Amtsblatt Innsbruck

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V.b.b.

auplstadt nnbbrutk Erscheint einmal i Z.^S.jährlich. Eingelnummer so Nr. 8

Schriftleitung: Nachaus. 2 Aock links

15. August 1937

3. Jahrgang

Innsbrucker Gemeinöetag <j. Htzung am ^o. IuU Am 20. Juli 1937 fanden sich auf Einladung des Herrn Bürgermeisters Franz Fischer die Mitglieder des Gemeindetages um 5 Uhr nachmittags im Adlersaal des Stadtsaalgebäudes ein, um eine größere Reihe von Anträgen des Gemeinderates und der Ausschüsse des Gemeindetages vor Beginn der Sommerferien beschlußfassend zu erledigen. Mehrere Mitglieder hatten ihr Fernbleiben von der Sitzung, teils wegen dienstlicher Verhinderung, teils wegen Beurlaubung entschuldigt. Eingangs der Sitzung erbat sich der Bürgermeister die Ermächtigung, dem vom Dienste scheidenden Vundesbahndirektor Hofrat Ing. Dobrawsky für fein zielbewußtes und verdienstvolles Wirken namens des Gemeindetages den Dank auszusprechen. Vor Eingang in die Tagesordnung teilte der Bürgermeister mit, daß es sich als zweckmäßig herausgestellt habe, die Sitzungen des Gemeindetages an von vorneherein bestimmten Tagen abzuhalten. Auf Grund einer Anregung des Gemeinderates wird künftighin in der Regel am ersten Dienstag in jedem Monate mit Ausnahme von August und September eine Sitzung des Gemeindetages stattfinden.

Verichterstatter Bürgermeister Kranz Pscher 1. Auf Vorschlag des Gemeinderates beschloß der Gemeindetag, an Stelle des verstorbenen Drogeriebesitzers Ludwig Tachezy den Drogeriebesitzer Josef Frisee als Mitglied und an Stelle des nach Wien übersiedelten Kaufmannes Walter Derflinger den Kaufmann Josef Hyna als Mitgliedstellvertreter in die Steuerschätzungskommission für Innsbruck-Stadt zu entsenden. 2. Die Beratung und Beschlußfassung über den nächsten Punkt der Tagesordnung betreffend die Bewilligung einer Subvention für die Einquartierung der Frontmilig wurde von der öffentlichen in die vertrauliche Sitzung verlegt. 3. Nach Kenntnisnahme eines eingehenden Berichtes

über den bisherigen Verlauf und den gegenwärtigen Stand der Verhandlungen über die Kostendeckung und -aufteilung für die projektierte Innbrücke zwischen Mühlau und Innsbruck an Stelle der bestehenden Kettenbrücke saßte der Gemeindetag im Sinne eines Antrages des Finanzausschusses den Beschluß, den Herrn Bürgermeister Zu ermächtigen, bei den Verhandlungen wegen Beitragsleistung der Stadtgemeinde zu den Kosten der projektierten neuen Innbrücke bis zu einem Höchstbeitrag der Stadtgemeinde von 8 230.000.— zu gehen, und ihn zu beauftragen, sich zu bemühen, daß der Stadtgemeinde für die Zahlung dieses Kostenanteiles möglichst günstige Bedingungen gewährt werden. Für die Bedeckung dieses Erfordernisses ist in den Gemeindevoranschlägen des Jahres 1938 und der folgenden Jahre vorzusorgen. Mit der Uebernahme dieses Kostenanteiles ist die Stadt Innsbruck bis zur äußersten Grenze ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit gegangen, um das Bauvorhaben, das dringenden Verkehrsbedürfnissen entspricht, nicht zum Scheitern zu bringen: sie erwartet nun von der Bundesverwaltung, daß der Brückenbau ehestens in Angriff genommen wird. 4. Um den Innsbrucker Flughafen, der in seiner gegenwärtigen Ausdehnung für den modernen Flugverkehr unzulänglich ist, in das internationale Flugverkehrsnetz einbegiehen zu können, müssen für die Vergrößerung des Flugplatzes aus städtischem Besitz rund 53.000 Quadratmeter Grund zur Verfügung gestellt und aus fremden^ Besitz Grundstücke im Ausmaße von 43.521 Quadratmeter erworben werden. Weiters wird einer Reihe von Parzellen westlich des Flugplatzes im Ausmaße von 31.654 Quadratmeter die Dienstbarkeit auferlegt, alle Maßnahmen und Vorkehrungen zu unterlaffen, die geeignet sind, den Flugbetrieb zu gefährden. Einem Antrage des Finanzausschusses folgend, gab der Gemeindetag seine Zustimmung zur Durchführung der im Zuge der Flugplatzerweiterung erforderlichen Grundtaufchaktionen. 5. Der Gemeindetag nahm hierauf einen Bericht des


Amtsblatt Nr. Bürgermeisters über die Art der Aufbringung der Mittel für den Ausbau der Pradler Doppel-Haupt- und Volksschule entgegen, die im Jahre 1931 begonnen und infolge der hereinbrechenden Wirtschaftskrise nicht mehr vollendet werden konnte. Am 4. August 1936 hatte der Gemeindetag beschlossen, zur Erinnerung an den Abschluß eines Freundschaftsvertrages zwischen der österreichischen Bundesregierung und der deutschen Reichsregierung am 11. Juli 1937 die Pradler DoppelHaupt- und Volksschule fertig zu stellen und die Bevölkerung vorbehaltlich der gesetzlichen Ermächtigung einzuladen, sich an der Aufbringung der zum Ausbau notwendigen Barmittel mit dem Höchstbetrag von Schilling 500.000.— zu beteiligen. Damals lagen aus verschiedenen Bevölkerungskreisen namhafte Zeichnungsanbote vor, doch verzögerte sich die Schaffung der gesetzlichen Voraussetzungen für die Auflage der Vausteinanleihe für die Pradler Schule derart stark, daß in der Zwischenzeit die ursprünglich für die Bausteinanleihe bestimmten Geldmittel anderweitig, insbesondere durch die Investitionsanleihe des Bundes, in Anspruch genommen worden sind, woraus sich die schwache Beteiligung der Bevölkerung an der Zeichnung der Bausteinanleihe erklären läßt. Einzig und allein die Sparkassa der Stadt Innsbruck und die Landesbrandschadenversicherungsanstalt haben ihre seinergeitigen Zusicherungen auf Zeichnung von je 8 20.000.— eingehalten. Die Zeichnungen der Einzelpersonen und Firmen erreichen einen Betrag von insgesamt 8 69.770.—. Hievon entfallen fast 30.000 8 auf die städtischen Bediensteten, die damit aufs neue ihre enge Verbundenheit mit der Stadtverwaltung bewiesen haben. Die große Raumnot in den städtischen Schulen hat den Finanzausschuß trotz des in der Gesamtheit unbefriedigenden Zeichnungsergebnisses bestimmt, an der Absicht der Fertigstellung der Pradler Schule festzuhalten und sich für die Fortsetzung der Anleiheaktion auszusprechen. Demgemäß wurde vor allem mit den Gewerbetreibenden, die für den Schulbau Arbeits- und Lieferungsaufträge erhalten, vereinbart, daß sie für einen Teil ihrer Rechnungen Bausteine an Zahlungsstatt nehmen. Auf diese Weise werden weitere Schilling 60.000.— für den Ausbau sichergestellt. Ferner ist es gelungen, mit den Bauunternehmern, denen die Errichtung der Kleinwohnungsbauten in Pradl an Stelle der Wohnbaracken übertragen ist, ein Uebereinkommen zu finden, daß sie anstatt eines Haftungsrücklasses von der Bausumme rund 8 165.000.— in Bausteinen übernehmen.

Zufolge Beschlusses des Finanzausschusses ist der noch

auf die 8 500.000.— fehlende Differenzbetrag von den felbständigen städtischen Unternehmungen aus verfügbaren Betriebs- oder Fondsmitteln aufzubringen. I m Sinne dieses Beschlusses haben zur Zeichnung übernommen: Das L^VI. aus dem Pensionsfonds 8 60.000.— Das Gaswerk aus dem Pensionsfonds 8 40.000.— Die Nordkettenbahn aus dem Seilfonds 8 20.000.— Die Pfandleihanstalt aus dem Delkrederefonds 8 15.000 — Der Anleihebetrag von 8 500.000.— erscheint somit gedeckt. Abschließend teilte der Bürgermeister noch mit, daß die Arbeiten bereits in vollem Gange sind und daß mit dem Betrag von 8 500.000.— aller Voraussicht nach bas Auslangen gefunden werden könne und Kreditüberschreitungen nicht zu befürchten sein werden.

Verichterstatter Vürgerm.-Stellvertreter Aöolf stlatter 1. Der Gemeindetag genehmigte auf Antrag des Verwaltungsausschusses I I ein Uebereinkommen, demzufolge die Stadtgemeinde als Eigentümerin des Schlacht- und Viehhofes der Tiroler Häute- und Fellverwertung, reg. Gen. m. b. H. in Innsbruck, a) den Ausbau des von der Gefeilschaft gemieteten und als Häute- und Fell-Lager verwendeten Gebäudes im Schlacht- und Viehhof bewilligt,b) ein angrenzendes Grundstück zur Errichtung eines Neubaues zwecks Unterbringung einer Garage und von Lager- sowie Kanzleiräumen unter den im Uebereinkommen näher sestgelegten Bedingungen überläßt. 2. Auf Grund eines Antrages des Finanzausschusses, der sich auf ein Gutachten des Vauausschusses stützt, beschloß der Gemeindetag, an Stelle des alten Rüstwagens der städtischen Verufsfeuerwehr, der den Anforderungen, die an ihn gestellt werden müssen, in keiner Weise mehr entspricht, einen neuen Rüstwagen anzuschaffen und den hiefür laut Kostenberechnung des Stadtbauamtes erforderlichen Kredit von 8 21.984.— zu bewilligen. Die Deckung für diese Ausgabe ist aus einer außertourlichen Abfuhr eines städtischen Wirtschaftsbetriebes zu suchen. 3. Der Gemeindetag bewilligte sodann auf Antrag des Finanzausschusses den vom Amte angeforderten Nachtragskredit von 8 2954.— für Druckschriften fowie Kanzlei- und Schreibbedarf der Stadtbuchhaltung. Die nachträgliche Kreditanforderung ist zum überwiegenden Teile auf die erstmalig erfolgte Drucklegung des Rechnungsabschlusses der Gemeinde für 1936 zurückzuführen. 4. Ueber ein Ansuchen der Waldinteressentschaft Wilten wird im Sinne eines Antrages des Finanzausschusses der von der Stadtgemeinde gesetzlich zu leistende Anteil der Interessentschaft am Jagdpacht der Innsbrucker Stadtjagd von jährlich 8 37.80 aus freien Stükken auf 8 100.— im Jahre 1937 und auf 8 200.— ab 1938 unter der Voraussetzung erhöht, daß die Interessentschaft auf jedes weitere Aufteilungsverfahren für den Iagdpachtzins verzichtet. 5. Der Gemeindetag bewilligte auf Antrag des Finanzausschusses den vom Amte in Anspruch genommenen Nachtragskredit von 8 4000.— für Rechtshilfevertretung der Stadtgemeinde. Mit dem im Haushaltsplane 1937 auf Grund der Erfahrungen in den letzten Jahren eingesetzten Kredit von 8 4000.— konnte hauptsächlich deshalb nicht das Auslangen gefunden werden, weil im Prozesse gegen zwei Bauunternehmungen und die Österreichischen Bundesbahnen bezüglich der Kanalverstopfung in der Ing.-Etzel-Straße alle vorläufigen Kosten des Beweissicherungsverfahrens usw. von der Stadtgemeinde ausgelegt werden mußten und erst bei Obsiegen der Stadtgemeinde vom Prozeßgegner ersetzt werden. 6. Da die Gemeinde Hötting der Stadtgemeinde als Beitrag für die Hauptschule in der Gemeinde Hötting für das Jahr 1937 8 15.143.62 gegen 8 11.263.— im Jahre 1936 vorschreibt und im Haushaltspläne für diesen Zweck in Anlehnung an das Erfordernis im letzten Jahr nur 8 11.300.— eingefetzt sind, fordert der Finanzausschuß auf amtlichen Antrag einen Nachtragskredit von 8 3850.— an. Der Berichterstatter zog jedoch diefen Antrag des Finanzausschusses zurück, nachdem Stadt-


Amtsblatt Nr. 8 rat Dr. Melzer auf unzweifelhafte Mängel in der Vorschreibung aufmerksam gemacht und im besonderen den derzeit bestehenden ungesetzlichen Zustand beanständet hatte, daß die Gemeinde Hötting unter Ausschaltung des Ortsschulrates der Hauptschulgemeinde HöttingInnsbruck als der einzig hiezu berufenen Stelle die Festsetzung der Veitragshöhe, die Erstellung des Voranschlages für die Hauptschule usw. an sich gezogen hat. Verichterstatter Slaölrat VUo Thönig 1. Dem Ansuchen eines Interessenten entsprechend wird auf Antrag des Bauausschusses für das von der Pacher-, Rosegger- und Anzengruberstraße umschlossene Häusergeviert in Abänderung des genehmigten Verbauungsplanes an Stelle der drei- die vierstöckige Bauweise festgelegt und für das Erdgeschoß eine lichte Höhe von 3 Meter und für die Stockwerke eine solche von 2.80 Meter zugelassen. Für die Abänderung der Geschoßanzahl der Wohngebäude in diesem Häusergeviert war der Umstand maßgebend, daß in diesem Geviert bereits mehrere vierstökkige Wohnhäuser bestehen. 2. Der Gemeindetag bewilligte auf Antrag des Bauund Finanzausschusses einen Nachtragskredit von Schilling 3000.— für die Ausführung der Hochbauarbeiten

in der Neustädter-Siedlung I I I . Das Stadtbauamt hatte im Kostenvoranschlag als Vergütung für die Werkstunde des F. A. D. den bisher festgesetzten Betrag von 8 0.36 angenommen. Aus der inzwischen eingetretenen Erhöhung auf 40 Groschen ergibt sich die Notwendigkeit der Bewilligung des vom Amte angeforderten Nachtragskredites. I m Anschlüsse daran gelangten die Rechenschaftsberichte über die wirtschaftliche und finanzielle Gebarung: a) des städt. G a s w e r k e s und H a l l e n b a d e s (Berichterstatter K o m . - R a t F r i t z M i l l e r ) ; d) der städt. N o r d k e t t e n b a h n (Berichterstatter Aufsichtsrat H a n s S c h i m p v ) ; c) der städt. P f a n d l e i h a n s t a l t (Verichterstatter Aufsichtsrat E r i c h K a l s ) ; 6) des städt. L a n d g u t e s R e i c h e n a u (Berichterstatter Aufsichtsrat Dr. H a n s v. R a v v ) für das Jahr 1936 zur Vorlage. Der Gemeindetag nahm die Jahresberichte mit den im Anfchlusse bekanntgegebenen Endsummen der Gewinn- und Verlustausweise genehmigend zur Kenntnis und sprach den Leitungen der Unternehmungen sowie den Angestellten und Arbeitern den Dank der Stadtgemeinde aus. An die öffentliche Sitzung schloß sich eine vertrauliche.

^ l k A ^ H A ^ ^ ^ O ^ » Ftaöttunöliche Veilrüge zum Amtsblatt

M l l v l l l t l H l V See Lanöeshauptstaöt Innsbruck

London". Da diefe, außer in ihrem gewöhnlichen Kuvert in Privatbriefen versandt, „gar leicht die Wachsamkeit der Postämter und Censuren" vereiteln, wird eine Strafe von „100 Dukaten für die Unternehmung, falche hereinkommen zu lassen" mit der Bestimmung festgesetzt, „daß das Dritteil Von Dr. K. Sch a d e l b a u e r . hievon dem Denuncianten mit Verschweigung feines Namens Die unlängst erschienene Schrift von Fritz Olbert über abgereichet, die übrigen zwei Dritteile aber für die Militär„Das Ieitungswesen in Nordtirol von den Anfängen bis Spitäler verwendet werden follen". Einige wenige Mitteilungs- und Zeitungs-Blätter haben 1814" gab Anlaß in den Beständen des Stadtarchives Umschau zu halten, inwieweit sich darin noch für die aufgewor- sich in der reichhaltigen und für die Innsbrucker Stadtfenen Fragen ergänzendes Material vorfinde. Dieses wird geschichte sehr wertvollen Beilagensammlung zur Pusch'en Chronik erhalten. nun in den folgenden Zeilen kurz bekanntgemacht. Ein vier Seiten starkes „Avertissement" (Beilage Nr. 28) Am 22. Oktober 1751 erhält der Bürgermeister und Rat der Stadt Innsbruck von der Hofkammer den strengen Auf- vom 10. Jänner 1772 schildert die Notlage der Stadtarmen, trag, die beiliegende, kaiserliche Verordnung über die Zei- das Ueberhandnehmen des Bettelvolkes auf den Gassen und tungsschreiber „ganz ungesäumt" bekanntmachen zu lassen in den Häusern, sowie „die Beschwerde des Publikums auf und unter das Volk zu verteilen. Es handelt sich dabei um allen Seiten" und verlangt „zu wirksamer Hindanhaltung jenen mit dem Titel „Rueff" versehenen, gedruckten Erlaß diefes Unfugs und im Gegenteil zu hinreichender Versorgung — stehe Olbert, Seite 46 —, durch den die Verbreitung un- der würdigen Armen, welchen, sowie den Unwürdigen das wahrer Nachrichten durch Zeitungsschreiber mit schärfsten überlästige Betteln eingestellt werden muß" erstens: „die bisStrafen, wie Auspeitschung und Verweisung, bedroht wird. herige so schlecht bestellte Sammlungsart vollkommen zu Es sind danach „alle dergleichen Zeitungs-Echreiber ernstlich verändern," und zweitens: „eine verlätzige Beschreibung der zu ermahnen und zu warnen, daß sie von Anführung aller wahren und würdigen Armen unsrer Stadt mit Bemerkung unwahrhaften und nur im mindesten bedenklichen Nachrich- ihres mehr oder mindern Notstandes in Verfassung zu brinten sich also gewiß enthalten sollen, wie im widrigen der gen." Ueber die Unzulänglichkeit der Sammlungen unterhieran schuldig befundene und Ueberzeugte durch die in Lan- richtet noch folgender Satz: „Eine laue und nachlässige des-Sicherheits- und anderen Policei-Sachen verordnete Sammlung hat nunmehr wöchentlich kaum 50 bis 60 fl. Hof-Commission mit schärfester Bestrafung angesehen auch zusammen gebracht. Wie unkleckbar dieser wenige Betrag beschaffenen Umständen nach mit der Fustigation (d. i. Aus- habe ausfallen müssen, einer Menge von 500 Notleidenden peitschung) und Relegation (d. i. Landesverweisung) fürge- die erseufzte Aushilfe zu verfchaffen, fällt jedermann gleich gangen werden würde." Den Denunzianten wird neben „Ver- bei dem ersten Blick in die Augen." schweigung ihres Namens eine Erkantlichkeit von 100 DuEin weiteres „Averttssement" (Beilage Nr. 38) vom 24. caten in Gold hiemit anerboten". Am untern Rande des Heumonat (Juli) 1775 verkündet auf drei Seiten die ErBlattes steht die Aufforderung: „Sage es einer dem andern." richtung eines Erziehungshauses für junge Adelige. Es werEin Dekret vom 29. September 1778 befaßt sich mit der den neun Punkte bekannt gemacht, z. B.: „Fünftens: für die Einfuhr verbotener „Zeitungsblätter, benanntlich der Cou- Kost ohne Wein auf das ganze Jahr mit Einbegriff der rier du das Rhin zu Cleve und der Courier de l'Europe zu Wohnung, der Bedienung und des Unterrichts in den Wissen-

Von Innsbrucker Jettungen unö Zeitungs schreibern vor


Amtsblatt N r . 3 fchaften, Sprachen und Ezercitien werden jährlich 275 fl. in tirolischer Landwährung bezahlet und ist hierunter auch die Säuberung der Wäsche, Beleuchtung und Heizung der Zimmer, nicht minder die Gebühr des Medici und Argneikosten verstanden." Während über den Aufenthalt Papst Pius V I . in Brixen ein „Vrixnerisches Zeitungsblatt über die Anherokunft Sr. päbstlichen Heiligkeit" (f. Olbert, S. 41) berichtete, wurde in Innsbruck ein acht Seiten starkes Oktavheftchen, betitelt „Frohlocken der Schafe über die Ankunft ihres Oberhirten Pius V I . " ausgegeben, das ein Gedicht enthält; daraus die folgenden Verfe als Probe: „Dank Dir, großer Vater! Dank für deine Reise, Die Du durch die Berge über Schnee und Eise Bis nach Innsbruck machtest: — Heil der ganzen Stadt! Die mit heißen Wünschen Dich erseufzet hat." Am 28. August 1796 wurde eine einseitige „Nachricht an das Publikum", von Feldmarschall Erzh. Karl unterzeichnet, ausgegeben, die einen Sieg bei Amberg und Nürnberg meldete. Aehnlich wird am 31. August gemeldet, daß München vom Feinde noch nicht angegriffen worden fei und „die Situationen von Tyrol" glänzend gesichert seien. (Beilagen Nr. 54 und 55.) Gleich die folgende Beilage Nr. 56 ist ein „Extra Blatt zur privilegirten Tnroler Zeitung Nr. 94", das auf vier Seiten drei Kriegsberichte enthält. Der erste, kurze Bericht ddo. Wien, den 13. November 1796, meldet den Angriff des Generals Buonaparte bei Vasfano und Fonteniva, der im 3. Bericht vom 15. November dann ausführlich behandelt wird. Der 2. Artikel vom 14. November berichtet von Gefechten bei Trient und Calliano. I n einer einseitigen „Nachricht" ddo. Wien, den 26. September 1800 (Beilage Nr. 62) wird „auf allerhöchsten Befehl Sr. Majestät dem Publico hiermit bekannt gemacht, daß zwischen der kaiserlichen und der französischen Armee ein Waffenstillstand von 45 Tagen abgeschlossen ist und die Friedensunterhandlungen mit Frankreich nunmehr ihren Anfang nehmen." Nun folgen verschiedene Nummern des „Innsbrucker Wochenblattes". Die älteste davon stammt vom 24. Mai 1802; es ist Nr. 21 des 4. Jahrganges. Als Spruch trägt sie folgende Verse unter dem Titel: „ M i t meinen Pferden halt' ich es gewöhnlich fo: Am Werktag führen sie Mist, Heu und Stroh, Doch distinguiren sie am Sonntag sich Und führen meine Frau und mich." Einen guten Teil des Inhaltes machen „Bekanntmachungen" aus, die zum ersten, zweiten oder dritten Mal aufgenommen sind, und die Inhaltsangabe des „Tiroler Almanachs auf das Jahr 1802". Unter dem Titel „Auszug der merkwürdigem Begebenheiten der gegenwärtigen Zeit-Geschichte" wird aus „Innsbruck" vom abgewichenen Winterwetter berichtet, vom glänzenden Verlauf des Hauptfreischießens, von der Abreise des Landes-Gouverneurs Gf. Bissingen zum Besuch seiner Güter in Schwaben und der Ernennung des Landesprotomedikus Prof. Dr. med. Claudius Martin Scherer zum K. K. Leibmedikus. Nun folgt eine Notiz über den Reichstag zu Preßburg und dann ein Sammelbericht aus Frankreich. Mager sind die „Vermischten Nachrichten", unter denen von einer Erfindung erzählt wird, „wie man im Unglücksfalle die Pferde gleichsam augenblicklich vom Wagen losspannen kann." Längere Ausführungen über ein „Mittel wider die Raupen", „Von der Notwendigkeit der Reinlichkeit", „Tufche zu machen" und „Lampenschwarz" beschließen das acht Seiten starke Blatt (Beilage Nr. 65). Weiters sind dann die Nummern 8, 35 und 39 des Jahres 1804 und Nr. 43 und 45 von 1805 erhalten (Beilagen Nr. 67, 70, 71, 74, 76). Besondere Erwähnung verdienen noch drei Extrablätter des Innsbrucker Wochenblattes. Eine „Besondere Beilage" zu Nr. 41 vom 17. Oktober 1805 berichtet vom Anmärsche der Feinde gegen Scharnitz und dem begeisterten Auszugs

der Landesverteidiger unter Erzh. Johann, eine zweite vom folgenden Tage (zu Nr. 42) lobt den Patriotismus des Landes und sagt, „daß die steigende Gefahr den Mut und die Entschlossenheit der Tnroler nicht schwache, sondern vielmehr immer erhöhe." Daher habe auch die Landesregierung „gar keinen Anstand genommen, die wieder angekommenen Augsburger Zeitungen, wiewohl sie manche ungünstige Nachricht enthalten, auf die gewöhnliche Art allgemein verteilen zu lassen. Bescheidene Leser werden die Zeitungsartikel, so lang diese Zeitung mit besonderer Rücksicht auf die feindliche Armee Zu schreiben gezwungen ist, gehörig zu würdigen von selbst wissen." Das dritte Extrablatt, „Anhang" betitelt, ist vom 28. März 1806 datiert (zu Nr. 13) und nimmt gegen einen Aufsatz in der Grazer Zeitung Nr. 197 vom 12. Dezember 1805 bezüglich des Kampfes um Scharnitz Stellung. Nach einer genauen Darstellung der Vorgänge, die den Mut und Eifer der Tiroler rechtfertigen soll, sagt eine Nachschrift: „Von diesem Blatte sind einige hundert Stücke besonders für diejenigen abgedruckt worden, welche solches an ihre Bekannte zu verschicken wünschen. Das Blatt kann von Jedermann unentgeltlich abgeholt werden im Gewölbe bei Hrn. Sebastian Hölbling im vormals v. Payrischen Hause^ am Stadtplatz."

Vie Innsbrucker thronit öes GoUfrieö

pusch von Von Dr. Karl

Schadelbauer 1. Fortsetzung

15. Juni: Heute traf S. Exc. H. Job. Wenzl Graf v. Spock, I . K. Maj. geh. Rat auch Hoftheater- und Musik-Intendant von Wien kommend dahier ein, um die nötigen Voranstaltungen wegen der im nächsten Monat stattfinden werdenden Anwesenheit des allerh. Hofes zu treffen. 17. Juni: Diesem folgte heute Vormittag in gleicher Absicht S. Exc. H. Philipp Graf o. Künigl. I . K. M. geh. Rat und Obersthofmeister bei S. K. Hoheit dem Erzh. Leopold, Großherzog von Toscana. Der hohe Preis sowohl als Mangel des Getreides auch übriger Eßwaren, welcher immer mehr anzuwachsen begittnt, veranlagte die hohe Landesstelle unter heutigem Tage mittelst des Druckes den schärfsten Befehl ergehen zu lassen, daß, da einige hierländige Getreide- und Viktualien-Händler ihren hierunter habenden Vorrat insolange zurückzuhalten pflegen, bis der hierin erscheinende Mangel die Teuerung um ein Merkliches vergrößert, unverzüglich der Untertan angewiesen werde, alle derlei habende Vorräte der Obrigkeit anzuzeigen, solche sofort mit Beizug dreier Verständiger taxiert dem Publicum käuflich Hindan zu lassen. Beilage 3: Der vorerwähnte Erlaß vom 17. Juni 1763. Darin werden auch un» vermutete Hausdurchsuchungen nach versteckten Vorräten angekündigt.

Anmerkung: Ueberhaupt trifft das Landesgubernium alle möglichen Vorkehrungen zur Veistellung der Victualien bei der bevorstehenden Ankunft des sehr zahlreichen K. K. Hofstaates, zu dessen gehörigen Unterbringung K. K. Hofbeamte eigens wegen der Quartiersbestellung im Jänner und März dahier angekommen sind, welche auch in Wilten und Hötting Quartiere aufzeichneten, sowie es auch unablässig fortfährt die Veranstaltungen zum feierlichen und würdigen Empfang desselben zu machen. So beschloß auch der hiesige, von der Ankunft des allerh. Hofes fchon am 14. September v. I . (d. i. 1764) verständigte Stadtmagistrat unter den Bürgermeistern Niederkircher, Gogl und Schweighofer am 20. und 27. Februar d. I . zur Bezeugung feiner herzlichen Teilnahme an diesem glücklichen Ereignisse und zum ewigen Andenken feiner Treue und Devotion zu oberst der Neustadt eine schöne Triumphpforte ganz im architektonischem Stile nach dem vom H. Ingenieur Major v. Walter verfaßten Risse von gehauten Quadersteinen auf Unkosten der Stadtgemeinde errichten zu lassen, zu deren Verzierung wegen Kürze der Zeit einstweilen nur hölzerne und teils gypserne Figuren, Büsten und Basreliefs von der Hand des rühmlich bekannten Künstlers Hagenauer aus Salzburg angebracht wurden. Der Stadtmagistrat hatte auch T. Exc. H. Gub.-Präsidenten C. Ign. Gf. Enzenberg zur Legung des Grundsteines, weil diese Ehrenpforte aus gehauenen Steinen über 50 Werkschuhe hoch aufgeführt wird, ersucht, infolgedessen der 22. März bestimmt wurde, wo sodann von gedachter S. Exc. nachmittags um 4 Uhr dieser


Amtsblatt Nr. 8 feierliche Act vorgenommen und bei dem ausgezeichneten Orte in «inen hiezu bereiteten Stein eine kupferne Platte mit einer lateinischen Inschrift, welche vorher durch den K. K. H. Gub.-Secretair Trentinaglia öffentlich abgelesen wurde, mit der gewöhnlichen Zeremonie in Gegenwart vieler hoher Standespersonen und einer großen Volksmenge unter Trompeten und Pauckenschall, auch Lösung des Geschützes eingelegt wurde, wobei sich die H. Bürgermeister, Richter, Rat und Gerichtsbeisitzer sammentlich eingefunden und nach vollendetem Acte bei ermelter S. Exc. die Dankerstattung abgelegt hatten. Die vorerwähnte Inschrift lautet folgendermaßen:

sion ganz unnütze und wegen feines faulenden Wassers eckelhafte Stadtgraben eingefüllt, den Gassen gleich gemacht und dessen Einfangsmauern niedergerissen. Auch wurde die Bedeckung der Ritschen, Herstellung des Stadtpflasters und die Gassensäuberung angeordnet. So sind ebenfalls die auf den Dächern hervorragenden hölzernen Rinnen durchaus abgeschaffen und auch schon größtenteils entfernt worden. Ferners wurde eine ordentliche nächtliche Stadtbeleuchtung eingeführt und von der Stadt übernommen, gegen dem jedoch, daß von jeder Klafter Holz ohne Ausnahme zwei Groschen zum Besten des Illuminationsfonds eingehoben werden sollen. Anmerkung: Die Ausgaben vom 14. Jänner bis 29. Juni auf „^lonumentum k^ellteNi» et Minori» Nonori Hu^F. l^rancisci >. OZe». et bt. l'Ile8i«e ^uß. ^ p . NunF. et von. Ne^in« — jo»epni li. Nom. Nessi» et IVI. losepnZe Ln- Einfüllung der Stadtgräben (und) Herrichtung der Zwingermauer ri«e lleF. lüonj. — p. I^eopolcli ^ . ^rcnicl. et l^u<zovic«e Lort). N,8p. Infgntls — ^U3pic2ti88imum (Donnubium in 1,2c urbe concelebr. — Lrectum comuni (üonsil. et betragen 2759 GI. 13 kr. Vom 27. Febr. bis 20. April machten die Ausgaben auf Abtragen des Vorstadt Turmes 425 Gl. 32 kr. — G n i cu(m) »umptibu» ^ . 3. p. O. Oenipantana tanti» no8pitibu» lieata anno i —, quo felix ^ustrm nubit loeclere bavgrico juncto borbonico renovato — Vom 1. April bis 29. Juni auf Abtragung und Aufbauung des v. :^XV — vil-ixente — >FN2t. <2288mn. 5. N. l. <üom. äe Lnxender? Qubernii Schnellischen und Herrichten des Kettenmacherhauses 1711 GI, — I u i et primuni moli lapiclem «cimovit... Ici. klart. — ^rcnitecturgm 40V2 kr. H<loi-n2nte 2 kalter 5. <I. N. ^ . KI. Vißil. pr«electo — lüura et Iolerti« — I^illerkircner p. ' l . (Don8uli», Iin^er, VV^Fner, QoFl, Icnwaikoler, proconzolum. 27. Juni: Heute sonntags wurden nach vormittags erfolgter Nolxnzmer 5vnllici, kla^i-, Lbernarci, Vo^Ilan^er, ^ekeig, Ler^er, Innrer, Lb Prämienverteilung die Gymnasialstudien für Heuer beschlossen, weil ViUt 5 t dieses Gebäude zur Unterbringung der jetzt schon wegen des höchVorstehende Inschrift findet sich, wie bereits i n der Einleitung erwähnt wurde, <luch i n der „Innsbrucker Zeitung" Nr. 24 vom 25. März 1765. Ihren Schluß sten Veilagers S. K. Höh. des Erzh. Leopold ankommenden druckt Ioller i n seinen „Denkwürdigkeiten I I " , 185/6, nach der Chronik des Frh. von Opernsänger und anderer Virtuosen eingeräumt wird. Die UniEeschi, wo sie ebenfalls aufgenommen wurde, ab. Als Beilage gibt Pusch eine versitäts Localien sind dagegen zur Unterkunft von Hofstaatsindigenaue Beschreibung der vorläufigen Ehrenpforte mit allen Inschriften, wie sie wörtlich i n Zollers „Denkwürdigkeiten I I " . 184/5, zu finden ist. oiduen bestimmt worden. Zwischen Franz C. Zoller, dem Verfasser der „Geschichte und Denkwürdigkeiten 30. Juni: Heute langte eine Abteilung des Dragoner Regiments H>er Stadt Innsbruck" und den beiden Pusch herrschten enge Beziehungen. So Fürst Löwenstein und ein Bataillon mit 2 Grenadier Compagnie« schreibt Zoller im „Vorbericht" zu seinem im Jahre 1825 erschienenen 2. Band vom Infanterie Regimente Andlau aus schöner neu montirter (L. V I I ) : „Die schätzbarsten Nachrichten lieferte dem Verfasser sein nun verstürbe» ner alter Freund, der k. k. Hofportier Johann Pusch, der i n zwei Foliobänden Mannschaft bestehend aus Klagenfurt zur Aufwartung des allerh. die Annalen unserer durchl. Erzh. Maria Elisabeth vom Jahre 1871 bis 1805 zu- Hofes ein und bezogen das unweit des Tiergartens für selbe sammengeschrieben hatte." Gottfried Pusch hingegen benützte für die Zusammenausgezeichnete Lager. stellung des hier behandelten Bandes seiner Chronik von 1765—81 mehrfach das Werk Zollers wörtlich. 1. Juli: Heute morgens um 8 Uhr traf ein Teil der K. K. und Die Erkenntnisse über die von G. Pusch verwendeten Quellen lassen nunmehr Rom. Kön. adelichen Arciere« Leibgarde in ihren reich bordirten «uch verschiedene, öfters wiederkehrende Randbemerkungen als darauf Bezug nehUniformen ein und verfügten sich in die ihr bestimmten Quartiere. mende Zitate verstehen. Zweifellos bedeuten „Innsbr. Zeit." oder „ I n n s b . Z." die Es vergeht schon fast kein Tag mehr, wo man nicht verschiedene „Innsbrucker Zeitung", „Zoll(er)" das genannte Werk von Zoller, „Gub." und „Gub. Act" eine Verordnung des Guberniums, „Serv. Diar." und „ W i l t . Diar." Requisiten sowohl für den K. K. Hof als auch für die Herrn M i ein Diarium (Tagebuch) im Lerviten- und Wiltener Kloster und „ M a g . " einen nister und Herrschaften ankommen sieht. Es wird in unserer Stadt Magristratserlaß. jetzt schon zimlich lebhaft. Noch früher wurde auch infolge Gub.-Decret vom 18. Februar, 3. Juli: Da es die treue Liebe der sämentlichen Untertanen erund zwar zu Ende diefes Monats der starke Vorstadt Turm, durch dessen Tor der bisherige Eingang zu der Stadt war, wegen der zu heischet zum BeHufe der glücklichen Reise der allerh. Herrschaften, welche dieselbe am heutigen Tage Hieher angetreten haben werden, engen und somit besonders für großbeladene Fuhrwägen gefährGott den Allmächtigen mittelst eines gemeinschaftlichen Gebetes lichen Durchfahrt mit vieler Mühe wegen der großen Heftigkeit anzurufen, so fand auch heute diese Andacht mittelst Aussetzung desselben mit dem darangebauten kleinen Zollhaus! und nebst des h. Gutes in der Pfarre dahier statt. Dieser Andacht, welche einen Teil der anstoßenden ehemaligen von Weinhartischen nunmorgen und übermorgen fortgesetzt wird, wurde besonders die mehrigen von Echnellischen bereits erkauften Behausung abgebroSchuljugend beizuwohnen angewiesen. chen, womit der Stadtplatz mehreres Licht und die Vorstadt die Heute ist ein Teil der k. ungarischen, adelichen Leibgarde mit freie Aussicht auf das goldene Dache! gewinnt. Die Abbruchs Materialien vom foeben erwähnten Vorstadtturm wurden zum Bau ihren Bedienten und Handpferden, bestehend in 54 H. Offizieren, 1 Chirurgen, 1 Fourier, 2 Trompeter, 1 Thurschmid, 20 Reitder besagten Triumphpforte verwendet °. Außer andern zur Beund 96 Pferden, in sehr kostbaren Equipagen hier eingequemlichkeit und zum Bergungen des höchsten Hofes und zur Ver- knechte troffen und in die Quartiere außer der Innbrücke einlogirt worschönerung der Stadt getroffenen Anstalten wurde auch das Thea(Fortsetzung folgt.) ter auf dem Rennplatze reparirt und verschönert. I m Besondern den. wurde, um den zahlreichen Herrschaft- und Vagagewägen teils " Hiezusiehe:H. Hörtnagl „Baugeschichtliches über die Triumphpforte zu Inns» Zum Ausweichen, teils zur Stallung hinlänglichen Raum zu verbrück", Tiroler Heimatblätter, IV, 241, und H. Hochenegg „Das ehemalige Weinharthaus beim Innsbrucker Vorstadttor" ebendort V I I I , 74. schaffen, der noch von den alten Zeiten her bestanden, zur Defen-

Mitteilungen öes Künstlerbunöes Mroler Künstler auf öer Jubiläumsausstellung in Linz a. ö. Vonau I m Wege des Landesausschusses der bildenden Künstler Tirols hat der Oberösterreichische Kunstverein in Linz a. d. Donau die Künstler Tirols eingeladen, sich als geschlossene Gruppe an seiner Jubiläumsausstellung Zu beteiligen. Die näheren Verhandlungen ergaben, daß diese Ausstellung unter der Devise „Österreichische Kunst in der Gegenwart" in möglichst repräsentativer Form gedacht war und daher schon durch die relativ geringe Hängefläche der Koje, welche für Tirol reserviert war. leider nur einem begrenzten Kreis von Künstlern unseres Landes zur Verfügung stand. Unter Führung des Landesausschusses und entsendeten Vertretern aller Künstlervereinigungen erfolgte in völlig einmütiger Weise die Auswahl der Werke und so konnten

immerhin 30 Tiroler Künstler mit 36 Werken der Malerei und Plastik in der Volksfesthalle in Linz ihre Arbeiten einem großen Kreis von Besuchern zeigen. Die Ausstellung, welche unter dem Ehrenschutz des Bundesministeriums für Unterricht und des Landeshauptmannes von Oberösterreich stand, wurde Mitte Mai 1937 in feierlicher Weise eröffnet und im Monat Juni offen gehalten. Wie wir nun nach Beendigung der Ausstellung mit Genugtuung feststellen können, war sowohl die Presse, als auch die große Zahl der Besucher einmütig des Lobes über das hohe Nivenau und die Vielfalt des Schaffens der Tiroler Künstlerschaft. Der Landesausschuß der bildenden Künstler Tirols dankt dem Oberösterreichischen Kunstverein in Linz für seine Einladung und sein Bemühen in dieser Sache und glaubt fest und Zuversichtlich an die nahe Zeit, wo durch die Erbauung eines Künstlerhauses auch in Tirol, Künstler anderer Bundesländer bei uns zu Gast sein sollen.


Amtsblatt Nr. 8

Arbeitslosenstanö im Ftaötgebiete Innsbruck am ) I . Juli

kel, 16. 4. 1928, Zl. 7075. — Campidell Peter. Schöpfstraße 8. Erzeugung und Verschleiß von Kunsthonig. 31. 7. 1918, Zl. 20.645. — Dofer Theodor, Bäckerbühelgasse 20, Tischlergewerbe, 31. 8. 1915. ZI. 20.033. — Ebner Franz, Reichenauer Straße 12, Spenglergewerbe. 24. 3. 1931, ZI. 3770. — Ebner Franz. Reichenauer Straße 12. Glasergewerbe, 24. 3. 1931. ZI. 3769. — Fink SiInsgesamt vorgemerkt sind: Männer 1478 mon, Kaiser-Franz-Ioseph°Straße Nr. 3. Gast- und Schankgewerbe, 12. 7. 1915. ZI. 18.786. — Fischer Hermann. KirFrauen 763 schentalgasse 1. Fiakergewerbe mit 1 Automobil. 10. 3. 1933. Zl. 13.998. — Dr. Gleich Max. Angerzellgasse 10. AutolohnfuhrZusammen: 2241 gewerbe. 21. 12. 1927. ZI. 26.053. — Graswander Friedlich. Hjöttinger Gasse 12, Kunst- und Handelsgärtnerei, 5. 9. 1922. ZI. 3529. — Furtner Josef. Salurner Straße (Dampfbad). HühnerHievon sind unterstützt: Männer 1263 augenfchneidergewerbe. 24. 7. 30. ZI. 14.023. — Geppert Alois. Karmelitergasse 1, Sattlergewerbe, 15. 9. 1925, Zl. 15.205. Frauen 588 Graswander Friedrich, Karmelitergasse 1, Tapezierergewerbe. 15. 9. 1925, ZI. 15.204. — Gritsch Alfons. Liebeneggstraße 2. Zusammen: 1851 Zimmermaler- und Anstreichergewerbe. 17. 8. 1923, I I . 11.379. — Die 2241 arbeitslos gemeldeten Personen verteilen sich auf die Henn Olga. Leopoldstraße 10, Gemifchtwarenhandel. 4. .6. 1924. ZI. 8797. — Henninger Anton, Anichstraße 8, Tapezierergewerbe, einzelnen Berufsklassen wie folgt: Männer Frauen Zufam. 18. 6. 1904, Zl. 23.398. — Hoflacher Johann, Riesengasse 3. 4 Fleischhauer- und Selchergewerbe. 31. 5. 1911, Zl. 25.199. — Hulka. — 4 1. Land- und Forstwirtschaft (Gärtnerei) — Franz. Pembaurstraße 29, Herren- und Damenkleioermacherge— — 2. Bergbau und Salinenwefen 31 werbe. 14. 10. 1919. Zl. 24.251. — Ienewein Rudolf. Meinhard5 26 3. Stein-, Ton-, Glasindustrie 453 ftraße 12. Schuhmachergewerbe. 14. 2. 1903, ZI. 4091. — Iiranek 1 452 4. Baugewerbe und dessen Nebenberufe — Franz. Dreiheiligenstraße 19, Spenglergewerbe, 12. 5. 1821. — — 5. Wasserkraft- und Elektrizitäts-W. 180 ZI. 8918. — Iiranek Franz, Dreiheiligenstraße 19, Glafergewerbe, — 180 6. Metallindustrie 61 12. 5. 1921. Zl. 8917. — Kleindienst Jakob. Defreggerstraße 13. — 61 7. Holzindustrie, Tapezierergewerbe 29. 4. 1932, ZI. 6071. — Lanner Karl, 6 Kleidermachergewerbe. — 6 8. Leder- und Häuteindustrie Innstratze 85, Autofrächtergewerbe, 2. 9. 1929, Zl. 17.679. — Lio76 pold 62 14 9. Textilindustrie Margarethe, Anichstratze 38, Kommissionswarenhandel. 16. 12.. 137 1921. Zl. 24.964. — Meyer Franz. Fischergasse 12. Schlosserge63> 74 11). Bekleidungsindustrie 16 werbe. 27. 6. 1932. Zl. 4590. — Petrovitsch Olga. Fallmereyer11 5 11. Papierindustrie 35 straße 12. Modistengewerbe. 27. 9. 1913, Zl. 29.035. — Praxmarer 8 27 12. Graphische Industrie 2 Klara, Innstraße 20. Handel mit selbst vorgedruckten Stoffel — 2 13. Chemische Industrie 106 und Stücken aus solchen in abgepaßtem Zustande sowie Spitzen, 2 104 14. Nahrungs- und Genußmittelindustrie 382 Borten und Strickgarnen. 17. 3. 1936, Zl. 4231. — Preyer Ro302 80 15. Hotel-, Gast- und Schankgewerbe 165 bert, Inngris beim Peterbrünnl, Sand- und Schottergewinnung. 85 80 16. Handel 91 20. 10. 1927. Zl. 20.630. — Rainer Franz. Ing.-Etzel-Straße. Via3 88 17. Transport und Verkehr 7 duktbogen. 45. Trödlergewerbe. 22. 11. 1932. Zl. 15.233. — Ran— 7 18. Bank- und Versicherungswesen 48 ninger Matthias, Vozner Platz, Schuhputzergewerbe, 21. 10. 1931, 17 31 19. Körperpflege und Reinigungswefen 12 ZI. 16.934. — Rieglhofer Aloifia, Mandels'bergerstraße, Häuser8 4 20. Heilkunde und Gesundheitswesen 21. Lehr-, Bildungs-, Kunst- und Unterblock 10, Weißnäherei. 13. 2. 1925, Zl. 2505. — Rustler Micbael. 51 Müllerstraße 49, Marktfahrergewerbe. 3. 8. 1921. ZI. 8900. — 16 35 haltungsberufe 22. Rechtsberatungsberufe (Advokaten, Schlemmer Alois, Marktplatz, Handel mit allen im freien Ver4 — 4 Notare usw.) kehre gestatteten Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38, 1 Abs. 5. GO. aufgeführten Artikel. 14. 7. 1913. ZI. 20.831. — Sie— 1 23. Oeffentlicher Dienst 10 ciarek Ianaz, Ändreas-Hofer-Straße 33, Klavierstimmer und Re10 — 24. Haushaltungsberufe 25. I n verschiedenen Industriezweigen parateur, 30. 3. 1899. Zl. s427. — Straznickj Wilhelm. Andreas363 Hofer-Straße 45. Reklamebüro. 21. 1. 1933. Zl. 432. — Tiroler 170 198 vorkommende Berufe Holzverwertungs-Gesellschaft m. b. H., Vozner Platz 2, Handel mit Summe: 1478 763 2241 Holz und Holzfabrikaten. 14. 9. 1920. ZI. 4774. — Trolf Heinrich, Fischergasse 12, Sägebauergewerbe. 26. 7. 1929. Zl. 13.595. I m Vergleich zum Stande der Arbeitslosen am 80. Juni 1937 Wimmer Herbert, Maximilianstraße 5, kunstgewerbliche Bemalung von Porzellan- und Glaswaren nach eigenen Entwürfen. 30. 11. ergibt sich eine Abnahme um 309 Personen. 1935. ZI. 12.796. — Wünfcher Alois. Fischergasse 12. Schlossergewerbe. 20. 8. 1935. ZI. 9530. — Zieher Johann. Pradler Straße 45. Erzeugung von Dauerwellenwasser, 3. 7. 1936,. Zl. 11.177.

Gewerbe Nachweis der im Monat J u l i 1937 durchgeführten Gewerbelöschungen Baum Salomon, Herzog-Friedrich-Straße 22, Verkauf fertiger Kleider und Wäfche, 17. 2. 1882, ZI. 149ß. — Baum Salomon. Herzog-Friedrich-Stratze 22, Handel mit Pelzwaren, 15. 11. 1898, ZI. 24.900. — Baum Salomon, Herzog-Friedrich-Strahe 22, Handel mit Hüten, Schuhen und Hauben, 1. 7. 1893. I I . 11.832. — Baum Salomon, Herzog-Friedrich-Straße 22, Verkauf von Galanteriewaren, 11. 3. 1896, ZI. 6209. — Boß Friederike. Leoooldstraße 35, Handel mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38, Abs. 5, GO. aufgeführten Arti-

Verzeichnis über die im Monat Juli 1937 ausgestellten Gewerbe» scheine, bzw. Konzessionsdekrete Eisenstecken Cäcilie. Handel mit Molkereiprodukten, Bäckereien, Zuckerwaren, Eiern, Kartoffeln. Bündelholz. Mehl, Obst, Gemüse, Teigwaren. Wasch- und Putzmitteln, Innstraße 61,. 30. 6. 1937, Zl. 8718. — Fröwis Rudolf, Handelsagentur, beschränkt auf den Patentartikel „Revers-Fix". Gutenbergstraße 16. 23. 7., Zl. 10.178. — Hotschewar Franz, Bettfedernreinigung. Andreas-Hofer-Str. 16, 7. 7., ZI. 9251. — Internationale Transporte Unterberger <K Co.. Gef. m. b. H., Konzession zum Betriebe des Gewerbes der Geltendmachung von Forderungen an Transportanstalten aus dem Frachtgeschäfte in fremden Namen und auf fremde Rechnung gemätz


Amtsblatt Nr. 8 § 15 (1). ZI. 43. GO.. Maria-Theresien-Straße 38. 3. 7. 1337. Marktzeit: 10 8 (24 Stunden): unbefugtes Hausieren mit Textil1679/3. Lds-Hptsch. — Kirchmair Josef. Handel mit Manufakturwaren: 110 8 (5 Tage): § 2»—1 der Milchvorfchriften: 50 8 und Kurzwaren, Leopoldstraße 35, 6. 7., ZI. 9238. — Königshofer (5 Tage), 10 8 (12 Stunden). 8 8 (12 Stunden). 10 8 (12 Stun» Juliana, geb. Esterer. Fruchtsaft- und Kunsthonigerzeugung. Herden). 10 8 (12 Stunden). 10 8 (12 Stunden). 10 8 (12 Stunden), zog-Otto-Straße 4. 28. 7., Zl. 10.376. — Linser Max. Pflasterer10 8 (12 St.), 15 8 (24 St.). 10 8 (12 St.). 10 8 (12 St.). 10 8 gewerbe. Freisingftraße 8. 6. 7.. Zl. 9322. — Moser Marie. Frauen(12 Stunden). 10 8 (12 Stunden. 8 8 (12 Stunden). 6 8 (12 Stunund Kinderkleidermachergewerbe, Pradler Straße 41, 20. 7., ZI. 9850. den). 10 8 (12 Stunden). 5 8 (12 Stunden). 10 8 (12 Stunden. — Neumann Heinrich. Handel ohne Beschränkung auf bestimmte 8 8 (12 Stunden). Waren, jedoch mit Ausschluß aller Lebens- und Futtermittel, Herzog-Friedrich-Straße 22, 13. 7.. ZI. 9600. — Peychär Albert. Handelsagentur, beschränkt auf techn. Artikel, Maria-TheresienStraße 17—19, 8. 7., ZI. 9379. — Pinamonti Artur. Svenglergewexbe. Dreiheiligenftratze 19. 2. 7.. ZI. 9007. — Pinamonti Artur, Glllfergewerbe. Dreiheiligenstraße 19. 30. 7., Zl. 9473. — Praxmarer Klara, geb. Albrich, Handel mit selbst oorgedruckten Nach dem Bundesgesetz, VGBl. Nr. 295/1935. dürfen Stoffen und Stücken aus solchen in abgepaßtem Zustande sowie Spitzen, Borten, Stick- und Strickgarnen und Strickwaren, Inndie im § 1 dieses Gesetzes angeführten Putzmittel, insstraße 20. 29. 7.. Zl. 10.375. — Retter Helmut, Verkauf von Bebesondere Fußbodenpasta, fest und flüssig, ausgenomtriebsstoffen an Kraftfahrer im Betriebe einer Zapfstelle, jedoch men gekochtes Wachs und Bürstwachs, n u r i n v o m beschränkt auf die Marke „B. V. Aral". Fischergasse 12. 28. 7., ZI. 10.304. — „Retterwerk, Bau- und Maschinenschlossers, KraftE r z e u g e r i n seiner B e t r i e b s statte gefahrzeugmechanik, Helmut Retter <K Co. Offene Handelsgesellf ü l l t e n B e h ä l t e r n gewerbsmäßig verkauft, feilschaft), Schlossergewerbe. Fischergasse 12, 29. 7., ZI. 10.377. — gehalten oder sonst in Verkehr gesetzt werden. Sailer Marie, geb. Embacher, Handel mit Ansichtskarten und Von einzelnen Erzeugern und Händlern wird nun Stocknägeln, Herzog-Friedrich-Straße 17, 6. 7., Zl. 9236. — Schlemmer Verta, Handel mit Schuhbändern, Schuhriemen, Schuhversucht,' diese Vorschrift dadurch zu umgehen, daß Fußcreme und Lederfett, Marktplatz, 2. 7., ZI. 8644. — Schubert Jubodenpasta als „ M ö b e l p a s t a " bezeichnet und da lius, Fiakergewerbe gemäß § 15, Punkt 4, GO-, mit 1 Automobil, „Möbelpasta" in dem angeführten Gefetze nicht ausMaximilianstraße 4. 22. 7, ZI. 10.122. — Stocker Alfred, Großhandrücklich genannt ist, o f f e n verkauft wird. del mit Schokoladen- und Zuckerwaren, Welsergasse 7, 20. 7., ZI. 9974. — Sturm Micaela, geb. Ruiz. Handstrickergew er be Demgegenüber ist daran festzuhalten, daß es nicht (Dispensgewerbe). Eveckbacherstraße 32, 30. 7.. ZI. 10.492. — Tiedavon abhängt, ob sich der Erzeuger oder Händler gefenbrunn Josef, Handel mit Milch, Eiern, Butter, Eierteigwaren, rade der im Gesetz angeführten Bezeichnung für die Schokoladen, Bäckereien und Vündelholz, Mentlgasse 18, 5. 7., ZI. 9108. — Witsch Karl, Gast- und Schankgewerbe mit den Ware bedient, fondern davon, o b d i e W a r e i h r e r Berechtigungen des § 16, lit. b)—ß), GO., Kaiser-Franz-Ioseph- E i g e n s c h a f t nach a l s F u ß b o d e n p a s t a z u Straße 3, 8. 7., Zl. 9006. — Zangerl Friedrich. Spenglergewerbe. Reichenauer Straße 12, 26. 7.. Zl. 10.266. — Zangerl Friedrich. g e l t e n h a t . Die Benennung einer für die Pflege von Fußböden, Glasergewerbe. Reichenauer Straße 12, 26. 7., ZI. 10.265. — Zechmann Johann, Handelsagentur, beschränkt auf die Vertretung der Linoleum, Möbeln ufw. geeigneten Paste als „Möbelvon den Rottenmanner Eisenwerken erzeugten feuerungstechnifchen Artikel, Fischergasse 15, 14. 7.. ZI. 9664. — Zeiger Ludwig, pasta" vermag daher dieses Erzeugnis ebensowenig aus des Vundesgesetzes, BGBI. Fleischhauer- und Selchergewerbe, Riesengasse 3. 13. 7.. Zl. 9630. — dem Wirkungsbereich Dr. Jolly Herbert, Handel mit technischen und chemisch-technischenNr. 295/1935, auszunehmen, wir irgend eine andere Artikeln, beschränkt auf die Erzeugnisse der Scheideanstalt Karl Bezeichnung, die in dem angeführten Gefetze nicht erSchmidt, Pforzheim (Deutsches Reich), Bienerstraße 4, 30. 7., wähnt ist. ZI. 10.179.

,§ußboöenpasta ^ Möbelpasta'

Gewerbestrafen im Monat Juli § 1 Achtstundentagsgesetz. Ueberbeschäftigung der Lehrlinge: 70 8 (3 Tage).- § 60 GO., unbefugtes Feilbieten von Gemüse im Umherziehen: 50 8 (2 Tage): § 1322 GO., unbefugte Ankündigung des Kommissionswarenhandels: 50 8 (2 Tage): § 13b GO., unbefugtes Marktfahrergewerbe: 70 8 (3 Tage): § 2 Hausierpatent, unbefugtes Hausieren mit Obst: 10 Tage: § 59 GO., unbefugtes Aufsuchen von Bestellungen auf Obst und Gemüse: 200 8 (5 Tage): § 50 GO., unbefugte Ausübung des Handels mit Obst und Gemüse auf Standplätzen: 10 Tage: § 75 GO., Nichteinhaltung der Sonntagsruhe: 100 8 (3 Tage): § 7 der Innsbrucker Marktordnung, Verwendung einer vorschriftswidrigen Waage: 20 8 (2 Tage); § 14 GO., unbefugte Ausübung des Fleischhauergewerbes: 50 8 (5 Tage): § 132k GO., Deckung eines unbefugten Fleischhauereibetriebes: 15 8 (24 Stunden): § 20/2 des Vaugewerbegesetzes. Fehlen einer Namenstafel an der Baustelle: 15 8 (24 Stunden): § 14 GO., unbefugte Verrichtung von Malerarbeiten: 15 8 (24 Stunden): Magistrats-Kundmachung vom 18. Dez. 1926, Zl. 1—12.822. unbefugtes Anwerben von Fremden: 20 8 (2 Tage): Fremdenanwerbung 10 8 (12 Stunden): Hausieren mit Alpenblumen: 10 8 (12 Stunden), 10 8 (12 Stunden): unstatthafte Geschäftsankündigungen: 10 8 (12 Stunden), 70 8 (5 Tage): unbefugtes Hausieren: 10 8 (12 Stunden): unbefugte Malerarbeiten: 50 8 (3 Tage): unbefugtes Hausieren zur Marktzeit: 10 8 (12 Stunden): unbefugter Säckehandel: 10 8 (12 Stunden): unbefugtes Hausieren zur

Eine andere Auslegung des Gesetzes würde das Gesetz überhaupt unwirksam machen, da es sonst jedem, der sich den gesetzlichen Vorschriften entziehen wollte, möglich wäre, dies durch Anwendung einer i m Gesetz nicht enthaltenen Bezeichnung zu bewirken.

Bilanzbericht für öas Lanögut Reichenau Die Vermögensrechnung 1936 des Wirtschaftsbetriebes Reichenau weist einen buchmäßigen Verlust von 8 316.78 aus, so daß sich gegenüber dem Jahre 1935 eine Verschlechterung von insgesamt 8 599.70 ergibt. I n der Schlutzbilanz wurde jedoch nur ein Teil des Ende Mai laufenden Jahres vorhandenen Rauhfutteroorrates als Ausgleich für den im Frühjahr 1936 notwendig gewordenen Ankauf eines Waggons Heu eingefetzt, während mindestens weitere 30.000 Kilo als Reserve für 1937 unbewertet blieben. Sollte die Rauhfutterernte in diesem Jahre normale Erträge geben, so kann Heu abverkauft werden. Der Erlös für verkaufte Milch beträgt 8 32.429.— gegenüber 8 32.334.— im Vorjahre. I m Rinderstall ergaben sich 1936 Verluste durch 5 Notschlachtungen, von denen 2 durch Fremdkörper, 1 durch eitrige Nierenbeckenentzündung. 2 infolge Tbc. verursacht wurden. Die Schweinemast, die durchaus auf zugekauftem Futter basiert, mußte infolge der ungünstigen Wirtschaftsverhältnisse vorläufig


s

Amtsblatt Nr. 8

aufgelassen werden. Die Schweinezucht entwickelt sich etwas günstiger. Die Auswirkungen des seinerzeitigen Schweinepestbefalles dürften endgültig überwunden sein. Die für Zuchtferkel erzielten Preife find allerdings noch immer fehr niedrig; 50 bis 60 8 pro Paar gegen 100 bis 120 Schilling im Jahre 1930. Der Reinertrag ist gegenüber 1935 um 1600 8 zurückgegangen. Durch die hohen Getreidepreise wird auch der Ertrag der Geflügelhaltung ungünstig beeinflußt. Während noch vor wenigen Jahren eine möglichste Intensivierung der Landwirtschaft verlangt uttd durch entsprechende staatliche Maßnahmen auch ermöglicht wurde, ist in den letzten Jahren das Gegenteil eingetreten. Durch die Lizenzgebühr wurde der Getreidepreis um 9 Groschen pro Kilo verteuert, durch die begünstigte Einfuhr von Schweinen und Eiern der Preis außerordentlich gedrückt. Dadurch wurden namhafte Investitionen ertraglos. Dazu kommen noch die Bestimmungen über die Milchkontingentierung, nach denen z. B. in Innsbruck nur mehr 5 Liter Milch pro Kuh und Tag verkauft werden dürfen. Der für die Milchlieferung an die Molkerei erzielte Preis von 30 Groschen, von dem 3 Groschen für den Milchausgleichsfonds und weitere ^ Grofchen für Kannenbeistellgebühr, Wertmarken für die Verkaufsbewilligung, abzurechnen sind, so daß nur 26V4 Groschen netto verbleiben, ist für eine im Verbrauchsgebiete selbst liegende Wirtschaft, die durchaus mit fremdem Dienstpersonal betrieben werden mutz, vollkommen unzureichend. Durch die Bautätigkeit der Gemeinde wurde dem Wirtschaftsbetrieb auch 1936 neuerlich Grund entzogen,' für den Kasernbau wurden allein 25.000 Quadratmeter bester Kulturgrund in Anspruch genommen. Dieser Verlust wirkt um so empfindlicher, als dieses Feld erst im Frühjahr 1936 unter erheblichem Kostenaufwand mit Luzerne eingefät wurde. Für Frohneben konnte auch 1936 kein wesentlicher Pachtzins erzielt werden. Der Entfall des reichsdeutfchen Touristenpublikums sowie die Errichtung einer Gastwirtschaft in der SchlickAlpe wirken sich für den Besuch Frohnebens außerordentlich ungünstig aus. Infolge der Ausdehnung des Flugfeldes steht dem Gutsbetrieb für den Feldbau nur mehr wenig Grund zur Verfügung. Nach der vom Ministerium verlangten Vergrößerung wird der Flugplatz eine Fläche von insgesamt 250.000 Quadratmetern einnehmen. Für 1937 kann nach den bisherigen Ergebnissen entsprechend, günstige Witterung vorausgefetzt, mit einer leichten Besserung gerechnet werden.

Vericht über öas Vekiebsjahr öer Rorötettenbahn Bereits im Jahre 1935 ist es gelungen, den Betriebsverlust von 8 28.000.— des Jahres 1934 i n einen Vetriebsüberschutz von 8 23.600 überzuführen. Die Betriebsleitung war bestrebt, im Jahre 1936 i m vorgezeigten Sinne zu arbeiten und es w a r möglich, i m Jahre 1936 einen Betriebsüberschuß von 3 85.326.51 zu erzielen. Die Z u nahme des Betriebsüberfchusses im Jahre 1936 gegenüber dem Jahre 1935 setzt sich aus einer E r h ö h u n g d e r E i n n a h m e n um 8 33.311.26 und einer V e r m i n d e r u n g d e r A u s g a b e n um 8 28.383.35 zusammen.

Nieferungsausschreibung!

Statistisches Betriebsjahre

1930 1931 1932 1933 1934 1935 1936

für Einheimische. Die Erhöhung der Frequenz hatte nicht nur eine Erhöhung der Einnahmen aus Fahrkarten, sondern auch eine Erhöhung der Einnahmen aus der Vermietung von Liegestühlen und dem Verkauf von Ansichtskarten zur Folge und es wurde dem Pächter dadurch auch leichter gemacht, seinen Pachtverpflichtungen nachzukommen. Um das Interesse für die Nordkettenbahn zu heben, wurde eine Skitrafse in eigener Regie ausgeschlagen. Diese Arbeit hat sich als gut erwiesen, da die Auslagen hiefür als bereits gedeckt betrachtet werden können. Es scheint daher sehr empfehlenswert, Skiabfahrten weiter auszubauen und auf der Seegrube eine Trainingsschanze zu errichten. Die V e r m i n d e r u n g der Ausgaben ist zurückzuführen auf: Verminderung der Personalspesen; es war nicht nötig, ein neues Seil anzuschaffen: die Verpachtung der Restaurationen auf der Seegrube und dem Hafelekar brachte keinen Verlust, sondern einen Gewinn. I m Betriebe wurden in k a u f m ä n n i s c h e r u n d technischer H i n s i c h t Verbesserungen durchgeführt, die Arbeitserleichterungen und Erfparung an Material gebracht haben. Es wurde eine Kontrolle der nicht bei der Bahn verkauften Fahrkarten eingeführt. Diefe Maßnahme hat sich als fehr gut und notwendig erwiesen. Der Vorverkauf wurde buchhalterisch neu organisiert. Ebenso wurde eine monatliche Kontrolle der an den Bahnkassen verkauften Fahrkarten durchgeführt. Es ist gelungen, die Prämie der Haftpflichtversicherung rückwirkend auf 1. Jänner 1936 um 33 Prozent zu erniedrigen. Der Verkauf der Ansichtskarten auf der Seegrube und dem Hafelekar, die Vermietung von Liegestühlen wurden in e i n e Hand vereinigt, um die Einnahmen zu erhöhen und gewisse Zwistigkeiten zu vermeiden. Es wurde ein Seilfonds für die Erneuerung der Tragfeile angelegt, der am Ende 1936 8 28.000— erreichte. Durch eine Aenderung der Konstruktion der Stützenrollen wurden längere Laufzeiten der Rollen erzielt und Betriebsunterbrechungen wegen des Auswechselns der RoNen wesentlich vermindert. Es wurden in eigener Regie automatische Seilschmierungsvorrichtungen für die Trag- und Zugseile gebaut, wodurch die Konservierung der Seile verbessert, der Verbrauch an Schmieröl herabgefetzt und die Handhabung weitgehend erleichtert wurde, so daß die Schmierung während des Betriebes ohne weitere Bedienung vorgenommen werden kann. Die Bedachung der Stationen Hungerburg und Seegrube wurde teilweife erneuert und ausgebessert. Die Pläne sämtlicher Baulichkeiten mußten dem derzeitigen Stande entsprechend richtiggestellt dem Ministerium für Handel und Verkehr neu vorgelegt werden. Die baulichen und maschinellen Anlagen wurden durch Vornahme entsprechender Erhaltungsarbeiten in einwandfreiem Zustande erhalten. Dem Personal wurde wiederum der 13. Gehalt voll ausbezahlt, das Notopfer aufgehoben und der Mietzins für die Perfonalwohnungen gesenkt. Die zufriedenstellende Fortentwicklung der Nordkettenbahn im Jahre 1936 ist auch der bereitwilligen und fleißigen Mitarbeit des Personales zu danken.

Beförderte Personen

Fahrlarteneinnahmen

147.000 129.000 131.000 83.000 65.000 73.400 86.254

658.000.— 448.000.— 419.000.— 253.000.— 184.000.— 220.000.— 245.577.—

Die Erhöhung der Einnahmen ist zurückzuführen auf: Frequenzsteigerung um 17V« Prozent mit einer Erhöhung der Einnahmen um 11.4 Prozent . . . . . zirka 8 25.000.— Erzielung von Pachteinnahmen zirka 8 5.500.— Steigerung dex Einnahmen aus der Vermietung der Liegestühle und dem Ansichtskartenverkauf um zirka 8 3.000.— Die Erhöhung der Frequenz und der Einnahmen ist begründet durch Steigerung des Fremdenverkehres und durch die Gewinnung des einheimischen Publikums infolge der Erniedrigung der Preise

Für die Doppelhauptschule in Pradl kommt die Lieferung der Vorhänge zur Vergebung. Die Anbotsunterlagen sind im Stadtbauamt, Zimmer Nr. 70, erhältlich. Die Anbote sind bis spätestens (8 Tage nach Erscheinen des Amtsblattes) 24. August. 11 Uhr, im Vauamtseinlauf abzugeben. Später einlangende Anbote werden nicht mehr berücksichtigt. Die Zuschlagserteilung wird ohne Rücksicht auf die Höhe der Anbote vorbehalten. Der Bürgermeister: Franz F i s c h e r s . k.

Der tllachbruck von Aufsitzen, Verichten oöer nur von Teilen öerselben sowie üie Wiebergabe von Daten unö Statistiken sinö nur mit genauer Quellenangabe gestattet.


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Amtsblatt Nr. 8

Monatsbericht über sen Hremöenvertehr Monat Juli 1937 (1936) Ständiger Wohnort

Zahl der Fremdenmeldungen 193? 1936

Wien Sonstiges Oesterreich Deutsches Reich . Danzig Schweiz, Liechtenstein Italien Jugoslawien Ungarn Rumänien Tschechoslowakei Polen Litauen. Lettland, Estland, Finnland Schweden Norwegen Dänemark . . . . . . . . . Niederlande Belgien, Luxemburg Großbritannien, I r l a n d Frankreich, Monaco Spanien, Portugal Albanien, Griechenland, Bulgarien . Rußland und Russisch-Asien . . . . Palästina, Britisch-Indien, Niederländifch-Indien, Japan, Uebriges Asien Aegypten. Uebriges Afrika . . . . Vereinigte Staaten von Nordamerika Kanada, Argentinien, Brasilien und Uebriges Amerika Staatenlos

4657 4568 4114 16 1432 675 966 941 129 2641 160 27 212

Zahl der Übernachtungen 1937 1936

4585 10078 4046 1M12 976 5669

1

23

2073

1960 1188 1«09 1689

929 102 682 74

— 2614 1801

244 1319

197

153

1868

4002

2850

78 20

207 52 270

136 50 — 802

569 640 1563 814 4368 2315 17 46 2

9024 3224 1402

878 2750 1804

2554 1141 9423 3421

2854 1209 6115 2836

78 14 1

33 72 5

148 19 1

86

1723

842

78 302 1816

172j 1409

161 555

180 282

2758

2097

531 5

8

928 5

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Zusammen: 33085*24889 59190*44370 * A n m e r k u n g : Von der ausgewiesenen Gesamtsumme an Meldungen bzw. Uebernachtungen entfallen auf konzessionierte Gastgewerbebetriebe (Hotels, Pensionen, bewirtschaftete Schutzhütten usw.) Fremdenmeldungen: von Inländern 7730, von Ausländern 22684; Uebernachtungen: von Inländern 15725, von Ausländern 34548. Jugendliche in Herbergen: 1769 Personen mit 3658 Nächtigungen.

Bericht öes Marktamtes über die Preisbildung bei einigen lebenswichtigen Nahrungmitteln im Monat Juli 1937 Die Fleischpreise sind bei den meisten Sorten während des Berichtsmonates ziemlich unverändert geblieben. Lediglich beim Schweinefleisch ist, allerdings erst in der letzten Iuliwoche, eine Preiserhöhung um 20 z je Kilogramm eingetreten; es läßt sich daher noch nicht voraussehen, ob es sich hiebei um eine rasch vorübergehende, durch die augenblickliche Marktlage bedingte, oder um eine länger anhaltende Verteuerung handelt. Der Kilogrammpreis für das Wiener Schweinefett beträgt jetzt einheitlich 8 2.60, weil sich unterdessen die wenigen Händler, die im letzten Monat noch einen höheren Preis gefordert hatten, der großen Mehrheit jener, die schon seit längerer Zeit den obigen Verkaufspreis festgesetzt hatten, angeschlossen haben. Die Obst- und Gemüsepreise bewegen sich in den der

Jahreszeit und den Zufuhren entsprechenden Grenzen. Die Preise für einheimische Frühkartoffel sind bei stark steigenden Anlieferungen sehr rasch und ergiebig gefallen und liegen bereits weit unter den Preissätzen, die zur gleichen Zeit des Vorjahres zu verzeichnen gewesen waren. Irgendwelche außergewöhnliche Erscheinungen im Lebensmittelhandel konnten während des Berichtsmonates nicht beobachtet werden.

Mitteilungen öes HtaötphWates Stand der Infektionskrankheiten im Juli 1937 Scharlach: 10 Erkrankungsfälle, kein Todesfall. Diphtherie: 1 Erkrankungsfall, kein Todesfall. Typhus: 3 Erkrankungsfälle, kein Todesfall. Zahl der Geborenen im Juli 1937 Gesamtzahl: 42, davon keine Totgeburt, 18 männlich, keine Totgeburt, 24 weiblich, keine Totgeburt. Todesfälle im Juli 1937 Gesamtzahl: 81 Davon auswärts: 27 54 (23 männlich. 31 weiblich).


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Amtsblatt Nr. 8

Jahresbericht s5>5<5 über öas stäöt. Gaswert Trotzdem der Fremdenverkehr und die Verdienstmöglichkeiten im allgemeinen im abgelaufenen Jahre noch ziemlich zu wünschen übrig ließen, konnte das stiidt. Gaswerk seine Gasabgabe nahezu gleich wie im Vorjahre behaupten, so daß es nur eine Minderung von 2.02 Prozent auszuweisen hatte. Aber auch diese Minderung gleicht sich zum Teil aus, da durch die Auswechslung von 590 Gaszählern im Jahre 1936, worunter Minderzeiger von 7 bis 45 Prozent waren, der Gasverlust wesentlich erniedrigt wurde. Es ist infolgedessen zu hoffen, daß das Jahr 1936 das letzte mit rückläufiger Konsumbewegung war und nunmehr wiederum ein Aufstieg in der Gasabgabe einsetzt. Zur Orientierung fei mitgeteilt, daß der Höchstkonfum ini Jahre 1932 6,172.685 Kubikmeter war und insgesamt bis zum Jahre 1936 ein Rückgang um 614.675 Kubikmeter, d. i. also 9.96 Prozent zu verzeichnen ist, der in Anbetracht der starken Krisenjahre als sehr niedrig angesehen werden kann. Die Gesamtabgabe im Jahre 1936 betrug 5,718.470 Kubikmeter bei einem mittleren Heizwert von 4190 WE. Hiezu sind 11.752 Tonnen vornehmlich deutsche Kohle verarbeitet worden. Neben einem ruhigen Gasgeschäft war das Koksgeschäft sehr erfreulich, da dieser Markt infolge der gedrosselten Einfuhren sehr günstig war und auch noch weiter steigende Tendenz aufweift. Die gesamte Koksproduktion pro 1936 betrug 9005 Tonnen. Das Teergeschäft blieb ziemlich unverändert. Es mußten größere Mengen auf Lager gehalten werden, da im Absatz immer Stockungen vorhanden sind. Man muß neuerdings — genau so wie im Vorjahre — darauf hinweisen, daß es zu den dankbarsten Aufgaben des Gemeindetages zu zählen ist, alles zu tun, um Teer in ausgiebigerem Maße für Etraßenbauzwecke durchzusetzen- dadurch könnte der bisherige Bezug kostspieligen Kaltasphaltes eingeschränkt, wenn nicht ganz erspart werden und der beim Gaswerk Innsbruck lausend anfallende Teer als heimisches Produkt seine Verwendung finden. Durch entsprechende Werbung konnte auch das anfallende Ammoniakwasser an die umliegenden Bauern als erstklassiges Düngemittel bei äußerst billigen Preisen ( 8 2.— pro Kubikmeter ^ 1000 Kilo) abgegeben werden. Sehr gut war infolge intensiver Werbung der Geräteumfatz, welcher 8.7 Neugeräte auf 100 Abnehmer ergab. Es ist dies eine

Selbständige gemeinnützige Sparanstalt (gegr. l822) H a u p t a n s t a l t : Erlerstrahe Nr. 8 Z w e i g a n s t a l t : M a r i a - T h e r e s i e n - S t r . 23/25

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Ziffer, welche z. B. in Deutschland nur in den finanzkräftigsten Städten mit intensivster Werbung erzielt werden konnte. Es wurden pro 1936 eingerichtet und angeschlossen: 12 Neu-, bzw. Umbauten mit 49 Küchen ' und 20 Bädern. Ferner: 119 Einzelküchen 536 Herdanfchlüsse 143 Badeöfen und Warmwasserapparate 35 Gasheizöfen 2 Kühlschränke 2 Kaffeemaschinen 1 Kaffeeherd 1 Großgasherd 1 großer Gasherd 1 Konditorbackofen 1 Grill 1 Tellerwärmer 6 Vrennscherenerhitzer 1 Bleifchmelzofen 2 große Warmwasserapparate für Brauseanlagen 2 Brenner für gewerbliche Zwecke 3 Auslässe für Goldschmiedewerkstätte so daß Ende 1936 insgesamt an Gasgeräten angeschlossen waren: 464 Gasheizöfen 1902 Warmwasserapparate und Badeöfen 4109 Gasherde 10.116 Gaskocher 1371 Gasbackrohre. Der durch das Zahlungsunoermögen einzelner Abnehmer hervorgerufene Abgang konnte diesmal durch das Montieren von Münzgasmessern aufgefangen werden. Die aufgestellte Gasmesserzahl betrug 1190 Stück, die abmontierte Gasmefserzahl 1187, es ist also ein Zugang von 3 Stück zu verzeichnen. Der Stand der aufgestellten Gasmesser Ende 1936 betrug 15.261 Stück. Der Personalstand der Angestellten und Arbeiter hat sich ganz unwesentlich verändert. Irgendwelche Unfälle infolge Ausströmens von Gas im Berichtsjahre 1936 sind erfreulicherweise nicht vorgekommen.


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A«t»il«tt Nr. 8

Vericht über öas Geschäftsjahr 7^56 öer stllötischen pfanöleihanstal» Innsbruck Mit dem Jahre 1936 hat die städt. Pfandleihanstalt das 64. Bestands- und das 11. Betriebsjahr als selbständigesstädtischesUnternehmen abgeschlossen. I m Berichtsjahr hat der Umfang des Geschäftsbetriebes gegenüber dem Jahre 1935 um rund 5000 Pfänder zugenommen. Aus dem Jahre 1935 wurden insgesamt 19.748 Pfänder im Belehnungswerte von 8 291.073 übernommen. I m Berichtsjahre wurden weitere 80.934 Pfänder im Velehnungswerte von 8 1,151.070 eingeschätzt, hievon sind vom 1. August 1935 bis 31. Juli 1936 15.896 Pfänder im Belehnungswerte von 8 168.321 verfallen; ausgelöst wurden 62.772 Pfänder im Belehnungswerte von 8 940.320, ergibt 'daher einen Lagerstand am 31. Dezember 1936 von insgesamt 22.014 Pfändern im Werte von 8 333.502. Zusammenfassend ergibt sich eine Pfänder- und Darlehensbewegung von 100.682 Pfändern im Belehnungswerte von 8 1,442.143. Davon entfallen 69.206 Pfänder im Belehnungswerte von 8 712.996 auf Effekten und 31.476 Pfänder im Werte von 8 729.147 auf Pretiosen. Gegenüber dem Jahre 1935 ergibt sich daher eine P f ä n d e r z u n a h m e u m 5528 P f ä n d e r i m W e r t e v o n 8 110.155. Die Durchschnittsbelehnung betrug im Jahre 1936 für ein Effektenpfand 8 10.31, für ein Pretiosenpfand 8 23.28, daraus ergibt sich eine Durchschnittsbelehnung pro Pfand in der Höhe von 8 14.33. Es wurden im Vetriebsjahre im Durchschnitt täglich 269 Pfänder eingeschätzt und 261 Pfänder ausgelöst. Pro Tag wurden daher im Durchschnitt 530 Pfänder abgefertigt. Besonders zu vermerken ist eine starke Steigerung der Vuchforderungen und Buchfchulden, was auf die erhöhte Inanspruchnahme des Pfandleihgeschäftes zurückzuführen ist. Demgegenüber steht ein Rückgang des Erlöses aus dem Versteigerungsgeschäfte mit 8 4.814.28, was einerseits auf erhöhte Pfandauslösung, anderseits auf einen geringeren Erlös bei den Versteigerungen zurückzuführen ist.

Änöerung öes Vaulimenplanes Mlten-Möost An der Amtstafel des Rathauses ist folgende

Kunömachung angeschlagen: Der Gemeindetag der Landeshauptstadt Innsbruck hat mit Beschluß vom 15. Juni 1937 im Sinne des § 3 I . B. O. den von der Tiroler Landesregierung genehmigten Verbauungsplan für den Stadtteil WiltenSüdost, soweit er die Verbauung der Michael-GaismayrStrahe (gegen Norden) westlich der Leovoldstrahe betrifft, abgeändert. I m Sinne dieses Beschlusses muß für die Abänderung die neuerliche Genehmigung der Tiroler Landesregierung eingeholt werden. Für die Verbauung des westlichen Teiles der Nordfront der Michael-GaismayrStraß^anschließend an die Leopoldstraße tritt an Stelle der offenen Bauweise für die Parzellen 377/2 und 377/3 K. G. Wilten die geschlossene Bauweise, und zwar für die Errichtung von Wohnhäusern mit Parterre und drei Stockwerken. Hievon erfolgt mit dem Beifügen die Verlautbarung, daß der neue Verbauungsplan durch 14 Tage, bis 26. August 1937, ab Veröffentlichung biefer Kundmachung, beim Etadtbauamt, Rathaus, 3. Stock, Zimmer 80, eingesehen werden kann und allfällige Einwendungen gegen denselben in der gleichen Frist beim Stadtmagistrate schriftlich eingebracht werden können.

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Amtsblatt Nr. 8

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Verleger, Eigentümer und Herausgeber: Die Stadtgemeinde Innsbruck. — Verantwortlicher Schriftleiter: 3>r. Willy Numer, Innsbruck, Wllhelm-Vreil-Strahe 25. Druck: Graphische «unstanftalt T y r o l i a , Innsbruck


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