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Ar. Anton Melzer Ansprache öes I. ViZebiirgermeisters der Landeshauptstadt Innsbruck, t ) a n s F l o c k i n g e r , anlaßlich der Keier des 50. Geburtstages des Bürgermeisters der Landeshauptstadt Innsbruck Am l>. Mär^ l^!»^ erblicktc nnscr derzeitiger Bürgermeister, .»)err Dr. Anton Melzer, das Licht der Welt. Dicseo frcndiqc (5reiqnio im .Kreisc der Familie M e l z<r gab nno lenite, nach dem Ablaus cineo halben Jahrhuydcrto den Anlaß, Mitglieder der Tiroler Landesregiernng, deo Inne>brncker ^cmeindelatco, die Abteilungsleiter der Hoheitoverwaltnng, sowic der Ttadtwerfe, die Personalvertretung u. a. Gäste zu cincr ^eicr cinznladcn, in der dic Persönlichkeit und die Verdienste dcv .dcrrn Dr. Melker nm diese, von den 'itriegsercignifsen so schwer geprüfte Stadt I n n s bruck entsprechend gewürdigt werden sollen. Über den juugeu Anton Melzer läßt sich bis zum ^alnv !'.»!<; auo den ^»r Verfügung gestellten Papieren nichts entnehmen. I n diesem Jahre bat er die 7. blasse dco Gymnasiumo im Vinzentinnm in Vriren uni Aufzeichnung absolviert und wurde im gleichen Jabre ^um Kriegsdienst einbernfen. Infolge einer SelniftverleNnng mit uael'folgeuder Phlegmone verlor er den linken 'Arm. Naeb dem ersten ^>clttrieg n>ar .»?err Dr. Melzcr im Vandeoschulrat, später in verschiedenen Funktionen der Stadtverwaltung tätig. 'Als Rcchtsrcferent arbeitete dieser ein neueo Stadtrecht au^, da?, soweit nicht andere Bestimmungen der ^ersassungogeseNe vom Iab>e !'>.'! wieder m (^elliii!^ sind, beule ne^'b A» N'endung jindei. ^m Jahre l'.»^ ivurde .!>cr, ^oftor Anton Mel^e» aller seiner Funktionen enlbobeu und N'ar dann n'eilerlnn al>> Sel^eibma^I'inenageui l'ci cincr Iuu^brucker ,vir»ia lälig. Aueb er ist, wie viele andere vorber und na^ber, ein ^7pser deo ,v^schioin>i^ geworden. Sein Aerlebr „,il politische» /vieund,!! blieb uichl unbeobachtet. Durch zwei, alo Convertiten getarnte ^estapospil>el wnrdc er der .Konspiration ^e>
gen die Staatsmacht übersührt und eingesperrt. Fast ^lvei Jabre n>ar ei in Gewahrsam der Gestapo. Drei Tage vor dem Einmarsch der Amerikaner erlangte .ßerr Dr. Melker die Freiheit nnd kehrte ;u seiner Familie, die inzwischen nach Schönwieo geslüchtet lvar,
','lmlodlail der zurück. Voll dort wurde er ilach ^illlsbrltek beruse» und »lit der Ausgabe betralit, die 2'erlvaltilng der Stadtgeuleiilde alo Bürgermeister ^» übernebmei'., ^bm ^ur Seite standen der inzwischen leider verstorbene Dr. Gottsried Ilssenheimer und Dr. ,vranz Grei> ter. Dieseo ernannte Bürgermeister-Trio übernahm die Führung der Stadtverwaltung >u einem Zeit> pnnkt, in dem co anssicbtoloo schien, die dnrch dao NS-Rcgime und den Krieg mit seinen solgebcdingtcn Erscheinungen cinerseito nnd den Aufträgen nnd Wnnsckcn der Besatznugsmaebt andererseits geschaffenen Schwierigkeiten zu beseitigen. /fünfzig ^abre alt zu werden, ist kein Verdienst. Die Tatsacke aber, trotz der vorher angedeuteten Schwic< rigkeiteu mit Umsickt Ordnung in die Verwaltung einer Stadtgemeinde zu bringen, ist ein ganz großes Verdienst, in das sick, ohne den perfönlickcn Erfola des Bürgermeisters Dr. Melzer zu fcbmälern, die drei ^'nannten teilen dürfen. W i r können heute, drei Iabre nack der Einstellung der Feindseligkeiten, dao (5'rgebnis eines gesunden Aufbauwilleno überschauen, ^nnobrutt hat sich zumindest nickt schlechter alo andere Landeshauptstädte entwickelt! ^nznnscken sind !<) Gemeindevertrcter in den Ge> meinderat eingezogen, die einen grosicn Teil der Verantwortung auf sich genommen haben. Der Gemeinder,at bat in seiner ersten Sitzung den szt. ernannten Bürgermeister Dr. Melzer nunmehr znm Bürgermei. ster gc'väblc nnd ibm neuerlich einstimmig dao Vci> trauen ausgesprochen. Als l. Vi^ebürgermeister nnd gleichzeitig alo Spre^ eber der Sozialistischen Mmeinderatofraktion kann ick dem Jubilar, trotz der Gegenfätze, die zwifcken den beiden großen ,n'attionen, der 57VP. nnd S P Ö . , bc^
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steben, versichern, dast n'ir die Verdienste deo Bürgermeistern Dr. Melker um die Stadtgemeinde ie!'> n'ohl ^i! schälten nassen, ^o ist eine ebren>'o!Ie Aiüg.lbe, dao Interesse der Bevölkerung in (.^emeindeangelegenbeiten wabr^nnebmen. ^m allgeiueinen ist dieseo ^nleresje ein ^iel lveitgebendereo, alo »eneo, dao den ?!n^ gelegenbeilen deo >!andeo entgegengebracht n>ird, nio dem einfachen Grunde, n'eil die Gemeinde dein ^in^elnen ^iel näber stebt. Wie der gesamte Gemeinderal in dieseln Sinne bandelt, ist eo dein Bürgermeister besondero gegönnt, in diesein Sinne an erster Stelle tätig zn sein. Aueb n>enn eo gilt, gegensätzliche Meinungen anozntragen, scheint sichtlich das Bemübei: aus, diese mit seiner klinge anszufechten. Der Sprneb: „Gott fchütze mick vor meinen ,nennden, v^r ineiu'.'N feinden werde- ick ich febst zu fckützen lvissen", wird gelegeutlick anck in der Prario eines Bürgeilneittero Beachtung finden. Herr Dr. Melzer erfreut sick alo Person mir Bürgermeister der größten Wertfckätzung aller iener, die Gelegenheit haben, mit ihm näber ^nsainmenzuarbeiten, ^ck suhle mick verpflichtet, diesen Tag niebt vorübergeben ;u lassen, e>bne dieser ^^ertsckännna Ausdruck zu geben. (5o ist mir ein .»?er;enobedürmio, dem ,!?e,rn B ü ^ gerineister sür die Zukunst dao Allerbeste nnd àrsola.im Interesse der Gemeinde, deren Verwaltung er vorsteht, zu lvünschen, nnd ieb gebe gleichzeitig der Hoffnung Auodruck, das; auch in .dinlunft durch 'Dbje.kti> vität ein gedeiblicheo ^nsammenarbeiten erinöglick^ lvird. Somit erbebe ieb mein Glao ans dao W^bl der Gemeinde und dao ibrco Bürgermeistero.
Die Menschenverluste der ^ t a d t ^nnsbnlck 1938—1945 Von Friedrich Novko. Das Statistische Amt der Stadt ^.nnobruckstelltesick gleich nach Kriegsende die Aufgabe, die durch die Annerion Österreichs und den darauffolgenden zweiten Weltkrieg der Stadt erwachfeueu Verluste an M c n fckenleben zu erfassen, -diusichtlick der durch die Luftangriffe anf Innsbruck verurfackteu Opfer war eiu genaites Verzeichnis mit ll»^ Namen bereito onde l!»l') erstellt. Die i>rfassuug der an den Fronten des zweiten Weltkrieges entstandenen Verluste stiesi vor allem deol)alb auf große Schwierigkeilen, weil die einfchlägigcn Mitteilungen der Wehrmachtsstelleu nur zum Teile beim Standesamt einlangten, die an die Familien der Gefallenen und Vermißten seitens der ,>eldcinbeiten abgcfandten Verständigungen nnterlvego verloren gingen oder dem Staudeoamt uick( zur Beurkundung aus Scheu vor einer allemallo verfrühten Todeserklärung vorgelegt wurden. I m Sommer «!>!<; trat Vandeoarckivdirektor Doktvr Böbm mit dcm Projekt ciueo „Tiroler (5brenbuckeo" für die Opfer des zweiten Weltkrieges bervor, welebeo
ähnlich gedacht n'ar, wie jenes, dao Dr. Bödm seinerzeit für die Opfer des ersten Weltkrieges geschaffen hatte. Die Erfassung der Gefallenen uud Vermißte» follte aitf Gruud vou Anmeldungen feiteus .brer Familienangehörigen gcfckehen. Die Formblätter biezu wareu au deu Kartcufckalteru kostenlos gelegentlich der Anogabe der VebenSmittelkarten erhältlich und nach Auofüllung nieder dort eiuznrcichen. (5ine darauf Bezllg habende Kundmachung dco .»?errn Bürgermeistero lviirde wiederholt in der Tageopresse üüd im Rnndfuuk Verlautbart. Die Reaktion blieb jedoch hiiue, den ^rivariungen zurück. Dabei war das Statistische Ann, dein diese Erhebung für das Stadtgebiet übertragen war, auf die M i t w i r l n n g der Bevölkerung augewiefen, da vom Staltdesamt naturgemäß luir die Unterlagen sür jene Verlnstfälle geliefert werde» lonnie», die bei diesem Amte zur Benrknndnng vorgelegt worden waren. Nun eutbäll ;, B, dao llrlllndenbuch leine Angabe» über die Staatobürgerschast; ans diesenl Wege »vare alio niemalo die Feststellung luöglich, U'er vou de»'. Kriegs-
tt'ar di<> ( 5 > ^ e l ' n n g n i d ' t a n o s e l ' l i e s i l i e l ' snr
o p f e r n i n ' ^ i r l l i ä ' l e i l ^ s t c r r e i ^ e r n n d n>er Ncicl'c^ denlsel'er n>ar, da l>io ^«"ai !'.»!'> i n a l i e n p e r s o n a l a n o n'ein'l» n n d d e r g l e i c l ' e n ancl^ alle ^sler>en>'e> >>!v
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d<> die,e> ( ^ e l e g e n l ' v i l beln'i diie^e
gedael>l, s o n d e r i l
die üansmcl'en
^^asüialnneii
l'ealiindei
der
i r a n d i e , die eine ^ e r l n s t i n e l d n n g
abgesel'losteilvn
ang.l^ö) igen der u i n l i n ' . i
Allion
^'im l'><»
l a n n , die ilne An^e!^öv ^eigt, da^ so >nanä>e> ^« für diese ^ r l ^ inangeltc eo anel'
seilen^
d e i ,^a
n -!^>!nstc. I"as! dien' ^c> isl, alo die beioliln cl'a>!^ ans ^ p i e r ^!v>>et> eil in I ? e ! i l i ^ ! a n d I^ibrn tbinx^'r nicbl da^ »ölige lonnce, in mannen Fällen an
i^Ilien
geiä^a^en
!>'!>,
lein,
das?
inilllcin'eile
inanely
N'll'ü
.!?inlerbliedelle kälten
^e>no>l'en
»ni
N'e>d<'i>,
. ' ü l e i d i n g ^ m a g d o ? l > i o ! a ! I a n ^ « ' e l d n n g e n a>n>'
dei l'ex, li,n
deien >iriegosterl'<sälle n'eieillliel^ grösier ist, al<' d i c de, »iinilnln
eo
(^>!>!id!<nien
darin
oder
'^<'r-
erstat!l.'n s o l -
oder
N'eg^e^ogcn
sind, ^>»
nael^solgenden
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n n n die ^ r g e o x l ^ e
dicscr
»nil dein ^ l i e l u a g von» ^ ! l . ^ e ^ c i n d e l ' ! ! < l ? i l >">»ergeben i v e r d e » , I^ie n a e ^ dein der ^Vai !!'!'» <-rsolgtcn oder l.^sannlgen'ordcnen ^ o d c o sälle ^on >iriegvgefangcn<'u oder;>o» ^ i r i sind iil den folgenden Zablen gleiel'sallo
l. Statistik der Opfer des 2. Weltkrieges aus Innsbruck. n) Gejallene. Geli o r e u
nngehörigteit
G r nppc
Zahl Jims-
Wehriuacht
1 I!»«!
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Tirol Östclr, cmhcrl). nnßcrl), Tirul
in Eiid. tiro!
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ss a mi I i o n st a n d Ausland
l'crli,
Minderzahl
ncrw.
«
1!
5,38
4
H
Widerstandubemeguug u. politisch Verfolgte. . .
7
14
Luftangriffe außerh, nou Innsbruck und sonstige Kampfhandlungen*) , ,
2
4
7
1
—
12
1
1
—
2
7
!») Vermißte. Wehrmacht
. . . . . .
,24
,77!
HO
...
...
10
352
!i?pfer der Luftangriffe auf Iuusbruck siehe Tabelle IV.
II. Veruf und Hinterbliebene der Gpfer. n) GejaUene.
Bern des Gefallenen
Der Gefallene (Vermißte) hatte zu sur l e n siir
Vermißten) G ru ppe
Zahl Mnnueller
Wehi'ümcht Widerstaildübewegiiug u politisch Verfolgte
Verufg» sl'ldnt
407
l!
4
l»
Luftaugriffe außerh, uou Innsbruck und sonstige
I
dir (^lUtin
ssrau nnd Nindcr
l'j«
...
ltltern
4
Geschwisler
Nieinand
1
l
I
>»> v o r m i f t t o .
Wehrmacht
771
272
477
22
2.'»!
142
24
274
Tritt' l
Amioblatt
III. Die Verluste auf den verschiedenen Kriegsschauplätzen. n) Gefallene. Ans
dem
Kriegsschauplatz
Gesamtzahl Pulen
Italien
Westen
Norwegen, Finnland
Nlißland
II«
«4
119«
K»
:??
2
1tt0
! l!» Osten (o>>»l> nä!,. InMretten Angaben)
zur Lee
Vallai,
Afrika
71
—
>)j Vermißte.
771
84
214
42
42
—
IV. Opfer der Luftangriffe auf Innsbruck. Berns
Staatsbürgerschaft
d e s (der) ( b e f a l l e n e n
3nl)I Geistiger
«0
5)04
Manueller*)
Kind
.Hausfrau
234
Familienstand " )
Deutsch!, iin webictsuinfg b.Mai !9!,'>,s>,im,einschl, Ausland Österreich, 4i;8
124
ledig
uerh.
uerw.
20.')
2!N»
.i5
gesch.
"°) Einschließlich 4 8 W e h r m a c h t s a n g e h ü r i g o n n d K r i e g s g e f a n g e n e . " " ) B e i 27> G e f a l l e n e n e n t h i e l t e n " d i e v o r g e f n n d e n e n D o k u m e n t e keine A n g a b e n über den F a m i l i e n s t a n d . V e i n e r t e n s w e r t erscheint, daß gelegentlich der n u n m e h r abgeschlossenen E r h e b u n g f ü r .'»04 Gefallene n n r I I ! "Anmeld u n g e n seitens d e r F a m i l i e n a n g e h ö r i g e n e i n g e l a n g t sind. E i n e A u f g l i e d e r u n g hinsichtlich G e b ü r t i g k e i t , A n z a h l der ganz» 0der Halbuerwaisten K i n d e r u s w . w a r daher nicht möglich, da die Z ä h l b l ä t t e r des S t n u d e s a m t e s hierüber nichts aussagen und nnr die Angaben der Familienangehörigen die nötigen Daien hätten beibringen tonnen.
Die Gpjer der Verfolgung aus rassischen Gründen Die
Israelitische Kultusgcmcinde Innsbruck
stellte
mitgeteilt. Von
den insgesamt
68 jüdischen Todes-
dem Ttadtmagistrat oinc ^istc von 65 Opfern der Ver-
opfern erscheinen
folgnng ano rassischen Gründen zur Verfügung, drei
mit näheren Angaben.
n'eitere Opfer wurden unmittelbar seitens der Fami-
Aufgliederung
ücnangchörigen
über welcbe nähere Angaben vorliegen,
wurde nnr
angemeldet. Von
obigen 65 Opfern
l'^ in der Innsbrnckcr Somit
tann
>!?eiinatrolle
eine statistifche
nur hinsichtlich jener Opfer
erfolgen,
Name, Berns nnd vermutlicher Todesort V. B e r u f
V e r u f
und
Hinterbliebene
der
jüdischen
Opfer.
d e s ( d e r ) G e f a l l e n e n
Der Gefallene hatte zu sorgen für
Zahl Geistiger
42
Manueller
24»)
Frauen
Jugendliche
die Gatü»
1
l4
Frau und Kinder
Uüln'taiüit
Hieuon 17 Kanflente, 2 Ärzte, 2 Ingenieure.
Vl. Staatsangehörigkeit und Gebürtigkeit. Staatsangehörigkeit
G ebor cu in
Zahl Österreich
42
Ausland
Innsbruck
Österreich, aukcrhlllt, uon Tirol
42
"*) Hieuon 22 auf dem Gebiet der eheinaligeii österrei^ nsch nngarischen
narchie.
Ausland " )
l ' i r vorsteheildeil Tabellen bringen N'ie schon erN'ähnt das Ergebilis der stalisti»ä'l'll Erh<dnng übe, die ^7ps<'v de» ^n^'iil'ü W M l i ' i ^ e o >nil dl'iil Slailde noni ,'.'<, ! ? l ^ ! „ ^ ' i > l , , - ^ ^ . ^ , z , ^ , , tonnen durch M e l d u n g e n noä' q^n'i^e
M i t größeren Verschiebnugen ist jedoch nickt mehr ^n rechnen, alißer m jenen hockst traglscheil Fällen, in denen bisher als vermißt Gemeldete in die Listen der Gefallenen nbertrageil norden müssen.
^er-
andc
Dir Bczirksverkchrssttlle Vene, de» Bezirksverkehrsstelle A i r i ? -dackl. spricht nian heute vom Klastsahrwesen, so tut man das nicht ohne bitteren Beigeschmack, scholl gar, wenn man mit nnscrcr heutigen Lage, die Zeit zwischen l!>30 lind N>:l^ vergleicht. Damalo war es das einzige Streben der Mineralölvertriebsstellcn, möglichst viel Benzin und Ö l von bester, auserlesenster Qualität umznsetzen. Es ging schon so weit, daß jede Kraftsahr^engtvpe ihr eigenes Motorenöl verlangte. Um eventnelle Motorschäden ^n vermeiden, wurden diese Vorschriften getreulich befolgt ^ allerdings war das auch keineswegs schwierig. Selbstverständlich waren für die Fahrzeuge auch die entsprechenden Werkstätten, meistens spezialisiert auf eine vertretene Fahrzeugmarte, vorhaudcu. Somit waren die natürlichen Voranosetznngen sowohl für einen gesunden, motorisierten, gewerblichen Verkehr, wie auch für deu Nerksverkehr und nicht zuletzt für den Motorsport gegeben. Wenn wir uus vor Augen halten, daß in der ^andeshauptstadt Innsbruck im Jahre 1938 ungefähr 1100 Motorräder 750 Personenwagen 320 Lastwagen gelaufen siud, fo kann sicher von einer ziemlich starkell Motorisierung gesprochen werden. Die Erhaltung dieser Kraftfahrzeuge war infolge der bestens eingerichteten Werkstätten immer gewährleistet. Diesem Kraftfahrzcugstand im Jahre 1938 standen 16 teils fehr gut, teils gut eingerichtete Werkstätten mit ungefähr 200 Arbeitsplätzen znr Versi'lgnng. Fast jede dieser Werkstätten war mit einem entsprechenden Ersatzteillager ausgerüstet, so daß eine begonnene Fahrzeugreparatur kaum ins Stocken geraten konnte. M i t den 300 Lastkraftwagen, welche teils als gewerbliche Fahrzeuge, teils im Werksverkchr in Verwendung standen, konnte damals das Auslangen gefunden werden. Dies war in der Hauptsache auf ein tadelloses, einwandfreies Funktionieren des größten Verkelnsträgers im (^ntenx'rkebr der Bundesbahn Mehrere Umstände, wie (''nileimange!, lurze Waggoncntladnngssristen nfw., ließen während der Kricgsjalne die Fahrbereitschaft, die heutige Bezirkoverkchrsftelle, erstehen. Die damalige Fahrbereitschaft brachte Fahrzeuge aller Art auf (^ru>ld des Neich^leistuligo g e s e l l sür die verschiedensten Zwecke zum EinsaN. Die Belange dcr Bezirlsvcrkehrostelle haben sich heute noch nicht viel geändert. Der Kraftfährzengeinsatz erstreck, sich in der Hauptsache auf Frachter lind Spcditenre, Während der Spediteur in dcr Regel für Waggonenl laduugen, also Bahnhof- und Vokodienst,
wird, sind den Frachtern Fahrten lind Einsätze für deu Wiederaufbau nnfcres Landes, insbesondere aber nnferer schwerst betroffenen Landeshauptstadt, ferner für Großaktionen der Versorgung (Kartosfeltransporte, Brennholzverforgung und dergleiäM mehr) vorbehalten. Selbstverständlich bedurfte es in dieser Hinsicht einer strengen Lenkung. M i t den wenigen M i t t e l n , die zur Verfüguug standen, mußte uuter alleu Umständen ein Auslangen gefunden werden. S o kam es, daß im Jahre 1916 man kann es kanm glauben ^ doch die ansehnliche Zahl von 500 Motorrädern, 200 Personenwagen und 700 Lastwagen znm Verkehr zugelassen, d. h. mit Fahrgenchmignngen oder wie sie jetzt heißen, Benützungsbescheiniguugen ausgestattet wnrden. Diese Zahl mag an sich hoch scheinen, in Wirklichkeit waren alle Fahrzenge ohne Ausnahme voll ausgenützt. Natürlich kann von einer hnndertprozentigcn Ausnutzung bei Fahrzeugen nur gesprochen werden, wenn sie im gewerblichen Straßenverkehr stehen. Die Lastkraftwagenhalter hatten allerdings mit allen nur crdeuklichen Schwierigkeiteu zu kämpfen: Trcibstoffmangel, Reifenknappheit nnd außerdem standen keine leistungsfähigen Rcparatnrwerkstätten zur Verfügung. War doch die Zahl der Werkstätten infolge von Bombenschäden nnd durch Besatzung von 16 auf 6 herabgesunken, dabei muß gesagt werden, daß gerade die leistungsfähigsten entweder dnrch Bombenschaden ausgefallen sind oder durch die Besatzung in Anspruch geuommcu wurden. Umgerechnet auf Arbeitsplätzen bedeutet dies eine Senkung von 200 auf 40. Ersatzteile gab es fast überhaupt nicht, wenn es gut ging, konnten ans einem ausgeschlachteten Vehikel Ersatzteile geuommen werden. S o kam es anck, daß ein Lkw. nach dem anderen nicht mehr verwendnngssähig war. Die Anfordernngen an Lastkraftwagen im Güternahnnd -fernverkehr erfuhr eine enorme Steigerung. Es darf also niemand wnndernehmen, wenn der Verkehr mit Personenwagen nnd besonders mit Motorrädern gedrosselt werden mußte. Vor einiger Zeit erschien ill der „Tiroler Tagei^eitung" ein Artikel über das Krastfahrwesen in T i r o l , in wck'hem da» Problem Benzin ^iicke> ;nr Dis-
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Seite 6
Amtsblatt der Landeokauptfladt Innsbruck
kussion stand. Der Verfasser des Artikeln vertrat darin die Ansicht, daß der Hausfrau die Zeit der Verabreichung der ebenfalls bewirtschafteten Ware Znckcr überlassen bleiben muß. (5's besteht leiu Zweifel: wann und wie die Zuckcrmeuge im Haushalt verbraucht wird, darf wirklich nicht zur Debatte stehen. Der Verfasser meinte aber von der Ware Zucker auf die Ware Benzin fchließen zn können, und folgerte daraus, daß man die Verwendung der zugeteilten Meuge Benzin ruhig dem Verbraucher überlassen folle. Der foll felber entscheiden, ob er die Menge an Sonntagen oder an Wochentagen verbrauche« w i l l . Dazu ist zu sagen, daß es wirklich nicht einerlei ist, ob ein fo wertvolles Gnt, wie Benzin, zu sonntäglichen Vergnügungsfahrten oder für lebenswichtige Transporte verwendet wird. M i t Recht wirft nämlich der M a n n , der etwa fein Heizmaterial vom Kohlenhändler auf dem Rücken oder auf einem Schubkarren heimbringen muß, die ^rage auf, ob tatfächlich der wenige Brennstoff für Sonntagsfahrten vorbehalten fein foll. Natürlich ist es allgemein bekannt, daß der Treibstoff auf die verfchiedenste, nicht immer bcbördlieb vorhergesehene Art, erworben wird. (5s foll aber verhindert werden, daß sich der M a n n , der sich Schleichbenzin anfchafft, dessen noch in protzigen Sonntagsfahrten erfreuen kann, Jede Sonntagsfahrt, mit welchem Benzin immer, schließlich bangt sich ja
niemand ein Schild um „Ich fahre mit S erweckt auf alle ^ällc den Eindruck einer unkorrekten und sinnwidrigen Brcnnstosfverteilnng, wenn >in, Vo andereil Seite für die notwendigsten ^abrien nn> kärgste Anteilungen vorhanden sind. Daß folche Sonntagsfahrtenverbote nicht in allen .Kreisen das nötige Verständnis finden, isi klar. I?le ^c zirksverkebrsstelle stellt für die wichtigsten ^älle: Ärzte, Hebammen, ,venerwehr, Behörde, Post, ^icherbeitsdienst, fowie für die Vastkraftwagen des gewerblichen Straßenverkehrs antomatifck Sonntagsfabrgenelnni gnngen ans. ,^ür .Kraftfahrzeugbalter, die sallirrisr eine folche Genebmigung bciiötigeil, stein dir Tnve ^nv Bezirksverkebrostelle offen. Zn !»<) Prozent kann cin folches Anfuchen positiv erledigt werden, wenn ein stichhaltiger Grund vorhanden ist. Die Reisenausgabe uud Treibstoffznteünng ^n P r i vatperfoncnkraftwagen nnd Motorräder wurde im Jahre lv!<> völlig eingestellt. Nur fo konnte die Be fördernng von lebenswichtigen Gütern für die Verfor> guug uud für den Wiederaufbau nnfereo V.>noeo gewährleistet werden. (5s wird der Tag besti>,".»>l niebl fern fein, wo alle diefe vermeintlichen ,,Schikanen" ihr (5nde finden nnd die febönsten Motorräder nnd Perfonenkraftwagen auf normalem Wege, mit dein dazugehörigen Treibstoff gefahren werden können.
Nachstehender Aufruf des (5retntivansfchusfes der Österreiebifeben Widerstandsbewegung iu Tirol wurde durch Rundfunk nnd dnrck Anfchlag Tage vor dem (5iumarfch der Amerikaner knndgemackt.
Hißt von allen Hänfcrn die Jahnen! Nicht weiß,, follen es fein, fondern rot-weiß-rotc oder rot-weiße, die Farben uuferes heißgeliebten Österreichs, unsere Tirols. lind nun noch eins. Bedenket, daß Plünderung, Sabotage nnd Zerstörung au Wehr-, Volks- und Privatgut die Not, in die nns ein gewissenloses Regime ge^ stürzt hat, nur noch vergrößert. Wer plündert oder nn rechtmäßig sich Vebcnsmittel, lebenswichtige Bedars^ artikcl und dergleichen aneignet, wird rücksichtslos »no schwerstens bestraft. Verfallt aber ja nicht in die gebier der Gcgner! (5o ist nickt österreiebifche Art, blinde Rache nnd Vergeltung ^u übeu. I h r könnt (5nch daranf verlassen, es wird alk>im Wege des Rechtes und des Gefctzes gefeb^cn. (5s lebe die t r e i b e n ! (5s lebe T i r o l ! (5s lele Österreich !
Österreicher! Tiroler!
Innsbrncker!
Die Stunde (5urer Befreiung ist gekommen. Die gefamtc Südfront hat kapituliert. Die alliierten Truppen stehen vor Innsbrnck. Jeder weitere Widerstand wäre nicht nnr zwecklos, fondern er ist ein Verbrechen an Volk nnd Staat. Wer die Waffen weiter führt, den Widerstand auch uur entfernt begünstigt, wird als Verbrecher bestraft. Sieben Jahre bitterster Knechtschaft nnd Bcdrückuug sind restlos vorbei. Die Alliierten kom inen als unferc Befreier und Retter. Ihnen gilt in diese bistorifeben Stnnde der Wiedergeburt nnferco Tirols und eines freien Österreichs nnfer Dank. W i r wolle.', aber auch jener gedenken, die für die Sache Österreichs nnd unferes engeren Heimatlandes trotz aller Gefahren in all den Jahren der Knechtschaft arbeiteten, litten nnd starben.
Innsbruck, am ' l . M a i !'.»!">. (5retutivausfchuß der Österreichischen Widersiandebeweglilig iii Tirol.
Dr.
Vor hundert Jahren Februar l ! ) l 8 : <l. findet die t . große Armcn-Rodoute statt; >2. wird im Amtszimmer dee> Stadtkämmercrs Zcheni' getreide dco Ttadtspitalo l?l> Tttir Roggen »nd l.', Star .»^afcr) versteigert;
'^."». gcbc» die ^) >, im Gasthof ;»r i g ; sic sind
riger Abn'esenbeit bciingclc!'»! n u r . ^ ! ^ ' , sich! dc? t i r o l e r „ B o i c n " >!!>l^> oil'icüi !>!!!('! I^'iinallicheo Vicd >>> ?il' g l ä n ^ ' i l d c » in ^nlN'l'nlcn Golfern O l i a c i ! . " ^^oilorc d n t l i o n e n s.iu^cii >nn ^ ? . iin großen Re dci do, A n n o » ?^orouto i n f a n g o M a r ; st.
lind
('>l.',
c xnd dein
dic lin^c dl', dni >ill'i!lli!ldcrn'.nl^nft^l>rn. M i l dicscm Dcv (^>^vc»> »lud >3tci»sck>il'idcv Noi'd^t (.^vnbkofcr sicl' für alle !l'N- !I»d
Die M . Piffor'scho ViotnaÜon- »nd italicnische ,v>ü bandlnüg crdält die Bcwilligullg, oiil ilenco Dc nlit foineil ,vleischspoison nnd Würsten im ncuorbauten Ilntorborg'schon .>?ause in der Mu> ' ;» eröffnen; dao Geschäft wurde „imck A i l größerer Städte Dcntschlaiws und bcsondcro init bosondoro, Eleganz" eingerichtet. Ein Pfund gekochter Schillkon, ^oronosor p a l a m i odor Mortadoll-W»rst kostete l!-< Krouter. Die Wagner'scho Buchbandlnilg cinpfieblt ein Blich von Prof. ^'egraud „Nasirspiegel oder die Knust sich selbst ;n ctc." um don Proio voll 'i'.' !
Le!, . 2 7 13
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Stadtwerke Innsbmck Elektrizitätswerk Gaswerk Wasserwerk Gärtnerei Nordkettenbahn Kammerlichtspicle Innsbrulkcr >>otl l A. tt).
Verleger, Eigentümer und Heransgeber.' Die Stadtgemeinde Iiüisdrlict. - Verantmortl. Schriftleiter.' Ludwig Steiiler, I Rathaus, Ammer Nr. 1<N, — Anzeigeiwerwalwng: Ailnoncen^Expodition „^lovitas", Innsbruck, ^InichstraNe » I. Felizian Äiauch, Innsbrllck. — Vertrieb: Tiroler (braphit, Innsbruck, ^ Druckssenelimiguiig Nr. 10,-l vom 2>, !?ttubcr !'.)4<i.