INDIEKINO BERLIN Magazin #23, Februar 2016

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D MUSTANG Mädchen und Freiheit D SPOTLIGHT Systematisches Wegschauen D DER KUAFÖR AUS DER K ­ EUPSTRASSE Folgen eines Anschlags D ALS WIR DIE ZUKUNFT WAREN Sieben Ost-Filmer erzählen D NICHTS PASSIERT ­Konsequent in den Abgrund D COLONIA DIGNIDAD Flucht aus den Fängen der Foltersekte D LICHTES MEER Aufbrechen ohne ­Zurückzukehren D 69 TAGE HOFFNUNG Spektakuläre Rettungsaktion D ABOVE AND BELOW Mars und Abwasserkanal PROJEKT A Anarchistische Initiativen in Europa D SUFFRAGETTE Radikal für das Wahlrecht D DAS WETTER IN ­GESCHLOSSENEN RÄUMEN Trinken im Hotel D FREUNDE FÜRS LEBEN Abschied mit Hund

MAGAZIN DER UNABHÄNGIGEN BERLINER LICHTSPIELHÄUSER

D 23 D FEBRUAR 2016

indiekinoBERL

COLONIA DIGNIDAD – START AM 18.2.2016


gOldeN glObe®

Oscar® NOmiNieruNg

NOmiNieruNg

2016

2 016

Ab 25. FebruAr im Kino /mustang.derfilm

„Überwältigend“ New YOrk Times

www.mustang.weltkino.de

„Hinreissend“ der Tagesspiegel

„grossartig“

Hamburger abeNdblaTT


DIE INDIEKINOS D ACUD KINO D B-WARE!LADENKINO D BALI KINO D ­ ­BROTFABRIKKINO BERLIN D BUNDES­PLATZ KINO D CITY KINO WEDDING D EISZEIT KINO D EVA-LICHTSPIELE D FILMKUNST66 D FILMRAUSCHPALAST D FSK-KINO AM ORANIENPLATZ D HACKESCHE HÖFE KINO D IL KINO D SPUTNIK KINO AM SÜDSTERN D TILSITER ­LICHTSPIELE D UNION FILMTHEATER D XENON KINO D Z-INEMA D ZUKUNFT D FLK FRIEDRICHSHAGEN D FLK HASENHEIDE D FLK INSEL D FLK POMPEJI D FLK „UMSONST & DRAU­S­ SEN“ IM FILMRAUSCHPALAST D OPEN AIR KINO IM FMP1

EDITORIAL Der Zirkus ist in der Stadt. In Berlin dreht sich im Februar fast alles um die Berlinale. In den Indies Acud Kino, Il Kino und Union Filmtheater Friedrichshagen ist sie in Form von „Berlinale Goes Kiez“ zu Gast, im City Kino Wedding bietet das von Dieter Kosslick heißgeliebte „Kulinarische Kino“ Sterneküche zu Foodie-Filmen und in den Hackesche Höfe Kinos ruft die „Woche der Kritik“ mit gewagten Thesen und ausgefallenen Filmen zur Diskussion auf. Auch wir fallen natürlich auf dem Festival herum. Aktuelle Eindrücke, Empfehlungen und ad hoc Filmbesprechungen gibt es ab dem 11.2. unter www.indiekino.de. Was viele nicht wissen: es gibt ein Kinoleben neben der Berlinale. Die Filmreihe „Best Actress“ im Bundesplatz Kino kann es durchaus mit der diesjährigen Retrospektive aufnehmen. Das City Kino lädt zur langen Oscar-Filmnacht ein. Brotfabrik-Kino, Il Kino und Sputnik ziehen ihre regulären Sonderveranstaltungen durch. Auch filmisch ist einiges geboten: So starten direkt im Anschluss an die große Sause die beiden Wettbewerbsfilme HAIL, CAESAR! von den Coen-Brüdern und MIDNIGHT SPECIAL von Jeff Nichols (SHOTGUN STORIES, TAKE SHELTER), auf den wir als Genre-Fans ganz besonders gespannt sind. Empfehlen können wir auch den energiegeladenen Debütfilm der franco-türkischen Regisseurin Deniz Gamze Ergüven MUSTANG und den fantastisch aussehenden Dokumentarfilm ABOVE AND BELOW, der Menschen trifft, die sich ein Leben außerhalb der Gesellschaft in der Wüste oder unter der Erde eingerichtet haben. Statt erkältet am Potsdamer Platz in der Schlange zu stehen, ist es also durchaus möglich, entspannt mit einer Tasse Tee und ein paar Gleichgesinnten in den kuscheligsten Kinos der Stadt den feuchtkaltesten Wintermonat des Jahres zu überstehen. Nur mal so. Viel Spaß beim Lesen und viel Spaß im Kino, Eure INDIEKINO BERLIN Redaktion Die Märzausgabe von INDIEKINO BERLIN erscheint am 3.3.2016

DEVID STRIESOW MAREN EGGERT ANNINA WALT

LOTTE BECKER

ER WILL RUHE. UM JEDEN PREIS. ab

11. Februar im Kino

Ein Film von MICHA LEWINSKY WWW.FACEBOOK.COM/NICHTSPASSIERT


INDIEINHALT

Feuer bewahren, nicht Asche anbeten

06 MAGAZIN

NEU IM FEBRUAR

08 MÄDCHEN UND FREIHEIT: MUSTANG

12 11 21 16 15 15 18 21

16 FLUCHT AUS DEN FÄNGEN DER FOLTERSEKTE: COLONIA DIGNIDAD 22 KINDERFILME 24 KINOHIGHLIGHTS

69 Tage Hoffnung Above and Below Als wir die Zukunft waren Colonia Dignidad Feuer bewahren, nicht Asche anbeten Freunde fürs Leben Grenzbock Hail, Caesar!

30 NACHBILD, IMPRESSUM 31 KINOADRESSEN

22 WEITER IM KINO Japanische Filmwoche Anomalisa

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D FEBRUAR 2016

10 11 21 19 8 12 14 18 10 14 20 19 20

Der Kuaför aus der Keupstraße Lichtes Meer Midnight Special Miss Lovely Mustang Nichts passiert Projekt A Sibylle Spotlight Suffragette Ungezähmt Das Wetter in geschlossenen Räumen Where to Invade Next


NACH DER PULITZER-PREIS-PRÄMIERTEN RECHERCHE DES BOSTON GLOBE

OSCAR®-NOMINEE

MARK RUFFALO

OSCAR®-NOMINEE

MICHAEL KEATON

BAFTA®-NOMINEE

GOLDEN GLOBE®-NOMINEE

LIEV RACHEL MCADAMS SCHREIBER

JOHN SLATTERY

OSCAR®-NOMINEE

UND

STANLEY TUCCI

AB 25. FEBRUAR IM KINO DIE WAHRHEIT STECKT ZWISCHEN DEN LÜGEN


Sumé - The Sound of a Revolution

INDIEMAGAZIN

BERLINALE ENT­ DECKUNGEN 2015 Immer zur Berlinale stellt das Bali Kino noch einmal Highlights des vergangenen Festivals zusammen. Das sind in diesem Jahr VICTORIA, Sebastian Schippers in einer langen Einstellung gedrehter Film einer langen Berliner Nacht, EISENSTEIN IN GUANAJUATO, Peter Greenaways bilderwilde Imagination von Sergej Eisensteins Mexikoreise im Jahr 1931 und der Dokumentarfilm SUMÉ – THE SOUND OF A REVOLUTION über die grönländische Band Sumé deren Musik die grönländische Unabhängigkeitsbewegung begleitete. www.balikino-berlin.de

DIE BERLINALE RETROSPEKTIVE LESEN 1966: während der Neue Deutsche Film vier Jahre nach dem Oberhausener Manifest erstmals Anerkennung auf bedeutenden europäischen Festivals erfährt und mit Peter Schamoni, Volker Schlöndorff und Alexander Kluge drei seiner bekanntesten Vertreter Auszeichnungen erhalten, werden in der DDR rund die Hälfte der DEFA-Produktionen, die sich offen mit den Widersprüchen des „real existierenden Sozialismus“ auseinandersetzen, aus den Kinos verbannt und verboten. Die diesjährige Retrospektive zeigt das Jahr 1966 als Wendepunkt des deutschen Kinos und will mit einer Zusammenschau die verpasste Chance einer wechselseitigen Rezeption nachholen – mit rund zwanzig Spiel- und Dokumentarfilmen aus Kino und Fernsehen der BRD und der DDR und zeittypischen kurzen und mittellangen Filmen als Vorfilm. Begleitend erscheint im Bertz + Fischer Verlag das Buch DEUTSCHLAND 1966 – FILMISCHE PERSPEKTIVEN IN OST UND WEST über die Aufbruchsstimmung dieser neuen Generation von jungen Filmemachern, die mit traditionellen Erzählweisen brechen und mit neuen Formen, Motiven und Themen experimentieren.

BERLINALE GOES KIEZ

Im sechsten Jahr werden die Berliner Kiezkinos - darunter die Indies ACUD KINO, CITY KINO WEDDING, IL KINO und UNION FILMTHEATER - wieder zur weiteren Spielstätte des offiziellen Festivals und präsentieren jeweils zwei Filme aus dem Berlinale-Programm. Zu allen Filmen haben sich bereits Gäste angesagt. www.berlinale.de > Festival > Sektionen

13.2. IL KINO:

15.2. ACUD KINO:

18.30 Uhr: JUG-YEO-JU-NEUN YEO-JA (THE BACCHUS LADY) (R: E J-yong, Republik Korea, Panorama) 21.30 Uhr: LAO SHI (OLD STONE) (R: Johnny Ma, Volksrepublik China/Kanada, Forum)

18.30 Uhr: BERLIN UM DIE ECKE (R: Gerhard Klein, DDR, Retrospektive) 21.30 Uhr: BORIS SANS BÉATRICE (BORIS WITHOUT BÉATRICE) (R: Denis Côté, Kanada, Wettbewerb)

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17.2. UNION FILMTHEATER:

19.2. CITY KINO WEDDING

18.30 Uhr: DAS TAGEBUCH DER ANNE FRANK (R: Hans Steinbichler, Deutschland, Generation) 21.30 Uhr: JONATHAN (R: Piotr J. Lewandowski, Deutschland, Panorama)

15 Uhr: DIE EHE DER MARIA BRAUN (R: Rainer Werner Fassbinder, BRD, Hommage) 18.30 Uhr: KULINARISCHES KINO Goes Kiez 21.30 Uhr: METEORSTRASSE (METEOR STREET) (R: Aline Fischer, Deutschland, Perspektive Deutsches Kino)


INDIEMAGAZIN

FRIEDENSFILMPREIS Als einziges Filmfestival der Welt verleiht die Berlinale, bzw. eine siebenköpfige Jury, der in diesem Jahr auch die Betreiberin des Bali Kinos Helgard Gammert angehört, einen Friedensfilmpreis. In den letzten Jahren ging der beispielsweise an THE LOOK OF SILENCE, JUST THE WIND oder GOODBYE BAFANA. Der diesjährige Friedensfilmpreis wird am 21.1. um 17 Uhr im Hackesche Höfe Kino vergeben.

WOCHE DER KRITIK

Parallel zur Berlinale findet vom 11. bis zum 18. Februar die zweite Woche der Kritik im Hackesche Höfe Kino statt. Die Woche wird vom Verband der deutschen Filmkritik e.V. in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung organisiert. An sieben Abenden wird es Filme und Diskussionen mit internationalen Filmkritikern geben, die zur „intensiven Auseinandersetzung mit Kino, ästhetischen und erzählerischen Formen und deren politischen Rahmenbedingungen“ anregen sollen. Bei Redaktionsschluss waren vier Filme des Programms bekannt: COMA von der jungen syrischen Regisseurin Sara Fattahi spielt in einer Wohnung in Damaskus und zeigt den Alltag von drei Frauen aus verschiedenen Generationen. MALGRÉ LA NUIT von Kultregisseur Phillippe Grandieux verspricht einen sinnlichen Reigen aus erotischen, experimentellen und tranceartigen Beziehungen. In BLUE DRESS reflektiert Igor Minaev sein eigenes Filmschaffen unter der sowjetischen Zensur. Der Collagekünstler Lewis Klahr zeigt mit SIXTY SIX eine Anthologie von 12 digitalen Filmen. Die New York Times nannte SIXTY SIX „eine der erlesensten kinematografischen Errungenschaften des Jahres“. wochederkritik.de

NEUE SÄLE IM UNION FILMTHEATER KULINARISCHES KINO IM CITY KINO Dieter Kosslick: „Krieg ist nicht das geeignete Mittel, um Probleme wie Rassismus, Armut oder Klimawandel zu lösen. Die Küchen der Welt schon eher. Essen verbindet und Gastfreundschaft ist ein Beitrag zur Völkerverständigung.“ Unter dem Motto „Make Food Not War“ zeigt das zehnte Kulinarische Kino der Berlinale elf aktuelle Filme über die Beziehungen zwischen Essen, Kultur und Politik. Nach den Filmen des Hauptprogramms servieren die Sterneköche Andoni Luis Aduriz, Sven Elverfeld, Michael Kempf, Sonja Frühsammer sowie Alexander von den Filmen inspirierte Menüs. Am 19.2. um 18.30 Uhr ist das „Kulinarische Kino Goes Kiez“ im City Kino Wedding/Restaurant Pastis im Centre Français de Berlin zu Gast, es läuft Detlev Bucks Kurzfilm SCHWARBUNT MÄRCHEN über Kühe im Frühling und anschließend THE SINGHAMPTON PROJECT, bei dem der deutsch-kanadische Koch Michael Stadtländer und der Landschaftskünstler Jean Paul Ganem demonstrieren, dass „draußen einfach alles besser schmeckt“. Karten unter: www.berlinale.de > Programm > Tickets.

Das Union Kino in Friedrichshagen hat an- und ausgebaut. Der große Saal mit Empore, der auch für Konzerte, Partys und Abibälle genutzt wird, wird zum „Alten Saal“. In einem Anbau kommen ein geräumiger „Neuer Saal“ und ein kleineres „Studiokino“ hinzu, in dem Arthouse Kino auch mal in OmU zu sehen sein wird. Beide Säle verfügen nicht nur über großzügige Sitzreihen mit Tischchen, sondern auch über jeweils eine von insgesamt drei neuen Bars, die das Union mitgebaut hat. Die Eröffnung wird vom partyerfahrenen Kinoteam am 18.2. rauschend gefeiert. Von 18 – 20 Uhr kann man den Neubau inklusive aller Nebenräume besichtigen, ab 20 Uhr gibt es Baufotos live kommentiert von Kinochef Matthias Stütz, und ab 21 Uhr Musik auf 4 Tanzflächen und Grillen im Kinohof. Wer mitfeiern möchte, kann sich bei uns bis zum 12.2. unter­info@indiekino.de, Betreff: Union melden. Wir verlosen unter allen Einsendungen 2 x 2 Freikarten.

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Ferien. Fünf Mädchen, die Jüngste um die 10, die Älteste vielleicht so um die 17 Jahre alt, toben am Meer entlang nach Hause, in das winzige türkische Dorf an der Schwarzmeerküste, in dem sie bei Vater und Großmutter wohnen. Nach und nach werden im Laufe des Films individuelle Charakterzüge sichtbar werden, doch zunächst sind diese fünf als amorphe, wilde, kichernde Masse inszeniert. Unbändige Energie, wehende Haare im Gegenlicht, und die Anzeichen einer erwachenden Sexualiät – die eingedämmt werden muss, koste es, was es wolle. Als die Großmutter erfährt, dass die Mädchen mit Jungen im Meer gesichtet wurden, wird das Haus zur Festung ausgebaut und das Regime drinnen auf Kloster umgestellt. Statt der Schulmädchen-Uniformen kommen lange braune Gewänder zum Einsatz, die Mädchen werden aus der Schule genommen, die Erziehung hat nur noch ein Ziel: „die gute Ehefrau“. Auch wenn die Geschehnisse im Film auf verschiedene reale Vorkommnisse zurückgreifen, haftet der drakonischen (Um)erziehung ebenso wie den lichtdurchfluteten Teenagerbildern zuvor etwas Surreales an. Wenn mit jedem Vergehen die Barrikaden um das Haus mit den vielen Fenstern wachsen, dann erinnert das an ein Theaterstück von Ionesco. Regisseurin Deniz Gamze Ergüven nennt neben so unterschiedlichen Filmen wie WILD AT HEART, DIE 120 TAGE VON SODOM, FISH TANK, DIE FLUCHT AUS ALCATRAZ und den Filmen der italienischen Neorealisten auch Märchen als Inspiration. Sie sieht die Mädchen, vielleicht die widerständigen Frauen überhaupt, als fünfköpfige Hydra – obwohl das Zauberwesen bekämpft wird und ein Glied nach dem anderen verliert, lebt es weiter. Als die Mädchen trotz der Hochsicherheitsgitter ausbüchsen, beginnt Akt zwei, der düsterste des Dramas. Wie die „zehn kleinen Negerlein“ werden die Mädchen jetzt dezimiert. Eine nach der anderen wird meistbietend verheiratet. Geradezu lakonisch arbeitet MUSTANG die Hochzeiten ab, von denen jede ein bisschen anders gelagert ist. Während Sonaya einvernehmlich geht – der Junge mit dem sie geflirtet hat, hält um ihre Hand an – ist Selma eine traurige, resignierte Braut, die nur eins möchte: endlich von allen

Deutschland/Frankreich/Türkei 2015 D 97 min D R: Deniz Gamze Ergüven D B: Alice Winocour, Deniz Gamze Ergüven D K: David Chizallet, Ersin Gok D S: Mathilde Van de Moortel D M: Warren Ellis D D: Güneş Nezihe Şensoy, Doğa Zeynep Doğuşlu, Elit İşcan, Tuğba Sunguroğlu, İlayda Akdoğan D V: Weltkino Filmverleih

Start am 25.2.2016 ¢ Acud Kino DF ¢ b-ware!ladenkino DF OMU ¢ Bundesplatz Kino DF OMU ¢ Eva Lichtspiele DF OMU ¢ fsk-Kino am Oranienplatz OMU ¢ Hackesche Höfe Kino OMU Tip-Preview am 3.2. um 20 Uhr ¢ Il Kino OMU

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Five teenage granddaughers are forbidden to go to school, must remain indoors, and are to be married off as soon as possible when their grandmother hears that they have been fooling around with boys. The youngest, Lale, begins to plan her escape.


INDIEFEATURE

MUSTANG

Mädchen und Freiheit in Frieden gelassen werden. Langsam rückt Lale, die Jüngste, das eigentliche Zentrum von MUSTANG immer mehr ins Gesichtsfeld der Erwachsenen. Die Zeit wird knapp. Schon ist die letzte Schwester verkuppelt, der Bräutigam steht vor der Tür. Während die Hochzeitsgesellschaft draußen lärmt, suchen die letzten verbliebenen Schwestern nach einem Fluchtweg aus der Mausefalle. Und so wird MUSTANG im letzten Akt zum waschechten Prison-Break-Thriller. Teenagerkitsch, Sozialdrama und Ausbruchsfilm mit surrealen Einsprengseln: Es ist nicht ganz klar, ob MUSTANG stilistisch irrsinnig vielschichtig oder eher ganz schön uneben ist, aber vielleicht ist das auch nicht so wichtig. Wie das titelgebende Wildpferd und der überwiegend aus Laien bestehende Cast versprüht das Langfilmdebüt von Deniz Gamze Ergüven viel Energie. Vielleicht sind es auch die Funken eines Paradoxons, das dem Film zugrunde liegt. Ergüvens Analyse der Situation von Frauen in der ländlichen Türkei ist einerseits zutiefst hoffnungslos: Eine Versöhnung, ein Kompromiss, eine Annäherung, ein Aufweichen der patriarchalen Position scheint schlichtweg undenkbar. Die Gegenseite, zu der auch die Mütter, Tanten und Großmütter gehören, bewegt sich keinen Millimeter. Der einzige Ausweg heisst: Flucht. Andererseits ist die Kritik so vehement, der Ausbruchswille so groß, dass nicht vorstellbar ist, wie sich das Patriarchat diesem Sturm lange entgegenstellen will. Vielleicht bleibt es ja irgendwann einfach alleine zurück. D Hendrike Bake


INDIEKRITIKEN USA 2015 D 128 min D R: Tom McCarthy D B: Josh Singer, Tom McCarthy D K: Masanobu Takayanagi D S: Tom McArdle D M: Howard Shore D D: Michael Keaton, Mark Ruffalo, Rachel McAdams D V: Paramount Pictures Germany

SPOTLIGHT

Deutschland 2016 D 92 min D R: Andreas Maus D B: Andreas Maus, Maik Baumgärtner D K: Hajo Schomerus D S: Rolf Mertler D M: Maciej Sledziecki D D: Taner Sahintürk, Atilla Öner, Sesede Terziyan D V: Real Fiction Filmverleih

DER KUAFÖR AUS DER KEUPSTRASSE

Systematisches Wegschauen

Folgen eines Anschlags Als das „Spotlight“ getaufte Investigativ-Team des Boston Globe im Januar 2002 eine große Reportage über den seit drei Jahrzehnten totgeschwiegenen Missbrauch junger Gemeindemitglieder durch Priester und dessen systematische Vertuschung durch die katholische Kirche veröffentlichte, stand die liberale Traditionszeitung kurz vor ihrem 130. Gründungsjubiläum. Am Horizont zeichnete sich die Printkrise ab und die Entscheidung, auf diese Weise die Konfrontation mit der fest in der Gesellschaft verankerten Institution zu suchen und den überwiegenden Teil des ebenfalls katholischen Abonnentenstammes gegen sich aufzubringen, war wirtschaftlich gefährlich und intern umstritten. Ein Jahr später bestätigte der Pulitzer Preis ihre Arbeit für diesen und zahlreiche Folge-Artikel. Regisseur Tom McCarthy hat die brisante Geschichte als schnelles und faktenorientiertes Ensemblestück inszeniert, das den Darstellerstars wie Michael Keaton, Mark Ruffalo und Rachel McAdams immer wieder glänzende Momente schenkt. Nüchtern inszeniert und klug geskriptet, zeichnet SPOTLIGHT die Recherche der Journalisten nach, die nicht nur traumatisierte Opfer und eine selbstgerechte und Täter-schützenden Kirche zu Tage führt, sondern auch eine Gesellschaft entlarvt, die manchmal einfach lieber nicht so genau hinschauen will. SPOTLIGHT entlässt dabei niemanden aus der Verantwortung, weder die Legislative, Judikative noch die Exekutive, und schon gar nicht die Reporter selbst, die trotz jahrelanger Hinweise erst dann tätig werden, als sie der neue Redakteur Marty Baron (Liev Schreiber) mit der Nase auf das Thema stößt. SPOTLIGHT wurde gerade für drei Golden Globes und sechs Oscars nominiert, darunter Oscars für „Bester Film“, „Beste Regie“, Bestes Drehbuch“ und „Bester Schnitt“. D Jens Mayer

Start am 25.2.2016 ¢ b-ware!ladenkino ¢ Eva Lichtspiele DF OMU ¢ Filmrauschpalast OMU ¢ filmkunst66 DF OMU

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In 2002 the Boston Globe’s investigative „Spotlight“ unit uncovers the sexual abuse of young community members by Catholic priests and the systematic decade-long cover-up by the Church.

Am 9. Juni 2004 explodierte vor Özcan Yildirims Friseursalon in der Kölner Keupstraße eine Nagelbombe. 22 Menschen wurden verletzt, unter ihnen auch Öczan Yildirims Bruder Hasan, der abwechselnd mit seinem Bruder im Geschäft arbeitete. Von allen Opfern der Naziterror-Gruppe um Mundlos, Böhnhart und Zschäpe wurden die Yildirims vermutlich am meisten von der Polizei traktiert. DER KUAFÖR AUS DER KAUPSTRASSE, ein Dokumentarfilm von Andreas Maus, konzentriert sich auf die Opfer und deren Wahrnehmung des Anschlags und seiner Folgen. Die Yildirim-Brüder und ihre Familien wurden sofort nach dem Anschlag und danach immer wieder verhört. Unbedingt sollte ein Zusammenhang zur Türsteher-Szene nachgewiesen werden, oder auch ein Versicherungsbetrug. Auch andere Geschäftsleute aus der Keupstraße und ihre Kunden gerieten ins Visier der Fahnder. Ein Juwelier musste doch Verbindungen zur Mafia haben? Ein kräftig gebauter – und beim Anschlag schwer verletzter – Taxifahrer konnte nur ein kriminelles Element sein. Später sieht man den riesigen Mann über einem Ordner brüten, mit zitternden Händen und Tränen in den Augen. Ich sammele alles, sagt er, das hilft, damit klar zu kommen. Aber klargekommen ist noch keines der Opfer. Es gab zwar jede Menge Promo-Besuche von Politikern, aber keine Hilfen für die traumatisierten Anwohner der Keupstraße. Andreas Maus‘ Film fragt auch nach, warum die Kölner Polizei ausschließlich im Umfeld der Opfer ermittelte, und Hinweise auf den rechtsextremistischen Hintergrund des Anschlags ignorierte. Dabei beißt der Film auf Granit, die Verantwortlichen haben nur ein Achselzucken übrig. DER KUAFÖR macht deutlich, dass der Antirassismus der deutschen Obrigkeit erst einsetzt, als der Fall geklärt scheint. Dann zwar mit Getöse, aber nur symbolpolitisch und ohne konkrete Folgen. D Hannes Stein

Start am 25.2.2016 ¢ Acud Kino ¢ Sputnik Kino

The film shows the aftermath of a 2004 terror attack in a street in Cologne. The Turkish shop owners and victims of the assault are the only suspects the police investigate for years, until the neo-Nazi NSU group turn out to be the perpetrators.

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INDIEKRITIKEN Deutschland 2015 D 81 min D R: Stefan Butzmühlen D B: Stefan Butzmühlen, Jan Künemund D K: Jonas Schmager D S: Cristina Diz D M: Fabrizio Tentoni D D: Martin Sznur, Jules Sagot, Katharina Melchior D V: Edition Salzgeber

LICHTES MEER

ABOVE AND BELOW

Aufbrechen ohne Zurückzukehren

Mars und Abwasserkanal

Zwei Männer und die Weite der See – viel mehr braucht Regisseur Stefan Butzmühlen nicht für seinen Film LICHTES MEER. Er erzählt die Geschichte von Marek (Martin Sznur), der die Einöde Mecklenburg-Vorpommerns verlässt, um auf einem Containerschiff anzuheuern, wo er sich Hals über Kopf in den französischen Ingenieur Jean (Jules Sagot) verliebt. LICHTES MEER ist ein ruhiger Film. Wenn gesprochen wird, dann meist aus dem Off – Marek zählt die verschiedenen Schifffahrtsberufe auf oder beschreibt das Leben an Bord. Zwischendurch rezitiert er Passagen aus einem Buch über einsame Fischer in Island, die exakt zu den leisen Momenten zwischen den beiden jungen Männern passen. Für deren im Verlauf des Films immer schwieriger werdende Beziehung findet Butzmühlen dann vor allem eine auf Körperlichkeit beruhende visuelle Sprache. Mal in poetischen Bildern: Close-Ups von Händen, die über Haut und durch Haar fahren. Mal in Form eines intensiven Spiels: Mareks Blicke und seine Mimik sprechen Bände. Auf diese Weise entstehen sehr eindringliche Sehnsuchtsbilder, die vom Übergang zum Erwachsensein und von der Liebe zum Ungewissen, das danach kommt, handeln. Obendrein verortet Butzmühlen die Männerliebe – ein wiederkehrendes Thema in seinen Filmen – in einem Milieu, das als homoerotisch aufgeladen und latent schwulenfeindlich zugleich gilt. Das ist sicherlich keine leichte Kost, soll es aber auch nicht sein. Doch gelingt es Butzmühlen immer wieder, mit der emotionalen Schwere des Films zu brechen, sei es mit langen Kamerafahrten über das blaue, von der Sonne beschienene Meer oder mit Seemannsliedern, in denen Männer davon singen, wie wunderbar es ist, einfach aufzubrechen und nie wieder zurückzukehren. D Christine Stöckel

Start am 4.2.2016 ¢ BrotfabrikKino ¢ fsk-Kino am Oranienplatz OMU , am 6.2. um ?? Uhr in Anwesenheit des Regisseurs OMU

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Deutschland/Schweiz/USA 2015 D 120 min D R: Nicolas Steiner D B: Nicolas Steiner D K: Markus Nestroy D M: Paradox Paradise, Jan Miserre, John Gürtler D D: Edward Cardenas, Cynthia Goodwin, Richard F. Ethredge D V: déjà vu Filmverleih

Marek leaves his home state Mecklenburg-Vorpommern to work on a container ship. He falls in love with Jean, a French engineer on board. A poetic film about different types of longing and the sea.

ABOVE AND BELOW beginnt wie ein Horrorfilm: Ein Mann läuft durch einen Kanalisationsschacht und erzählt, wie er hier einmal den Geist eines Mädchens gesehen hat, deren Familie in diesem Schacht wohnte, bis ein starker Regen die Kanalisation flutete und die gesamte Familie ertrank. Dann stapfen Astronauten über den Mars, stets bemüht den Sichtkontakt nicht zu verlieren. Ist das ein Science Fiction Film? ABOVE AND BELOW ist ein Dokumentarfilm, der aussieht wie das Reale, hätte Stanley Kubrick es gefilmt. Jedes Bild eine perfekte Komposition, jede Szene eine Hymne auf das Leben und seine Zerbrechlichkeit, ein Lied von oben und unten, physikalisch-geographisch, ökonomisch und metaphysisch. Es geht um drei Menschen, die das Leben auf der Erde auf die eine oder andere Art hinter sich gelassen haben: um April, eine Frau, die gern zum Mars fliegen würde und in einer Mars-Forschungsstation lebt, um Dave, einen Einsiedler, der in einem ehemaligen Militärbunker in der Wüste wohnt, und um Cindy und Rick, ein Paar, das in der Kanalisation von Las Vegas lebt. Rick sagt: „Wer noch nicht hier unten gelebt hat, weiß nicht, was Leben ist. Das da oben ist ein Schein.“ ABOVE AND BELOW handelt vom Jenseits des Schleiers, ohne dabei esoterisch zu werden. April und Dave sind Army-Veteranen. Beide wirken schwer traumatisiert. Rick und Cindy sind abhängig von Crystal Meth. Cindy hat eine Couch besorgt, ein abgewracktes Ding auf dreieinhalb Beinen. Sie hievt das Ding über einen Zaun. Dahinter ist der Abwasserkanal, ihr Zuhause. Sie freut sich über das neue Möbel und schaltet eine Effekt-Lampe an, die sie im Müll gefunden hat. „Man vergisst fast, dass man in einem Tunnel ist. Es ist, als könnte man die Sterne berühren.“ sagt sie. Ein großer Kinofilm und eine postapokalyptische Ballade über das Verschwinden, über Glück und Verzweiflung am Rand der Welt. D Tom Dorow

Start am 25.2.2016 ¢ b-ware!ladenkino ¢ BrotfabrikKino OMU ¢ filmkunst66 OMU ¢ Filmrauschpalast OMU

OMU

A couple living in a Las Vegas sewer, a loner in an abandoned military bunker, an army veteran in a Mars research station in the desert. ABOVE AND BELOW is a visually stunning and gentle documentary about people who live where the world ends.

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INDIEKRITIKEN Schweiz 2015 D 88 min D R: Micha Lewinsky D B: Micha Lewinsky D K: Pierre Mennel D S: Gion-Reto Killias D M: Marcel Blatti D D: Devid Striesow, Maren Eggert, Max Hubacher D V: movienet Filmverleih

NICHTS PASSIERT Konsequent in den Abgrund

Dieser Thomas ist schon ein ganz schöner Waschlappen. Am liebsten geht er jedem Konflikt aus dem Weg. Seine Frau Martina verachtet ihn dafür, seine 15jährige Tochter Jenny nutzt es schamlos aus, dass er nicht nein sagen kann. Obwohl sie keinen Bock hat und seine Frau keine Zeit, besteht Thomas darauf, mit der Familie in den Skiurlaub zu fahren. Auch als Sarah auf dem Rücksitz Platz nimmt, gibt es keine Widerworte von Thomas. Schließlich ist sie die Tochter des Chefs und der Duckmäuser rechnet sich berufliche Aufstiegschancen aus, wenn er sie mit auf den Familienurlaub nimmt, auch wenn Jenny relativ schnell von ihr genervt ist. Dann gibt’s eben ein neues Snowboard und die familiäre Harmonie ist wieder hergestellt. Täglich geht der Papa mit den Mädchen auf die Piste. Martina vergräbt sich derweil in Arbeit. Als der Sohn des Pächters Severin die Mädels in die örtliche Disco einlädt, fährt Thomas sie sogar in den Ort. Doch dann kommt es zur Katastrophe, die Thomas’ heiles Weltbild aus dem Gleichgewicht bringt. Jeder Versuch, das Geschehene zu verheimlichen, reitet den Familienvater nur noch tiefer in den Schlamassel. Thomas manövriert sich konsequent in den Abgrund und es ist fast schmerzhaft dem von Devid Striesow verkörperten Pantoffelhelden dabei zusehen zu müssen. Striesow gibt seine Figur nicht der Lächerlichkeit preis. Für jeden seiner Schritte gibt es Gründe und doch vergräbt man als Zuschauer seine Finger immer tiefer in der Sitzlehne. Jeder Schritt hallt im Zuschauer nach und man stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie würde ich handeln? Es ist bemerkenswert, mit welch bitterer Konsequenz der Schweizer Regisseur Micha Lewinsky, dessen charmante Komödie DIE STANDESBEAMTIN es ebenfalls ins deutsche Kino schaffte, seine Geschichte durchzieht. D Lars Tunçay

Start am 11.2.2016 ¢ b-ware!ladenkino ¢ filmkunst66 ¢ fsk-Kino am Oranienplatz

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When things go really wrong on a skiing trip Thomas’ manoeuvers to avoid conflict get him into ever more trouble.

Originaltitel: The 33 D USA/Chile 2013 D 127 min D R: Patricia Riggen D B: Jose Rivera D K: Checco Varese D S: Michael Tronick D M: James Horner D D: Antonio Banderas, Rodrigo Santoro, Juliette Binoche D V: Warner Bros.

69 TAGE HOFFNUNG Spektakuläre Rettungsaktion

Vor fünf Jahren wurden 33 Minenarbeiter in einer Kupfer-Gold-Mine in der Atacama Wüste in Chile verschüttet. 69 Tage lang saßen sie in einer Tiefe von 700 Metern fest, während draußen die ganze Welt am Bildschirm die spektakuläre Rettungsaktion verfolgte. Alle Bergarbeiter überlebten. 69 TAGE HOFFNUNG dramatisiert nun die Ereignisse von damals. Die persönlichen Geschichten der Minenarbeiter, die das Drehbuch um den Unfall strickt, fallen eher schlicht und zweckmäßig aus: Vorabeiter Luis hat von den Mängeln in der Mine gewusst, aber bei der Leitung nichts bewegen können, der junge Alex ist dabei, Vater zu werden, und um den Casanova Yonni streiten sich im „Camp Hoffnung“ vor den Toren der Mine eine Geliebte und eine Ehefrau. Was dagegen ausgezeichnet funktioniert, ist das Drama von Unglück und Rettung, das in chronologischer Reihenfolge und überzeugenden Bildern erzählt wird. Obwohl der Ausgang der Geschichte bekannt ist, bibbert man mit, als die Schächte einstürzen, als sich herausstellt, dass die Vorräte nur für 3 Tage reichen, als klar wird, dass die vorgesehenen Rettungsleitern niemals installiert wurden und das Funkgerät in der Rettungsstation nicht angeschlossen ist. Während sich überirdisch die Familien der Eingeschlossenen unter Führung der resoluten Maria (Juliette Binoche) zum Protest zusammenschließen und die staatliche Minenbehörde die Rettungsaktion in der privat betriebenen Mine übernimmt, verteilen die Minenarbeiter unten das wenige Essen auf winzige Rationen und halten damit 17 lange Tage durch. Oben wie unten ist man kurz davor, aufzugeben, als endlich eine Bohrung zum Sicherheitsraum vordringt und zumindest mal den Kontakt herstellt… Im Abspann weist der Film darauf hin, dass die Minenarbeiter von der San Esteban Mining Company niemals entschädigt wurden. Man hofft, dass sie an der Verfilmung ihrer Geschichte ordentlich verdienen. D Hendrike Bake

Start am 11.2.2016 ¢ b-ware!ladenkino ¢ filmkunst66 DF

DF OMU

Five years ago 33 mine workers were trapped in a Chilean gold and cupper mine in the Atacama desert. THE 33 is a straight forward dramatization of the spectacular rescue operation that ensued.

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Der Berlinale-Gewinner auf DVD & Blu-ray Die Doppel-DVD und Blu-ray enthalten als exklusives Bonusmaterial Panahis Doku „Dies ist kein Film“. Wie „Taxi Teheran“ schmuggelte der Regisseur den Film außer Landes und wurde auf dem Festival in Cannes für seinen Mut und seine künstlerische Leistung bejubelt.

Weitere Festival-Gewinner auf DVD und Blu-ray

Der Berlinale-Gewinner 2014 ist packender Film noir, obsessive Liebesgeschichte und aufschlussreiches Gesellschaftsporträt zugleich.

Xavier Dolans mitreißendes Mutter-Sohn-Drama gewann den Preis der Jury in Cannes 2014 und eroberte die Herzen von Publikum und Kritikern.

Der Gewinner der Goldenen Palme 2014 verbindet grandiose Bilder einer archaischen Landschaft mit einem Kammerspiel über Liebe und Macht.

Weltkino Filmverleih GmbH · Karl-Tauchnitz-Str. 6 · 04107 Leipzig · www.weltkino.de ·

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INDIEKRITIKEN Deutschland/Spanien/Griechenland/Schweiz 2015 D 85 min D R: Marcel Seehuber, Moritz Springer D K: Marcel Seehuber, Demian von Prittwitz D V: Drop-Out Cinema

PROJEKT A

SUFFRAGETTE

Anarchistische Initiativen in Europa

Radikal für das Wahlrecht

Das erschütterte Vertrauen in den Staat und diejenigen, die ihn repräsentieren, offenbart angesichts existentieller Krisen und desolater Zukunftsprognosen immer offener zutage tretende Risse in den etablierten Gesellschaftssystemen. „Wenn das System an sich zum Scheitern verurteilt ist, ist es an der Zeit, sich Gedanken über Alternativen zu machen“, leiten die Filmemacher Moritz Springer und Marcel Seehuber ihren Dokumentarfilm ein, in dem sie verschiedene Lebensentwürfe innerhalb Europas vorstellen, die auf den politischen Ideen des Anarchismus basieren. Mit PROJEKT A versuchen sie herauszufinden, inwieweit die Utopie von der „Überwindung des Staats“ und der „Abschaffung aller Herrschaft“ zu einem mehrheitsfähigen Modell einer gesellschaftlichen Utopie werden könnte oder es eventuell auch schon ist. Dazu stellen sie Projekte und Menschen vor, die mit jeweils unterschiedlichsten Prämissen auf der Basis anarchistischer Grundgedanken handeln. Darunter der Parko Navarinou im Athener Stadtviertel Exarchia – ein besetzter Parkplatz, der von Anwohnern und Anarchisten zu einem öffentlichen Park umfunktioniert wurde, die Anti-Atom-Aktivistin Hanna, die sich an Gleise kettet, um Atomtransporte zu stoppen, die Gewerkschaft CGT in Barcelona, die mit 80.000 Mitgliedern als größte anarchistische Gewerkschaft weltweit gilt, und die ebenfalls in Barcelona entstandene Kooperative CIC, sowie das auf dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft entstandene Kartoffelkombinat in München. Die Ansätze sind dabei so bunt und vielfältig wie die heterogene Bewegung, nicht alle Protagonisten bezeichnen sich als Anarchisten oder lehnen die Kooperation mit staatlichen Repräsentanten per se ab: Was mit Straßenkämpfen und Abgrenzung beginnt, mündet schließlich in die Idee gemeinschaftlich-autonomer Grundversorgung. D Jens Mayer

Start am 4.2.2016 ¢ b.ware!ladenkino ¢ BrotfabrikKino OMU ¢ Z-inema OMU ¢ fsk-Kino am Oranienplatz

In their documentary feature Moritz Springer and Marcel Seehuber visit European initiatives, individuals and unions that follow anarchist ideas.

OMU

D 14

D FEBRUAR 2016

OMU

Großbritannien 2015 D 106 min D R: Sarah Gavron D B: Abi Morgan D K: Eduard Grau D S: Barney Pilling D M: Alexandre Desplat D D: Carey Mulligan, Helena Bonham Carter, Meryl Streep D V: Concorde Filmverleih

Im London von 1912 herrscht in der Frauenbewegung tiefe Frustration darüber, dass nach Jahrzehnten des friedlichen Bittens und Argumentierens immer noch keine politische Teilhabe erwirkt ist. Maud Watts (Carey Mulligan) ist zunächst eine unpolitische junge Wäscherin, Ehefrau und zärtliche Mutter, als wir ihr an ihrem infernalischen, wiewohl in kalten Farben gezeichneten Arbeitsplatz, einer Dampfwäscherei, begegnen. Sie ist zu sehr damit beschäftigt, unter schweren Bedingungen irgendwie über die Runden zu kommen, als dass sie auf die Idee käme, etwas Grundlegendes an diesen Verhältnissen ändern zu können. Bei einem Liefergang gerät sie zufällig zwischen Steine werfende Suffragetten, die lauthals das Wahlrecht für Frauen fordern. Ist Maud zunächst wenig begeistert von solch skandalösem Verhalten, beginnt sich dennoch ihr Horizont der vorstellbaren gesellschaftlichen Veränderungen zu erweitern. Zugleich erlebt sie, wie der Protest auf Unverständnis und Repression stößt – das brutale Vorgehen der Exekutive und Judikative, die mit Polizeigewalt und Zwangsernährung Gefangener auf die Forderungen nach Gleichberechtigung reagieren, wirkt heute noch schockierend. Vor dem Hintergrund historischer Ereignisse und mit einem sehr wachen Blick für die Lebens- und Klassenverhältnisse seiner Hauptpersonen erzählt SUFFRAGETTE von einem Prozess der Politisierung und Radikalisierung. Erst die aggressive Reaktion von Kollegen, Nachbarn und dem eigenen Ehemann macht Maud zur Extremistin, die schließlich an der Seite der Apothekerin Edith (Helena Bonham-Carter) zur Terroristin wird. Produziert wurde SUFFRAGETTE übrigens von einem Frauenteam: Regie führte Sarah Gavron (BRICK LANE), das Drehbuch schrieb Abi Morgan (SHAME, THE IRON LADY). Und Meryl Streep hat einen Auftritt als die furchtlose Anführerin der Suffragetten, Emmeline Pankhurst. D Anna Stemmler

Start am 4.2.2016 ¢ b-ware!ladenkino ab ca. 25.2. ¢ Bundesplatz Kino DF OMU ab 18.2. ¢ Eva Lichtspiele DF OMU ab 18.2. ¢ Sputnik Kino DF OMU ab 18.2. DF OMU

SUFFRAGETTE follows the trajectory of Maud Watts (Carey Mulligan), a laundry worker and young mother, who turns from interested bystander into a committed suffragette standing at the side of bomb-laying Edith Ellyn (Helena Bonham-Carter).

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INDIEKRITIKEN Originaltitel: Truman D Spanien/Argentinien 2015 D 113 min D R: Cesc Gay D B: Cesc Gay, Tomas Aragay D K: Andreu Rebes D S: Pablo Barbieri Carrera D M: Nico Cota, Toti Soler D D: Ricardo Darín, Javier Cámara, Dolores Fonzi D V: Ascot Elite Filmverleih

FREUNDE FÜRS LEBEN Abschied mit Hund

Deutschland D 87 min D R: Annette von Wangenheim D K: Philipp Metz D S: Ansgar Pohle D V: RealFiction Filmverleih

FEUER BEWAHREN, NICHT ASCHE ANBETEN Der Prozess des Choreografierens

Tomás verabschiedet sich von Frau und Kindern in Kanada, geht zum Flughafen, fliegt nach Madrid und checkt dort im Hotel ein. Mit großer Sachlichkeit schildert der Film diese Verrichtungen einer Fernreise und bereits jetzt wird klar: Hier ist ein Film, der den Alltag schätzt und Dramatisierungen vermeidet. In Spanien besucht Tomás seinen alten besten Freund, den Schauspieler Julian, der an Krebs erkrankt ist. Die Sache ist ernst, höchstwahrscheinlich ist es das letzte Mal, dass sich die beiden sehen werden. Doch der Ton zwischen den Freunden bleibt locker, auch wenn das für beide immer wieder harte Arbeit bedeutet. Es liegt eine große Zuneigung in dem freundlichen Geplänkel und den trockenen Wortwechseln, die sich Ricardo Darin (Julian) und Javier Cámara (Tomás) liefern, während sie im Wortsinn letzte Dinge erledigen. Sie gehen zum Arzt, um die Behandlung abzubrechen. Sie suchen psychische Hilfe für Julians großen Boxer Truman, dem ja ein Verlust bevorsteht, und ebenso eine neue Heimat für den Hund. Und sie besuchen Lucians Sohn, der in Amsterdam studiert. Dabei passiert nicht sehr viel. Es gibt keine kathartischen Momente, keine Geheimnisse, die noch einmal auf den Tisch müssen, weder den großen Zusammenbruch noch die große Versöhnung, noch letzte Wünsche, die auf den letzten Drücker erfüllt werden müssen. Der Tod ist in FREUNDE FÜRS LEBEN kein aufregendes Drama, das das Leben noch einmal besonders hell strahlen lässt. Er ist und bleibt abscheulich. Aber wie die beiden Freunde im Angesicht dieser Abscheulichkeit mit einer Art lakonischer Würde den Alltag einer Freundschaft aufrechterhalten, ist ebenso rührend wie wohltuend. Ihre gemeinsame Geschichte und Verbundenheit ist in jedem Moment spürbar. D Toni Ohms

Eine Kunstform in einer anderen darzustellen, ist kein leichtes Unterfangen, erst recht nicht, wenn es sich um eine so komplexe handelt wie den Tanz. Genau das versucht jedoch Annette von Wangenheim in ihrer Dokumentation FEUER BEWAHREN – NICHT ASCHE ANBETEN, die sich dem Choreografen Martin Schläpfer nähert. Ihr Ansatz ist dabei klassisch: Sie beobachtet den Schweizer in seinem täglichen Leben, zeigt ihn in seinem Haus beim Kochen und beim Füttern seiner Hasen, lässt ihn auf seiner Almhütte über die Ruhe der Natur sinnieren und hakt nach und nach die relevanten Stationen seiner künstlerischen Laufbahn ab. Weil in diesen Phasen Worte im Mittelpunkt stehen, Schläpfer zudem zwar ein grundsympathischer Mann zu sein scheint, aber so sehr mit sich im Reinen ist, dass keine Reibungsflächen entstehen, plätschert das Porträt ein wenig dröge dahin. Interessant wird es immer dann, wenn von Wangenheim nicht versucht, die Faszination, die Kraft des Tanzes in Worte zu übersetzen, sondern einfach nur den Tanz in den Mittelpunkt stellt. Zum einen bei Aufnahmen von diversen Inszenierungen Schläpfers, vor allem aber bei der Probenarbeit. Schläpfer, seine Tänzer, seine Dramaturgin und die Musiker dabei zu beobachten, wie sie in einem langwierigen, von Rückschlägen geprägten Prozess nach und nach eine runde Choreografie entstehen lassen, ist aufschlussreich und spannend. Sich ganz auf diesen Aspekt zu konzentrieren, sich auf das filmisch immer wieder hoch ergiebige reine Beobachten von Arbeits- von Handwerksprozessen zu konzentrieren, hat von Wangenheim leider nicht gewagt. So zerfällt FEUER BEWAHREN – NICHT ASCHE ANBETEN in einen eher konventionell biografisch-psychologischen Teil und spannende Beobachtungen vom Prozess des Choreografierens. D Michael Meyns

Start am 25.2.2016 ¢ fsk-Kino am Oranienplatz

OMU

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Tomás travels from Canada to Madrid to visit his best friend Julian who has terminal cancer. Throughout the visit the friends maintain their customary laconic banter as they deal with the in turns sad and absurd minutiae of Julians impending departure.

Start am 11.02.2016 ¢ b-ware!ladenkino ¢ Eva Lichtspiele ¢ filmkunst66

Annette von Wangenheim attempts a portrait of choreographer Martin Schläpfer. She shows him in his private life and in the process of developing a new choreography.

FEBRUAR 2016 D

15 D


INDIEFEATURE

Flucht aus

COLONIA DIGNIDAD den Fängen der Foltersekte

Originaltitel: Colonia D Deutschland / Luxemburg / Frankreich 2015 D 110 min D R: Florian Gallenberger D B: Florian Gallenberger, Torsten Wenzel D K: Kolja Brandt D S: Hansjörg Weißbrich D M: André Dziezuk, Fernando Velázquez D D: Emma Watson, Daniel Brühl, Michael Nyqvist D V: Majestic-Filmverleih

D 16

D FEBRUAR 2016


INDIEFEATURE

Es gibt erstaunlich wenige Spielfilme über die Schweinereien, in die westdeutsche Regierungen und Regierungsbehörden international verwickelt waren. Dass erst 40 Jahre nach der Aufdeckung der Zustände in der religiös-faschistischen „Colonia Dignidad“ in Chile ein Film über die angebliche deutsche Musterkolonie, in deren Verließen Gefangene des Pinochet-Putschregimes gefoltert und ermordet wurden, entsteht, ist bezeichnend. 1976 hatte ein Report der UN die Kolonie des deutschen Evangelisten Paul Schäfer an erster Stelle einer Liste der chilenischen Foltergefängnisse genannt. Schon damals veröffentlichte der „Stern“ Aussagen von Junta-Gegnern, die in der Colonia gefoltert worden waren. Gute Beziehungen der Sekte zur CSU sowie zu den deutschen Botschaftern in Chile, Erich Strätling und Hermann Holzheimer, sorgten lange dafür, dass deutsche Behörden die kriminellen Machenschaften Schäfers und seiner Komplizen unterstützten. Mittlerweile sind die siebziger Jahre nicht mehr völlig sakrosankt, aber COLONIA DIGNIDAD ist immer noch eine Ausnahme. Ein extrem spannender Politthriller, inszeniert von Florian Gallenberger, dessen letzter Film JOHN RABE im Jahr 2009 in vier Kategorien den Deutschen Filmpreis gewann und dreimal nominiert war. Dazu ist COLONIA mit Stars wie Daniel Brühl, Emma Watson und Michael Nyqvist besetzt – eine große Produktion für einen deutschen Film. Daniel Brühl spielt einen jungen deutschen Fotografen in Santiago de Chile, der mit den Sozialisten und Salvador Allende sympathisiert. Als er während des Militärputsches fotografiert, wird er festgenommen, mit tausenden anderen Demokraten ins Estadio Nacional verschleppt, geprügelt und gefoltert. Seine Freundin Lena (Emma Watson), eine deutsche Flugbegleiterin, findet heraus, dass er mit anderen Gefangenen in der dubiosen Colonia Dignidad gefangen gehalten wird. Lena tarnt sich den Vorstellungen der Sekte entsprechend und behauptet, der Colonia beitreten zu wollen. Dort spielt inzwischen ihr Freund Daniel den unverdächtigen Kolonie-Trottel, dem Elektroschocks das Gehirn geschmolzen haben. Bevor sie aber gemeinsam die Flucht planen können, müssen sie sich erst einmal wiederbegegnen, denn in der Colonia Dignidad sind Männer und Frauen streng getrennt. Nur der Colonia-Führer Paul Schäfer, den Michael Nyqvist mit beeindruckender Körpermasse und einer Stimme, die ebenso gut säuseln wie donnern kann, spielt, hat Zugang und Verfügung über alle Mitglieder der Colonia.

Start am 18.2.2016 ¢ b-ware!ladenkino DF ¢ Eva Lichtspiele DF

OMU

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Gallenberger und sein Produktionsteam haben ganz offensichtlich sorg­ fältig recherchiert. Selbst Karten der Kolonie tauchen im Film auf und man mag sich durchaus darauf verlassen, dass die Darstellung des Terrorregimes Schäfers und die Regeln seiner Kolonie genau gezeichnet sind. Im Gegensatz zu Ti Wests ähnlich gelagertem Film THE SACRAMENT, einem Sekten-Thriller im Dokumentarfilmlook über Jim Jones und den Massenselbstmord in seinem „People´s Temple“ in Guyana, gelingt es allerdings kaum, den Reiz der Colonia für ihre Bewohner zu erklären. Nyqvists Paul Schäfer ist ein aufbrausender, perverser evangelikaler Faschist, der zwar hinreichend kalkulierten Wahnsinn ausstrahlt, aber es ist schwer vorstellbar, wie es irgendjemand auch nur eine Minute in der Umgebung dieses Monstrums ausgehalten haben soll. Die psychische Struktur der Sekte interessiert Gallenbergers Film nur am Rande, aber was er schildert, ist bezeugt: Jedes Gespräch bedeutet Gefahr, die gegenseitige Kontrolle ist absolut. Wahrscheinlich war die Colonia vor allem ein Herrschaftssystem, bei dem nur Schäfer und sein engsten Komplizen profitierten. COLONIA DIGNIDAD ist vor allem ein straff inszenierter Genre-Thriller, der beweist, dass deutsches Genrekino durchaus irrsinnige Spannung erzeugen kann. Gallenberger gelingt es, schnell eine bedrohliche Atmosphäre zu schaffen, die zum Ende hin rasant eskaliert. Da erinnert COLONIA an die besten Paranoia-Thriller der siebziger Jahre, wie THE PARALLAX VIEW (1974, R. Alan J. Paluka, dt. ZEUGE EINER VERSCHWÖRUNG) oder THE CONVERSATION (1974, R.: Francis Ford Coppola, dt. DER DIALOG). Viel besser kann man das Finale eines Thrillers nicht inszenieren. Paul Schäfer wurde 2005 in Chile verhaftet. Die Colonia Dignidad existiert weiter. Heute ist sie ein Anlaufpunkt für Touristen, die „deutsche Kultur“ erleben wollen, Oktoberfeste, Bierfeste, Blasmusik. Einige der ehemaligen Täter und Opfer sind wieder in Deutschland, unter anderem auch der Arzt Hartmut Hopp, der den Bewohnern der Colonia einst Psychopharmaka zwangsverabreichen ließ und in Chile wegen Beihilfe zum Kindesmissbrauch zu fünf Jahren Haft verurteilt wurde. Er lebt, bislang von der deutschen Justiz unbehelligt, in Krefeld. Nach Angaben des Juristenverbandes European Center for Constitutional and Human Rights aus dem Sommer 2015 liegen der Krefelder Staatsanwaltschaft alle Unterlagen der chilenischen Behörden vor. Chile hat die Vollstreckung des Urteils beantragt, seit 2011 ermittelt aber auch die Krefelder Staatsanwaltschaft selbst gegen Hopp. D Tom Dorow

On the outside „Colonia Dignidad“ in Chile was a deeply religious German community but behind closed doors sect leader Paul Schäfer drugged and abused his disciples and ran a prison for the Pinochet regime. Florian Gallenberger uses the real story as background for a tight paranoid thriller starring Daniel Brühl and Emma Watson.

FEBRUAR 2016 D

17 D


INDIEKRITIKEN Deutschland 2015 D 80 min D R: Hendrik Löbbert D B: Hendrik Löbbert D K: Hajo Schomerus D S: Anja Siemens D M: Bernd Schurer D D: Hubertus Meckelmann, Hans-Dieter Pfannenstiel, Robert Hinz u.a. D V: Farbfilm Filmverleih

GRENZBOCK

Deutschland 2015 D 87 min D R: Michael Krummenacher D B: Silvia Wolkan, Michael Krummenacher D K: Jakob Wiessner D S: Stine Sonne Munch D M: Björn Magnusson D D: Anne Ratte-Polle, Thomas Loibl, Dennis Kamitz D V: Eksystent Distribution

SIBYLLE

Eigenartige Rituale

Klaviatur des Gruselfilms

Am klaren Himmel fliegen die Vögel in Formation. Der Jäger sitzt kauend auf seinem kleinen Hocker, das Gewehr auf den Oberschenkel gestützt. Der grüne Hut mit dem Gamsbart ist tief ins Gesicht gezogen. Seine unnatürlich orangefarbene Jacke sticht hervor. Er starrt in die Ferne und wartet. Der Wald steht schweigend, nur Gezwitscher, hier und da ein Knacken. Unterhaltungen werden ausschließlich leise flüsternd akzeptiert. Plötzlich steht der Jäger angespannt neben seinem Stuhl und schaut; lediglich das Gras unter seinen Füßen ist zu hören. Dann zerreißen Schüsse in der Ferne die Stille. Einige Sekunden später hallt, wie eine Antwort, ein weiterer, dann noch einer. Der junge Regisseur Hendrik Löbbert hat einen Kinofilm über die Jagd und die Jäger im brandenburgischen Wald gemacht. Er beobachtet, hört hin, hört zu. Es ist ein eigenartiges Ritual, ein seltsames Schauspiel nach streng festgelegten Codices, das er den Zuschauern offenbart, für Uneingeweihte fremd und häufig bizarr. In der so präsenten Landschaft werden die Protagonisten zu Spielfiguren, ihr Handeln erscheint als Chiffre. Zusammen mit Kameramann Hajo Schomerus und Cutterin Anja Siemens inszeniert der Filmemacher das Walduniversum als kontemplative Erfahrungswelt. Reviere und Grenzen sind menschengemacht. Schreiten, repräsentieren, vorbereiten, warten, jagen und sammeln. Damwild, Rotwild, Wildschwein. „Der Wolf ist eine ideologische Frage“, erfahren wir, und: „Alte Hirsche röhren nicht mehr, sie knören.“ Am Ende bleibt das ausgeweidete Wild; Rehe, geschmückt mit Nadelzweigen im Maul. Gegenseitige Gratulationen, Waidmannsheil. Die Beute wird zum Auto geschleift und zum Fleischer gebracht, die Trophäen schmücken völlig überfüllte Wände. Zurück bleibt der unbewegte Wald: ruhend, beruhigend, friedlich.

Als Sibylle den Hang herunterschaut, um zu sehen wo die ihr seltsam ähnliche Spaziergängerin geblieben ist, wird plötzlich alles anders. Unten, auf einem Felsen im Meer, liegt der reglose Körper der unbekannten Frau, und es scheint, als sei alles, was danach in Sibylles Leben passiert, von diesem Moment bestimmt. Auch filmisch ist im zweiten Langfilm von Michael Krummenacher vieles anders als man es vom deutschen Film gewöhnt ist: Da wäre der Zoom auf Sibylles verstörtes Gesicht wie im Horrorfilm der 1970er, später werden Stadtbilder rot eingefärbt, die Kamera (Jakob Wiessner) schwebt wie ein Geist den Figuren hinterher, klebt sich an sie, legt sich unter sie, wird zum Voyeur und Seismographen des Unheimlichen zugleich. Mittendrin als titelgebende Hauptfigur: Anne Ratte-Polle – wie immer großartig – in ihrem Horrorfilmdebüt als Architektin, die sich langsam und unaufhaltsam von ihrer Familie entfremdet – oder die sich von ihr. Unerklärliche Dinge passieren, erst im Italienurlaub wo der Unfall passierte, später dann zu Hause. Erst sind es merkwürdige Zufälle, dann gerät die Welt der Frau dramatisch aus den Fugen. SIBYLLE kann sich sehen lassen, denn hier wird aufwendig, effektvoll und äußerst ambitioniert auf der Klaviatur des Gruselfilms gespielt und damit sehr gekonnt ein Genre bedient, das hierzulande quasi nicht existiert. Dass Krummenacher an einigen Stellen allzu deutlich seine filmischen Vorbilder zitiert und den immanenten Geschlechterkampf seiner Protagonistin eher an der Oberfläche verhandelt, verzeiht man dem Film schnell, denn die Bilder, die der Film produziert, sind Einladung genug, sich im Kinosessel dem atmosphärischen Sog von SIBYLLE hinzugeben. Mit dabei: Heiko Pinkowski (ALKI ALKI) als Arzt und Dennis Kamitz in seiner ersten großen Kinorolle. D Toby Ashraf

D Jens Mayer

Start am 4.2.2016 ¢ filmkunst66. am 2.2. Preview in Anwesenheit des Regisseurs

D 18

D FEBRUAR 2016

GRENZBOCK quietly observes the strange rituals of hunters in the woods of Brandenburg.

Start am 4.2.2016 ¢ b-ware!ladenkino ¢ BrotfabrikKino ¢ Sputnik Kino, am 8.2. um 19.30 Uhr und am 9.2. um 20 Uhr in Anwesenheit des Teams

Sibylle stumbles across the body of a woman who looks like her during her Italian holiday. It is only the first of a series of disturbing incidents that begin to threaten Sibylle’s mental stability.

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INDIEKRITIKEN Deutschland/Österreich 2015 D 96 min D R: Isabelle Stever D B: Isabelle Stever D K: Phillip Kaminiak D S: Oliver Neumann D M: Yoyo Röhm D D: Maria Furtwängler, Mehmet Sözer, Anne von Keller D V: movienet Filmverleih

DAS WETTER IN GESCHLOSSENEN RÄUMEN

Indien 2012 D 113 min D R: Ashim Ahluwalia D B: Ashim Ahluwalia, Uttan Sinur D K: K. V. Mohanan D D: Vineet Singh, Niharika Singh, Anil George D V: Rapid Eye Movies

MISS LOVELY Rausch und Verblendung

Trinken im Hotel

Nach Entwicklungshilfe sieht es wahrlich nicht aus, was Dorothea da treibt. Dorotheas Leben spielt sich vornehmlich im Hotelzimmer und in Konferenzräumen ab. Das Hotel, eine Festung inmitten des Sturms, wirkt wie eine Blase, während draußen die Sprengkörper detonieren. Da ist es auch nicht wirklich von Belang, in welchem arabischen Land wir uns hier befinden. Es ist irgendein Konflikt von vielen, den Dorothea mit Diplomatie und aalglattem Auftreten zu lösen versucht. Zwischendurch bewegt sie sich aufgetakelt durch Partys und Empfänge und verkauft ihre Idee: Ein Flüchtlingsmädchen soll ein Stipendium für ein Londoner College erhalten. Doch die Suche nach der geeigneten Kandidatin gestaltet sich schwierig. Nicht, dass sich Dorothea persönlich darum kümmern würde. Sie verbringt ihre Zeit lieber damit, sich zu betrinken und Männer in ihr Hotelzimmer einzuladen. Mit dem jungen Gigolo Alec scheint sie zumindest eine Konstante in ihren Bettbekanntschaften gefunden zu haben. Aber als der mehr will, wird das zum Problem. Maria Furtwängler gibt mit dem reduziert inszenierten Drama DAS WETTER IN GESCHLOSSENEN RÄUMEN ihr Kinodebüt und legt sich ins Zeug. Sie ist in nahezu jeder Einstellung zu sehen, meist alkoholisiert, aber makellos, bis ihr die Welt unter den Füßen wegbröselt und sich das auch in ihrem Äußeren spiegelt. Leider erschöpft sich Stevers Drehbuch darin, Dorotheas Bettgeschichten und Eskapaden auszubreiten und dieser narrative Stillstand zerrt an der Geduld des Zuschauers. Nach der dritten, vierten Wiederholung wird auch der letzte Zuschauer begriffen haben, dass sich die PR-Beraterin betäubt, um die Welt, durch die sie sich bewegt, nicht an sich herankommen zu lassen. Gerade angesichts des hochaktuellen Themas hätte man sich da mehr gewünscht. D Lars Tunçay

Start am 28.1.2016 ¢ Acud Kino ¢ b-ware!ladenkino ¢ filmkunst66

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Dorothea is an aid worker in some Arab country, but she spends most of her time drinking at receptions and inviting men up to her hotel room. When gigolo Alec wants more, Dorothea is faced with a problem.

Ashim Ahluwalia wollte eigentlich einen Dokumentarfilm über die indische Sexploitation-Filmszene drehen. Aber keiner der Filmemacher war bereit, vor der Kamera die gleichen Geschichten zu erzählen, wie in der Nacht zuvor in der Kneipe. Aus dem Dokumentarfilm wurde ein Spielfilm, der die Nachtseiten der indischen Filmproduktion zeigt. Anfang der achtziger Jahre, Bombay. Die Duggal Bros. haben sich auf Softporno-Sexploitation-Horror spezialisiert. Blutgesichtige Monstren, die mit gierigen Fingern die Braut in der heißen Hochzeitsnacht befummeln, nackte Hexen im Lustrausch und Ähnliches. Weil in Indien Pornografie (also alles jenseits züchtiger Küsse und entblößter Schultern) verboten ist, funktioniert die Sexfilm-Produktion so, dass billig produzierte Horror- und Gangsterfilme, in denen keine Nackten vorkommen, dem Zensor vorgelegt werden. Die Sex- und Nacktszenen werden später auf zusätzlichen Filmrollen, den „bits reels“, direkt an die Kinos geliefert und erst im Vorführraum in die Filme montiert. Das ist natürlich immer noch illegal und gefährlich. Bei einer Verhaftung drohen drei Jahre Gefängnis. Während der jüngere Bruder Sonu davon träumt, einen Liebesfilm mit seiner Angebeten Pinky zu drehen, setzen Vickys Auftraggeber ihn immer mehr unter Druck. Als die Polizei eine Darstellerin tot auffindet, hilft auch Korruption nicht mehr gegen die Polizeiverfolgung. MISS LOVELY ist bewusst auf überlagertem 16mm-Material gedreht, um dem Film einen ungewaschenen, nervös verhangenen Look zu verpassen, der an frühe Filme des New Hollywood-Kinos erinnert. Alles wirkt schmierig und verklebt. An jeder Ecke hängen bunte Birnchen, die hoffnungslos mit der Aufgabe überfordert sind, gegen die Schäbigkeit anzufunzeln. Ein Anti-Bollywood-Film, der die indische Exploitation-Filmszene zwischen brutalem Machismo, Rausch und Verblendung präsentiert. D Tom Dorow

Start am 17.12.2015 ¢ BrotfabrikKino

OMU

Bombay, the early Eighties. Duggal Brothers Sonu and Vicky have specialized in cheap sexploitation horror movies. The pressure rises from both their gangster financiers and the police but Sonu dreams of making a romantic movie with his lover Pinky.

FEBRUAR 2016 D

19 D


INDIEKRITIKEN Originaltitel: Unbranded D USA 2015 D 106 min D R: Phillip Baribeau D B: Ben Masters (II) D K: Korey Kaczmarek, Phillip Baribeau D S: Scott Chestnut D M: Noah Sorota D D: Ben Masters (II), Ben Thamer, Jonny Fitzsimons D V: NFP marketing & distribution

UNGEZÄHMT

WHERE TO INVADE NEXT

Auf Mustangs quer durch die USA

„Raubzug“ durch Europa

Um die Mustangs, die Wildpferde in den USA, tobt ein erbitterter Kampf zwischen Tierschützern, Rangern und Viehzüchtern. Einst von den Spaniern importiert und dann verwildert, haben sich die Tiere auf den öffentlichen Flächen der USA inzwischen rasant ausgebreitet. Das Weideland wird knapp – zumal die Wildtiere mit den Viehherden konkurrieren, die ebenfalls öffentliches Land beweiden dürfen. Aus diesem Grund werden jährlich rund 9000 Wildpferde eingefangen und zur Adoption freigegeben. Nur 3000 von ihnen werden allerdings auch adoptiert, die anderen bleiben kaserniert. Um auf das Schicksal der Tiere hinzuweisen, beschließen vier pferdeverrückte junge Männer nach dem Studium, die USA von Mexiko bis Kanada auf Mustangs zu durchqueren. Ben Masters, treibende Kraft der Gruppe, erzählt, dass es ihnen dabei darum geht, zu beweisen, wie ausdauernd und tauglich die verfemten Tiere sind. Das klingt zunächst nach kapitalistischer Verwertungslogik. Aber dann fügt er hinzu: „Sie sind uns ähnlich. Für sie gibt es hier keinen Platz. Manchmal denke ich, dass es auch für uns hier keinen Platz gibt.“ Bevor es losgeht, trainieren Ben, Jonny, Thomas und der zweite Ben die 16 Tiere über mehrere Monate. Ihre Reise führt sie durch biestige Kaktusfelder, erbarmungslose Wüste, die schmalen ungesicherten Bergpfade des Grand Canyon, durch weite Ebenen, Schneematsch und Wald. Die Pferde haben alle ihre Macken, halten aber bis auf einige Verletzungen gut durch. Ein Stück des Weges ist auch ein netter störrischer Esel mit von der Partie. Die vier Jungs und die Freunde und Kollegen, die sie zwischendrin begleiten, machen wenig Worte. Mal gibt es einen kleinen Konflikt um die richtige Richtung, mal ein lustiges Geplänkel, mal ein paar spärliche Auskünfte zur Stimmungslage. UNGEZÄHMT lebt von den Eindrücken der weiten Landschaft und der zähen Pferde, die sie durchqueren. D Hendrike Bake

Start am 18.2.2016 ¢ filmkunst66

D 20

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D FEBRUAR 2016

USA 2015 D 119 min D R: Michael Moore D B: Michael Moore D K: Rick Rowley, Jayme Roy D S: Pablo Proenza, Todd Woody Richman, Tyler H. Walk D D: Michael Moore D V: Falcom Media

Four young men decide to travel from Mexico to Canada on horseback to raise awareness of the plight of America’s mustangs.

Es ist ruhiger geworden um Michael Moore. Zwar hat er seit seinem Oscargewinn 2003 noch mit dem umstrittenen, aber öffentlichkeitswirksamen FAHRENHEIT 9/11 für Diskussionen gesorgt, aber die darauf folgenden Filme konnten nicht mehr an seinen Ruf als der Aufklärer weltweit anknüpfen. Man darf aber nicht vergessen, dass Moore vorrangig Filme über Amerika für Amerikaner macht. In WHERE TO INVADE NEXT geht Moore nun auf „Raubzug“ durch Europa (und Tunesien), um dort Lösungen für die sozialen Probleme der USA zu „stehlen“. So findet er zum Beispiel in Italien attraktive, glückliche Arbeitnehmer mit mehreren Wochen bezahltem Urlaub, köstliches, ausgewogenes Schulessen in Frankreich und ein norwegisches Gefängnis, dessen Haftbedingungen Zuschauer im „Land of the Free“ sicherlich neidisch machen werden. Das alles wird gewohnt unterhaltsam-lustig vorgeführt und der europäische Zuschauer darf sich fragen, warum irgendjemand noch in die USA ziehen möchte, wenn der wahre amerikanische Traum doch augenscheinlich ganz woanders zu finden ist. Andererseits vermutet besagter Zuschauer aber auch spätestens, wenn ein französisches Schulkind bei Moore zum angeblich allerersten Mal Coca Cola kostet, dass das vermittelte Bild vielleicht etwas geschönt sein könnte. Die zweite Hälfte des Filmes erweist sich aber als weitaus global-idealistischer. Es geht hier nicht mehr nur um US-spezifische Probleme, sondern grundsätzlich um eine neue, fürsorglichere Art, mit sich selbst und seinen Mitmenschen umzugehen. Moore zeigt Beispiele, wo dies schon umgesetzt wird, etwa anhand einer Gruppe von weiblichen CEOs. Diesen Traum kann man als Hirngespinst abtun oder sich überzeugen lassen, aber in jedem Fall ist es ein leidenschaftliches und anschauliches Plädoyer. D Christian Klose

Start am 25.2.2016 ¢ b-ware!ladenkino

DF OMU

Michael Moore ‚invades‘ European countries in order to ‚steal‘ solutions for American problems from them. May contain traces of idealism.

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INDIEKRITIKEN Deutschland 2015 D 87 min D R: Lars Barthel, Hannes Schönemann, Gabriele Denecke, Peter Kahane D B: Lars Barthel, Hannes Schönemann, Gabriele Denecke, Peter Kahane D S: Gudrun Steinbrück D M: Marcel Noll D D: Lars Barthel, Hannes Schönemann, Gabriele Denecke, Peter Kahane D V: missingFilms

HAIL, CAESAR!

ALS WIR DIE ZUKUNFT WAREN Sieben Ost-Filmer erzählen

„Westberlin riecht anders, nach Kaffee, Parfum und Obst“ bemerkt Peter Kahane in der Auftaktepisode des 7-teiligen Porträtfilms ALS WIR DIE ZUKUNFT WAREN. Wie alle der sieben Protagonisten verbrachte Kahane (DIE ARCHITEKTEN) seine Jugend in der DDR und begann eine Laufbahn als Filmemacher. Sowjetische Reiter- und amerikanische Cowboyfilme prägten seinen Kinogeschmack. Danach lauschen wir Thomas Knauf, dem Kurioses in Warschau widerfuhr, hören von Andreas Voigt etwas über Ost-Radios und Fernweh und erfahren von Hannes Schönemann, wie er als kleiner Bub von einer Sandburg aus die Welt entdeckte: Ein verstohlener Blickwechsel mit einem Mädchen am Ostseestrand aktivierte in ihm einen solchen Freiheitsdrang, dass er mit dem väterlichen Boot eine Flucht gen Westen plante – um dann doch als Heimkind in der Zone zu verbleiben. Gabriele Denecke hingegen, die einzige Frau an Bord, wechselte im Mädchenalter munter die noch unbemauerte innerdeutsche Grenze, um drüben die buntesten Kaugummis zu erstehen. In Episode 6 erzählt Ralf Marschalleck vom Verlust seines Vaters, der sich der Liebe wegen in die BRD absetzte und den Kontakt zur alten Familie abbrach. Am Ende schließlich findet Lars Barthel ein poetisch fließendes Bild, das den Kreis schließt. Ein Clou ist es, dass die Protagonisten ihre Geschichten aus einem verschwundenen Land jeweils selbst in Szene setzen, mit Animationen, Fotos, Ost-Musik oder szenischen Einschüben. Zwischendurch blendet der Film in ein offenes Gespräch, das die Beteiligten in einem maroden Berliner Altbau führen. Im Vergleich zu den Eigenporträts fällt das kurz angerissene „Klassentreffen“ zwar eher mau aus, fördert aber dennoch Interessantes zu Tage und fügt sich stimmig ins Gesamtkonzept ein, bei dem „Ostalgie“ übrigens ebenso ausbleibt wie DDR-Bashing. Auch das ist selten schön. D Christian Horn

Start am 25.2.2016 ¢ Acud Kino ¢ b-ware!ladenkino ¢ BrotfabrikKino ¢ fsk-Kino am Oranienplatz ¢ Hackesche Höfe Kino, Premiere mit Gästen am 24.2. ¢ Union Filmtheater

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Seven filmmakers who were born in the GDR talk about their youth in an extinct country.

Der neue Film der Coen-Brüder, der die Berlinale eröffnet und deshalb zu Redaktionsschluss noch nicht zu sehen war, sieht aus wie ein großer Spaß. Der Film spielt in einem Hollywood Studio der 50er Jahre. Scarlett Johansson gibt im Wasserballett die Badenixe, George Clooney ist Baird Whitlock, ein Charlton-Heston-artiger Megastar, Tilda Swinton die Klatschreporterin Hedda Hopper. Als Whitlock von der Bande „Die Zukunft“ entführt wird, muss Problemlöser Eddie Mannix (Josh Brolin) ran, um den Schauspieler und, wichtiger noch, die nächste Großproduktion zu retten. Start am 18.2.2016 ¢ Acud Kino DF ¢ b-ware!ladenkino DF OMU ¢ Bundesplatz Kino DF OMU ¢ filmkunst66 OMU ¢ Hackesche Höfe Kino OMU ¢ Union Filmtheater DF ab 19.2.

USA/Großbritannien 2016 D R: Joel Coen, Ethan Coen D D: George Clooney, Josh Brolin, Scarlett Johansson

MIDNIGHT SPECIAL Ebenfalls im Wettbewerb der Berlinale läuft MIDNIGHT SPECIAL, der neue Film von Jeff Nichols, der mit seinen Indie-Genre-Experimenten SHOTGUN STORIES und TAKE SHELTER bekannt wurde. Nach Western und Paranoia Horror ist MIDNIGHT SPECIAL nun ein übernatürlicher Sci-Fi-Thriller: Als Vater Roy (Michael Shannon) entdeckt, dass sein Sohn Alton mysteriöse und verstörende Fähigkeiten besitzt, begibt er sich mit ihm auf die Flucht – zunächst vor religiösen Extremisten und der Polizei, und schließlich vor dem ganzen Land. Start am 18.2.2016 ¢ b-ware!ladenkino DF OMU ¢ Filmrauschpalast OMU

USA 2015 D 111 min D R: Jeff Nichols D D: Kirsten Dunst, Sam Shepard, Michael Shannon, Joel Edgerton, Adam Driver, Jaeden Lieberher

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WEITERINDIEKINO

EIN ATEM

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THE BIG SHORT ¢ Union Filmtheater

B-MOVIE: LUST & SOUND IN WEST BERLIN ¢ Filmrauschpalast, Sputnik Kino

JAPANISCHE FILMWOCHE Vom 25.2. bis zum 2.3. zeigt das Bali Kino drei aktuelle japanische Produktionen. Im zärtlichen KIRSCHBLÜTEN UND ROTE BOHNEN finden drei Außenseiter in Tokio zur Zeit der Kirschblüte zusammen. In Hirokazu Koreedas UNSERE KLEINE SCHWESTER nehmen drei liebenswerte Frauen die unbekannte kleine Stiefschwester in ihrer Mitte auf. Für Kinder ist der einfühlsame Animationsfim ERINNERUNGEN AN MARNIE dabei. Als besonderes Highlight läuft am Donnerstag, den 25.2. um 20.30 Uhr der Klassiker UGETSU MONOGATARI/ERZÄHLUNG UNTER DEM REGENMOND von Kenji Mizogushi (Japan 1953, OmU). ¢ Bali Kino

DAS BRANDNEUE TESTAMENT

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BRIDGE OF SPIES – DER UNTERHÄNDLER ¢ b-ware!ladenkino, Filmrauschpalast, Sputnik Kino

BROOKLYN

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DER BUNKER

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DF

CAROL

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CONDUCTA – WIR WERDEN SEIN WIE CHE ¢ Acud Kino, Filmrauschpalast

THE DANISH GIRL

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DIRIGENTEN

ANOMALISA ANOMALISA von Charlie Kaufman (BEING JOHN MALKOVICH) ist ein Stop-Motion-Animationsfilm für Erwachsene. Michael Stone ist ein erfolgreicher Buchautor, ein Guru der Kundenberatung, der in Cleveland am nächsten Tag einen Pep-Talk vor Verkäufern und Callcenter-Angestellten halten soll. Stone ist so depressiv, dass er die Stimmen aller Menschen als die gleiche, männliche Stimme wahrnimmt. Nichts scheint die endlose Distanz zwischen Stone und der Welt überbrücken zu können, bis er die Stimme von Lisa auf dem Hotelflur wahrnimmt … ¢ b-ware!ladenkino DF OMU ¢ City Kino Wedding DF OMU ¢ Eva Lichtspiele DF ¢ Filmrauschpalast OMU ¢ fsk-Kino am Oranienplatz OMU ¢ Sputnik Kino DF OMU ¢ Union Filmtheater DF

USA 2015 D 90 min D R: Charlie Kaufman, Duke Johnson D D: David Thewlis, Jennifer Jason Leigh

¢ Sputnik Kino, am 31.1. um 17 Uhr in Anwesenheit von Regisseur Götz Schauder

EWIGE JUGEND

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ICH BIN DANN MAL WEG ¢ Union Filmtheater

IM SCHATTEN DER FRAUEN

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JANIS: LITTLE GIRL BLUE ¢ b-ware!ladenkino, Filmrauschpalast, Sputnik Kino, Union Filmtheater

JOY – ALLES AUSSER GEWÖHNLICH

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KIRSCHBLÜTEN UND ROTE BOHNEN ¢ Acud Kino, b-ware!ladenkino, Bali Kino, City Kino Wedding, Hackesche Höfe Kino

LEGEND

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LOUDER THAN BOMBS

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LOVE 3D

¢ b-ware!laadenkino

MADEMOISELLE HANNA UND DIE KUNST, NEIN ZU SAGEN ¢ Bundesplatz Kino

NEUKÖLLN WIND

¢ b-ware!ladenkino, City Kino Wedding, am 4.2. um 19 Uhr in Anwesenheit der Regisseurin Arsenny Rapoport am 4.2. um 19 Uhr

PASSION FOR PLANET Union Filmtheater

THE REVENANT

FAMILY BUSINESS ¢ Acud Kino, filmkunst66

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THE HATEFUL EIGHT

DAS SALZ DER ERDE

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HELLO, I AM DAVID! EINE REISE MIT DAVID HELFGOTT ¢ b-ware!ladenkino, Bundesplatz Kino, Hackesche Höfe Kino

¢ Il Kino

SEARCHING FOR SUGAR MAN ¢ Sputnik Kino

STAR WARS: THE FORCE AWAKENS

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KINDERFILME A–Z STURE BÖCKE

ALLES STEHT KOPF

SÜDAFRIKA – DER KINOFILM

ALVIN UND DIE CHIPMUNKS: ROAD CHIP

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¢ Acud Kino, b-ware!ladenkino (3D)

¢ Union Filmtheater

SUITE FRANCAISE ¢ Union Filmtheater

SUMÉ – THE SOUND OF A REVOLUTION

¢ b-ware!ladenkino

ARLO & SPOT ¢ b-ware!ladenkino (3D)

UNS GEHT ES GUT

BIBI & TINA – MÄDCHEN GEGEN JUNGS

UNSERE KLEINE SCHWESTER

ERINNERUNGEN AN MARNIE

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¢ Hackesche Höfe Kino

¢ Acud Kino, b-ware!ladenkino, Bali Kino

UNTER FREUNDEN ¢ Union Filmtheater

VALLEY OF LOVE

¢ Bundesplatz Kino, Eva Lichtspiele, fskKino am Oranienplatz

WINTERGAST ¢ Il Kino

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¢ Bali Kino

HEIDI

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HILFE, ICH HABE MEINE LEHRERIN GESCHRUMPFT

¢ b-ware!ladenkino, Eva Lichtspiele, Union Filmtheater

INDIEKINDER

JANOSCH – KOMM, WIR FINDEN EINEN SCHATZ

DIE MELODIE DES MEERES

DER JUNGE UND DIE WELT

DIE PEANUTS

¢ Sputnik Kino

¢ b-ware!ladenkino

DIE KINDER DES FECHTERS ¢ Acud Kino

KINDERFILM DES MONATS: KÄPT’N SÄBELZAHN UND DER SCHATZ VON LAMA RAMA

¢ Union Filmtheater, Bali Kino, Bundesplatz Kino, Eva Lichtspiele, Sputnik Kino, Union Filmtheater, Xenon Kino Alle Termine unter www.kinderkinobuero.de Vorbestellungen unter 030/235 562 51

DER KLEINE PRINZ

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RICO, OSKAR UND DAS HERZGEBRECHE ¢ Acud Kino

ROBINSON CRUSOE ¢ b-ware!ladenkino (3D)

SEBASTIAN UND DIE FEUERRETTER ¢ b-ware!ladenkino

SPATZENKINO: SCHNEEGESTÖBER

¢ Bali Kino, Eva Lichtspiele, Xenon Kino alle Termine unter www-spatzenkino.de, Vorbestellungen unter 030/449 47 50

DIE WINZLINGE – OPERATION ZUCKERDOSE ¢ Union Filmtheater

AB 28. JANUAR IM KINO


INDIEKINOHIGHLIGHTS

BUNDESPLATZ KINO BEST ACTRESS Die Filmreihe zur gleichnamigen Ausstellung im Filmmuseum führt im Februar weitere Oscargewinnerinnen ins Bundesplatz Kino. In ALICE DOESN’T LIVE HERE ANYMORE (USA 1974, Regie: Martin Scorsese, 7.2.) schlägt sich Ellen Burstyn als Witwe Alice Hyatt mit ihrem Sohn allein durch die USA, mit schäbigen Jobs als Barsängerin und Serviererin und immer auf der Reise. In BOYS DON‘T CRY (USA 1999, Regie: Kimberly Peirce, 14.2.) spielt Hilary Swank intensiv und ambivalent die Transsexuelle Brandon Teena, die ein Opfer brutaler Gewalt wird. Im Klassiker A STREETCAR NAMED DESIRE (USA 1951, Regie: Elia Kazan, 21.2.) ist Vivien Leigh die psychisch labile Blanche DuBois, die bei ihrer Schwester Unterschlupf findet und dort aller Leben in Aufruhr versetzt. In BLUE JASMINE, einer modernen Variante der gleichen Vorlage von Tennessee Williams (USA 2013, Regie: Woody Allen, 28.2.) übernimmt Cate Blanchett die Rolle der abgestürzten Businessfrau.  Immer Sonntag um 15.30, mit Einführung

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The Brain That Wouldn‘t Die

INDIEKINOHIGHLIGHTS

Robot Monster

Z-INEMA WEITERE DRIVE-IN CLASSICS Auch im Februar zeigt das Z-inema zwei erstklassige Trash-Science-Fiction-/Horror-Klassiker des klassischen US-Autokinos der 50er und 60er Jahre im Original. In Joseph Greens THE BRAIN THAT WOULDN’T DIE (USA, 1962) macht sich ein Wissenschaftler nach einem schweren Autounfall auf die Suche nach einem perfekten Körper für den Kopf seiner Freundin, den er glücklicherweise am Leben erhalten konnte. Logisch, dass sich dafür am ehesten das Stripperinnen-Milieu anbietet... Ganz andere Probleme hat die Menschheit in Phil Tuckers ROBOT MONSTER (USA, 1953) - durch einen außerirdischen Atomschlag wurde sie nahezu komplett vernichtet. Überlebt haben nur ein Professor, seine Familie und sein Assistent, doch auch sie stehen bereits im Fadenkreuz eines der Aliens, das aussieht wie ein unförmiger King-Kong mit albernem Antennen-Raumhelm. z-bar.de  Jeweils um 20 Uhr, 16.2. THE BRAIN THAT WOULDN’T DIE (OV) / 23.2. ROBOT MONSTER (OV)

Boys Don‘t Cry

A Streetcar Named Desire

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INDIEKINOHIGHLIGHTS The Revenant

BALI KINO KINO DER NACHBARN: SEKSMISJA CITY KINO WEDDING SPUTNIK KINO ACUD KINO OSCAR-NACHT UND OSCAR-SHORTS Jedes Jahr bei der Oscar-Verleihung wünscht man sich, einen Blick auf die preisgekrönten Kurzfilme werfen zu können. Das ist nun möglich. In zwei Programmen, OSCAR SHORTS – ANIMATION und OSCAR SHORTS – LIVE ACTION, holt der interfilm Verleih alle nominierten Filme nach Deutschland. Die Oscar-Verleihung selbst kann man auch im Kino verfolgen. Am 28.2. zeigt das City Kino Wedding zunächst die Oscar-Kandiaten ANOMALISA und THE REVENANT und den Oscar-Gewinner des letzten Jahres, Alejandro Iñárritus Schauspieler-Drama BIRDMAN, und überträgt danach die diesjährige Oscarverleihung. Oscar-Host ist übrigens Chris Rock, was angesichts des Wirbels um #oscarssowhite ganz spannend werden könnte.

Zwei Wissenschaftler lassen sich für ein Experiment einfrieren und wachen irrtümlicherweise erst im Jahr 2044 wieder auf, wo sie die Erde als einen totalitär-regierten und männerlosen Frauenstaat vorfinden. Bei der Flucht aus den unterirdisch liegenden Städten decken sie die Hintergründe der Revolution auf. In der Reihe KINO DER NACHBARN zeigt das Bali Kino die abgedrehtschwarzhumorige Science-Fiction-Satire SEKSMISJA (SEXMISSION, Polen 1984, OmeU) von Regisseur Juliusz Machulski, der darin nicht mit Kritik am totalitären System und dessen Prüderie spart. 2005 wählten die Leser der drei wichtigsten polnischen Filmzeitschriften den Kultfilm zum besten polnischen Film der letzten dreißig Jahre.  8.2. um 18 Uhr

 OSCAR SHORTS – ANIMATION: Sputnik Kino am 21.2. + 28.2. um 19 Uhr  OSCAR SHORTS – LIVE ACTION: Acud Kino am 24.2. / Sputnik Kino am 28.2. um 21 Uhr  Lange Oscar-Nacht im City Kino: 28.2., 18.15 Uhr ANOMALISA / 20 Uhr THE REVENANT / 22.45 THE BIRDMAN / ab 1 Uhr Oscar-Liveübertragung

EVA LICHTSPIELE DER ALTE DEUTSCHE FILM Immer wieder mittwochs, um 15.45 Uhr: Im Februar präsentieren die Eva-Lichtspiele vier historische deutsche Filme aus den 1930er Jahren, die von Martin Erlenmaier ausgewählt und mit einer Einführung präsentiert werden. In der turbulenten Verwechslungskomödie KLEINES MÄDEL – GROSSES GLÜCK (R: E. W. Emo, 3.2.) wird das einfache „Schlossermädel“ Dolly Haas versehentlich erst für eine Komtesse, dann für deren Gesellschafterin gehalten. In NORDLICHT – RIVALEN AM NORDMEER (R: Herbert B. Fredersdorf, 10.2.) werden zwei Pelzjäger und Grönlandfahrer in der Kulisse der rauen Landschaft Norwegens zu Konkurrenten um dieselbe Frau. Das mehrfach verfilmte Berliner Volksstück MEIN LEOPOLD (17.2.) erzählt auch unter der Regie von Hans Steinhoff mit Max Adalbert eine melodramatische Vater-Sohn-Geschichte. Der Sängerfilm EIN WALZER FÜR DICH (R: Georg Zoch, 24.2.) mit Louis Graveure, Heinz Rühmann und Theo Lingen zur Musik von Will Meisel erzählt feuchtfröhlich-vergnügt von einem geplanten Staatsstreich in einem kleinen Fürstentum. www.eva-lichtspiele.de  Immer mittwochs um 15.45 Uhr D 26

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INDIEKINOHIGHLIGHTS

IL KINO BUCHVORSTELLUNG: JIM JARMUSCH In ihrem Buch „Jim Jarmusch – Music, Words and Noise“ betrachtet Sara Piazza die Filme des Indie-Filmemachers aus der musikalischen Perspektive und führt Interviews zum Thema mit Komponist Ennio Morricone, Kritiker Luc Sante, Musiker und Schauspieler John Lurie sowie Jarmusch selbst. Der hat seit den frühen 1980ern immer wieder auch als Musiker performt, beispielsweise mit dem Post-Punk-Experiment Del Byzanteens, bei dem er mit Sandkastenfreunden und Kommilitonen zusammenspielte. Die Regisseurin und VJ-Pionierin Merrill Aldighieri hat einen dieser außergewöhnlichen Auftritte im New Yorker Hurrah Club mitgefilmt und lässt das Konzert in ihrem Film ESKIMO LOUNGE MUSIC von Gast-Saxofonist Lurie und Kollaborateur Luc Sante kommentieren. Das IL KINO widmet dem Sounduniversum Jarmuschs und der Vorstellung von Piazas Buch einen Abend in Anwesenheit der Autorin. Nach dem Screening von Aldighieris Film soll die Regisseurin via Skype live zugeschaltet werden. Die italienische Musikerin Sonia Brex sorgt mit ihrem DJ-Set für Einstimmung und Ausklang.

BROTFABRIK KINO BERLIN-FILM-KATALOG RARITÄT DES MO­ NATS #47: ENTLASSEN AUF BEWÄHRUNG Als Vorgeschmack auf die diesjährige Berlinale-Retrospektive zeigt die Brotfabrik im Rahmen des von Journalist und Filmhistoriker Jan Gympel initiierten Berlin-Film-Katalogs Richard Groschopps häufig vergessenen und unterschätzten DEFA-Krimi ENTLASSEN AUF BEWÄHRUNG (1965): Ein junger Mann, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde, droht in der kalten und abweisenden gesellschaftlichen Atmosphäre Ost-Berlins wieder kriminell zu werden. Vom Staatsapparat und der Partei kann er keine Hilfe erwarten, lediglich seine Freundin hält zu ihm – aus Liebe, nicht aus Ideologie.  4.–10.2. jeweils um 19.30 Uhr

 6.2. ab 18 Uhr

BROTFABRIK KINO VOGELBAUM #11: W.R. – MYSTERIEN DES ORGANISMUS Genossinnen und Genossen! Kommunismus ohne freie Liebe ist wie eine Totenwache auf dem Friedhof! Abstinenz ist konterrevolutionär! Zwischen dem Sozialismus und der körperlichen Liebe kann es keinen Widerspruch geben! Nieder mit der roten Bourgeoisie! Sexpol ruft dringend dazu auf, Dušan Makavejevs Volksbildungsfilm W.R. – GEHEIMNISSE DES ORGANISMUS (1971) zu sehen.  26.-28.2. jeweils um 20 Uhr

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INDIEKINOHIGHLIGHTS

BROTFABRIK KINO ROJ BASH. KURDISCHER ­FILMABEND Im Rahmen eines kurdischen Filmabends stellt die Journalistin Eva Micropolou drei ausgewählte Produktionen der letzten Jahre vor. Der Dokumentarfilm THE WITNESSES OF WAR (SAVAŞIN TANIKLARI, Türkei 2012, R: Sami Solmaz) lässt kurdische Journalisten zu Wort kommen, die über den Bürgerkrieg im Osten des Landes sprechen. Im Drama FOLGE DER FEDER! (Deutschland 2012) von Nuray Sahin lässt sich eine junge Alevitin aus Ost-Anatolien von einem Berliner Kurden zur Heirat kaufen, um sich nach ihrer Ankunft in der Stadt auf die Suche nach ihrer Mutter und ihrer Schwester zu machen. Miraz Bezar inszeniert in DIE KINDER VON DIYARBAKIR (MIN DÎT, Deutschland/Türkei 2009) die Odyssee eines Geschwisterpaares durch ihre Heimatstadt Diyarbakir, nachdem ihre Eltern durch Angehörige einer paramilitärischen Spezialeinheit ermordet wurden. www.brotfabrik-berlin.de  13.2.: um 17.30 Uhr THE WITNESSES OF WAR (SAVAŞIN TANIKLARI, OmU)  um 19 Uhr FOLGE DER FEDER! (OmU, in Anwesenheit der Regisseurin)  um 21 Uhr DIE KINDER VON DIYARBAKIR (MIN DÎT, OmU, in Anwesenheit des Regisseurs)

SPUTNIK KINO KURZFILM-SPECIAL

FILMRAUSCHPALAST FANTASTIC WORLDS ON THE CURVED SCREEN Auch im neuen Jahr hat der Filmrauschpalast wieder einige Klassiker des fantastischen Films im 35mm-Format auf der gekrümmten Panoramaleinwand im Programm, natürlich in englischer Originalfassung: George Lucas’ und Steven Spielbergs Abenteuerfilm-Blockbusterklassiker JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES (USA 1981) und INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES (USA 1984), das philosophische Science-Fiction-Action-„Ballett“ der Wachowski-Geschwister MATRIX (USA, Australien 1999), Joe Dantes Actionkomödie REISE INS ICH (USA 1987) um einen geschrumpften Testpiloten im Körper eines Supermarktkassierers, Michael Crichtons Science-Fiction-Klassiker WESTWORLD (USA 1973) über einen außer Kontrolle geratenen Freizeitpark der Zukunft und Richard Fleischers SOYLENT GREEN (USA 1973), in dem Charlton Heston als Polizist im New York des Jahres 2022 einem ungeheuerlichen Verbrechen auf die Spur kommt. www.filmrausch.de

CITY KINO HACKESCHE HÖFE AFRICAVENIR: LA MORT DU DIEU SERPENT Für LA MORT DU DIEU SERPENT (DEATH OF THE GOD SERPENT, Frankreich 2014) hat der französische Regisseur Damien Froidevaux das neue Leben der 22jährige Koumba in einem senegalesischen Dorf begleitet, dem sie sich völlig unvorbereitet stellen muss. Hintergrund: Nach einem Streit und dem Aufenthalt in einer Polizeistation wird die junge Pariserin, die im Alter von zwei Jahren nach Frankreich gekommen ist, innerhalb von 48 Stunden in ihr Geburtsland abgeschoben. Der Film dokumentiert fünf Jahre ihres neuen Lebens, das von einem trotzigen Kampf um ihre Integrität geprägt ist, in einem Land, das sie nie kennengelernt hat. Der Dokumentarfilm läuft im Original mit englischen Untertiteln, im Anschluss an die Vorführung findet ein Publikumsgespräch mit Damien Froidevaux statt. www.africavenir.org  Hackesche Höfe Kino: 10.2. um 20 Uhr  City Kino Wedding: 11.2. um 19 Uhr

In der Reihe KURZFILM-SPECIAL zeigt das Sputnik-Kino unter dem Titel ES WAR EINMAL...16 animierte Kurzfilme aus Litauen, Estland und Lettland über Götter, Dämonen, Hexen, Feen, Naturkräfte, Schöpfungsmythen und Festlichkeiten. Im Anschluss an die zweistündige Vorführung folgt ein Filmgespräch mit dem litauischen Regisseur Algirdas Selenis. Alle Filme werden im Original mit englischen Untertiteln gezeigt. facebook.com/LitauischesKinoGoesBerlin, www.sputnik-kino.com  5.2. um 22 Uhr

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CITY KINO WENN EIN GARTEN WÄCHST + DISKUSSION Das Phänomen des Urban Gardening ist seit einigen Jahren auch in Deutschland angekommen und verbreitet sich in den Städten der Republik. Ines Reinisch begleitet in WENN EIN GARTEN WÄCHST (2014) eine Gruppe von Nachbarn, die in Kassel gemeinsam versuchen, eine städtische Rasenfläche in eine öffentliche „Gartenoase“ zu verwandeln. Im Anschluss an die Vorführung wird gemeinsam mit der Regisseurin und Karin Thormeyer (Grüne Liga Berlin), Wilfried Bommert (Institut für Welternährung) und Felix Lodes (Himmelbeet, Wedding) diskutiert. www.wenneingartenwaechst.de

“...WECKT HOFFNUNGEN UND IST MICHAEL MOORES WEITREICHENDSTER FILM” BBC

“MOORES GUERILLAKAMPF FÜR DIE MENSCHLICHKEIT” BBC

“SEINE VERGNÜGLICHSTE DOKU!” SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

DIE NEUE GEHEIMWAFFE DES PENTAGON

 25.2. um 19 Uhr

AB 25. FEBRUAR BEGINNT DIE INVASION IM KINO

WEITERE INFOS:

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IL KINO CINEPHILIA, CHERRY PICS UND ADULT HORROR MOVIES Im Il Kino haben sich mittlerweile ein paar turnusmäßig wiederkehrende Specials etabliert. Einmal im Monat präsentieren die Kinomacher unter dem Motto CINEPHILIA einen persönlichen Lieblings-Überraschungsfilm. In der Reihe CHERRY PICKS lädt die Berlin Film Society regelmäßig zum Kurzfilmabend mit Begrüßungsdrink. Im Format „Sprinkles of Self-Doubt“ treten Stand-Up-Comediens aus aller Welt auf, und immer am ersten Freitag im Monat veranstalten die INDIEKINO-Redakteure Hendrike Bake und Tom Dorow in der Reihe ADULT HORROR MOVIES einen Horrorfilmabend für Erwachsene und Cineasten. Details auf den jeweiligen Facebook-Seiten.  CINEPHILIA: 3.2. um 20 Uhr  ADULT HORROR MOVIES: 5.2. um 22 Uhr  CHERRY PICKS: 24.2., Drinks ab 19 Uhr, Filme ab 20 Uhr  SPRINKLES OF SELF DOUBT: 27.2. um 20 Uhr

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NACHBILD Hier drei Bilder von Glamour-Badenixen: Scarlett Johannson (2016) als Retro-Esther Williams in HAIL, CAESAR!, Esther Williams als Helen Kellerman in MILLION DOLLAR MERMAID (1950), und schließlich Helen Kellerman selbst, die Erfinderin des Wasserballetts und des einteiligen Badeanzugs, sowie die erste A-List-Darstellerin, die in einem Film nackt auftrat, als DAUGHTER OF THE GODS (1916). Wir hätten als Vorbereitung auf die Berlinale auch Darsteller von römischen Kaisern zeigen können, klar. Es sind nun aber Badenixen geworden. Viel Spaß im Kino und auf der Berlinale.

VORSCHAU INDIEKINO IM MÄRZ D EL CLAN Sohn der Mafia D GRÜSSE AUS FUKUSHIMA Begegnung im Nirgendwo D BABAI Dem Vater nach D SON OF SAUL Grand Prix Cannes 2015 D RESULTS Indie Fitness Komödie D IM STRAHL DER SONNE Gefilmt in Nordkorea D NO LAND’S SONG Singen gegen das Regime D DER SCHAMANE UND DIE SCHLANGE Hypnotisierende Bilder D TRUMBO Autor unter McCarthy D LENALOVE Teenies, Liebe und Internet RAUM Welt im Zimmer D DER WERT DES MENSCHEN Was tun im Kapitalismus? D CHAMISSOS SCHATTEN Ulrike Ottinger auf Entdeckungsreise D HEART OF A DOG Laurie Anderson Doku D SILENT HEART Mutter nimmt Abschied D LEE SCRATCH PERRY’S VISION OF PARADISE Dub-Pionier D MEIN EIN, MEIN ALLES Amour fou

IMPRESSUM

Grafik: Michael Zettler, Nora Wiesner (Zett Media)

Herausgeber: INDIEKINO BERLIN UG (haftungsbeschränkt) Rudolfstr. 11, 10245 Berlin Telefon: 030 – 209 897 24, info@indiekino.de, www.indiekino.de

Druck: Möller Druck & Verlag GmbH, Berlin

Geschäftsführung: Hendrike Bake Redaktion: Hendrike Bake, Thomas Dorow­ redaktion@indiekino.de Filmtexte: Toby Ashraf, Hendrike Bake, Tom Dorow, Christian Horn, Christian Klose, Elinor Lewy, Jens Mayer, Michael Meyns, Toni Ohms, Anna Stemmler, Hannes Stein, Christine Stöckel, Lars Tunçay Texte Kinohighlights: INDIEKINO BERLIN und Kinos

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D FEBRUAR 2016

Anzeigen: anzeigen@indiekino.de

Eine Gewähr für die Richtigkeit der Termine kann nicht übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Ein Nachdruck ist nur mit Genehmigung von Redaktion und Autor und mit Quellenangabe gestattet. Für unverlangt eingesandtes Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Das INDIEKINO BERLIN Magazin erscheint monatlich in einer Auflage von 15.000 Stück. Das Magazin ist kostenfrei. Verteilung in den Berliner Kinos ACUD Kino, b-ware!ladenkino, Bali Kino, Bundesplatz Kino, City Kino Wedding, Eiszeit Kino, Eva Lichtspiele, filmkunst66, Filmrauschpalast Moabit, fsk-Kino am O ­ ranienplatz, Hackesche Höfe Kino, IL Kino, Sputnik Kino am Südstern, Tilsiter Lichtspiele, Union Filmtheater, Xenon Kino, Zukunft sowie an weiteren 300 Verteilstellen.

Abonnement: Auf Wunsch liefern wir Ihnen das INDIEKINO BERLIN Magazin gerne zu einem Unkostenbeitrag nach Hause. Eine Bestellung ist mit der Abopostkarte oder unter abo@indiekino.de möglich. Bildnachweis: Filmbilder: Filmverleiher/Filmfestivals Berlinale Goes Kiez (S. 6/7), Kinobilder: INDIEKINO BERLIN, Fotografin: Marei Wenzel Kulinarisches Kino (S. 6/7): Kulinarisches Kino Buchcover „1966 – Filmische Perspektiven in Ost und West“ (S. 6/7): Bertz + Fischer Verlag Friedensfilmpreis (S. 6/7): Friedensfilmpreis Neue Säle im Union (S. 6/7): Union Filmtheater Buchcover „Jim Jarmusch – Music, Words and Noise“ (S. 27): Reaktion Books Logos Cinephilia/Cherry Pics/Adult Horror Movies/Sprinkles of Self Doubt (S. 29): Veranstalter


REINICKENDORF

DIE INDIEKINOS ACUD KINO MITTE 1 Veteranenstr. 21, 10119 Berlin Telefon: 030/44 35 94 98, Mail: kino@acud.de, www.acudkino.de U8, M1 Rosen­ thaler Platz, M8/12 Brunnenstr./ Invalidenstr., S1/2 Nordbahnhof

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BALI KINO ZEHLENDORF  3  Teltower Damm 33, 14169 Berlin Telefon: 030/811 46 78, www.balikino-berlin.de S-Bahn Zehlendorf

BROTFABRIKKINO BERLIN  4  WEISSENSEE Caligariplatz 1, 13086 Berlin Tel.: 030/473 708 58 (nur Mo+Do) Mail: info@brotfabrik-berlin.de www.brotfabrik-berlin.de Tram M2, M13, 12 Prenzlauer Allee/ Ostseestr., Bus 156 Caligariplatz

BUNDESPLATZ-KINO WILMERSDORF 5 Bundesplatz 14, 10715 Berlin Telefon: 030/85 40 60 85, Mail: kino@bundesplatz-kino.de, www.bundesplatz-kino.de U9, S 41/42/46, Bus 248/N9 U+S-Bahn Bundesplatz

CITY KINO WEDDING IM CENTRE FRANÇAIS WEDDING 6 Müllerstraße 74, 13349 Berlin Telefon: 01525/9687921, Mail: info@citykinowedding.de www.citykinowedding.de U6 Rehberge

INDIESERVICE

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LICHTENBERG  10   G    18   1

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MITTE

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FRIEDRICHSHAIN-

CHARLOTTENBURG-  9  WILMERSDORF

MARZAHNHELLERSDORF

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TEMPELHOFSCHÖNEBERG

STEGLITZZEHLENDORF

B-WARE! LADENKINO FRIEDRICHSHAIN 2 Gaertnerstr. 19, 10245 Berlin Telefon: 030/63 41 31 15 ladenkino.de S+U-Bahnhof Frankfurter Allee, Bus 240 Boxhagener Platz, Tram 13 Wühlischstraße

PANKOW

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TREPTOWKÖPENICK

NEUKÖLLN

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EISZEIT KINO KREUZBERG 7

FSK-KINO AM ­ORANIENPLATZ KREUZBERG 11

Zeughofstr. 20, 10997 Berlin Telefon: 030/611 60 16, Mail: info@eiszeit-kino.de, www.eiszeit-kino.de U1, M29, N1 Görlitzer Bahnhof

Segitzdamm 2, 10969 Berlin Telefon: 030/614 24 64, Mail: post@fsk-kino.de, www.fsk-kino.de U8, Bus M29/140/N8 Moritzplatz, U1 Kottbusser Tor

EVA-LICHTSPIELE BERLIN WILMERSDORF 8 Blissestr. 18, 10713 Berlin Telefon: 030/92 25 53 05, Mail: info@eva-lichtspiele.de, www. eva-lichtspiele.de U7, Bus 101/104/249 Blissestr.

FILMKUNST66 CHARLOTTENBURG

TILSITER ­LICHTSPIELE FRIEDRICHSHAIN

9

Bleibtreustr. 12, 10623 Berlin Telefon: 030/882 17 53, Mail: mail@filmkunst66.de, www.filmkunst66.de S-Bahn Savignyplatz

FILMRAUSCH­PALAST MOABIT 10 Lehrter Str. 35, 10557 Berlin Telefon: 030/394 43 44, Mail: info@filmrausch.de, www.filmrausch.de Hauptbahnhof + 10 min Fußweg, Bus 123 Kruppstr., Bus M27 Quitzowstr.

HACKESCHE HÖFE KINO MITTE 12

UNION FILMTHEATER FRIEDRICHSHAGEN Bölschestr. 69, 12587 Berlin 16 Telefon: 030/6501 3141,­ www.kino-union.de S-Bahn Berlin-Friedrichshagen

Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin Telefon: 030/283 46 03, Mail: info@hoefekino.de, www.hoefekino.de S-Bahn Hackescher Markt, U8 Weinmeisterstraße

IL KINO NEUKÖLLN

15

Richard-Sorge-Str. 25a, 10249 Berlin Telefon: 030/426 81 29, Mail: programm@tilsiter-lichtspiele.de, www.tilsiter-lichtspiele.de U5 Frankfurter Tor, Weberwiese, M10 Bersarinplatz, Straßmannstraße

XENON KINO SCHÖNEBERG 13

Nansenstr. 22, 12047 Berlin Telefon: 030/81 89 88 99, Mail: contact@ilkino.de www.ilkino.de U8 Schönleinstraße, U7/8 Hermannplatz

SPUTNIK KINO AM SÜDSTERN KREUZBERG 14 Hasenheide 54, 10967 Berlin Telefon: 030/694 11 47, Mail: post@sputnik-kino.com, www.sputnik-kino.com U7 Südstern, U7/8 Hermannplatz

17

Kolonnenstr. 5, 10827 Berlin Telefon: 030/78 00 15 30, Mail: service@xenon-kino.de, www.xenon-kino.de S-Bahn Julius-Leber-Brücke

Z-INEMA ­MITTE

18

Bergstr. 2, 10115 Berlin Telefon: 030/283 89 121, Mail: zinema@gmx.de, www.z-bar.de

ZUKUNFT ­FRIEDRICHSHAIN

19

Laskerstr. 5, 10245 Berlin Telefon: 0176/578 610 79, Mail: programm@zukunft-ostkreuz.de, kino-zukunft.de S-Bahn Ostkreuz FEBRUAR 2016 D

31 D


D MUSTANG Mädchen und Freiheit D WHERE TO INVADE NEXT Michael Moores „Raubzug“ durch Europa ­­D FREUNDE FÜRS LEBEN Abschied mit Hund D GRENZBOCK Eigenartige Rituale in Brandenburger Wäldern D COLONIA DIGNIDAD Flucht aus den Fängen der Foltersekte D SIBYLLE Klaviatur des Gruselfilms D DAS WETTER IN GESCHLOSSENEN ­RÄUMEN Trinken im Hotel D MISS LOVELY Rausch und Verblendung D UNGEZÄHMT Auf Mustangs quer durch die USA D FEUER BEWAHREN, NICHT ASCHE ANBETEN Der Prozess des Choreografierens D LICHTES MEER Aufbrechen ohne Zurückzukehren D SPOTLIGHT Systematisches Wegschauen D PROJEKT A Anarchistische Initiativen in Europa

MAGAZIN DER UNABHÄNGIGEN BERLINER LICHTSPIELHÄUSER

D 23 D FEBRUAR 2016

indiekinoBERL

HAIL, CAESAR! – START AM 18.2.2016


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