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MONIKA PEETZ
Frei-
schwimmen
ENTDECKEN SIE AUCH
VIER SCHWESTERN, die kaum unterschiedlicher sein könnten, fallen aus allen Wolken. Die Einladung ihrer exzentrischen Mutter Henriette zu einem Familientreffen stellt Yella, Ester, Helene und Doro vor ein absolutes Rätsel. Warum muss es ausgerechnet Bergen aan Zee sein!? Ausgerechnet der Küstenort, wo sie einst unbeschwerte Ferien verbrachten, bis schlagartig das Ende ihrer Kindheit über sie hereinbrach – durch den tödlichen Unfall ihres Vaters. Und vor allem: Welchen geheimen Grund hat ihre Mutter, sie alle an diesem Schicksalsort zu vereinen? Eine Geschichte wie Ebbe und Flut – zwischen Herausforderungen und Chancen!
Monika Peetz Sommerschwestern Kiepenheuer & Witsch, 16,– € 160 Lesepunkte Auch als eBook | Hörbuch
EXKLUSIV | INTERVIEW
DIE SAGENHAFTE LEICHTIGKEIT, mit der sie Sinnfragen und Situationskomik zusammenbringt, macht Monika Peetz so schnell niemand nach. So wurden schon ihre Romane um „Die Dienstagsfrauen“ zu Millionenbestsellern und auch die Verfilmungen Publikumshits. Nun zieht die Autorin mit Wahlheimat in Amsterdam erneut alle ihre literarischen Register. In ihrem Bravourstück „Sommerschwestern“ führt sie ihre vier Titelheldinnen an deren Schicksalsort – nach Bergen aan Zee an der niederländischen Nordseeküste.
T Ihren neuen Roman könnte
man fast als Heimspiel bezeichnen, denn Sie haben schon lange eine Wahlheimat in Amsterdam. Was lieben Sie am Lebensgefühl?
Holländer haben ein bisschen mehr Talent zum Glücklichsein. Die Hierarchien sind so flach wie die Landschaft. Jeder duzt jeden, und es wird auch in der Arbeitswelt viel Wert auf ein Miteinander gelegt. Holländer haben es eben gerne „gesellig“. Ein einziger vorsichtiger Sonnenstrahl reicht und alle Terrassen sind voll.
T Und was macht das Seebad
Bergen aan Zee für Sie zum idealen Romanschauplatz?
Bergen ist magisch: Der weite Himmel über der Nordsee, die Dünen, die eigentümlichen Wälder mit ihren verwunschenen Bäumen, der ewige Wind über den Feldern der Polderlandschaft. Bergen bietet eine einzigartige Mischung aus Landschaft, künstlerischem Ambiente, Geld und Tourismus. Das macht es als Ort unendlich spannend.
T Welche Idee stand
am Anfang der „Sommerschwestern“?
Nach den „Dienstagsfrauen“ wollte ich unbedingt etwas über Schwestern erzählen. Diese einzigartige Dynamik aus gemeinsamer Vergangenheit, Liebe, Nähe, aber auch Konkurrenz fasziniert mich. Freundinnen kann man kündigen, Schwestern haben lebenslänglich.
T „Sommerschwestern“ hat
stellenweise etwas von einem Zauberwort oder einer Beschwörungsformel. Was braucht es, um aufs Neue Magie zu entfalten?
Die Sommerschwestern drehen sich um Familiengeheimnisse. Jede der vier Schwestern hat einen Teil der Wahrheit in Händen. Erst wenn sie wagen, ihr Innerstes nach außen zu kehren, haben sie eine Chance, die Wahrheit zu finden und können sich neu finden. Aber das ist ein langer Prozess.
T Verstrickt sind die vier
Schwestern in ein kompliziertes Beziehungsgeflecht mit ihrer Mutter Henriette Thalberg. Was interessiert Sie besonders am Mutter-Töchter-Verhältnis? Und worin sehen Sie die Lebensaufgabe für die Beteiligten?
Henriette hat wenig Talent, sich auf andere Menschen einzustellen, und neigt dazu, ihre eigenen Wünsche auf die Töchter zu projizieren. Sie liebt eben nicht bedingungslos, sondern bewertet alle und alles. Am Ende geht es für die vier Schwestern darum, sich von den Vorstellungen der Mutter freizumachen und den eigenen Weg zu finden.
„Familientreffen –
eine großartige Arena !“
© Ruud Pos Monika Peetz T Sie konfrontieren Ihre Protagonis-
tinnen auf einem Familientreffen. Was macht es zum perfekten Rahmen?
Nirgendwo prallen Erwartungen und ungelöste Konflikte so heftig aufeinander. Zu viele unterschiedliche Charaktere, zu viele Interessen, zu viele Empfindlichkeiten, zu viele Missverständnisse, zu viele gegensätzliche Auffassungen, zu viel Vergangenheit. Mit einem Wort: eine großartige Arena für einen Roman.
T In Bergen passiert das, was die Schwes-
tern 20 Jahre lang vermieden haben: Sie sind auf Schritt und Tritt mit Erinnerungen konfrontiert. Was steckt in dieser späten Auseinandersetzung?
Sind wir nicht alle damit beschäftigt zu verstehen, warum wir so geworden sind, wie wir sind? Wir sind alle Geschichtenerzähler. Erinnerungen sind immer subjektiv, sie verblassen und verändern sich mit uns. Das macht Vergangenheitsbewältigung so schwierig und zugleich faszinierend.
T Für Yella gehören zu den „tausen-
den wundervoller Erinnerungen“ die niederländischen Rosinenbrötchen, die „herrlich nach früher schmecken“. Wonach schmecken Ihre schönsten Ferienerinnerungen?
Nach den Keksen meiner Großmutter, die meine Schwester und ich im Strandkorb an der Ostsee knabberten, während wir ihre Schicksalsromane lasen.
T Die Lebenswelten der vier Schwestern
sind sehr verschieden. Welche war für Sie am spannendsten auszumalen?
Ich habe unendlich viel Freude an Doros Film- und Theaterwelt mit all ihren Eitel- und Befindlichkeiten. Da ist viel von meinen Filmerfahrungen eingeflossen.
T Yellas Ehemann David hat beim Schrei-
ben seines zweiten Romans sein Arbeitszimmer in eine Rauminstallation aus Notizen verwandelt. Wie sieht es bei Ihnen aus, wenn Sie gerade mitten in einem Romanprojekt sind?
Unordentlich, sehr unordentlich. Überall liegen Notizbücher, Zettel, Stifte und verschiedenfarbige Ausdrucke verschiedener Versionen. Nach Abgabe muss ich erst einmal aufräumen. Im Kopf und auch sonst.