Amtsblatt Innsbruck

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nsdruck E r s c h e i n t c i n in a l i m M o n a t B e z u g s p r e i s 3 5. jährl. E i n z e l n u m m e r 5 —.65 Nummer

S ch r i f t l e i t n n g . R a t h a u S

2. Stock, Z i m m e r N r . 163 Fernsprecher N r . 6371/163 15. Oktober 1947

0. Jahrgang

Bevölkerungsstatistik in vier LanSeshauptstaöten V o n Friedrich R o y k o . Die Tatbestände und Entwicklungstendenzen auf dem Gebiete der Bevölkerungsbewegung wurden — foweit sie die Landeshauptstadt Tirols betreffen — in vorhergehenden Veröffentlichungen ausführlich behandelt. Eö drängt sich nun von selbst die Frage auf: Wie liegen die analogen Verhältnisse in den übrigen Landeshauptstädten Österreichs? Dem Statistischen Amte der Stadt Innsbruck gelang es bisher nur, von Graz, Linz und Salzburg die einschlägigen Mitteilungen zu erhalten. Das mittlerweile erschienene umfangreiche „Statistische Jahrbuch der Stadt Wien 1939—1942" soll außerhalb dieser Betrachtung bleiben. Wenn nun im folgenden die wesentlichen Momente des Bevölkerungswcchsels (Geburten, Sterbefälle) und der Bevölkerungsentfaltung (Eheschließungen) nebeneinander gestellt werden, so darf vorausgeschickt werden, daß die Gcsamtbetrachtung relativ bleiben muß. S o betont das Statistische Amt Graz, daß seine Zahlen mit Rücksicht auf die Kriegsereignisse nicht verläßlich seien; dem Statistischen Amt der Stadt Salzburg ist ans den gleichen Gründen wertvolles Material verloren gegangen. Diese beiden Städte bringen lcdiglicb die G e s a m t z a h l e n der Ereignisse, ohne Unterscheidung zwischen „Otsansässigcn" und „Ortsfremden". Diefe vielfach angewendete Methode der Betrachtung der „größeren statistischen Masse" hat den Vorteil, tiefere Erkenntnisse hi usigli ich der soziologischen und biologischen Hnsannnenhänge zn vermitteln; die Beschränkung auf die „Ortsansässigen" ermöglicht der Lokalstatistik in mancher Beziehung wertvolle Einblicke l ; . B. Wachstum der Bevölkerung, hygienische und Wohnverhältnisse in einzelnen Stadtteilen usw.). Die absolnten Zahlen der Eheschließungen, besonders aber jene der Geburten und Sterbefälle sagen an sich nicht viel aus; sie müssen immer im Zusammenhang mit der Bevölkerungszahl und ihrer Entwicklungstendenz betrachtet werden. Ein kleinerer M o natsdurchschnitt an Geburtcu bedeutet noch keinen Geburtenrückgang, wenn die Bevölkerung im gleichen

Zeiträume an Zahl ebenfalls zurückgegangen ist. Umgekehrt ist eine Erhöhung der absoluten Zahl der Stcrbefälle bei wachsender Bevölkerung noch lange kein Anzeichen zunehmender Sterblichkeit. Die Tatbestände werden allein durch die Geburten-, bzw. Sterbeziffer nnd deren Entwicklung gekennzeichnet. Um die folgenden Tabellen nicht durch eine Überfülle von Zahlen zu komplizieren und statistische Laien abzuschrecken, wurden nur die Jahre 1911 und 1942, also jene, in denen die Wirtungen des Krieges schon zn spüren waren, und daö Jahr l9 16 als erstes volles „Friedcnsjahr" zum Vergleich herangezogen. Nachfolgend soll nun auf die einzelnen Teilgebiete der Bevölkerungsbewegung in den vier größten Landeshauptstädte» Österreichs näher eingegangen

werden. Zunächst die Ehefchlicßungcn als entscheidende Voraussetzung für das Bestehen des Volkes. I . Eheschließungen. Stadt

Graz

Salzburg

Innsbruck

Anzahl im der Jahre Ehesä-Iieß.

Mo» nats» durchschnitt

Eheschließ.ziffer

205.000 211.000 196.000

1941 1942 1946

2788

232

2542

212

2038

170

13.60°/«,, 12.04 „ 10.40 „

»2,334 82.543 109.008

1941 1942 1946

1359

113

1401

117

1731

144

172.144 185.496 177.320

1941 1942 1946

1751 1654 2»>90

145.9

97.083 W,308 «5,700

1941 1942 1946

1477 1389

123 115

970

«0

Vevölk.-

z°hl

137.8 224.2

16,50 « 17.00 „ 16.00 „ 1017 „ 8.92 . 15.17 „ 15.19 . 13,«8 „ 1130 „

Ein Vergleich ist hier am leichtesten möglich, da bei allen vier Städten die Gesamtzahlen der bei den betreffenden Standesämtern beurkundeten Eheschließungen vorliegen. Die Zahlen von 1943—1945 lie-


Amtsblätter Landeshauptstadt Innsbruck

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gen naturgemäß auch vor — ausgenommen bci Graz, das für 1913 und 1944 keine Vevöüernngszahlen bekanntgeben konnte dock wnrde, nne schon erwähnt, ans Übersichtlichlcitsgründen von deren Ver^vcndnng abgesehen. Salzburg nnd Linz zeigen gegen 1912 eine Bevölkerungszunahme, die Eheschlicßungszisfer ist dabei in Salzburg geringer, in Linz größer geworden, also scheint Linz die heiratslustigste der vier in Betracht gezogenen Landeshauptstädte zu sein. I I . Geburten. Das „Gesetz der großen Zahlen" kann in der nachfolgenden Übersicht leicht zu einer optischen Täuschung führen, da die Statistischen Ämter von Graz und Salzburg nur die Gesamt-Geburtenzahlcn bekanntgeben, nicht aber die Zahlen der als Bevölkerungszuwachs in der Stadt verbleibenden Neugeborenen. Aus Vergleichsgründen wurden in der Tabelle a) aus I n n s bruck ebenfalls die Gesamtzahlen angeführt. Die errechneten Zahlen von 25—28"/nn der Geburtenziffer sind eine Fiktion, da naturgemäß nicht der gleiche Promillcsatz als Nachwuchs in diesen Städten verbleibt. H) G e b u r t e n ( K i n d e r v o n O r t s a n s ä s s i gen u n d O r t s f r e m d e n ) . Anzahl der G?° burten

Monats»

zahl

im Jahre

Geburten»

schi'itt

ziffer

Graz

205 000 211000 196.000

1941 1942 1946

5673 5140 4343

473 428 362

27.67 "/<>„ 24.36 „ 22.16 „

Salzburg

82.334 8.'.543 109.008

1941 1942 1946

2104 2116 2224

175 176 185

25 50 „ 25 60 „ 20.40 „

Innsbruck

97.053 99.308 85.700

1941 1942 1946

2605 2484 24^1

217 207 202

26.00 „ 25.00 „ 28.25 „

Ttadt

Vevölk.-

I n der folgenden Tabelle d ) sind lediglich die Geburten ortsansässiger Mütter in Linz und Innsbruck einander gegenübergestellt, wodurch die Geburtenziffer auf die tatsächliche Höhe zurückgeführt wird. Handelt es sich um weitergehende Feststellungen, z. B. Belastung der Gebär.linikcn, der Ärzte, Anzahl der Hebammen in der Stadt usw., muß naturgemäß die Gcsamtgeburtenzahl betrachtet werden. d) G e b u r t e n ( K i n d e r M ü t t e r , Linz und Stadt

Linz

Innsbruck

ortsansässiger Innsbruck).

Vevölk.» zahl

on.. G e m i r t e u im Anz. der -» durch» ^ahre Geburten schnitt ä'ffcr

172.144 185.496 177.320

1941 1942 1946

2699 2527 3374

97.083 99.308 85.700

1941 1942 1946

1780 1803 1668

241.5 210.5 281,2 148 150 139

15.68 13.63 19.03 18.33 18.15 1946

Nummer 10

Aus vorstehender Tabelle ist zu ersehen, das; die Geburtenfreudigkeit in Innsbruck sogar während des Krieges größer war und auch je<)t noch nm einige Grade höher ist, als in der Schwcsterstadt in Oberösterreich. Dies gilt übrigens anch für die Zeit vor dem 2. Weltkriege (1937 Linz 9.9"/<.<>, Innsbruck 10.5"/ua, znm Vergleich Graz 7.30/««, Salzburg Die Geburtenziffer in Österreich (ohne Wien) lag im Jahre 1937 bei 15.9"/()n, in T i r o l bei 17.1"/nn. Die niedere Geburtenziffer in den Städten war bezeichnend. I I I . Sterbcfälle.

.

Die vorausgestellte Bemerkung, daß die Zahlen von Graz, Salzburg und Innsbruck nur relativ zu betrachten sind, gilt anch für die nachfolgende Tabelle a) über die Sterblichkeit in diesen drei Städten. I n diesen Sterbeziffern sind auch jene Personen enthalten, die zum Zwecke einer Operation oder dgl. Kliniken, Landeskrankcnhäuser usw. aufsucbcn nnd dann hier versterben. Dadurch erscheint die Sterbeziffer der größeren Städte zn sehr belastet. Graz weist bei einer doppelt so großen Bevölkerungszahl wie Innsbruck viermal so viel Stcrbcfättc ans, so daß die Sterblichkeit scheinbar doppelt so groß ist, wie in Innsbruck. Auch Salzburg erscheint durch eine größere Sterblichkeitsziffer belastet. Gegen das Kiegscndc zu steht jedoch in Graz und Innsbruck einer zurückgehenden Bevölkerungsziffer eine steigende Sterblichkeitsziffer gegenüber. Der Durchschnitt dieser Ziffer betrug in Österreich im Jahre 1937 13.3"/yo, in T i r o l 11.5, in Innsbruck i.'0.6 (Graz 15.2, Salzburg 12.8, Lirrz 13.00 auf Tausend der Bevölkerung bezogen). a) S t e r b e f ä l l e Ortsansässige u n d O r t s f r e m d e. Mo. natL' durch, schnitt

Sterbe» Ziffer

485? 5184 4829

405 432 402

23,69° ,„. 24,56 „ 24.64 „

1941 1942 1946

1452 1667 1908

121 138 159

17.60 „ 20.20 „ 17.50 „

1941 1942 1946

1334 1239 1282

111 103 107

13.70 . 12.40 „ 14.9«; ,

zahl

im In^re

Sterbefälle

Graz

205 000 211000 196.000

1941 1!tt2 1946

Salzburg

82.334 82543 109.008

Innsbruck

97.083 99.308 85.700

Stadt

Vevölk.»

Festzustellen ist, daß die Sterbeziffern in Graz und Salzburg in Wirklichkeit wesentlich geringer sein dürften, als in obiger Tabelle aufscheint, wenn nur die Todesfälle Ortsansässiger angegeben würden, wie ein Vergleich der Innsbrncker Sterbeziffern unter ^> nnd d ) zeigt. Sterblickleitsziffern von 23 bis 25"/uo gibt es in Österreich nickt.


Amtsblatt der Landeshauptstadt ^ b) S tc r b c f ä l l e. N n r O r t s a n sä ss i g e > n ^ i n z n n d I n n s b r u ck.

Sind«

^inz

Innsbruck

Mo. nats» durch» sch, ll»

Vcuöll.»

im

Sterbe»

zahl

Jahre

fälle

172.144

ll»4l

1<!77

139.7

185,49<i

1942

KÌU8

154

177.520

194«

1N77

189.7

97083

1941

962

9!».:;<>8

1942

935

80 7«

«5.700

1946

8U8

72

Sterbe»

ziffer

ist cin 'vergleich obne ivcitercs möglicb. Die banal anmutende ,nage: „ W o stirbt es sich leicbter, in ^linz oder in Innsbruck?" müßte leider zu Ungnnsten der Stadt am grünen I n n beantn^ntet N'erdeii.

n 74»/ 8.«7 „ 9.45 „

/'l /

9.90 „ 9.4! „ 10,12 „

»

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l^i«z»unutl< i^^nlH L»rnr'jlr«.j>^nH88r «». i»

Bericht zur Sanitätsstatistik des Jahres 1946 V. Die (5>eb.lltcn im Jahre 194(l und die Geburtsziffern seit 1934. ^ ü l das Jahr ll)46 ergibtsichfolgende Zusammenstellung der Geburten: Gesamtzahl

außerehelich

Totgeborene

mä'niil. weibl. zus.

m.

m.

««?

793

m. zus.

1680 199 195 394

14

w. 1«

zus. 32

Leb.'ndgeb. m,

w. ^>ls,

873 ?7.'> I<>48

Beim Vergleich mit früheren Iahrcn ist es auch nicbt niöglich, die absoluten Zablen einander gegenüberzustellen, sondern eo ist die Geburtenziffer zu errechnen, d. h. die Anzahl der ^ebendgeborenen auf 1000 Einwohner. I m folgenden die Zusammenstellung der Geburten und Geburtenziffern feit dem Jahre 1934: 1934 1935 1936 1937 1938 1939 1940 1941 4942 1943 1944 1945 1946

Lebendgcborene

Geburtenziffer

523 568 533 513 640 1446 1774 1784 1816 1687 955 1069 1648

8.9 9.5 8.9 8.4 10.6 18.3 20.0 18.9 19.1 17.0 10.2 11.3 19.1

1936 1937 1938

523 56^ 533 513 640

t>61 705 666 634 748

1939 1940 4941 1942 1943 1944 1945 1946

4446 1774 1784 1816 1787 955 1069 1648

Verstorbene 979 1038 979 940 1109

846 1096

856

(bebui'tl'll»

Sterbe»

zifsor 8.9 9.5 8.9 8.4 10.6

10.8 14.5 10.9 10.2 12.0

Geburtenziffer 10.3 20.0 18.9 19.4 17.0 10.2 11.3 19.1

Sterbe z'ffer 12.2 11.5 10.2 9.7 11.5

8.8 11.6

9.9

Aus dieser Zusammenstellung ist ersichtlich, dasi die geringste Geburtenziffer das Jahr 1937 mit 8.4 aufweist und daß bis zum Jahre 1939 die Sterbeziffer größer ist als die Geburtsziffer. Vom Jahre 1939 an steigen dann die Geburten ganz gewaltig an, um schon im Jahre 1910 die höchste Geburtenziffer mit 20 zu erreichen. Die Geburtenziffer ist in diesem Jahre fast doppelt fo groß wie die Sterbeziffer. Die Geburtenziffer hält sich dann in den Jahren 1944, 1942 und 1943 auf ganz beträchtlicher Höhe, um aber dann im Jahre 1944 ganz beträchtlich auf 10.2 abzusinken. I m Jahre 1945 ist dann wieder die Sterbeziffer etwas größer als die Geburtenziffer. I m Jahre 1946 steigt dann die Geburtenziffer wieder sehr stark an und beträgt fast wieder das Doppelte der Sterbeziffer. Bei den Geburten wird seit dem Jahre 1934 auck immer die Anzahl der unehelichen Kinder verfolgt. Es ergibt sich da folgende Zusammenstellung: Gesamtznbl der Geborenen

Das Jahr !!»!<» bracbte alfo sowohl absolut alo auch relativ ein sehr starkes 'Ansteigen der Geburten. Die folgende Tabelle ergibt eine Gegenüberstellung der abfolnten Zahlen der ^cbcndgeborenen und Verstorbenen sowie die dazugehörigen Geburten- und Sterbeziffern seit dem Jabre l 9 3 4 : Voi'» slorbeno

Lebend» geborene

1934 1935 «936 1937

544 584 546 536

l939 «940 1941 1942 l 943

658 1474 1805 1820 1844 1717

«915 1946

983 1110 1680

unehelich 182 168 146 110 124 233 268 244 237 266 215 '281 394

P> ozent der unehelil).Kinder 33N

26N 20^

42^ 21N 25^ 23 N

Bei der Betraä'tnng der Prozcntzahlen der unehelichen Geburteu seit dem Jahre 1931 zeigt sich, daß seit


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diesem Jahre, wo 3 3 ^ aller Kinder unehelich waren, diese Zahl immer mehr abnimmt, um im Jahre 19 l2 nur 12^" aufzuweisen. Seither nimmt die Anzahl der unehelichen Kinder wieder zu und betrug 1945 25^>. Ein Viertel aller zur Welt gekommenen Kinder ist also wieder unehelicher Herkunft. I m Jahre 1946 beträgt die Anzahl der unehelichen Kinder immerhin das Toppeltc des Jahres 1942. Außer den normalen Geburten wurden auch noch 124 Fehlgeburten gemeldet. 68 betrafen verheiratete Frauen. Daß Fehlgeburten bei ledigen Frauenspersonen häufiger sind, stimmt also für dieses M a l nicht. V I Die wichtigsten Todesursachen. Bei der Betrachtung der Zusammenstellung der Todesursachen fällt auf, daß die größte Zahl der Todesfälle auf den Krebs fällt. Bisher standen an erster Stelle immer die Krankheiten der Kreislauforgane. Dieses M a l dominiert zum ersten Male der Krebs, und das ganz überragend. An zweiter Stelle stehen die Krankheiten der Kreislauforganc, dann, und das ist anch bemerkenswert, kommen an dritter Stelle die äußeren Einwirkungen, also Selbstmord und Vcrnnglückung, an vierter Stelle die Krankheiten der Atmungsorgane und an fünfter Stelle die Infektionskrankheiten. I m folgenden werden die wichtigsten Gruppen der Todesursachen etwas näher besprochen: t . Tuberkulose. Nach der einwandfrei festgestellten Zunahme der Tubcrkuloseerkrankungcn möchte man meinen, daß auch eine Zunahme der Tuberknlosetodesfälle zu verzeichnen ist. Dem ist nun nicht so. I m Gegenteil sind

Nummer 10

die Tubcrkulosetodcsfälle sowohl absolut als auch relativ zurückgegangen, wie aus der nachstehenden Zusammenstellung hervorgeht. Gcsamttodcsfälle

1934 1935 1936 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1943 1944 1945 1946

661 705 666 634 748 979 1038 979 940 1109 846 1096 856

Tod an Tbc. 77 58 52 53 56 62 79 85 77 74 31 83 43

Prozent 11.S 8.2 7.8 8.3 7.4 6.4 7.6 8.6 8.1 6.6 3.6 7.5 5.0

Der Durchschnitt der Tubcrkulosestcrblichkcit seit dem Jahre 1934 beträgt 7.4 Prozent. Die Tubcrkulosesterblichkcit des Jahres 1916 befindet sich also mit 5 Prozent noch ganz beträchtlich unter dem Jahresdurchschnitt. Allerdings gibt das kein richtiges B i l d , denn viele Tuberkulosekranke sterben in einer .Heilanstalt außerhalb Innsbrucks. Dann ist die Tuberkulose auch eine über Jahre sich erstreckende Krankheit, so daß erst die weiteren Jahre zeigen werden, wie sich die Sterblichkeit verhält. Gegenüber der Tuberkulose spielen die übrigen I n fektionskrankheiten keine besondere Rolle. (Die Tuberkulose ist in der Zusammenstellung unter den Infektionskrankheiten enthalten.) Auffallend ist vielleicht, daß nun auch wieder die Syphilis mit 7 Todesfällen eine gewisse Rolle spielt.

Begriff und Zweck der Von Othmar Hastaba, Leiter des Standesamtes Die wichtigsten Ereignisse im menschlichen Leben sind Geburt, Ehe und Tod. Ganze Gruppen von tatsächlichen und Rechtsverhältnissen beginnen und enden mit ihnen und bestimmen die Stellung des einzelnen an sich, zur Familie und zum Staate. Das Personcnvcrzeichnungsrecht beinhaltet den Niederschlag des pulsierenden Lebens. Glück und Leid des einzelnen Menschen, ja ganzer Familien wird an den Standesbeamten herangetragen und wird er so von berufswegen zur Teilnahme an ihrem Schicksal verhalten. "^ Durch die Verschiedenheit der Personenstandsmcrkmale unterscheidet sich gerade der einzelne Mcns<b von seinen übrigen Mitmenschen. Bei allen möglichen Anlässen muß der Staatsbürger seine Geburts-, Ehcschlicßungs- und Abstammungsdatcn als auch nach seinem Ableben durch seine Angehörigen in einwandfreier Weise durch Urkunden klarstellen und beweisen. Diese drei Hauptcreignisse im menschlichen Leben werden nun durch die Standesbeamten als vom Staate aufgestellte öffentliche Organe, die mit verantwortlichen Pflichten und Rechten ausgestattet sind, entspre-

Innsbruck.

chend den ergangenen Gesetzen und Dienstesvorschriften verzeichnet. Seine Aufzeichnungen genießen unter der VorausselMng der ordnungsgemäßen Fülnnng der Personenstandobücher (z. B. Geburten-, Familien- nnd Sterbebuch) bei allen Behörden des I n - und Auslandes volle Beweiskraft. Ein Gegenbeweis bei allfällig vorkommenden Unrichtigkeiten der Beurkundung ist jedoch zulässig. Vom Standesbeamten werden nach Beurkundung in den vorerwähnten Büchern (Erst--nnd Zweitbuch) dem Staatsbürger oder sonstigen Antragstellern die gewünschten Urllinden ausgefolgt, damit er seine Personcnstandsnu'rkmale glaubwürdig nachweisen kann. Ergeben sich Veränderungen in der Folgezeit wie z. B . durch Legitimierung des vorehelich geborenen Kindes durch die Kindeseltern, Erteilnng der Namensgebung durch den Ziebvater oder eine Adoption durch die Adoplivellern oder eine von der liöl^cren Verwaltnngsbelwrde bewilligte Namensänderung, ein Rrligionswcchscl, eine Scheidung oder Auflösung der Ebe usw., so werden diese Änderungen unitelo Randvermcrleu


dcr Landeshauptstadt

Numinc»

in den Erst- nnd Zweitbnchern eingetragen xnd die entsprechenden Urknnden aufgestellt. Für jeden Staatsbürger, ob In-- oder Ausländer, aber bestehen die naebgenannteu angeführten Pflichten, die hiemit in Erinnerung gebracht N'erden: .-»> bei (,^ebnriofäll<n! Die Geburt eineo Giudeo mnß denl Standeobeanv ten binnen einer Woche angezeigt norden. Zur Anzeige sind ii^ nachstehender Reihenfolge ver^ pflichtet: 1. dcr eheliche Valer, 2. die Hebamme, die bei der Geburt zugegen war, 3. der Arzt, der bei dcr (5kburt anwesend war, 4. jede andere Person, die dabei zugegen war oder von der Geburt aus eigener Wahrnehmung unterrichtet ist, 5. die Mutter, sobald sie dazu imstande ist. Bei der mündlich zu erstattenden Anzeige hat der Anzeigende im Falle einer ehelichen Geburt seinen Personcnanswcis, seinen Staatsbürgerschaftsnachweis und die standesamtliche Heiratsurkunde vorzulegen. Haben die Kindeseltern vor dem 1. Angust 1938 in Österreich ihre Ehe geschlossen, so haben sie den Trauschein ihrer Religionsgemeinschaft, bzw. einer Vezirksverwaltnngsbehörde beizubringen. Bei nnehelichen Geburten ist anstatt dcr Heiratsurkunde die Geburtsurkunde der Kindesmutter vorzulegen. Bei Entbindungen in öffentlichen Eutbiudungs-, Kranken- und ähnlichen Anstalten trifft die Verpflichtung zur Anzeige dcr (^'burt ausschließlich den weiter dieser Anstalt. k ) bei Stcrbefällen: Der Tod eines Menschen (auch Totgeburten) muß dem Standesbeamten, in dessen Bezirk sich der Todesfall ereignete, spätestens am folgenden Werktage angezeigt werden. Zur Anzeige sind in nachstehender Reihenfolge verpflichtet: 1. der Haushaltungsvorstand, 2. derjenige, in dessen Wohnung sich der Sterbefall ereignet hat, 3. jede Perfon, die bei dem Tode zugegen war oder von dem Sterbcfall aus eigener Wahrnehmung nntcrrichtet war. Bei der mündlich zu erstattenden Anzeige hat der Anzeigende nach Möglichkeit die Geburtsurkunde des Verstorbenen und falls er verheiratet war, anch feine Heiratonrknnde «allenfalls Schciduugsdckret) dem >Ztandeoamte vorzulegen. Für die Anzeige von Sterbefällen in öffentlichen Anstalten gilt das bei den Gebnrtofällen bereits Erwähnte. Wer der An^eigepfliebt bei O'x'burt^ nnd ^terbefa'llen innerhalb der vorerwähnten Fristen nicht nachkommt, ist strafbar nnd bat eine Ordnungsstrafe zn gewärtigen.

^

Wichtig ist ferners, daß deichen erst nach vorheriger Einholung der gesetzlich vorgeschriebenen Becrdigungv-Bescheinigung deo Standesamtes beerdigt werden dürfen. Das Standesamt ist auch in der Vage, über Aiurag von Angehörigen an der Hand der in ihrem Besitze befindlichen ^lriegosterbcsallanzeigcn von Kompanica »gehörige» usw. beim Vundesministerium für I n nereo in Wien die Benrknndung des Ablebens eines Weln'inachtoangehörigen zn erwirken. ,vür Zwecke von Nachlaßabbandlnngen, einer Wiedervereheliel'ung oder der Gewährung von Witwen- nnd Waisenrenten ist eine Stcrbcurkundc unbedingt erforderlich, die vom Standesbeamten des letzten Wohnsitzes des Verstorbenen dann aufgestellt wird. Ansonsten besteht die M ö g lichkeit, das Todescrklärnngovcrfahrcn beim zuständigen Bezirksgericht einzuleiten, damit z. V . eine Wiederverehclichung der Kriegerswitwe nach Beschluß-Erkenntnis erfolgen kann. c) bei Eheschließungen: Eine staatlich gültige Ehe kann nunmehr nur vor dem Standesbeamten geschlossen werden. Die allfälligc kirchliche oder rituelle Trauung bat nach der standesamtlichen Eheschließung stattzufinden. Beim Standesamte Innsbruck ist für die Brautwerber ein Verzeichnis erhältlich, in welchem die zur standesamtlichen Eheschließung erforderlichen Dokumente der Brautleute augeführt sind. Zur Aufklärung der Bevölkerung wird writers erwähnt, daß die Urkunden nnd Familicnstammbücher, welche in den Jahren 1939 bis 1915 von den Standesämtern ausgestellt worden sind, weiterhin ihre volle Rechtsgültigkeit beibehalten. Ergänzungen, bzw. Neuausfertigungen von Ahnenpässen finden jedoch zur Zeit nicht statt. Des weiteren wird aufmerksam gemacht, daß z. B . die Behörden wie Bürgermeisteramt, Polizeimeldeamt, Ernährungsamt usw. keine Anzeigen über Geburten oder Eheschließungen mittels kirchlichen Taufund Trauscheinen zur Kenntnis nehmen, wenn nicht die staatsgültige standesamtliche Geburts- oder Heiratsurkunde vorgelegt wird. Es wird daher dcr Bevölkerung nahegelegt, die pflichtgemäße Anzeige vorerst beim Standesamtc zu erstatten nnd die erforderlichen Urkunden einzuholen, um sich unnütze Laufereien zu crfparen und nicht Gefahr zn lanfcn, daß z. B . die Ansfolgnng von Lebensmittelkarten verweigert wird. Über statistische Erfassungen der Bevölkernugsbewegung dnrch das Standesamt und andere Behörden in den Jahren 1939 bis heute sind bereits mebrere Abhandlnngcn veröffentlicht worden. I m Rahmen dieser Zeilen wäre es aber zn weitgehend, nm einen Überblick über die biober geleistete Arbeit im Standesamt Aufschluß zn geben. Vielleicht ist dieo einein späteren Artikel vorbehalten. n i x » Ü n l ü !><!>(

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Nummer 10

Geburten und Sterbefälle im Monat September 1947 (Ständige Geburten: Dauon Totgeboren

Insgesamt: männl.

weibl.

zus.

?4

55

129

m.

w.

z.

2 1 3

Wohnbevölkerung) Infektionskrankheiten ">i Sept., bzw. in don buchen vom - j i , « . - 2 7 . <>. U»47 :

Lebendgeboren m.

w.

72

54 126

männlich

Sterbeiälle: ' weiblich

zusammen

31

31

62

z. Diphterio Scharlach Lungen! ubcrtulose Tbc. anderer Organe Kinderlähmung Typhus Paratyphns

^

L ^ Erkrankung,

15 5 4«i 3 6 2 —

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von Dr.

Vor hundert Jahren Oktober 1847. kündigt der Kürschneimeister Leop. Fricdr. Rissinger die Eröffnung seines Pelzwarengeschäftes am Ursnlincngraben a n ; stirbt der Steinmctzmeister Vonif. Gager, 84 Jahre a l t ; gibt die Direktion in Armensachcn bekannt, dasi die znm Besten des Fraucnvcrcines und der Armcnanstalt anstatt der Namcnstagsgratulationen eingeführten Enthebuugolartcu zum bisher üblichen Preise vou 21 kr. für 1 Stück im Magistratsgcbäude ausgegeben werden; übcruinnut der Tapezierer I o h . Melzer die Niederlage der k. k. p r i v i l . Papier-Tapctcu-Fabrik von Ritticr nnd Paumgartner iu Feldtirch; <5. stirbt Sigmund, Frei- und Panierherr v. Coreth, Hauptmann, 35 Jahre a l t ; veröffentlichen die Chorherren des Stiftes M i t t e n genaue astronomische Beobachtungen einer ringförmigen Sonnenfinsternis, die sich am 9. Oktober ereignete, im „Boten für T i r o l " ; wird die in Innsbruck liegende Garnison alarmiert nnd das 3. Bataillon des Jäger-Regimentes sowie eine "Abteilung Ferdinand d'Estc Infanterie alsbald gegen Vorarlberg zur Besetzung der Schweizer Grenze in Marsch gesetzt; 2l schreibt der Verwaltungsausschusi des Fcrinandcums eine öffentliche Gemälde-Versteigerung ans. Ölgemälde geringeren Knnstwcrtes, die entweder nicht von heimischen Künstlern stammten oder zu hohe Rcstaurierungskostcn erfordert hätten, wurden ausgeboten. Von die-

fcu 230 Gemälden waren mehrere dem Museum zum Geschenk gemacht worden; die Spender werden aufgefordert, ihre Bilder binnen 20 Tagen zurückzuholen, falls sie der Versteigerung nicht zustimmen wollen; findet das 1. Musikvercins-Konzcrt des Winters statt; steigt Erzherzog Johann, von Bozen kommend, im Gasthof „Sonne" ab; wohnt der Erzherzog einer großen Militär-Parade bei und besuchte u. a. in Begleitung des jungen Grafen von Meran das Volksthcater in der Höttingcran, wo er mit größtem Jubel empfangen wurde; beginnen an der Universität Vorlcsungcu „über die Rcttuugsmittel beim Schcintode und in plötzlichen Lebensgefahren", die den Winter über jeden Sonn- und Feiertag von 10 bis 11 Uhr für jedermann gehalten wurde»; stirbt Gubcrnalrat K a r l M a y r , Ritter v. Gravcncgg. I m Mnseum ist das für die Kirche von Axams bestimmte Altarbild des Kunstmalers Jehle — Madonna mit dem Jesnkind, hl. Aloisius und Ansicht von Arams — ausgestellt. Der Obcrvorsteher der Schnbmacherinnnng, Anton Hnsil, snckt 10 bis 12 Scbnstcrlebrlinge. Der Arzt 3 r . med. et chir. Eiprian Reiter eröffnet seine Praris in der Psarrgassc 2^. Der Univ.-Professor für Naturgeschichte und ^'andwivtschaftslebre, Dr. I o h . Friese, wird nach Wieu berufen. Die Lehrkanzel für pol it. Wissenschaften und der Statistik an der Universität Innsbruck erhält Dr. Johann Kchrer.

David R. v. Schönherr als ^tadtgeschichtsfm-scher zum l 2 ' , . Gcburts- und 50. Todestag. Die Innsbrucker Stadtgeschichtsforschung, welche erst mit dem IN. Jahrhundert einsetzte, erreichte alsbald einen ersten Höhepunkt in der zweibändigen Stadtgcsckicktc, die Franz Karl Koller unter dem Titel „Geschichte nnd Denkwürdigkeiten der Stadt Innsbruck" beransgab. I n der zweiten Hälfte des Jahrhunderts beherrschte David Ritlcr v. Schönhcrr unbestritten die Erforschung der Geschichte Innsbrucks und führte sie durch zahlreiche, streng wissenschaftliche Veröffentlichungen anf eine beachtliche Höhe. Die bekannten Forscher der letzten 50 Jahre, wie Konr. Fisch-

nalcr, Jos. Garber, Heinr. Hammer, Hans Hörtnagl, Jos. Weingartncr n. a. haben vielfach in ihren Arbeiten auf jenen Schönberro aufgebaut nnd sie erweitert wie vertieft. Die ;wei Bände von Scbönberrs „Gesammelten Schriften", die dessen Amtsnachfolger, Archivdireltor Dr. Mich. M a v r , beransgab, sind beute noch beliebte Tirolensicn, die jcdcv Heimatforscher immer wieder gerne zur Hand nimmt. Der 125. Gcburts- und 50. Todestag Dav. v. Tchöuberrs bieten einen doppelten Anlast, auch in diesem Blatte seiner stadtgeschichtlichen Arbeiten zu gedenken. Zuerst eine knappe


Nummer 10

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Eiiiiiicrung an seinen Ledeuolaus. Am 20. Oktober 1822 !^iü David alo ^veiler Sohn des l. f. Zollaintsschrcibers Nilolaus Schönberr ;u ,K>uepas> bei Neutte ;ur Welt. Nach Becndiguug seiner Gvinnasialstudien, denen er ;» Merau, Hall und Innsbruck oblag, trat er in dao Brnediltinerstist Marienbcrg ein, das er jedoch nach einiger Zeit wieder verließ. I m Herbst 1844 begab sich Schvnhcrr nach Wien zum Besuche des Polytechnikums; zn Beginn des Jahres 1 8 l 8 nnisüe er wegen schn'crer Erkrankung der Mutter, die alsbald starb, nach Hall ^lrückkeluen, .Nun trat er in die Re? dattion der neugcgründeten Schü!)cn;citnng ein, die er seit 185s) selbständig leitete; er gestaltete ste zur politischen „Volks- und Schützenzeitung" nm, die rasch großes Ansehen erwarb. Seit 1^51 war Sckönberr >>vei Jahrzehnte lang Sä'ützcnmeister des Landeohauptschieststaudes. E i n Besuch des bekannten .Kunsthistorikers Wilhelm Lübke (geb. 1820, Dortmund, gest. 1893, Karlsruhe) in Innsbruck zum S t u dium des Grabmales Kaiser M a r i m i l i a n I . bildete den A n las,, das; sich Schönberr nunmehr mit Eifer der Geschichtsforschung zuwandte. Zur Leitung des fürstlich Thurn- und Tario'schen Archivs bcrufeu, gclaug es ihm, eine Stelle am Archive der Statthaltern zu verschaffen und so dem Lande seine wertvolle Arbeitskraft zu erhalten. I n der Folgezeit schuf Schönherr mm eine stattliche Anzahl bedeutsamer tunst- und kulturgeschichtlicher Arbeiten. Obwohl selbst bescheiden und völlig uneigennützig, erlebte er doch mancherlei anerkennende Ehrungen, wie die Erhebung in den Adelsstand. Zwei Monate nach dem Hinscheiden des berühmten Schweizer Kulturhistorikcrs Jakob Vurckhardt (geb. 1818, Basel, gest. 8. Aug. 1897 cbendort) legte auch Schönherr seine Feder für immer aus der Hand. Etwa 20 Arbeiten Schönhcrrs gehören der Innsbrucker Stadtgeschichte a n ; an diese sei i n den folgenden Zeilen

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erinnert. Alo bedeutendste wissenschaftliche Leistung gilt seine Geschichte des Marimilian-Grabmales. Sie war der Ansgangopunkt für alle weilereu Untersuchungei!, die diesem Tbema seither die besten heimischen .Kunsthistoriker widmeten- erwähnt sei nur das Praelttwerk Vinz. Dberhammcrs und das jüngste Buch Jos. Ncingartners über Gilg Scsselschrciber. Darin findet sich ;. B . folgende Feststellung: „Erst Schönherr hat in seiner Publikation der ar^ivalischen Quellen l l ^ l ) nnd in seiner daraus fustexden grosien Arbeit über die „Geschichte deo Grabmales .Kaisers M a r i m i l i a n I . " auch die Persönlichkeit Sefselsebreibero llar herausgestellt. A l s zweitbeste Leistung Echönhcrrs gilt seine Abhandlung über Alexander Eolin und sein Werk. Hicni verfasite Heinr. Hammer „Nachträge und Studien ^u A l . E o l i n " und widmete dem Bildhauer von Mechrln auck ei» Bändcheu der Sammluug „Die .Kunst in T i r o l " . Sozusagen Sckönherrs Licblings-Innsbrucker war der Maler und Feldhauptmann P a n l Dar, dessen Leben und Wirken er in einer ausführlichen Studie darlegte. Dabei bedauerte er, keine Berichte des Hauptmannes Dar aus dem Feldlager von Z i r l vonufindcn, wohiu dao Innobrucker Fähnlein beim Einfall der Tchmalkaldncr im Jahre 1546 ausgerückt war. Diese, von Schönhcrr vermisiten, kulturgeschichtlich wertvollen Schreiben an den R a t der Stadt Innsbruck haben sich glücklicherweise dock erhalten und kommen demnächst in der Festschrift für Univ.-Prof. Heinr. Hammer zur Veröffentlichung. Überdies verherrlichte Tchünhcrr seinen Liebling noch i n einem humorvollen Vortrag und wollte ihn sogar ^um Helden eines Romanes machen, dem er den Titel geben wollte „ P a u l Dax, der Maler und Landsknecht von Innsbruck"; leider soll davon nur das erste Kapitel „ A m Wappcnturm" — dessen derzeitiger Verbleib nicht bekannt ist — vollendet worden sein. (Schluß folgt.)

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Nummer 10

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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Verleger, Eigentümer und Herausgeber'. Die ^tadtgememde Inubbrnct. — VernntwoNl. Schristlritl'v ^ Ludwig kleiner, I n Rathaus, Zimmer Älr. 163. — Anzeigoiwerwaltuug: Annoucen-Expedition „Nouitas", Innsbruck, Anichstraße «,I. — Druck: Felizian Rauch, Innsbruck. — Vertrieb: Tiroler Graphit, Innsbruck, — Druckgenehmigung Nr. UM vom 21, Ottober 194<i


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