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zeugt», erklärt der im Fricktal in der Nähe zur Grenze Deutschlands lebende Berner bestimmt.
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«Da wird es mir nie langweilig»
«Schwankungen gehören übrigens auch zu unserem Geschäft. So sind die Bestelleingänge unserer Kunden so variabel – ja manchmal gar so sprunghaft – wie kaum je zuvor», erklärt Reto Maurer, der die operative Leitung der komplett der Migros respektive der Micarna gehörenden Mérat AG seit Januar 2020 inne hat und wegen des pandemiebedingten Lockdowns im März 2020 nach nur acht Wochen im Amt mit einer enormen Umsatzeinbusse klarkommen musste. «Wir verloren von einem Tag auf den anderen um die 80 Prozent. Die Schliessung sämtlicher Restaurants war heftig und brachte uns damals alle an unsere Grenzen», erinnert sich Reto Maurer. Mittlerweile seien die Schwankungen für das zu den grössten Schweizer Gastronomie-Lieferanten zählende Unternehmen verständlicherweise weniger extrem. «Doch sie sind wie zuvor er- wähnt heftiger als vor der Pandemie. Gastronomiebetriebe und Kantinen können die Anzahl ihrer Kundinnen und Kunden genauso wie Restaurants heutzutage weniger gut kalkulieren.» Als Gründe sieht Reto Maurer kurzfristig geplante und entsprechend unregelmässig bezogene Arbeitstage der im Homeoffice tätigen Bevölkerung. «Das ergibt enorme Wellenbewegungen. Diese gibt es auch bei den Restaurantbesuchen. Auswärts essen gehen ist ein weniger sicherer Wert als auch schon.» Reto Maurer ortet hierfür auch Netflix und Co. sowie die Teuerung als mögliche Gründe. «Zudem kämpfen viele Gastronomiebetriebe mit Personalengpässen. Teilweise müssen sie deswegen ihre Öffnungszeiten verkürzen. Entsprechend weniger Esswaren bestellen sie.» Für Reto Maurer sind solche Unabwägbarkeiten und Veränderungen keine Bedrohungen: «Ich sehe beide Faktoren stets als Chance und versuche mit meiner Crew, die bestmöglichen Lösungen zu finden. «Es ist wie im Eishockey: Die Spieler und die Coaches des SCB beispielsweise stehen auch immer wieder vor neu- en Situationen und müssen strategische und taktische Antworten finden. Manchmal innert kürzester Zeit. Ich mag solche dynamische Systeme und Situationen. Da wird es mir ganz sicher nie langweilig. Erlauben Sie mir diese Prise Ironie», hebt Reto Maurer hervor.
Das Problem mit den Erfahrungswerten und der Marge
Erschwerend kommt hinzu, dass die Mérat AG – wie in der Branche üblich – bei ihren Lieferanten einkauft, ehe sie von ihren Kunden die Bestellungen erhält. «Wir arbeiten mit Erfahrungswerten. Leider sind diese aus obigen Gründen ungenauer denn je», ergänzt Reto Maurer. Vereinfachend ist für Reto Maurer und dessen Crew dafür die Tatsache, dass die Mérat AG Fleisch und Geflügel vom Mutterhaus, der Micarna, beziehen kann. Die Micarna beliefert auch den Detailhandel und bezieht ihre Produkte deshalb von enorm vielen Produzenten. «Ihr Volumen an Produkten ist um ein Vielfaches grösser, als wir benötigen. Entsprechend flexibel
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Weiter bereiten auch der in allen Landesteilen der Schweiz tätigen Mérat AG die steigenden Preise Sorgen: «Wir können sie schlicht nicht an unsere Kunden weitergeben und einfach teurer werden. Viele Gastrobetriebe – vor allem die Restaurants – sind viel zu preissensibel – vor allem wegen den Endkunden, die auf Teuerungen sehr stark reagieren», erläutert Reto Maurer und beklagt sich dabei über die deshalb immer kleiner werdende Marge. Seinen Optimismus hat er deswegen noch längst nicht verloren: «Wir gehören in unserer Branche zu den wichtigsten Akteuren der Schweiz. Vor allem auch in den Ballungsräumen. Langfristig wollen wir stark wachsen. Insbesondere in den Tourismusregionen.» Dabei setzt Reto Maurer vor allem auch auf die Tatsache, dass die Mérat AG stets vorzügliche Produkte liefert und ein entsprechend gutes Renommée geniesst. «Dies in allen Qualitätsklassen.»
«Ideales Zusammenspiel mit dem SCB und der Sportgastro AG»
Diesbezüglich nennt Reto Maurer die Sportgastro AG als Beispiel. «Wir liefern in das ‹The BEEF Steakhouse & Bar› in der Berner Altstadt und hier
Drei Fragen, drei Antworten
Welches war Ihr bisher schönstes SCB-Erlebnis?
Das Spiel gegen die ZSC Lions am 4. März 2023. Ich war in der IMS-Loge, als sich der SCB für die Pre-Playoffs qualifizieren konnte. Es war eines der besten Spiele des SCB in dieser Saison. Vor allem das erste Drittel war meiner Meinung nach sehr gut. Ich spürte, wie viel Kraft und Können eigentlich in den Mutzen steckt. Das war beflügelnd und begeisternd.
Welches sind Ihre Lieblings-Akteure des SCB? Auf und/oder neben dem Eis?
Neben dem Eis pflege ich natürlich mit dem COO Rolf Bachmann und den beiden Co- Geschäftsführern der Sportgastro AG, Sven Rindlisbacher und Pascal Gigandet, immer wieder einen sehr guten Austausch. Ich mag alle auch als Persönlichkeiten. Auf dem Eis mag ich vor allem auch Colin Gerber und Sven Bärtschi. Beide durfte ich bereits persönlich kennenlernen. Deswegen ist meine Wahl also auch hier persönlich eingefärbt und bezieht sich nicht nur auf das reine Können als Eishockeyprofis ... Da hat der SCB natürlich noch viele weitere Extrakönner.
Was wünschen Sie dem SCB in den kommenden Jahren?
Ich wünsche den Mutzen, dass die Mannschaft künftig weniger Ausfälle hat wegen Verletzungen. Dies wird ein Faktor sein, damit der SCB wieder die nötige Stabilität findet, um auf die Erfolgsstrasse zurückkehren zu können. Zudem wünsche ich den Mutzen viel Abgeklärtheit und auch das notwendige Wettkampfglück. Wir von der Mérat AG jedenfalls drücken dem SCB auch in der kommenden Saison fest die Daumen! Es kommt gut.
in das ‹Swiss Black Angus Grill› in der PostFinance Arena verständlicherweise die besonders hochwertigen Produkte. In das Arena Restaurant wiederum preisgünstigere. Aber die Qualität stimmt überall.» Das Zusammenspiel mit den Betrieben der Sportgastro AG stuft Reto Maurer als ideal ein: «Wir schätzen die Zusammenarbeit sehr und sind vor allem happy, dass es die beiden Co- Geschäftsführer Sven Rindlisbacher und Pascal Gigandet sowie deren Crew genauso sehen.» Dass die Sportgastro AG für besonders hochwertige Stücke direkt mit fünf regionalen Bauernbetrieben arbeitet und die edlen Black Angus «Cuts» in der Berner Metzgerei der Mérat AG zubereiten lässt, findet Reto Maurer besonders beachtenswert. Auch der exklusiv in den Sportgastro-Betrieben verkaufte Mérat-Klassiker «Bärenzipfel» erwähnt er mit Nachdruck. «Wir sind stolz, dürfen wir ihn weiterhin liefern. Und klar ist auch: Das Rezept bleibt geheim.» Das Engagement beim SCB ist für ihn und die weiteren Mitglieder der MératFührung aus weiteren Gründen wichtig: «Unser Unternehmen ist aus der legendären Berner Metzgerei Mérat entstanden. Der Unternehmensgründer lebt noch. Mit dem Engagement beim SCB betonen wir unsere Wurzel, unseren Ursprung. Und der SCB gehört zur Berner DNA, das ist klar.» Hinzu kommen die Geschäftskontakte im grossen SCB-Netzwerk: «Es ist enorm inspirierend, wie viele spannende Unternehmerinnen und Unternehmer wir an Sponsoring-Anlässen bereits kennenlernen durften. Von ihnen haben wir viel gelernt. Denn zahlreiche Probleme und Sorgen wie beispielsweise die erwähnten betreffend der Marge oder im Einkauf teilen wir ja mit anderen Branchen und deren Protagonisten», hebt Reto Maurer hervor. Dabei ergänzt er, dass der Verkaufsgedanke beim SCBNetworking für Mérat «klar nicht im Vordergrund» stehe.
Sieben Jahre Vollzeit zu Hause
Aktuell führt Reto Maurer bei der Mérat AG um die 180 Mitarbeitende. Vor dem Schritt zum CEO war er Key Account-Manager und später Marketing- und Verkaufsleiter; zuvor führte er den Basler Standort des Unternehmens. Dabei folgte er den Spuren und dem Ruf seines ehemaligen Chefs, mit dem er einst bei einem anderen grossen Fleisch- Spezialisten gearbeitet hatte. «Den Basler Standort – er ist einer der kleinsten von Mérat – half ich zunächst in einem 30 Prozent Pensum als Berater mitaufzubauen. Doch wir hatten das Volumen und die Marktchance unterschätzt. Bald arbeitete ich 60 Prozent – später war es ein Vollzeitpensum; mindestens», hebt Reto Maurer hervor. «Plötzlich führte ich 35 Mitarbeitende, doch zuvor wollte und konnte ich nicht Vollzeit arbeiten, ich schaute mehrmals pro Woche zu unseren Kindern. Immer dann, wenn meine Frau arbeitete», erinnert sich der Gastronomie- Spezialist. Dies war im Jahr 2013 zugleich der Endpunkt einer sehr schönen und wertvollen privaten Erfahrung von Reto Maurer: «Ich begleitete als Hausmann unsere Kinder vom BébéAlter bis und mit Kindergarten. Das war erfüllend und auch herausfordernd.» Reto Maurer baute in dieser Zeit einen Teil des eigenen Hauses um und gründete mit der «Cucineria» eine kleine private Kochschule. «Diese werde ich wohl frühestens nach meiner Pensionierung wiedereröffnen können», erklärt der 51- Jährige mit einem Augenzwinkern.
Freiräume, Vertrauen und Erfolg
Die Arbeit im Team ist für Reto Maurer zentral: «Wir haben genau gleich wie der SCB oder andere ambitionierte Mannschaften als Team nur Erfolg, wenn jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter die Aufgaben optimal erfüllt. Dies gelingt meiner Meinung nach am besten, wenn wir alle auf Augenhöhe miteinander arbeiten», betont der Mérat-CEO. «Flache oder gar keine Hierarchien sind auch in unserer Branche ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg. Führen kann ich auch als Teamplayer, als ‹primus inter pares›», ergänzt Reto Maurer mit dem Hinweis zum Schweizer Bundesrat. Persönlich mag er Freiräume – diese gewährt er auch seinen Angestellten: «Am Schluss zählt das Resultat respektive der Erfolg – wie wir den Weg finden, bleibt uns überlassen.»