Amtsblatt Innsbruck

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3. Iutmiattouale Innsbruckcr ^portnwche von, 13. bls 22. August 1948 Von Dr. H. Nettmeyev. Nnn, lroh niancher Ziveifel, es ist wahr geworden, os cn'bt anch in diescin Jahre wieder eine Innsbrucker Sporlwoche. Die Ttadtqemeinde hat zwar diese Veranstaltung im Vorjahre niit einein finanziellen Ver lnst abgeschlossen nnd es haben sich anch sonst einige unliebsame Vegleiterschcinnngen ergeben. Trotzdem war dies kein Cörnnd, daß man deshalb von vorne herein ans die Durchführung einer Sportwochc in diesem Jahre verachtete und so erging am 7. A p r i l 194^ an die Magistratsabteilnng I I (^portamt) der Ans trag, die nötigen organisatorischen Vorarbeiten in die Wege zu leiten. Die maßgeblichen Faktoren ließen sich dabei von der Erwägung leiten, daß Innsbruck den Sport als Werbefaktor nicht missen kann nnd daß das finanzielle Nisito einer derartigen Veranstaltung im Interesse eines zukünftigen Fremdenverkehrs übernommen werden nmß, auch wenn gewisse Vorausseynngen (Verpflegung und Unterbringung von größeren Znschanermengen, Erleichterung der Einreise fnr auswärtige (^äsle usw.) für Innsbruck derzeit noch nicht im vollen Ausmaße gegeben erscheinen. Es ist also bewnßl auf einen übergroßen Nahmen, wie ihn z. B. die Wörthersee >3portwoche bietet, verzichtet wor den, znmal anch ^nnsbruck unter den Nachfriegsaus Wirkungen viel mehr als das Wörtherseegebiel zn lei dl',, bat. Den EhrenschuN über die Veranstaltung hat >>err Vürgermeislev Dr. Mel;er übernommen. Die l^e ! a m l ! r i l >> n g der ^Portwoche obliegt den Zerren '^izebiirgermeister Flöckiuger und dotier, Montanari vom Fnßballverband nnd ^berndorfer vom Handball verband. ^el.Uerer ist ',ugleiäi Sekretär der ^,po>t N'oche. ^ämtliäie grundsäl)!ichen Fragen werden im großen Ansschnß, bestehend ans allen Verbandsver tretern, unter Vorsitz des Deiters der Abteilung I I behandeil, ^wei lleinere Ausschüsse befassen sich ,uit b''in;e!iiag^>i. Ei,, preisgetiönles eindrucksvolles

Werbeplakat, sowie eine Bronzeplakette für sämtliche aktiven Sportler liegt im Entwnrs bereits vor. Das vorlänfige Programm, welches voraussichtlich keinen allzn großen Ändernngen mehr unterworfen ist. sieht nnter Vedachtnahme ans die Wünsche sänitlichev Verbandsvertreter folgende Veranstaltnngeil vor' ll>4« Abends Schwimmen. 14. ^.'ichtathletik: ( ^ e n n a ^ I n n , Nadballturnier nnd Kunstradfahren. Nadrennen, Handball, Fußball, Vegrnßnngsabend. 1<>. Tagsüber Tischtennis, abends Fechten. 17. 194N Tagsüber Tischtennis, abends Fechten. 1l>4« Iiiachmittags Handball, abends Fußoall

((^!chsil) chsp)

19. 8. 1948: Knltnrveranstaltnngen, Schachturnier. 20. 8. 1948: Fußball Landerkampf T i r o l ^ - K ä r n t e n , Boren. 21. 8. 1948: Leichtathletik' Breseia ^lüisbrnek, Tennis, Ningen und stemmen. 22. 8. 1948: Nadrennen,'Nanggeln, Tennis, deicht atblelit, Fußball, Handball. Festabend im Vandlmussaal. Das obige Programm ist so erstell! worden, daß sia, womöglich einzelne Veranstaltungen mit gleichem Publikum nichl gegenseitig touturrenzieren. Außer dem wurde mit Absicht die Anzahl der Veranstaltnn gen beschränkt. Vertreter von Presse und Nundfnnk liaben ständig l^elegenlieü, düill, Pressemilleilnngen von den lau iendeii Vorbereiluugsaroeiten .Kenntnis ',u erhalten. Verhandlungen mit interessanten Fnßballmannschaflen ivie Charleroi (Belgien) und die Wiener „ A l t e n internationalen" sind bereits im (^ange, desgleichen »oerden Verbindnngen >nit französischen, italienischen und ^chwei;er '.v(a!i!!sll,iifte!i angeknüpft. Besonderer


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dcr Vaxdcol'auplstadi

Wert ivird auf Kultnrveranstaltnngen äin l!">. ^'lugnsl gelegt, um zu zeigen, daß in Innsbruck neben dem Sport auch das Knlturstreben noch Geltung bai und sich durchzusehen vermag. Das ^tadtsportaml, »velches im engsten Einverueh nieu mit dein Verkehrsamt nnd säuttlichen Sportver baudsvertretern die organisatorischen Vorbereitungen trifft, wird bemüht sein, durch folgende Vorausset ;nngen mit znm Erfolg dieser Tportwoche beizutragen: 1. Nationelle und ziveckmäßige Verwendung der ^nr Verfügung flehenden Geldmittel. 2. Kameradschaftliche Znsammenarbeit zuüscheu al

leu beteiligten nnter grundsätzlicher Ausschaltung von nnznlässigen ^ouderiuterefsen. !^. Moderne nnd wendige Erledigung der anstau chenden Probleme ohne bürokratische >>emmnngen. Wenn diese l^rnndsätze bei allen interessierten >irei sen entsprechendes Verständnis nnd Förderung sin den, so ist zu hoffeu, daß die Veranstaltung dieser Sportwoche auf Grund der alljährlich sich ergebenden Erfahrungen uoch weiter ausgebaut wird und iu den nächsten Jahren schon als fester Programmpuntt im internationalen sommerlichen Sportprogramm ''ingesehen werden kann.

Bericht von der Gemeinderatssitzung am 17. Juni 1948 Die vierte Gemeinderatssitznng des Jahres 1948 fand am 17. I n n i im Stadtsaalkasino statt nnd wurde durch Anfragen der Gemeinderäte eingeleitet. 3 t R . Wilberger stellte eine Anfrage über einen Schriftwech sel des Leiters des städt. Wirtschaftsamles über die Anflassnng der Spinnstoffbewirtschaftnng nnd ülxr einen Landtagsantrag des Bürgermeisters Dr. M c l ' zer über die Aufhebung der Bewirtfchaftnng von Gemüse nnd Eiern; G N . Oberhammcr über die Ans schreibnng eines Wettbewerbes zum Wiederaufbau des Innsbrncker Hanptbahnhofes fowie über die Wie derherftellnng der Schanfenster im Stadtbereich; G R . Pettailer lvegen einer Besserung der Verhältnisse i m Reichenaner Wohnlager, über die Beleuchtung bei der Karwendelbrücke nnd über die Anfstellung einer Bank bei der dortigen Obnshaltestelle; G R . Tissner über die Beistellnng von Grnndstücken für Siedlungen der Kriegsopfer; ' G R . Weber über die Fortschritte des Personalabbanes in der Stadtvcrwaltnng. Solveit sie nicht einer Untersnchnng bedurften, ivurdeu die Anfragen fofort beantivortet. Es folgten Anträge der Gemeindcratsmitglieder! 'GR. Kraus nnd Gen. über Fußbödeu, Zwischcu decken, Doppelfenster nnd Holzlcgen ini Wohulager Reichenan; G N . P r i m u s und Gen. über den Ausbau der Notschnle Allerheiligenhöfe; S t R . S i g l und Gen. über den Ban von Probesiedlnngöobjekten; G N . Hack! und Gen. über eine Änderung der Ranchfangkehr ordnung; G N . Weber und Gen. über die Errichtung einer Polizeidienststelle in M ü h l a u ; G N . Oberhain mer und Gen. über einen Kredit von 100,000 Tchil ling für die Siedlungstätigtcit. Die Anträge wurden dein Stadtrat oder den ;n ständigen Ausschüssen znr iveiteren Behandlinig zn genüesen. Anschließend sprach Bürgermeister Dr. Melzer über die Behandlung von Anträgen nnd Anfragen, die in früheren Gcmcinderatssitznngcn gestellt worden iva rcn: über die Verstärkung der Sicherheitswache zur Nachtzeit, über die Anlegung von Kleingärten i»i Wohnlager Neichenan, über forstwirtschaftliche ^ r a gen, über den Ausbau des Sportplatzes Wilten-West, über eiue Umzännnng der Kanalisation von der Huu gerburg, über die Frage der Erklärnng der bleichen aucr Straße zwischen Pradler Straße uud Pembaur straße zur Einbahnstraße, nnd über den Drucksorten verbrauch des städt. Wirtfchaftsamtcs.

Der Gemeinderat genehmigte hierauf das Dienstuud Befolduugsrecht des städt. Symphonieorcheftcrs v"lnnsbruck. Die bisherigen Friedhofsgebühren wur den im Zuge der Regulierung der städt. (Gebühren durchschnittlich mu ein D r i t t e l erhöht. F ü r ein Bau darlehen von 200.000 8 mm Wiederanfban des M n senm^ Ferdinanden»! wnrde die Haftnng iibernom men. Ein Betrag von 10.000 8 wnrde fil, deniiüa! pflegerische Arbeiten au, Trautsouhause uud an den Häuseru Seilergasse l!i, Kirfcbeutalgasse !il und I n n straße 17, solvie ;nr Anfstellung des Marimiliaugrab denkmals bewilligt. Z u r Vermeidung weilerer Schäden N'nrde befchlos sen, den Rohbau des bombenbeschädigten Rathans Nordflügels aufzuführen. Der Gcmeinderat stimmte ferner der Verwendung des Hanfes Hnnoldstraße 22 als Obdachlosenheim zu und genehmigte 12.500 8 zum Ansban des Sport Platzes Wiltcn-Wcst. F ü r die Gp. 3210/6 K G . Hotting wnrde die Bansperre aufgehoben. >"m '^nsammenhauge mit der Baulinienfeslsetzung lvurde bcschlosseil, die „Alte Post" iu der M a r i a Theresien' Ttraße, die später einer Verkchrsfläche lveichen soll, ',n eriverben, lim der F i r m a C. Flüggen den Bau eiuer Garage iu Wilteu Bartlmä zu ermöglichen, Nmrde eine Ausnahme vou der Bausperre be>villigt. Der Gemeinderal genehmigle die m g scblüsse nnd Jahresberichte der ^tadtioerke für die x^ahre l!)45 uud <!»K'» solvie die Nechnuilgsabschliisse der Gntsvenvaltung Reichenan, der .^ammerlichtspiele nnd des städt. Sanatoriums fiir die Jahre <U11, <Ü <5» nnd l!>l<). Der Änderung einiger ^treditansätze des Hans'haltsplanes 1l>li^ nmrde mgestimm!, das Kapital ;nr (^eivährung von Bürgschaften für den Wiederaufbau um 500.000 >> erhöht. Schließlich wurde eine Reihe von RaclNragsfrediten bewilligt. -',um Schlüsse der ^Ikung stellte der Bürgermeister ^e über Daueruiielrechle l ^wckmerl^eigenlum) in l^emeindeioohnbanlen nnd über eine Ausgleichssleuer für überzählige Wohnräume lWolmungsluj.us^ slener). Beide Borlagen löste,, eine lebhafte Ausspracl,e ans nnd wurden scl,ließlicl, der geschäftsord^ uuugsmäßige,! Bel)audlung mgeimeseu. Die Sitzung schloß Dauer.

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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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Die Landeshauptstadt Innsbruck nach dem zweiten Weltkneq D e r W i e d e r a u f b a u « i > « 5 «<» „ u d «l> Die llelle Stadtverwaltung giilg nacl) delll Z menbruch 1945 sofort iilit eutschlosseller Hand cm die Behebung der Kriegsschäden. Zunächst llilißten dir ungehellreil Schnttmassen auf den Straßen beseitigt werden, inn del: Verkohl ill Ordnung zu bringen, und gleichzeitig damit die vielen Schadensstellen an den städtischen Bersorgungsleitungen loie Wasserleitllllg, Kanalisation, elektrische Stronlkabelil und Gasleitnn gen dehoben loerdeil. ^iach ^reileglillg der Strafen zeigten sich erst die schweren Schäden. An 293 Stellen waren rund 25.NNO m- Straßendecken und rund 12.000 Gehwegbelege total zerstört. Wegen des M a n gels au Arbeitskräften nnd Baustoffen in den letzten drei Kriegsiahren konnte die laufende Straßenerha-l tnng nicht mehr fortgesetzt werden. Dadurch eutstandden, besonders hervorgerufen durch die schweren Krilegsfahrzeuge — waren doch i n den Kriegsjahren u. a. drei Panzerarmeen darüber gerollt — sehr große Schäden an den Straßendecken, deren Ausmaß ruud 274.000 n ^ betrug, zu denen noch 45.000 m-' Geh Wegbeläge treten. Es mnßte also die zunächst uorhan^ «dene geringe Menge an Baustoffen überloiegcnd zur Beseitigliug der Schlaglöcher verwendet werden, nm die Ausweitung der Schäden hintan zn halten. I l l den Jahren 1945 und 1946 lonrden so 3138 Tonnen Bitumen, bzw. TeermisclWlt verarbeitet, nnd zwar 371 Tonnen für rund 5200 n ^ Nenbcläge nnd 1400 Tonnen für rnnd 27.000 m" Oberflächenbeläge. M i t 1367 Tonnen Mischgnt lourden außerdem rnnd 228.000 m^ Straßendecken notdürftig ausgebessert. H u Jahre 1947 wurden 1450 Tonnen Mischgnt ver wendet, von denen für 5700 m^ Nenbeläge an Stra ßendecken 400 Tonnen nnd für 8100 ni-' Oberflächen^ beläge 420 Tonnen gebraucht lourden, so daß 13.800 Quadratmeter neue Straßendecken geschaffen wurden, wozn weitere 105.000 m- als Ausbesserungsarbeiten kamen. Gehwegdecken mit Betonplatten nnd Gnß asphalt im Ausmaße von l993 m- ionrden außerdem angelegt. Leider ist die endgültige Beseitigung solcher Mängel ill dell Straßendecken nur durch Aufbringung von geschlossenen Oberflächen möglich. Anch die Behebung der Schäden an den Wasserbau ten wurde unverzüglich in Angriff genommen. Die alte Innbrücke (Schaden an der Gehwegkonstruktion) nnd die Straßenbrücke über die S i l l (Gaswerkbrücke) konnten in den Jahren 1945 nnd 1946 iustandgesetzt werden. I m Jahre 1946 nnd 1947 mußte die zerstörte Holzbrücke über den I n n in der Neichenau als Stahlbrücke mit Stahlbeton — Fahrbetonplatten nm den Betrag von 3 520.000.— vollständig neu er richtet werden. Hand in Hand mit der Wiederinstandsetzung der Straßen nnd (Gehwege schritt nach Vornahme der uö ügen Grabnilgen die Behebung der Kanal nnd Was ievleüungsschäden forl. Bis (Lnde 1946 wurden iu 15 1.800 Werkstuuden !80 Meter Betoukanäle ver schiedenen Ausmaßes in 3.50 bis 6 Meter Tiefe, 1340 Meter Nohrkanäle mit den Durchmesseru 200 bis 700 Millimeter sonne 710 Nieter Hausanschluß tanäle verlegt, im ^ahre ! 9 l 7 kamen 160 Mek'r

uud 223 Meter Hansauschlnßlauäle an die :1^ihe; im Jahre 1948 folgt der Nest, so daß ins gesamt 321 Schadensstellen eine Wiederinstandsetzung voll 3425 Meter Kanalnetz aller Größm bei einem (5'rdaushub von 13.400 m^ erfordevlen. M i t großer Tatkraft begannen die Stadlwerke unler stärkstem Einsatz des eigenen Personals ihre Wieder aufbauarbeit. Schon aus der Gesamtsnmme der an gemeldeten Kriegsschäden der Stadtwerke von Schil ling 3,887.112.77 (Preis- und Lohnstand l 9 ! 5 ) geht der Umfang derselben hervor, wovon auf das (ilet trizitätswerk Schilling 2,496.738.76, auf das Gas Werk Schilling 504.411.65, das Hallenbad Schilling 328.,926.75 und das Wasserwerk Schilling 505.623.61 entfallen. (Ohne die schaden des Verwaltungsgebäu des.) Die Aufballleistung des städtischen Wasserwerkes war sehr bedeutend. A n 264 großen Schadeilstellen wnrden ill den beiden Jahren 1945 und 1946 M u f fcndruckrohre famt Formstücken aller Dimensionen in der Länge von 3226 Meter verlegt, 33 Hochdruckschicber eingebaut, 37 Unterflurhydranten instaudgeseht nnd in 207 Alllagen 912 Meter Hansanschlußleituu geil brauchbar gemacht. E i n erheblicher Teil all A r beit wnrde noch inl Jahre 1947 fortgesetzt. Insgesamt waren rund 7800 m'"' Erdmaterial dabei ausm heben nnd wieder aufzufüllen. Neben.dem Mangel an Installationsmaterial wirkte sich die starke Beschädi guug der Werkstätteil für Wasserzähler und der Prüf uud Eichftation alls. Das Elektrizitätswerk benötigte zur Instandsetzung der Schäden uuter anderen 11.150 Meter Erdkabeln, 2 Transformatoren, 5500 Meter Kupferscile, 3800 Meter Stahlseile, 550 Stück Verbiuduugs und Al> zweigmuffen, 600 Niederspannnngsisolatoren, 800 Stück Stlaßenbeleuchtungsarinatureii, 2200 Stück ^reilcituugs und Kabelverbindlillgstle»iuieii, 8000 Kilogramm Kabelmassc, 25.000 Stück Mauerziegel. Voll diesell Materialien wurdeu bis Kriegsende etloa 40 Prozent alifgeioeildet, 1915 rnnd 35 Prozent, 1!>46 rlllld 15 Prozent, 1947 rund 10 Prozent, wobei ill den Jahren 1945/46 der Betrag voll 8 1,119.600. an Wiederbeschaffnngs^ nnd Instandsetzungskosten ausgegebeu wurden, während im Jahre 1947 noch Schilling 873.300.— (einschließlich Verwaltungsgebände) verbaut wurden. 75 Prozent des Straßen belenchtnngsnetzes mit 340 Brennstellen konnten schon 1945 iustandgesetzt werden, Ende des Jahres 1946 waren 830 Brenustellen betriebsbereit, allein nnr 170 Leuchten konnten ans Materialmangel ',nr Erhellung der Straßen montiert werden. Eine ebenso bedeutsame Leistung ward dem slädl, scheil Gaswerl anferlegt. So nnirden füi' die x^island setzllllg der Gasfabril nnler aildereu» verlvendel' l',0.lj00 Stück Mauei",!egel. !'.<»,200 Stück Tach;iegeI, 32.800 Kilogramm Zemeni, 2«'.. 100 Kilogramm Kalt, 5680 Kilogramm Bau und Maschineneisen, l>.60N Kilogramm Eisenbleche, voi, dene,, bi'> Kriegsende l5 Prozent, im Jahre 1915 rund 22 Prozent, im Jahre >'.»!»'. rund 15 Prozent und l9<7 rnnd l8 Pro ',ent eingebaut wurden. ssm-tsrtz»»g s^I(U,


Auuoblall de, Vandeol^nipistadi

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A » , .!'.». S c p l e m b e r ! ! » ! . ' , t r a , d e r eiste A l l b e r g E r p r e s : iu Iuuobruck ciu. Damit war dic crstc stäudigc Verkehrs« vcrbiuduug scil dcm Kricgocudc vou Tiro! ano nack H^cstcnropa n'icder bcrgestclll. Anläßlick dicsco Ercignissco fand im Golfbotcl in ^glo >» Ainvcscnbcil von Er. Gcucra! Bctbouart, vou Vcrtrcler» der ^ckwcizer bu»dcobabnc», dcm Vandcobanpiman» ^r. Grubcr und dcn Spilzcn dcr Tiroler Bcbördcn ci»c llci»c Frier stall, bei der Bürgermcistcr Dr. Mclzer dao Ereignio mil solgende» ^v'orte» n'ürdigle:

später ;ogcn dic scharen dcr >t,c»^ilie> durch »mere Strastcu und über unsere Passc und n'citcrc ^abrbundcrlc lnndurck sab ll»rserc Stadt- dic Pfcrdc und dic Ncilcr dcr deutsckcn Kaiser, wenn sie nack Rom ;ogcn, nm dort vom Papst gekrönt zu werden oder um mit ilnn >iricg zu sübrcn. >'dco dicscr ^rciguisic zeigt cinc eigcnc (5pochc in der ("csckickle ^urop^o an und ick bin vcvsuckl zu sagcu, dasi auch dic Anlnnst dicsco crstcn Arlbcigzugco ano dcm Wcstcu i>> »inerer Sladl eine» ucuc» ?lbsckuitt in dcr (.^csckicktc >^»iopa0 Icnnzeicknei, eine (5pocke deo Friedeno, deo Wicderausbaueo »ad' dem giaiis.niisien >l>iege, de» die beschickte teuiu.

Erlaube» Sie, daft ieb Sie alo B»rge>i»eister der Siadl ^»»obruek auf dao bcrzlichstc bcgrüßc. llnd nickt nur Sic pcrsöulick, sondcrn auck dcn Arlbcrg-Erprcsi, dcr Sic hichcr bat.

(5s sind heute andere technische M i n e ! alo im Alienmn und im Mittelalter angewendet ivordcn. Abcr dic Technik ist nickt dao Wcscntlickc, sondcrn der ^cist, der die Technik bchcrrscht. ()o liegt in der Mackt dco incnscklickcn ^cistco, "dic tcehnisckcn M i t t e l znm Zerstören und M m Ärieg oder ,znm Segen und zum Woblcrgcchcn dcr Menschheit zn verwerten. Dcr Zug, dcr Sic zu nno sWrte, dient guten und friedlichen Zwecken. Er möge nicht nur dazu dienen, die Entfernung zwischen Pario und Innsbruck abzukürzen, er möge vor allem auch dazu mitbelfe«, die Beziehungen w i r t schaftlicher, kulturcllcr und gcistigcr A r t zwifcheu dcm Westen und mw iuuiger, tiefer uud fruchtbarer zu mache». Es ist kein Zufall, daß dieser crstc Erpreßzug Europas in unsere Stadt sülnt, sondcrn es ist das Verdienst, das w i r de, Tatkraft uud dcr I n i t i a t i v c dcr französischen M i l i t ä r regierung vcrdaukcn und wir allc crkcuucn dies dankbar an und wüusckcu, daß dicse Tat reicke und gute Drückte trass cu mögc.

Anfnnft i i : »nscrcr Stadt tonntc nickt ain ,dauptsondern nur am Bahnhof ciuco nnscrcr Vororte crfolgcn. .'Ilclnncn Sic dico alo Zeichen und Sinnbild dafür, daß nnsere Stadt durch dcn Krieg schwcr gelitten hat und nicht mehr dao ist, was sic einst war. Aber die Tatsackc, dasi Sic mit diesem Zuge gekommen sind, mit dem ersten Erprcßzug, dcr Pario mit Innobrnck, Frankreich mit östcrrcick verbindet, ilchmcu w i r alo Svmbol dafür, daß die schwerste Zeit überwunden ist, die '>errifscnen Fäden wieder angeknüpft wcrdcn »nd dast co nun N'icdcr ausN'ärto gebt. Solangc co in Europa eine Gcschichtssckrcibung gibt, solange hat Innobruck alo eiucr dcr wichtigsten Verkehrsknotenpunkte gegolten. Die Legionen des römischen Reiches sind hier durckmarschicrt nnd haben hier ciuc Siedlung gegründct. Später sind dic Stürme dcr Völkcrwaudcrnng durch nnscre Talcv gebraust. Wiederum cinigc

I n diesem Sinne erhebe ich mein Glas zum Wohle Frankreichs und der französischen M i l i t ä r r e g i e r u n g zum Wohle der Schweiz uud zum Wohle meines Paterlandes »Nd >»ei»cr .dcimatstadt In»sbr»ck.

von

Dr.

Vor hundert Jahren

l. l.öimme'lfahrtstag) »ii»ml dao Äaiserpaar in der Pfarrkircke am .dockamtc t c i l ; mittags cmpfän.zt co dic mäbrisckcn Dcpnticrtcn. Dic laiscrlichc Familie macht täglich Spazicrfabrtcn in dic Umgcbnng re, Stadt und erscheint anck oft zu Fuß auf dcu Prome »ade», n'^bei eo die begegnenden lentselig begrüßt; '^. iresse» der päpstlilbe .')^!»li!io »nd der preußische Ge sandle, Graf A r m i » , von Wie» bier ein. Die Gesandten der Nicdcrlandc, Däncmarto und Nnstl.indo N'arc» bereito a»geloi»»,e» ^ der e»gl>se!,e n'i,d er n>arte> ^ : l . fabren .»ofwägen >» der Sladl ein, »voraus ans l i m » , längeren Aufenthalt dcr kaiserliche» Familic gcscklos scn wird. Mittago bczichcn die Schützen von Götzcno die Burgivacke mit eigcncr Mnsisbande, „schöne bleute in hübscher -Haltung uud Tracht". Die Burgwache stellt abwechselnd die Nalionalgarde und dic Scknkcu dcr

Nackbargemcindc», übcrdico die M i l i t ä r - P o l i z e i uud die Saliucn- uud Bergarbeiter. I m m e r wicdcr sucktcu Landgemeinden um die Ohre cm, sich bei dicscr Wackc bctciligcn zu dürfen; <». marschiert eine ^iompanie von Wicncr Freiwilligen aus dem ,dandelo- und Gewerbcstandc uutcr (^raf Wallio bicr durch uud defiliert am Nennplalz vor dem Kaifer nnd Erzherzog Johann; die Kompanie bestand ans gebürtigen Tirolern. Inzwischen kamen auch dic Gesand< ten Sachscno, Badcno, 1i.<ürtteinbergo Bavcruo und Bclgicno a n ; ?. lrissl dcr schn'cdisel'e (^esandle ei» »nd ,^ü !». de, sranzösische (^eschaslolräger de Va E^n, ; l<». n'ird der Landtag fcicrlicb eröffnet. Der Vcrsammlnngs^ saa! war ncu bcrgcrichtct worden, die Galerie für das Pnbütnm sein beschränkt; vier Stcnograpbeu konnncn auo dem stenograpbiscben Institut in München. Als Vertreter Innobrueks nalnncu Bürgermeister v. >Nc-


Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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belsberg und der ,!>anp!nl'>isileiler des „Tiroler Boten" Dr. Schüler, der eigens in Frankfurt hicfür beurlaubt wurde, teil. ^audes-Gouverueur Graf Prandio ball die Eröffnungsrede. I n der Nackmittagssitzung ivird eine Adresse der Stände an den Kaiser verfaßt; ! .'. lomint der türkische Botschafter Ehekib Effendi anverlüblt sick der Kaiser bei einem Spaziergang ans de> Gallniese infolge des feuchten Wetters, wesbalb di,' Audienzen abgesagt worden; kommt der Banns von Kroatien, Fcldiu.-^'eutn. "n'llo-

eich a u ; mustert mittags der Kaiser am Renuplay die aus Südtirol heimkehrende Fügncr Tchützenkompanie und am folgenden Tage die Zelter Schützen; ziehen 4100 italienische Gefangene über die Ellbögne.' Straße gegcu H a l l ; reist Erzherzog Johann znr Eröffnung des Reichstage? ab. I b m folgten die Minister DobHoff und Wessenberg; wii'd das Fronleichnamsfest mit größtem Prnnke gefeiert. Das Tan'ttissknmn trug der Fürstbischof von Trient. Anschließend folgten die Kaiserin und die M i t glieder der kaiserlichen Familie mit Erzherzog F r a u ; Josef. Der Kaiser »abm >vegen seine,' Unpäßlichkeit

Nummer

an, Ballon der Hosbnrg am letzte» Evangelium teil; fübrt der ! leine Er;ber;og ^'udn'ig in der Nationaltracht die Willener Scbül>en, deren ,yanptmannstelle er angenoimnen !>at, ^nr Bnrgn'^che ,nif; gibi l', Joachim .»>aspinger als Feldkaplan der Tiroler Aladeiniler ^loiupanie eine „Erklärung" ,u die .^ei> lung, in der er sich sebars gegen die böon'üligen ('''e rüchte wendet, die über diese -''tompame '.'er werden; 2!t. trifft der Palatin von Ungarn, Er^I>er^og mit >n'ei Ministeril lner ein; 2.',. lvird die aus Südtirol beimlebrende I, Kompanie festlich empfangen. B i s ;um ^erg ^sel eilen ihr die ^nnsbrucker in Massen entgegen; ano den -däusern werden Plumen und Kränze geworfen, Vor der Hofburg defiliert die Stu'denten-^ompanie mit den gleichzeitig einmarfchicrcndcn Nattenberger ^ä'ü.^ zen vor dem Kaiser und liefert dlinn ibre ^entegegen^ stände lz- B. eine Fabne mit dein Vöwen von S<in Marco) in der Universität ab. Änsckliestend findet ein Mittag'makl im .hofgarten statt, das sich ^n einem wahren Volksfest gestaltet. Aucb die Mitglieder der kaiserlichen Famrlic erscheinen d^bei, uni die .>>eiin!eb>vr W begrüßen.

Die Vorbereitungen znr Natlonalversammlnng vom Mai 1848 in Tirol Der Wunsch, eine allgemeine deutsche Volksvertretung einzuberufen, um dadurch die herrschenden Mißstände zn beseitigen und eine nenc Reichsvcrfassnng ;u schaffen, bil< deten den Anlaß zur Ausilvabl hiczu geeigneter Vertreter. Die W a h l der österreichischen Abgeordneten für die Franko furter Nationalversammlung wnrde in aller Eile durckg» siibrt. Die Wabltun'dmaelnmgen »varen in den einzelnen österreichischen Provinzen nicht einmal gleichlautend. Als Schlüssel war nnr einheitlich festgelegt, daß auf je 5)0.000 Einwohner ein Abgeordneter gewählt werden sollte. Hermann I b l e r hat in seiner Arbeit „Die Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung i n Österreich I.^ltt" ( M i l t e i lungen des österreichischen Institutes für Geschichtsforschung, l!< B d . , 1!»:l l) besonders die Durchfübrnng jener Wabl in der Steiermark behandelt. I n den folgenden Zeilen sei übe> die Vorbereitungen bie^n für Tirol berichtet. Am 15». A p r i l I ^ l « bringt der „Bote für T i r o l " einen Artikel der „Wiener Zeitung", der betitelt war „Österreichs Vertretung bei dem deutsckcu Bundestag". D a r i n 'heißt coi „Auch Österreich muß nun unverweilt ^nr Wabl der von

seiner Seile nach Frankfurt abzuordnenden luo Ver>re>er »chreiten, nnd ^war ist es »in so dringender notwendig, daß sich unsere Regierung ohne Aufschub mit deu Vorbereilun gen ^ur Vorn^lnne dieser Wablen beschäftige, da eo in

Österreich bisber an jeder verfasfungomäsligen Verireinna des ganzeu Bürger- und Bauernstandes feblte, fomit der Wahlmodus ganz neu fcstgefctzt iverden muß. Jeder Vernünftige muß einsehen, daß die bisher bestandenen Provinzialstände in ihrer alten feudalen Zusammensetzung durchaus unpasseud wärcu, um irgend als Grnndlage für diese Wahlen, welche znr Vertretuug des ganzen Volkes führen follen, ^» dieneu. Es muß daher notwendig fo fchnell als möglich eine provisorische Wahlordnung erlassen werden." Es werden in dem Artikel weiterhin mm ansführliche Vorschläge über die Durchfübrnng der Wabl gemacht. Abschließend wird erklärt: „ W i r zweifeln nicht, daß unsere Regierung, welche jetzt vom Schicksale berufen zu sein scheint, in Deutschland den ibr gebübrcnden ersten Rang wieder einzunehmen, die Wahlen der 1!»0 Vertreter, welche das österreichische Volk zn der schon binnen vier Wochen in Frankfurt ^nfainmentrctcnden deutschen Nationalversammlung abzuordnen bat, sobald als möglich einleiten werde. Es ist kein Tag zu verliere»; die Zeit des langsamen Erwägens ist vorüber, der Augenblick sränig^r Tal iü aekommen." Der „Bote" vom W . April enlbält bereits die vom k. t. ^audes-Präsidiilm für T i r o l und Vorarlberg am !.->. d. M> erlassene „Kundmachung" über die Dnrchfübrnng der ^^al,! in T i r o l . Znersi »verde» ;nr Belebrnng des 'Publikums einige Bemerlungeu vorausgeschickt: „ ? i e aus uuserm Vaudr Gen'äblteu wcl^deu bei der allgemeinen deuüchen Natioualversammlung als deren Mitglieder e>>^uir»,en I'^bcn." Es werden dann die Aufgaben dieser Ver,anunlung erklärt,, welche „die nichtigsten und teuersten »aiionaleu Interessen des deutschen Volkes" umfassen follie, ?>ibe> sei es auch wichtig, daß sie „aus Tirol recht^eiüg inn M a n m r u des öffentlichen Vertrauens" beschickt werde. Da die Zeil drängt, sei es notwendig, daß „das wäblende V o l l diejenigen in, Vovbinein wisse, welche eine ,olche boebwichtige Mission annehmen können und wollen," '?!lle, die bereit sind, sich wählen ;u lassen, werden dringend ansgesorderi, „sich als Kan-


Nuuiluer

Aullöblatl der Vaude^I^auplsladi

didateu der W.vbl den Wählern beiuerklich z» »lache»": ibre Grulldsätze, die sic bei der Nationalversammlung z,i vertreten bereit seien, sollte» sie durch offene Wahl schreiben an die Wahlbezirke oder ösfem liebe ^rllärulvgcil dem wäh^ lcndcn V o l l bekanntmachen. Für die Wabl selbst waren folgende ^esliilimuugen ans gestellt: Ans je '»0.000 Seelen entfiel ein Abgeorduele», Bezüglich deren Wäblbarleit gab es leine Beschräuluu., wege» der Religion oder des Alandes, ^^ahlberechtigl und wählbar n>ar jeder volljährige selbständige Staalsaugebo rige. Jeder Deutsche n>ar so nviblbar, das! er »ich! unbedingl dem Staate augebore» inusüe, de» er bei der Ver sa!»ml»»a zu vertreteil baue, Auch politische Flüchtlinge. N'e»n sie »ack DeutsMaiid zurücklehreu und ihr Staatsbürgeirechi wieder antreten, waren wahlberechtigt und wablbar. Die Regierungen werden ersucht, die Wahlen so zu beschleunige», daß die Sitzungen der Nationalversammlung .ni! !, M a i beginnen sonnen. Auf die ganze Provinz Tirol uud 'Vorarlberg entfallen bei einer Gesa>»lbevölkeru»g von x»i2.7<^2 Seelen 17 Deputierte. I i i Tirol N'urdeu folgeude Wahlbezirke zu je 5>0.00<» Seeleu aufgestellt: Der Kre<5 lluterinntal mit i:l4.211 Seelen wählte in '.'> Bezirken .'> Abgeordnete. Zum l . Wahlbezirk Innsbruck mit W i l l e n , Mieders uud Steinach nniroe zur?lusgleichuug der Laildcsgerichtsbczirk Sterzing gefchlagen. Znm 2. Bezirk geborten Hall, Schwaz, Fügen nnd Zell, zum 3. Rattenbcrg, Kitzbickl, Hopfgartcn und Knfstcin. Der Kreis Obcrinntal mit i>»>.000 Seelen war in 2 Wal)!-, bezirke geteilt, ebenso Vorarlberg mit 1 0 5 . I W Seelen. Auch die kreise Pustertal mit W.«sft nnd Bozen mit 112.70!» Seelen wählte» je 2 Vertreter. Der Kreis Trient mit 20^l. I^t-l Wählern zerfiel in l Bezirke und Rovereto m:> 112.0<>.', nneder in zwei. A l s Wabltag >var der 2<>. April vorgesehen. Die Wahlergebnisse der einzelnen Gerichtsgemcindcn waren nnvcr^ züglich au den Hanptort des Wahlbezirkes cinzufenden. Zur Überwachung des Scrutiniums sollten Magistratspersone», ^andgeriebtsbeainte, Pfarrer und Ortsvorstände beigezogen werden. Die Wahlrcsultatc waren sogleich zu veröffentlichen. Die Deputierten hatten „ m i t den erforderlichen Legitimatiousdokumcuteu versebeu" uuverzüglich die Reise nach ,vranlsurt anzutreten. Schon in der folgenden ^luininer des „ B o t c u " , die am 22. A p r i l erschien, gab das ^andespräst'dium ein ergänzendem „^ireulare" bekannt. Darin wird eingangs die Hoffnung ausgesprochen, das? der Termin des Zusammentritts der ^?ationalvcrsammlnng ans den 1 ^ . M a i verschoben werde. Am K'>. d. M . bat der Innncnministcr bestimmt, daß alle an der Ausübung der staatsbürgerlichen Rechte Ver'bindenen von der Wahlfähigkeit nnd Wählbarkeit ausgeschlossen sind. Weiters sollten die großen Wahlbezirke in kleinere mit etwa 2000 Seele» aufgeteilt werden. I n diefen waren zuerst Wablmänner ;u wäbleu, die daun «Hrerseits ilu Hanptorte des Wablbe^irteo die Abgeovdnetcn und ebensoviele Stellvertreter N'äblen »rußten. Alo solche liei »ere Wablbe;i,ke sollten für Tirol die bestebe»den M i l i t ä r Vosuugodislriste gelle». Die Wabl^ettel »vare» von de» Wähleiü i>> ,mn> Kulmen, >?>r (^en'äl^lte» i»»ßlen absolute ^ >!!!!>,n'üüN'Inbeu auin'eiie». Die Wäbler uud W>ihl." ünnüie» !'>nlc,i eiuen siebrngliedrigen Ausschuß zu erneu ue», welcher unter Vorsitz des dir Wahl leitenden Beamte» und mit Zuziehung des anwesenden Iustizbeamtrn die Sern< tinicn zu prüfen und alle Wablreklamationen sogleich ohne Zulassung eiuer Berufuug durch Sliiuuieuiuehrbeit zu en> scheide» batte. Wurde eiu Abgeordneter in mebrere» Wabibezirken gewählt, so konnte er selbst entscheiden, welche» cr vertreten w i l l . Die Kreisbauptleule batleu die Wable» ;» übenvache». Die Wahlu,äu»er sollte» am :'.. M a i , di>/ Abaeoidiieteu am ft. gewählt werde», Im

gleiche» B l a t t ergiug ei» A n i , ! , !

,,A» die Wäblev

u»d Wablmäuuer T i r o l s " , iu dem es u. a. hieß: „ l ? M ä n ner aus Tirol siud beruseu, bei dicseiu bochwichtigeu Bau der deiüsche» ^»»desstaais Versass»»g tälig mil^uwirivu. I b r Wäbler, such! euch eiusicktovolle »>id leidenschaftslose Wablmänner nnd I b r Wablmänner sendet aufrichtige freunde der lonstitntionrllen Monarchie, sendet Mäuuer nach Frankfurt, e^brenbafteii d'baralters, freisinnig, mit Kenntnissen, besonders über die Staatsverbältuisse Deutschlands anogcrnstct, die der öffentlichen Rede »nichtig sind und besonders auch die brüderliche (^esiiimma aege» alle Deutsche» im Herze» trage»." Am 2 l . April gibt der „Bote" eine ^,'iste vo» Persoiilia''keiteii bela»»», die „als woblgemei»ter Rat unbrerer Vaterla»dsfre»»de" de» Wähler» iln>- An^wabl erleichter» sollte. ,^-ür de» >t r e i s O b e r i » » t a I n'urde» vorgeschlageu: Pros. A I , ,vlir, Innsbruck; Kreiskommissär Magnus Bcv< rer, Bozen; Prof. D r . Jos. Äärlc, W i e n ; Bandir.-Adj. i. P. Jos. Duile, Innsbruck; Gerichtskassicr Daniel Richle, Prutz; Prof. Jos. Walser, Innsbruck. Für den K r e i s l l n t e r i n n t a l : Prof. Alb. Jäger, Innsbruck; stand. Archivar und Hauptschriftlcitcr des „ B o t e n " D r . Johann Sckulcr, Iuusbruck; Notar D r . Audr. Grcdler^ W i e n : Pros. Ant. Baumgartcn; D r . Norb. Pfretschner, Kufstein; Dikast.-Advokat Dr. I g n . Pfaundler, Innsbruck; Kreiokomm. Franz Barth, Brcgenz. Für den K r e i s P u« stertal: Prof. D r . Fallmeravcr, München; Gnb.-Rat Jos. Tb. Kern, Innsbruck; Prof. Dr. Joh. Kcrer, I n n s bruck; Postmeister Jos. Kranz, Liewz; Franz v. Guggeuberg, B r i r c n ; Baron Joh. v. Sternbach, Brnncck. — Für den K r e i s a n d e r (3 t s ch: Advokat Dr. Jos. Streiter, Bozen; Dr. Gottlieb Putz, M e r a » ; D r . Heinr. v. Vögele, Scklandcrs; Fricdr. v. ?lttlmaver, Mczzoloinbardo; Baron Franz v. ,!?a»sinann, Bozen — Für beide S ü d t i r o l e r K r e i s e : Dikast.-Advokat Dr. Alfous v. Widmann, I n n s bruck; Appell.-Rat Job. de Prctis, Innsbruck; Dr. med. Jos. v. Tetani, Rovereto; Kreiskomm. Jos. v. Frofchaner; Landrichter Joh. v. Isser, Cavalcse; Baron v. M o l l , V i l l a ; Geucralkonsnl Sisinio de Pretis, Hamburg. A m selben Tag erläßt der Gouverneur Graf Brandts eine „Bekauntmachunss", in der er, mehrere Anfragen beantwortend, feststellt, daß die Reisegebühren der nach Fraul'surt bestimmten Tiroler Abgeordneten „ans Gcrichtsodcr Gcmcindcmitteln oder dnrch freiwillige Beiträge patriotisch gesinnter Wähler" vergütet werden würden. Diese Form des Kostcncvsalzcs erregte die Gemüter der Wähler, da mau fürchtete, daß wohlhabende Kandidaten bevorzugt werden könnten. Die Auslagen sollten'vom Lande getragen werden, denn es wäre eine Schmach, wenn etwa ans Geldrücksichten Abgeordnete gewählt würden, die bloßen ParteiZwecken dienten. Überdies erscheine es dringend notwendig, anch für Ersatzmänner Vorsorge zn treffe». Abschließe»d die für In»obr»ck am 27. und 2^. Ap>.il gewäblle» Wablmäiiiier. I m 1. Distrikt: Deka» Amberg; Baumeister M a v r ; Buchbäudler Schumacher; Prof. F ü r ; Bürgermeister v. KlebelSberg; ?Idvolai >>aseln'a!idter; Kuustbäudler Nuteiberger; Appell.-Rat v. Stöckl; HaudelSmauu Simon Kapferer, I u l 2. Distrikt: Hauptmauu der Natioualgarde Kueu; Seifensieder Walde; Vokalkaplan Gräber; Rechn.-Ra» Niederegger; .Handelsmann M a l f a t t i : Vokallaplan Wcttrcr; Tuchfabrikant Bauer; Spczereihäudler H a u d l ; Hausbesitzer Aler. Prever. I m : l . Distrikt: Appell.-Rat G f p a u ; Gub.-Rat K e r n ; Prof. Kehrer; Archivar Dr. Schüler; Apotheker Oellacher; Hauptmanu der.Natioualgarde v. Planen; Advokat Dr. Pfaundler; Gras lernst v. Walleilste!», Für de» e,s,e,i ll,i,e> iinualer Wablbezir! lrate» am «'>. M a i !>5> ^^ablmäilner zur Abgeorduetenwahl zusammen. Geu'äbll n'urdeu der Archivar D r . Job. Schuler, als (5rsatzmä»»er Advokat Dr. Hasolwandter und Professor D r . Xebrer.


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