Scotland Revival Tour 1984-2014 Eine Zeitreise
Vorwort Jeder hat so seine eigenen Erinnerungen an den ersten Campingurlaub. Im Vergangenen steckt auch viel Sehnsuchtspotential, verklärt doch die Zeit oftmals die Bilder und Erfahrungen an die wir uns erinnern. Wir schreiben das Jahr 1984, als Brigitte und Achim Reinhold, den Zündschlüssel eines mit Campingausrüstung vollgepackten VW-Polo drehen und auf die Reise ins ferne Schottland starten. Für die jungen Camper ein Abenteuer, dass über viel Jahre nachwirkte und der Wunsch dorthin zurückzukehren, nie aus dem Kopf verschwand.
Wie es halt so ist im Leben - die Zeit vergeht, viele andere Ereignisse kommen dazwischen, aber die beiden sind dem Campingleben immer treu geblieben. 30 Jahre später im komfortablen Reisemobil packen die „Campingveteranen“ es an und machen sich auf Spurensuche - die Zeitreise nach Schottland beginnt. Es gibt wenig Reiseländer, in denen sich über die Jahrzehnte so wenig verändert hat, wie in dem Land historischer Burgen, traditioneller Highland Games, wunderschöner Seen und Landschaften, die berühmten Filmen als Kulisse dienten.
Endlich war es soweit: ein VW Polo, vier Tornister, eine selbstgebaute Dachkiste, der Rest der Ausrüstung sowie vier Personen. Wie soll das gehen? Kurzerhand wurde die Rückenlehne der hinteren Sitzbank ausgebaut und die hinten Sitzenden lehnten an den Rucksäcken. Heute würde uns das Auto wahrscheinlich bei einer Kontrolle stillgelegt werden. Nach zwei Tagen Fahrzeit kamen wir an unserem Zielort an. Jetzt konnte die geplante lange AbenteuerWandertour ohne „Zivilisationskontakt“ beginnen. Schnell stellten wir aber fest, dass man in Schottland nicht querfeldein laufen konnte, da es überall Zäune oder Wasserläufe gab, die sich nicht überwinden ließen. So wurde aus der geplanten Wandertour eine Erkundungstour durch die Highlands mit Auto und Zelt. Dabei lernten wir Schottland lieben - wenn da nicht der Regen gewesen wäre. Irgendwie waren wir und unsere Ausrüstung ständig nass. Auch die Zelte jener Zeit hielten die Dauerbewässerung nicht draußen. So beschlossen wir beide: für die nächste Schottlandreise muss ein VW-Bus her, ausgebaut zum Campingmobil. So geschah es dann auch. Ein Jahr später kauften wir einen alten Bus vom Grenzschutz, bauten diesen mit Profilholz im Ikea Stil aus und – fuhren nach Frankreich.
Schottland wir kommen Das war also der Ursprung unserer Campingerfahrung. In der Zwischenzeit hatten wir vier Wohnwagen und heute das vierte Reisemobil. Es sind 30 Jahre vergangen und was soll ich sagen, wir waren bis heute nie mehr in Schottland. Unglaublich aber wahr. Als ich mich dann im vergangenen Jahr mit Hilfe Google Streetview mal in Schottland umsah, fand ich tatsächlich Kameraeinstellungen von Orten wo wir waren, die genau den Bildperspektiven der Fotos aus unserem Album entsprachen. Als ob die Zeit stehen geblieben ist. Da wusste ich jetzt ist es soweit, wir fahren wieder nach Schottland. Alles ist noch vorhanden: die Planungsunterlagen, die Bilder, Ausrüstungsgegenstände, Belege und vieles, vieles mehr. Auch ein Tagebuch, in dem alles festgehalten wurde. So entstand die Idee, die gleiche Tour noch einmal zu fahren und wieder ein Tagebuch zu schreiben. Aber nicht mit dem Zelt sondern mit dem Luxus eines Reisemobils der Firstclass. Tag für Tag vergleichen, die selben Orte besuchen und sehen, was sich verändert hat – und ob wirklich die Zeit stillsteht in Schottland.
Irgendwann Anfang der 80-er Erläutern wir zunächst den Ursprung und die Idee, wie es zu dieser Zeitreise kam. Im Jahr 1984 war ich auf dem "Survival Trip", angehaucht von den Büchern von Rüdiger Nehberg und auch den Abenteurer- und Wildwestfilmen unserer Zeit. Schon als Kind brachte mich stundenlanges Wandern mit den Großeltern der Natur sehr nahe. Sehr früh erkannte ich, dass ich meinen Freiheitsdrang am allerbesten und am günstigsten mit dem Zelt, also beim Camping ausleben konnte. So fand ich mich eines Tages auch auf einer Tour mit einem Schlauchboot auf dem Main zusammen mit meinem besten Freund wieder. Oder bei minus 20° C und geschlossener Schneedecke auf Langlaufskiern durch die Nacht zu rutschend. Auch meine Frau hatte bereits vor mir einige Campingurlaube verbracht und war daher nicht unerfahren, was das Zelten anbelangt. 1984 beschlossen wir dann zu viert, der Bruder meines Freundes Andreas, mein Cousin Frank, meine Frau Brigitte und ich eine Wandertour
mit minimalsten Mitteln zu unternehmen. Also alles was man an Mann/Frau tragen konnte; auch die Lebensmittel u.a. Trockenmilch, Trockenei, Tomatenpulver, Fleischextrakt usw. Aber wo gab es in Europa Gegenden bei denen man nicht immer sofort wieder auf die nächste Zivilistationsansammlung, sprich Dörfer oder Häuser traf – noch dazu in einigermaßen erreichbarer Entfernung? Nach genaueren Untersuchungen der Landkarte fiel unsere Wahl auf Schottland. Dort war es am wenigsten dicht besiedelt. Der Leser vergesse bitte nicht: der eiserne Vorhang zwischen Ost und West war noch zugezogen. Heute würde man sicher noch woanders ursprüngliche Landschaften finden. Eines der entlegensten Fleckchen im Nirgendwo war die „Ortschaft“ Culnagraig, welche wir sofort als Ziel und Ausgangspunkt für unsere Fuß-Tour auserkoren. Gesagt getan, die Reise wurde akribisch vorbereitet. Monate lang wurde geplant, erkundet und zusammengetragen bzw. besorgt.
Fantasie und Wirklichkeit Was im Kopf an Bildern entsteht ist manchmal sehr weit von der Wirklichkeit entfernt. Informationen über abgelegene Gebiete zu beziehen war in den 80-gern fast unmöglich. Da half nur eines: hinfahren und nachschauen. Das die Realität sehr weit von unserer Fantasie entfernt lag war uns bei der Planung nicht bewusst.
Kein Facebookeintrag, kein Blog kann wohl jemals dem Charme eines liebevoll gef체hrten Reisetagebuchs nahe kommen. Das nimmt man doch gerne wieder in die Hand und bl채ttert in Erinnerungen.
Unsere Ausr체stung von damals wirkt gegen die heutigen Camping High-Tech-Materialien wie aus einem Museum der Pionierzeit.
Da wir damals we die Kos ten exa nig Geld hatt e kt durc santer hgerech n, wurden Weise w net. In ichen d Kosten teresie t von der Kalkula ats채chlichen tion nu r wenig ab.
Die Planungen 1984 nahmen Wochen in Anspruch, aber dann ging es endlich los!
04. August 1984: Eine lange Nacht Die Verkehrslage ist ruhig, es regnet. Um 4.25 Uhr erreichen wir Aachen, wo wir 15 Liter Benzin tanken. Am Europaplatz (eine Umgehungsautobahn gab es noch nicht), den wir zweimal umrundeten, hupften doch tatsächlich vier Nackte im Brunnen rum. 4.55 Uhr die Grenze zu Belgien überschritten. Die Autobahn führte vorbei an Brüssel, Gand und Brugges. Der Tag dämmerte und die Crew dämmerte dahin. Selbst Achim hinterm Steuer hat sich schon zwei Streichhölzer unter die Augen geklemmt. Die letzten 80 Kilometer nach Zeebrugge machen ihn hell wach. Um 7.00 Uhr Ziel frühzeitig erreicht. Die Fähre fährt um 10.00 Uhr, Zeit genug zum Frühstücken und den 20 Liter Benzinkanister in den Tank zu schütten. Nach einer kurzen Passkontrolle beginnt dann das Links fahren. Ein Geisterfahrer? Nein Hunderte! Großes Gebrüll und Geschrei. Ab Birmingham wird das Wetter saukalt und regnerisch, wie man es sich für GB vorstellt. Kurz vor Manchester legen wir auf dem Seitenstreifen einen Pausenstopp ein und kochen Tee, Kaffee und eine Suppe. Frisch gestärkt bringen wir noch einige Hundert Kilometer hinter uns. 1. Übernachtung nach 30 Stunden Fahrtzeit. Tagebuch 2014 Wir sind den ganzen Tag gefahren und da hat man viel Zeit zum Nachdenken. Irgendwie sind wir nicht so aufgeregt wie früher. Liegt es an der gewachsenen Lebenserfahrung? Liegt es an den ca. 25.000 km Reisemobil pro Jahr, die dieses Reisen schon zur Routine werden lässt? Oder liegt es am Telefon, das klingelt als ob wir im Büro sind? Wir beschließen, auf einem im ACSI-Führer gelisteten Stellplatz zu fahren - und da bricht die Reiseroutine ab. Stellt Euch vor, mit 8,5 m Länge, 2,35 m Breite, sowie 7,5 t, über englische, mit Hecken gesäumte Seitensträßchen auf z. T. Singleroads bei Dunkelheit an Farmen, Pubs und Villages vorbei nach GPS Koordinaten einen
Die Planungen 1984 nahmen Wochen in Anspruch und man musste sogar außer Haus gehen, um z. B. eine Fähre zu buchen. Dies tat man entweder in einem Reisebüro oder wie wir im Juni 84 beim ADAC. Heute geht das alles selbstverständlich bequem vom Sessel, am besten via Tablet. Mal abgesehen von der Art der Buchung ergibt sich ein weiterer gewaltiger Unterschied: Der Preis. Auf den handschriftlichen Planungen von 1984 sind die Fährpassagen mit Hin- und Rückfahrt mit 718,- DM (entspricht 367,10 €) veranschlagt. Wir zahlen heute für das große Reisemobil mit zwei Personen gerade einmal 129,56 €!!! Insgesamt hatten wir vor 30 Jahren 506,60 DM (258,- € pro) Person für die ganze Reise ausgegeben. Heute hatten wir am Ende der Reise Gesamtkosten von genau 2158,22 €, also mit 1079,11 € pro Person das Vierfache. Nun ja, man muss natürlich die vielen Jahre dazwischen und den Luxus den das Reisemobil der First Class Reihe bietet berücksichtigen.
Stellplatz zu suchen. Die Daten stimmen. Wir stehen um fast 21.00 Uhr mitten in der Pampa auf den im Führer angegebenen Koordinaten. Weit und breit kein Schild oder etwas, das auf einen Stellplatz schließen lässt. Mitten auf der Singleroad also Warnblinker an und bewaffnet mit einer Taschenlampe raus. Irgendwo heulte gespenstisch ein Tier. Ein paar Meter weiter kommt ein gut gelaunter Farmer auf mich zu: „Are you searching the campsite“ fragte er lachend, „of course“ erwiderte ich. Tatsächlich stehen wir mit dem Fahrzeug genau vor einem Gehegetor das die Zufahrt zu einer ca. 30 x 100 Meter großen Wiese bietet. Das ist unser Stellplatz, ganz für uns allein. Und sogar mit einem Wasserhahn, an dem es Trinkwasser gibt. Der Farmer verlangte 6 Pfund im Führer war er mit 7 € angegeben. Einen ruhigeren Stellplatz hatten wir noch nie, was will man mehr. Es sind immer noch 20 Grad draußen und der Himmel ist locker bewölkt, obwohl wenn es tagsüber immer mal wieder geregnet hatte.
05. August 1984: Endlich Schottland Wir übernachten auf einem Parkplatz bei Southwaite und werden morgens um 6.00 Uhr geweckt. Wir kriechen aus den Schlafsäcken, frühstücken und dann geht’s weiter mit Ziel Hadrianswall. Eine verzweifelte Suche beginnt. Der zwischen 122 und 128 n. Chr. auf Anordnung Kaiser Hadrians (76– 138) erbaute römische Wall sollte den Grenzverkehr überwachen und Überfälle, sowie die unkontrollierte Einwanderung schottischer und irischer Stämme auf das Gebiet der Provinz Britannia verhindern. Große Teile der Wallanlage existieren noch heute, vor allem im landschaftlich eindrucksvollsten mittleren Abschnitt, was wir bestätigen können. Unsere Fahrt führt uns weiter Richtung Norden an Gretna Green vorbei nach Glasgow, wo wir Mittagspause machen. Nun beginnt das eigentliche wilde Schottland. Die Route führt uns durchs Ben Nevis Gebiet hinauf nach Fort William. Tagebuch 2014 Nachdem uns die Sonne auf unserer Pferdewiese aufgeweckt hat, wollen wir uns auf die Spuren der Vergangenheit machen. Zum einem auf unsere eigenen von 1984, aber auch auf die der Römer und deren Hadrianswall. Im Tagebuch ist ein Ort vermerkt: „Walltown“, auf der Karte finden wir „Walton“. Wir nehmen an, dass wir uns da verschrieben haben und düsen mit dem Roller zu besagtem Ort. Dort führt zwar ein Wanderpfad entlang des Walls, aber keine Spur von dem Platz an dem wir vor 30 Jahren waren. Es ist wie ein Fluch – wieder eine endlose Suche, fast wie 1984. Bewohner und unsere Campsite-Besitzerin deuten unsere alten Bilder auf „Gilsland und Greenhead“. Bei unserer abendlichen Recherche mit einem kaum funktionierenden Internet finden wir tatsächlich „Greenhead und Walltown“. Also doch kein Schreibfehler. Morgen noch mal mit dem Mobil los und schauen ob wir es finden. Tatsächlich - sogar die gleiche Stelle. Nur das Wetter spielt heute Morgen verrückt und wir haben den üblichen englischen Sprühregen. Trotzdem gelingt uns eine Aufnahme mit fast der gleichen Perspektive.
Unterwegs in den Highlands
In Schottland gibt es ein Gesetz, dass es Grundstückseigentümern erlaubt, den Titel „Lady oder Lord“ zu führen. Wir haben über das Internet (www.higlandtitels.com)ein ganz kleines Stück Land erworben, somit ist es uns durch die Kaufurkunde (einen Notar braucht es hier nicht) erlaubt, diesen Titel zu führen. Theoretisch könnte man sogar Kreditkarten, Führerschein etc. ändern lassen. Das Ganze ist natürlich eine Sache für den guten Zweck. Mit dem Geld wird geholfen, Schottland wieder aufzuforsten, denn die Engländer haben in der Vergangenheit für den Schiffsbau alles abgeholzt. Da waren wir nun auf unserem eigenem Stück Schottland. Natürlich haben wir die Deutsche Flagge gesetzt. An einem Peggy Schraubhering mit Draht befestigt, sollte diese ein paar Jährchen überstehen.
Am Hadrianswall hat sich wenig verändert, sogar die Schafe sind noch da
Hier kommen Harry Potter Fans auf ihre Kosten
Memorial of Glenfinnan Prinz Charles Edward Stuart hisste hier am Montag, den 19. August 1745 seine königliche Standarte und beanspruchte den schottischen und englischen Thron im Namen seines Vaters James Francis Edward Stuart. Dies war der Beginn der Rebellion, die acht Monate später in der Schlacht bei Culloden am 16. April 1746 niedergeschlagen wurde.
06. bis 07. August 1984: Loch an Loch - in den Highlands … nun ist es später Nachmittag und Zeit einen geeigneten Zeltplatz zu suchen. Nach langer Suche bereiten wir am Loch Lochy unser erstes warmes Mal zu. In der Nacht weichte das erste Zelt schon durch und der nächste Tag brachte keine Besserung. Die Wetterlage ist saumäßig bis beschissen. Es ist nicht kalt, aber es regnet immer noch. Deshalb beschließen wir, hier am Loch Lochy noch einen Tag zu bleiben. Jeder beschäftigt sich mit einigen nützlichen Aufgaben: angeln, Backofen bauen und Zubereitung des Abendessens. Es gibt selbst gebackenes Brot und ein köstliches Risotto. Am nächsten Tag sieht es schon viel besser aus. Es ist sonnig und etwas wärmer geworden. Wir beschließen, unseren Weg fortzusetzen und schaffen es nach anfänglichen Schwierigkeiten, das Auto den schmalen steinigen Weg wieder hinaufzufahren. Es geht vorbei an Loch Ness hinauf nach Inverness und dann weiter an unser Ziel, dem Startpunkt unserer Abenteuertour.
Tagebuch 2014 Nach einer Fahrt durch sehr dünn besiedeltes Gebiet machen wir uns auf die Suche nach dem Camp bei Gairlochy am Loch Lochy. Ich habe diesen Platz schon Zuhause auf Googlemaps markiert und über die Satellitenbilder versucht zu lokalisieren. Ich weiß noch genau, wir fuhren ein Stück abseits von der Hauptroute. Damals versuchten wir abgelegene ruhige Camps zu finden, meist am Wasser. In Erinnerung ist mir die Überfahrt über ein Wehr, Damm oder Ähnliches, danach rechts und nach einiger Zeit ein Schotterweg hinunter zum Wasser. Wir finden alles wieder. Brigitte wird fast wahnsinnig, als ich mit dem 7,5 t Reisemobil in die Singletrackroad (neu geteert), versehen mit einem Sackgassenschild einbiege und einen ca. 5 % ansteigenden Berg hoch in den Wald fahre. Am Hang neben uns stehen Neubauten im Wald. Häuser gab es hier vor 30 Jahren noch keine. Es war vielmehr einer der idyllischsten Plätze die wir fanden. Mittlerweile glaube ich auch, dass Brigitte Recht hat: „Hier ist es nicht!“ Zunächst mussten wir den großen Carisma aber umdrehen. Da gerade ein kleiner Auto-
Detaillierte Illustrationen ersetzen in unserem Tagebuch von 84 die heutigen Schnappschüsse mit dem Smartphone
Camp bei Gairlochy am Loch Lochy
Kaum zu glauben was aus so einem abgelegen schönen Fleckchen Erde werden kann
transporter ankam, in den Waldweg einbog und verschwand, sag ich mir „wo der hinfährt, komme ich auch hin“. Also rein und auf einer unbefestigten Kreuzung am Hang im Wald wenden. Unten stehen mehrere Autotransporter und der Fahrer kommt auch schon, um Hilfe anzubieten. Aber ich schaffe das problemlos alleine. Wieder zurück auf der Straße, kommt einige Meter weiter ein Platz auf dem das Peggy Mobil komplett drauf passt. Ich bin mir sicher, dass der Platz hier irgendwo war und wir machen uns zu Fuß auf die Suche. Wir finden einen Platz – irgendwie bekannt, irgendwie auch nicht. Sollten die hier alles weggebaggert haben und dann noch aufgeschüttet? Vermutlich! Auf dem Weg nach oben gehen wir in das Büro der dort ansässigen Autoverwertungsfirma, erklären der netten Chefin dort unser Anliegen und zeigen ihr die alten Bilder. Plötzlich meint sie: „Yes, that the pinetree down there. Come on i´ll have a walk with you!” Wir laufen also auf dem Grundstück runter zum Wasser – und tatsächlich, der Platz liegt vor uns. Die alte Pinie ist abgebrochen, aber an Hand des linken
unteren Astes immer noch gut zu erkennen, dass es sich um ein und den selben Baum handelt. Doch der Rest – einfach nur Horror. Schrott, wohin man sieht. Ein Container, ein Boot, alte Automotoren und Außenborder. Links ein Anlegesteg. Es ist kaum zu glauben, was aus so einem abgelegen schönen Fleckchen Erde werden kann.
07. August 1984: Immer nass - Ullapool … in Inverness machten wir einen Stadtbummel und erledigten wichtige Geschäfte, Bank, Einkaufen usw. Auf einem Geländer sitzend fand das Mittagessen statt. Danach geht es weiter Richtung Ullapool, wo wir unser Ziel schon fast erreicht haben. Hier fahren wir auf einen Campingplatz und stellen unsere noch leicht nassen Zelte auf. Wir verspeisen einen riesigen Topf Grießbrei. Bei der Hafenbesichtigung machten wir die Bekanntschaft eines Seehundes, welchen Brigitte auf den Namen Ulli tauft. Nachdem es wieder die ganze Nacht geregnet hat, kam es nicht gut, dass am Morgen der Platzwart die Zelte schüttelte und meinte, wir müssen nun bezahlen. Am Abend zuvor war niemand da. Jedenfalls beschlossen wir ein paar Planen zu kaufen, um die Zelte besser dicht zu bekommen. Danach ging es weiter zu unserem eigentlich Ziel Culnagraig. 50 km Singleroad ohne Teer liegen vor uns … Tagebuch 2014 Im Gegensatz zu der in 1984 beschriebenen Straße, führt uns der Weg auf einer super ausgebauten zweispurigen Straße hinauf nach Ullapool. Schon von weitem erkennt man den kleinen Hafenort. Die Ausschilderung zum Broomfield Holyday Park gibt es noch und
so stehen wir davor. Wieder verschlossene Schranken, also der Plan, dort zu entsorgen und in der Stadt zu bleiben, scheitert in diesem Moment. Begehbar ist allerdings die Campwiese, die inzwischen auch stromversorgte Plätze anbietet. Ansonsten hat sich nichts verändert. Nach einigem hin und her finden wir auch die Stelle unseres früheren Camps und machen unsere Aufnahmen. Dann sehen wir einen alten Mann vom Strand her über das Areal laufen. Ich spreche ihn an und zeige im die Quittung von 1984 und erzähle von unserer Tour. Tatsächlich haben wir James Nash, den Besitzer dieses Platzes vor uns, also den Mann, der uns vor 30 Jahren früh morgens wach und nass geschüttelt hatte. Auch er glaubt es kaum. Wir bekommen eine Empfehlung für die besten Fish&Chips und fahren dann 3 Meilen weiter zu einem angeblichen offenen Platz. Aber auch dieser ist bereits zu. Eine Deutsche, welche mit ihrem schottischen Ehemann gerade ihren Saisoncaravan abholen will, erzählt uns, dass noch 2 Tage die Möglichkeit besteht hier zu stehen und wir sollen ruhig rein fahren. Die sehen das nicht so eng, morgen kommt jemand zum Kassieren. Allerdings wird der sich schwer tun, den 7,5 Tonner auf seinen E&P Hydraulik Stützen zu schütteln!
Campingplatzrechnung 1984 und heute
Hier hat sich nichts verändert – Camping in Ullapool
Zufälle gibt es: in Ullapool treffen wir James Nash, den Besitzer des Broomfield Holyday Park. Das ist genau der Mann, der vor 30 Jahren früh morgens unsere Zelte und damit uns wach geschüttelt hatte.
08. August 1984: Am Ziel – und doch nicht Nach 50 km Singleroad ohne Teer stehen wir am geplanten Zielort unserer Reise: der Ort ‚Culnagraig’, bestehend aus ganzen drei Häusern. Hier hatten wir eigentlich vor, unser Auto an der Polizeistation abzustellen und zu Fuß zu gehen. Doch der Sumpf und die Campingverbotsschilder machten dies unmöglich. Mit der Wildnis war’s wohl nichts. Ein richtiger Reinfall. Hier können wir nicht bleiben. Laut Reiseführer ist die Straße entlang dem Loch Assynt die schönste Panoramastraße von ganz Schottland. Nach stundenlangem Suchen haben wir einen Übernachtungsplatz in nur 20 Meter Entfernung von der Straße gefunden. Mittlerweile ist ein Sturm aufgezogen, der droht, uns fort zu blasen. Die Leichtzelte flattern im Wind wie Fahnen. Mit der gekauften Folie und den Astronautendecken werden in zwei Stunden die Zelte einigermaßen wasserdicht gemacht. Jetzt gibt’s noch Nudeln mit Fleischsoße. Während Brigitte das Geschirr im Loch Assynt abwäscht, sitzt Achim mit Schüttelfrost im Auto. Bei tosendem Wind und Regen gehen wir dann in unsere Zelte. Die schrecklichste Nacht im ganzen Urlaub bricht an. Wir schlafen wie die Kaninchen mit einem offenen Auge. Die Planen rütteln, der Sturm tobt. Das ist die Hölle auf Erden. Plötzlich ist es still. Nach drei Stunden tiefen Schlaf wecken uns die ersten Sonnenstrahlen. Ein herrlich warmer Tag liegt vor uns. Wir trocknen erst einmal unsere Sachen und eigentlich könnten wir noch einen Waschtag einlegen. Am Loch wurde dann Kultur gemacht. Sogar die Haare wurden wieder einmal gewaschen. So gammeln wir dann ein wenig in der Sonne herum und jeder tut das, was er für richtig hält. Nachdem die Klamotten alle wieder trocken sind, werden sie im Auto verstaut. Wir brechen auf nach Hopemann. Tagebuch 2014 Wir freuen uns, dass an der Stelle wo wir damals das Camp hatten, heute eine Parkbucht ist und wir somit bis auf 5 m genau auf dem Platz stehen konnten wie 1984. Die Stimmung durch Licht, Wetter und Wind ist durch die alte Ruine genau so gespenstisch wie damals. Es ist saukalt und extrem windig. Na ja, im Gegensatz zu
Hier ist die Zeit stehen geblieben. Genau die gleiche Perspektive fand ich auch in Google Streetview.
Hat sich bis heute nicht verändert: die drei kleinen Häuser von Culnagraig
damals wollig warm mit unserer Alde Warmwasserheizung. Ich bin doch froh, nicht in ein Zelt gehen zu müssen. Um 1.17 Uhr schrecke ich auf. Das schwere Fahrzeug schüttelt auf seinen Stützen hin und her. Es schlingert, wie ein Boot auf dem Meer. Die Böen knallten gegen den Wagen und ich beginne wirklich darüber nachzudenken, ob die Dachluken diesen Winddruck aushalten. Oder was macht die SAT-Schüssel. Sie ist zwar eingefahren, aber irgendwie scheint sie dennoch zu klappern. Ich kann nicht mehr schlafen, stehe auf, lese ein Fachmagazin, schenke mir einen Ramazotti ein und wünsche mir, dass diese Nacht bald zu Ende ist. Hier steht Technik gegen Naturgewalt. Letztendlich gewinnt die Technik. Am Diese N Morgen findet Brigitte mit dem Handy eine otiz wo llten w Abente ir 1984 uer Internet Meldung, dass das Sturmtief Katrin mit vor uns hinterle tour bei einer erer gen Polizeis Böen zwischen 126 und 185 km/h besonders die tation Highlands getroffen hatte. Jetzt ist alles klar, warum wir diese Nacht trotz des teuren Untersatzes als noch schlimmer empfinden, als die Nacht vor 30 Jahren. Auf dem Rückweg von Culnagraig stellen wir fest, dass der Weg nach Lochinver den wir 1984 eingeschlagen hatten, jetzt für Fahrzeuge ab 7 m gesperrt ist. So müssen wir diesen Teil der damaligen Route in Gegenrichtung fahren und das Teilstück bis Boralan vorziehen.
09. August 1984: Camp Borralan Auf unserer Karte ist in Elphin eine Post eingezeichnet. Frank und Andreas benötigen unbedingt Briefmarken. So machen wir uns zu Fuß auf, um die in einem Kilometer entfernte Poststation zu erreichen. Wir laufen und laufen, aber nichts. Wir fragen auf einer nahegelegenen Farm einen dort sitzenden Schotten. Der fängt an zu lachen und erklärt: „The post office? There was a post office 5 years ago!“ Also seit 5 Jahren gibt es so etwas nicht mehr. Ein richtiger Reinfall. Zurück zum Auto und die nächste Frage – wo campen wir heute Nacht? Wir schauen mal auf unserer Wanderkarte. Da fällt uns ein grüner Fleck auf. Ja, tatsächlich Wald. Nichts wie hin: heut Nacht schlafen wir im Wald. Das Stichwort heißt BenMore-Lodge. Als diese in Sicht ist, suchen wir den Wald vergeblich. Das ganze ist nämlich nur ein Gebiet, das aufgeforstet werden soll. Aber die Bäume sind gerade erst einmal 30 cm hoch. Also fahren wir zurück zum Loch Borralan, wo wir schon einen schönen Platz gesehen haben. Hier ist das Ufer einigermaßen befahrbar. Als wir ankommen, bricht gerade eine schottische Familie ihr Picknick ab. Sie zeigen uns zwei schöne Forellen und erklären uns, wo sie sie geangelt haben. Frank macht sich sofort auf den Weg.
Auch heute noch alles wie vor 30 Jahren – außer dem Ruderboot
Tagebuch 2014 Der Platz in Borrolan war in Streetview leicht zu finden, da Frank damals vom Berg aus das Camp aufgenommen hatte. Auch in der Realität ist es fast eine Leichtigkeit, die Örtlichkeit wieder zu finden. Allerdings war mir klar, dass ich mit dem schweren Wagen nicht auf unsere alte Zeltwiese fahren werden kann. Außerdem ist heute ein Tor in der Zufahrt. So halten wir auf der Ausweichstelle an und schießen unsere Bilder. Alles noch da, außer das Ruderboot und wenn man die Bildperspektiven richtig vergleicht, gibt es heute jede Menge Wald. Die Wanderung zu den Wasserfällen sparen wir uns auf Grund des nun regnerischen Wetters.
Ein Ausleger des Sturmtiefs Katrin trifft John o´Groats, am nordöstlichten Punkt von Großbritannien
An diesem Punkt verlassen wir einmal die Route von 1984 und fahren zum nördlichsten Punkt Schottlands, dem John o´Groats House. Damals hatten wir kein Geld für eine weitere Tankfüllung, aber daran soll es heute nicht scheitern. Die kleinere Abteilung des Tiefs Katrin hat uns erreicht und es gießt wie aus Eimern. Am letzten Haus UK´s wollen wir natürlich ein paar Bilder machen. An der Hafenmauer gischten die Wellen 20 m hoch. Wir sind binnen von Minuten bis auf die Haut durchgeweicht. Im Strandlokal trinken wir einen Cappuccino und setzen dieses, durchnässt wie wir sind, unter Wasser. Immerhin haben wir einen Platz direkt neben dem Kaminofen. Zurück im Reisemobil ziehen wir uns erst einmal um. Jetzt erinnert es wieder total an 1984 – nur hängt die Wäsche nicht auf Leinen zwischen den Zelten, sondern ist überall im Mobil verteilt.
Parkbuch am Loch Assynt Das hatten wir noch nie: zwar etwas zugig aber schรถn. Camping in einem Steinbruch bei Hopeman
Waschtag im Camp Loch Assynt
Damals campten wir noch auf einer Wiese zwischen Brorra und Golspie. Heute ist der Weg durch einen Weidezaun versperrt.
11. August 1984: Campingroutine Brigitte und ich gingen abends am Stand in Richtung Dumrobin Castel spazieren, während unsere Freunde versuchten Kaninchenfallen zu bauen. Morgens beschlossen wir dann, nach Inverness zu fahren, um in ein Schwimmbad zu gehen und endlich mal richtig zu duschen. Bislang gab es ja nur Outdoorhygiene am See. Seit Ullapool hatten wir aber keine Dusche mehr gesehen. Die Einheimischen haben uns etwas seltsam angeschaut, als wir da mit Shampoo und Seife zur Sache gingen. Scheinbar war das nicht üblich, dass jemand sich so gründlich wusch. Danach lassen wir noch in einer VW-Werkstatt eine Felge kontrollieren, die durch ein Schlagloch etwas eingedellt war. Nach dem wir gewartet hatten bis die Jungs von der Mittagspause zurückkamen, sah sich ein Monteur die Sache an, schnappte sich einen Hammer und drosch einfach mal darauf ein. Erst ohne großen Erfolg, dann kommt der Kollege: etwas stärker, größerer Hammer, zack-bumm und die Felge war wieder rund. In der Nähe von Hopeman campen wir in einem Steinbruch. Das hatten wir noch nie. Ist zwar etwas zugig, aber schön. Nach einem Ham&Eggs Frühstück ging es dann weiter durch eine Gegend voller Whiskey Destillerien in Richtung Perth und Edinburgh.
Tagebuch 2014
Ein einsam gelegener Waldparkplatz, gerade richtig um den Abend nach einem ausgiebigen Besuch einer Whiskey Destillerie ausklingen zu lassen
Heiß Duschen ist in unserem komfortablen Mobil ja kein Problem und das ist auch gut so. Wir holen unseren Roller mit Hilfe des Linnepe Smart Rack aus der Garage und machen uns auf die Suche nach dem Schwimmbad von damals. Bei einem Besuch im Touristikbüro erfahren wir, dass es leider vor ca. 18 Jahren abgerissen wurde. Schade, vielleicht wäre ich der Gaudi halber noch einmal rein gegangen. Den schönen, sonnig angenehmen Herbsttag lassen wir bei einem Abendessen in der Stadt ausklingen. Was wir vor 30 Jahren nicht wussten ist, dass wir fast den kompletten „Whisky Trail“ entlang gefahren sind. Heute um diese Erkenntnis reicher, brechen wir zu einer Tour bei „Glenfidich“ auf. Sicherlich ist diese Whiskey-Marke einer der bekanntesten schottischen überhaupt. Nachdem der Alkoholpegel am Ende der Besichtigungstour die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigt, kommt uns ein einsam gelegener Waldparkplatz gerade richtig, um den Abend ausklingen zu lassen. Da wir fast immer autark stehen, sind wir froh, dass bei diesen schlechten Wetterverhältnissen unsere Efoy Brennstoffzelle das Absinken der Batteriespannung verhindert und wir immer genug Strom haben.
Schon damals hatten wir ein gutes Gespür für schöne Ecken. 1984 zelteten wir einfach an einem See. Heute befindet sich die gleiche Stelle innerhalb eines Campingplatzes.
In 30 Jahren hat sich nicht nur in Schottland einiges verändert. Camping ist für uns immer noch die schönste Urlaubsform, aber der Komfort unterwegs hat jetzt eine ganz andere Dimension.
Campingurlaub mit der einfachsten Ausrüstung. Da unser Platz begrenzt war, stellten wir genaue Listen zusammen, was mitgenommen werden sollte – und durfte.
Tagebuch 2014 Heute wollen und müssen wir die Highlands verlassen. Nach dem wir wie 1984 bergauf, bergab an Skigebieten vorbeifahren, kommen wir plötzlich an eine Brücke, die nicht für lange Fahrzeuge geeignet ist. Vor uns überquert ein Reisebus die Brücke. Der hat extra seine Passagiere aussteigen lassen, damit er besser aus den Federn kommt. Gut, wenn der drüber kommt, dann wir auch. Luftfeder hinten aufpumpen und mit Gefühl drüber. Viel Platz ist unter dem Fahrzeug bestimmt nicht mehr. Die im alten Tagebuch beschriebene Forth Bridge ist heute gebührenfrei und wird wohl demnächst gegen ein neues Bauwerk ersetzt werden.
14. August 1984: Am Ende der Reise … Abfahrt in Richtung Perth und Edinburgh etwa um 10.30 Uhr. An Skigebieten vorbei fahren wir bergauf bergab. Kurz vor Edinburgh geht es über die gewaltige Forth Bridge neben dieser sich eine zweite Brücke, wahrscheinlich für die Eisenbahn gedacht, befindet. Am Ende der Forth Bridge, müssen wir für die Überfahrt 30 Pence bezahlen. Das kann ja unser Kasse gerade noch verkraften. Auf der Küstenstraße in Richtung Dunbar finden wir in der Nähe von einem kleinen See mit Schwänen und Enten einen Zeltplatz. … das Wetter wird immer schlechter, deswegen fahren wir weiter nach London und nach einem kurzen Aufenthalt dann wieder zurück nach Deutschland.
Den Platz am See in Dunbar finden wir tatsächlich wieder. Allerdings liegt er mittlerweile innerhalb eines Campingplatzes. Da sieht man mal, was für ein gutes Gespür für schöne Ecken wir damals hatten. Nachdem wir ja 1984 so abgesoffen sind in Schottland, flüchteten wir nach London. Genau wie 1984 führt unsere weitere Route deshalb über London zurück an die Fähre.
Seit 8.30 Uhr stehen wir am F채hrterminal und warten auf das Einschiffen. Als wir wieder zu Hause sind, haben wir 5728 km zur체ckgelegt.
In London übernachten wir auf dem gleichen Platz wie 1984. Die nette Frau an der Rezeption konnte es gar nicht glauben, als wir ihr die Rechnung von 84 zeigten.
Auf dem Weg nach Hause lassen wir die Reise noch einmal an uns vorbeiziehen. Bis auf die Route, kann man eigentlich die beiden Reisen nicht wirklich vergleichen. Das eine war 1984 richtig, gut und günstig – einfach abenteuerlich. Wir werden das Erlebte bestimmt nie missen wollen, aber heute ziehen wir eindeutig das bequeme Leben im Mobil vor. Früher musste nach langer Platzsuche immer erst das Camp errichtet werden, heute hält man an, wo ein Stellplatz ist. Die Schüssel findet auch am Ende der Ausleuchtzone alle Programme und statt erst Lagerfeuer zu machen, dreht man den Dometic Backofen an. 1984 haben wir aus Trockenpulver-Produkten mehr oder weniger Genießbares produziert, jetzt konnte man sich der in England vielerorts angebotenen vorgefertigten frischen Waren bedienen und herrliches Chickencurry oder allerlei andere Köstlichkeiten zubereiten. Oder einfach auch mal zum Essen gehen, was damals auf Grund Geldmangels und knapper Reisekasse nicht möglich war.
Wir haben alle alten Plätze, bis auf einen, wieder gefunden. Er war im Steinbruch und da wurde halt in dreißig Jahren einiges abgebaut. Alle anderen waren zum großen Teil unverändert. Ja, selbst der Campingplatz in Ullapool hatte eigentlich nur Stromanschlüsse bekommen. Die größte Veränderung waren die Straßen. Wir haben keine Schotterpiste mehr fahren müssen und auch die Single Trackroads sind sehr zurückgegangen. Oft sieht man noch die eine oder andere alte Steinbrücke neben den neuen Brücken und geraden Straßen. Unser Fazit: „Ja, ein klein wenig ist die Zeit stehen geblieben in den Highlands.“ Aber genau das ist es ja, was die Faszination der Natur dort ausmacht. Und wie bei einem guten Single Malt kommen wir zu dem Schluss – die Zeit macht erst den Genuss.
Bilder und Text: Brigitte und Achim Reinhold
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