Amtsblatt Innsbruck

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Erscheint einmal i I.^K.jährlich. Einzelnummer 30 Nr.11

15. November 1937

3. Jahrgang

A n öie Bevölkerung Innsbrucks Die leuchtenöe Farbenpracht öes Herbstes fegt öer Dktobersturm weg unö öroben auf unseren Vergen hat schon öer Winter Einzug gehalten. I m grauen Nebel schleicht sich örohenö öie fahle Gestalt öer §rau Forge heran. Mit ihren hohläugigen Kinöern: Kälte, Hunger, Krankheit versucht sie in öie Häuser unserer Staöt zu bringen. Doch wo ein Licht brennt, von helfenöer Riebe entzünöet, öa hat sie nicht Einlaß uns muß vorüber. So haben wir's alle öie Jahre gehalten, öaß wir Lichter in öie Häuser unserer Mitbürger trugen/ fast ist's ein Brauch geworöen, öen man übt in Selbstverständlichkeit unö Kreuöe. Ja, wenn ich öie letzten Jahre überblicke, so sehe ich, wie von Jahr zu Mahr öiese Lichtträger öer W i n t e r h i l f e immer zahlreicher öurch sie Staöt in öie öunklen Häuser wanöeln unö reicheren Lichtschein hinter öen Fenstern erstrahlen machen. Da gilt mein Dank ganz besonöers üen vielen Helfern, öie selbst zu Hause nur ein bescheiöenes Licht ihr eigen nennen unö öoch von öem leuchtenüen Schein ein Entbehrliches weitertrugen in brüöerlicher Liebe zu jenen, öie ohne Licht Krau sorge unö ihrem Gefolge verfallen wären. I n brüöerlicher Liebe sage ich, ja, öenn unser großes Vaterhaus ist unsere Staöt unö keiner kann sich von öieser Verbunöenheit ausschließen unö für sich allein öenken/ wir alle gehören zusammen uns sinö verantwortlich für einanöer: Der Hunger öes Arbeitslosen ist öie Sorge öes Veschäftigten, Die Kot öes Armen ist öer Kummer öes Begüterten. Wenn wir alle vereint sinö in öiesem Geöanken öer gegenseitigen Hilfsbereitschaft unö jeöer einzelne nach feinem besten Vermögen mithilft an öem gemeinsamen Wert, öann wirö sich bestimmt, wie in öen letzten Jahren, öie Winterhilfe neuerlich verbessern lassen, so saß in unserer Staöt auch im heurigen Winter jeöer Arme seinen Hunger stillen unö eine warme Stube sein eigen nennen kann. I n öiesem Sinne bitte ich alle Mitbürger, mir meine Sorge um unsere Armen zu erleichtem unö öurch eintrachtiges Jusammensteuern ein großes Winterhilfswerk 1557/5S

erstehen zu lassen.

Bürgermeister

Kranz Pscher


.AmtsblattNr.il

Bürgermeister ßranz Ascher « 50 Jahre alt Den bevorstehenden 50. Geburtstag des Herrn Bürgermeisters Franz Fischer nahm die gesamte Angestelltenund Arbeiterschaft des Stadtmagistrates und der städtischen Betriebe und Unternehmungen zum willkommenen Anlaß, erneut ihre besondere Verbundenheit mit dem Stadtoberhaupt durch Abhaltung eines Fackelzuges sichtbar zum Ausdruck zu bringen. Zu diesem Zwecke strömten am Freitag, den 29. Oktober, um 7 Uhr abends von allen Arbeitsstätten die Angestellten und Arbeiter der Stadtgemeinde am Adolf-Pichler-Platz zusammen und marschierten im geschlossenen Zuge in einer Stärke von rund 1000 Mann unter dem klingenden Spiel der Feuerwehrmusik und der Wiltener Musikkapelle über den Marktgraben vor das Rathaus. Eine Abordnung, bestehend aus dem Magistratsdirektor, dem Baudirektor und den Direktoren der Unternehmungen sowie aus den Vertretern der Kameradschaft, begab sich in das Arbeitszimmer des Herrn Bürgermeisters und überbrachte dem Jubilar die Glückwünsche der städtischen Bediensteten. Bei Erscheinen am Balkon des Rathauses wurde der Herr Bürgermeister mit begeisterten Zurufen begrüßt, die dem Jubilar neuerlich das Bewußtsein und den Beweis der großen Anhänglichkeit und Dankbarkeit seiner Untergebenen gaben. Mit dem Abspielen des von Lehrer Anton Rumer zu Ehren des Gefeierten komponierten „Vürgermeister-Franz-Fischer-Marsches" fand die Kundgebung, die die städtischen Bediensteten in dieser eindrucksvollen Art einem Bürgermeister erstmalig bereitet haben, ihren Ausklang. Am nächsten Tage zeigte der Adlersaal im Stadtsaalgebäude um 12 Uhr mittags Festschmuck, der eine kleine, aber überaus herzliche Feier aus Anlaß der Vollendung des 50. Lebensjahres des Herrn Bürgermeisters Franz Fischer umrahmte. Reiches Blattgrün beherbergte eine meisterhaft geformte Büste des Jubilars aus der Hand des berühmten Bildhauers Gustinus Ambrosi. Dem Jubilar wurde sie von Freunden und hochherzigen Bürgern gewidmet und der Stadtverwaltung in Obhut übergeben. I n der ersten Reihe der Ehrengäste fand sich die Gemahlin des Gefeierten mit Tochter und Sohn ein,' der Feier wohnten ferner als Ehrengäste bei: die Brüder des Gefeierten, der Landesführer der Vaterländischen Front, Vizepräsident des Staatsrates Dr. Ernst Fischer mit Gemahlin und Tochter und Kaufmann Gregor Fischer mit Gemahlin, die Schwester des Gefeierten, Frau Dr. Maria Pfurtscheller, der Schöpfer der Büste Bildhauer Gustinus Ambrosi, der Präsident des Industriellenbundes, Vundeswirtschaftsrat Kommerzialrat Ezio Foradori. Baumeister Josef Retter sen. mit Tochter, Ehrenbürger Hans Hörtnagl, der Direktor der Zentraleuropäischen Länderbank Friedrich Keller und die Mitglieder des Gemeindetages mit Bürgermeister-Stellvertreter Adolf Platter an der Spitze. Der Saal war im übrigen Räume dicht gefüllt von Beamten des Stadtmagistrates unter Führung des Herrn Magistratsdirektors Dr. Hans Funkhäuser, von Angestellten der städtischen Unternehmungen mit sämtlichen Direktoren und etwa 100 Arbeitern des Stadtbauamtes und der städtischen Unternehmungen. Die erwartungsvolle Stille wich lautem Beifall, als der Herr Bürgermeister den Saal betrat und seinen Ehrenplatz einnahm. Als erster hielt Herr Bürgermeister-Stellvertreter Adolf Platter folgende Ansprache:

Lieber Bürgermeister und Freund, verehrte gnädige Frau, sehr geehrter Herr Landesführer, hochgeschätzter Meister, Bürger der Stadt Innsbruck, meine Damen, meine Herren! Zwei Anlässe, die es verdienen, in festlicher Weise betont zu werden, haben mich bestimmt, Sie, verehrte Anwesende, hierher zu bitten. Der eine ist die Vollendung des fünfzigsten Lebensjahres durch unseren verehrten Herrn Bürgermeister Franz Fischer, der andere wurde durch die Munifizenz einiger hervorragender Mitbürger gegeben, die heute eine von der Meisterhand Ambrofis geschaffene Büste des Jubilars der Obhut der Stadtgemeinde überantworten wollen. Mit fünfzig Jahren steht der Mann am Zenith seines Lebens, deshalb ist es gemeiniglich in jeder Familie Brauch, wenn jener Tag für ihr Haupt angebrochen ist, dieses von dem Betroffenen selbst im Drange des Lebens meist nicht als gerade übermäßig bedeutungsvoll empfundene Ereignis zu feiern, mit ihm in Besinnlichlichkeit dabei zu verweilen, Rückschau zu halten und den Weg in die Zukunft zu überdenken. Was für die Familie als billig gilt, mutz in dem Falle, da der zu Feiernde feit Jahren seine beste Lebenskraft, fein heißes Wollen und Fühlen der Allgemeinheit und im besonderen seiner Vaterstadt Innsbruck geweiht hat, uns als seinen Weggefährten und Mitarbeitern als recht gelten. I n kurzen Zügen will ich Ihnen das Lebensbild Franz Fischers skizzieren, die Erinnerung an fein Wirken wiederum lebendig ge stalten, um dadurch zu bekräftigen, in wie vielfacher Hinsicht das Ereignis begründeten Anlaß bietet, in einer Feierstunde festgehalten zu werden. Der bekannten Innsbrucker oder besser gesagt Wiltener Kaufmannsfamilie Fischer entsprossen, trat Franz 1904 in das elterliche Geschäft ein, um bis zu feiner Kriegsdienstleistung beim 3. Kaiserschützenregiment und dann in SpezialVerwendung bei der österreichisch-ungarischen Gesandtschaft in Bern in dem durch feine Beziehungen weltumspannenden Hause an verantwortungsvoller Stelle tätig zu fein. Dort machte er seine Schule fürs Leben, dort weitete sich sein Blick und schuf er sich die Voraussetzungen dafür, daß er im Jahre 1919 für würdig erachtet wurde, als Mandatar der christlichsozialen Partei in den Innsbrucker Gemeinderat entsandt zu werden. Damit war der für die weitere Gestaltung seines Lebens richtunggebende Schritt getan, der künftige Weg vorgezeichnet. Mit der ihm eigenen Willenskraft und Hingebung widmete sich der junge Gemeinderat seinem neuen, in einer Zeit, da alle Werte, die ideellen und materiellen, stürzten, doppelt schwierigen Amte. I n wenigen Jahren hatte er sich bereits eine so angesehene Stellung geschaffen, daß er im Jahre 1923 zum zweiten Vizebürgermeister gewählt wurde, wobei ihm mehrere der wichtigsten wirtschaftlichen Referate zugeteilt wurden. I m Jahre 1929, nach dem Rücktritte Dr. Eders, wurde Franz Fischer zum Bürgermeister gewählt. Schien es vorerst, als sollte er das Glück haben, in einer Zeit des Aufstieges wirken zu können, so brachte bald der Zusammenbruch der Kreditanstalt einen gegenüber der Weltwirtschaft verfrühten Eintritt und eine Verschärfung der Krisis in Oesterreich. Bange Jahre größter Wirtschaftsnot folgten, während der es aller Kraft, aller Geschicklichkeit und persönlicher Einsatzbereitschaft bedurfte, das Stadtfchiff glücklich durch die nur zu zahlreichen Untiefen und Klippen hindurchzuführen. Zur wirtschaftlichen Krisis gesellte sich bald eine politische; der Kampf der Parteien und Bewegungen nahm Formen an, die man bisher nie erlebt hatte. Doch auch in den schwersten Zeiten wußte Fischer mit Klugheit und Takt, mit feiner besonderen Gabe der Menfchenbehandlung, seinen Einfluß stets so zu nützen, daß Innsbruck vor allzu großen Erschütterungen bewahrt blieb. Gerade sein in diesen schwierigen Zeiten bewährtes Geschick und das Ansehen, das Fischer allseits genoß, mag bestimmend dafür gewesen sein, daß er nach Auflösung des Gemeinderates als Regierungskommissär für Innsbruck bestellt wurde. Während dieses äußerlich so bewegten Jahres vermochte er, unterstützt von einer pflichtbewußten, ihm rückhaltlos ergebenen Beamten- und Arbeiterschaft, im Magistrate und in den Betrieben den Haushalt der Stadt der Zone der größten Gefahren zu entrücken. Mit berechtigtem Stolze und mit Genugtuung konnte Fischer, nachdem er in der konstituierenden Sitzung des auf Grund der Uebergangsbestimmungen der Verfassung vom 1. Mai 1934 ernannten Gemeindetages am 3. Oktober 1935 wiederum zum Bürgermeister gewählt worden war, der Öffentlichkeit in einem umfassenden Berichte Rechenschaft über feine Tätigkeit als Regierungskommissär ablegen. Seine Einsicht und seine Erfahrung in wirtschaftlichen Dingen machte sich aber auch die Staatsführung des neuen Oesterreich zu Nutze, indem sie unseren Bürgermeister als Mitglied des


Amtsblatt Ni. 11. Bundeswirtschaftsrates in das Haus der Bundesgesetzgebung berief, von dem er als Mitglied des Finanzausschusses in den höchsten kollegialen Vertretungskörper, den Bundestag, entsandt wurde. Diese Skizze des Lebensganges wäre unvollständig, würde ich nicht wenigstens aufzählungsweise erwähnen, daß Bürgermeister Fischer feine reiche Persönlichkeit und seine hervorragenden Geistesgaben auch noch auf vielen anderen Gebieten, meist an führender Stelle, der Allgemeinheit dienstbar gemacht hat. Vom Jahre 1921 bis 1933 war er unter anderem als Obmann des Bauausschusses im Tiroler Landtag verdienstlichst tätig. I m Jahre 1923 wurde Fischer zum Präsidenten der Innsbrucker Messe-A.-G. gewählt; er hat auf diese das Wirtschaftsleben unserer Vaterstadt und des Landes befruchtende Institution stets maßgeblichen Einfluß genommen. Seit 1929 ist er auch noch als in mancher Richtung initiativer Präsident der Tiroler Wasserkraftwerke A.-G. mit der für unsere Heimat so nichtigen Elektrizitätswirtschaft verknüpft. Als begeisterter Weidmann und seit seiner Jugend allen Formen der Leibesübungen zugetan, entfaltet er als Präsident des Tiroler Landesjagdfchutzvereines, als Obmann des Tiroler Skiverbandes, als Obmann der Christlich-deutschen Turnerschaft eine weit über die Grenzen Österreichs anerkannte Tätigkeit. Die Tiroler Landesjagd-Ausstellungen 1926 und 1936. die ?I8-Rennen 1933 und 1935 sind mit seinem Namen verknüpft und die mustergültigen Sportanlagen Innsbrucks verdanken vielfach feiner Tatkraft ihre Entstehung. Nur Wichtiges habe ich aufgezählt, ohne aus Einzelheiten einzugehen, doch schon dies dürfte genügen, um darzutun, welch umfassendes Lebenswerk unfer Bürgermeister bereits vollbracht hat. Sein Bild wäre jedoch unvollständig und müßte wesentlichster Züge, die geradezu den Schlüssel zu seiner Persönlichkeit bilden, entbehren, würde ich nicht auf feine Herzensgüte hinweifen, seine beispiellose Hilfsbereitschaft, die ihm eigene Kunst, zu verstehen und zu vergeben; Eigenschaften, die sein ganzes Tun und Lassen, ich möchte fast sagen, verklären. Wo ein Schmerz zu lindern, eine Träne zu stillen ist, findet man unferen Bürgermeister jederzeit bereit, zu trösten und zu helfen, er leidet förmlich darunter, wenn er es zufolge der Ungunst der Lage bei den tausendfachen Anliegen, die an ihn herantreten, nur Zu oft mit dem Tröste bewenden lassen muß und nicht wirksame Hilfe leisten kann. Jahraus, jahrein geht er mit den Sorgenpäcken seiner Mitmenschen beladen und klopft für sie an allen Türen an, um schließlich noch häufig Undank zu ernten und Mißdeutungen zu erfahren. Neben all den Mühen und Plagen im öffentlichen Leben, neben all der aufreibenden, Tag und Nacht währenden, an seiner Gesundheit und feiner unglaublichen Widerstandskraft zehrenden Inanspruchnahme ist Fischer ein treu besorgter Familienvater. Karge, ja gezählte Stunden find es nur, die er oft in Wochen als Gatte und Vater den Seinen widmen kann, und es mag mitunter für unsere so verehrte Frau Bürgermeister, die wir, nach gefährlicher Erkrankung wiedergenefen, doppelt erfreut in diesem Kreise sehen, besonders als junge Frau schwer gewesen sein, wenn sie ihren Gemahl gewissermaßen lediglich als seltenen Besuch zu Hause sah. Ich möchte es deshalb keinesfalls verabsäumen, Ihnen, verehrte gnädige Frau, namens der Allgemeinheit für das Opfer herzlichst zu danken, das Ihnen die Stellung Ihres Mannes, sein Dienst an der Heimat auferlegt hat. Nun, lieber Freund, nimm durch meinen Mund die herzlichsten Glückwünsche deiner Vaterstadt, deren hochverdienter Bürgermeister du bist, zu deinem Wiegenfeste entgegen. Mit ihnen verbindet sich aber auch der tiefstgefühlte Dank für all das, was du in deinem bisher schon reichen Leben für sie und jeden ihrer Bürger getan hast. Halte trotz Wind und Wetter das Steuer fest, wir

vertrauen dir und wollen mit dir einer zukunftsreichen Entwicklung Innsbrucks, unseres zur Zeit zerrissenen Heimatlandes Tirol und Österreichs entgegengehen!

Bürgermeister-Stellvertreter Adolf Platter überreichte dann der Frau Gemahlin des Herrn Bürgermeisters einen prachtvollen Blumenstrauß. Hierauf trat Herr Magistratsdirektor Dr. Fankhauser vor und führte folgendes aus: Hochgeehrter Herr Bürgermeister!

Sehr geehrte Anwesende!

Es fällt mir heute die angenehme und ehrenvolle Aufgabe zu, Sie, hochgeehrter Herr Bürgermeister, im Namen sämtlicher Bediensteter des Stadtmagistrates und zugleich namens der Kameradschaft der Gemeindebediensteten zur Vollendung Ihres fünfzigsten Lebensjahres zu beglückwünschen und Sie der besonderen Herzlichkeit und Aufrichtigkeit unserer Wünsche zu versichern. Diese Herzlichkeit und Aufrichtigkeit, getragen von Gefühlen der Dankbarkeit, haben ihre besonderen Gründe. Als Sie vor vierzehn Jahren als Vizebürgermeister in das Rathaus kamen und Ihnen das erstemal städtische Beamte unterstellt wurden, traten sehr bald die Hauptmerkmale Ihrer Persönlichkeit klar zu Tage. Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit waren die ersten Eindrücke, die wir von Ihnen empfingen, denen bald die noch stärkeren Eindrücke Ihres Gedankenreichtums, Ihrer Tatkraft und der restlosen Hingabe an Ihre Aufgaben folgten. Von dem Beamten verlangten Sie lebendiges Interesse an feinem Dienste, die Anwendung des Gesetzes nicht seinem Buchstaben, sondern nach feinem Geist und die Bedachtnahme darauf, welche Wirkungen feine Amtshandlung nicht nur in seinem Wirkungskreis, sondern auch auf den anderen Gebieten der Gemeindewirtschaft auslösen wird. Gleichzeitig sparten Sie aber nicht mit der Anerkennung guter Leistungen und beiriefen gegenüber dem Einzelnen, der sich in seinen Nöten an Sie wandte, geradezu väterliche Güte, Teilnahme und Hilfsbereitschaft. Es war also nicht zu verwundern, daß wir Sie, als Sie vor acht Jahren Zum Bürgermeister gewählt wurden, mit Freuden als unseren Vorgesetzten begrüßten und Ihnen gerne Gefolgschaft versprachen. Von da an drang Ihre Auffassung über die Aufgaben des öffentlichen Bediensteten und über die Art seiner Pflichterfüllung allmählich in die breite Masse der tausend städtischen Beamten und Arbeiter ein- die Angestellten arbeiteten mit Freude, Eifer und Verständnis und waren einig in dem Ziele, mit Ihnen dem Wohle der Gemeinde zu dienen. Sehr förderlich für die Durchdringung des Beamtenkörpers mit Ihrem Geiste war die schon oft besprochene Neugliederung des Stadtmagistrates und dessen vollständiger Ausbau. Es gab keine Reibungen mehr, die Räder des Apparates griffen ohne Stockung ineinander und es gab auch keine Gemeindegefchäfte mehr, die nicht hätten von einem städtischen Beamten besorgt werden können. I h r besonderes Augenmerk richteten Sie dann darauf, daß die erzielte Arbeitsfreude erhalten und durch nichts beeinträchtigt werde. Jeder einzelne kam zu seinem Recht, Verdienste wurden nie übersehen, fondern immer gebührend gewürdigt. Gerieten Angestellte unverschuldet in Not, bekamen sie ohne Schwierigkeiten Gehalts- oder Lohnvorschüsse und in schwereren Fällen Geldaushilfen. Sie verabsäumten aber auch nicht, der Gesamtheit der Bediensteten bei passender Gelegenheit öffentlich Ihre Anerkennung aus-


.Amtsblatt Nr. 11 Ebenso wie den Angehörigen des Stadtmagistrates, ist es auch zudrücken und zeichneten die Beamtenschaft auch dadurch aus, daß Sie leitende Beamte zu den Sitzungen der beschlutzfassenden den städtischen Unternehmungen und ihren Bediensteten ein aufOrgane der Gemeinde ständig zuzogen. richtiges Bedürfnis, Ihnen als ihren obersten Chef zum 50. GeI n den Fragen der Besoldung und Entlohnung waren Sie von burtstag vom ganzen Herzen alles Gute, Erfolg und vor allem Geallem Anfang an, soweit es die vorhandenen Mittel erlaubten, im- fundheit zu wünschen. Die großzügige und weitblickende Art Ihrer Führung hat den mer entgegenkommend und — ohne daß Sie etwa höherwertige Dienstleistungen unterschätzten — besonders darauf bedacht, jedem Wirtschaftsunternehmungen eine ruhige und stetige Entwicklung gebracht, sie hat ihnen eine Richtung gewiesen, die ausschließlich ein auskömmliches Mindesteinkommen zu sichern und den jüngeren Bediensteten die Gründung eines Haushaltes durch Mietzins- von wirtschaftlichen Gesichtspunkten bestimmt wird, hat ihnen aber beihilfen und Familienzulagen zu erleichtern. Auch die Gewährung im übrigen Spielraum zur freien Entwicklung gelassen. Dadurch von Weihnachtsgaben an die Kinder von Arbeitern und geringer und durch das leuchtende Beispiel, das Sie als oberster Beamter der Stadt stets gegeben haben, haben Sie aber auch bei den Bebesoldeten Beamten lag Ihnen immer am Herzen. diensteten der Unternehmungen das Verantwortungsgefühl und Ich weiß, wie ungerne Sie sich zu den durch das Budgetdas Pflichtbewußtsein gefördert und sie zu wirklich nutzbringensanierungsgefetz vom Jahre 1931 vorgeschriebenen Gehaltskürzunder Arbeit im Dienste der Stadt angeeifert. gen entschlossen und ich weiß, wie schwer es Ihnen fiel, die Bezüge einige Jahre später, als es die finanzielle Lage der Stadt Wenn wir Ihnen, Herr Bürgermeister, für diese Ihre wohlerforderte, neuerlich zu kürzen und überdies eine Anzahl von Bewollende und förderliche Führung danken und den Herrgott bitamten und Arbeitern abzubauen. ten, daß er Sie noch lange Jahre weiter an der Spitze unserer Stadtverwaltung belasse, so ist diese Bitte — mag sie auch ein Durch alle diefe einschneidenden Maßnahmen, die mit den Perfonalvertretern jedesmal bis in das kleinste durchbesprochen wor- wenig eigennützig klingen — im Interesse des von uns verwalteten Gutes ausgesprochen. den waren, wurde aber der Arbeitseifer der Angestellten in keiner Der Geburtstag ift ein Fest, das sonst im engen Kreise der FaWeise beeinträchtigt. Man fühlte auch damals Ihre schonende und rücksichtsvolle Hand und jeder war fest überzeugt, daß, wenn Sie milie begangen wird. So wie wir heute hier versammelt find, fühlen wir uns aber nicht als Teilnehmer einer offiziellen Veranstalsich zu solchen Maßnahmen entschlossen, kein anderer Weg gangtung, sondern als Mitglieder einer Familie, die Sie, Herr Bürgerbar war. So stand Ihnen, als Sie zum Regierungskommissär der Stadt meister, um sich geschaffen und zu treuer Zusammenarbeit vereint ernannt wurden und wohl die verantwortungsvollste Aufgabe haben. Sie haben den engeren Kreis Ihrer Familie erweitert zu Ihres Lebens übernehmen mußten, in schwerster Zeit ein gutge- dem großen, der hier versammelt ist. Und, wenn ich dieses Gleichnis zu Ende führen darf, so sind Sie, Herr Bürgermeister, der schulter und durch und durch disziplinierter Verwaltungskörper zur Verfügung. Damals verwuchsen wir mit Ihnen zu einer Ein- Vater dieser Familie und unsere Glückwünsche sind ebenso aufrichtig und vom Herzen kommend, wie sie es nur einem Vater geheit und find heute noch nicht wenig stolz darauf, daß wir Ihnen genüber zu sein vermögen. bei Erfüllung Ihrer schwersten Aufgabe helfen durften, die Sie mit so viel Geschick, allerdings auch mit völliger Selbstaufopferung, Weiters sprach Herr Hans Ruetz namens der städtiglücklich lösten. schen Arbeiterschaft: I n diese Zeit fielen auch die offenen und geheimen Angriffe gegen unseren Veamtenkörper. Unsere Geschlossenheit und Einigkeit war vielen ein Dorn im Auge und höchst verdächtig. Sie wußten Sehr verehrter Herr Bürgermeister! Sehr geehrte Festgäste! eben nicht, daß das Einigende unter uns das gemeinsame Arbeitsziel war, das Sie uns sichtbar gesteckt hatten, daß das Einigende Es ist mir eine besondere Freude, daß ich als Vertreter der städvon Ihnen ausging und in Wirklichkeit nichts anderes war, als tischen Arbeiterschaft heute einem Manne zu seinem 50. GeburtsIhre Persönlichkeit. Mutig und offen sind Sie damals für uns tag beglückwünschen kann, der ja in den Arbeiterkreisen sehr beeingetreten. Dafür bekennen wir uns dauernd als Ihre Schuldner. kannt und beliebt ist und das ist unser Bürgermeister Herr Franz Fischer. Eine besondere Freude ist es uns auch, daß seine Frau Nicht unerwähnt darf ich lassen, daß die Reorganisation des Stadtmagistrates, die ursprünglich nur auf Beschlüssen des alten Gemahlin, die nach schwerer Krankheit wieder das erstemal bei Gemeinderates beruhte, nun in ihren Grundzügen im neuen einer Veranstaltung teilnimmt, begrüßen zu können und zu ihrer Stadtrechte, um dessen Zustandekommen Sie sich hervorragend Genesung zu beglückwünschen. verdient gemacht haben, verankert ist. Die beschließenden Organe Sehr geehrter Herr Bürgermeister! Die Arbeiterschaft dankt der Gemeinde sind vom Magistrate als dem ausführenden Organ Ihnen für Ihre aufopfernde Arbeit und bittet Sie zugleich, daß vollständig getrennt. Es gibt nur einen Vorgesetzten der Beamten Sie noch lange auf Ihrem Posten verweilen wollen. und Arbeiter des Magistrates, der nicht Beamter ist, den BürgerTrotz der Widerwärtigkeiten, trotz schwerer Zeit hat die Arbeimeister! Damit ist der Beamte in die Lage versetzt, so ziemlich unterschaft immer bewiesen, daß sie hinter ihrem Bürgermeister steht abhängig von jeweiligen Machtgruppen der beschließenden Organe und ich kann in ihrem Namen das Gelöbnis abgeben, daß sie auch unparteilich seines Amtes zu walten, so wie er es beschworen hat, weiterhin hinter ihrem Bürgermeister stehen wird wie eine feste zu seinem Wohle und besonders zu Nutz und Frommen der BürMauer. gerschaft. Daher erlaube ich mir im Namen der Arbeiterschaft Ihnen nochDas Bild, das wir von Ihnen, hochgeehrter Herr Bürgermeister, mals, sehr verehrter Herr Bürgermeister, die herzlichsten Glückim Herzen tragen, ist das eines tatkräftigen, gerechten und grundwünsche auszusprechen. gütigen Borgesetzten, dem jede Willkür nicht nur fremd, sondern verhaßt ist und dem der Glaube innewohnt, daß er seine MitSchließlich begrüßte Kommergialrat Egio Foradori den arbeiter und Untergebenen am besten mit Zuvorkommenheit und Jubilar mit folgenden Worten: Güte den Weg lenken kann, der ihm der richtige scheint. Und gerade diesen Grundzug Ihres Wesens bringt das von Sehr geehrte Festgäste, lieber Freund! Bildhauer Ambrosi geformte Erzbild meisterlich zum Ausdrucke und wird ihn auch allen, die nicht den Vorzug hatten, mit Ihnen Gestatten Sie, daß sich auch eine Stimme zu Worte meldet, die Jahr um Jahr zusammenzuarbeiten, getreulich vermitteln. außerhalb des Gemeindekreises steht. Gestatten Sie, daß auch ich Nach dieser Rückschau und unter dem Eindrucke aller wieder diese seltene Gelegenheit benütze, um einige Worte an Sie zu richlebendig gewordenen Erinnerungen und Empfindungen danke ich ten. Meine Damen und Herren! Es hat eine denkwürdige Stunde Ihnen, hochgeehrter Herr Bürgermeister, für alles, was Sie uns geschlagen und ein durchaus festlicher Anlaß vereint uns hier zu gegeben und was Sie für uns getan haben und spreche ich Ihnen löblichem Tun. Ich habe die besondere Ehre und Freude, die tiefnun im Namen der Beamten und Arbeiter des Stadtmagistrates gefühlten Segens- und Glückwünsche der zahllosen Freunde des und im Namen der Kameradschaft der Gemeindebediensteten zur Herrn Bürgermeisters aus nah und fern zu überbringen. Ich habe Vollendung Ihres 50. Lebensjahres die allerherzlichsten Glückdie Aufgabe, Dir herzhaft die Hand zu drücken und Dir für Deine wünsche aus! Freundschaft an diesem Tage Dank zu sagen. Ich überbringe die Wünsche dieses großen Freundeskreises um so freudiger, als auch Ich rufe Ihnen mit Vizebürgermeister Platter zu: Deine hochgeschätzte Gemahlin, die mit Dir Wohl und Wehe auch weiterhin teilen wird, in diesem Kreise anwesend ist. Deine alten „Halten Sie das Steuer fest trotz Wind und Wetter!" Auf die Freunde, lieber Bürgermeister, die heute nicht anwesend sind, sind Mannschaft Ihres Schiffes Können Sie sich verlassen! ganz bestimmt mit ihrem Herzen in diesem Saale und freuen sich Stolz Deines heutigen Ehrentages. 50 Jahre oder 10 Lustren Anschließend richtete der Direktor des k ^ I , Herr Ing. mit sind im Verhältnis zur Ewigkeit sicherlich gar nichts, aber wenn Paul Attlmayr, namens der städtischen Unternehmungen man sie in bezug auf ein Menfchenalter nimmt, ist das sehr viel. folgende Worte an den Gefeierten: Wenn man noch dazu bedenkt, welches Arbeitstempo unfer Bür-


Amtsblatt Nr. 11. germeister einschlug und wenn man bedenkt, welche Bürde er tagtäglich selbstlos trägt, muß man sagen, daß 50 Jahre allerhand bedeuten. Deswegen freut es uns, daß wir die Ueberzeugung haben dürfen, daß wir noch viele Jahre auf Deine Energie und Tatkraft zum Wohle der Allgemeinheit rechnen können. Ich bitte Dich, mit Stolz auf Deine Leistungen zu blicken. Das Lied der Anhänglichkeit zu unserem Bürgermeister ist hier heute schon gesungen worden und ich glaube, es hieße Eulen nach Athen tragen, wenn ich noch etwas hinzufügen würde, aber Deinen großen und kleinen Kritikern und Nörglern glaube ich sagen zu dürfen, daß noch kaum einer Deiner Amtsvorgänger es so schwer gehabt hat wie Du, daß kaum einer so schwere Probleme wirtschaftlicher, politischer und kultureller Natur zu lösen hatte, wie Du. Deinen Kritikern und Nörglern möche ich sagen, daß sie bei ihrer Kritik auch das ins Kalkül ziehen mögen. Besonders hoch anzurechnen ist es Dir, daß Du dem allgemeinen und öffentlichen Wohlstand Deinen eigenen Wohlstand geopfert hast. Als reicher, stolzer Bürger hast Du die politische Laufbahn betreten und nun, am Höhepunkt Deines Lebens, bist Du nur auf Deine Arbeit angewiesen. Darum glaube ich, lieber Bürgermeister, daß Dir niemand das fchöne Zeugnis wird verfugen können, daß Du immer ein selbstloser Kämpfer gewesen bist und daß Du ein verdienter Sohn Deiner Heimat wardst und daß Du nicht nur der erste Bürger, sondern auch der erste Diener Deiner Heimat bist. Ich weiß, daß Du die wahre, innere Befriedigung in der Pflichterfüllung erblickst, ich weiß aber auch, daß Du im ewigen Kampfe zwischen Geist und Materie im entscheidenden Augenblick, in der Stunde der schwersten Entschlüsse, Dich immer selbstlos auf die Seite des Geistes und der Kultur gestellt hast und auch deswegen sollst Du mit Stolz auf Deine Arbeit zurückblicken, aber auch mit Vertrauen in die Zukunft schauen. Lieber Bürgermeister, freue Dich heute Deines Lebenswerkes, vergiß nicht Goethes Spruch: „Nur die Lumpe sind bescheiden, Brave freuen sich der Tat." Ich bitte Dich heute, Deinen Ehrentag wirklich in Ruhe und Freude zu begehen und Dir zu sagen, daß die Bilanz Deines bisherigen Wirkens und Schaffens vom Gesichtspunkte der Allgemeinheit her gesehen wirklich hoch aktiv abschloß. Es fei gestattet, davon zu sprechen, daß ein kleiner Kreis von Bürgern den schönen Gedanken aufgegriffen und den heutigen

Anlaß dazu benützt hat, die von Meister Ambrosi modellierte Büste des Herrn Bürgermeisters in die Obhut der Stadtgemeinde zu geben und damit einen dauernden Beitrag zur heutigen Feier zu leisten. Lieber Bürgermeister, nimm heute die Ueberzeugung mit nach Haufe, daß nicht nur Deine Mitarbeiter treu hinter Dir stehen, sondern auch zahlreiche Bürger und alle Deine Freunde — „komme, was kommen mag" und daß uns alle der Gedanke verbindet, frei von Eigenliebe und Eigennutz ebenso selbstlos wie Du zu sein und Deine Freundschaft zu erwidern, und daß Du ein weit schöneres Denkmal Dir felbst in unserem Herzen errichtet hast und daß dieses Denkmal uns immer wieder Dein selbstloses Tun und Schafjen veranschaulicht und uns dazu gemahnt, Deine selbstlose und unschätzbare Freundschaft ebenso selbstlos zu erwidern. I m Namen aller Deiner Freunde beglückwünsche ich Dich nochmals: ^6 multa»

Bürgermeister-Stellvertreter Adolf Platter nahm hierauf die Büste in die Obhut der Stadtgemeinde und erklärte, daß sie alle Zeit den bevorzugten Platz einnehmen werde, der ihr gebühre. Nun erhob sich der Jubilar, um in einer kurzen Ansprache seiner Freude und seinem Danke für die Ehrungen Ausdruck zu geben. Mit der Entgegennahme der persönlichen Glückwünsche schloß die Feier. Am gleichen Tage flammte bei Einbruch der Dunkelheit auf den Hängen der Nordkette in Riesenschrift die Ziffer „50" und der Name „F. Fischer" und darunter das Stadtwappen auf; die 16 Stadtarbeiter, die diese schwierige Aufgabe lösten, dürfen das Bewußtsein haben, daß kaum einmal eine Flammenschrift in diesen Ausmaßen (die einzelnen Buchstaben hatten eine Höhe von 80 Meter, das Wappen eine solche von 200 Meter, die Schrift erreichte eine Länge von nahezu 400 Meter) so exakt gelungen ist.

!MM»M!M!M!M!lM!!»!M!M!M!!!,!!!MM!M!!MM!!MMMM!!M!!!!!!MM!«

Ergebnis öes Iöeenwettbewerbes für öas Doganaprojekt Niederschrift über die Sitzung des Preisgerichtes im Ideenwettbewerb über die Umgestaltung und Ausgestaltung der Mauthalle und des Mauthauses (Dogana) am Rennweg in Innsbruck zu einer Festhalle. Nach einer Vorbesichtigung der von dem Vorprüfer laut Beilage überprüften Wettbewerbsentwürfe durch die Fachpreisrichter trat am 12. November l. I . das Preisgericht zusammen. Zum Vorsitzenden des Preisgerichtes wurde Herr Bürgermeister Franz Fischer gewählt, anwesend waren die Herren Geheimrat Dr. German Vestlmeyer, Prof. Alexander Popp. Eingelangt waren 15 Arbeiten, die mit den fortlaufenden Nummern von 1 bis 15 bezeichnet wurden. Das Ergebnis der Vorprüfung hat gezeigt, daß kein Anlaß zur Ausscheidung irgend eines Projektes bestand. Nach eingehender Besichtigung der Wettbewerbsarbeiten hat das Preisgericht beim Rundgang nachstehende Arbeiten wegen schwerer Mängel in der Grundrißbildung oder wegen Verkennen der künstlerischen Forderungen für die gestellte Aufgabe ausgeschieden, und zwar die Projekte Nr. 2, 3, 8, 12, 15. Bei einem weiteren Rundgang wurden die Projekte 5, 6, 10 und 14 ausgeschieden. Für ihre Ausscheidung maßgebend waren die in der Beilage ersichtlichen Begründungen. Für die engere Wahl verblieben nunmehr die Projekte 1, 4, 7, 9,11,13. Von diesen wurde das Projekt 9 in einem weiteren Rundgang ausgeschieden, so daß für die engste Wahl die Projekte 1, 4, 7, 11, 13 verblie-

ben. Von diesen Arbeiten wurde der erste Preis dem Projekt mit der Nummer 7 zuerkannt, der zweite Preis dem Projekt mit der Nummer 11, der dritte Preis mit der Nummer 4. Mit Rücksicht auf das überaus hohe Niveau der eingereichten Wettbewerbsarbeiten hat das Preisgericht der Stadt den Vorschlag unterbreitet, die beiden Arbeiten mit den Nummern 1 und 13 zu dem Betrag von je 500 8 anzukaufen. Die Beurteilung der für die Preife und Ankäufe vorgeschlagenen Arbeiten ist aus beigeschlossenem Protokoll ersichtlich. Die Eröffnung der mit den Einlaufnummern versehenen Kuverts hat für die Preisträger und für die Ankäufe nachstehende Namensnennung ergeben: Einlaufzahl 7: Kennzahl 137501, Arch. Z. V. Ing. Dr. Richard Dagostin 1. P r e i s Einlaufzahl 11: Kennzahl 841933, Arch. Z. V. Ing. Alfred Matuella 2. P r e i s Einlaufzahl 4: Kennzahl 204891, Arch. Ingenieur Willy Stigler 3. P r e i s Einlaufzahl 1: Kennzahl 867245, Professor Dr. Clemens Holzmeister 1. A n k a u f Einlaufzahl 13: Kennzahl 152896, Arch. Z. V. Ing. Hans Fehler 2. A n k a u f Innsbruck, am 12. November 1937. Die Preisrichter: Franz Fischer e. h. Geh.-R. Bestelmeyer e. h. A. Popp e. h.


_AmtsblattNr.11 Nr. 1:

Beilagen

Der Verfasser wahrt im Aeußeren den alten Bestand vollständig, im Inneren wenigstens so weit als möglich. Der Haupteingang liegt seitlich, wodurch unliebsame Verkehrsüberschneidungen bei den Garderoben entstehen. Abgesehen hieoon ist aber der Grundriß des Erdgeschosses klar entwickelt. Auch das Obergeschoß ist grundrißlich entsprechend aufgeteilt. Die Schauspieler-Garderoben und die Büroräume sind unter Wahrung des Altbestandes zweckmäßig eingegliedert. I m Innern des Saales ist die vorhandene großartige Vogenstellung zwar kenntlich, wird aber durch die Ueberschneidung der Galeriebrüstung einigermaßen beeinträchtigt. Die im Programm geforderte Abtrennung der Umgänge um den Saal ließe sich leicht durchführen. Das Cafs liegt nicht ungünstig, doch scheint dessen Höhenentwicklung etwas übertrieben. Nr. 4: Die Annahme der Vorfahrt und des Haupteinganges an der Stirnseite ist richtig und zweckmäßig. Die Verkehrsregelung des Vorplatzes und Parkplatzes bedarf noch der Ueberlegung. Das Erdgeschoß zeigt eine klare grundrißliche Lösung, die Anordnung der Wandelhalle, der Garderoben, Aufgänge und Kassen ist gut überlegt und zweckmäßig. Auch die Anordnuna der Räume im Obergeschoß ist folgerichtig, als Nachteil erscheint die horizontale Galerie an der Stirnseite, bei der stcy für die Plätze unzureichende Sicht auf den Vühnenraum ergibt. Die seitlichen Galerien wären zu senken, da die durch die Brüstungen erfolgte Teilung der Rundbogenöffnungen, (die das architektonisch verstärkte und eindrucksvollste Motiv des Innenraumes darstellen) ein ungünstiges vertikales Teilungsverhältnis ergibt. Die Lösung des stirnseitlichen Anbaues ist grundsätzlich gut. Die Fensterausbildung des Obergeschosses aber mit dem bestehenden Bauwerk nicht übereinstimmend; dies trifft insbesondere für die Fensterwand des Sitzungssaales zu, die industriell wirkt. Die Aufschüblinge an die Dachfläche wären aus architektonischen und technischen Gründen besser wegzulassen. Bei der Holzdecke über dem Saal erscheinen die überaus tark dimensionierten Träme mit dem tatsächlichen Vetand nicht übereinstimmend. Zusammenfassend beurteilt, tellt das Projekt eine grundrißlich und architektonisch gut durchdachte reife Lösung dar, dessen geringe Mängel leicht zu beheben wären. Nr. 7: Der Verfasser legt den Hauptzugang an die Nordseite und kommt dabei zu einer vorbildlich klaren Grundrißdisposition, sowohl im Erd- wie im Obergeschoß. Die zwangsläufige Führung der Besucher durch die Kassenlialle und die Garderoben zur Wandelhalle und zum Saal ist vorzüglich. Von besonderem Reiz ist die räumliche Gliederung der Wandelhalle; auch der kleine Saal liegt gut und hat schöne räumliche Verhältnisse. Wohnung und Büroräume liegen entsprechend. Daß die Nebenräume der Bühne im Untergeschoß liegen, ist nicht ganz glücklich. Ein großer Vorzug des Entwurfes liegt darin, daß die

großartige Bogenstellung der Dogana fast ganz, nicht nur erhalten, sondern als Leitmotiv des Baues auch überall sichtbar zur Wirkung kommt. Nicht ganz ausgereift ist noch die Durchbildung der Decke und der Orgel, kleine Mängel, die aber, ohne am Organismus des Projektes zu ändern, unschwer beseitigt werden können. Das Aeußere ist durch Beibehaltung und Fortführung der Architektur über den ganzen Vaukörver hin noch gesteigert. Der vorhandenen Architektur gut angepaßt und durchaus bodenständig wirkend, ist die Durchbildung der Nordfassade. Auch die kleinen eingefügten Fenster im Untergeschoß wirken fast als eine Bereicherung der alten Architektur, wie überhaupt Außen- und Innenarchitektur gut und logisch zusammenhängen und ein feines Taktgefühl verraten. Nr. 9: Zu- und Anfahrtsmöglichkeiten sind gut überlegt, ebenso wie die Lage des Hauvteinganges an der Stirnseite. Die Zugänge zu der Wandelhalle im Erogeschoß sind jedoch nicht zweckmäßig, ebenso wie die Lage der Galeriestiege, dagegen ist die Anordnung der Garderoben ausgezeichnet. Die im Obergeschoß durchlaufenden seitlichen Galerien zerstören die vorzüglichen Maßverhältnisse der bestehenden Pfeilerstellungen. Die Anordnung von Oberlichten über der Wandelhalle im 1. Stock und insbesondere über der Küche ist bei der gegebenen großen Dachstuhlhöhe von über 10 Metern unzweckmäßig. Der Anbau für den Sitzungssaal ist unorganisch, die Ausbildung der Stirnseite des Hauptgebäudes kann architektonisch nicht befriedigen und ist nicht gelöst. Auch die Abänderung der Längsfront des Gebäudes durch Weglassung der Lisenen und Anordnung von Rundbögen über den Seitenausgängen sowie von Rundfenstern bringt keine architektonische Verbesserung der bestehenden Fassade, sondern eine wenig überzeugende Umgestaltung. Trotz guter Teillösungen der Bauaufgabe sind grundritzlich und architektonisch wesentliche Mängel vorhanden. Nr. 11: Der Verfasser legt den Hauptzugang ähnlich wie im Projekt 1 seitlich, kommt aber durch Fortlassung des Caf6s zu weiträumigeren Verhältnissen, wenngleich auch er den Gegenstrom bei der Garderobe nicht zu vermeiden vermag. Bühnengarderoben und Wohnung liegen entsprechend, ebenso der Sitzungssaal. Die geräumige Vorhalle im Obergeschoß ist zweckmäßig zu einem Erfrischungsraum ausgenützt. Daß die großartige alte Vogenstellung im Saal in guter Weise sichtbar und in ihren übrigen Teilen wenigstens in ihrem Organismus erhalten bleibt, ist anzuerkennen. Weniger überzeugend wirkt die Deckenausbildung des Saales. Durch Abtragung des obersten Geschosses des Wohntraktes gewinnt der ganze Vaukörper ein großes Format. Die äußere Architektur der Dogana ist erfreulicherweise beibehalten und wird auch durch die eingebauten Fenster und Türen nicht weiter beeinträchtigt. Nr. 13: Dieses Projekt löst die Zugangsmöglichkeit an der Längsseite des Gebäudes durch Unterteilung der be-

Besuchet das Otadttheater!


mt3blattNr.11. stehenden Halle in zwei Geschosse. Dadurch wird eine klare Anordnung der Kassen- und Garderobenhalle erreicht und die starke Längenausdehnung des Saales im 1. Stock ist eine ausgezeichnete Lösung. Als bedenklich erscheint die vertikale Unterteilung der heutigen Halle durch den Geschotzeinbau, denn es wird die überaus starke monumentale Wirkung des bestehenden Baues im Inneren zerstört. Architektonisch fein empfunden ist die Lösung für die äußere Gestaltung des Hauptbaues, die Abwalmung des Daches, die Schaffung von ruhigen Mauerflächen an den Enden der Längswand. Der Zubau ist bescheiden und anspruchslos gehalten, w i r k t aber bei aller Unterordnung doch als Fremdkörper. Das Projekt ist i n seiner Gestaltung wesentlich von den anderen Lösungen verschieden, geigt klare Grundrisse und eine ansprechende äußere Formführung; es bestehen jedoch gegen die vertikale Teilung der Halle schwere Bedenken. Bei einem weiteren Rundgang mußten die nachstehenden Projekte, obwohl sie hinsichtlich Grundriß oder architektonischer Durchbildung vielfach gute und wertvolle

Vie Innsbrucker Chronik öes Gottfrieö

pusch von

Von Dr. K a i l Schadelbauer

s4. Fortsetzung)

20. Juli: Heute Vormittag um 9 Uhr erhoben sich I . k. k. Majestäten nebst den Erzherzoginnen Maria Anna und Christine P. H. von des röm. Kön. Majestät und dem dl. Prinzen Albert v. Sachsen zu P erde und von dem Prinzen Clemens v. Sachsen, Bischof zu Freysing, begleitet zu der h. Mutter Gottes unter den vier Säulen in der Pfarrkirche zu Wilten. Die von dem dorticen Dorfe versammelte Landmiliz und Scharfschützen, 200 Mann stark, mit doppelter Feldmufick und Fahnen machten Spalier vom Dorfe bis zur Kirche, allwo der hw. H. Prälat des dortigen Stifts mit dem Kapitel I . Majestäten unter dem Geläute der Glocken und mit Präsentiren des Weihwassers empfing. Auf dem Kirchen Chore erschallten Trompeten und Paucken. Auf höchsten Befehl wurden nun vor dem wundertätigen Gnadenbilde zwei stille h. Messen gelesen, die erste von dem dl. Prinzen und Bischof Clemens, die andere durch den hw. H. Prälaten von Wilten. S. Durchlaucht assistirte der H. Graf u. Herberstein, Domherr, und ein anderer bischöflicher Capellan nebst zweien Priestern und Clerikern des dortigen Stifts. Nach vollendetem Gottesdienste verfügten sich 5l. Majestäten statt nach der obern Kirche und in das Stift, wie man vermutete, wieder nach Hof wegen einer I . Kön. Höh. der Erzhin. Marianna zugestoßenen Unpäßlichkeit zurück. S. Dl. der Prinz Clemens begab sich hingegen in das Stift, wo seiner das Frühstück von Hof aus bereitet erwartete. T. Maj. der König Joseph aber machte einen Spazier Ritt nach Ambras. Mittags war große öffentliche Tafel bei Hof im Riefensaale, wozu verschiedene H. Cavaliers und Damen beigezogen und auf I . Majestät ausdrücklichen Befehl auch Bürger und Bauern zum Zusehen hineingelassen wurden. Der Zulauf war außerordentlich und die Freude, die ah. Herrschaften so beisammen zu sehen, drückte sich in aller Angesicht auf das lebhafteste aus. . Nachmittags 4 Uhr gab die große Seiltänzer und Trampolin Springer Gesellschaft unter der Direktion eines gewissen Turquetteauf dem Theater im Reithause ihre Vorstellung. Den Beschluß machte die Pantomime, betitelt: das Ende und der vermeinte Tod des Arlequins. N. B. Preise der Plätze sind: auf der ersten Logie 42 kr., im Parterre 21 kr. und im dritten Stocke 10 kr. Diese Gesellschaft wird auch morgen sonntags ihre Exercitien zeigen. Eben an diesem Tage auch erhielt der ah. Hof mittelst eines Couriers die höchsterw'ünfchte Nachricht, daß die spanische Flotte

Gedanken enthielten, schließlich aus nachfolgenden Gründen ausscheiden: Nr. 5: Das Aeutzere ist zu weit umgestaltet und wird Zu „ausstellungsmäßig". Dazu sind ungünstige Echneewinkel am Dach vorhanden. Nr. 6: Der Saalbau ist Zwar imponierend, aber die Portalvorbauten am Aeußeren stören und die gewählte Architektur des neuen Kopfbaues ist an dieser Stelle unmöglich. Nr. IN: Hier sind die Zugänge vom Kassenraum i n die Wandelhalle zu stark eingeengt. Die weitvorragenden Galerien zerstören im Saal den Eindruck der alten Vogenstellung. Nicht besonders glücklich w i r k t die Nordfassade. Das an sich nicht unzweckmäßig aufgeteilte Obergeschoß erfordert unerfreuliche Oberlichte. Nr. 14: Die Mängel der Saalarchitektur überwiegen die Vorzüge der sonst guten Grundrißgestaltung des Projektes. Die Saalarchitektur läßt kaum mehr etwas ahnen von der Großartigkeit der alten Vogenstellung: mit diesen stimmen auch die Vogenstellungen in der Apsis wenig überein. Auch die Deckenausbildung w i r k t fremd.

mit der bereits seit 16. Februar 1764 mittelst Procuration in Madrid verlobten Braut Erzh. Leopolds, Infantin Maria Louise den 17. dieses in dem Angesichte des Hafens von Genua glücklich angekommen fei. Man erwartet nun stündlich die weitere Nachricht von der wirklich erfolgten Ausschiffung I . K. Hoheit, welche H. Gf. o. Sternberg anher überbringen wird. 21. Juli: Heute, sonntags, fand in der Hofkirche bei den Franziskanern Hof Gottesdienst statt, dem I . K. K. Majestäten im Oratorium, die H. Minister herunten in der Kirche beiwohnten. Um halb 11 Uhr war die Predigt, welche der gewöhnliche Hosprediger auf einer besonders hiezu im untern Chore neben der Hof Orgl errichteten Kanzel hielt. Um 11 Uhr begann das feierliche Hochamt, welches der hochg. H. Prälat von Wilten hielt. Dem Amte ging noch das Asperges vor, welches ein H. Hofcaplan, welcher dann bei dem Amte als Diaconus funktionierte, anstimmte. Sechs Edelknaben dienten hiebei mit Wachskerzen. Auch war an der Epistelfeite neben dem Hochaltar ein besonderer Altar aufgerichtet, auf welchem 2 hl. Messen während des Hochamtes gelesen wurden. Mittags war wieder offene Tafel bei Hof. Nachmittags verfügte sick der H. Fürst Khevenhüller und H. Gf. v. Uhlefeld nach dem Sti,te Wilten, um das dafelbst für die dl. Braut bestimmte Quartier in Augenschein zu nehmen. (Fortsetzung folgt.)

Eine Innsbrucker Ehafts-Offnung öes . Iahrhunöerts Dr. Karl Schadelbauer I m ersten Band der „Tirolischen Weistümer" (Seite 231/34) ist eine „Oeffnung" ^ für Innsbruck aus dem l Unter einer „Oeffnung" versteht man die Zusammenfassung dessen, was in öffentlicher Gerichts- und Gemeinde-Versammlung als Recht und Gewohnheit verkündet wird. Das Wort „ehehaft" bedeutet: rechtmäßig, gesetzmäßig. Bei Brunner-Haymann „Grundzüge der deutschen Rechtegeschichte" (7. Aufl. 102) heißt es hiezu: „Das Recht ist bis ins 13. Jahrhundert vorzugsweise wieder ungeschriebenes Recht, es wird durch Schöffensprüche fortgebildet, in zweifelhaften Fällen durch Aufnahme eines Weistumes festgestellt, das heißt durch eine Aussage über geltendes Gewohnheitsrecht, die auf amtliche Infrage hin von glaubwürdigen rechtskundigen Männern abgegeben wird."


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alten, im Stadtarchiv verwahrten Stadtbuch vom Ende des 15. Jahrhunderts abgedruckt worden. Sie ist betitelt: „Hienach ist vermerkt der stat Zu Infprukg ehaft und öffnung, als von alter und mit gueter gewer und gewonhait herkomen ist." Darin werden eingangs die Stadtgrenzen umschrieben, dann wird von der StadtSchranne (— Gerichtsplatz) und, wie der Richter dort sitzen soll, gehandelt und anschließend folgen Bestimmungen über die „Holzwaide", den Kühtrieb, die Brunnen, die vier Backöfen, die Baumgärten hinter den Häusern usw. usw. Außer dieser Ordnung wurde im gen. Werke noch eine, das Holzschlagen betreffende vom Jahre 1503 (Stadtbuch Vl. 70/1) veröffentlicht, betitelt: „Vermerkt gemainer Stat Innsvrugg und der von Hetting Ordnung des Holz halbens." Eine, etwa ein Jahrhundert ältere „Ehafts-Oeffnung" verwahrt das Wiltener Stiftsarchiv, worauf S. Gn. der hw. H. Prälat Heinrich Schuler in liebenswürdigster Weise aufmerksam machte. I n seinem Nacktrage zur Geschichte des Stadtgerichtes Innsbruck (Arch. f. österr. Gesch. 107, S. 821/25) hat Otto Stolz Stellen daraus mitgeteilt. Ein 31 Blätter starkes Covialbuch in dunkelgrünem Umschlag mit der Aufschrift „ab anno 1180 U8qus 1511" zeigt auf dem 1. Blatt folgende Inhaltsanaabe: „Ehaffts Oeffnung Hinz dem Closter und Gericht Wilthan ains — und der Statt ze Inssprugg und Hinz den Bürgern gemainiakhlich daselbsten andrenthails — von anno 1180 bis 1511." Nach einem leeren Blatte folgt auf 4 Blättern der Text der Oeffnung, der nach Otto Stolz „in der 2. Hälfte des 14. Ihds. aufgezeichnet" wurde. Die Schrift ist dem frühen 15. Ihd. zuzuteilen. Diese Blätter dürften erst, nachdem einige dazugehörige, welche vermutlich über die kirchlichen Rechte des Klosters Wilten handelten, verloren gegangen waren, nachträglich in dieses Buch gebunden worden sein. Hiefür spricht der Umstand, daß auf das beschriebene 1. Blatt ein leeres geklebt worden war. das eine ganze, von der gleichen Hand aeschriebene Seite verdeckte. Auf dieser nunmehr abgelösten Seite stehen Bestimmungen über die Reckte der Pfarre Wilten. soweit sie die St.-Iakobs-Kircke und die Stadt Innsbruck auf Grund der alten Briefe betreffen. An erster Stelle wird hiefür eine Bulle Pavst Aleranders IV. vom Jahre 1260 genannt, von der sich auf den Blättern 21—24 desselben Vuckes eine Ubsckrift in deutscher Uebersekuna findet. Da in diesen Bestimmungen mehrmals die Abhänaiakeit eines Spitalbaues vom Stifte ermähnt wird, läßt sich annehmen, daß sie erst nach der Errichtung des Innsbrucker Heiliaaeistsvitales zu Anfang des 14. Jahrhunderts, die zu längeren Streitiakeiten zwischen der Stadt und dem Stift (c. 1320—28) Anlaß gab, entstanden sind 2. Anschließend wird die Art der Auswahl eines Kirchmairs der St.-Iakobs-Kirche festgelegt. Kirckmair ersckeinen seit 1341. I n den Urkunden des Stadtarchives kommt in den Jahren 1341—44 mehrfach ein „Ulrich der Chirchmair" vor. Er ist wohl personengleich mit dem Aussteller einer Urkunde des Wiltener Stiftsarchives vom 3. Juni 1351 namens „Ulreich der Stummer, chirchmair fand Jacobs chirchen ze Insvruk". Die Auswahl des Kirchmairs durch den Abt aus drei von den Bürgern Vorgeschlaaenen stimmt genau mit jener laut Abmachung vom 20. Dezember 1320 festgelegten eines Spitalverwalters überein.

Die restlichen 10 Zeilen der Seite wurden später beigefügt und enthalten Angaben über verliehene Ablässe. An erster Stelle dürfte der Ablaßbrief des Patriarchen von Grado mit 3 Erzbischöfen und 7 Bischöfen für die Stiftskirche vom Jahre 1299 (Orig. im Stiftsarchiv, 4, N), den Bischof Landulvh von Brixen bestätigte, gemeint sein. Die in der nachfolgenden Textwiedergabe angeführte Stelle bezieht sich zweifellos auf den Gnadenbrief, den der Stiftspriester Wernher^ (der nachmalige Abt) vom Patriarchen von Jerusalem und 16 (!) Bischöfen im Jahre 1300 erhalten und Bifchof Albert von Vrixen bestätigt hat. Bischof Albert hat übrigens mehrmals Ablaßbriefe für Wilten und die St.-Iakobs-Kirche bestätigt. Weiters wird das Privileg Bischof Brunos von Brixen vom Jahre 1286 (Orig. im Stiftsarchiv, 2, ?) für Abt Witmar und die Stiftspriester zu Wilten, überall in der Diözese predigen und beichthören zu dürfen, erwähnt. Die folgenden 6 Seiten, durchwegs von der gleichen Hand wie die erste geschrieben, enthalten die eigentliche Ehaft-Oeffnung, eine Aufzählung der Rechte des Stiftes gegenüber der Stadt. Die einzelnen Punkte bringen die in den verschiedenen Verträgen getroffenen Bestimmungen in einem der ursvrünalichen in der Urkunde gebrauchten Form oft sehr ähnlichem Wortlaut. An erster Stelle werden alle iene Rechte, welche dem Stifte von Herzog Verchtold I I I . von Andecks-Meran, Markarafen von Istrien. gelegentlich der Uebersetzung des Marktes Innsbruck auf das reckte Innufer im Jahre 1180 zugesichert wurden, aufgezählt. Dies wird durch die mehrmals angeführte Beifügung „ut pawt in M v i Ißgio mai-okioniZ", d. h. wie es in dem Privilegium des Markgrafen klar zu lesen ist, bewiesen. Von der genannten Urkunde von 1180, der ältesten Innsbrucker Urkunde, ist das Original leider nicht mehr vorhanden. Eine im Stiftsarchiv verwahrte, um das Jahr 1400 notariell beglaubigte Abschrift in deutscher Uebersekuna, hat Jos. Rögael in seiner Arbeit „Ueber die Ecktheit zweier Urkunden des Stiftes Wilten" 1808 im 4. Band des ..Sammlers für Geschichte und Statistik von Tirol" veröffentlicht. Der Pfarrer Jakob Muttinaer von Thaur hat in Gegenwart des Innsbrucker Pfarrers Bartholomäus 4. den man nach dieser Stelle irrtümlich für das Jahr 1180 ansetzte, diese Abschrift als Notar beglaubigt. Einzelne Sätze der Ehaft-Oeffnuna zeiaen nun gerade zu den entsprechenden Stellen dieser deutschen Uebersetzunq eine so auffällige Aehnlickkeit. daß an eine enae Beziehung zwischen beiden gedacht werden kann, z. V. daß etwa der deutsche Urkundentext, der übriaens schon älter sein kann, bereits dem Verfasser der Oesfnuna vorlag. Zum Beweis hiefür nur zwei Proben: I n der Urkunde heißt es: „daz daz vorgenant gotzhaus alle jar vmb sand Morteinstaa am march von dem zolle dez Marktes sol enphahen" und in der Oeffnunq: „daz daz gotzhaws ze Wyltein alle iar iärleick vmb sand Mertens tag ain mark aelts von dem zolle des Markts sol einnemen vnd emvhaben" oder in der Urkunde: „auch ir chainer auz dem markt anderswa malen wan pen i n " und in der Oeffnung: „auch irer chainer auz dem markt anderswa nit malen wan pen des gotzhaws MÜleN." (Fortsetzung folgt.)

^ Köniss Heinrich gab im Jahre 1310 dem Stifte Wilten ein eigenes Privileg, daß keine Kapellen und Spitäler in den dem Stifte untergebenen Pfarreien ohne Bewilligung des Abtes errichtet werden dürfen.

3> Siehe K. S<5adelbaul.r „Der selige Abt Wernher von Wilten". Parrbllltt 1932, Nr. 7. 4) Siehe irie vor „Die ältesten Pfarrvikare von St. Jakob", 1930. Nr. 8.


Amtsblatt Nr. 11.

Ein Beispiel von Winterhilfe aus öem Jahre 1545 Dr. K a r l

Schadelbauer

Die Fürsorge für Arme und Kranke hing einst zum guten Teil von der Wohltätigkeit besitzender Privatpersonen ab, die zumeist ihres Seelenheiles wegen bei einer Kirche oder einem Spitale Stiftungen machten, deren Durchführung dann der Kirche oder dem Spitale überlassen wurde. Eine solche Stiftung beurkundete am Lichtmetztage des Jahres 1343 der reiche Innsbrucker Bürger Ott der Tallucher, der allein oder mit seinem Bruder Fridreich in einer ganzen Reihe von Urkunden des Stadtarchives seit dem Jahre 1322 aufscheint. Drei gleichlautende Urkunden besiegelt mit des Stifters Siegel, das einen Halbmond mit einem Kreuz an der Konvexseite zeigt, und dem der Stadt Innsbruck, künden noch heute von dem letzten Willen dieses Wohltäters, der offenbar durch das Ableben seines Bruders nachdrücklichst auf die Begrenztheit seines eigenen Daseins aufmerksam wurde, wenn ihm auch noch einige Jahre zu leben vergönnt war. Der Stiftbrief hat nun folgenden Inhalt. Eingangs wird erzählt, daß Fridreich der Tallucher und seine Frau Agnes zwei Güter in der Pfarre Matrei erworben hatten, die nach Fridreichs Tod der Bruder Ott von den Erben ankaufte. Diese Güter schenkte er nun zu einer Zeit, da er es „wol getun mochte und mit aller der chraft, als ein lestez totgefchaefte haben sol", dem Hl.-Geist-Spital zu Innsbruck. Der Spitalmeister sollte alle Rechte über die Güter haben. Vom jährlich eingehenden Zins von 32 Pfund hatte er nun jeweils zu Ostern ein „melchez rint" um 10 Pfund und Weizen um 4 Pfund anzukaufen, damit den Siechen dadurch „mit mus oder mit waitzpreifen" (— mit Mus oder Weizenbrei) die Kost verbessert würde. Zu den vier MarienFeiertagen, wahrscheinlich Verkündigung, Himmelfahrt, Geburt und Empfängnis, war den Siechen um je ein Pfund Fleisch und Wein zur Aufbesserung der Kost zu geben. Nach des Stifters Ableben sollte der Spitalmeister an dessen Iahrtag um 5 Pfund Käs und Brot oder Fleisch und Brot an „Hausarme" außerhalb des Spitales austeilen. Weiters waren jährlich 6 Pfund an „arme? chindelpetterin, sie ligen in dem Spital oder in der Stat" gleichmäßig zu vergeben; jede sollte zwei Zwanziger erhalten. Wenn nicht genügend arme Kindbetterinnen zu erfahren waren, wurdtz der Rest ebenfalls an Hausarme verschenkt. Und nun folgt die W i n t e r h i l f e ! Jährlich am St. Gallentao, also am 16. Oktober, sollten die Sondersiechen zu Innsbruck, das waren jene Aermsten, meist Bettelleute, die einer ekelerregenden Krankheit wegen in einem „besonderen" Siechenhaus zu St. Niko laus untergebracht waren, 2 Pfund erhalten, um sich damit für den Winter notwendige Sachen anschaffen zu können. Diese Bestimmung lautet wörtlich: „Er (der Spitalmeiste-r) sol auch jaerichlich an fand Gallen tag den fundersiechen hie ze Inspruk zwai phunt Perner geben von dem vorgeschriben gelt, daz sie darumb gegen dem Winter in ir Haus chauffen, wes in not sei." Am Iahrtag des Stifters bekam weiters der Pfarrer von Innsbruck ein Pfund, wofür er in der Messe und von der Kanzel des Stifters, seiner Eltern, Geschwister und Vorfahren gedenken sollte. Außer den 32 Pfund ging von den Gütern noch ein weiteres Geschenk, „Weisat" genannt, ein. Dieses sollte der Spitalmeister für feine Mühe einnehmen und nur ein Pfund davon alljährlich am Iahrtag des Stifters dem Spitalkaplan abgeben. Schließlich er-

mahnt der Stifter noch alle künftigen Spitalmeister diese seine Verfügungen bei ihrer Verantwortung vor Gott einzuhalten. Seine Frau, feine Kinder und Enkel mögen sie bewahren und bei ihrer Erfüllung dabei fein. Vor allem aber sollten die Zwölf des Rates von Innsbruck Sorge tragen, daß nichts davon abkomme, da sie ja sicher, genau wie jeder andere, gerne sehen, daß letzte Willen ewig und ganz vollführt werden. Und sollte am Ende gar das Spital eingehen, dann möge der Kirchmair von St. Jakob weiterhin die Stiftung besorgen und jene IN Pfund für das Rind und die 4 für Weizen sollten jährlich an die St.-Iakobs-Kirche fallen nach der Bürger und des Kirchmairs Rat.

Bericht über öen Ranöeskriegsopfertag s?57 Die Magistratsdirektion der Landeshauptstadt Innsbruck erlaubt sich, anschließend für den L a n d e s k r i e g s o p f e r t a g 1937 Abrechnung und Ergebnis über die Sammelaktion der Stadt Innsbruck vorzulegen. ^) E i n n a h m e n : 1. Straßen- und Haussammlung 2. Enthebungskarten

8 2333.77 8 7300.— 8 9633.77

L) A u s g a b e n : Kosten für Schreibwaren und diverse 3 72.02 Ergebnis zugunsten d. Kriegsovfertages 3 9561.75 Das Sammelergebnis des Kriegsopfertages 1937 hat somit den gegenüber früheren Jahren schon außerordentlich günstigen Erfolg des Jahres 1936 um rund 3 1500.— übertroffen und damit im Vergleiche zum Jahre 1935 eine Steigerung um 8 4500.— gebracht. Wie im Vorjahre wurde besondere Aufmerksamkeit innerhalb der gesamten Sammelaktion den Enthebungskarten gewidmet und das erstemal versuchsweise Abzeichen gleich beigelegt. Diese Art der Werbung hat sich, wie das Ergebnis zeigt, sehr bewährt. Wenn man auch den Sammlungen in den Straßen und Häusern, wegen der Sammelmüdigkeit der Bevölkerung, etwas skeptisch gegenüberstand, so hat wider Erwarten das Ergebnis überrascht. Dies ist wohl hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß die für Sammlungszwecke in den Dienst gestellte Jugend Innsbrucks über den Weg der Schuldirektionen straff organisiert war, klassenweise erfaßt wurde und durch namentliche Feststellung der einzelnen Schüler eine genaue Kontrolle von den einzelnen Lehrpersonen ausgeübt werden konnte. Zur Sammlung wurden 200 Jugendliche verschiedener Lehranstalten herangezogen. (Die Sammlerliste mit den einzelnen Teilergebnissen wurde dem Landesinvalidenamte übergeben.) Warum Kirchensammlungen nicht mehr durchgeführt wurden, hat seinen Grund darin, daß das Ergebnis immer ein unbedeutendes war, für die einzelnen Kirchen jedoch im Hinblick auf die sonstige Sammlungstätigkeit eine Mehrbelastung bedeutete usw. Hofgartenkonzerte konnten mit Rücksicht auf die Unsicherheit der Witterung und der vorgeschrittenen Jahreszeit nicht in das Programm aufgenommen werden.


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Mitteilungen öes Künstlerbunöes Der Landesausschutz der bildenden Künstler Tirols teilt folgendes mit: Nach dem feierlichen ersten Spatenstich, den Herr Bundeskanzler vorgenommen hat, hat die Werbung für den Künstlerhausfonds erst richtig eingesetzt. Angesichts der vielen Sammlungen für wohltätige Zwecke ist der bisherige Erfolg Zufriedenstellend. Am 21. Oktober ist die Kommissionierung durch die städtische Baubehörde erfolgt, wobei sich gegen das Projekt keine Einwände ergaben. Da nunmehr auch die Zustimmung des Finanzministeriums herabgelangt ist, besteht für die Ausführung des Künstlerhausbaues kein anderes Hindernis mehr als noch das Fehlen der restlichen Geldsumme. Es ist jedoch Zu hoffen, daß der Kunstsinn der Bevölkerung Tirols auch dieses Hindernis beseitigen wird. I m vergangenen Jahre hat die Tiroler Künstlerschaft mit ihrem Feste den Fasching abgeschlossen, in diesem

Jahre wird sie ihn eröffnen und das K ü n s t I e r f e st am 15. Jänner (einem Samstag) abhalten. Neu ist, daß sich diesmal auch die Architektenschaft beteiligt. Die umfangreichen Vorarbeiten haben bereits begonnen. Bei der Verteilung der grotzen Staatspreise für bildende Kunst, die Heuer für Graphik und Kleinplastik verliehen wurden, erhielt der junge Innsbrucker Sepp Kö I d l i n g er eine belobende Anerkennung. Kölblinger hat seine Ausbildung an der Akademie in München genossen und ist auch außerhalb Tirols durch eine Reihe von Arbeiten bestens bekannt geworden. Professor M a x E st e r l e hat alle mit der Vertretung der bildenden Künstler Tirols zusammenhängenden Ehrenämter aus Gesundheitsrücksichten zurückgelegt. Die Neuwahl seines Nachfolgers wird demnächst stattfinden.

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Vie Ausstellung ^Launiges

im Hochhaus

Durch die uns heute zur Verfügung stehenden künstlichen Lichtquellen find wir sozusagen in der Lage, die Nacht zum Tage zu machen, doch fehlt es leider noch vielfach an der qualitativ richtigen Anwendung des Lichtes. Insbesondere in den Haushaltungen und in Vetriebswerkstätten werden hinsichtlich der Beleuchtung sehr viele Fehler gemacht, weshalb sich das Elektrizitätswerk Innsbruck auch Heuer wieder entschlossen hat, im Rahmen der von der Innsbrucker Elektrogemeinschaft veranstalteten Werbung „14 Tage Lichtkultur" in Vorträgen mit praktischen Vorführungen aufklärend zu wirken. Daß es hiebei gelungen ist, die Vorträge mit interessanten Experimenten zu beleben, ist der freundlichen Mitwirkung des Technischen Museums in Wien zu danken. Die im Vortragssaale des T ^ I im Hochhause untergebrachte Ausstellung „Launiges Licht" gewährte dem Besucher einen Einblick in das Wesen des Lichtes und seinen Zusammenhang mit dem Sehen. Bekanntlich hielt man früher das Licht für einen unwägbaren Stoff, heute aber neigt man der Ansicht zu, daß Licht eine elektromagnetische Schwingung ist, die sich im Räume mit ungeheurer Geschwindigkeit fortpflanzt und dabei Träger von Energie ist. Je nach der Wellenlänge haben die elektromagnetischen Schwingungen verschiedene Wirkungen. Nur Schwingungen mit einer Wellenlänge von 00004 bis 0'0008 mm empfinden wir als Licht und selbst in diesem kleinen Bereiche entsprechen den verschiedenen Wellenlängen ganz verschiedene Farbenempfindungen. Es wurde gezeigt, datz sich das weiße Licht mittels eines Glasprismas in seine sieben Grundfarben zerlegen läßt und daß sich an beiden Seiten des sichtbaren Bereiches noch eine Strahlung anschließt, die zwar als Licht angesprochen werden kann, vom menschlichen Auge aber nicht als Licht empfunden wird. Gegen die langwellige Seite hin ist es die Infrarotstrahlung, welche beispielsweise

eine Hartgummiplatte zu durchdringen vermag und durch eine infrarotempfindliche Selenzelle nachweisbar ist. Gegen die kurzwellige Seite hin ist es die Ultraviolettstrahlung, die verschiedene Mineralien und Flüssigkeiten zum Fluoreszieren (Leuchten) bringt. Es gibt nämlich Stoffe — es sind Metallsulfidkristalle —, die im festen oder flüssigen Zustande unter Einwirkung von fichtbarem oder unsichtbarem Licht (Ultraviolettstrahlung) zur Lichtaussendung angeregt werden. Mit derartigen Substanzen — man nennt sie Phosnbore — hofft man, den bisher noch unausgenützten Teil der Ultraviolettstrahlung unserer Lichtquellen für die Lichterzeugung nutzbar zu machen. Die Brechungs-, Beugungs- und Reflexionserscheinungen des Lichtes wurden an Hand von mehreren Versuchen erläutert. So wurde beispielsweise der Japanische Spiegel, der Tanagra-Effekt, gezeigt und der Hof um Sonne und Mond künstlich nachgeahmt. Auch die angeblich entdeckten „unsichtbarmachenden Strahlen" wurden vorgeführt, wobei sich die Besucher schließlich überzeugen konnten, daß es sich hiebei lediglich um einen originellen Veleuchtungstrick handelt. Als besonders interessante Neuerung gab es das sogenannte polarisierte Licht zu sehen, das die Lösung des Vlendproblems für Kraftfahrzeug-Scheinwerfer zu werden verspricht. Das Licht schwingt bekanntlich senkrecht zur Fortpflanzungsrichtung nach allen Richtungen. Es gibt nun Substanzen (in neuerer Zeit wurde im Herapatit ein sehr wirksames Polarisationsmittel gefunden), die die Fähigkeit besitzen, nur Licht einer einzigen Schwingungsebene durchzulassen. Wird nun vor einem solchen Polarisator noch ein zweiter Polarisator angebracht, dessen Polarisationsebene senkrecht zu der des ersten steht, so kann unter Umständen das Licht völlig zur Auslöschung gebracht werden. An mehreren praktischen Versuchen wurde nachgewiesen, daß Glühlampen von 40 Watt aufwärts weitaus wirtschaftlicher arbeiten, als die Lampen zu 15 und 25 Watt, da naturgemäß der aus Wolfram bestehende Glüh-


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Amtsblatt Nr. 11. draht bei den kleinen Lampen äußerst dünn sein muh und daher spezifisch nicht so stark belastet, d. h. nicht auf so hohe Temperatur gebracht werden darf, um noch eine ausreichende Lebensdauer der Lampe zu erreichen. Schließlich wurde noch ein Apparat vorgeführt, der es jedem Besucher ermöglicht, festzustellen, welche Beleuchtungsstärke beispielsweise zum Lesen erforderlich ist, um das Auge vor Uebermüdung und Ueberanstrengung zu schützen. Das Auge hat ja eine bestimmte Seharbe^t zu leisten und da ist es nur selbstverständlich, daß man ihm diese Arbeit durch eine richtige und zweckentsprechende Beleuchtung erleichtern soll. Eine zweckentsprechende Be-

leuchtung soll aber nicht nur genügend stark, sondern sie soll vor allem blendungsfrei sein und die richtige Schattigkeit aufweisen. Das Licht — wenn es richtig angewendet wird — übt einen gewaltigen Einfluß auf den Menschen aus, auf sein körperliches Wohlbefinden und seine Stimmung. Es ist eines der hervorragendsten Mittel zur Gestaltung gesunder und schöner Arbeitsplätze für den schaffenden Menschen. Diese Erkenntnis in weitere Kreise zu tragen, sozusagen das Veleuchtungsgewissen der Allgemeinheit zu wecken, war Sinn und Zweck der Veranstaltung. Denn: Licht ist Leben, Licht ist Kultur!

Verzeichnis öer sprengelfremöen Kinöer an sen slawischen Volks- unö Hauplschulen uns an öer Hilfsschule im Schuljahre Ort

Knaben

Volksschule 1 2

MUHlau . . . Amras . . . . Arzl Hotting.... Vols . . . . . N u m u. N e u r u m Mutters . . . patsch . . . .

Igls Inzing . . . . Matrei . . . . Iirl Natters . . . Sleinach . . . Kematen . . . Neith b. Eeefeld Vili Wattens . . . Scharnitz . . . Seef<,ld . . . . Aldrans . . . S t . Iodok. . . Gries a . V r . . . Silz Schonberg . . Sistrans . . . Äx<ims . . . . Grinzens . . . Vaumkirchen . Kolfaß . . , . Fritzens . . . Katting....

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Hauptsch.

4

Hilfsschule 4

5

51 50 22 22 17 14 10 9 8 9 11

Volksschule

Mädchen I

20 21

2

Hauptsch. 3

4

3 2 I

II

. . . .

Zunahme:

3

4

5

Summe 6

2 1 1 1 1 l 1 l 1 1 1 1 1 1 I

.

Vergleich mit dem Schuljahr 1936/3?

2

71 5, 33 29 25 21 18 18 17 '6 13 13 12 12 7 6 6 6 4 4 3 3 2 2

Motz . . . . . Imft Inzingerberg Lans Stams . . . Telfs. . . Unterpcrfuß . Weerberg. .

Hilfsschule

263

10 1820

45 47 56 43

242

10 17

37 54 50 20

3 4 3

5 5! ? N 6 2 4125 25>I6

410

113

26 21 17 19

355

34

21

Anmerkung: ^ ' ^ 5. Stufe der Abschlußklasse

147

^ 6. Stufe der Abschlußklasse

55


12

.Amtsblatt Nr. 11

Tapeziererzubehör sowie mit Weißwaren, 10. 4. 1924,. Klassenstanö unö Fchülerzahl an öen staötischen sonstigem ZI. 6555. — Gasser Kreszenz, Stadttheater, Gast- und Schanklit. b, e, 6 und l § 16 GO.. 10. 11. 1914. Zl. 37.673. — schulen im Schuljahr 1P5775S im Vergleich mit gewerbe. Hagleitner Josef, Reichenauer Straße 44, Planung und Aufteilung von Anlagen zur Erzeugung und Verwertung künstlicher Kälte, öem Schuljahr 3. 1. 1935. Zl. 16.101/34. — Hoge Josef. Leopoldftraße 57. Pa-

I. Hauptschulen Schuljahr

Gesamtzahl der Schüler

Gesamtzahl der Klaffen

Klassendurchschnitt

1730 1659

42 43

41 39

1936/37 1937/38

den

453 489

Abnahme Zunahme

36 Größte Schülerzahl einer Klasse: 52 Kleinste Schülergahl einer Klasse: 31

pier-, Kurz- und Galanteriewaren- und Rauchrequisitenhandlung. 13. 6. 1933. Zl. 7590. — Kaldinazzi Josef. Liebeneggstraße 2. Kalligraphische Herstellung von Reklameplakaten, 17. 1. 1930, Zl. 370. — Keßler Franz, Innrain 54, Tischlergewerbe, 8. 3. 1935, Zl. 2895. — Fa. Köllensperger, Eisen-, Industrie- u. Handels-A.-G., Kirschentalgasse 10. Autolohnfuhrgewerbe. 20. 1. 1926. ZI. 920. — Kornmehl Pinkas. Mariahilf 8. Handel mit Bett-. Weiß- und Wirkwaren, Witwenbetrieb: Käthe Kornmehl, nun oerehl. Binder. — Kralinger Aloisia, Gabelsbergerstraße 37, Agenturgewerbe, 26. 9. 1932. Zl. 12.805. — Maier Ignaz. Mufeumstratze 21. Großhandel mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren, 26. 8. 1921, ZI. 17.311. — Marbacher Josef, Innsbruck. Platzdienstgewerbe. 28. 11. 1908. Zl. 61.326. — Martinstetter Alois. Bürgerstratze 6. Masseurgewerbe, 30. 1. 1930. ZI. 1253. — Muigg Karl. Goethestraße 17. Holzbildhauergewerbe. 20. 1. 1923. Zl. 21.179. — Muigg Karl, Goethestraße 17. Parkettenputzerei. 8. 10. 1928. Zl. 18.569.

I I . Volksschulen Schuljahr

Gesamtzahl der Schüler

Gesamtzahl der Klassen

Klassendurchschnitt

1936/37 1937/38

2657 2506

63 62

42 40

535 473

151

1

2

62

Abnahme Zunahme

Z ^ M ^ «Aten Klaffen

Arbeitslosenstanö im Htaötgebiete Innsbruck am 57. Oktober 1557 Frauen 904 Zusammen: 2554 Frauen 708

I I I . Hilfsschule Schuljahr

Gesamtzahl der Schüler

1936/37 1937/38

Gesamtzahl der Klassen

0.6 IV

1936/37 1937/38

Abnahme:

Gesamtübersicht

4477 Kinder 4258 Kinder

Zusammen: 2021

ZA?nden ^ H n KlMen

18 18.6

Abnahme Zunahme

Männer 1313

Hievon sind unterstützt:

Klassendurchschnitt

90 93

Männer 1650

Insgesamt vorgemerkt sind:

110 Klassen 110 Klassen

219 Kinder

ewerbe Nachweis der i m Monat Oktober 1937 durchgeführten Gewerbelöschungen Ainhirn Jofefine, Haspingerftraße 2 / I I . , Maschinstrickergeirerbe, 30. 4. 1932. ZI. 5873. — Auer Andreas. Leopoldstraße 32, Bürstenbinder- und Pinselmachergewerbe, 6. 3. 1920. ZI. 4616. — Fischer Johann, Andreas-Hofer-Straße 25, Fleischhauer- und Selchergewerbe. 17. 7. 1908, Zl. 29.611. — Fohringer Karl, Meraner Straße 5, Handel mit Teppichen, Vorhängen, Möbelstoffen und

len verteilen sich auf die Die 2554 arbeitslos gemeldeten Personen Männer Frauen Zusam. einzelnen Berussklassen wie folgt: 8 2 6 1. Land- und Forstwirtschaft (Gärtnerei)> 2. Bergbau und Salinenwesen 3 19 16 3. Stein-. Ton-, Glasindustrie 555 1 554 4. Baugewerbe und dessen Nebenberufe 5. Wasserkraft- und Elektrizitäts-W. 157 157 6. Metallindustrie 60 60 7. Holzindustrie, Tapezierergewerbe 6 . 6 8. Leder- und Häuteindustrie 83 68 15 9. Textilindustrie 88 36 52 10. Bekleidungsindustrie 7 7 11. Papierindustrie 31 6 25 12. Graphische Industrie 1 1 13. Chemische Industrie 2 120 118 14. Nahrungs- und Genußmittelindustrie 449 613 164 15. Hotel-, Gast- und Schankgewerbe 88 165 77 16. Handel 115 5 110 17. Transport und Verkehr 6 6 18. Bank- und Versicherungswesen 54 21 33 19. Körperpflege und Reinigungswesen 18 11 7 20. Heilkunde und Gesundheitswesen 21. Lehr-, Vildungs-, Kunst- und Unter7 31 24 haltungsberufe 22. Rechtsberatungsberufe (Advokaten, 3 3 Notare usw.) 2 2 23. Oeffentlicher Dienst 22 22 24. Haushaltungsberufe 25. I n verschiedenen Industriezweigen 214 176 390 vorkommende Berufe Summe: 1650

904

2554

I m Vergleich zum Stande der Arbeitslosen am 30. September 1937 ergibt sich eine Zunahme um 228 Personen.

ftie ^lie


13

N«t«bl»ttNr.11. — Neumann Moritz, Anichstratze 44, Kommissionswarenhandel, 8. 8. 1922. ZI. 12.999. — Neumann Moritz. Anichstraße 44. Agenturgewerbe. 8. 8. 1922. Zl. 12.998. — Nürnberger Steffi. Maximilianstraße 21. Modistengewerbe, 8. 2. 1921. Zl. 3221. — Obermaier Ludwig. Maria-Theresien-Straße 31, Photcgraphengewerbe, 22. 6. 1911. I I . 12.450. — Perlowski Wilhelm. Rudolf-GreinzStraße 3. Ofensetzergewerbe. 7. 8. 1931. ZI. 13.986. — P eifhofer Alois, Kirfchentalgasse 5. Schuhmachergewerbe. 22. 1. 1929, ZI. 737. — Prantner Andreas, Maximilianstraße 21, Gemischtirarenhandel, 23. 7.1914. Zl. 25.093. Praxmarer Anna. Sonnenburgstr. 9, Eemischtwarenhandel, 21. 10. 1931. Zl. 18.485. — Reinstaller Julie, Maximilianstraße 21, allgem. Handelsgewerbe, 28.4.1913, Zl. 13.180. — Rück Hildegard, Konradstr. 2, Reklamebüro. 13.7.1936, Zl. 11.734. — Santner Regina, Leopoldstraße 30, Handel mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren mit Ausschluß der im § 38, Abs. 5, GO. aufgeführten Artikel, 20. 10. 1928, Zl. 19.419. — Schuler Josef. Innrain 4, Fleischhauergewerbe, 18. 1. 1896. Zl. 1291. — Soratroi Ernst. Zollerstraße 5, Schlossergewerbe, 23. 3. 1905. Zl. 2830. — Stangl August. Lutterottistraße 5. Agenturgewerbe, 5. 9. 1935. ZI. 10.308. — Teufl Alois. Innstraße 22. Gast- und Schankgewerbe gem. § 16, lit. b, e, 6, t und ß, GO., 31. 10. 1900, Zl. 25.154. — Tschon Karl. Mentlgasse 18, Fleischhauergewerbe, 18. 3. 1899, ZI. 2632, Vezirkshauptmannschaft Innsbruck. — Tsckurtschenthaler Romeo, Bismarckplatz 1, Verwaltung von Gebäuden. 21. 10. 1936. Zl. 12—2145/8. Landeshauptmannschaft für Tirol. — Ullrich Gustav, Sportplatz Wilten-West, Gastgewerbekonzession gem. § 16. lit. b, e, 6. k., GO. (Büfett). 7. 5. 1932, Zl. 1029. — Wagner'sche Universitäts-Buchdruckerei R. Kiesel, Erlerstraße 7, Großhandel mit Papier. 17. 7. 1919. Zl. 17.823. — Weiß Ludovica, Defreggerstraße 12, Handel mit Parfümerie-, Photo-, Haushaltungsartikeln und Farbwaren. 14. 9. 1937, Zl. 12.353. — Wild Josef, Universitätsstraße 25, Anstreicher-, Lackierer- und Zimmermalergewerbe. 29. 10. 1907, Zl. 50.180.

Verzeichnis über die i m Monat Oktober 1937 ausgestellten Gewerbe» scheine, bzw. Konzessionsdekrete Anderka Max, Stadttheater-Büfett, Gast- und Schankgewerbe, gem. § 16, lit. b. e. 6 und t. GO., als Theaterbüfett. 27. 10. 1937. Zl. 13.897. — Bassetti Thomas. Riefengasse 4. Ziehharmonikastimmer. 30. 10. 1937. Zl. 14.679. — Binder Katharina, geb. Ernst, verw. Kornmehl, Mariahilf 8, Handel mit Bett-, Weiß- und Wirkwaren, 29. 10. 1937, Zl. 14.641. — Bruckner Walter. Leopoldstraße 37. Kleidermachergewerbe. 15. 10. 1937. Zl. 13.766. — Fischler Ludwig, Andreas-Hofer-Straße 25, Fleischhauer- und Selcherpewerbe. 19. 10. 1937. Zl. 1-13.980. — Fohringer Karl, Meraner Straße 5, Handel gem. § 1a. Abf. 1. Abfchn. ä) und d), Punkt 36. GO., jedoch mit Ausschluß aller Lebens- und Futtermittel, 8. 10. 1937. ZI. 13.419. — Fried Rupert, Pradler Baracke 8. Kürschnergewerbe. 14. 10. 1937. Zl. 13.765. — Giggenbacher Johann. Andreas-Hofer-Straße 39. Handel ohne Beschränkung auf bestimmte Waren. 19. 10. 1937. Zl. 14.068. — Hejl Angelika, geb. Benvenuti. Herzog-Friedrich-Straße 35, Handel mit Walzenspeiseapparaten, 28. 10. 1937, Zl. 14.603. — Hilpold Hans. Büraerstraße 24. gewerbsmäßige Verwaltung von Gebäuden, 5. 10. 1937. Zl. Ia.2353/2 der Landeshauptmannsckaft f. T. — Hoflacher Margarete, HerzogFriedrich-Straße 24. Kleidermachergewerbe. 1. 10. 1937. Zl. 13,037. — Holzmann Josef, städt. Schlachthof, Lohnschlächterei. 12. 10. 1937, Zl. 13.558. — Jesacher Josef, Czichnaeck, Konzession nach 8 15, Pkt. 4, GO. zum Betriebe des Platzdienstgewerbes. 5. 10. 1937, Zl. 13.199. — „Keoi". Erste kaufmännische Einkaufsvereinigung der Spezerei- und Kolonialwarenhändler, Innsbruck, reg. Gen. m. b. H., Handel ohne Beschränkung auf bestimmte Waren, 14. 10. 1937. Zl. 13.717. — Klausner Theresia. Amraser Straße 12, Kleidermachergewerbe. 23. 10. 1937. ZI. 14.361. — „Ignaz Maier" fosfene Handelsgesellschaft), Museumstraße 21, Handel gemäß 8 1». Abs. 1. Abschn. d). Pkt. 36. GO. einscbließlick Kolonial- und Spezereiwaren. 14. 10. 1937. ZI. 13.614. — Moser Robert. Müllerstraße 6, Handel mit Radiogeräten, Nähmasckinen und Fahrrädern sowie deren Bestandteilen, 15. 10. 1937, Zl. 13.904. — MüßioMng Sebastian. Ing.-Etzel-Straße 12. Handel mit Holz und Kohlen. 20. 10. 1937. Zl. 14.202. — Pedrazzo Karl Maximilianstraße 21, Handel ohne Beschränkung auf bestimmte

Waren, 27. 10. 1937, Zl. 14.516. — Rathgeber Johann. Maximilianstraße 17. Mechanikergewerbe. 4. 10. 1937. Zl. 13.158. — Riedmann Johann. Grillparzerstratze 8, Holzhandel, 5. 10. 1937, Zl. 13.235. — Schreckenfuchs Karl. Mentlgasse 18. Fleischhauerund Fleischselchergewerbe. 18. 10. 1937. Zl. 12.613. — Stockinger Franz, Maria-Theresien-Straße 46, Raseur-, Friseur- und Perückenmachergewerbe, 20. 10. 1937. Zl. 12.241. — Teufl Hildegard, I n n straße 22, Gast- und Schankgewerbe mit den Berechtigungen des § 16. lit. b), e). 6), t) und 3). GO. in der Betriebsform einer Restauration, 8. 10. 1937, ZI. 11.883. — Weiß Ludovico., geb. Themetzl. Defreggerstraße 12, Handel mit Photo- und Haushaltungsartikeln, Material- und Farbwaren, Parfümeriewaren, Toiletteartikeln, M i neralwässern, gebrannten geistigen Getränken, Likören und Medizinalweinen, 25. 10. 1937, Zl. 14.400.

Getverbestrafen im Monat Ottober 5557 Unbefugte Malerarbeiten: 10 8 (12 Stunden); unbefugtes Hausieren mit Blumen: 10 8 (12 Stunden); unbefugter Obsthandel: 30 8 (48 Stunden); unbefugte Frifeurarbeiten: 20 8 (24 Stunden); unbefugter Eierhandel: 30 8 (48 Stunden); Uebertretung der Veschauvorschriften: 10 8 (24 Stunden); unbefugte Pflasterungsarbeiten: 10 8 (12 Stunden): Uebertretung der Marktordnung: 5 8 (12 Stunden): unbefugte Tischlerarbeiten: 30 8 (48 Stunden); Uebertretung der Milchvorschriften: 5 8 (12 Stunden): dtto 5 8 (12 Stunden): dtto 5 8 (12 Stunden): dtto 5 8 (12 Stunden); dtto 10 8 (12 Stunden): dtto 10 8 (12 Stunden); dtto 8 8 (12 Stunden); dtto 8 8 (12 Stunden); § 14 GO., unbefugte Tischlerarbeiten: 50 8 (5 Tage); § 59c GO., unbefugte Handelsagentur: 50 8 (3 Tage); § 9 Iugendschutzgesetz, Nichtanfchlag der Bestimmungen in den Gastlokalitäten: 20 8 (48 Stunden); dtto 20 8 (48 Stunden); § 59 GO., unbefugtes Aufsuchen von Bestellungen: 30 8 (2 Tage); § 20/2 d. Vaugewerbegesetzes, Fehlen einer äußeren Bezeichnung an der Baustelle: 10 8 (24 Stunden); § 11/4 GO., Verpachtung ohne behördliche Genehmigung: 10 8 (12 Stunden); § 13b GO., unbefugte Ausübung des Agenturgewerbes: 50 8 (5 Tage); § 13b GO., unbefugte Ausübung des Gewerbes der Buchrevision: 150 8 (3 Tage).

Verzeichnis öer Gewerbeveränöerungen im Monat Ottober 235. A l l g e m e i n e s L e b e n s m i t t e l m a g a z i n in Innsbruck, reg. Gen. m. b. H., Verlegung des Standortes der in der Claudiastraße 4 errichteten Vetriebsstätte (Abgabestelle) des in der Feldgasse 1 betriebenen Gemischtwarenhandelsgewerbes in die Albrecht-Dürer-Straße Nr. 1. 236. A u c k e n t h a l e r Johanna, Ernst, Hilda, Marie und Konrad, Verpachtung des radizierten Gast- und Echankgewerbes in der Defreggerstraße 13 an Johanna Auckenthaler nach Abzug der bisherigen Pächterin Johanna Zimmermann. 237. V o g y a n s k y Julius u. Co., Verlegung des Standortes der Zweigniederlassung des in Wien, VI., Schmalzhofgasse 8, betriebenen Handels mit Uhren, Gold- und Silberwaren von der Adamgasse 8 in die Müllerstratze 33. 238. C a m m e r l a n d e r Hans und Ottilie, Verpachtung des radizierten Gast- und Schankgewerbes auf dem Anwesen HerzogFriedrich-Straße 6—Kiebachgasse 1 an Frau Magdalena Fuger, geb. Tinhoff. 239. D r e h e r Adolf, Verlegung des Standortes des Gewerbebetriebes der Reinigungsanstalt als freies Gewerbe mit Ausschluß des Zimmerputzens und des Reinigens von Teppichen, von der Anichstraße 17 in die Blasius-Hueber-Straße 10. 240. F i s c h e r Ernst, Verlegung des Standortes des Handels mit allen im freien Verkehre gestatteten Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38. Abs. 5. GO., aufgeführten Artikel von der Schillerstraße 9 in die Kaiser-Franz-Iosef-Straße 4. 241. H a n l Karl, Verlegung des Standortes des Gewerbebetriebes der Erzeugung chirurgischer medizinischer Apparate von der Erlerstraße 6 in die Erlerstraße 13. 242. H ö l l t h a l er Karl, Verlegung des Standortes der Handelsagentur und des Kommissionswarenhandels von der Pfarrgasse 8 in die Egerdachstraße 6.


14 243. K a t h o l i s c h e r A r b e i t e r v e r e i n für Innsbruck und Umgebung, Bestellung des Herrn Hermann Nagele zum Geschäftsführer gem. § 55 GO. beim Betriebe der dem Verein verliehenen Konzession zum Betriebe des Gast- und Schankgewerbes mit den Berechtigungen des § 16 GO. lit. b), c), 6), l) und ß) im Standorte Innsbruck, Anichstratze 36, an Stelle der vom Pacht abgetretenen Frau Antonie Wegscheider. 244. K n o f l e r Hermann, Verlegung des Standortes der an Johann Hutterer fen. zwangsverpachteten Gewerbebefugnis zum Handel ohne Beschränkung auf bestimmte Waren von der Teilergasse 6 in die Maria-Theresien-Straße 25 lVrixdurchgang). 245. K o f i e r Katharine, Auflösung des Pachtverhältnisses mit Viktor Perugini hinsichtlich des Gast- und Tchankgewerbeb2triebes mit allen Berechtigungen des § 16 GO. im Standorte, Pradler Straße 79 „zum Lindenhof" und persönliche Ausübung dieses Gewerbes ab 1. November I. I . 246. K r a b a t h Josef, Errichtung einer zweiten Verkaufsstelle in der Iahnstraße 18 des im Standorte Defreggerstraße 8 betriebenen Gemischtwarenhandels. 247. L u k s c h Wilhelmine, Verlegung des Standortes des Frauenund Kinderkleidermachergewerbes von der Mozartstraße 18 in die Erzherzog-Eugen-Straße 21. 248. L u s chi Jakob, Verlegung des Standortes des Handels mit allen im freien Verkehr gestatteten Waren, jedoch mit Ausschluß der im § 38, Abs. 5, GO., aufgeführten Artikel von der Salurner Straße 11 in die Pradler Straße 48. 249. N i ß l Robert, Verpachtung der Konzession zum Betriebe des Gast- und Schankgewerbes mit allen Berechtigungen des § 16 GO. im Standorte Anichstratze 2 (Cafs und Restaurant Maximilian) an Fr. Dr. Friederike Nißl. 250. P a p e Rudolf. Bestellung der Gattin Rosa, geb. Heiß, zur Stellvertreterin (Geschäftsführerin) beim Betriebe des Friseurgewerbes im Standorte Heiliggeiststraße 12. 251. S i k o r s k y Anton, Verlegung des Standortes des Messerschmiede- und Scharfschleifergewerbes von der Bürgerstraße 13 in die Riesengasse 6. 252. S t e n e c k Elise, Verlegung der Standortes des Gewerbebetriebes des Agenturgewerbes von der Graßmanrstraße 10 in die Anichstratze 44/?. 253. U l c Franz. Bestellung des Herrn Josef Mahlknecht zum Pächter des radizierten Gast- und Schankaewerbes in der Kaiserjägerstraße 2 und Löschung des bisherigen Pachtverhältnisses mit Frau Philomena Mahlknecht. 254. U l l r i c h Gustav, Zurücknahme der verliehenen Konzession zum Ausschänke von Bier und Branntwein, zur Verabreichung von heißen Würstchen, Milch, Kakao, Tee, Schokolade, anderen warmen Getränken und von Erfrischungen gem. § 16 GO., lit. b). c), 6) und t) als Vüfettbetrieb, beschränkt auf die Dauer des täglichen Tportbetriebes am Sportplatz Wilten-West und Löschung im Gewerberegister. 255. W a l l i Alfred. Errichtung einer zweiten BetriebZstätte des im Standorte Wilhelm-Greil-Straße 18 betriebenen Garagierungsgewerbes am Innrain (Prügelbau).

Zusammenlegung öes Gewerbes öer Galvaniseure mit öem Gewerbe öer Metallunö Stahlschleifer I m nachstehenden wird die im BGVl. unter Nr. 362 vom Jahre 1937 kundgemachte Verordnung des Vundesministers für Handel und Verkehr über die Zusammenlegung des Gewerbes der Galvaniseure mit dem Gewerbe der Metall- und Stahlschleifer vollinhaltlich verlautbart: „Auf Grund der §§ 1^, Abs. 3, und 1i>, Abs. 3. der Gewerbeordnung wird verordnet: § 1. Das im Punkt 25 des § 1<i der Gewerbeordnung aufgezählte Gewerbe der Galvaniseure wird seiner Eigenschaft als eines gebundenen Gewerbes entkleidet. § 2. Das bisher im Punkt 25 des § 1a der Gewerbeordnung aufgezählte Gewerbe der Galvaniseure wird mit dem im § 1^, Abf. 2, Punkt 7, aufgezählten Gewerbe der

.AmtsblattNr.11 Metall- und Stahlschleifer zu einem handwerksmäßigen Gewerbe der Metall- und Stahlschleifer und Galvaniseure vereinigt. § 3. Die bisher im Punkt 7 des § Id, Abs. 2, der Gewerbeordnung aufgezählten Gewerbe der Sporer, Nadler und Webekammacher werden als in einem eigenen Punkte 7li aufgezählt behandelt. Übergangsbestimmungen § 4. (1) Metall- und Stahlschleifer, die schon vor Beginn der Wirksamkeit dieser Verordnung ihre Gewerbeberechtigung erlangt, das Recht zur Lehrlingshaltung in diesem Gewerbe besessen und nachweisbar selbst galvanisiert haben, brauchen bei der Anmeldung des gemäß § 2 vereinigten Gewerbes nicht die Ablegung der Meisterprüfung nächzuweisen, wenn sie das Gewerbe i n n e r h a l b vonßMonatennachInkrafttretendieser V e r o r d n u n g anmelden. (2) Die Bestimmungen des ersten Absatzes gelten sinngemäß auch für Galvaniseure, die ihre Gewerbeberechtigung vor dem 1. März 1934 erlangt und sich schon vor diesem Zeitpunkte mit dem Schleifen als Vorarbeit befaßt haben. (3) Gewerbetreibenden, die von den Begünstigungen ^er Absätze 1 und 2 Gebrauch machen und im Zeitpunkte des Inkrafttretens dieser Verordnung das Recht zur Lehrlingshaltung besitzen, behalten dieses Recht auch hinsichtlich des gemäß § 2 vereinigten Gewerbes.

Gehwege-Reinigung An der Amtstafel des Rathauses ist folgende Kundmachung betreffend die Reinigung der Gehwege angeschlagen: Die Stadtgemeinde übernimmt auch für den Winter 1937/38, und zwar vom Tage der Anmeldung durch den Hausbesitzer (Verwalter), bis 1. Juni 1938 die Reinigung der Bürgersteige vom Schnee einschließlich Eandbestreuung. Die Gebühr hiefür beträgt im geschlossenen Wohngebiete 50 Groschen, im offenen Wohngebiete für bloße Schneepflugreinigung und Sandbestreuung 25 Grofchen pro Quadratmeter. Die Hausbesitzer, welche trotzdem die Schneereinigung selbst durchführen, werden zur genauen Einhaltung der bezüglichen Magistratsverordnungen vom 31. Dezember 1899 u. vom 21. März 1904 verhalten. Zufolge Gemeinderatsbeschluß vom 8. November 1932 wird verfügt, daß die Gehwege im Anschluß an die erfolgte Schneereinigung mit Sand zu bestreuen sind. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafen von 8 2.— bis 8 100.— geahndet und wird die Reinigung, bzw. Vesandung auf Kosten der Säumigen von Amts wegen veranlaßt. Anmeldungen haben bis 1. Dezember 1937 schriftlich beim Stadtbauamte, Rathaus, 3. Stock, Zimmer Nr. 83, zu erfolgen. Alles Nähere ist in der an der Amtstafel angeschlagenen ausführlichen Kundmachung, welche für Interessenten auch im Stadtbauamte, Zimmer Nr. 83, unentgeltlich erhältlich ist, enthalten. Innsbruck, im November 1937. Der Bürgermeister:'

Franz F i f c h e r e . h.


15

Amtsblatt Nr.11.

Monatsbericht über öen ßremöenverkehr

Zahl der gemeldeten Fremden und der Uebernachtungen ä) nach Monaten:

Monat Oktober 1937 (1936) Z a h l der Fremden Übernachtungen

Monat Ständiger Wohnoit Wien . Sonstiges Oefterreich Deutsches Reich Danzig Schweiz, Liechtenstein Italien Jugoslawien Ungarn Rumänien Tschechoslowakei Polen Litauen. Lettland, Estland, Finnl. Schweden Norwegen Dänemark Niederlande Belgien, Luxemburg Großbritannien, I r l a n d . . . . Frankreich, Monaco Spanien, Portugal . . . . . . Albanien, Griechenland, Bulgarien, Türkei Rußland und Russisch-Asien . . . Palästina. Britisch-Indien, Niederländ.-Indien, Japan, übr. Asien Aegypten, übr. Afrika. Australien Vereinigte Staaten v. Nordamerika Kanada, Argentinien, Brasilien u. übriges Amerika Staatenlose

Zahl der Fremdenmeldungen 193? 1936

Zahl der Übernachtungen 1937 1936

2937 4072 2496 8 525 595 35 105 54 367 82 18 60 — 92 178 63 471 206 4

2438 3442 1728 — 517 613 44 68 37 231 26 6 — 75

8533 9335 4204 12 1058 1624 60 258 86 771 95 51 142 —

99 90 336 168 23

118 465 149 1419 579 4

6477 6516 2998 — 809 1163 44 103 102 409 44 12 — 126 — 235 152 850 385 118

17 1

6 2

27 1

11 2

55 72 264

40 72 225

109 127 462

7? 232 488

72 12

23

182 95

59

Zusammen: 12861* 10309

29966

21412

* Anmerkung: Von der ausgewiesenen Gesamtsumme an Meldungen, bzw. Uebernachtungen entfallen auf konzessionierte Gastgewerbebetriebe (Hotels, Pensionen usw.) Fremdenmeldungen: von Inländern 6456, von Ausländern 5632,- Uebernachtungen: von I n ländern 12.884, von Ausländern 8326.

Halbjahresbericht über öen Kremöenvertehr Sommerhalbjahr:

1. Mai bis 31. Oktober 1937

Zahl der Veherbergungsbetriebe und der Fremdenbetten nach dem Stande vom 1. August 1936 A r t der Betriebe Hotels, Gasthöfe Bewirtschaftete Schutzhäuser . . Pensionen, Sanatorien, Kuranstalten Privathäuser, in denen vermietet wird

Zusammen

Zahl der Betriebe Fremdenbetten

75

14.075 18.151 33.086 43.087 25.928 12.861

30.719 42.4L9 59.190 76.502 50.152 29.966

Sommerhalbjahr zusammen . 147.188

288.938

. . . .

b) nach dem ständigen Wohnorte: Ständiger Wohnort in Wien Sonstiges Oesterreich Deutsches Reich Danzig Schweiz. Liechtenstein Italien Jugoslawien Ungarn Rumänien Tschechoslowakei Polen Litauen, Lettland. Estland. Finnland. Schweden. Norwegen, Dänemark . . Niederlande Belgien, Luxemburg Großbritannien. Irland Frankreich. Monaco . . . . . . Spanien. Portugal Albanien. Griechenland. Bulgarien, Türkei Rußland mit russ. Asien Palästina, Vritisch-Indien. Niederländisch-Indien, Japan, übriges Asien Australien. Aegypten. übriges Afrika Vereinigte Ewaten von Nordamerika Kanada, Argentinien, Brasilien, übriges Amerika Staatenlose

I a h l der Fremden Übernachtung»«

24.069 28.013 22.355 63 6.096 5.179 1.443 2.950 758 7.275 790 238 2.561 6.507 3.030 17.933 8.774 108

54.530 66.867 32.805 106 9.061 10.1L5 1.942 5.956 1.185 12.312 1.344 480 3.643 12.089 4.4ft4 41.112 14.897 477

216 5

422 8

394 1.218 5.547

904 2.422 8.859

1.602 64

2.708 240

zusammen . 147.188

288.938

3.475

(h. a. nicht bekannt) 75

Mai Juni Juli August September Oktober

3.475

Der Nachöruck von Aufsätzen, Verichten oöer nur von Teilen öerselben sowie öie Weöergabe von Oaten unö Statistiken sinö nur mit genauer Quellenangabe gestattet


16

.AmtsblattNr.11 Fortkommen zu erleichtern, jedenfalls insolange, als nicht der Bund durch allgemeine Maßnahmen kinderreiche Familien besonders begünstigt. Die Beschlüsse des Gemeindetages beinhalten, soweit sie die Gewährung von finanziellen Vorteilen betreffen, die Herabsetzung der Gebühren für Wasser, Kanalbenützung und Mullabfuhr sowie der Tarife für Gas und elektrischen Strom um 50 Prozent. Ferner werden Ermäßigungen in den städtischen Bädern und auf der Nordkettenbahn gewährt. Bei Vergebung freier Stellen im städtischen Dienste werden bei sonst gleicher Eignung die Söhne und Töchter aus kinderreichen Familien bevorzugt. Weiters haben kinderreiche Mütter bei ihren Vorsprachen in städtischen Aemtern und Anstalten vor den übrigen Wartenden den Vortritt. Der Bürgermeister als Vertreter der Stadt wird jedes Jahr eine Anzahl kinderreicher Mütter zu einem Ausflug und zu einem Mittagessen einladen; er wird die Ehrentaufvatenschaft bei jedem sechsten Kind einer Familie übernehmen und jährlich 10 Firmlinge aus kinderreichen Familien als Pate zur Firmung führen. Das Adreßbuch der Stadt Innsbruck wird die kinderreichen Familien gesondert vermerken.

Mie hilft Innsbruck öen tinöerreichen Kamillen?

I n den Kreis der Begünstigten können nur Familien Aufnahme finden, die in Innsbruck ihren Wohnsitz haben, hier zuständig sind, bei denen mindestens vier eheliche, unverheiratete Kinder im gemeinsamen Haushalte leben und die einen einwandfreien Ruf genießen. Das Alter der Kinder und das Familieneinkommen ist nich t begrenzt. Visher erhielten insgesamt 295 Familien die vom Gemeindetage beschlossenen Begünstigungen zugesprochen und die Ausweiskarte für kinderreiche Familien überreicht. Um die Ehrentaufpatenschaft des Bürgermeisters wurde bereits viermal gebeten. Das Patengeschenk bestand in einem Sparkassebuch mit einer ansehnlichen Einlage. 152 Familien mit zusammen 643 Kindern haben bereits von der Begünstigung, kostenlos mit der Seilbahn auf das Hafelekar zu fahren, Gebraucht gemacht. Der Bürgermeister und der Vorsitzende des Kulturausschusses, Dr. Oberhammer, erhielten viele freundliche Kartengrüße, wobei die Väter feststellten, daß das I n teresse der Kinder an diesem Teil des Familienschutzvrogrammes der Stadtgemeinde größer wäre als an allen übrigen Begünstigungen.

Es wurde in letzter Zeit viel über Geburtenrückgang, Kindermangel und Ueberalterung gesprochen und geschrieben und es gibt wohl fast keinen Standpunkt, von dessen Warte aus dieses Problem noch nicht betrachtet worden wäre. Viele neigen dazu, die zunehmende Kinderlosigkeit und die Vergreisung unseres Volkes wie einen unabwendbaren Naturvorgang hinzunehmen. Um so mehr richtet sich der Blick auf die Beschlüsse des Innsbrucker Gemeindetages vom 20. April d. I., die einen p r a k t i s c h e n V e r s u c h darstellen, diesem, das Leben der Bevölkerung bedrohenden Geschehen zu begegnen. I n den Beschlüssen kommt die Absicht zum Ausdruck, einerseits die kinderreichen Familien in Innsbruck als Verbürger unseres Volksbestandes zu e h r e n und anMit der Durchführung der Beschlüsse des Gemeindedererseits durch Gewährung von Gebührenermäßigungen für kinderreiche Familien Härten der Steuergesetz- tages über den Familienschutz wurde die Familienschutzgebung auszugleichen und damit diesen Familien das stelle bei der Mag.-Abteilung V betraut.

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17

AmtsbIattNr.11.

Vericht öes Marltamtes über die Preisbildung bei einigen lebenswichtigen Nahrungsmitteln im Monat Oktober 1937.

Irgend welche außergewöhnliche Erscheinungen im Lebensmittelhandel konnten somit während des Verichtsmonates nicht beobachtet werden.

Die Fleischpreise wiesen während des Berichtsmonates mehrmals kleinere Schwankungen auf, als deren Ergeb- Mitteilungen öes Htaötphgsikates nis bei den meisten Rindfleischsorten und beim Schaffleische eine leichte Verteuerung um ungefähr 20 GroStand der Infektionskrankheiten im Oktober 1937 schen, beim Schweinefleische und bei den minderen KalbScharlach: 10 Erkrankungsfälle, kein Todesfall. fleischsorten hingegen eine Verbilligung um 10 bis 20 Diphtherie: 23 Erkrankungsfälle, kein Todesfall. Groschen übriggeblieben ist. Typhus: 1 Erkrankungsfall, kein Todesfall. Die Obst- und Gemüsepreise richteten sich nach den AnParatyphus: 2 Erkrankungsfälle, kein Todesfall. lieferungen und waren im allgemeinen wesentlich niedriMorbus Bang: 1 Erkrankungsfall, kein Todesfall. ger als zur gleichen Zeit des Vorjahres; lediglich beim Weißkraut lagen infolge ungünstigerer Ernte die VerZahl der Geborenen im Oktober 1937 kaufspreise höher wie im Vorjahre. Gesamtzahl: 43, davon keine Totgeburt; 28 männlich, Eine wesentliche Erhöhung der Preise war im Eierhandel festzustellen, und zwar hauptsächlich bei vollfri- keine Totgeburt, 15 weiblich, keine Totgeburt. schen Eiern, welche während des Monates Oktober von Todesfälle im Oktober 1937 8 0.65 auf 8 0.80 je Schuß gestiegen sind. So fühlbar diese Verteuerung auch ist, kann sie doch nicht als außer- Gesamtzahl: 57 gewöhnlich bezeichnet werden, weil sie durch die Jahres- Davon auswärts: 27 zeit bedingt ist und daher alljährlich um ungefähr die gleiche Zeit eintritt. 30 (16 männlich, 14 weiblich). 5 »l «» »«» ,

l»t-, bomlks- unll llon5bn«n bwkl»«n«lluny lnn5bru«lc. 5elles8525e 4-Ü. K!eb2c!i8255e 2. l e ! 271.767.1269 .

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Verleger, Eigentümer und Herausgeber: Die Stadtgemeinde Innsbruck. — Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Willy Rumer, Innsbruck, Wilhelm-Vreil-Straß« 25. Druck: Vraphische Kunstanstalt T y r o l i a , Innsbruck


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