INDIEKINO BERLIN Magazin #45, Februar 2018

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D SHAPE OF WATER Nostalgie und Außenseiter D DER SEIDENE FADEN Vielfältig schillernde Angelegenheit D FREIHEIT Nora geht weg D WANN WIRD ES ENDLICH WIEDER SOMMER? Integrative Band D ALLES GELD DER WELT Der Preis war zu hoch D DAS LEBEN IST EIN FEST Hochzeitsplanerchaos D LICHT Magnetisches Fluidum D THE ­DISASTER ARTIST Geburt eines Kultfilms D DOCTEUR KNOCK – EIN ARZT MIT NEBENWIRKUNGEN Omar Sy als Schlitzohr D THE WOMAN WHO LEFT Bilder wie Federzeichnungen D DINKY SINKY Kinderwunsch-Komödie D FREE LUNCH ­SOCIETY Für ein Grundeinkommen D WIND RIVER Niemandsland D BIG TIME Bjarke Ingels baut an seinem Vermächtnis

Magazin DER unabhängigen BERLINER LichtspielhäusER

D 45 D FEBRUAR 2018

indiekinoBERL

Der seidene Faden – Start am 1.2.2018


MARIA

DRAGUS

DEVID

STRIESOW

„SINNLICH UND GEFÜHLVOLL“

„MARIA DRAGUS IST EINFACH UMWERFEND!“

VARIETY

THE PLAYLIST

„MEISTERHAFT INSZENIERT“ EPD FIL M

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WWW.LICHTDERFILM.DE

B E G E B E N HE I T

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F I L M

/LICHT.DERFILM

AB 1. FEBRUAR IM KINO


DIE INDIEKINOS D ACUD KINO D B-WARE!LADENKINO D BALI KINO ­D B ­ rotfabrik Kino D BUNDES­PLATZ KINO D City Kino Wedding D EVA-LICHTSPIELE D FILMKUNST66 D FILMRAUSCHPALAST D FSK-KINO AM ORANIENPLATZ D HACKESCHE HÖFE KINO D IL KINO D INTIMES D KROKODIL D KLICK Kino D SPUTNIK KINO AM SÜDSTERN D TILSITER ­LICHTSPIELE D UNION FILMTHEATER D XENON KINO D WOLF KINO D Z-INEMA D ZUKUNFT D B-WARE! OPEN AIR D FLB Weissensee D FLK FRIEDRICHSHAGEN D FLK HASENHEIDE D FLK INSEL D FLK ­POMPEJI D FLK „UMSONST & DRAU­S­SEN“ IM FILMRAUSCHPALAST

Editorial Im Februar feiert die Filmkunst Berlinale. Im Kino starten dann eher die neuen Hollywoodproduktionen – was ja nichts Schlechtes sein muss. Guillermo del Toros zuckersüßes Märchen SHAPE OF WATER hat im letzten Jahr auf dem Filmkunstfestival in Venedig den Goldenen Löwen gewonnen, Paul Thomas Anderson erzählt in DER SEIDENE FADEN eine opulent ausgestattete und abgründige Liebesgeschichte, und Ridley Scott macht sich in ALLES GELD DER WELT thrillerförmige Gedanken zur Philosophie des Geldes. Ebenso lohnt sich in diesem Monat ein Blick ins Jugendprogramm. Zu den schönsten Filmen, die wir sichten durften, gehörten das japanische Anime YOUR NAME – GESTERN, HEUTE UND FÜR IMMER und die brandenburgische Low-Budget-Produktion KÖNIGIN VON NIENDORF. Zauberhaft und philosophisch erzählt YOUR NAME von zwei Teenagern – dem Stadtjungen Taki und dem Landmädchen Mitsuha - die im Traum die Körper tauschen. KÖNIGIN VON NIENDORF entführt nach Brandenburg,

in die Sommerferien, zur 10-jährigen Lea, die sich gerade nicht mit ihren Freundinnen versteht und lieber mit den Jungs spielen würde. Die normalformatigen Aufnahmen erinnern an amerikanische Indiefilme und das Mittsommerlicht an bessere Jahreszeiten.

04 Magazin 08 Nostalgie und AuSSenseiter: SHAPE OF WATER 13 Vielfältig schillernde Angelegenheit: DER SEIDENE FADEN 16 Magnetisches Fluidum: LICHT

22 WEITER im Kino 23 Kinderfilme 24 Kinohighlights 30 Nachbild 31 Kinoadressen, Impressum, AboNNEMENT

Viel Spaß auf der Berlinale und viel Spaß im Kino Eure INDIEKINO BERLIN Redaktion Die Märzausgabe von INDIEKINO BERLIN erscheint am 24.2.2018.

Neu im FEBRUAR 20 20 10 21 18 14

37 Alles Geld der Welt Big Time David Hockney at the Royal Academy of Arts Dinky Sinky The Disaster Artist

Starts der Woche 01.02. 14 18 11 16 11 13 20

The Disaster Artist Free Lunch Society Das Leben ist ein Fest Licht Mein Großvater Salvador Allende Der seidene Faden Sie nannten ihn Jeeg Robot

15 18 10 19 11 16

Docteur Knock – Ein Arzt mit gewissen Nebenwirkungen Free Lunch Society Freiheit Die Grundschullehrerin Das Leben ist ein Fest Licht

11 14 13 8 20 21

Mein Großvater Salvador Allende Playing God Der seidene Faden Shape of Water Sie nannten ihn Jeeg Robot Still Alive

12 19 15 12

Wann wird es endlich wieder Sommer? Wind River The Woman Who Left Your Name – Gestern, heute und für immer

04.02.

15.02.

22.02.

15 The Woman Who Left

20 20 19 8 12

15 Docteur Knock – Ein Arzt mit gewissen Nebenwirkungen

08.02. 10 18 10 14 19

Big Time Dinky Sinky Freiheit Playing God Wind River

37 Alles Geld der Welt Die Grundschullehrerin Shape of Water Wann wird es endlich wieder Sommer?

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3D


INDIEMAGAZIN

Scary Mother

Woche der Filmkritik

Die Woche der Filmkritik des Verbands der deutschen Filmkritik (VDFk) holt immer parallel zur Berlinale zukunftsweisendes Kino in die Hackeschen Höfe. Wichtig ist dabei vor allem das Gespräch – alle Vorführungen werden von Diskussionsveranstaltungen begleitet. Zu den ersten Filmen, die bereits feststehen, gehören der georgische Psychothriller SCARY MOTHER über eine Schriftstellerin, die in ihren Romanen vom Abscheu auf die Familie erzählt, das surreale rumänische Debüt YET TO RULE, das schnörkellosen Realismus mit einer fantastischen Erzählung verbindet, und der spanische Dokumentarfilm SEARCHING FOR OSCAR von Octavio Guerra, der den Filmkritiker Óscar Peyrou monatelang von einem Festival zum nächsten begleitet hat. wochederkritik.de

Die M-Power Girls laden ein

Film & Talk: ­Niemandsland

Italienischer Abend: Fortunata

Jeden letzten Freitag im Monat lädt die Filmreihe MEETkino junge Berliner*innen und junge Geflüchtete ins Hackesche Höfe Kino zum Filmegucken, zu Begegnungen und Gesprächen ein. Im Jahr 2018 wird die Filmreihe vom M-Power Mädchenfilmtreff kuratiert, die ihre Lieblingsfilme aus dem Angebot der „Femmes Fatales – Filme von Frauen“-Reihe zusammengestellt haben. Los ging es im Januar mit dem indonesischen Western MARLINA – DIE MÖRDERIN IN VIER AKTEN, der Februarfilm war zu Redaktionsschluss noch nicht bekannt. Aktuelle Infos unter: hoefekino.de.

Im „Benjamin Franklin Village“ am Rande von Mannheim lebten bis vor wenigen Jahren rund 8000 Angehörige der US-Streitkräfte und ihre Familien. Als die Armee 2012 abgezogen wurde, lag das 140 Hektar große Gebiet zunächst brach. Nun soll hier ein vollständig neuer Stadtteil entstehen. Der charmante Dokumentarfilm NIEMANDSLAND von Philipp Kohl und Donni Schoenemond begleitet die Arbeit der Planer und Bauherren und zeigt auch die Auseinandersetzungen und Reibungen, die das Mammutprojekt mit sich bringt. Nach der Vorführung am 2.2. um 20 Uhr im b-ware!ladenkino gibt es ein Gespräch zum Thema Stadtentwicklung mit den Regisseuren, Sally Below vom Büro sbca (Veranstaltungsagentur mit Schwerpunkt Bau + Kultur) und Dr. Thomas Kuder vom Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V.

An seinem italienischen Abend zeigt das Il Kino am 21.2. Sergio Castellittos Drama FORTUNATA um eine Friseurin, die ihren Traum von einem eigenen Laden aus den Augen verliert, als sie sich in den Psychotherapeuten ihrer Tochter verliebt. Auf dem Cannes Festival 2017 wurde Hauptdarstellerin Jasmine Trinca für ihre Performance als beste Darstellerin in der Reihe „Un certain regard“ ausgezeichnet.

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Verlosung: Takashi Miike-Box Der japanische Vielfilmer Takashi Miike dreht bis zu sechs Filme pro Jahr. Zu seinen bekanntesten gehören der Psychohorror AUDITION (1999) und das Gore-Fest ICHI THE KILLER (2001). Jetzt hat Miike seinen 100. Film fertiggestellt: In BLADE IMMORTAL muss der Samurai Manji tausend böse Menschen umbringen, bevor er selbst endlich sterben kann. Aus Anlass dieses Jubiläums hat Ascot Elite eine kleine Box zusammengestellt, die neben BLADE IMMORTAL die SamuraiFilme 13 ASSASSINS und HARA KIRI – TOD EINES SAMURAIS enthält. Wer eine Box möchte, kann uns bis zum 15.2. eine Mail an info@indiekino.de schreiben. Stichwort: Samurai. Am besten ihr schreibt auch gleich dazu, ob ihr DVD oder Bluray bevorzugt.

Korrektur Im vergangenen Heft haben wir unseren sehr geschätzten Autor Jan Künemund nicht nur einmal falsch geschrieben, sondern den Fehler sehr ordentlich gleich dreimal wiederholt. Jan, es tut uns leid und wird nie wieder vorkommen!

ScreenConcert: Multumult INDEPENDENTA ROMANIEI war 1912 einer der ersten rumänischen Filme überhaupt, zugleich eine der gigantischsten logistischen Unternehmungen jener Zeit. 80.000 Komparsen wirkten mit und Regisseur Aristide Demetriade stand bei der Umsetzung seines Projekts die Armee zur Verfügung. In hemmungslos patriotischer Überhöhung wird die Befreiung des rumänischen Volkes vom „türkischen Joch“ nachvollzogen, die 1881 in der Ausrufung des Rumänischen Königreiches gipfelte. Am 18.2. um 19 Uhr wird diese filmische Kuriosität im Brotfabrik Kino durch die Bukarester Band Multumult live vertont. Ihr Sound aus Folklore und elektronischer Avantgarde kommentiert mal ironisch-verspielt, mal intensiv-orgiastisch das Leinwandgeschehen.

Wendische Fastnacht

Als Auftakt einer Reihe mit sorbischen Filmen feiert das Kino Krokodil am 24.2. um 20 Uhr Zapust – Wendische Fastnacht. Neben den Kurzfilmen BLAUBEEREN – CERNE JAGODY und ZMIJ – DER DRACHE steht Konrad Hermanns berühmtes Lausitzer Filmgedicht STRUGA auf dem Programm, das auch den Zapust-Umzug zeigt: Mit viel Lärm und Tanz ziehen als Bär, Storch, zweigesichtige Frauen, Polizisten, Schimmelreiter oder Eierfrau verkleidete Bewohner durchs Dorf. Unter ihrer Führung werden Speck und Eier gesammelt und später mit viel Schnaps vertilgt. Mindestens eine traditionell von einem Mann gespielte sorbische Eierfrau hat ihren Besuch im Krokodil angekündigt. Mit Glück hat sie sogar einen Musiker dabei. Achtung: Kleingeld und rohe Eier mitbringen.


Berlinale Kiezkinos

INDIEMAGAZIN

Auch in diesem Jahr trägt „Berlinale goes Kiez“ das große Festival in die Bezirke. Drei Indies sind in diesem Jahr unter den Berlinale Kiezkinos vertreten: die Tilsiter Lichtspiele im Friedrichshain, das Acud Kino in Mitte und das filmkunst 66 in Charlottenburg. Außerdem mit dabei sind das Toni & Tonino, die Neuen Kammerspiele in Kleinmachnow, das Neue Off und das Casablanca in Adlershof. Das komplette Programm wird am 6.2. auf berlinale.de veröffentlicht.

Körper und Seele

Berlinale-RÜCKBLICK

Parallel zur diesjährigen Berlinale zeigt das Bali-Kino noch einmal drei fulminante Preisträger aus dem Vorjahr: Alain Gomis’ Drama FÉLICITÉ (Großer Preis der Jury) erzählt von einer stolzen und unabhängigen Barsängerin in Kinshasa. In EINE FANTASTISCHE FRAU (Silberner Bär für das beste Drehbuch) des in Berlin lebenden chilenischen Regisseurs Sebastián Lelio muss eine Transgender-Frau nach dem plötzlichen Tod ihres Lebensgefährten gegen Vorurteile kämpfen. Das Melodrama der ungarischen Regisseurin Ildikó Enyedi KÖRPER UND SEELE (Goldener Bär für den besten Film) verhandelt die seltsame Seelenverwandtschaft des introvertierten Finanzchefs und der scheuen Qualitätsprüferin eines Schlachthofes. balikino-berlin.de Isle of Dogs

BerlinaleAusblick: Was wir nicht verpassen wollen Wettbewerb

Die Pressekonferenz, bei der das gesamte Programm der Berlinale vorgestellt wird, findet erst am 6. Februar statt, aber einzelne Infos zum Programm gibt es bereits. Wir freuen uns natürlich auch über Wettbewerbs-Knüller wie Wes Andersons ISLE OF DOGS, Christian Petzolds Verfilmung von Anna Seghers Exil-Roman TRANSIT und Gus van Sants prall besetzten DON’T WORRY, HE WON’T GET FAR ON FOOT. Besonders gespannt sind wir aber auf Małgorzata Szumowskas neuen Film TWARZ (Gesicht), über einen Mann, der nach einem Unfall ein neues Gesicht bekommt und von niemandem mehr erkannt wird. Wir waren sehr begeistert vom ultratrockenen, rabenschwarzen Humor von Szumowskas letztem Film BODY. David Selmers D6

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KID THING war 2012 einer der dreckigsten, wildesten und abgründigsten Filme des Jahres. Im Wettbewerb läuft nun sein neuer Film DAMSEL.

Panorama Aus dem Panorama-Programm sind aktuell erst elf Filme bekannt. Extrem neugierig sind wir auf den neuen Film von Kyochi Kurosawa, der mit PULSE (2001) einen Klassiker des modernen Horrorfilme gedreht hat. In seinem Sci-Fi-Film YOCHO geht es um Außerirdische, die menschliche Gefühle anzapfen und jede individuelle Bestrebung in Unterwerfung verwandeln. Isao Yukisadas Verfilmung von Kyōko Okazakis wildem Manga River‘s Edge klingt ebenfalls gut.

Berlinale Classics, Hommage und Retrospektive Unter den restaurierten Klassikern, die bei den Berlinale Classics ihre Wiederaufführung erleben, freuen wir uns besonders auf Yasujiro Ozus selten gezeigten TOKYO BOSHUKO (Tokyo in der Dämmerung, 1957) und auf Michail Kalatosows LETJAT SCHURAWLI (Wenn die Kraniche ziehen, 1957), den ersten Welterfolg des sowjetischen Kinos nach dem zweiten Weltkrieg. Die Retrospektive „Weimarer Kino – neu gesehen“, zeigt zahlreiche weniger bekannte Filme, von denen uns - vor der Lektüre des ausführlichen Begleitbuchs, das im Bertz/Fischer-Verlag erscheint - Werner Hochbaums Hafenarbeiter-Drama BRÜDER (1929) und Robert Reinerts Monumentalfilm OPIUM (1919) am meisten interessieren.


Ab 8. Februar im Kino fb@freiheitfilm


INDIEFEATURE

In Guillermo del Toros Filmen haben schon immer die Geister älterer Filme gespukt. Am deutlichsten war das in PANS LABYRINTH (2006), der die gleiche Geschichte erzählte wie Victor Erices DER GEIST DES BIENENSTOCKS (1973), nur etwas schlichter und mit Special Effects. Durch SHAPE OF WATER spuken dutzende Filme, von E.T. über die CREATURE FROM THE BLACK LAGOON bis zum Gesamtwerk von Jean-Pierre Jeunet (DELICATESSEN bis AMÉLIE), dem der Film seinen Look verdankt. Del Toros in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichneter Film ist eine bizarre, sentimentale Beschwörung einer gar nicht mal so lange zurückliegenden Kinovergangenheit, spielt aber in den frühen 60er Jahren, die aussehen wie die 50er Jahre und in denen sich die Figuren nach den 30er und 40er Jahren zurücksehnen, natürlich nach deren Kinoversion. Hier sind Nostalgien mit Nostalgien verquirlt wie Grünzeug in einem Detox-Smoothie. Es wird hemmungslos herumgekitscht, bis die Musette-Quetschkommoden schmalzen, während Mr. Bojangles mit Shirley Temple die Treppe heruntertanzt. Hier gibt es noch die unvermischt guten Menschen und die zweifelsfrei Bösen. Die Guten sind: die stumme Elisa (Sally Hawkins), Putzfrau in einem geheimen Labor, die von Musicals träumt; ihr älterer, schwuler Nachbar Giles, der ein begnadeter Werbezeichner ist, aber in einem Stil, der gerade nicht mehr gebraucht wird; ihre Schwarze Kollegin Zelda, die den ganzen Tag lang über ihren faulen Mann schimpft; der sensible, idealistische russische Spion Dr. Hoffstetter.

Shape of Water – Nostalgie und Außenseiter

Originaltitel: Shape of Water D USA 2017 D 123 min D R: Guillermo del Toro D B: Guillermo del Toro, Vanessa Taylor D K: Dan Laustsen D S: Sidney Wolinsky D M: Alexandre Desplat D D: Sally Hawkins, Michael Shannon, Richard Jenkins, Michael Stuhlbarg, Octavia Spencer, Doug Jones D V: Twentieth Century Fox

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Start am 15.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino DF OMU ab 22.2. ¢ filmkunst66 DF ¢ Hackesche Höfe Kino OMU ¢ Il Kino OMU ab 8.3. ¢ Union filmtheater DF ab 8.3. ¢ Sputnik Kino OMU OV ab März ¢ Wolf OMU ab 22.2

Termine unter www.indiekino.de

Sally Hawkins saves the “Creature from the Black Lagoon” in Guillermo del Toro’s nostalgic Cannes-winner.


Vielleicht auch noch der Besitzer des alten, romantischen, immer leeren Kinos, über dem Elisa und Giles wohnen, in ihren winzigen, verträumten Wohnungen mit den geschwungenen Fenstern, die gemeinsam einen Halbkreis ergeben.

INDIEFEATURE

Es könnte alles so schön sein, wären da nicht die Schurken. Der schurkigste ist Michael Shannon als Strickland, ein rassistischer Südstaatler, der zum besseren Quälen einen elektrischen Viehtreiber-Knüppel benutzt und Eliza sexuell belästigt, weil es ihm gefällt, dass sie nicht reden kann. In der Haupthandlung geht es um die Liebe zwischen Elisa und einer Wasser-Creature, die von Strickland regelmäßig gefoltert wird. Elisa und ihre Freunde müssen versuchen, die Creature zu retten, bevor Strickland sie töten und sezieren kann. Eine Geschichte über die Solidarität von Außenseitern und die Akzeptanz des ganz anderen. In die Handlung eingebettet ist ein seltsamer, widersprüchlicher Erzählstrang über Rassismus. Elisa und Giles sehen im Fernsehen den Film THE LITTLE COLONEL, in dem Shirley Temple als erste weiße Person mit einem Schwarzen Mann tanzt, dem damals 57 Jahre alten Bill „Bojangles“ Robinson. Einerseits war das ein Barrieren brechender Moment, andererseits spielte Robinson im Filme Shirley Temples Sklaven. Robinson musste 1935 den „Onkel Tom“ geben, den „guten“, liebenswerten, entsexualisierten, nie bedrohlichen Schwarzen.

Das Flüstern des Wassers Ausgerechnet dieses Musical ist der Sehnsuchtsort von Elisa und Giles, den beiden Außenseitern. In SHAPE OF WATER gibt es Szenen, die konkrete Elemente der Segregation zeigen: getrennte Kantinentheken, Wasserspender und Toiletten für Weiße und Schwarze. Elisas Kollegin Zelda (Octavia Spencer) ist allerdings eine Figur, die unangenehm an die weibliche Variante des „Onkel Tom“-Stereotyps erinnert, die „Mammy“ aus rassistischen alten Schinken wie VOM WINDE VERWEHT. Del Toro gesteht ihr immerhin eine kleine Rebellion zu, die sich aber vor allem gegen ihren Ehemann richtet, der ebenfalls stereotyp gezeichnet ist: der faule, angeberische, gewalttätige Schwarze Mann. SHAPE OF WATER ist ein seltsamer Film, weder ein Märchen – dazu sind die Bezüge zur Wirklichkeit und (Film-) Geschichte zu konkret – noch eine Parabel, dazu sind die Metaphern zu vermischt. Es geht um Marginalisierung und eine Nostalgie, die aus der Melancholie entsteht. Guillermo del Toro scheint zu hoffen, dass aus der Sehnsucht nach einer imaginären Vergangenheit etwas Neues entstehen kann. Das war schon immer das ästhetische Programm seiner Filme. Ob es als politisches Programm taugt, ist fraglich, aber auch das weiß del Toro. In SHAPE OF WATER führt es zu einer Metamorphose, aber Verwandlungen führten schon bei Ovid nur selten in die Freiheit. D Tom Dorow

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INDIEKRITIKEN Deutschland/Slowakei 2017 D 100 min D R: Jan Speckenbach D B: Jan Speckenbach, Andreas Deinert D K: Tilo Hauke D S: Jan Speckenbach D D: Johanna Wokalek, Inga Birkenfeld, Hans-Jochen Wagner, Andrea Szabová D V: Film Kino Text

Freiheit

Big Time

Nora geht weg

Bjarke Ingels baut an seinem Vermächtnis

Ihre Kinder schlafen nebenan, ihr Mann sitzt vor dem Fernseher und Nora hält die Klinke der Wohnungstür in der Hand. Der Blick der 40-Jährigen ist unsicher und zugleich entschieden, sie weiß: „Ich muss gehen.“ Nora hat beschlossen, ihre Familie und ihr bisheriges Leben zu verlassen und tut es dann auch. Das ist die Ausgangslage, anhand derer Regisseur Jan Speckenbach unseren Freiheitsbegriff hinterfragt. Freiheit als Aufbruch, einfach Weggehen, Alles-hinter-sich-lassen ist ein beliebtes Coming-of-Age Thema. In den Mittzwanzigern haftet dem Wort „Freiheit“ noch etwas Leichtes an. Protagonistin Nora sucht in FREIHEIT hingegen danach, obwohl sie bereits zahlreiche Verpflichtungen eingegangen ist. Ihr Versuch der Selbstfindung ist keine jugendliche Phase, es ist eine Unternehmung, die moralische Fragen aufwirft und weitreichende Konsequenzen hat. Zunächst reist Nora konfus durch europäische Städte und gibt sich dabei falsche Namen: Einmal ist sie Petra, einmal Christine und dann wieder Susanna. Während ihre Familie daheim mit dem Weggang der Mutter zu kämpfen hat, führt Nora ein Leben auf der Flucht und deshalb zunächst ein aufregendes. Sie macht neue Bekanntschaften. Sie hat einen Quickie mit einer Supermarktbegegnung. Sie verpasst sich einen neuen Haarschnitt. Und sie findet einen Job in der Slowakei. Obwohl das rasant und drastisch vonstatten geht, kauft man Nora ihr Handeln in jedem Moment ab. Einen großen Anteil daran hat Schauspielerin Johanna Wokalek, die aus ihrer Rolle eine präzise Charakterstudie macht. Bei Wokalek spielt sich die Bedeutung von „Freiheit“ in Nuancen ihrer Mimik ab. Mal ist sie voller Lebensfreude, dann wieder zu Tode betrübt, liegt an die Decke starrend in dunklen Hotelzimmern. Was „Freiheit“ bedeutet – der Film beantwortet es nicht. Vielleicht, weil es keine Antwort darauf gibt. D Christine Stöckel

Start am 8.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino ¢ filmkunst66 ¢ fsk-Kino am Oranienplatz ¢ Krokodil

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Dänemark 2017 D 93 min D R: Kaspar Astrup Schröder D B: Kaspar Astrup Schröder D K: Henrik Bohn Ipsen, René Johannesen, Boris B. Betram D S: Cathrine Ambus, Bobbie Esra G. Pertan, Kaspar Astrup Schröder D M: Ali Helmwein D V: Edition Salzgeber

Nora is around 40, has a husband and children – and just disappears one day. A powerful character study that purposefully forgoes answering what freedom is and what it allows.

Mit Anfang 40 ist Bjarke Ingels schon einer der erfolgreichsten Architekten unserer Zeit. Zu den Aufträgen seines Büros BIG (Bjarke Ingels Group) gehören das Google-Hauptquartier in Kalifornien, der zweite Turm des neuen World Trade Centers und eine Marsstation für die Vereinigten Arabischen Emirate. Ingels wird wegen seiner visionären und doch pragmatischen Architektur geschätzt, die Funktionalismus mit Verspieltheit und Innovation verbindet. So wurde in einem seiner ersten großen Prestigeprojekte, der Müllverbrennungsanalage „Copenhill“ in Kopenhagen, das Dach als Skipiste nutzbar gemacht und der Schornstein der Verbrennungsanlage so modifiziert, dass er regelmäßig gigantische Rauchringe ausstößt. BIG TIME zeichnet ein komplexes Porträt von Bjarke Ingels. Regisseur Kaspar Astrup Schröder folgt dem Architekten vom Zeichentisch zum Meeting, vom Elternhaus zur Baubegehung, von Kopenhagen nach New York. Ingels bleibt dabei eisern im Fokus des Films, Stimmen aus seinem Umfeld oder szenische Einschübe beschränken sich auf ein Minimum. Trotzdem handelt es sich bei BIG TIME um keine Werbeproduktion. Der Film zeigt den Architekten voller Tatendrang, doch von Ehrgeiz zerfressen und von lähmenden Kopfschmerzen geplagt. Immer wieder entstehen interessante Kontraste zwischen Ingels uriger Lebenskraft und seiner manischen Beschäftigung mit Vergänglichkeit und dem eigenen Vermächtnis. Gegen Ende des Films steht Bjarke Ingels auf der Baustelle von “Copenhill”. Nach einem Telefonat mit seiner Freundin, in dem er ihr von den letzten medizinischen Untersuchungen berichtet, lässt er es sich nicht nehmen, seine Handabdrücke im frischen Beton des Daches zu hinterlassen. Ingels baut für sich, daraus macht er keinen Hehl. Für ihn ist Architektur das Mittel, um der Welt seinen Stempel aufzudrücken. Seinen zukunftsweisenden Entwürfen merkt man diese Selbstbezogenheit jedoch nicht an. D Yorick Berta

Start am 8.2.2018 ¢ Eva-Lichtspiele

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A documentary about Danish architect Bjarke Ingels.

Termine unter www.indiekino.de


INDIEKRITIKEN Chile 2015 D 90 min D R: Marcia Tambutti D B: Bruni Burres, Paola Castillo, Marcia Tambutti Allende, Valeria Vargas D K: Bruni Burres, Paola Castillo, Marcia Tambutti Allende, Valeria Vargas D V: CineGlobal

Mein GroSSvater Salvador Allende

Frankreich 2017 D 116 min D R: Eric Toledano, Olivier Nakache D B: Eric Toledano, Olivier Nakache D K: David Chizallet D S: Dorian Rigal-Ansous D D: Jean-Pierre Bacri, Jean-Paul Rouve, Gilles Lellouche, Suzanne Clément D V: Universum Film

Das Leben ist ein Fest Hochzeitsplanerchaos

Privates Porträt einer Ikone

Salvador Allende, der erste demokratisch gewählte sozialistische Präsident Chiles, ist als öffentliche Person verschiedentlich gründlich beleuchtet worden, nicht zuletzt durch die Doku seines Namens von Patricio Guzmán (2004). Marcia Tambutti Allendes Film über ihren Großvater ergänzt eine Perspektive, die bislang fehlte: die des Privaten. Die Regisseurin war noch ein Baby, als Allende beim Militärputsch am 11. September 1973 ermordet wurde, und kannte den in seiner Familie „El Chicho“ Genannten nur als revolutionäre Ikone. Hartnäckig gräbt die studierte Biologin verloren geglaubte Familienfotos und -filme aus, um damit im Kreise der Überlebenden nach dem familiären Alltag der Allendes vor dem Coup zu fragen. Dabei stößt sie unerwartet auf Hemmnisse. Ihre Großmutter, aber auch Mutter und Tante haben das Exil hindurch unermüdlich die Diktatur Chiles angeklagt und das politische Erbe Allendes am Leben gehalten. Auf Gefühle und Beziehungen angesprochen, sind sie jedoch zunächst nicht sehr kommunikationsbereit, erstarrt im unverarbeiteten persönlichen Schmerz, den Marcia nur nach und nach verstehen lernt. Hier kreuzen sich Privates und Politisches auf eine Weise, die an den Allendes besonders prägnant zutage tritt, aber tausendfach Biografien von Widerständigen teils bis in die dritte Generation geprägt hat. Der Versuch, den Schmerz zu vermeiden, führte zu einem Tabu für private Erinnerungen, zu einer kollektiven Sprachlosigkeit. Im Film spielen die Bildzeugnisse eine interessante wie ambivalente Rolle: Sie fungieren als Katalysatoren, sind als solche aber nicht immer willkommen. Zugleich ist das Bewahren der Fotos und der dazugehörigen Erinnerungen ein Akt des Aufbegehrens gegen die versuchte totale Auslöschung durch das Regime. So wirkt dieses Familienporträt letztlich sowohl privat als auch gesellschaftlich heilsam. D Anna Stemmler

Start am 1.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino

OMU

Termine unter www.indiekino.de

The documentary follows the granddaughter of Salvador Allende, the first elected, democratic-socialist president of Chile who was killed in a military coup on September 11th 1973, as she seaches for the traces of his legacy.

Die mondäne Hochzeitsfeier eines ebenso eingebildeten wie wohlhabenden Parisers ist der Schauplatz der neuen Komödie von Olivier Nakache und Eric Toledano, den Machern des weltweiten Überraschungserfolges ZIEMLICH BESTE FREUNDE. Eine Gesellschaftskomödie könnte man DAS LEBEN IST EIN FEST nennen, ein Aufeinanderprallen unterschiedlicher Menschen und Schichten, beschleunigt durch die clevere Verwendung eines reduzierten Settings und reduzierter Zeit: Am frühen Nachmittag beginnt die Handlung, am nächsten Morgen ist der Spaß vorbei, erstaunlicherweise ohne Kater. Im Mittelpunkt des Reigens steht Max (Jean-Pierre Bacri), ein Hochzeitsplaner, der mit seinem eingespielten Team seit Jahren zusammenarbeitet, eine bunte Gruppe Menschen, die so etwas wie seine Familie sind. Seine Geliebte Josiane (Suzanne Clément) gehört dazu, die resolute und latent jähzornige Adèle (Eye Haidara), die eine Hassliebe zum etwas selbstgefälligen Bandleader James (Gilles Lellouche) pflegt, der Fotograf Guy (JeanPaul Rouve), der sich nicht damit abfinden kann, dass seine analogen Fotodienste im Zeitalter der Handyknipserei kaum noch erwünscht sind, und so weiter und so fort. Max muss im Laufe des Festes allerlei Unwägbarkeiten meistern, vom verdorbenen Fleisch über Sonderwünsche des Bräutigams bis zur drohenden Inspektion eines Steuerprüfers. Auch seine Angestellten plagen unterschiedliche Sorgen, nichts Gravierendes allerdings, man bewegt sich hier auf dezidiert leichtem Niveau. Manchmal plätschert die lose mäandernde Geschichte ein wenig dahin, manchmal übertreiben es die Autoren mit den running gags, oft gelingen ihnen aber auch schöne Szenen und Beobachtungen, inszenieren sie die Arbeitskollegen als Ersatzfamilie, mit der man sich zwar bisweilen in die Haare bekommt, deren Wert aber doch nicht hoch genug einzuschätzen ist. D Michael Meyns

Start am 1.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino DF OMU ¢ Bundesplatz Kino DF OMU ab Mitte Februar ¢ Hackesche Höfe Kino OMU ¢ Intimes DF ab 22.2. ¢ Union Filmtheater DF ab 8.2.

Wedding planner Max and his team have to overcome a lot of hurdles during the mundane celebration of a wealthy Parisian couple. A new comedy from the director of INTOUCHABLES.

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INDIEKRITIKEN Originaltitel: Kimi no na wa D Japan 2016 D 106 min D R: Makoto Shinkai

Your Name – Gestern, heute und für immer Wundervoll glitzernde Bilder

Der erfolgreichste Anime aller Zeiten sollte in Deutschland eigentlich nur einen Kino-Kurzeinsatz zum DVD-Start bekommen. Nun kommt die hinreißende Teen-Körpertausch-Romanze doch noch einmal in die Kinos. Mitsuha ist ein Mädchen vom Lande, die lieber in Tokyo leben würde, als in ihrem langweiligen Dorf, in dem es nicht einmal ein Café gibt. Taki ist ein Schüler aus Tokyo, der eines Morgens in Mitsuhas Körper erwacht, während Mitsuha zu Taki wird. Beide bringen das Leben des anderen gründlich durcheinander, aber am nächsten Morgen ist alles wieder normal. Während sie immer wieder die Körper tauschen, schreiben sie einander Nachrichten auf Hände, in Notizbücher und über ihre Telefone. Aber eines Tages endet ihre Verbindung plötzlich, ohne dass die beiden sich begegnet sind. Taki macht sich auf die Suche nach Mitsuha, und findet heraus, dass das Mädchen vor drei Jahren bei einer furchtbaren Katastrophe ums Leben kam. Taki muss noch einmal in Mitsuhas Körper wechseln und in der Zeit reisen, um Mitsuha und ihr Dorf zu retten. Matoko Shinkai erzählt die fantastische Geschichte über Teenager-Krisen und erste Liebe in wundervoll glitzernden Bildern, mit einer verwegenen Erzählstruktur, in die traditionelle Motive der japanischen Kultur und Philosophie eingearbeitet sind. Mitsuhas Großmutter hütet einen alten Schrein des Zeitgottes. Die Familie webt magische Stricke und Mitsuha produziert bei einem Ritual kuchikamizake als Opfergabe, einen Sake, bei dem die Fermentierung dadurch ausgelöst wird, dass junge Mädchen den Reis vorkauen und wieder ausspucken. Beides wird eine Rolle in Takis Zeitreise spielen. YOUR NAME strahlt und funkelt, ist unglaublich komisch und herzzerreißend rührend. Matoko Shinkai hat den Stab des aufregendsten Anime-Regisseurs der Gegenwart von Hayao Miyazaki aufgenommen. D Tom Dorow

Start am 11.1.2018 ¢ Brotfabrik Kino OMU ¢ City Kino Wedding DF

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OMU

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Taki a boy from the city and Mitsuha a country girl exchange their bodys while they are asleep. One day the dreams end and Taki sets out to find Mitsuha.

Deutschland 2016 D 102 min D R: Barbara Lubich, Michael Sommermeyer D B: Barbara Lubich, Michael Sommermeyer D K: Michael Sommermeyer, Ralf Jakubski D V: Barnsteiner Film

Wann wird es endlich wieder Sommer? Integrative Band

Wenn Pegida-Demonstranten „Leise rieselt der Schnee“ singen, nachdem sie vorher „Abschieben, abschieben“ skandierten, bleibt einem das deutsche Liedgut im Hals stecken. Zum Glück gibt es in Dresden auch eine andere Form von Heimatmusik und die wird von der „Banda Internationale“ gespielt. Vormals als „Banda Comunale“ – auch frei als Dorfkapelle übersetzbar – gegründet, wollten die Musiker aus der Dresdener Neustadt mit ihrer eingängigen Brassmusik mit Balkaneinschlag der Pegida den Marsch blasen. Sie spielten Willkommenskonzerte vor Flüchtlingsunterkünften und gegen die dort versammelten Wutbürger an. Setzten Leichtigkeit und Tanz gegen Fremdenfeindlichkeit. 2015 beschlossen die Bandmitglieder dann, dass es Zeit ist, nicht nur „dagegen“ zu stehen, sondern etwas Verbindendes zu schaffen und luden geflüchtete Musiker ein, mit ihnen zu musizieren und aufzutreten. Der Film von Barbara Lubich und Michael Sommermeyer begleitet das ambitionierte Projekt, bei dem es um Heimat, Integration und Freundschaft geht. Jeder Musiker bringt ein Stück von sich selbst ein, manchmal auch ein neues Instrument, wie die Oud, ein arabische Laute. Das gemeinsame Proben, bei dem sich die Musik als eine Form der Verständigung, auch als Ersatz für eine gemeinsame Sprache erweist, wird von den Filmemachern mit Einblicken in die persönlichen Lebensgeschichten der Musiker verknüpft. Die spannendsten Momente finden sich in Gesprächen, die sich um Glauben, Herkunft und Politik drehen. Hamid aus dem Iran geflohen, hat die Seele eines Metallers und bezeichnet sich als Atheist. Qutaiba, Palästinenser und in Syrien geboren, der die Trommel spielt, ist gläubiger Muslim und Danial aus Syrien, Christ. Aber weil sie, wie sie selbst sagen, „etwas im Kopf haben“, hassen sie sich eben nicht, sondern schaffen gemeinsam eine neue Form von Musik. D Susanne Kim

Start am 15.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino ¢ Klick Kino, am 15.2. um 20 Uhr mit Barbara Lubich

At first “Banda Internationale”, formerly known as “Banda Comunale” played against Pegida with their catchy brass music with Balkan beats, then they invited refugee musicians to play with them.

Termine unter www.indiekino.de


INDIEKRITIKEN

Der seidene Faden Vielfältig schillernde Angelegenheit

Der Modedesigner Reynolds Woodcock (Daniel Day-Lewis) ist ein Gesamtkunstwerk. Mit dem gleichen Perfektionismus, mit dem er seine Kreationen entwirft, macht Reynolds auch seine Morgentoilette und nimmt sein Frühstück ein. Reynolds Woodcock beim Frühstück zuzusehen bedeutet Zeugin einer in jahrelanger Arbeit fein justierten Routine zu werden, die vollkommen auf die Bedürfnisse des sensiblen Genies ausgerichtet ist. Jeder Misston, jede Belanglosigkeit könnte den kreativen Fluss unterbrechen. DER SEIDENE FADEN spielt im England der 50er Jahre, die bei Paul Thomas Anderson vor allem eine ästhetische Idee sind. In opulenten Bildern entfaltet der Regisseur von PUNCH-DRUNK LOVE und THE MASTER das Königreich der Haute Couture, dem Reynolds vorsteht. Alles hier ist exquisit: die Farben, die Texturen, die Stoffe, die Tapeten, die Flügeltüren, der Lapsang Souchong, der zum Frühstück gereicht wird. Die Schneiderinnen, die jeden Morgen über den Dienstboteneingang das feudale House-ofWoodstock betreten, sind die treuen Vasallinnen, und das Oberkommando hat Reynolds Schwester Cyril (Leslie Manville) inne. Die gerade aktuelle Geliebte des Meisters spielt in diesem Szenario eine untergeordnete Rolle und wird ausgetauscht, sobald sie zu stören beginnt. Das ändert sich, als Reynolds Alma (Vicky Krieps) begegnet, einer jungen Immigrantin aus

Start am 1.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino DF OMU ab Ende Februar ¢ Bundesplatz Kino DF OMU ab Ende Februar ¢ Il Kino OMU ab 8.3. ¢ Union Filmtheater DF

Termine unter www.indiekino.de

An opulently filmed gothic romance about a perfectionist fashion designer (Daniel Day-Lewis) and his young lover Alma who dares to defy the master.

Originaltitel: Phantom Thread D USA 2017 D 130 min D R: Paul Thomas Anderson D B: Paul Thomas Anderson D K: Paul Thomas Anderson D S: Dylan Tichenor D M: Jonny Greenwood D D: Daniel Day-Lewis, Camilla Rutherford, Lesley Manville, Vicky Krieps D V: Universal Pictures

Osteuropa. Sie wird sein Model und seine Geliebte, und anders als ihre Vorgängerinnen, schafft sie es, sich einen unverzichtbaren Platz in den Obsessionen des Meisters zu erarbeiten. Anderson erzählt in DER SEIDENE FADEN eine komplexe, fetischistische Liebesgeschichte, in die geheime Obsessionen wie versteckte Botschaften in den Saum eines Kleides eingearbeitet sind. Von Anfang an leben Alma und Reynolds eine Dreiecksbeziehung – mit Reynolds Kreationen als dritter Person. Anstelle einer ersten Sexszene steht eine Anprobe, ein ritualisiertes Vermessen, von dem beide wissen, was es bedeutet. Bekleiden und Bekleidet werden sind erotische Handlungen. „Ich kann stundenlang stehen“ und „In seinen Kleidern bin ich schön“ sagt Alma, und Reynolds verfolgt ihren Gang auf dem Catwalk mit dem Blick eines Liebenden. Die Idylle bekommt jedoch Risse, als sich herausstellt, dass Alma ein eigenes Wesen ist und die eisernen Regeln des House-of-Woodstock durcheinander bringt. Statt die heilige Ruhe des Frühstücksrituals zu respektieren, rumpelt sie gutgelaunt herum und gießt den Tee von zu weit oben ein, was ein störendes Geräusch verursacht. Als Reynolds beleidigt abrauscht, sagt sie zu Cyril die blasphemischen Worte „Ich finde, er ist zu empfindlich!“ DER SEIDENE FADEN ist eine vielfältig schillernde Angelegenheit. Eine hymnisch-hedonistische Feier von Farbe, Form und Stil. Ein ironisch-amüsiertes Porträt selbstverliebter Männlichkeit. Konstruktion und Dekonstruktion eines Genies. Vor allem aber ist DER SEIDENE FADEN eine gothic romance, eine überbordende Luxus-Liebesgeschichte mit morbiden Aspekten und voller psychologischer Abgründe. Bei Anderson sind es gerade diese Abgründe, die das ungleiche Paar eine Art von Gleichgewicht finden lassen. Der Fantasie von durchtherapierten Musterpartnern, die immer respektvoll in Ich-Botschaften kommunizieren, setzt er ein Liebespaar entgegen, das nach seinen eigenen, möglicherweise pervers erscheinenden Regeln funktioniert, zusammengehalten von einem für alle anderen unsichtbaren Faden, dem PHANTOM THREAD. D Hendrike Bake

FEBRUAR 2018 D

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INDIEKRITIKEN Deutschland 2017 D 90 min D R: Karin Jurschick D K: Timm Lange D S: Anika Simon D M: Han Otten D V: Real Fiction Filmverleih

Playing God

Entschädigungsanwalt Kenneth Feinberg Nachts lässt sich Kenneth Feinberg von Meisterwerken aus Film und Musik berieseln, denn in seinem täglichen Geschäft ist er mit den Schrecken der Zivilisation konfrontiert: Als Anwalt verwaltete der “master of disaster” den Opferfond nach 9/11 und Abfindungen für Geschädigte der BP-Ölkatastrophe. Als von der Regierung eingesetzter Berater vermittelte er für Agent-Orange-geschädigte Vietnamveteranen, entschied über die Höhe der Boni für Banker nach der Finanzkrise und über kollektive Rentenkürzungen für Arbeiter. Kaum eine amerikanische Krise, deren Abwicklung nicht in Feinbergs Hände gelegt wurde und wird. Und so bestimmt dieser Mann im Zweifelsfall alleine über die Zukunft tausender oftmals traumatisierter Menschen – nach bestem Wissen und Gewissen und immer im Sinne des amerikanischen Rechtssystems. Eines Systems, in dem ein Börsenmakler immer eine höhere Entschädigung bekommen wird als ein Feuerwehrmann. Wie viel ist ein Menschenleben wert und wie kann ein Mensch darüber entscheiden? Diese Fragen stehen im Zentrum von Karin Jurschicks faszinierendem Dokumentarfilm, der sich dem emotionalen Thema vorurteilsfrei annähert. In Bildern, die sich auch in einem amerikanischen Wirtschaftsthriller gut machen würden, begleitet die Regisseurin Feinberg bei seiner Arbeit und lässt seine Kollegen, Geschädigte und Angehörige von Opfern zu Wort kommen. Ist Feinberg ein Symbol der Hoffnung und Menschlichkeit in einer ungerechten Welt? Oder ein verräterischer Nutznießer großer Tragödien? Der Anwalt selbst ist natürlich ein geübter Redner und dankbarer Protagonist. Empathisch und pragmatisch zugleich, offen und überraschend wenig zynisch. Sicher ist am Ende des Films vor allem, dass wohl kein anderer seinen Job machen könnte. Es ist kein Wunder, dass Kenneth Feinberg nachts nicht schlafen kann. D Katharina Franck

Start am 8.2.2018 ¢ Brotfabrik Kino OMU ¢ filmkunst66 OMU ¢ fsk-Kino am Oranienplatz OMU , am 10.2. mit Filmgespräch ¢ Hackesche Höfe Kino OMU

D 14

D FEBRUAR 2018

A documentary about reparations lawyer Kenneth Feinberg who managed the victim support fund after 9/11 and decided over the amount of bonuses for bankers and collective pension cuts for employees after the financial crisis.

USA 2017 D 98 min D R: James Franco D B: Scott Neustadter, Michael H. Weber D K: Brandon Trost D S: Stacey Schroeder D M: Dave Porter D D: James Franco, Josh Hutcherson, Sharon Stone, Seth Rogen, Zac Efron, Dave Franco, Bryan Cranston, Melanie Griffith, Tommy Wiseau D V: Warner Bros. Entertainment

The Disaster Artist Geburt eines Kultfilms

In seiner bald 15-jährigen Lebenszeit entwickelte sich das skurrile Filmprojekt THE ROOM durch unzählige Mitternachtsvorführungen und Mundpropaganda zum ironisch abgefeierten „besten schlechtesten Film aller Zeiten.“ Das um diesen eigentlich ziemlich langweiligen und sexistischen Film gewachsene Fantum lässt sich im Grunde nur durch das Wesen seines writer-director-actor-producers Tommy Wiseau erklären, der den eigenen Mythos mit langen schwarzen Haaren, Sonnenbrille, Akzent und uneindeutigen Aussagen über seine Person seit Jahren selbst befeuert. James Francos THE DISASTER ARTIST beleuchtet nun die nicht weniger kuriose Entstehungsgeschichte des zum Kult avancierten filmischen Autounfalls. Bei Francos Film über Tommy Wiseau kommt man nicht darum herum, an Tim Burtons Kino-Ode ED WOOD über den gleichnamigen disaster artist zu denken. Diese porträtierte den Trash-Regisseur mit der gleichen Hingabe, mit der dieser trotz allem Gegenwind seine Filme drehte. Im Finale des Films sitzt Ed Wood mit leuchtenden Augen in der Premiere seines Films und fährt als Held aus dem Bild: „This is the one I’ll be remembered for.“ Auch THE DISASTER ARTIST feiert zu Beginn die Unerschrockenheit seiner Hauptfigur. Bei der Premiere von THE ROOM jedoch sinkt Tommy Wiseau unter Gelächter beschämt immer tiefer in seinen Kinosessel, bevor er sich der Laune der Zuschauer beugt und sein Drama zur Komödie umtauft. Am Ende könnte James Francos Film einer über die in Hollywood stattfindende Anpassung sein, dafür ist er jedoch zu sehr daran interessiert, all die bekannten Anekdoten in einen gefälligen Indiefilm zu verpacken. Wenn sich das Bild vor den Credits spaltet und originale Szenen mit Nachgestellten verglichen werden, macht der Film deutlich, was er ist: ein Best of THE ROOM. D Hardy Zaubitzer

Start am 1.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino DF OMU ab Ende Februar ¢ Filmrauschpalast OMU ab 22.2. ¢ Hackesche Höfe Kino OMU ¢ Il Kino OMU ab 8.3. ¢ Sputnik Kino DF OMU ab März ¢ Wolf OMU ab 8.2.

THE DISASTER ARTIST is about the genesis of the “best worst film of all time”, THE ROOM, by writer-director-actor-producer Tommy Wiseau.

Termine unter www.indiekino.de


INDIEKRITIKEN Originaltitel: Knock D Frankreich 2017 D 113 min D R: Lorraine Levy D B: Emmanuel Soyer D M: Cyrille Aufort D D: Sabine Azéma, Hélène Vincent, Alex Lutz, Omar Sy, Ana Girardot D V: Wild Bunch Germany

Docteur Knock – Ein Arzt mit gewissen Nebenwirkungen Schlitzohrkomödie

In einem kleinen französischen Bergdorf während der 1950er taucht der Arzt Knock (Omar Sy, ZIEMLICH BESTE FREUNDE) auf, um die dortige Praxis zu übernehmen. Jahre zuvor hatte er als kleiner Ganove auf der Flucht auf einem Schiff angeheuert und dort gelernt, dass Leuten das Richtige zu erzählen für einen Arzt wesentlich wichtiger ist als ein Medizinstudium. Dieses Wissen muss Knock nun nutzen, denn die Bewohner des Dorfes sind erschreckend wohlauf. Aber zum Glück braucht er nicht lange, um sie mit einem Lächeln, einer kostenlosen Sprechstunde, und einem eindringlichen Vortrag über die Gefahren der Syphillis davon zu überzeugen, dass sie nicht gesund, sondern nur unzureichend untersucht sind. Bald hat seine Praxis so viel Zulauf, dass Knock dem Pfarrer die Vorherrschaft über die Gemeinde streitig macht. Und dann taucht – wie könnte es anders sein? – auch noch ein Bekannter aus der Vergangenheit auf und droht, ihn auffliegen zu lassen. Im Theaterstück von 1923, auf dem DOCTEUR KNOCK basiert, ist Knock ein geldgeiler, wahnsinniger Manipulator. Lorraine Lévy (DER SOHN DER ANDEREN) erlaubt Omar Sy, diesen Wahnsinn nur kurz aufblitzen zu lassen. Nachdem er an ihnen reich geworden ist, will der charmante Arzt dann doch das Beste für seine Patienten. In der zweiten Hälfte zeigt die Schlitzohrkomödie Symptome eines ernsten Dramas, ohne dass die anderen Charaktere ihr Spiel an diesen Genrewechsel anpassen, allen voran Alex Lutz als de-Funès-artiger Pastor und Ana Girardot als love interest Adèle. Dieser Kontrast macht eine eindeutige Diagnose nicht möglich, hinterlässt aber das Gefühl, als hätte man einige bittere Wahrheiten schlucken müssen, die in einer glatten, süßen Pille versteckt waren. D Christian

Originaltitel: Ang Babaeng Humayo D Philippinen 2016 D 226 min D R: Lav Diaz D B: Lav Diaz D K: Lav Diaz D S: Lav Diaz D D: Michael De Mesa, Shamaine Buencamino, Nonie Buencamino, Charo Santos-Concio, John Lloyd Cruz D V: Grandfilm Verleih

The Woman Who Left Bilder wie Federzeichnungen

Für THE WOMAN WHO LEFT hat Lav Diaz 2016 den Goldenen Löwen bei der Biennale in Venedig gewonnen. Wie immer ist Diaz’ Film mit fast vier Stunden extrem lang; wie bei NORTE: DAS ENDE DER GESCHICHTE von 2013 ist die Vorlage ein Klassiker der russischen Literatur. NORTE war Diaz’ Version von Dostojewskis „Schuld und Sühne“, THE WOMAN WHO LEFT ist eine Art Fortsetzung von Tolstois Erzählung „Ein Verbannter“, auch bekannt als „Gott sieht die Wahrheit, sagt sie aber nicht sogleich“. Horacia (Charo Santos-Concio) wird nach 30 Jahren aus dem Gefängnis entlassen, weil eine Frau, die in der Haft ihre Freundin geworden war, den Mord gestanden hat, für den Horacia verurteilt wurde. Während Tolstois Held nach einer ähnlichen Erfahrung nur noch sterben will, macht sich Horacia auf den Weg zu ihrer Tochter, die sie nie besucht hat, und dann zum Drahtzieher hinter dem Mord, Horacias Ex-Freund, dem reichen Rodrigo Trinidad. Sie will den Mann, der ihr Leben zerstört hat, umbringen, aber während sie ihm nachts und in der Kirche auflauert, begegnet sie drei Menschen, die ihr Leben verändern. Ein armer Verkäufer von Balut (angebrüteten Eiern), eine Frau, die von Dämonen besessen ist, und eine Transsexuelle, die an Epilepsie leidet, wecken lebensfreundlichere Impulse in Horacia. Die Schwarzweiß-Bilder in THE WOMAN WHO LEFT sind so hart konturiert, dass sie manchmal wie Federzeichnungen wirken. Diaz verstärkt den Effekt, indem er gerade Linien von Gebäuden mit dem flirrenden Gewirr der Vegetation kontrastiert. Den gleißenden Bildern am Tag, wenn Horacia systematisch ihren Plänen nachgeht, stehen weniger unheimliche als phantasmatische Nachtbilder gegenüber. Figuren treten aus der Dunkelheit, die archaisch und traumhaft, modern und real zugleich wirken. Lav Diaz’ Film ist großes Welt-Kino, keine leichte Kost, aber eine faszinierende Erfahrung. D Tom Dorow

Klose Start am 22.2.2018 ¢ filmkunst66 DF

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A tragicomedy about a former crook who pretends to be a doctor and settles down in a small village and convinces the residents that they are in need of treatment.

Start am 4.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino OMU ¢ fsk-Kino am Oranienplatz am 3. + 4.2. ¢ Wolf OMU

OMU

THE WOMAN WHO LEFT is a quasi sequel of Tolstoy’s story “God Sees the Truth, But Waits.” Horacia is released from prison after 30 years and is searching for the man who was responsible for the murder she sat in prison for.

FEBRUAR 2018 D

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INDIEFEATURE Es wirkt, als läge eine dicke Staubschicht über den ausladenden Rokoko-Kostümen. Man meint den Schweißgeruch unter all dem Puder, den Perücken und dem Plunder zu riechen. Die Atmosphäre in Barbara Alberts Film über die Behandlung der blinden Musikerin Maria Theresia Paradis, einer Zeitgenossin Mozarts, durch den Entdecker des „tierischen Magnetismus“, Franz Anton Messmer, erinnert an einen Kleiderschrank im Altersheim. Nach dem Roman „Am Anfang war die Nacht Musik“ von Alissa Walser erzählt LICHT eine Geschichte von Zurichtungen des Körpers, von Erkenntnis durch Irrtümer, Wahrnehmung und Kunst. „Resi“, wie Maria Theresia Paradis

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(Maria Dragus) genannt wird, ist in früher Kindheit erblindet, und wird als Klaviervirtuosin von ihren Eltern herumgereicht wie ein Zirkuspferd. In der adligen Wiener Gesellschaft wird sie als Kuriosität bestaunt, als Person wird sie nie ernstgenommen. Nach zahlreichen obskuren Behandlungen sind ihr die Haare ausgefallen und eine juckende Hautkrankheit macht ihr unter der grotesken Perücke zu schaffen. Ihre Eltern geben sie zur Behandlung bei Messmer (Devid Stresow), dessen Behandlungsmethode in der Wiener Fakultät nicht anerkannt ist. Messmer glaubt an ein magnetisches Fluidum, das den Körper in Beziehung zum Erdmagnetismus


und den Sternen setzt, aber seine Behandlung funktioniert vor allem auf psychologischer Basis, dem „Rapport“ zwischen Arzt und Patientin. Ein Pionier der Psychologie, der – ähnlich wie Freud – harte „wissenschaftliche“ Theorien als Beleg seiner Praxis benötigt. Paradis beginnt während der Behandlung zunächst wieder zu sehen, aber sie kann die wahrgenommenen Objekte nicht identifizieren, und ihr Klavierspiel leidet. Barbara Alberts historischer Kostümfilm zeigt, wie neue Erkenntnisse aus dem Dunkeln entstehen, durch Verkennen gezeichnet, durch Herrschaftsverhältnisse geprägt und behindert. D Hannes Stein

Licht

Magnetisches Fluidum Deutschland/Österreich 2017 D 97 min D R: Barbara Albert D B: Kathrin Resetarits D K: Christine A. Maier D S: Niki Mossböck D M: Lorenz Dangel D D: Devid Striesow, Lukas Miko, Maresi Riegner, Maria Dragus, Katja Kolm D V: Farbfilm Verleih

Start am 1.2.2018 ¢ Brotfabrik Kino ab 15.2. ¢ City Kino Wedding ¢ fsk-Kino am Oranienplatz ¢ Hackesche Höfe Kino ¢ Union Filmtheater ¢ Wolf ab 8.2.

An adaptation of the biography of music teacher, composer, singer, and founder of a music school for the blind Maria Theresia Paradis, a contemporary of Haydn and Mozart.

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INDIEKRITIKEN Deutschland 2016 D 94 min D R: Mareille Klein D B: Mareille Klein D K: Laura Kansy D M: Johannes Stankowski D D: Michael Wittenborn, Götz Schulte, Katrin Röver, Till Firit, Ulrike Willenbacher D V: Koryphäen Film

Dinky Sinky

Free Lunch Society

Kinderwunsch-Komödie

Plädoyer für ein Grundeinkommen

Von außen sieht Fridas Leben auf eine sehr münchnerische Art sehr aufgeräumt aus. Die schlanke, blonde Sportlehrerin (Katrin Röver) geht regelmäßig im Englischen Garten joggen, ist immer bestens frisiert, und die kleine Wohnung, die sie mit ihrem Freund Tobias (Till Firit) bewohnt, sieht aus wie gerade frisch eingerichtet. Aber hinter der Fassade zerbröseln Fridas Lebensträume: Seit zwei Jahren versuchen sie und Tobias vergeblich, ein Kind zu bekommen und Tobias hat langsam genug von Sex nach Kalender. Er will einen Pause, Frida dagegen „den nächsten Schritt“. Als sie ihn dazu bewegen will, eine Kinderwunschklinik zu besuchen, wirft er ganz hin. Und so wird Frida ausgerechnet in dem Moment zum SINKY (Single Income No Kids), als ihr klar wird, dass das Zeitfenster zum Kinderkriegen dramatisch schrumpft. DINKY SINKY verfolgt trocken und mit einem Hauch von Galgenhumor, wie Frida mit dieser Erkenntnis und ihren verbleibenden Optionen ringt, während sich um sie herum alles nur noch um Kinder und Fruchtbarkeit zu drehen scheint: Die Freundinnen werden schwanger, die Mutter schwärmt von den entfernt lebenden Nichten und Neffen, während sie die Tochter in ihrer Nähe gar nicht zu bemerken scheint, und im Schulalltag notiert Frida fleißig, wann ihre Schülerinnen behaupten, die Periode zu haben. Mareille Kleins Debütfilm wurde auf dem Filmfest München mit dem Drehbuchpreis in der Kategorie „Neuer deutscher Film“ ausgezeichnet. DINKY SINKY erzählt sehr präzise und ist geschickt arrangiert. Manchmal ist das alles etwas zu ordentlich. Man wünscht sich ein paar lose Enden, weniger stringent durchgezogene Metaphern, einen Ausbruch, mehr Leben. Das ist andererseits natürlich genau das Dilemma, um das es geht: Wenn Frida – von Katrin Röver schön ambivalent zwischen Sympathie und Antipathie gespielt – eines nämlich nicht ertragen kann, dann ist es die Unwägbarkeit des so schön geplanten Lebens. D Toni Ohms

Start am 8.2.2018 ¢ Eva-Lichtspiele

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Deutschland/Österreich 2017 D 95 min D R: Christian Tod D B: Christian Tod D K: Joerg Burger, Lars Barthel D S: Cordula Werner, Elke Groen D M: Peter Rösner D V: OVALmedia

Sports teacher Frida from Munich wants to have a child. Her boyfriend breaks up with her and Frida becomes a SINKY (Single Income No Kids) just when it becomes clear to her that her window of time for having children isn‘t long anymore.

Regisseur Christian Tod stellt ein Zitat von Jean-Luc Picard, dem Kapitän des neuen Raumschiff Enterprise an den Beginn seines Films, in dem Picard erklärt, warum die Anhäufung von Reichtum für die Menschheit im 24. Jahrhundert nicht mehr die treibende Kraft im Leben ist. Der österreichische Filmemacher ist jedoch nicht nur Star-Trek-Fan, sondern auch promovierter Volkswirt, der sich damit beschäftigt, wie Arbeit und Einkommen voneinander entkoppelt werden können. Eine Vision, die aktuell als „bedingungsloses Grundeinkommen“ in Politik und Gesellschaft leidenschaftlich diskutiert wird. In FREE LUNCH SOCIETY zeichnet Tod die Geschichte dieser Idee nach, die bis in die 60er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurückreicht. Er lässt Experten zu Wort kommen, wie den Politikwissenschaftler Charles Murray oder den Ökonomen Emmanuel Saez, stellt die Gesundheitsökonomin Evelyn Forget vor, die 1600 Kisten mit Daten eines vor dreißig Jahren durchgeführten Grundeinkommensexperiments in einer kanadischen Kleinstadt auswertet, und den namibischen Minister Zephania Kameeta, der ein ähnliches Experiment in einem kleinen Dorf durchgeführt hat. Tods Film gibt sich auch visuell Mühe, das theoretische Thema so anschaulich wie möglich zu illustrieren. Dabei sind die Landschaftsaufnahmen von Lars Barthel und Joerg Burger nicht nur nett anzusehen, sondern unterstreichen auch die Wechselbeziehung von Ökonomie und Ökologie, wie das Beispiel des US-Staates Alaska zeigt, der seine Einwohner mit einem Fond an den Erlösen aus der Erdölförderung teilhaben lässt. Als Beitrag zur polarisierenden Debatte ist FREE LUNCH SOCIETY ein unverhohlenes Plädoyer für das bedingungslose Grundeinkommen. Unternehmer Götz Werner sagt: „Wenn das Grundeinkommen eingeführt werden würde, weil es die Gesellschaft denken kann, dann verändert sich die ganze Welt. Dann ist nichts mehr so, wie es vorher war.“ D Jens Mayer

Start am 1.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino ¢ Eva-Lichtspiele am 1.2., 20.15 Uhr ¢ Filmrauschpalast ab 15.2. ¢ Hackesche Höfe Kino, am 1.2. mit Filmgespräch ¢ Klick Kino, am 1.2. um 20 Uhr mit Filmgespräch ¢ Union Filmtheater am 1.2. mit Diskussion und live Übertragung der Grundeinkommen-Verlosung

In FREE LUNCH SOCIETY director Christian Tod traces the history of the idea of separating work from income that goes back to the 1960s.

Termine unter www.indiekino.de


INDIEKRITIKEN Originaltitel: Primaire D Frankreich 2016 D 105 min D R: Hélène Angel D B: Hélène Angel, Yann Coridian D K: Yves Angelo D S: Christophe Pinel, Sylvie Lager D M: Philippe Miller D D: Sara Forestier, Vincent Elbaz, Albert Cousi, Ghillas Bendjoudi D V: Alamode Filmverleih

Die Grundschullehrerin Fröhliche Kakophonie

USA 2017 D 107 min D R: Taylor Sheridan D B: Taylor Sheridan D K: Ben Richardson D S: Gary Roach D M: Warren Ellis D D: Jeremy Renner, Elizabeth Olsen, Gil Birmingham, Jon Bernthal D V: Wild Bunch Germany

Wind River Niemandsland

Florence (Sara Forestier) lebt im Auge des Orkans. Als Grundschullehrerin und Mutter eines 11-jährigen Sohnes ist sie von morgens bis nachts von Chaos umgeben. Kümmert sie sich um eine Baustelle, braut sich drüben an der nächsten Ecke schon die nächste Krise zusammen. Florence liebt ihren Job und managt ihn mit großer Kompetenz. Der kleinen Tara, die es geschafft hat, sich bis in die fünfte Klasse durchzumogeln, ohne Lesen zu lernen, besorgt sie ein Anfängerlesebuch. Sie animiert die kleinen Rabauken zum Theaterspielen. Sie baut Provokationen elegant in eine Lehrstunde zum Thema transitive und intransitive Verben ein. Und als ihr Sohn einen Jungen hänselt, weil er „stinkt“, nimmt sie sich sofort des Falles an, obwohl der Junge in eine Nachbarklasse geht. Dabei stellt sich heraus, dass dessen Mutter vor Wochen einfach weggegangen ist und Sacha seither alleine lebt. Die einzige Bezugsperson ist ein Ex, zu dem Sacha mal eine gute Verbindung aber länger schon keinen Kontakt hatte. Florence kümmert sich. Dass sie sich dabei völlig übernimmt, merken alle anderen vor ihr selbst. DIE GRUNDSCHULLEHRERIN ist ein quirliger, gutgelaunter Film, dessen lebhaften Soundtrack Kindergeschrei bildet. Wie Florence selbst springt die Erzählung ständig zwischen Handlungssträngen und Schauplätzen hin- und her. Da ist die alltägliche Arbeit, die Frage, was mit Sacha passieren soll, die Theateraufführung, die Auseinandersetzungen mit Sohn und Ex-Mann … Und dann sind die Erstklässler auch noch traurig, weil das Kaninchen weg ist. Die großen und kleinen Ereignisse purzeln durcheinander und bilden eine fröhliche Kakophonie. Wie das halt so ist im Leben: Ständig passiert alles gleichzeitig, und die Kontrolle behalten zu wollen, ist von vornherein zum Scheitern bestimmt. Das lernt auch Florence. D

Ein weißer Fleck auf der Landkarte, schroff und erbarmungslos. Die Winter sind hier in Wyoming besonders hart, mit Minustemperaturen im zweistelligen Bereich. Wenn man draußen in der Wildnis rennt, kann es sein, dass die Lunge platzt. Das ist offensichtlich auch der jungen Frau passiert, die der Jäger und Fährtenleser Cory Lambert im Schnee entdeckt. Doch ihr Körper liegt nicht irgendwo, sondern am Rande des Arapaho- und Shoshone-Reservats Wind River und auch das Opfer ist Arapaho. Für die Bundespolizei ist der Fall damit unwichtig. Soll sich doch die Behörde für indianische Angelegenheiten damit abgeben. Die junge FBI-Agentin Jane Banner wird von der Ausbildung im 800 Meilen entfernten Las Vegas in die verschneite Gegend beordert. Eine Formalität zunächst, doch je mehr sie über die Zustände in dem Reservat erfährt, desto mehr fühlt sie sich verpflichtet, den Fall aufzuklären. Mit der Hilfe von Cory, den der Fall mehr berührt, als sie zunächst ahnt, begibt sie sich auf Spurensuche, um heraus zu finden, was in der Nacht vorgefallen ist. In den Reservaten der amerikanischen Ureinwohner sterben und verschwinden Jahr für Jahr zahllose junge Frauen, ohne dass ihr Schicksal je aufgeklärt wird. Taylor Sheridan, preisgekrönter Drehbuchautor von Filmen wie SICARIO und HELL OR HIGH WATER, widmet ihnen sein Regiedebüt. WIND RIVER ist eine erschütternde Studie von Verlust, ein genau beobachtetes Soziogramm und ein nervenaufreibender Thriller. Getragen wird der Independentfilm, der in Sundance und Cannes gefeiert und an den US-Kinokassen zum Überraschungshit wurde, von der einfühlsamen Darstellung Jeremy Renners als Cory. Die kraftvollen Bilder der unerbittlichen Landschaft und der getragene Score von Warren Ellis und Nick Cave runden Sheridans Film schließlich ab, zu einem Film, der lange nachhallt.

Hendrike Bake

D Lars Tunçay

Start am 15.2.2018 ¢ Eva-Lichtspiele DF OMU ¢ fsk-Kino am Oranienplatz OMU ¢ Union Filmtheater DF ab 1.3.

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Florence (Sara Forestier) lives in the eye of the hurricane. As a elementary school teacher and mother to an 11 year old son, she is surrounded by chaos from morning till night.

Start am 8.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino DF OMU ¢ Eva-Lichtspiele DF OMU ¢ filmkunst66 DF ¢ Filmrauschpalast OMU ¢ Union Filmtheater DF ab 1.3.

A ranger finds the body of a girl in the wilderness surrounding the Wind River Reservation in Wyoming. She was raped and died of the cold while trying to escape. When an FBI agent from Florida begins an investigation, she asks the ranger for help.

FEBRUAR 2018 D

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INDIEKRITIKEN Originaltitel: All the Money in the World D USA 2017 D 132 min D R: Ridley Scott D B: David Scarpa D K: Dariusz Wolski D D: Romain Duris, Michelle Williams, Timothy Hutton, Mark Wahlberg, Charlie Plummer, Christopher Plummer D V: Tobis Film

Sie nannten ihn Jeeg Robot

Alles Geld der Welt Der Preis war zu hoch

„Da dem Geld nicht anzusehn, was in es verwandelt ist, verwandelt sich alles, Ware oder nicht, in Geld“ (Karl Marx, Das Kapital Bd.1). Die Entführung von Paul Getty III war einer der spektakulärsten Kriminalfälle der 70er Jahre. Ridley Scott macht aus der Geschichte einen dicht inszenierten, spannenden Thriller, der sich vor allem für die Philosophie des Geldes interessiert. Das eigentliche Skandalon an der Getty-Entführung war, dass Gettys Großvater J. Paul Getty (Christopher Plummer), damals der reichste Mann der Welt, sich weigerte, das Lösegeld von zunächst 17 Millionen Dollar an die ’Ndrangheta zu zahlen. Getty schwimmt im Geld und gibt regelmäßig Millionenbeträge für Kunstwerke aus, aber für seinen Lieblingsenkel Paul hat er kein Geld übrig. Scott wählt die Perspektive von Paul Gettys Mutter, Gail Harris (Michelle Williams), der geschiedenen Frau von Gettys Sohn John Paul Getty II, um die Gedankenwelt des alten Getty zu erschließen. Getty ließ seiner Familie keinerlei finanzielle Unterstützung zukommen und bei der Scheidung verzichtet Gail Harris gegen das alleinige Sorgerecht für die Kinder auf jeden finanziellen Zugewinn. Später wird Getty sich übers Ohr gehauen fühlen: Der Preis war zu hoch. Scott zeigt Getty als jemanden, der den Prozess des Warentauschs und den Geldfetisch so sehr verinnerlicht hat, dass ihm alle und alles zu Geld werden. Getty I sagt: „Menschen werden einen immer enttäuschen. Ich interessiere mich mehr für Dinge.“ Gettys Enttäuschung, so lässt sich vermuten, ist vor allem finanzieller Art. Würden Menschen, wie Kunstwerke, immer im Preis ansteigen, wäre das kein Problem, aber ihr Preis ist zu volatil. Der monetäre Preis für Getty III beginnt allmählich zu sinken. Der menschliche Preis, den Paul Getty III und seine Familie zahlen mussten, führte nach dem Tod von Getty I wohl auch zu den späteren umfangreichen Spenden und Stiftungen seines Vermögens. D Tom Dorow

Start am 15.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino DF OMU ¢ Union Filmtheater DF

D 20

D FEBRUAR 2018

Ridley Scott’s film about the 1973 abduction of Paul Getty III in Italy and his grandfather J. Paul Getty’s refusal to pay the ransom money is a tight thriller with a philosophical twist.

Der Kleinkriminelle Enzo stürzt in den Tiber und rutscht auf einem radioaktiven Fass aus. Das macht ihn zum Superheld, und er kann nun Geldschränke mit den Händen knacken. Als er die schöne, aber ziemlich durchgeknallte Alessia kennenlernt und sich verliebt, überzeugt sie ihn, unter dem Namen „Jeeg Robot“ für das Gute zu kämpfen. Aber auch die Mafia hat Interesse an dem neuen Superhelden. Ironischer Superhelden-Spaß, der ein großer Erfolg an italienischen Kinokassen war.

Start am 1.2.2018 ¢ Klick Kino OMU

Originaltitel: Lo chiamavano Jeeg Robot D Italien 2015 D 118 min D R: Gabriele Mainetti D D: Claudio Santamaria, Luc Marinelli, Stefano Ambrogi, Ilenia Pastorelli, Maurizio Tesei

37 Chris Brügges sichtlich von Terrence Malick inspirierter Debütfilm kreist um Marc, einen nicht mehr ganz jungen Surfer und ein traumatisches Ereignis, das ihn umzutreiben scheint. Während Marc im Off von Freiheit, Neuanfang und Liebe philosophiert, sieht man Sonnenuntergänge am Strand und Marc selbst – mit seiner Familie am Lagerfeuer, mit seinem besten Freund über den Dächern Berlins, mit der dänischen Freundin. Nach und nach wird klar, dass die assoziative Collage einen großen Verlust und einen Vater-Sohn-Konflikt verhandelt. Start am 15.2.2018 ¢ b-ware!ladenkino ¢ Klick Kino, am 14.2. um 20 Uhr mit Chris Brügge ¢ Sputnik Kino, am 18.2. um 18 Uhr mit Chris Brügge

Deutschland 2014 D 90 min D R: Chris Brügge D D: Alexander Milo, Mette Lysdahl, Jeff Zach

Termine unter www.indiekino.de


Still Alive – Das Drama am Mount Kenya Reinhold Messner hat seinen ersten Film gedreht. In Spiel- und Dokumentarszenen erzählt er die Geschichte einer dramatischen internationalen Bergrettungsaktion. Am 5. September 1970 stürzt der junge Tiroler Mediziner und Bergsteiger Gert Judmaier beim Abstieg vom 5.199m hohen Mount Kenya 30 Meter in die Tiefe und zieht sich einen offenen Unterschenkelbruch zu. Eigentlich ein Todesurteil. Aber sein Mitkletterer Oswald Ölz schafft es, im nächsten Biwak Europa zu informieren und am nächsten Tag machen sich die Innsbrucker Bergretter mit Polizeikäfereskorte auf den Weg … ¢ Union Filmtheater, nur am 12.2. um 20.15 Uhr

Deutschland 2016 D 88 min D R: Reinhold Messner D D: Hansjörg Auer, Oswald Oelz, Raimund Margreiter, Gert Judmaier

Die neue Komödie von den Regisseuren von

ZIEMLICH BESTE FREUNDE

Das

LEBEN ist ein

FEST Exhibition On Screen: David Hockney at the Royal Academy of Arts Die „Exhibiton on Screen“-Serie widmet sich diesmal zwei Ausstellungen („A bigger Picture“, 2012 und „82 Portraits and 1 Still Life“, 2016) des britischen Kunst-Superstars David Hockney in der Londoner Royal Academy of Arts‚. Ergänzend zu den Museumsrundgängen gibt es Interviews mit dem Maler, der mit seinen inzwischen 90 Jahren immer noch zwischen den USA und England pendelt, malerisch Neues ausprobiert, und ungebrochen begeisterungsfähig und interessiert wirkt.

MONSIEUR MAX Liebt seinen Job

¢ Bali Kino OMU ¢ Eva-Lichtspiele OMU ¢ Sputnik Kino OMU

Großbritannien 2017 D 85 min D R: Phil Grabsky

JAMES

PIERRE & HÉLÉNA

GUY

ADÈLE

Liebt sich selbst

Lieben die Liebe

Liebt die Frauen

Liebt es, sich aufzuregen

EIN FILM VON

ERIC TOLEDANO & OLIVIER NAKACHE

JEAN-PIERRE

GILLES

J E A N - PAU L

VINCENT

ALBAN

BACRI

LELLOUCHE

ROUVE

MACAIGNE

IVANOV

EYE HAÏDARA SUZANNE CLÉMENT MIT DER BETEILIGUNG VON HÉLÈNE VINCENT BENJAMIN LAVERNHE „MITGLIED DER COMÉDIE-FRANÇAISE” JUDITH CHEMLA WILLIAM LEBGHIL KÉVIN AZAÏS ANTOINE CHAPPEY MANMATHAN BASKY KHEREDDINE ENNASRI GABRIEL NACCACHE KÜNSTLERISCHE LEITUNG MATHIEU VADEPIED ORIGINAL MUSIK AVISHAI COHEN SCHNITT DORIAN RIGAL- ANSOUS KAMERA DAVID CHIZALLET 1. REGIE-ASSISTENZ ARNAUD ESTEREZ DREHBUCH SUPERVISOR CHRISTELLE MEAUX PRODUCTION MANAGER LAURENT SIVOT UNIT PRODUCTION MANAGER VINCENT PIANT, A.F.R TON PASCAL ARMANT SÉLIM AZZAZI JEAN-PAUL HURIER KOSTÜMDESIGN ISABELLE PANNETIER PRODUKTIONSDESIGN NICOLAS DE BOISCUILLÉ, A.D.C CASTING ÉLODIE DEMEY, A.R.D.A NATACHA KOSSMANN MARIE-FRANCE MICHEL EIN FILM PRODUZIERT VON NICOLAS DUVAL ADASSOVSKY YANN ZENOU UND LAURENT ZEITOUN IN KOPRODUKTION MIT QUAD+TEN GAUMONT TF1 FILMS PRODUCTION MAIN JOURNEY PANACHE PRODUCTIONS UND LA COMPAGNIE CINEMATOGRAPHIQUE MIT DER BETEILIGUNG VON CANAL+ CINÉ+ TF1 IN ZUSAMMENARBEIT MIT SOFITVCINE 4 A PLUS IMAGE 7 CINÉMAGE 11 INDÉFILMS 5 ENTWICKELT MIT DER UNTERSTÜTZUNG VON INDÉFILMS INITIATIVE 4 CINÉMAGE 9 UND 10 DÉVELOPPEMENT MIT DER BETEILIGUNG VON ENTOURAGE PICTURES INTERNATIONAL SALES UND DISTRIBUTION GAUMONT born with cinema

© 2017 QUAD+TEN / GAUMONT / TF1 FILMS PRODUCTION / PANACHE PRODUCTIONS / LA COMPAGNIE CINEMATOGRAPHIQUE

/DasLebenIstEinFest.DerFilm

www.Das-Leben-ist-ein-Fest.de

JETZT IM KINO Termine unter www.indiekino.de


WEITERINDIEKINO

I Am A Dancer – Von der Kunst zu Leben ¢ Klick Kino, am 8.2. um 18 Uhr mit Silke Abendschein

Julian Schnabel – A Private Portrait ¢ b-ware!ladenkino, Il Kino, Sputnik Kino

The Killing of a Sacred Deer ¢ b-ware!ladenkino, City Kino Wedding, Il Kino, Intimes, Sputnik Kino, Wolf

Das Kongo Tribunal

Marlina – Die Mörderin in vier Akten In der ungewöhnlich trockenen Landschaft der Insel Suma hat die indonesische Regisseurin Mouly Surya einen schrägen, feministischen Western gedreht. MARLINA beginnt als düstere Rape-Revenge-Geschichte: In einem Haus in der Einöde lebt die junge Witwe Marlina mit ihren Tieren und dem Leichnam ihres Mannes. Als sie von einer Gruppe von Motorrad-Gangstern überfallen wird, bewahrt sie die Ruhe und schmiedet grausame Rache. Dann, als sich Marlina auf den Weg zur Polizei macht, wandelt sich die Tonlage zum lakonischen Roadmovie.

¢ Acud Kino, Bali Kino

Körper und Seele ¢ b-ware!ladenkino, Bali Kino, Krokodil

Leaning Into the Wind

Originaltitel: Marlina the Murderer in Four Acts D Indonesien 2017 D 90 min D R: Mouly Surya D D: Marsha Timothy, Yoga Pratama, Egy Fedly, Dea Panendra

¢ Bundesplatz Kino, Eva-Lichtspiele, Il Kino, Intimes

Liebe auf Sibirisch Loving Vincent

Downsizing

¢ Klick Kino

¢ b-ware!ladenkino, filmkunst66, Intimes, Union Filmtheater

Lux – Krieger des Lichts

Drei Zinnen

¢ Acud Kino, b-ware!ladenkino, Filmrauschpalast, Klick Kino

Anne Clark – I’ll Walk Out Into Tomorrow

Die dunkelste Stunde

¢ b-ware!ladenkino, Brotfabrik Kino, Sputnik Kino

¢ b-ware!ladenkino, Eva-Lichtspiele, filmkunst66, Hackesche Höfe Kino, Intimes, Union Filmtheater

Aus dem Nichts

FéliciTé

¢ b-ware!ladenkino, City Kino Wedding, Hackesche Höfe Kino, Il Kino, Sputnik Kino

Beach Rats ¢ Wolf

¢ Bali Kino

Die Flügel der Menschen ¢ Acud Kino, Bali Kino, Hackesche Höfe Kino, Krokodil

B-Movie: Lust & Sound in West-Berlin

Grace Jones: Bloodlight and Bami

¢ Sputnik Kino

¢ b-ware!ladenkino, City Kino Wedding

Eine bretonische Liebe

Greatest Showman

¢ Bali Kino

¢ Hackesche Höfe Kino, Intimes, Sputnik Kino

BUNCH OF KUNST: The Sleaford Mods ¢ Sputnik Kino

Dieses bescheurte Herz ¢ Union Filmtheater

Hannah – Ein buddhistischer Weg zur Freiheit

Mathilde ¢ Krokodil

Meine schöne innere Sonne ¢ b-ware!ladenkino, City Kino Wedding, Hackesche Höfe Kino

La Mélodie – Der Klang von Paris ¢ Bali Kino

Das Milan Protokoll ¢ Acud Kino, Bali Kino, Hackesche Höfe Kino, Sputnik Kino

Der Mord im Orientexpress ¢ b-ware!ladenkino, Sputnik Kino, Union Filmtheater

Nur Gott kann mich richten ¢ filmkunst67, Intimes, Union Filmtheater

¢ Acud Kino, b-ware!ladenkino, Eva-Lichtspiele

On the Beach at Night Alone

Hot Dog

¢ fsk-Kino am Oranienplatz, Il Kino, Wolf

D FEBRUAR 2018

¢ Union Filmtheater

The Score ¢ Sputnik Kino

Searching for Sugar Man ¢ Sputnik Kino

Secret Man ¢ Bali Kino

¢ Krokodil

¢ Klick Kino, Krokodil

The Square ¢ Acud Kino, b-ware!ladenkino, Hackesche Höfe Kino, Il Kino, Sputnik Kino

Sun Ra – Space is the Place ¢ City Kino Wedding

Three Billboards Outside Ebbing, Missouri ¢ b-ware!ladenkino, Bundesplatz Kino, City Kino Wedding, Eva-Lichtspiele, fsk-Kino am Oranienplatz, Hackesche Höfe Kino, Il Kino

Tony Conrad – Completely in the Present ¢ Hackesche Höfe Kino

Una mujer fantástica ¢ Bali Kino

The Untamed ¢ Wolf

Wachtmeister Zumbühl ¢ Brotfabrik Kino

Weg ¢ Klick Kino, am 14.2. um 20 Uhr mit Chris Miera & Team

Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt ¢ Acud Kino, b-ware!ladenkino, City Kino Wedding, Krokodil

Whitney ¢ City Kino Wedding

Wonder Wheel ¢ b-ware!ladenkino, Bundesplatz Kino, Hackesche Höfe Kino, Intimes, Union Filmtheater

Wunder ¢ b-ware!ladenkino, Eva-Lichtspiele, Intimes, Union Filmtheater

¢ Union Filmtheater

D 22

Professor Marston & The Wonder Women

Die Spur

¢ b-ware!ladenkino, Brotfabrik Kino, Bundesplatz Kino, fsk-Kino am Oranienplatz, Hackesche Höfe Kino, Union Filmtheater

¢ Krokodil

¢ b-ware!ladenkino, Brotfabrik Kino

¢ Bali Kino

Letzte Tage in Havanna

Alte Jungs

¢ b-ware!ladenkino, Bundesplatz Kino, Filmrauschpalast, Il Kino

Operation Duval – Das Geheimprotokoll

Slava – Glory

¢ b-ware!ladenkino, Bundesplatz Kino, City Kino Wedding, Hackesche Höfe Kino, Intimes, Union Filmtheater

Der andere Liebhaber

¢ Hackesche Höfe Kino

¢ b-ware!ladenkino, Hackesche Höfe Kino, Sputnik Kino

Das Leuchten der Erinnerung ¢ Acud Kino OMU ¢ b-ware!ladenkino OMU ¢ Brotfabrik Kino OMU ¢ Hackesche Höfe Kino OMU ¢ Union Filmtheater OMU ¢ Wolf OMU

Oper. L’opéra de Paris

Termine unter www.indiekino.de


INDIEKINDER

KinderfilmE A–Z Antboy – Superhelden hoch 3 ¢ Klick Kino

Die kleine Hexe ¢ b-ware!ladenkino, Bali Kino, Union Filmtheater

Bamse – Der liebste und stärkste Bär der Welt

Der kleine Maulwurf ¢ b-ware!ladenkino

¢ Acud Kino, b-ware!ladenkino, Bali Kino, filmkunst66

Maleika

Burg Schreckenstein 2 – Küssen (nicht) verboten!

Paddington

¢ Sputnik Kino

¢ Klick Kino

Königin von Niendorf Es sind die großen Sommerferien in Brandenburg. Die 10-jährige Lea hat beschlossen, nicht ins Camp zu fahren, denn ihre Freundinnen „sind alle blöd geworden“. Stattdessen streift sie viel alleine durch die Gegend, klettert auf Bäume und besucht Herrn Wagenburg auf seinem alten Hof. Am liebsten würde sie mit den Jungs spielen, die eine Bande haben, ein Baumhaus und ein Floß – aber dafür muss Lea erst einmal aufgenommen werden … Zur Premiere am 11.2. um 16 Uhr im City Kino Wedding kommt auch das Filmteam!

¢ Acud Kino, filmkunst66

Coco – Lebendiger als das Leben

¢ b-ware!ladenkino ¢ City Kino Wedding, Premiere mit Autogrammstund am 11.2. um 16 Uhr ¢ Union Filmtheater

¢ Intimes

Ferdinand – Geht STIERisch ab

Deutschland 2017 D 75 min D FSK: oA D R: Joya Thome D D: Lisa Moell, Mex Schlüpfer, Denny Sonnenschein

¢ b-ware!ladenkino, Bali Kino, Eva-Lichtspiele, Intimes, Sputnik Kino

Paddington 2 ¢ Acud Kino

Ronja Räubertochter ¢ City Kino Wedding

Spatzenkino: Pfoten im Schnee

Hilde, ich habe meine Eltern geschrumpft

¢ Bali Kino, Eiszeit Kino, Eva Lichtspiele, Kino Intimes, Union Filmtheater, Xenon Kino alle Termine unter spatzenkino.de Vorbestellungen unter 030/449 47 50

¢ b-ware!ladenkino, Eva-Lichtspiele, Union Filmtheater

Kinderkino im INDIEKINO Acud Kino

Täglich 17 Uhr

b-ware! ladenkino

Sa+So auch 15+16 Uhr täglich ab 12 Uhr

Bali Kino

DO, FR, SA, SO 16 Uhr

Bundesplatz Kino

DO, FR, SA, SO 13.30 Uhr

Eva-Lichtspiele

DO, FSA, SO 13.15 Uhr

R,

filmkunst66

DO, FR, SA, SO 15 Uhr

Il kino

DO, FR, SA, SO Sa 14 Uhr/So 12 Uhr

kino intimes

DO, FR, SA, SO

KLICK kino

DO, FR, SA, SO

Sputnik Kino

DO, FR, SA, SO

Tilsiter Lichtspiele DO, FR, SA, SO wechselnde Zeiten Union Filmtheater

DO, Täglich 15 Uhr

WOLF Kino

Kinderfilm des Monats: Die Reise der Pinguine 2 ¢ Bali Kino, Bundesplatz Kino, Eva Lichtspiele, Kino Intimes, Sputnik Kino, Union Filmtheater, Xenon Kino Alle Termine unter kinderkinobuero.de Vorbestellungen unter 030/235 562 51

Termine unter www.indiekino.de

Tad Jones und das Geheimnis von König Midas ¢ b-ware!ladenkino, Union Filmtheater

Wendy 2 – Freundschaft für immer ¢ Union Filmtheater

Sa+So 13 Uhr DSA, SO

Xenon Kino wechselnde Termine Eine aktuelle ­Programmübersicht über alle KinderfilmTermine finden Sie auf www.indiekino.de

FEBRUAR 2018 D

23 D


INDIEKINOHIGHLIGHTS

CITY KINO WEDDING OSCAR-FIEBER UND PREVIEW: CALL ME BY YOUR NAME

D 24

D FEBRUAR 2018


Call Me by Your Name

Das City-Kino zeigt im Februar noch einmal Oscar-Gewinner des letzten Jahres – MOONLIGHT (Bester Film, Bester Nebendarsteller, Bestes adaptiertes Drehbuch), LA LA LAND (Beste Regie, Beste weibliche Hauptdarstellerin, Beste Kamera, Bestes Szenenbild, Beste Filmmusik, Bester Filmsong) und MANCHESTER BY THE SEA (Bester männlicher Hauptdarsteller) – und zwei mögliche Preisträger 2018. Besonderes Highlight: Der absolute Kritiker*innen-Lieblingskandidat für die diesjährigen Oscars läuft in einer Preview: Luca Guadagninos flirrende Sommer-Liebesgeschichte CALL MY BY YOUR NAME. citykinowedding.de  Preview CALL ME BY YOUR NAME (OmU): 27.2. um 20.45 Uhr

FEBRUAR 2018 D

25 D


INDIEKINOHIGHLIGHTS

The Book of Birdie

B-WARE!LADENKINO FINAL GIRLS Mit ihrer inzwischen dritten Ausgabe sind die Girls vom Frauen-Horror-Filmfestival „Final Girls“ diesmal im b-ware!ladenkino zu Gast. Wieder gibt es Kurzfilmprogramme in gruseligen Themenblöcken – Family Dysfunction, Serial Killers, Dark Gatherings, Obsession – und aktuelle Spielfilm-Entdeckungen. Dazu gehört MOST BEAUTIFUL ISLAND von Ana Asensio, ein Film über die Erfahrungen einer Immigrantin in New York, der wie ein naturalistisches Drama anfängt und dann in einen Alptraum abtaucht. Oder THE BOOK OF BIRDIE von Elizabeth E. Schuch über ein sehr eigenartiges 13-jähriges Mädchen, das in einem Kloster lebt und private satanische Rituale entwickelt. Mit Gästen, Vorträgen und Gesprächen. finalgirlsberlin.com  1.–3.2.

Rosen für Bettina

EVA-LICHTSPIELE DER ALTE DEUTSCHE FILM Immer mittwochs um 15.45 Uhr stellt Martin Erlenmaier deutsche Filmproduktionen der 20er bis 50er Jahre vor. In der Charles Dickens-Verfilmung KLEIN DORRIT (1934) von Carl Lamac konnte sich Anny Ondra als Tragikkomikerin beweisen. Im Melodram ROSEN FÜR BETTINA (1956), dem vorletzten Film von G.W. Pabst, muss Solotänzerin Bettina, aufgrund einer Poliomyelitis-Erkrankung ihren Beruf aufgeben und verliert ihren Choreographen und Freund an eine andere. MÄDCHEN FÜR ALLES (1937) von Carl Boese ist einer der wenigen Filme mit Grethe Weiser, in denen sie im Mittelpunkt steht. Für DER TIGER VON ESCHNAPUR (1938), Richard Eichenbergs Tonfilm-Version von Thea von Harbous Roman DAS INDISCHE GRABMAL, drehte das Team mit einem Stab von vier Kameraleuten fast vier Monate lang in Indien. eva-lichtspiele.de  Immer mittwochs um 15.45: 7.2. KLEIN DORRIT  14.2. ROSEN FÜR BETTINA  21.2. MÄDCHEN FÜR ALLES  28.2. DER TIGER VON ESCHNAPUR jeweils um 15.45 Uhr

D 26

D FEBRUAR 2018

BUNDESPLATZ-KINO BELLARIA – SO LANGE WIR LEBEN „Von der emotionalen Qualität dieses Dokumentarfilms, von den Gefühlen, die er evoziert, können viele Spielfilme nur träumen.“ (Süddeutsche Zeitung). In BELLARIA - SO LANGE WIR LEBEN (2002) hat Regisseur Douglas Wolfsperger ein kleines Eckkino in einer Wiener Seitenstraße porträtiert, das jeden Nachmittag - übrigens auch heute noch - UFA-Klassiker zeigt. Es ist eine verschworene Gemeinschaft von Über-70-Jährigen, die dort täglich zusammenkommt, um sich gemeinsam in eine glänzendere Vergangenheit zu begeben. Viele machen sich für den Besuch extra fein und etliche kommen schon weit vor der Vorstellung, denn das Bellaria ist Treffpunkt, Rückzugsort und Familie. Das Bundesplatz-Kino zeigt den Film, der übrigens auch als Inspiration für die „Der alte deutsche Film“Reihe diente, in Anwesenheit von Douglas Wolfsperger.  4.2. um 11 Uhr, mit Regisseur Douglas Wolfsperger


INDIEKINOHIGHLIGHTS

IL KINO VISIONÄR MONTHLY: HAUS OHNE DACH

SPUTNIK KINO FILM & AUSSTELLUNG: PAUL DALY

Die drei in Deutschland aufgewachsenen Geschwister Liya, Jan und Alan wollen den letzten Wunsch ihrer Mutter erfüllen und sie neben dem im Krieg verstorbenen Vater in ihrem Heimatdorf in der kurdischen Region des Iraks beerdigen. In ihrem Spielfilm-Debüt HAUS OHNE DACH (OmeU) konfrontiert Regisseurin Soleen Yusef die Protagonisten auf ihrer Kurdistan-Odyssee mit ihrer kurdischen Großfamilie, die den letzten Wunsch der Mutter nicht akzeptiert, und mit lange unausgesprochenen Konflikten untereinander. ilkino.de

BRITISH SHORT FILM FESTIVAL Nachklapp: Der Fotograf und Filmemacher Paul Daly erkundet in seinen Bildern „British ethnography, masculinity and identity“ und arbeitet am liebsten analog. Im Foyer des Sputnik Kino sind noch bis Ende Februar Fotos aus den Serien I, Dismantled und Expired England zu sehen, und beim nächsten Open Screening wird noch einmal Dalys aktueller Kurzfilm BECKETT gezeigt, der auf dem BSFF im Januar seine Premiere feierte.  Ausstellung: bis Ende Februar / Open Screening: 21.2. um 20.30 Uhr

 30.1 um 20 Uhr, mit Regisseurin Soleen Yusef

Antboy

B-WARE!LLADENKINO FRAGMENT FILM: FESTIVALS

KLICK KINO ARTHOUSE-SUPERHELDEN

Zur Berlinale zeigt die Filmreihe „Fragment Film“ drei Filme, die auf Festivals gedreht wurden. Neben Isabell Šubas feministischem Cannes-Mockumentary MÄNNER ZEIGEN FILME UND FRAUEN IHRE BRÜSTE (2013) laufen Joost Renders auf der Berlinale gedrehter Spielfilm VIP-LOUNGE (2007) und die auf Mini-DV gedrehte Doku UNBELEUCHTET, in der Ruth Spichtig und Frédéric Jaeger fünf unbekannte Schauspieler über die Festivals von Berlin, Cannes und Venedig begleiten.

Das KLICK Kino präsentiert im Februar eine liebevolle kleine Hommage an Arthouse-Superhelden: In SIE NANNTEN IHN JEEG ROBOT aus Italien kämpft ein Superheld wider Willen in Rom gegen die Mafia, und in LUX – KRIEGER DES LICHTS macht der „Real Life Superhero“ Torsten angestachelt von einem Fernsehteam großen Zinnober in Berlin. Für die kleinen Zuschauer wird jeden Samstag und Sonntag das letzte Kapitel der Antboy-Serie, ANTBOY – SUPERHELDEN HOCH 3, gezeigt. klickkino.de

 8.2. : MÄNNER ZEIGEN FILME, FRAUEN IHRE BRÜSTE  15.2.: Doppel-Feature VIPLOUNGE & UNBELEUCHTET, in Anwesenheit der Regisseur*innen  Anfangszeiten zeitnah unter ladenkino.de

FEBRUAR 2018 D

27 D


INDIEKINOHIGHLIGHTS

ACUD KINO, BROTFABRIK KINO RUSSISCHDOK #10: FILME VON DINA BARINOVA

BROTFABRIK KINO BERLIN-FILM-KATALOG #70: Kein Platz für Liebe

Dina Barinova wurde 1986 in Woronesch geboren und beendete zunächst ein Journalistikstudium ehe sie 2012 ein Ausbildungsstipendium an der von Marina Razbezhkina und ihr Mikhail Ugarov gegründeten Schule für Dokumentarfilm und Theater in Moskau erhielt. Zu sehen sind Proschtschenji djen (Прощёный день/Shrove Day) von Dina Barinova, über zwei blinde, ältere Brüder und Milana (Милана) von Madina Mustafina, in dem ein sozial vernachlässigtes Kind porträtiert wird. Beide Filme werden im Original mit englischen Untertiteln gezeigt. brotfabrik.de

Hans Deppes Spielfilm KEIN PLATZ FÜR LIEBE aus dem Jahr 1947 nach der gleichnamigen Erzählung von Wolfgang W. Parth ist das erste Lustspiel der DEFA. Während eines Fronturlaubs verlieben sich Monika und der junge Soldat Hans, und als er wieder zurück an die Front muss, entscheiden sie sich zur Ferntrauung. Im zerstörten Berlin der Nachkriegszeit finden sie zunächst keine gemeinsame Wohnung und müssen getrennt voneinander unterkommen. Trotz der widrigen Umstände kann das Liebespaar dem Leben aber immer auch seine guten Seiten abgewinnen. berlin-film-katalog.de

 Acud Kino: 7.2. um 20 Uhr / Brotfabrik Kino: 22.2. um 18 Uhr

 8.-14.2. um 18 Uhr, am 12.1. mit einer Einführung von Jan Gympel.

Zu Gast im Kino HAUS OHNE DACH mit Regisseurin Soleen Yusef  30.1. um 20 Uhr, Il Kino

FREE LUNCH SOCIETY mit Filmgespräch zum Thema bedingungsloses Grundeinkommen  1.2., verschiedene Uhrzeiten, b-ware!ladenkino, Hackesche Höfe Kino, Klick Kino, Union Filmtheater

EL SEPTIMO SENDIDO mit Silke Abendschein  8.2. um 18 Uhr, Klick Kino

EIN WEG mit Chris Miera + Team  8.2. um 20 Uhr , Klick Kino

PLAYING GOD mit Filmgespräch  10.2., Uhrzeit tba, fsk-Kino am Oranienplatz

37 mit Regisseur Chris Brügge  14.2. um 20 Uhr, Klick Kino

37 mit Regisseur Chris Brügge  18.2. um 18 Uhr, Sputnik Kino

KEIN RAUM FÜR LIEBE mit einer Einführung von Jan Gympel.  12.1. um 18 Uhr, Brotfabrik Kino

Double-Feature VIP-LOUNGE & UNBELEUCHTET, mit den Regisseurinnen Joost Renders und Ruth Spichtig  15.2., Uhrzeit tba, b-ware!ladenkino

WANN WIRD ES ENDLICH WIEDER SOMMER mit Regisseurin Barbara Lübich  15.2. um 20 Uhr, Klick Kino

D 28

D FEBRUAR 2018

Z-INEMA DARK NIGHT OF THE SCARECROW Das Z-inema hat es mal wieder geschafft, einen Horrorfilm auszugraben, von dem wir noch nie gehört haben. DARK NIGHT OF THE SCARECROW (1981) wurde als TV-Film produziert, es geht um die blutige Rache eines als Vogelscheuche verkleideten geistig behinderten Mannes, und obwohl wir uns trotz heftiger Horror-Leidenschaft nicht besonders für das ­Slasher-Subgenre interessieren, lassen zwei beteiligte Personen aufhorchen: Regisseur Frank De Felitta war Autor von zwei exquisiten Horrorfilmen, THE ENTITY (1982) und AUDREY ROSE (1977), Hauptdarsteller Charles Durning einer der großartigsten Nebendarsteller des New Hollywood-Kinos, am besten bekannt als Polizist Moretti in Sidney Lumets DOG DAY AFTERNOON (1975).  27.2 um 20 Uhr


INDIEKINOHIGHLIGHTS

ACUD KINO, FILMRAUSCHPALAST SHORTS ATTACK

FILMRAUSCHPALAST BAHNHOFSKINO XV: LONE WOLF & CUB

Im Februar lautet das Motto “Sex und Wahnsinn”. Die versammelten Kurzfilme testen Anmachklischees, hinterfragen Beziehungen, animieren erotische Klassiker der Kunstgeschichte und probieren neue Stellungen und Sehnsüchte aus.  Acud Kino: 14.2. um 21 Uhr  Filmrauschpalast: 18.2. um 20 Uhr

Im Bahnhofskino gibt es im Februar den vierten bis sechsten Teil der japanischen Kultserie aus den 1970ern über den von korrupten Beamten entehrten Samurai Itto Ogami, der als Auftragskiller mit seinem kleinen Sohn Daigoro durch das Japan der Edo-Zeit zieht. Alle Filme laufen auf 35mm und im Original mit deutschen Untertiteln.  9.2., ab 22.00

Chuck Norris vs. Communism

Die Kommisarin

BROTFABRIK KINO KROKODIL, Z-INEMA GREY ROOM: THIS IS NOT A FILM – THE CRITIQUE OF ­CENSORSHIP „Das ist kein Film“, soll der ungarische „Regierungskommissar für die Erneuerung der ungarischen nationalen Filmindustrie“ Andy Vajna zum Film ZERO von Avantgarde-Regisseur Gyula Nemes gesagt haben. Die Veranstaltungsreihe „Grey Room“ beschäftigt sich mit Objekten und Formen der Zensur. Die zugehörige Filmreihe reicht von András Jeles TRAUMBRIGADE, dem letzten Film, der im sozialistischen Ungarn verboten wurde, über die Doku CHUCK NORRIS VS. COMMUNISM, in der es um den Schmuggel von verbotenen West-Filmen in den Ostblock geht, bis zu ZERO, der zwar nicht verboten wurde, aber wegen seiner radikalen Form von keinem europäischen Verleih aufgegriffen wurde. „Grey Room“ wird von der Gruppe „Critique & Culture“ präsentiert, einer Vereinigung osteuropäischer Künstler in Berlin. Der Eintritt ist frei. critiqueandculture.com/this-is-not-a-film/  Brotfabrik Kino, am 5.2. um 20 Uhr: TRAUMBRIGADE (OmU)  Z-inema, am 13. 2. um 20 Uhr: CHUCK NORRIS VS. COMMUNISM (OmU)

KROKODIL FILMREIHE: ZWISCHEN FROST UND TAUWETTER Das Krokodil widmet eine ganze Filmreihe einem einzigen, faszinierenden Kinojahr: Auf der Berlinale erlebten im Februar 1988 zwei mehr als 20 Jahre alte Filme ihre internationale Premiere. Beide, DIE KOMMISARIN von Alexender Askoldow und DIE RUSSEN KOMMEN von Heiner Carow, waren kurz zuvor in ihren Herkunftsländern freigegeben worden. Die Zeichen, so schien es, standen im Ostblock nach langer Zeit wieder auf Tauwetter. Doch der Bestand der neuen Großwetterlage schien keineswegs sicher. MEHR LICHT! (BOLSCHE SWETA!) forderte ein anderer bei den Filmfestspielen vorgestellter sowjetischer Film zur Aufarbeitung der stalinistischen Vergangenheit. Einerseits feierte Helke Misselwitz’ bei der Leipziger Dokwoche im Herbst 88 mit der Goldenen Taube ausgezeichneter Film WINTER ADÉ Erfolge. Andererseits war ein Großteil der beim Festival eingereichten sowjetischen Dokumentarfilme soeben abgesetzt und waren eine ganze Reihe neuer Spielfilme aus den Kinos der DDR zurückgezogen worden. 1988 – ein Jahr zwischen Frost und Tauwetter, eine Stimmung die auch über vielen DEFA Dokumentarfilmen des Jahres liegt.  14.–25.2. Termine unter kino-krokodil.de

FEBRUAR 2018 D

29 D


Marlina – Die Mörderin in vier Akten

Uns ist aufgefallen, dass in den letzten Monaten wehrhafte Frauen im Film vermehrt zu toxischen Gegenmitteln gegen die toxische Männlichkeit greifen. In THE BEGUILED ist es die Jüngste, Typ unschuldiges Rotkäppchen, die die Zutaten für das tödliche Abendessen sammelt, das dann in festlicher Runde mit dem großen bösen Wolf verspeist wird. LADY MACBETH räumt den störenden Ehemann geplant und zielstrebig mit einem Pilzgericht aus dem Weg, und als MARLINA von der Motorradgang überfallen wird, kocht sie zwar sehr demütig die verlangte Suppe, reichert die dann aber entsprechend an. Der Unterschied zum alten Klischee der Giftmischerin? Diese Frauen sind widerständig, einfallsreich, gelassen, teilweise sympathisch. Sie sind Identifikationsangebote. Auch in diesem Monat wird übrigens alternativ gekocht, wo, das verraten wir nicht.

vorschau INDIEKINO im MÄRZ

D 30

D FEBRUAR 2018

Nachbild

D Call me by your Name Liebesfilm des Jahres D DAS SCHWEIGENDE KLASSENZIMMER Protest und Folgen D JANE Gorilla-Königin D FLORIDA PROJECT Kleine Strolche vor Disneyland D Arthur & Claire Zwei wollen sterben D LUCKY Harry Dean Stantons letzter Film D DER HAUPTMANN Macht und Gewalt D LOVELESS Zerüttete Beziehung D 1000 Arten Regen zu beschreiben Hinter der Tür D ÜBER LEBEN IN DEMMIN Nazi-Spuk D I, TONYA Eislauf und Klasse D DIE TEMPERATUR DES WILLENS Ordensbrüder D THELMA Psycho-Meisterwerk D ZWEI HERREN IM ANZUG Bierbichlers Familienepos D THE DEATH OF STALIN Diktatoren-Schwank D TRUST WHO Pharmalobby-Doku D DIE GRÜNE LÜGE Greenwashing-Doku D Im Zweifel glücklich Ben Stiller kriselt D LAURIN Wiederentdeckung D UNSANE – AUSGELIEFERT Soderbergh dreht mit dem I-Phone D MOLLY’S GAME Poker-Queen D VOR UNS DAS MEER Segel-Fake


INDIESERVICE

Die INDIEKINOS

ACUD Kino Mitte

1

Veteranenstr. 21, 10119 Berlin www.acudkino.de

City Kino Wedding Filmrausch­palast im Centre Français Moabit 9 Lehrter Str. 35, 10557 Berlin Wedding 6 www.filmrausch.de

Müllerstraße 74, 13349 Berlin www.citykinowedding.de

Kino Krokodil Prenzlauer berg

Rosenthaler Str. 40/41, 10178 Berlin www.hoefekino.de

Greifenhagener Str. 32, 10437 Berlin www.kino-krokodil.de

Klick Kino Charlottenburg

b-ware! ladenkino Friedrichshain 2 Gaertnerstr. 19, 10245 Berlin ladenkino.de

Hackesche Höfe Kino Mitte 11

14

Wolf Kino NEUKÖLLN 19 Weserstraße 59, 12045, Berlin wolfberlin.org

15

Windscheidstr. 19, 10627 Berlin

fsk-Kino am ­Oranienplatz Kreuzberg 10

Eva-Lichtspiele Berlin Wilmersdorf 7

IL KINO NEUKÖLLN

Xenon Kino Schöneberg

12

20 Kolonnenstr. 5, 10827 Berlin www.xenon-kino.de

Nansenstr. 22, 12047 Berlin www.ilkino.de

Segitzdamm 2, 10969 Berlin www.fsk-kino.de

Blissestr. 18, 10713 Berlin www.eva-lichtspiele.de

Bali Kino Zehlendorf  3

Kino INTIMES Friedrichshain

Teltower Damm 33, 14169 Berlin www.balikino-berlin.de

Sputnik Kino am Südstern Kreuzberg 16 13

Hasenheide 54, 10967 Berlin www.sputnik-kino.com

filmkunst66 Charlottenburg

Z-inema ­MITTE

21

Bergstr. 2, 10115 Berlin www.z-bar.de

Boxhagener Str. 107, 10245 Berlin www.kino-intimes.de 8

Bleibtreustr. 12, 10623 Berlin www.filmkunst66.de

REINICKENDORF

Brotfabrikkino Weissensee  4  Caligariplatz 1, 13086 Berlin www.brotfabrik-berlin.de

Tilsiter Lichtspiele Friedrichshain 17

C    6   14   9   H    21    1

SPANDAU

MITTE  15

CHARLOTTENBURGWILMERSDORF  7

Bundesplatz-Kino Wilmersdorf 5

11

4

LICHTENBERG

17   13

R.-Sorge-Str. 25a, 10249 Berlin www.tilsiter-lichtspiele.de

MARZAHNHELLERSDORF

Zukunft ­Friedrichshain

22

Laskerstr. 5, 10245 Berlin kino-zukunft.de

B    2   Friedrichshain-

8   10   A    20

5

16    E

TEMPELHOFSCHÖNEBERG

STEGLITZZEHLENDORF

kreuzberg

F    22    12    G    19

NEUKÖLLN

18    D

TREPTOWKÖPENICK

3

Bundesplatz 14, 10715 Berlin www.bundesplatz-kino.de

B-ware! Open Air im Vor Wien ­Biergarten Kreuzberg  A  im FMP1 Friedrichshain  B

PANKOW

Union Filmtheater Friedrichshagen Freiluftkino ­Pompeji Bölschestr. 69, 12587 Berlin 18 www.kino-union.de Friedrichshain

G

freiluftkino-pompeji.de

Freilichtbühne WeiSSensee Weissensee

C

freilichtbuehne-weissensee.de

Freiluftkino  D  Friedrichshagen Friedrichshagen

www.freiluftkino-friedrichshagen.de

Freiluftkino ­Hasenheide KreuzberG  E

www.freiluftkino-hasenheide.de

Freiluftkino ­Insel zu Gast im ­Cassiopeia Friedrichshain  F  www.freiluftkino-insel.de

Windlicht im Filmrausch­ palast: „Umsonst & DrauSSen“ Moabit  H  www.filmrauschpalast.de

ladenkino.de

Impressum Herausgeber: INDIEKINO BERLIN UG (haftungsbeschränkt) Rudolfstr. 11, 10245 Berlin Telefon: 030 – 209 897 24, info@indiekino.de, www.indiekino.de

Bildnachweis: Filmbilder/Plakatmotive: Filmverleiher/Filmfestivals M-Power Girls (S. 4): MEETkino Takashi Miike Box (S. 5): Ascot Elite Film & Ausstellung: Paul Daly (S. 27): Paul Daly

Geschäftsführung: Hendrike Bake Redaktion: Hendrike Bake, Thomas Dorow redaktion@indiekino.de Filmtexte: Hendrike Bake, Yorick Berta, Tom Dorow, Katharina Franck, Susanne Kim, Christian Klose, Elinor Lewy, Jens Mayer, Michael Meyns, Toni Ohms, Hannes Stein, Anna Stemmler, Christine Stöckel, Lars Tunçay, Hardy Zaubitzer Texte Kinohighlights: INDIEKINO BERLIN und Kinos Grafik: Michael Zettler, Nora Wiesner (Zett Media) Akquise/Marketing: Michael Spiegel, spiegel@indiekino.de Druck: Bonifatius Druck, Paderborn

Eine Gewähr für die Richtigkeit der Termine kann nicht übernommen werden. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Ein Nachdruck ist nur mit Genehmigung von Redaktion und Autor und mit Quellenangabe gestattet. Für unverlangt eingesandtes Textmaterial wird keine Haftung übernommen. Das INDIEKINO BERLIN Magazin erscheint in einer Auflage von 15.000 Stück. Das Magazin ist kostenfrei. Verteilung in den Berliner Kinos ACUD Kino, b-ware!ladenkino, Bali Kino, Brotfabrikkino, Bundesplatz Kino, City Kino Wedding, Eiszeit Kino, Eva Lichtspiele, filmkunst66, Filmrauschpalast Moabit, fsk-Kino am O ­ ranienplatz, Hackesche Höfe Kino, IL Kino, Kino Intimes, Kino Krokodil, Klick Kino, Sputnik Kino am Südstern, Tilsiter Lichtspiele, Union Filmtheater, Wolf Kino, Xenon Kino, Z-inema, Zukunft sowie an weiteren 400 Verteilstellen. Abonnement: Auf Wunsch liefern wir Ihnen das INDIEKINO BERLIN Magazin gerne zu einem Unkostenbeitrag direkt nach Hause. Weitere Informationen und ein Bestellformular finden Sie unter: www.indiekino.de/news/de/abonnement

FEBRUAR 2018 D

31 D



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