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Körperkult mit Geschichte Individualismus, der unter die Haut geht
Viele Lädchen verschwinden aus Innenstädten und werden von Tattoo-Studios aufgefüllt. Giada Ilardo hat für ihre Studios einen anderen Weg gewählt. In der Dimension grosser Flagstores zeigt sie, welchen Stellenwert ein edles Körperstyling inzwischen erreicht hat. Consumo sprach mit Basil Flachsmann, CVO von Giahi in Zürich über Hintergründe von Tattoos.
Consumo: Was bewegt Menschen, sich für die Ewigkeit «quälen» zu lassen und machen Tattoo süchtig?
Basil: Es gibt viele Gründe, sich tätowieren zu lassen, meist geht es dabei um persönliche Individualisierung. Oder darum, mit Tätowierungen Traumas zu verarbeiten, sozusagen die Lebensgeschichten auf dem Körper zu visualisieren. Vielfach sind es Erinnerungen, die man festhalten möchte. Das erklärt auch, weshalb Viele sich weitere Tattoos stechen lassen. Sie machen neue Erfahrungen, die sie ergänzen wollen. Ich selbst kenne keine Studie darüber, dass Tattoos süchtig machen.
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Consumo: Der älteren Generation fehlt oft das Verständnis für Tätowierungen. Welche Erfahrungen hast Du mit Vorbehalten gemacht?
Basil: In unserem Bereich, dem Fine Art*, werden Tattoos als Kunstwerke definiert. Die Entwicklung, was heute möglich ist, fasziniert auch ältere Leute. Wir haben jede Woche Kund:innen, die sich mit über 80 das erste Tattoo stechen lassen.
Consumo: Als Fine Art Künstler siehst Du sicherlich oft schreckliche Tätowierungen, was machst Du dann?
Basil: Davon sehe ich leider sehr viele. Wir versuchen immer was zu machen, aber da wir auf dieses Filigrane spezialisiert sind, ist das schwierig. Wir umschmücken daher, machen mehr dazu, so dass das Alte ein bisschen in Vergessenheit gerät und das Neue eher hervorsticht. Dann ist das Alte am Ende Teil einer schönen Kombination.
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Herzlichen Dank für das Interview!