. Man und Luisa. taucht in eine andere Welt ein und lässt die Hektik des Alltags zurück.“ Die Kehrseite des Unternehmertums Ihre hohen Ansprüche auf Qualität sind auch das, was ist für Johannes Würmer, dass „es praktisch kein Johannes und Cristina Würmer verbindet. Damals wa- Wochenende gibt. Das sind die Hauptgeschäftstage ren es die Qualität der Lehrenden an der FH, die sie für uns und das muss man auch akzeptieren. Die überzeugte, und die familiäre Atmosphäre, die „ein- Arbeit wird zum Lebensmittelpunkt, genauso wie es fach eine gewisse qualitative Arbeit möglich macht.“ die Familie ist.“ Zeit für Urlaub und fürs Reisen bleibt
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Steckbrief: Cristina Würmer, geb. 1976 auf Teneriffa Johannes Würmer, geb. 1971 in Linz Diplomstudiengang Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft IMC FH Krems 1999 Heirat 2002 in Spanien, Zwei Töchter: Ariana, 6 Jahre, Luisa, 19 Monate
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Word Rap: Unsere Gäste schätzen am Schloss Mühldorf… das moderne Lebensgefühl verbunden mit dem historischen Ambiente – die spannende Symbiose von Dynamik, Tradition, authentischem Ambiente und perfekter Gastronomie. Qualität im Urlaub bedeutet für uns… dass es unseren Kindern gut geht, wir eine intensive Zeit mit ihnen verbringen; freundliche Menschen vor Ort finden; ein stilvolles Hotel; gute Gastronomie; schönes Wetter genießen. Ein „qualitätsvoller“ Morgen beginnt für uns… mit einer Kuschelrunde mit unseren zwei süßen Kindern Ariana & Luisa. Auf Qualität achte ich besonders bei… (J. Würmer) Menschen. Ich schätze an meinem Partner… (C. Würmer) dass er ein großartiger liebevoller Daddy ist, dass er mich zum Lachen bringt, dass wir gemeinsam alle Probleme und Situationen bewältigen und an einem Strang ziehen, eine gemeinsame Vision verfolgen und er ein verantwortungsvoller, toller Chef ist u.v.m. Lebensqualität ist für uns… eine harmonische Familie, Gesundheit und Freude an dem zu haben, was man tut. Unser Lebensmotto… Gib jedem Tag die Chance, der beste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
„Die Arbeit wird zum Lebensmittelpunkt, genauso wie es die Familie ist.“
Johannes Würmer
ihnen dennoch. Dann lassen sie sich von anderen Häusern inspirieren. Denn Trends gibt es auch im Tourismusbereich ständig neue. „Ganz klar geht es aber in Richtung authentisch, bodenständig, ehrlich, handgemacht. Mit höchstem Qualitätsanspruch“, so Johannes Würmer. Qualität wird aber letztendlich vor allem von den Mitarbeitern getragen. „Das schönste Hotel ist nichts wert, wenn Sie nicht Mitarbeiter haben, die diese Philosophie transportieren und leben“, weiß Würmer.
Auf die Frage, welchen Rat er den Studierenden der IMC FH Krems auf ihrem Berufsweg geben kann, meint Johannes Würmer: „Das Wichtigste ist, bevor man ein Projekt startet, fünfmal darüber nachzudenken und auch den Mut zu haben, es abzubrechen, wenn man sich nicht hundertprozentig sicher ist. Und das würde ich den Leuten mitgeben. Selbstständigkeit bedeutet nicht, dass man eine gemähte Wiese vorfindet. Es ist ein langer, steiniger Weg, speziell in der Hotelbranche. Man muss zielstrebig auf Visionen losgehen und die richtige Motivation haben. Und dann auch kompro„Das Wichtigste ist, bevor man ein Projekt star- misslos die Geschichte durchsetzen.“ tet, fünfmal darüber nachzudenken und auch den Mut zu haben, es abzubrechen, wenn man Und Visionen haben Cristina und Johannes Würmer sich nicht hundertprozentig sicher ist.“ noch viele – eine davon ist die Eröffnung eines PoloJohannes Würmer clubs in den kommenden Jahren. n
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ROUND TABLE
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Round Table What´s up im Gespräch mit Mag. Ulrike Prommer, Geschäftsführerin, Mag. (FH) Gebhard Binder, Leiter Qualitätsmanagement, Dipl. Pflegewirt (FH) Joachim Schulze, Lehrender Studiengang Advanced Nursing Practice, und Martina Pravec, Studierende Exportorientiertes Management. Thema: Qualität und Qualitätsmanagement.
What´s up: Herr Binder, Sie haben die Lei- ments vermerkt. 1993 war das eine Innovation, weil tung des Qualitätsmanagements an der IMC FH Krems inne. Was bedeutet Qualitätsmanagement?
Qualitätsmanagement-Systeme damals für das Hochschulwesen noch nicht diskussionsreif waren. Wir haben 1994 bei unserem Start bereits begonnen, über Qualitätsmanagement-Systeme zu diskutieren und uns dann für die ISO 9000 entschieden. Wir waren die erste Fachhochschule, welche diesen weit verbreiteten industriellen Systemstandard im Bildungsbereich eingesetzt hat und die Zertifizierung immer wieder positiv absolviert. Seit 1997 kann die FH nun durchgängig dieses Qualitätssiegel vorweisen. In diesen 14 Jahren hat sich das Qualitätsmanagementsystem enorm weiterentwickelt und umfasst nun alle Kernund Unterstützungsprozesse sowie die strategische und operative Hochschulsteuerung.
Binder: Qualität ist kein Zufall; sie ist immer das Ergebnis angestrengten Denkens. Für mich ist das Qualitätsmanagement ein Prozess, der sich langsam, Schritt für Schritt in unserem Bewusstsein entwickelt, sozusagen vom „Groben zum Feinen“. Qualitätsmanagement bezeichnet somit alle aufeinander abgestimmten, organisatorischen Maßnahmen und Tätigkeiten, um eine Organisation zu steuern, also zu leiten und zu lenken. Wie schon Philip B. Crosby, einer der großen Qualitätsgurus im Management sagte: „Qualität beginnt beim Menschen, nicht bei den Dingen. Wer hier einen Wandel herbeiführen will, muss zuallererst auf die innere What´s up: Vierzehn Jahre – Was hat sich in dieEinstellung aller Mitarbeiter abzielen.“ Und genau so ser Zeit im Qualitätsmanagement geändert? wird das Qualitätsmanagement bei uns gelebt. Binder: Geändert hat sich, dass durch das Wachstum What´s up: Frau Prommer, seit wann gibt es und die ständig steigenden komplexeren und rascher Qualitätsmanagement an der FH? zu erledigenden Aufgaben, der Wunsch nach Vereinfachung und Standardisierung groß wurde. Es geht Prommer: Vielleicht noch zur Ergänzung: Qualitäts- nicht mehr um eine reine Qualitäts- bzw. Anfordemanagement oder -politik war und ist für uns immer rungserfüllung, sondern vielmehr um die fortlaufende ganz klar eine Führungsaufgabe. Die IMC FH Krems Qualitätsweiterentwicklung der gesamten Organisatiwurde 1994 gegründet. 1993 hat der Gesetzge- on. Dieser Verpflichtung haben wir uns in Bezug auf ber das Fachhochschulstudiengesetz erlassen und die Partizipation der Studierenden, Lehrenden und darin den Aufbau eines eigenen Qualitätsmanage- MitarbeiterInnen in der Weiterentwicklung dieser
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IMC FH KREMS
qualitätsrelevanten Themen, Bereiche und Prozesse verschrieben.
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Umsetzung und Wirksamkeit im deutschsprachigen Raum einmalig ist. Insofern ist die IMC FH Krems durchaus eine Benchmark für andere.
What´s up: Herr Schulze, Sie haben in Deutschland an verschiedenen Hochschulen studiert What´s up : Wie können sich Studierende und Lehund Ihre Lehrtätigkeit vor zehn Jahren an einer rende in das Qualitätsmanagement einbringen? Fachhochschule begonnen. Sind die QM-Systeme im Hochschulbereich bei unserem Nachbar Binder: Sowohl die Studierenden als auch die Lehbesser entwickelt? renden haben viele unterschiedliche Foren und Möglichkeiten sich rund um die Uhr, z.B. über das Intranet, Schulze: Es ist hier generell zu sagen, dass die ISO also den eDesktop, in qualitätsrelevante Themen ein9001 prinzipiell ein Ansatz ist, der international, aber zubringen. Diese Kommunikationszyklen sind uns ein nicht rein branchenspezifisch ist. Die ISO Norm 9001 besonderes Anliegen. ist die einzige weltweite und branchenübergreifende zertifizierbare Grundlage, in der Anforderungen an What´s up: Was sind das für Zyklen? ein Qualitätsmanagement festgelegt sind. Die Entscheidung der IMC FH Krems den Rahmen für das Binder: Als Beispiel kann man den „Director’s Corner“ Qualitätsmanagementsystem zu wählen orientiert sich zwischen der Studiengangsleitung und den Studierendaher an internationalen Standards und schafft damit den anführen, in dem die Studiengangsleitung regeldie Voraussetzung für eine bessere Vergleichbarkeit mäßig mit den Studierenden Feedback zu den Inhalten der Organisation mit Anderen. Das ist ein großer einholt, die Performance der Lehrveranstaltungen und Vorteil. Die Fachhochschul-Landschaft in Deutschland andere wichtige Themen bespricht. ist etwas anders. Ich will bewusst nicht sagen, besser Prommer: Diese Feedback-Prozesse finden aber nicht oder schlechter, sondern anders. Die Fachhochschulen nur während, sondern auch nach dem Studium in in Deutschland sind größtenteils nicht privatwirt- kontinuierlichen Abständen statt. In den Abschlussschaftlich organisiert, sondern es ist Aufgabe der Bun- semestern gibt es z.B. Feedbackgespräche, bei denen desländer, diese zu unterhalten. unsere Alumni uns Feedback über das gesamte StudiIch würde sagen, dass das Qualitätsmanagement an um geben. Das ist für die weitere Entwicklung unseres der IMC FH Krems in seiner Komplexität, in seiner Studienangebots sehr wichtig.
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What´s up : Herr Schulze, Stichwort „Unterricht“. Was bedeutet Qualität in der Lehre und in der Forschung?
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wicklung aller Prozesse. Dies bedeutet auch, dass wir uns in Zukunft verstärkt auf zielführende Zertifizierungen und Akkreditierungen konzentrieren werden.
Schulze: Zunächst geht es darum, zu ermitteln, was What´s up: Spielen diese Zertifikate und Akkredas Ziel ist. Was wollen und sollen wir erreichen? Und ditierungen nach außen hin, für Kooperationsdas ermitteln wir nur durch die Befragung unserer In- partner aus der Wirtschaft, aus der Lehre und teressenspartner. Eines der wichtigsten Ziele ist ganz für Studierende überhaupt eine Rolle? klar: Employability. Die Studierenden müssen nachher in der Lage sein, im Alltagsbereich arbeitsfähig und Prommer: Der ganze Hochschulraum ist in Europa entsprechend vermittelbar zu sein. stark in Bewegung und wird immer komplexer. Deshalb sind „Labels“, die einen gewissen QualitätsstanWhat´s up: Was kann die IMC FH Krems beitra- dard ausweisen, wichtig zur ersten Orientierung für gen, um hohe Lehrqualität zu ermöglich? unsere Kunden und Partner, Partneruniversitäten und verstärkt auch im Forschungsbereich. Schulze: Lassen Sie mich das in drei Ebenen skizzieren. Die erste ist, die entsprechenden Strukturen dafür What´s up: Frau Pravec, haben die Zertifikate und zu haben, also die Struktur-Qualität, d.h. wir brauchen die Akkreditierungen bei Ihrer Auswahl der FH die entsprechende Menge an qualifiziertem Personal, eine Rolle gespielt? die technische Ausstattung und die Räumlichkeiten. Die zweite Ebene sind die dafür geeigneten und dafür Pravec: Ich muss ehrlich sagen, als ich mich vor drei auch wirksam geplanten und durchführbaren Prozes- Jahren an der FH beworben habe, habe ich mich nicht se, die Abläufe. Also die Prozess-Qualität. Beispiele unbedingt an Qualitätszertifikaten orientiert. Und ich hierfür sind Prozesse der Stundenplanung, Prozesse glaube, ich spreche da für viele meiner Studienkolleder Unterrichtsvorbereitung und methodische und di- gInnen. Ich denke, es geht eher um das Gesamtprodaktische Umsetzung der Lehrinhalte. Die dritte Ebene dukt. Man schaut dann eher auf den Standort, man ist die Ergebnis-Perspektive, um dann letztendlich zu führt Gespräche mit Studierenden, fragt Lehrende überprüfen, was dabei rauskommt. Und um hoch- am Tag der offenen Tür usw. Für mich waren die FHqualitative Lehre und Forschung umzusetzen, finde Rankings ganz besonders wichtig. Oder einfach, wie ich es wichtig, nicht erst am Schluss, sondern auch die FH bei Personalisten und Unternehmern angeseam Anfang und während des Semesters Qualität zu hen ist. Das war für mich persönlich ausschlaggebend. überprüfen. Grundsätzlich finde ich, dass diese Zertifizierungen Prommer: Ich möchte zu den drei Ebenen, die für wichtig sind und viel über Qualität aussagen. Vor Qualität in Lehre und in der Forschung wichtig sind, allem bei internationalen Studierenden kann ich mir noch zwei weitere Bereiche ergänzen, nämlich die Stra- vorstellen, dass das mehr von Bedeutung ist. Wenn tegie, wohin sich die Hochschule zukünftig entwickeln ich mich z.B. für einen Master im Ausland bewerben wird, und die Bedeutung unserer Unternehmenskultur würde, habe ich natürlich nicht die gleiche Informatimit unseren Werten. Vertrauen, Loyalität und Trans- onsvielfalt wie in Österreich. Daher würde ich eher auf parenz sind bei uns Werte, die sehr stark ausgeprägt Qualitätszertifikate schauen. Wie beim Studiengang sind. Ich glaube, dass diese Unternehmenskultur auch Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft, der Qualitätsstrukturen und -prozesse fördert. Strategi- vom Tourism and Hospitality Education - International sche Hochschulsteuerung bedeutet aber auch, dass Centre of Excellence zertifiziert ist. Hier kann ich mir man sich damit auseinandersetzt, in welche Richtung schon vorstellen, dass dies viele ausländische Studiedas Schiff „Fachhochschule“ überhaupt fährt. rende überzeugt, weil die IMC FH Krems als eine der wenigen und erste FH in Österreich diese AuszeichWhat´s up: Wohin fährt das Schiff denn? nung aufweisen kann. Prommer: Eine gute Frage. Wir haben uns eine What´s up: Sie haben vom Ruf bzw. Ansehen der Strategie gesetzt, die „Strategie 2020“ heißt, in der IMC FH Krems gesprochen. Wie ist denn der Ruf unsere strategischen Ziele festgeschrieben sind. Wir der FH unter den Studierenden? haben uns sowohl quantitative als auch qualitative Ziele gesetzt, nicht nur hinsichtlich des Studienan- Pravec: Grundsätzlich kann ich sagen, dass die IMC FH gebots, sondern auch für die Bereiche Forschung, Krems einen sehr guten Ruf hat. Es hat immer geheiInternationalisierung und Unternehmensführung. Die ßen, dass es schwieriger ist rein zukommen als z.B. an Zielsetzungen für das Qualitätsmanagement liegen anderen Fachhochschulen. Was mir so gefallen hat an in der kontinuierlichen Verbesserung und Weiterent- der IMC FH Krems, ist die Internationalität. Auch dieses
„In meinem Studiengang wird die Qualität besonders von den Lehrenden, die aus der Wirtschaft kommen, getragen. Sie bringen langjährige Berufserfahrung mit und können vieles auch anhand von Praxisbeispielen erklären.“ Martina Pravec, Studierende Exportorientiertes Management
„Der ganze Hochschulraum ist in Europa stark in Bewegung und wird immer komplexer. Deshalb sind ‚Labels‘, die einen gewissen Qualitätsstandard ausweisen, wichtig zur ersten Orientierung für unsere Kunden und Partner, Partneruniversitäten und verstärkt auch im Forschungsbereich.“ Mag. Ulrike Prommer, Geschäftsführerin IMC FH Krems
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„Um hochqualitative Lehre und Forschung umzusetzen, finde ich es wichtig, nicht erst am Schluss, sondern auch am Anfang und während des Semesters Qualität zu überprüfen.“ Dipl. Pflegewirt Joachim Schulze, Lehrender Studiengang Advanced Nursing Practice
„Qualität ist kein Zufall; sie ist immer das Ergebnis angestrengten Denkens. Für mich ist das Qualitätsmanagement ein Prozess, der sich langsam, Schritt für Schritt in unserem Bewusstsein entwickelt, sozusagen vom ‚Groben zum Feinen‘.“ Mag.(FH) Gebhard Binder, Leiter Qualitätsmanagement
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Netz an beinahe 100 Partneruniversitäten gibt es nicht What´s up: Herr Schulze, wo sehen Sie noch gleich woanders. Ich habe dann auch mit Studierenden Verbesserungspotenzial in Lehre und Forgesprochen, die alle sehr zufrieden waren und die mich schung? überzeugt haben. Ich glaube auch, dass die IMC FH Krems bei Unternehmen ein sehr gutes Renommée hat. Schulze: Optimierungs- und Verbesserungspotential sehen wir beispielsweise bei den LehrveranstaltungsWhat´s up: Wie merkt man als Studierender die prüfungen. Diese können wir noch stärker an den Qualität der FH Krems im Alltag? Ist die Qualität Kompetenzprofilen, die die European University Assichtbar und spürbar? sociation (EUA), die eine federführende Rolle in der europäischen Hochschuldiskussion für die BeschreiPravec: In meinem Studiengang wird die Qualität bung der unterschiedlichen Niveaus auf Bachelor- und besonders von den Lehrenden, die aus der Wirtschaft Masterstudienebene inne hat, den sogenannten Dubkommen, getragen. Sie bringen langjährige Berufs- lin Descriptors, ausrichten. Wir müssen unsere Lehrerfahrung mit und können vieles anhand von Praxis- veranstaltungen noch mehr an „problemorientierten beispielen erklären. Vor allem bringen die Lehrenden Lernen“ ausrichten. Nur so können die Studierenden auch ExpertInnen zu uns an die FH. Fachleute aus der später in der Lage sein, nach dem Studium in der Wirtschaft, zu denen man gleich Kontakte knüpfen Alltagspraxis, auch Lösungen kreativ zu entwickeln, kann. die nicht von der Stange kommen. Jedes Problem ist einzigartig und daher erfordert es auch immer wieder What´s up: Sie haben ein Auslandssemester in individuelle Lösungen. Spanien gemacht. Wenn Sie die FH mit der Uni- Ich sehe eine Entwicklungschance auch dahingehend, versität in Spanien vergleichen, gibt es Quali- dass wir bzw. ich mich persönlich mehr als Lernbegleitätsunterschiede? ter, als Coach, als Moderator für die Selbstlernprozesse der Studierenden sehe. Das bedeutet eine andere Pravec: In Spanien war ich an einer öffentlichen Rolle und Funktion als Fachhochschullehrender einUniversität, in Pamplona. Und hier an einer Fach- zunehmen. Wo ich auch noch Verbesserungsbedarf hochschule. In Spanien haben wir uns die Kurse selbst sehe, ist, dass wir noch stärker die Ergebnisse unserer zusammenstellen müssen. Es war eine Uni mit einer Projektarbeiten, unserer Forschungen in die Lehrvergrößeren Anzahl von Studierenden im Kurs, es gab anstaltungen einbauen. weniger Kontakt zu den Lehrenden. Grundsätzlich ist in Spanien klarerweise eine andere Qualität vor- What´s up: Frau Pravec, wo würden Sie sich noch handen. Ich will jetzt nicht sagen schlechter, aber es mehr Qualität wünschen? wird auf andere Dinge Wert gelegt. An der FH ist beispielsweise das Präsentieren sehr wichtig, das war in Pravec: In meinem Studiengang würde ich mir mehr Spanien nicht der Fall. Abstimmungsqualität in den einzelnen Kursinhalten wünschen. Wir haben z.B. Finance und Investment What´s up: Welcher Qualitätsaspekt in welchem über drei Semester verteilt. Wir haben verschiedene Bereich ist Ihnen am allerwichtigsten? Lehrende, das könnte man besser abstimmen. Pravec: Mir persönlich sind die Lehrenden am Wich- What´s up: Frau Prommer, wo sehen Sie die FH in tigsten. Wenn diese fachlich kompetent sind, wenn fünf Jahren? sie Erfahrung haben, wenn sie die Lehrinhalte gut erklären können und auch soziale Kompetenzen haben, Prommer: Wie schon erwähnt, haben wir uns die profitiert man am meisten. Strategie 2020 gesetzt. Wir verfolgen eine Wachstumsstrategie nicht nur mit einem schönen Neubau. What´s up: Herr Binder, wo sehen Sie noch Ver- Wir werden ein erweitertes Studienangebot in der besserungspotenzial im Überprüfungsverfah- School of Health und in der School of Business anstreren? ben. Da der nationale und internationale Hochschulraum insgesamt stark in Bewegung ist, werden wir Binder: Essentiellen Verbesserungsbedarf sehen wir auch unsere Prozesse und Maßnahmen laufend an die noch darin, dass wir die Studierenden und andere Veränderungen anpassen. In fünf Jahren werden diese Stakeholder zu mehr Feedback motivieren müssen. sicherlich anders aussehen. Wir müssen kontinuierlich Es geht uns darum, das gegenseitige Vertrauen zu an den Rädchen der Qualität drehen, um immer upstärken und den Studierenden zu zeigen, dass wir to-date zu sein, unsere gute Position zu halten und das Feedback in Ergebnisse umsetzen, die zu Verbes- weiterhin qualitativ an der Spitze zu bleiben. serung und ständiger Weiterentwicklung führen. n
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GASTKOMMENTAR
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Hinter Qualität versteckt sich mehr, als man denkt Ein Gastkommentar von Georg Smolek.
Das Wort „Qualität“ wird in unserem Sprachgebrauch oft und vielfältig verwendet. Generell verbinden wir damit etwas Gutes, Zuverlässiges, Langlebiges. Besonders häufig wird das Wort aber mit Lebens-, Wohn-, und Arbeitsqualität in Verbindung gebracht. Geht man der eigentlichen Bedeutung auf den Grund, so steckt hinter „qualitas“ weit mehr – nämlich der neutrale Begriff „Beschaffenheit“. Es geht somit um die Beschaffenheit von Produkten oder Dienstleistungen.
Somit sehe ich mich in der Rolle eines Partners und Ideen-Lieferanten. Dabei müssen natürlich auch formale Aspekte berücksichtigt werden. Am Ende geht es schließlich darum, die Konformität des Systems mit dem Standard ISO 9000 zu bestätigen. Auf eines darf dabei nicht vergessen werden: Der Standard sollte der Organisation nützen und nicht umgekehrt.
In diesem Zusammenhang sind noch andere Aspekte entscheidend. So sind Branchenkenntnisse eine ganz Denkt man noch einen Schritt weiter und bezieht den wichtige Voraussetzung, um als Gesprächspartner Begriff Qualität nicht nur auf Produkte oder Dienstleis- wahrgenommen zu werden und so mit der Organitungen, sondern auf Prozesse, Systeme und Organisa- sation „auf Augenhöhe“ kommunizieren zu können. tionen, braucht es dazu schon einen anderen Zugang Wenn das grundsätzliche Verständnis für die typischen – wie z.B. jenen der Normenreihe ISO 9000, die an Aufgaben und Herausforderungen der Organisation Hand von acht Grundsätzen zu den Themenbereichen nicht in ausreichendem Maß vorhanden ist, wird es Kundenorientierung, Führung, Einbeziehung der Mit- schwer, als kompetenter Partner anerkannt zu werden. arbeitenden, Prozessorientierung, systemorientiertes Dies trifft besonders auf Bildungseinrichtungen zu. Management, ständige Verbesserung, sachliche Entscheidungsfindung und Lieferantenbeziehungen zum Denn in der Bildung geht es nicht nur um Prozesgegenseitigen Nutzen festgelegt sind. Eine Organisa- se, Verfahren und Aufgaben – hier geht es um tion, die sich nun entschließt, den Standard ISO 9000 Menschen, die in Entscheidungssituationen für einzuführen, erklärt sich bereit, diese acht Grundsätze ihr weiteres Leben stehen. umzusetzen. Das bedeutet auch ein gutes Stück mehr an VerantDie IMC FH Krems hat sich dieser Herausforderung wortung für die Organisation – und setzt mehr Knowgestellt und schon vor vielen Jahren ein Manage- how und Erfahrung aufseiten des Auditors voraus. mentsystem nach ISO 9000 eingeführt. Seit einigen Jahren ist es meine Aufgabe, als externer Auditor den In der IMC FH Krems ist die Ausgewogenheit zwiProzess der Weiterentwicklung des Systems zu beglei- schen den menschlichen Aspekten einer Bildungseinten. Meist wird die Rolle eines Auditors mit der eines richtung und der systematischen und strukturierten Prüfers oder Kontrolleurs verglichen, der mit strengem Vorgehensweise klar zu spüren. Die Wichtigkeit eines Blick darauf achtet, ob alles seine Richtigkeit hat. Es ist gut funktionierenden Managementsystems wurde aber weit mehr. früh erkannt und ist gelebte Praxis. Qualitätsmanagement wird als ständige Organisationsentwicklung geMeine Aufgabe sehe ich darin, die Organisation sehen und ist Veränderungsmanagement auf hohem zu verstehen, mich in ihre Gedanken und Über- Niveau. Für einen Auditor, der meist nur einmal im Jahr legungen hineinzuversetzen und zu begreifen, in die Organisation hineinschauen darf, sind Verbeswarum gewisse Dinge so sind, wie sie sind. serungen somit noch eindrucksvoller erkennbar – bei meinen Besuchen in Krems sehe ich diese jedes Jahr Erst durch dieses Verständnis wird es möglich, Orga- erneut wieder. nisationen in ihrer Weiterentwicklung zu unterstützen. n
Über den Autor: Georg Smolek ist seit 2001 selbstständiger Unternehmensberater, sowie als Auditor, Assessor und Trainer Netzwerkpartner der Quality Austria – Trainings-, Zertifizierungsund Begutachtungs GmbH. Die IMC FH Krems begleitet er als Auditor seit 2005.
AUF DEN PUNKT GEBRACHT
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Auf den Punkt gebracht Wo Qualit채t Tag f체r Tag an der IMC FH Krems sp체rbar ist.
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University Education Beyond Borders These days Higher Education is no longer a matter of place but of quality. The transnational programmes and projects of the IMC University of Applied Sciences Krems are a good example of how high quality academic services can be successfully exported to other countries. During the last years, the IMC Krems has become one of the prominent providers of transnational education in Austria, now offering transnational programmes in countries such as China, Ukraine, Bulgaria, Azerbaijan, Vietnam and Oman.
Prof.(FH) Dr. Karl C. Ennsfellner, Vice-Rector and Head of the International Department Dr. h.c. Mag. Heinz Boyer, president of the IMC Krems
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“The IMC Krems is now one of the best interconnected universities in Europe counting 93 partner universities worldwide all having close links with the business world and industry.“
Dr. h.c. Mag. Heinz Boyer, President of the IMC Krems
While students of partner institutions receive the IMC degree by completing IMC’s study programmes in their respective home countries, the partner universities on the other hand benefit from the expertise and academic services the IMC Krems provides in education, (e.g. consulting regarding academic, infrastructural or staffing requirements), in tourism (e.g. feasibility studies for tourism resorts, full-scale projects in regional development or hotel classification systems) and in other areas such as business, health studies and life sciences. Dr. h.c. Mag. Heinz Boyer, president of the IMC Krems, says: “Over the last few years we have built up a strong reputation in educational consultancy. We have put a lot of effort into establishing strong academic and business networks. As a result of this the IMC Krems is now one of the best interconnected universities in Europe counting 93 partner universities worldwide all having close links with the business world and industry. This gives our students the opportunity to launch an international career.”
that provides not only study programmes but also know-how.” After signing the contract in 2009 the IMC Krems has played a leading role in the structural and academic installation of the University of Buraimi. Under the direction of Boyer and his team the IMC Krems has been entrusted with planning of infrastructure, implementing processes and with management consulting. It took only 18 months until the University opened its gates for the first 400 students in a ceremonial opening on the 6th of November 2010. At the completed expansion stage, the University of Buraimi expects to accommodate about 10,000 students to study engineering, health and business sciences. The two Bachelor degree programmes “Business Administration and E-Business Management” and “Export-oriented Management”, are modeled on the programme in Krems. With the new university the north oasis town Buraimi is expected to turn into an important intellectual and economically significant incubator for the region. Prof.(FH) Dr. Karl C. Ennsfellner, Vice-Rector and Head of the International Department and thus being responsible for the transnational programmes and projects of IMC Krems says: “The top priority is to establish an international university that combines Omani and European academic tradition, thus facilitating academic cooperation and partnerships between the booming Gulf Region and the European Union.” More than 400 students are enrolled in the first year of its operation at the University of Buraimi. “We will have more than 1000 highly motivated students at the University of Buraimi by October 2011,” is Ennsfellner convinced.
University of Buraimi – An Outstanding Educational Export to the Orient Among the transnational projects of the IMC Krems there is especially one that has attracted much attention since 2009 – the foundation and development of the University of Buraimi in the north of Oman. The first Arab-European university model in the Middle East is not only Austria’s biggest educational export amounting to a total capacity of 40 million Euro, but also a unique academic cooperation between the IMC Krems, the University of Vienna, the Vienna University of Technology, the University of Applied Sciences Campus Wien as well as the University of Bradford, U.K. Boyer says: “To my knowledge this is the first university project of Austria ever that has involved five The University of Buraimi is another good example of of the leading European universities right from the how high quality academic services can be successfully start in the development of a new university structure exported to other countries. n
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Meeting a Nobel Prize Laureate
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Prof. Ivar Giaever Artina Metoska, B.A. biotechnology student
For the second time the Norwegian scholar and Nobel Prize Winner Prof. Ivar Giaever visited the IMC Krems by invitation of Prof. (FH) Dr. habil. Wolfgang Schuett, head of the institute of Medical and Pharmaceutical Biotechnology. In a rather informal guest lecture titled „The Future of Physics“ he discussed not only issues of his work in the fields of physics and biophysics, but also gave interesting insights into an inventor’s and researcher’s life.
Education and Research as a centre of life the effect of bioactive substances. For the purpose of Giaever attended the world-famous Rensselaer Poly- developing this system he even started his own busitechnical Institute in Troy, NY, where he obtained a ness together with other young fellow-researchers a PhD in 1964 and where he worked as a professor later couple of years ago. on. From 1958–69 he worked in the fields of thin films, tunnelling and superconductivity. In 1960 he demon- Giaever’s relationship with the IMC Krems strated the tunnel effect through a thin layer of oxide Prof.(FH) Dr. habil. Wolfgang Schuett, who initiated sandwiched between two superconducting metal lay- and organized the visit of the Nobel Prize Winner, has ers. His experiment highlighted the so-called energy known Giaever for many years. While working on his gap in superconductors, which was one of the most PhD thesis, he first came into contact with Giaever in important predictions of the early theory of supercon- the 1970s, meeting him at Cornell University in New ductivity. Giaever developed his experiments into a York. Since then, Giaever’s discoveries have become highly accurate method for studying superconductors. the centre of Schuett’s research activities and form the basis of a special scientific research lab at the IMC According to quantum physics, electrons behave both Krems, named “Ivar Giaever“ in 2009. like particles and like waves which can penetrate barriers that would baffle them if the electrons worked On Giaever’s visit to Krems an additional workshop only as particles in the classical sense. This property meeting between the biotechnological institute reis known as ‘tunneling’. Ivar Giaever and Leo Esaki search team and Giaever was organized to discuss his received in 1973 the physics Nobel Prize award for system/device development. This system is also used their experimental discoveries regarding tunneling by Prof.(FH) Dr. Christoph Wiesner and his team for phenomena in semiconductors and superconductors. the purpose of testing bioactive substances for healing Giaever also concentrated on studying protein mol- wounds and blocking metastases. ecules in solid surfaces. “It has been a great experience and a big inspiration to meet such an important and impressive personalThe institute of Medical and Pharmaceutical Biotech- ity as Prof. Giaever is“, says Artina Metoska, Bachelor nology at the IMC Krems uses one of his develop- student of Biotechnology. ments, the ECIS-System to test mono cell coats under n
“It has been a great experience and a big inspiration to meet such an important and impressive personality as Prof. Giaever is.“ Artina Metoska, B.A. biotechnology student
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Premiere for IMC Master Days From April 27th to 29th, 2011 the new seminar series bringing the world into the students’ lecture theatres. “IMC Master Days“ once again turned the IMC Krems Another important aspect of this initiative was the into an international academic hot-spot. Focusing on fact that students from different programmes worked master students of the “School of Business“, twelve closely together across departmental boundaries and visiting professors presented selected topics to IMC benefited from the international teaching expertise of Krems students of the degree programmes “Export- visiting professors from all over the world – Germany, Oriented Management“, “Tourism and Leisure Man- Canada, Mexico, Argentina, Brazil, USA, Ireland, Finagement“, “Business Administration and E-Business land, Switzerland and France. Management“ and “Health Management“. The various interactive lectures and case-study workshops The event ended with a chill out party that gave the were based on relevant issues such as “Leadership“, students and their guests even more room for discuss“Strategic Management“, “International Communica- ing topical global issues and academic networking. tion Technologies“, “Diversity Management“ and “International Marketing“. What´s up met some of these professors and asked them about “quality in learning and teaching“ and Launching the “IMC Master Days“ the institution took their impressions of the IMC Krems. another step towards internationalisation at home by n
“I would like to again thank you for your kind hospitality during the International Master Days. The event took a great deal of planning with lots of extra duties as required. I really enjoyed meeting you and the students. We were having some exciting discussions here with our teams as there is certainly interest in growing the opportunity for faculty and student exchanges.“ Tim McRoberts Holland College, Prince Edward Island, Canada
“To be at IMC Krems is like coming home every time. The days were perfectly organized. I found very friendly people – like friends. I wish we at Deggendorf University had something similar. A lot of additional value created for all participating students. The students with different backgrounds developed solutions to the cases of high quality applying a lot of knowledge and creativity. The exchange with other lecturers was another highlight, besides teaching in a perfect and friendly environment.“ Johann Nagengast FH Deggendorf, Deggendorf, Germany
“Thank you for inviting me to participate in the International Masters Days event. I enjoyed meeting you, your colleagues, the students, and the other faculty participants. My visit to Krems was a unique opportunity and truly an international experience. I appreciate your helpfulness and IMC Krems‘ spirit and hospitality throughout my stay. You have created a special culture and educational environment at IMC Krems.“ Michael Guiry University of the Incarnate Word, San Antonio, Texas
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A recipe for studying in Moscow and for Borsch Angelika Macho, Bachelor student Tourism and Leisure Management, part-time, about her personal experiences at Moscow’s Mirbis University.
www.facebook.com/angelikam
When I started studying at the IMC University of much as possible and always gave her best to motivate Applied Sciences Krems, I had already thought about the students. the perfect choice for spending my exchange semes- ter. At the end of the winter term, when it was time Before starting your adventure, you should figure out to apply for a study place abroad, I finally arrived at what you want to achieve within this semester. Is it a decision. I applied for France and while doing so, I mainly the improvement of your language skills? Then lapsed into clichés and imagined myself strolling over it is advisable to attend a summer course and practice the Pont des Arts in Paris, wearing a béret and enjoy- Russian prior to actually landing in Russia. This might ing my croissant every morning. However, after chang- help get you into the advanced courses at the univering to the part-time programme in Krems which offers sity and allows you to improve your skills even more only Russian instead of both French and Russian, I during these four months. spontaneously rethought my decision and exchanged An exchange semester is a great opportunity to exmy croissant for Borsch. pand your knowledge in a lot of different kinds of areas. You will enhance your language proficiency, you The reason for going abroad was first and foremost will find new friends, get to know a different attitude the improvement of my language skills. In my opinion and culture and for sure you will meet loads of Rusthe right feel for the language can only be acquired sians who are, despite all clichés, also interested in you, abroad. This was also the reason for staying with a your culture and your language. The experiences you host during these four months. Luckily I got the chance will have during this semester cannot be duplicated by to live with Lyubov, a very nice woman. However, no a lecture at any university. matter where you are planning to go, make sure to examine the universities on your short list carefully. Keep I do not regret for a second my exchange semester. in mind that the application deadline for an exchange Not everything worked out smoothly but those exsemester in the Bachelor programme is scheduled at periences I had because not everything worked out the end of the winter semester which coincides with the way it was planned, are worth much more. This quite a few final exams. Make sure to take enough exchange semester formed my character, made me time to look through the offers. I have to admit that stronger and more self-confident. Also regarding my I neglected to do so before choosing a university – future career I am one hundred percent sure that I will otherwise I probably would not have ended up with benefit from this stay abroad. I would do everything Mirbis University after all. the same way again. At first I was concerned that I might not learn as much Russian as I could because of too many students with various competence levels in one group. But Inna Fateeva, our Russian teacher, was very motivated and committed to the course. She tried to teach us as
In the end, Borsch turned out to be one of my favorite dishes. You might not want to try it at one of the surprisingly famous Muh-Muh restaurants. Good advice: Do-it-yourself! The following recipe is without meat. Lyubov’s insider tip is adding some vodka – enjoy!
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School of Business
Forschung: Innovativ und praxisnah In den Schools of Business, Health und Life Sciences sind u.a. auch die Forschungsaktivitäten der IMC FH Krems angesiedelt. Mitte 2010 wurde begonnen, innerhalb der Schools Forschungsgruppen aus einzelnen ExpertInnen, ForscherInnen und Lehrenden der verschiedenen Fachrichtungen einzurichten – mit dem Ziel die Forschung noch innovativer und internationaler zu gestalten.
Georg Eitelbös, B.A., Studierender Exportorientiertes Management
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„Die Qualität der Zusammenarbeit in Teams entschei- den MitarbeiterInnen oder innerhalb von Projektgrupdet immer öfter über Erfolg oder Misserfolg, auch in pen. Beispiel ist ein internes Wiki, bei dem viele Prozesangewandten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten. se des Unternehmens aufgelistet sind und von jedem Die an der IMC FH Krems neu etablierten ‚School- Mitarbeiter direkt mitgestaltet werden. Einheiten’ unterstützen diese Zusammenarbeit sehr gut. Wenn jeder in den Teams seine Kernkompeten- Hinter dem Cross-Media Ansatz steckt aber auch die zen einbringt, dann ist diese Gruppe viel erfolgrei- Idee, „die Effizienz der Kommunikation zu steigern, cher als jeder Einzelne alleine“, erklärt Klaus Kotek, also Kosten zu sparen“, so Kotek. „Auf Dauer wird es Professor Exportorientiertes Management. sich eine Organisation, auch ein Ein-Personen-UnterFür Studierende der IMC FH Krems bedeutet dies, nehmen, ein EPU, kaum leisten können, Cross-Media dass die neuesten Forschungsergebnisse unmittelbar nicht zu nutzen“, bringt es Kotek auf den Punkt. „In in den Unterricht einfließen und AbsolventInnen vor Zukunft werden Firmen, die kapitalintensive Nutzung allem des Studiengangs Medizinische und Pharmazeu- der klassischen Medien (Print, TV) für ihre Kommunitische Biotechnologie in Projektarbeiten eingebunden kation viel kritischer hinterfragen und neue Schwerwerden. Aber auch Unternehmen und Organisationen punkte via elektronische Medien setzen.“ sind als Kooperationspartner angesprochen und profitieren von den wissenschaftlich fundierten Lösungen Cross-Media: in der Tourismus- und Freizeitwirtund Modellen, die in den Schools entwickelt werden. schaft ein „Muss“ „Ohne den gezielten Einsatz interaktiver Medien sind Am Puls der Zeit Anbieter in diesem Bereich nicht mehr konkurrenzDie drei „Schools“ der IMC FH Krems konzentrieren fähig“, erklärt Prof. (FH) Mag. Christian Maurer, Prosich dabei auf die innovativsten und aktuellsten For- fessor Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft. schungsfragen. Die School of Business setzt sich da- Dies betrifft vor allem die Kundenkommunikation. bei mit den Forschungsschwerpunkten „Cross-Media „Österreichische Anbieter waren Vorreiter bei der proKommunikation und Dienstleistungsservices“ sowie fessionellen Darstellung und Präsentation touristischer „Effizientes nachhaltiges Wirtschaften & Performance Angebote im Web. Auch das Thema der OnlineManagement“ auseinander. Dabei geht es um die Buchung hat sich in den letzten Jahren sehr positiv Nutzung und die Vorteile interaktiver Medien im Wirt- entwickelt – auch wenn viele Betriebe ihre Potenziale schafts- und Organisationsbereich sowie die Entwick- noch nicht voll ausschöpfen“, so Dr. Georg Christian lung von praktikablen, wirksamen und nachhaltigen Steckenbauer, Professor Tourismusmanagement und Modellen in Zusammenarbeit mit privaten und öffent- Freizeitwirtschaft. Herausforderungen für touristische lichen Unternehmen und Regionen. Anbieter sehen beide im Bereich der Bewertungsportale und sozialen Netzwerke – wenn Kunden das Cross-Media Kommunikation im Vormarsch touristische Angebot negativ bewerten. „Die Macht Web 2.0, Social Media und Semantic Social Web, eine wandert vom Anbieter zum Kunden“, so Maurer. Weiterentwicklung des Web 2.0, sind schon längst „Dementsprechend einflussreich sind auch positive im täglichen Wirtschaftsleben angekommen. Neu ist Bewertungen, die sich nur mit entsprechend hoher jedoch der verstärkte Cross- Media Ansatz, bei dem Qualität erzielen lassen. Dahinter steckt aber auch es um die Möglichkeit geht, mit mehreren Medien immer die richtige Strategie“, resümiert Steckenbauer. untereinander zu kommunizieren, diese zu vernetzen und interaktiv zu gestalten. Prof. (FH) Mag. Michael Kostenfaktor Zeit Reiner, Professor Unternehmensführung und E-Busi- Der Einsatz von interaktiver Kommunikation bringt ness Management: „Im Endeffekt heißt das, dass die den Unternehmen Chancen auf Qualitätsverbesserunverschiedenen Bereiche der Kommunikation immer gen auf vielerlei Ebenen. Neue Technologien können mehr zusammen wachsen werden und der Facebook grundsätzlich ohne größeren Aufwand genutzt werAccount, der Twitter Account, der Eintrag im Wiki, das den. Der einzige Haken: Die Unternehmen und OrgaVideo auf YouTube, Einträge auf Userportalen und nisationen müssen sich mit dieser neuen MediengatBlogs und weitere neu hinzukommende Medien nicht tung und den neuen Formen und Möglichkeiten der jedes für sich gesehen werden, sondern mehr und Kommunikation vertraut machen und dies kostet vor mehr verschmelzen.“ allem eines – viel Zeit, um das Know-how aufzubauen. An diesem Punkt setzen die Forschungsgruppen der Qualitätsverbesserung durch Interaktivität Schools an, die durch den Wissenstransfer UnternehWas bringt aber die neue, interaktive, cross-mediale men unterstützen und in Kooperationen neue LöKommunikation den Unternehmen und Organisa- sungen entwickeln. Die hohe Qualität wird hier auch tionen wirklich? Die große Stärke und Qualität der durch die interdisziplinäre Ausrichtung der Schools interaktiven Kommunikation liegt sicherlich in ihrer gewährleistet, indem die Erkenntnisse aus den ForGeschwindigkeit und in ihrer Verbreitung. Chancen schungsgruppen in die Ausbildungen im Exportoriergeben sich für Unternehmen in der Verbesserung entierten Management, E-Business Management, von Prozessen, sowohl im B2C (Business to Consumer) Tourismus- und Gesundheitsmanagement einfließen. Bereich als auch in der internen Kommunikation mit n
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Michele Straub, Studierende der IMC FH Krems
„Stress“ wird zum Forschungsthema School of Health
„Stress“ gilt als Auslöser für vielerlei Krankheiten sowohl physischer als auch psychischer Natur. Grund und Anlass, sich diesem Thema auch verstärkt von der wissenschaftlichen Seite zu nähern. In der School of Health liegt „Stress- und Regula- den Studierenden weiterzuvermitteln und in den Untionsforschung“ im Zentrum der wissenschaftlichen terricht einzubinden. Zum anderen sollen die ErgebAuseinandersetzung. In den Studiengängen „Advan- nisse auch Einrichtungen aus dem Gesundheitsbereich ced Nursing Practice“, „Ergotherapie“, „Hebammen“, wie Therapiezentren zur Verfügung gestellt werden. „Musiktherapie“ und „Physiotherapie“ beschäftigen „Wir stehen in der School of Health noch am Anfang sich die Forschenden in einem breiten Spektrum eines gemeinsamen Weges. Erste Signale aus dem mit der Wechselwirkung zwischen mechanisch- Gesundheitssektor lassen aber den Schluss zu, dass körperstrukturellem und psychosozial-emotionalem mit diesem Schwerpunkt in Verbindung mit der in der Stress. „Besondere Bedeutung wird hierbei der School of Health gebündelten Expertise ein zukunftsganzheitlichen Betrachtung der PatientInnen in trächtiger Weg möglich ist“, so Stiglmair. Vor allem im ihrem biologischen, sozialen und psychologi- therapeutischen Bereich können die in der School geschen Lebenskontext beigemessen“, erklärt Iris wonnenen Erkenntnisse rasch zur Anwendung durch Stiglmair, Lehrende des Studiengangs Musiktherapie. die Studierenden kommen. Um auch studiengangübergreifende Verknüpfungen herzustellen, werden einheitliche Messinstrumentari- Die „Gesunde Hochschule“ als zukunftsorienen und Erhebungsmethoden geschaffen. tiertes Projekt Eine Qualitätssteigerung, die PatientInnen und TheraNeue Erkenntnisse vor Ort und in der Praxis peutInnen gleichermaßen zugute kommt, wird immer Grundgedanke der School of Health ist, einerseits mehr durch die erweiterte Perspektive auf das ganzForschung vor Ort an der IMC FH Krems zu betreiben, heitliche – körperliche und geistige – Wohlbefinden um die Ergebnisse der forschenden ExpertInnen direkt der PatientInnen erzielt. Hierbei geht es vor allem
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„Gesundheit wird hier als Prozess verstanden. Die ‚School of Health‘ beschäftigt sich daher auch insbesondere mit Faktoren, die zur Entstehung und Erhaltung von Gesundheit führen und somit der Qualitätssicherung und Verbesserung dienen.“ Priv. Doz. Mag. Dr. Gerhard Tucek, Studiengangsleiter Musiktherapie
darum, körperliche Genesungsprozesse in der Pati- sind in allen beruflichen Sparten und Ebenen zu finentInnenversorgung durch Erhaltung und Förderung den. Krankheiten wie Burnout, Depressionen oder auch der psychischen Gesundheit zu unterstützen. Angstzustände gelten als Entwicklungen des 21. Jahrhunderts, Tendenz steigend. Genau hier setzt die Eines der Projekte der IMC FH Krems, die diesen School of Health mit weiteren Forschungsprojekten an. Ansatz berücksichtigt, ist die „Gesunde Hochschule“. Im Wintersemester 2010 gestartet, setzen sich die Ex- „Diese Erkenntnisse bieten gleichermaßen wesentliche pertInnen verstärkt mit dem körperlichen und psychi- Ansatzpunkte für den Bereich der ‚Präventionstriade‘, schen Wohlbefinden der Studierenden und Mitarbei- die sich von der Gesunderhaltung über die FrühdiagterInnen der IMC FH Krems auseinander. Dabei gehen nostik und -behandlung bis hin zur Verringerung der sie davon aus, dass im Alltag Stress einen wesentlichen Schwere einer Erkrankung erstreckt“, so Tucek. Faktor für die persönliche Lebens- und Arbeitsqualität einer Person darstellt und als „Gesundheitsmarker“ Durch Forschung im Bereich Stressmanagement soll herangezogen werden kann. „Gesundheit wird hier zukünftig die Zunahme an solchen Stress bedingten als Prozess verstanden. Die School of Health beschäf- Erkrankungen eingedämmt und Heilungsprozesse optigt sich daher auch insbesondere mit Faktoren, die timiert werden. „Da sich Stressoren nicht vermeiden zur Entstehung und Erhaltung von Gesundheit führen lassen, ist es wichtig ein gutes Stressmanagement zu und somit der Qualitätssicherung und Verbesser- entwickeln, um eine stetige Zunahme an Erkrankunung dienen“, so Priv. Doz. Mag. Dr. Gerhard Tucek, gen zu verhindern sowie Heilungsprozesse bestmögStudiengangsleiter Musiktherapie. lich zu fördern“, ergänzt Stiglmair. Bewegung sorgt für Gleichgewicht Gesund und stressfrei am Arbeitsplatz und Wohlbefinden Zukünftig soll sich die School of Health auch Themen Die Bewältigung von Stress ist für viele Menschen wie der betrieblichen Gesundheitsförderung und klinizur täglichen Herausforderung geworden. In der For- schen Effizienz widmen. Die Dringlichkeit der Bearbeischung wird Stress jedoch nicht nur als Bedrohung des tung dieses neuen Forschungsfelds wird besonders in Wohlbefindens, sondern auch als Krankheitsindikator Prognosen seitens der Wissenschaft deutlich, wonach gesehen. „Ganz allgemein ist ‚Stress’ als körperlicher bereits im Jahr 2011 die Hälfte betrieblicher Absenzen und seelischer Aktivierungs- und Erregungszustand auf Burnouts zurückzuführen sein wird. zu verstehen“, so Stiglmair. „Ob dieser uns ‚beflügelt’ oder ob er uns krank macht, ist in letzter Im Personalwesen gilt die „menschliche Arbeitskraft“ Konsequenz eine individuelle Entscheidung des bereits jetzt schon zunehmend als „EngpassressourMenschen. Stress wird dann gefährlich, wenn ce“. „Diese alarmierenden Daten legen daher nahe, ein Missverständnis zwischen den wahrgenom- sich eingehender mit Themen wie ‚Nachhaltiges menen Anforderungen und den zur Verfügung Wirtschaften’ und ‚Anforderungen am Arbeitsplatz’ stehenden Bewältigungsstrategien vorliegt“, auseinanderzusetzen“, so Tucek. erklärt Tucek. Interessant ist dabei auch, dass nicht nur Überforderung, sondern auch Unterforderung zu Bei stressbedingter Arbeitsabsenz besteht nicht nur Stressreaktionen führen kann. auf Seiten des Betroffenen ein schwerwiegendes Problem, auch für den Arbeitgeber bzw. für das Phänomene unserer Zeit: Burnout, Depression Unternehmen kann großer wirtschaftlicher Schaden und Angststörungen entstehen. Probleme mit der Bewältigung von Stresssituationen n
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Biomedizinische Forschung zum Wohle der PatientInnen In der School of Life Sciences der IMC FH Krems dreht sich alles um die angewandte und translatorische biomedizinische Forschung. Die Ziele sind, klinisch wirksame Heilmittel für die Prävention und Behandlung menschlicher Erkrankungen (Krebs und Entzündungserkrankungen) schnell zu identifizieren und neue Technologien in Form von Patentierung und Lizenzierung direkt zu verwerten.
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„Um Forschung auf Top-Niveau zu realisieren und die den, ein breit ausgelegtes nationales und internatioErgebnisse für das öffentliche Wohl nutzbar zu ma- nales Forschungsnetzwerk sowie eine kreative Atmochen, setzen wir auf enge nationale und internationale sphäre mit ausreichenden Freiräumen entscheidend Kooperationen mit der Pharmaindustrie, mit kleinen für das Gelingen von Forschungsprojekten, erklärt und mittelständischen Biotechnologieunternehmen Hundsberger. Den Studierenden selbst kommt eine sowie mit Kliniken und Universitäten“, so Prof. (FH) Dr. wichtige Rolle zu, indem es ihnen gelingt, durch den habil Wolfgang Schütt, Leiter des Institutes für Medi- Einsatz von neuen Labormethoden bei Praktika in der zinische und Pharmazeutische Biotechnologie. „Un- Industrie und in Forschungseinrichtungen so neue sere Bestrebungen sind beispielsweise personalisierte Projektpartner zu gewinnen. Arzneimittel zu entdecken. Dazu nutzen wir die aus erkrankten Zellen gewonnenen molekulargenetischen Ein weiterer wesentlicher Faktor, der vor allem im Informationen zur Identifizierung von Behandlungs- Qualitätsmanagement zum Tragen kommt, ist die strategien, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eine star- „Zeit“, die den beteiligten ForscherInnen ausreichend ke positive Wirkung bei den PatientInnen aufweisen“, zur Verfügung gestellt werden muss. „Forschungserklärt Prof. (FH) Priv. Doz. Mag. Dr. Andreas Eger, arbeiten können nicht nebenbei und auch nicht Professor für Medizinische und Pharmazeutische Bio- nur in der verfügbaren Arbeitszeit erledigt werden, technologie. insbesondere wenn es gilt, neue Projekte in einer kreativen Umgebung zu entwickeln. Kreativität in der Qualität, Kreativität und Zeit – Forschung bei gleichzeitiger Einhaltung von Qualitätsdamit Forschung gelingt standards ist eine permanente Herausforderung an Der Forschungs- und Entwicklungsbereich der School das Management in den Projektteams“, so Schütt und of Life Sciences des Instituts für Medizinische und ergänzt: „Offensichtlich ist es auch der große StellenPharmazeutische Biotechnologie ist international als wert der Qualitätsmanagementfächer im Biotechnoakademisches Innovationszentrum anerkannt. Mög- logiestudium, der dazu führt, dass sich 40 Prozent der lich wurde der hohe Qualitätsstandard durch die AbsolventInnen für PhD-Programme sowohl an allen Schaffung einer Infrastruktur im Gesamtumfang von österreichischen als auch an vielen internationalen 3,6 Millionen Euro. Sie trägt dazu bei, „die nächste Ge- Universitäten (Oxford, Cambridge, London, Harvard, neration junger WissenschafterInnen auf eine berufli- Gent, Antwerpen und Deutschland) bewerben.“ che Laufbahn in der Industrie bzw. in Forschung und Lehre vorzubereiten“, so Prof. (FH) Mag. Dr. Harald „Die hohe Qualität sei auch für die KooperationspartHundsberger, Professor Medizinische und Pharmazeu- ner aus der Wirtschaft und Industrie ausschlaggebend, tische Biotechnologie. die sich in der langjährigen Berufs- und Projekterfahrung, in den zahlreichen Publikationen im ForschungsNeben einer hochwertigen Infrastruktur sind aber bereich und in der Verlässlichkeit der IMC FH Krems auch die hohe Qualität der Forschenden und Lehren- zeige“, so Schütt abschließend. n
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„Für die Kooperationspartner aus Wirtschaft und Industrie sind die langjährige Berufs- und Projekterfahrung, die Publikationen im Forschungsbereich und die Verlässlichkeit der IMC FH Krems ausschlaggebend.“ Prof. (FH) Dr. habil Wolfgang Schütt
Konstanze Maria Hammerle, BSc. Absolventin Medizinische und Pharmazeutische Biotechnologie
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Persönlichkeiten ganz persönlich Rektorin Eva Werner im Interview. Prof.(FH) Mag. Eva Werner, Rektorin der IMC Fachhochschule Krems, im Interview mit Martin Meusburger, B.A., Studierender Masterstudiengang Unternehmensführung & E-Business Management.
Martin: Danke, dass Sie sich heute für ein paar Fragen Zeit genommen haben. What´s up möchte mit diesem Interview mehr über Sie als Person, die Hintergründe Ihres Tuns und Ihre Ziele erfahren. Wir sitzen hier in Ihrem Büro, was ist für Sie hier der wichtigste Gegenstand, der einfach nicht fehlen darf? Prof. Werner: Emotional sehr wichtig sind mir zwei Gegenstände: Dieses Portrait, das ich anlässlich der Inauguration von den Studierenden geschenkt bekommen habe; es besteht aus vielen kleinen Fotos von Studierenden und Alumni, und macht mir immer wieder klar, weshalb ich da bin und für wen ich letztendlich arbeite. Dann noch die Statue des Sokrates (ein Geschenk des Rektors der Hochschule Deggendorf): Sokrates ist für mich der Inbegriff der Weisheit und der Gelassenheit, er signalisiert mir immer: „Slow down, nimm dir Zeit zum Nachdenken“. Martin: Sie waren lange als Vortragende tätig. Was vermissen Sie denn am Lehren am meisten, jetzt wo sie im Rektorat sind? Prof. Werner: Ich habe mehr als 35 Jahre unterrichtet und ich tue es noch heute gerne, wenn ich die Gelegenheit dazu habe. Ich glaube aber nicht, dass mir die Studierenden abhanden gekommen sind, denn statt der 50 – 70 „Franzosen“, die ich betreut habe, habe ich nun mehr als 1.700 Studierende, in einem deutlich größeren Hörsaal.
follow your passion“. Was bedeutet dieses Motto für Sie und woher haben Sie es? Prof. Werner: Es handelt sich um eine Weisheit der Inuit, die für mich sehr bezeichnend für meine Arbeit ist. „Think big“ bedeutet für mich, dass ich mein Tun immer im Kontext des Größeren sehen muss. „Work hard“ könnte man natürlich einfach mit „Arbeiten bis zum Umfallen“ auslegen, aber für mich bedeutet es, ich muss etwas tun, um etwas bewirken zu können. „Follow your passion“ heisst, wenn ich etwas mit Leidenschaft tue, dann bin ich auch gut darin. Martin: Sie leben an der IMC FH Krems eine sehr offene Kommunikation, wer hat Ihren Führungsstil geprägt? Prof. Werner: Ich glaube die Wurzeln liegen in der Figur meines Vaters, er war Direktor und Gründer einer Handelsakademie und mit Leidenschaft Pädagoge. Er war ein Mensch, der immer gesagt hat „Man kann über alles reden, man muss nur die Zugänge schaffen, dass man miteinander reden kann“. Bei der Open Door Policy geht es darum, die Ebenen für einen Diskurs zu schaffen, das heißt nicht, die Tür ist offen, damit jeder kommen kann, um sich zu beschweren, sondern es soll die Möglichkeit signalisieren, einander auf Augenhöhe zu begegnen und auf dieser einen konstruktiven Diskurs zu führen.
Martin: Ich glaube auch das ist ein ganz wichtiges Martin: Was macht für Sie einen guten Vortragenden Zeichen an die Studierenden. aus und worauf achten Sie bei der Auswahl der Lehrenden an der IMC FH Krems? Prof. Werner: Aber auch an die Kolleginnen und Kollegen. Das sind meine unmittelbaren Mitarbeiter und Prof. Werner: Gute Vortragende müssen mit Lei- Mitarbeiterinnen, und auch die sollen die Möglichkeit denschaft dabei sein. Gute Lehre muss fordern und und das Wissen haben, dass meine Tür für sie jederzeit fördern, und als Lehrender muss ich dabei auch mög- offen ist. lichst fair sein. Ein guter Lehrender ist für mich jemand, der sich zielstrebig in seinem Feld weiterbildet, der am Martin: Sie wurden als erste Rektorin einer österreiBall bleibt und sich auch methodisch erneuert. Der chischen Fachhochschule mehrmals als Role Model Killer für lebendige Lehre ist, wenn Lehrende immer bezeichnet. Was möchten Sie Ihren Kolleginnen mitan der gleichen Lehrmethode festhalten. geben? Martin: Ihr Motto lautet „Think big, work hard and
Prof. Werner: Role Model ist mir persönlich etwas
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unangenehm, weil es in der Wirtschaft und Forschung viele erfolgreiche Frauen gibt, von denen ich lernen kann, und weil ich mich als Person eigentlich nicht so wichtig nehme. Ich freue mich aber mit meiner Ernennung ein Signal gesetzt zu haben, dafür dass sich Frauen durchaus etwas zutrauen sollen. „Traut‘s euch‘s einfach zu“ Eine Frau kann a priori das gleiche bewirken und leisten wie ein Mann. Ich finde die „verordnete Gleichmacherei“ jedoch etwas mühsam.
Prof. (FH) Mag. Eva Werner geb. 1952, zwei Kinder, studierte Anglistik und Romanistik an der Universität Wien und Université Paris-Sorbonne. Als Lektorin war sie u. a. an der WU Wien, MODUL und Donau Universität tätig. Seit 1994 an der IMC FH Krems, von 2001 - 2010 Leiterin des Departments für Int. Relations und Sprachen, von 2005 bis 2009 Vizerektorin. Seit 2010 Rektorin und Leiterin des FH Kollegiums.
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waren die legendären Post-68er Demonstrationen vor der UG-Reform. Ich bereue das überhaupt nicht, das war eine spannende Zeit. Martin: Warum haben Sie sich eigentlich so sehr für den Bologna-Prozess in Österreich eingesetzt?
Prof. Werner: Der Grund, weshalb ich mich sehr stark eingesetzt habe, liegt in einer persönlichen Erfahrung. Ich bin während meiner Zeit als Assistentin an der Martin: Haben Sie während Ihrer Studienzeit ein Er- WU für einen MBA nach Kanada gegangen; als ich eignis erlebt, das Sie immer noch sehr wertschätzen mit meinem Magister dort angekommen bin, meinten oder an das Sie sich noch immer erinnern? die Kanadier lediglich „What‘s that?“ - mein Magister wurde damals als Bachelor interpretiert. Diese ErfahProf. Werner: Ein besonderes Erlebnis war sicher jene rung hat mich dann begleitet, und als die Diskussion Nacht, in der ich mich mit einer Gruppe Studierender um Bologna, die Studienzyklen, die vergleichbaren im neuen Institutsgebäude auf der Toilette einsperren Abschlüsse virulent geworden ist, musste ich mich hab lassen, um am nächsten Tag unter den ersten für einfach einbringen, weil es ein Prozess ist, der Verdie Anmeldung für einen Seminarplatz zu sein. Mit gleichbarkeit und damit viele Chancen für Studierende vielen Tricks haben wir damals den noch nicht ganz schafft. Es ist ein fundamental guter Prozess. so durchstrukturierten Security-Dienst ausgehebelt. Wir haben dort dann zugegebenermaßen eine lustige Martin: Welche beruflichen Ziele haben Sie für die Nacht verbracht, aber es war notwendig, um an die kommenden Jahre, was haben Sie geplant? 20 Seminarplätze zu kommen, die es für über 500 Studierende gab. Das Ganze wurde dann noch zum Prof. Werner: Ich verheimliche es nicht, ich werde Riesenskandal, da am nächsten Tag die Institutstür nächstes Jahr zwar 60, habe aber noch lange nicht vor, unter dem Massenandrang der Studierenden zerbarst. in Pension zu gehen. Ich fühle mich weit jünger als In der Folge führte man dann einen vernünftigen An- es auf dem Papier steht und ich möchte schon noch meldemodus ein. Einiges an der Fachhochschule bewegen. Ebenso will ich aber den internationalen Geist, den ich in mir trage, Martin: Sie waren während Ihrer Studienzeit in der weitergeben und den Fachhochschul-Sektor, der mir Bundes-ÖH tätig. Was möchten Sie den kürzlich ge- sehr am Herzen liegt, sowie das IMC-Label nach auwählten Vertreterinnen und Vertretern der IMC FH ßen tragen und mithelfen, die IMC FH Krems national Krems mit auf den Weg geben? und international verstärkt als exzellente Bildungsstätte zu positionieren. Prof. Werner: Meine Message ist: Es zahlt sich aus sich zu engagieren, weil es Verantwortung lehrt und Martin: Die Sponsionen stehen bald an, was möchVerantwortung auch Teil des allgemeinen Lernens ten Sie den Absolventinnen und Absolventen mit auf ist. Es geht grundsätzlich um das Engagement per se den Weg geben? und um das Mittragen von Verantwortung, egal ob nun bei der ÖH, sfs (Students for Students) oder einer Prof. Werner: Dass Bildung nicht mit der Graduieanderen Studierendenorganisation. Diese Verantwor- rung aufhört. Diese Botschaft ist alt, aber Bildung ist tung für die Hochschulgemeinschaft muss den Studie- ein Prozess, der jeden einzelnen ein Leben lang berenden bewusst sein. Für mich war die Zeit in der ÖH gleiten muss und nicht einfach mit einem Formalakt eine sehr lehrreiche, ich war damals für soziale Fragen enden darf. Bleibt offen, neugierig und strebt bewusst zuständig und wir standen vor großen Herausforde- nach Bildung, in allem was ihr tut! rungen; wir sind auch demonstrieren gegangen – das n
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WHAT’S COOL
IMC FH KREMS
Quality check Studien-, Wohn- und Lebensqualität der IMC FH Krems im Quality check von Kerstin Kittenberger, Studierende Gesundheitsmanagement.
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Durch die Nähe meines Zimmers im Studentenheim schaffe ich es innerhalb von zehn Minuten vom Badezimmer in den Hörsaal.
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Die Erreichbarkeit unserer ProfessorInnen ist wirklich einzigartig.
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Hier am Campus kann ich meine Pause richtig genießen.
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Die vielfältigen Sportmöglichkeiten bieten mir tolle Erholung und ich kann in der Natur Kraft tanken.
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Soll ich noch sitzen bleiben? Am besten ich frage meinen Stundenplan, den ich jederzeit und überall abrufen kann.
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WHAT´S NEXT
IMC FH KREMS
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Termine 30. September 2011
27. April 2012
Home Coming Day
Lange Nacht der Forschung
Der traditionelle Home Coming Day unserer AbsolventInnen steht dieses Jahr unter dem Motto „Rock the Boat“. alumni.fh-krems.ac.at
Einblick in die spannende Welt der Wissenschaft und Forschung. www.fh-krems.ac.at/lnf
26. November 2011 & 24. März 2012
2. - 6. Juli 2012
Open House
Sponsionen
Die IMC FH Krems öffnet ihre Türen: Alle Infos rund ums Studium an der IMC Fachhochschule Krems. Das gesamte Team steht Interessierten in der Zeit von 9 bis 15 Uhr zu Verfügung. www.fh-krems.ac.at/openhouse
Ca. 650 Absolventinnen und Absolventen feiern ihre Sponsion und erhalten ihre akademischen Grade. www.fh-krems.ac.at
17. April 2012
9. - 13. Juli 2012
Career Links
Junge Uni der FH Krems
Die Recruitingmesse für Praktikum und Job. An die 50 Unternehmen aus ganz Österreich, AbsolventInnen sowie Studierende aus den Bachelorund Masterstudiengängen werden an der großen Networking-Veranstaltung teilnehmen. www.careerlinks.at
Die IMC FH Krems bietet 220 Jungstudierenden im Alter von 11 - 14 Jahren die Möglichkeit, eine Woche lang richtige Hochschulluft zu schnuppern und einen Einblick in die Welt der Wissenschaft und Forschung zu erhalten. www.jungeuni.at
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WHO´S TOP
IMC FH KREMS
Kluge Köpfe Tausende AbsolventInnen und ein Netzwerk: Waren es vor 13 Jahren erst 40 Alumni, so sind es jetzt über 3.350 AbsolventInnen der IMC FH Krems, die in den verschiedensten Branchen im In- und Ausland arbeiten und forschen. What´s up stellt einige erfolgreiche Alumni vor.
„Wir sind sehr stolz auf unsere AbsolventInnen, die einerseits in Österreich erfolgreich die Karriereleiter nach oben klettern und andererseits auch weltweit tätig sind. Unser Ziel ist es, den Kontakt zu unseren Alumni aufrecht zu erhalten, die Verbundenheit zur IMC FH Krems zu festigen, gemeinsam weitere Netzwerke aufzubauen und eine Jobplattform bereit zu stellen.“ Dr. h.c. Mag. Heinz Boyer, Geschäftsführer der IMC FH Krems
Mag. (FH) Juliane Wisata & Mag. (FH) Martin Wisata Exportorientiertes Management / Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft Abschlussjahr 2003 Marketing Director / Managing Director Rock Trail Entertainment Ltd, Hornsby, Australien
DI (FH) Agnes Ernst Medizinische & Pharmazeutische Biotechnologie Abschlussjahr 2008 PhD Student University of Cambridge
Barbara Karner-Einzinger, BSc.
Mag. (FH) Philipp Widermann
Advanced Nursing Practice Abschlussjahr 2011 Pflegedirektorin St. Anna Kinderspital GmbH
Gesundheitsmanagement Abschlussjahr 2010 Sales Manager Department Africa & Middle East VAMED Engineering GmbH & CO KG.
Samira Sterneder, BSc. Hebammen Abschlussjahr 2009 Hebamme LK Krems und freiberufliche Hebamme derzeit in Karenz
DI (FH) Birgit Bischof, BSc.
Mag. (FH) Kristina Starkl
Mag. (FH) Thomas Traxler, MSc.
Gesundheitsmanagement Abschlussjahr 2006 Personalmanagement NÖ Landeskliniken & Landespflegeheime
Unternehmensführung & E-Business Management Abschlussjahr 2006 HR Business Partner, Division Stärke AGRANA Beteiligungs-AG
Physiotherapie Abschlussjahr 2010 Physiotherapeutin Krankenhaus Hietzing
WHO´S TOP
IMC FH KREMS
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Mag. (FH) Corinna Pfitzer, MSc. Absolventin Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft
„Lange vor meiner Matura stand für mich eindeutig fest, dass es genau einen einzigen Ausbildungsplatz für mich geben wird – die IMC FH Krems. Die Internationalität, das Curriculum und v.a. der Unterricht in englischer Sprache entsprachen exakt meinen Vorstellungen einer profunden und interessanten Ausbildung. Das Besondere an der IMC FH Krems aber – was die vier Jahre beinahe zu schnell vorbeieilen ließ – war die persönliche und fast familiär-amikale Herzlichkeit der TutorInnen und MitarbeiterInnen der IMC FH Krems. Mein erster Arbeitgeber entdeckte mich dann auch in Krems – in einem internationalen Weltkonzern in der Spirituosenbranche konnte ich erste Erfahrungen sammeln. Heute bin ich Marketing-Managerin in einem österreichisch geführten Unternehmen, leite ein kleines Team, verantworte jedes Jahr eine Vielzahl an Produktneueinführungen und reise deswegen regelmäßig bis nach Asien. Mein Tipp für zukünftige „IMC-ler“: Habt Spaß und genießt die Zeit – es entstehen Netzwerke für’s Leben!“ Mag. (FH) Corinna Pfitzer, MSc. Marketing Managerin, Maresi Austria GmbH Absolventin Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft, 2004
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STUDIENANGEBOT
Mein Karrieresprung Gesundheitswissenschaften ■■ Advanced Nursing Practice (Bachelor) ■■ Ergotherapie (Bachelor) ■■ Gesundheits- und Krankenpflege* (Bachelor) ■■ Hebammen (Bachelor) ■■ Musiktherapie (Bachelor) ■■ Physiotherapie (Bachelor)
Wirtschaftswissenschaften ■■ Exportorientiertes Management (Bachelor, Master) ■■ Gesundheitsmanagement (Bachelor) ■■ Management (Master) ■■ Management von Gesundheitsunternehmen (Master) ■■ Marketing and Sales (Master) ■■ Tourismusmanagement und Freizeitwirtschaft (Bachelor, Master) ■■ Unternehmensführung für KMU (Master) ■■ Unternehmensführung und E-Business Management (Bachelor)
Life Sciences ■■ Medizinische und Pharmazeutische Biotechnologie (Bachelor, Master) ■■ Regulatory Affairs (Master)
*vorbehaltlich der Genehmigung des FHR
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IMC FH KREMS // IMC INSIDE
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International Campus Piaristengasse „Das ‚Stammhaus‘ der IMC FH Krems im historischen Altstadtkern der Kremser Innenstadt, bietet uns einen einzigartigen Studienort auf dem neuesten Stand der Technik mit modernster Infrastruktur und persönlicher Atmosphäre. Der International Campus vereint dadurch zugleich Historisches und Modernes. Ein Ort mit Wohlfühlcharakter, an dem man sich wie zu Hause fühlen kann.“ Jasmin Peer, B.A., Studierende Exportorientiertes Management
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PLATZHALTER // IMC FH KREMS
IMC Fachhochschule Krems IMC University of Applied Sciences Krems Piaristengasse 1 A-3500 Krems, Austria www.fh-krems.ac.at
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