Amtsblatt Innsbruck

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derTandesnauMM Innsbruck (5 r sche i n t e l li ln a l l ln M o n a t B e z u g s p r e i s 5 7>. - j ä h r t . E i n z e l n u in in e r 3 — . <>5

S ch r l s t l c l t n ll g : R a t h a u s 2. Stock Zimmer N r . 163 Fernsprecher N r . 0371/163

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I l . Jahrgang

1948

Wandernngsbewegung und Überfremdung Von Friedrich Royko. Der „B^uölkerungsloechsel" (Gebnrten, Sterbcfällc nnd Wandcrnngsbcwegnng) ist nicht nur ein Begriff der statistischen Wissenschaft, sondern anch das Stigma unserer Zcit. Ganze Völker werden von ihren Wohn sitzen Vertrieben, Millionen wandern heimatlos nmher, von Stadt zn Stadt, vom Land in die Städte — seltener nmgckehrt — die Stadtbevölkernng, znm Teil anch die auf dem Lande, wird dnrch die Zugewanderten ständig durchsetzt, vermehrt und verändert. Neue Bernfsgrnvpcn nnd anch viele Berufslose strömen i n das bodenständige Erwerbsleben ein und snchen nach einer nenen Verdienstmöglichkeit; viele z'ehen nach einer gewissen Zeit weiter, manche bleiben, Sprachen, Konfessionen, Trachten,, bisher kaum gekannt, inachen sich immer mehr bemerkbar, kurz, eine tiefgreifende S t r u t t u r ä n d c r u n g der Bevölkerung greift immer mehr nm sich, so wenig dies vielen bisher zum Bewußtsein gekommen sein mag. Es ist nicht möglich, im Nahmen eines kurzen Aufsatzes dieses Kommen nnd liehen und dessen Niederschlag in knltnreller, beruflicher, hygienischer nnd manch anderer Beziehnng zn untersuchen; mit ein Paar trockenen Zcchlen wäre anch nicht viel darüber gesagt. Der Zweck statistischer Beobachtung von Masseuerscheiunugen ist aber die Erforschung von Entwicklungstendenzen, d. h. den zu Entscheidungen be rufeneu b e l l e n zn zeigen, wohin die D'uge treiben.

I n dicscni Sinne soll im folgenden in gedrängter Form eine Übersicht über die W a n d e r u n g s b e w e g n n g^, d. h. die Bilanz der Z u - und Fortgezogenen in nnsere, bzw. ans nnscrer Stadt, im ersten Halbjahr 1948 gegeben werden. Festzuhalten ist, daß die resultierenden Zahlen aus der Gegenüberstellung der bei der Einwohnererfassungsstelle des Stadtmagistrates einlaufenden, von der Bundespolizei gesammelten An- nnd Abmeldungen, gewonnen werden. Ungenanigkeiteu, Organisationsmängel im Meldcwescn, Untcrlassnng von Abmeldungen (besonders bei Fortzügen ans das Land oder in das Ansland sowie bei Nepatriierungcn von Ausländern nsw.) beeinflussen naturgemäß die Genauigkeit des Resultates. Außerdem halten sich immer — woran kaum zn zweifeln ist — eine gewisse Anzahl von Personen unter Verzicht ans die Lebensmittelkarten nnaugemeldet bei Verwandten und Freunden ans nnd entgehen auf diese A r t der Erfassung. Um eine Überzahl verwirrender Ziffern zu vermeiden, ist das im Statistischen Amt der Stadt I n n s bruck erarbeitete Material in folgenden Übersichten ans die einfachste Form gebracht, die Z u - und Wegzüge ans den übrigen acht Bezirken Tirols nnd den acht Bundesländern (außer Tirol) sind jeweils mil der Endsumme eingesetzt:

ru nach ^n»c drillt in« l . Valbjalir > t> Ee!l.>sländi(i

Herkunftsland m.*)

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59

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(außer Tirol)

52

10

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7U1

Ausland

24

11

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Studenten

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Tirol

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Erwerbstätige

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Binder unter 14 Jahren

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Nummer 7

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

:eite 2

Die Einzelanfgliederung (hier, wie schon erwähn!, ans Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen) zeigt, Zuzügen daßß bei den Z z g aus Tirol der Bezirk z Innsbruck d it 2171 d B d l ä d Wi Land mit 2171, von den Bundesländern Wien mitit

l!!5 Personen an der spitze steht. Tie geringsten Zil wandernngszahlen zeigt der Bezirk Lienz mit W, bzlv. das Bnrgenllind mil fünf Personen,

von Inländern aus Inuöbrnsk im k Halbjahr l ! Selbständig Vestimmungsland

,

Unselbständig

m.

w.

m.

w.

Binder unter 14 Jahren

Studenten

Erwerbstätige

m.

ro.

Sumine

(nach (beschlecht)

m.

ro.

m.

w.

Insgesamt

Tirol

35

l2

«19

780

37

37

72

!',l

763

893

1656

Bundesländer (außer Tirol)

50

9

414

604

112

35

48

»!0

<>24

708

1332

Ausland

12

2

83

197

34

10

17

23

14«

232

378

S u m in e:

97

23

1116

1581

183

82

137

14?

1533

1833

3366

Bei den Wegzügen weist wieder der Bezirk Innsbruck-Land mit ?<)(>, bzw. Wien mit 3<i9 Personen die höchsten, der Bezirk Lienz mit 64 nnd das Burgenland mit 14 Köpfen die niedrigsten Zahlen ans. Das Ergebnis der Wanderungsbcwegnng der I n I a n der in unserer Stadt im ersten Halbjahr weist demnach mit 5578 Zuzügen und 33W Wegzügen einen „Wanderungsgewinn" von 2212 Personen aus.

Bei Anhalten dieser Bewegung im zweiten Halbjahr 1948 ist für das laufende Jahr wieder mit e^ner Bevölkerungszunahme von 4500 bis 50W Inländern allein ans dem Titel der W ä n d e r n n gsb ew eg u n g zu rechnen; hiezn kommt bei Feststellung der totalen Bevölkerungszunahme dann noch der (^ebnr teuüberschuß. Ist im vorstehenden von der „Wauderungsbcwegnng" die Rede, so kann hier noch keinesfalls von einer „ i l b c r f r e m d n n g" gesprochen werden, da

Z u - und Wegzüge v o u Ausländern i m l . H a l b j a h r Herknnftsland (Nation)

Reichsdeutsche . . . . . . . Italiener Südtiroler , Franzosen Schweizer und Liechtensteiner Engländer Holländer Belgier nnd Luxemburger . . Norweger, Schweden, Finnen Ungarn Tschechoslovaken Polen . . . '. Ingoslnuen U.d, S . S . N Vulgären Sonstige (Volksdeutsche) . . . Staatenlose .

Zuzüge

W e g z il g e

männlich

weiblich

Summe

männlich

weiblich

Summe

105 128 219 6 26 8 5 2 1 «1 20 65 28 3 13 105 51

161 133 198 6 9 11 5

5? 95 164 2 10 1 4 1 1 31 5 88 12

101 91 127

158 186 291 2 17 4 10 2 2 49 14 184 25

4 78 66

266 261 417 12 35 19 10 2 1 99 36 10b 45 3 17 183 117

2 31 23

3b 3«

66

846

782

1628

52?

54«;

1073

38 16 40 17

7 3 6 1 1 18 9 96 13

Zuzugs- ( , ) Fortzugs.' ( > Überschuß

108 75 12«! 10 I» 15

1 50 22 79 20 3 15 11?


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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck es sich beim ,,Wauderuugsgeiviu!l" docl, ausschließlich Ulli österreichische Lalldsleute haudelt. Auders ficht d'es boi Betrachtuilg der Ausläuderbeiveguug ans. Die Zahl der offiziell g e m e l d e t e n Ausländer selbstverständlich mit Allsllahine der Besatzuug Nlld ihrer Familien betrllg am !i<). I u u i l'.>l^ 1!>.^^2 Personen. E i n Techstel der Illnsbrncker Bevölkerung besteht somit lienle ans Ausländern. Um einen llber blick über den Beitrag der einzelnen Nationen >nr Veruiehrllilg der ausländischen „Wohnbevölkerung" unserer 3tadt ;n ermöglichen, bringt die nebenflehende Tadelle die Anfspaltnng nach Herknllftsländern. Bei einer Anfslellnng nach Herknnflsländevn er scheinen die Tüdtiroler natnrqeniäh aufgeuouiuieu, loeiden jedoch bei allen anderen Anfarbeitun^n

selbstverständlich nicht den Ansiändern

Angerechnet.

Der WauderuugscMüuu der Ausländerbewegnng im abgelaufeueu Halbjahre beträgt somit 555 Köpfe. I l l der gleiche>l Zeit wurden iu Iunsbruck ll)7 Alis läuderkinder geboren, .'l!> Allsländer starben, so daß d>'e effektive Zuuahuie <»-'!i Persoileil beträgt. ZusaiNiueilfassend kauii daher gesagt werden, daß im erstell Halbjahr lU l!^ eine Bevölkerungsznllahme durch die Wandernugsbewegiing von ^ l ^ I n l ä n d e r n nnd 555 Ausländern som il von '^7^7 Personen ^ trotz Wohnnngsnot und ^u;ugsverbot stellen ist.

festzu-

Wünsche und Pläne der ^tambucherei Von T r . I r m g a r d Webhofer. Die im Frühjahr l'.i^l^ von der Äiagistrats-Abtei^ lnng I I (Kultnramt) durchgeführte L c f e r b c f r a g u u g hatte ein sehr erfreuliches Ergebuis. Die. meisten Leser zeigten sich mit dem Buchbestand, deu Ausleihzciteu und den Leihgebühren znfriedeu nnd wiulsehten keiue lveseutliche Knderuug. Eiuzelnc Leser äußerten Wünsche nnd Anregungen. (Ls wird die Znknnftsanfgabe der Biicherei fein, deu uoch offe ueil Wüufchen nachzugehen uud fie nach Möglichkeit zu erfüllen. S i e deckeu sich zum Teil mit denen der Büchereileitung, wovon noch die Rede sein soll. Tve Leihgebühren wnrden allgemein als angemes sen bezeichnet (40 Groschen für ein Buch für drei Wochen). Manche wnnderten sich sogar über die im Vergleich zu den gewerblichen Leihbüchereien schr niedrigen Gebühren. Doch ist die Büchereileitnng der Meiuung, dasz die jetzige» Gebührensätze uicht mehr erhöht werden solleil, ebcu we^.l die Stadtbücherei eine soziale Einrichtung anch fiir die äxnleren Volksschichten nnd den verarmten Mittelstand nnd kein auf Gewiuu abzielendes, gewerbliches Unternehmen ist. Das I d e a l der Gebührenfreiheit läßt sich uur iu eiuem Staat verwirklichen, in dem einerseits das VolksbüchercNvesen wirtschaftlich fest verankert ist, wie z. B. iu Dänemark, nnd wo andererseits das vä dagogische Vcoment fiir die Gebührenfordernng ange sichls der vom .^tindesaller an für deu Volksbücherei gedaukeu gesclmlteu und ei'.ogenen Vejev lvegsäüt. D'e befragten ^eser heben ferner den sauberen nnd guten Znstaud der Bücher hervor. Es ist ein besonde res Verdienst der maßgebenden Stellen im Stadtmagistrat, das; sie die Bedenlnng eiiles eigenen, fest angeslelllen Bnclibinders für die Stadlbücherei er tallnleu uud schou gleich uach der Wiedereröffuung im derbst l'.»!»'» eiue solche straft iu deu Stellenplan anfnahmen. ^ h n e deu Buchbiuder lväre linsere Stadt bücl)erei leider anch iufolge der oft uusorgsameu und schlechleu Bel)«,iudluug durch die Leser (da g!bt es manche, die imstande sind, Haarnadeln, Zündhölzer oder gar rostige Nägel zum Eimuerkeu ;n veriveil den!) schon längst ein Bücherfriedhof.

Die Büchereileituug hat in diesein Pllnkte berechtigte Wünsche a n d i e L e s e r. So eindrillglichc Waruuilgsschildcr wie „T>e schniarze Haud oder der Fettfleck" wären ill Dänemark bestimmt nicht notwendig. Es ist auch hier wie alls anderen Gebieten eine große Ehrfurchtslosigkeit eingerissen. D a können Schnle nnd Elternschaft der Bücherei gute Dieuste leisten. Wenn das Vlind fchon frühzeitig dazu augehalteu wird, fremdes Eigentnm zn achten nnd fanber zll halten, dann wird ihm die gnte, fchoncnde Bchandlullg der Leihbücher später zur Lebensgewohnheit geworden sein. Was das äußere Gewand der Bücher und die Hygiene in der Anslcihe betrifft, so liegen hier noch große Zukuuftsanfgabcu vor uns. Es ist z. B. wünschenswert, daß jedes Bnch vor der Weitergabc an den nächsten Leser in e,',nem zweckentsprechenden Kasten (z. B. Nodnrou, ein angezeichnetes, die Bücher nicht schädigendes französisches Patent) desinfiziert werde. I c h kenne Leute, die der Maugel eines folchen Verfahrens von der Volksbücherei abschreckt. Die Auschaffullg eines derartigeil Apparates ist uuu freilich wieder e'ue Geld- nnd Ranmfrage, die derzeit noch nulösbar scheint. ferner wäre eine sogeuauute „ 3 p r i tz k a m m e r" sehr lvünschenslvert, ill der die heiklen Original-Leiileneillbälldc mit einem Lack verseheil werden, der es ermöglicht, sie zn waschen. Damit fällt anch das E i n binden der Bücher mit wenig haltbarem Packpapier weg. D'.e einmalige Einrichtung einer solchen „ 3 p r i h kammer", eine )war tenre Angelegenheil, würde sich im Laufe der Jahre bald bezahlt machen und wäre von unschätzbarem Wert für den Nnf nnserer Stadt' bucherei. Was die A u s l e i h z e i t en anbelangt, so fanden sie in ihrer jetzigeil ^ o r m allgemein Auklaug, Die Büchereileilung möchte di>' Ausleihe gerne verlängern, wenn sie noch eine Fachkraft nnd eine zweite ganztägig beschäftigte technische Hilfskraft zur Verfügung hätte. Anch dies ist eine fiuauzielle ^rage, die aber sicher auch einmal günstig gelöst werden wird. Es brauch! eben außer der Ausleihe auch die verwal-


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tnngstechnische Arbeit ihre ^ e i l , und ,war im I n t e r esse der Leser. Bezüglich des B u c h b e s t a n d e s wurden seitens der Leserschaft einige Wünsche laut. Was die Anschaffung von Doppelstücken betrifft, so bemüht sich die Büchereileituug danernd, wertvolle Bücher, wie z. B. von Leitgeb, Obcrtoflcr, Nendl, Eronin n. a. in lnchrcren Stücken zu erwerben. Einige Leser hoben mit Anerkennung die reichen Bestände der Stadtbücherei an loissenschaftlichcm nnd belehrendem Lesestoff (beschichte, ^caturknnde, Re!se litcratur) und an Knnstbüchcrn hervor. Die emvfundenen Lücken (österreichische Geschichte, Mathematik, Jugendschrifttum) loerden nach Möglichkeit anfgefiillt. Noch ist der Büchermarkt leider ungenügend beschickt. Außerdem spielt auch hier die Geldfrage eine Hauptrolle. Der Kredit für 194« (10.000 Schilling) ist jetzt verbraucht. Der Nachtragskredit harrt der Bewilligung durch den Gemeinderat. A n die Anschaffnng von teuren Fachbüchern kann aus diesem Grunde erst gedacht werden^ wenn die dringendsten Lcscrbedürf^ nissc auf den: Gebiet der meistbegehrten schönen Literatur befriedigt sind. Eine starke W e r b n n g für die Buchero! kann erst einsetzen, wenn die Bücherei dein dann zu erwartenden Lcscrandrang auch in jeder Hinsicht gewachsen ist. Leider sind hier gerade i n der Ingendabteilnng die Voraussetzungen noch nicht gegeben. So fehlt z. B. eine vollständige KarlMay-Ausgabe. Ob es nicht doch alte Innsbrucker gibt, die der Jugend gerne chren vielleicht irgendwo verstanbt am Dachboden vergrabenen K a r l M a y überlassen würden? Mögen auch

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die Urteile über, .^tarl May auseinandergehen, ?al fache ist, daß sein Fehlen dio Jugendlichen zn K r i m i nalromanen greifen läßt, deren Wirkungen oft ver beerend sind. Daß es daneben noch eine ganze Neihe von W i m scheu gibt, d''e leider ans Märchenhafte grenzen, sei nnr nebenbei erwähnt, fo die Einrichtung eines Lesesaales, Vortragsabelide, Lesezirkel, bei denen Neuerscheinungen kritisch besprochen werden, ein bestimmtes Literaturgebiet oder eine Tichterpersönlichkeit behandelt oder zn verschiedenen Themen Stellung genommen wird. Die Bücherei strebt darnach, immer mehr eine Kulturstätte zn werden, Schaffenslust und Freude bei den Lesern zu wecken uud zu verbreiten. Dichter, Künstler uud Wissenschaftler sollen sich dort ebenso wohl fühlen, wie der einfache M a n n ans dein Volke. Für Kinder möchten wir Märchenstnnden veranstalten in einem eigenen Kiudc-rlesesaal. I u Verbindung mit der Stadtbücherc: könnten Kiudcrthcater nnd Laienspiel gepflegt, Hausmusikabcnde mit Dichter^ lesnngen abgehalten werden. I n den ihr derzeit noch eng gezogenen Grenzen bemüht sich die Stadtbüchcrei aber auch jetzt schon, ihrer schönen Ausgabe gerecht zu werden. I h r sollt, liebe Leser, die Bücher mit Bedacht wählen nnd ein persönliches Freundschaftsverhältnis mit ihucn pflegen. Die Ausleihe w i l l ench anch anregen, die euch liebsten Freunde nnter den Büchern znm danernden Besitz zu c r w e r b e n , wenn die große Not sich gewendet hat nnd man sich Anschaffungen über das Lebensnotwendige hinaus leisten kann.

Die Landeshauptstadt Innsbruck nach dem zweiten Weltkrieg Schluy aus Numun-r <>

Das gleiche B i l d der A n f b a n l ei stn n g zeigt die Instandsetzung des Gasrohrstraßennetzes, von dem 2631 Meter Nohrc in 16 verschiedenen lichten Weiten von 25 bis 450 Millimeter mit eiuem Eisenaufwand von 64.529 Kilogramm verlegt wurden. Einen Bcgrifs vom Umfang dieser Arbeiten ergibt ein Blick auf die Zahlen der znr Herstellung der Formstückc, Vcrbindnngen nnd Isolierungen vcrwen deten Stosse: 272.000'Liter Sanerstoff, 260.000 Li ter Dissonsgas, 645 Kilogramm Stemmstoff für Mnf fcn, 424 Kilogramm Dichtstoff für Mnffen und 4000 Kilogramm Isolicrmatcrial. An Kosten hiefür liefen Schilling 179.150 in: Jahre 1945, Schilling 190.200 ini Jahre 1946 nnd 236.000 im Jahre Ì947 anf. DasstädtischeHallenbad,, dessen Betriebsführnng das städtische Gaswerk besorgt, mnßte bei dem technisch schwierigen Objekt für umfangreiche Arbeiten bis Ende 1947 den Betrag von Schilling 2-14.700.— ans legen, ohne daß die volle Betriebsfähigkeit hergestellt werden konnte. I m untrennbaren Znsammenhang mit diesen ge waltigen Leistungen an Wiederanfbanarbeit steht die Anfrichtnng des Transportwesens. Stadtbanamt und Bezirksverkehrsstelle mußten den größten Teil der 700 betriebsfähigen Lastkraftwagen zusätzlich zu ihren sonstigen Aufgaben, die sie in der Wirtschaft nnd für die Ernährnng zu erfüllen halten, heranziehen. Sie

leisteten, trotzdem nnr zehn Kraftfahrzeugwerkstätteu, davon füns mehr oder weniger bombengeschädigt, zur Verfügung standen, bei der Überalterung des Matcriales und beim herrschenden Treibstoffmangel Großes. Lob verdienen anch die Pferdegespanne. Die weggeführten Tchuttmengen wurden scholl erwähnt. Als nächste Aufgabe oder vielmehr gleichzeitig damit erfolgte ihr Einsatz für den Wiederaufbau der Wobnhänser nud sonstigen Bauten. Beide Aufgaben erfüllte das Trausportgewerbe in einem Maße, daß sehr be achtenswerte Fortschritte ani Wiederanfban in den Jahren 1945/46 und 1947 erzielt wnrden. Die Inusbrucker Verkehrsbetriebe A. G. führte bei Kriegsende ebenfalls mit allen ihr zn Gebote stehenden Mitteln die Wiederanfbanarbeiten dnrch. I n verhältnismäßig knrzer Zeit wurde dnrch tatkräftige Zusammenarbeit aller Beieilig>ten und vielfach mir mit eigenen Bediensteten die Inbetriebsetzung begonnen. M i t Ende des Jahres 1945 warder Betrieb anf allen Straßenbahnlinien völlig i,n Gange. Gleichzeitig wnrden 1945/16 die Fahrbetriebsmittel instandgesetzt nnd überholt. Straßenbahn-, Obns nnd Antobnslinien hatten 19l6 und 1^17 einen früher nie gekannten Verkehr zn bewältigen, wobei 1916 nnr ueun oievachsige Triebwagen, 2l> zweiachsige Triebwagen. !'>'.» Beiwagen, > l Antobnsse nnd 13 Obusse, von denen nnr >^0 Prozent betriebsfähig waren nnd überdies


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rund -'» Proben! ',eilweilig in :)ieparainr standen, fahren konnten. Vorbildlich gestalteten die Bundesbahnen den Wie deransban. Schon 1945 konnte nnter '.vi il Hilfe der französischen Besatzungsbehörden nacl) dein ^'liaos, das ans den Bahnhöfen bei Kriegende herrschte, ein verhältnismäßig geregelter Personen nnd Giiterver sehr liufgenommen werden, der im Jahre 19X'» schon ziemlich angebaut nnd verdiclitel wurde, d'in stehen gebliebener Rest des Hanptbahnhofgebäudes lvnrde al<5 Betriebsgebände ausgeschaltet, die Ulllerfiihrun gen nneder von Schutt gesäubert, die Geleiseanlagen vmi den Trümmern geleert und instandgesetzl und ^rachtenmagazine erneuert. >^!>i >^ahre 1917 nuirde dicse Tätigkeit fortgesetzt, so daß einen» ordentlichen Pcrsonen nnd Gilterverkehr aus der Beschaffenheit >dcr Anlage keine größeren Hindernisse wehr entgegenstellen. Eine der Hauptsorgen der Stadtverwaltnng qalt der Wicderbcschaffnng des fehlenden zerstörten Wohn^ raulncs. Die Banstoffindustrie Tirols, die im Kriege fast lahm gelegt war,, lief noch 1945 an. M a n mußte

sich zunächst auf die Instandsetzung des dringeudst notivendigen Wohnranmes beschränken, 1vo mit U'enig Bauaufwand möglichst viel Wohnungen geschaffen werden tonnten. I m gleichen Jahre rief der Bürger meistcr die Bevölkerung zur Selbsthilfe auf uud gestattete, daß Banschäden, deren Behebnng nicht über 5><!().— Reichsmark im Einzelfalle kostete, ohne behördliche Bewilligung beseitigt werden dnrften. Das Ergebnis war die behelfsmäßige Instandsetznng von 4l)41 beschädigten Wohnnngcn. Auf Grund dieser Ermächtigung konnten znsammen mit deu geiuäß Baubewilliguug aufgebantcu, schloerbeschädigten !i265> Wohnungen bis Ende 1947 insgesamt 9071 Woh nlingen bezugsreif hergestellt lverden. Welche Materialinengen hicbei benötigt wnrden, ergibt eine Z n saiumenstellnng der Baustoffe, die im Jahre 1947 durch das Banamt der Tiroler Landesregierung der BanWirtschaft von Innsbruck zngewiesen wurden- Es U'nrdeu unter anderem verbaut: 5,756.000 Stück Mauerziegel. 544.700 Stück gebrannte Dachziegel, 846.000 Stück Zementdachplatten, 5250 Tonnen Zement, 2 7 l 5 Tonnen Kalk, 424 Tonnen Gips, ^27.840 Kilogramm Eisen der verschiedenen Gruppen, 7295 Kubikmeter Schnittholz, 600 ^estmeter Nnndholz, 46.120 m2 Bauglas. 1288 m-' Gußglas. 7400 i ^ Holzfaserplatten, 20.lM) m- Pnhträger. Diese Zahlen geben einen ungefähren Begriff über den Umfang der Bautätigkeit. Daneben wnrden noch anf l^rund von Kompensationsgeschäften Banftoffe verwertet, die zahlenmäßig nicht erfaßt sind. Eine besonders dringliche Aufgabe war der S t a ^ iil der Wiederinstandsetzung der Bersorgnngseinri'lii lllngen für die ^ebensmiltelanliefernng uild ^agernig übertragen. I m städtischen Schlacht nnd Biehlwf wnrden 1945/^il die zerstörteil nnd beschädigten ^leischgroßmarktlialle nnd Ställe Uüeder instnidge^ feht, das ebenfalls sch>oer mitgenommene Küblhans in» >3chllichlhofgelände ini salire >9>7 iin ^iolsbau fertiggestellt nnd gleichzeitig vergrößert, so daß >9l^ diese init moderneil Ki'chl- nnd Gefriereinrichtnngen Anlage Nüeder dem Betrieb übergeben wer kann. Die Kühlvorrichtung im ^leis hbankge

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bände, die gleicli;euig der Eiser;engung di>,l, kann nur im beschränkten Maße Verwendung finixn. Der gänzliche, bzw. teilweise Ausfall dieser beiden A n lagen nahm der ^tadtgemeinde xmnsbrnck mit Rücksiclil dunlins, daß im Vande 3irol leine andere i^e srieranlage sich befindet, die Möglichkeit, zeitweilig anfallendes fleisch für die Atonate der ^-leischnot zn tonservieren. Die Schäden im M a r l t m n l nnd in der l^roßmarklhalle wnrden im Jahre !!>!>'< nieder be hoben. Trotz dieser Schwierigkeiten konnte die Ber sorgnng der Bevölkerung mit fleisch, B r o l , '.vlehl nnd den übrigen Nahrnngsmitteln im Nahmen der 5!ebensnnttelanfrnfe nnt Hilfe der städlischen nnd privaten Einrichtungen der einschlägigen Großhandels^ firmen in den Jahren 1945/4l> nnd ebenso 1947 durchgeführt werden. Die seit vielen Jahren bestehende Volksküche wurde wieder in Gan,g gebracht, nene Küchen für Gemeiuschaftsverpflegung wurden eingerichtet, nnd die Schnlkinderausspeisung. die weitestgehend dnrch die Schweizer Hilfe ermöglicht wnrde, in großem Maßstab wieder aufgenommen. Diese drei Einrichtungen bewährten sich 1945/46 ausgezeichnet und konnten 1947 fortgesetzt werden. An Kinder wurden in den Jahren 1945—47 täglich 5000 bis 11.000 warme Jauseu abgegeben, die Banarbeiterküche verrechnete täglich 000 bis 1100 M i t t a g nnd Abendessen nnd in der Volksküche nahmen täglich rnnd 200 bedürftige Bewohner der Stadt das Essen ein. Die städtischen Neinignngsbäder nahmen 1946 wieder den Betrieb ans, das Dampfbad^am 1947 an die Reihe. I m kommenden Jahre wird auch das Hallenbad, dessen Beheiznng Schwierigkeiten bereitet, den Inusbruckcr Schwimmern sich öffnen. Zwei kleinere gänzlich zerstörte Schwimmbäder werden ans G r ü n den des Vcrbannngsplancs nicht mehr hergestellt. ' Z u r Erlcichtcruug der Ernährung stellten die Stadtgemcinde und öffentlichen Verwaltungen in diesen Jahren Felder- und Parkflächen den Schrebergärtnern als Gartenland bei. Leider reicht die verfügbare Grundfläche nicht aus. um nur annähernd den Bedarf der fleißigen Bevölkerung zu decken. Das Bildungswesen war. wie oben ausgeführt, anf das schwerste getroffen. Nie Fürsorge für nnscrc Kleinkinder bcwog die Stadt gleich nach dem l i m bruche 1945. die ehedem städtischen Kindergärten, die auf die N S V . übergegangen waren,, znrückznnehmen. sie betriebsfähig zu gestalten und dort, wo der Bedarf sich ergab, neue zu eröffneu. Die Ranmfrage wnrde gelöst nnd dnrch gegenseitige Aushilfe die Einrichtnng ergänzt. Schon bis Ende 1916 konnten zehn städtische Kindergärten eröffnet werden, einer folgte im Jahre 1947, die znsammen 948 Kleinkinder be trenten. Außerdem meldeten noch die konfessionellen privaten Kindergärten l'»18 Kinder, so daß im Jahre >9!7 in diesen Anstalten 1556 Kinder versorgt waren. Die Ramnnot verlangt nach Erweiternng der bestehenden Anstalten, ein Kindergarten in, Stadt innern konnte infolge anderweitiger Verwendung sei ner Bestimmnng noch nicht zngeführl werden. Von 26 Schnlgebänden, die teils total zerstört, teils mehr oder weniger schwer beschädiat waren, blieben bei Kriegsende nur vier fast unbeschädigt znrück. an Tnrnhallen stand überhaupt keine mehr znr


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fügung und trotzdem gelang e5, leriningeinäß iü! ^ tober 1945 fast sämtliche Schulen, wenn auch in fremden Schulsiebänden un,d ill deschräutter zu eröffnen. Seither >wnrden alle Schulgebäude in einen ordentlichen Znstand verseht nud eingerichtet. T>ic Schäden an Lehr- und Lerlunitteln sind noch de trächtlich, sie werden schrittweise ergänzt. Ein völlig zerstörtes Schulhans steht im Wiederaufbau, zwei Schnlgcbä'nde sind noch von der Besatzung belegt, ein Gebände nmß einstweilen einem schulfremden Zivecke dienen. Desgleichel: befinden sich die staatlichen 3chn lcn (Mittelschulen, Fachschulen) in brauchbarem Zu stände. Die teilweise schwerbeschädigte Gewerbeschule ist im Rohbau wieder fertiggestellt. Die Universität ist in allen ihren Teilen in vollem Betrieb, ausgenommen die Klinik für interne Medizin, die sich mit Behelfsränmen begnügen muß, und das anatomische Institut, das zur Hälfte nicdergebrochen ist. 1945/46 begann man auch mit der Behebung der Schäden an den Kirchen. Bei dem Umfang derselben an den drei größten Kirchen der Stadt, welche schwere Bombentreffer erhielten, haben die Wiederhcrstcl lnngsarbeiten anch 1947 bedeutende Erfolge aufzuweisen, werden aber noch dnrch längere Zeit wegen der Schwierigkeit andauern müssen. Übel spielte der Krieg anch im Kulturwesen mit. Wohl blieb das Stadttheatcr unversehrt, allein das historische Gebäude der Dogana, das als Theater magazin diente, wnrde ein Nanb der Flammen nnd dennoch ward das Theater mit einfachsten Mitteln gleich schon im Jahre 1945 für die drei Spielgattnn gen in Betrieb genommen. Das Hans für große Kon zcrte, Vorträge, Versammlungen nnd Unterhaltuu gen, die Stadtsäle, deren Hauptraum völlig von den Bomben zerschlagen ist, fehlt noch als empfindlicher Mangel am Kulturleben Innsbrucks, das seit Kriegsende neuerlich mühevoll nnd mit Erfolg aufgebant

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wurde. Äußerlich gut tam die Stadt/buch e ivi davon, ihr Lesestoff mußte begreiflicherweise einer gründ lichen Erneuerung unterzogen werden. Der Erziehung nnd Bildung des Geistes stellte sich die körperliche Ausbildung zur Seite. Sie begegnete anfangs erheblichen Hindernissen, da der große städtische Sportplatz au der A l l in Bahnhofsuähe eiuer Kralevlaudschaft am Monde glich. M i t städtischer Unterstützung uud teilweise anch nnter Mithilfe aktiver Sportler wurden iil zäher Arbeit in den Jahren 1945/4 l'> die größten Schädel: ausgeglichen, der Boden geebnet, die notwendigen Gebäude uud Umzäunung erstellt, so daß im Herbst 1947 der größere Teil des Platzes dem Sport freigegeben werden konnte. Auch die große Berg-Isel-Skisprnngschanze wnrde 1947 au der gleichen Stelle loie bisher wieder anfgcbant nud zu Anfang 1948 den! znr Übung znr Verfügung gestellt. Das Knlturlcben der Stadt, der Bcsuch des Landesthcaters, der Orchestcrkonzcrtc, klciirerer musikalischer, literarischer, sowie künstlerischer Veranstaltungen lebten wieder ans, die Volkshochschule nnd sonstige wisseuschaftliche uud bildende Einrichtungen sorgten neben den Schulen aller Art für die Fortbildung. Überblicken wir zusammenfassend und rückschauend die Zeitspanne seit Kriegsende bis zum Jahresschluß 1947, so können Nur mit Stolz sagen: die Stadtverwaltung, die Industrie nnd das Gewerbe, überhaupt jeder einzelne Bewohner, alles hat nut zäher Willenskraft an der Nicdergesuuduug der schwer verwundcten Laudeshauptstadt Tirols' gearbeitet. (Gewaltige Aufbauleistuugeu wurden in diesen Jahren voll^ bracht. Wir wissen, daß noch größere Aufgaben in der Wiederherstellung der zerstörten Wert^ nnd erst in der Schaffung nencr Güter nnser harren. Wir wer den sie mit Hingabe nnd Liebe znr Baterstadt mei stern. Wo ein Wille, da ist anch ein Weg.

von I)r. Karl

Vor hundert Jahren J u l i 1848 l. findet ein Fackelzug zur Feier der Ernennung Erzherzog Johanns zum deutsche» RcichSverweser statt. Am I n n - Q u a i werden während des Zuges 101 Kano^ ncnscküssc abgefeuert, ?. kehrt die Wiltencr Schützenkompanic mit Hauptmann von M ö r l zugleich mit den Zirlcr Schützen von Nclscktirol heim und defiliert am Renmveg vor dem Kaiser. Die Wiltener brachten eine erbeutete Trikolore mit. Am folgenden Tag geben sie eine grosie Danksagung an ihren Hauptmann I o h . v. M ö r l in die Zeitung. 8. rückt die 2. Studenten-Kompanie unter Prof. Vöbm ein; es wurde bemerkt, dasi die juugen seilte „tüel,<ig sonnverbrannt" aussehen. !>. wird in feierlicher Prozession dao Mariabilf-Gn^dcn« bild ans der St.-Iakobs-Pfankirchc bcrnmgetragen, um den Segen des Himmels für das österreichische Vaterland zu erflehen. Au dieser religiösen Feier nehmen die Kaiserin nnd verscbiedene Mitglieder der kaiserlichen Familie teil.

M. gibt der Kapellmeister des Standschützen-Bataillons. Franz Rafael, im hiesigen Tbeatcr ein Konzert zu seinem Vorteil. lx. trifft der Herzog von Modcna hier ei«. versucht das k. k. Gubcrninm die wegen der veralteten Bcrechnuug der Brottarc erregte Bevölkerung z» bernlngen. ^0. übergibt die Erzherzogin Sophie de> anomaricbien'ndeu Kompanie des Hauptmanns d°»rau eine weisi-grnne Fahne. ^ l . erscheint im „Boten" ein Aussah gegcu die geplante Errichtung eine? neuen Scbiesistandro in einem Teile dco Hosgarten?, den der Kaiser auf die Vermittlung deo Er'ih. Johanns bin biesür ;u,' ^«.rsügnug stellte, mit Anosällen gegen die lnesigen Stand schützen. Tie Tchriftleitung miftbilligt diese aber und erklärt, wenn die „Innsbnlcker Scharfschützen auch nicht in Masse ssegcn den Feind gezogen, so haben sich doch viele den verschiedenen Kompanien eingereibt, an-derc haben, da sie ihres Geschäften wegen selbst nicht gehen konnten,


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2<l.

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Amtsblatt der Landeskauptstadt Innsbruck

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für sick einen M a n n geschickt, und überdies verscbeu die zu Hause zurückgebliebeuc» abwechselnd mit der Natioualgarde den Wachdienst und die so »öligen Nachlpanouilleu". trifft die Kaiserin Multer in ver ,»osb»rg ein. stellt ein Hr. .^iarl Pelerta eiu Pauoraiua mit Ansichten von London, Merlin, '^euedig usw. aus. beziehen die Wiltcner Schütze» unter .!>anpli»a»n v. M ö r l die Burgwachc. (5inc Deputation begibt sich zu Erzh. ,^ranz Josef und überreicht ihm einen Stutzen, der in den Feldzügeu von 1797, 18Ul) und gebraucht worden ivar. Der Erzherzog weilte zuvor auf dem Bergisel bei dem Bestschirsien, das Hauptmann v. M ö r l seiner Xoinpanie veranstaltele, und gab selbst einige gnte Scbuffe ab. lvird das .Nainenosest der Kaiserin gefeiert. Wäbrend dco Hocl^amtco trifft die Staffele auo dein Lager ,^eldMarschall Radctzky's mit der Meldung vom Siege bei

ra^üa cui. Der „Bote" schließt seinen Bericht mi> den Tiosln'mlcu „unseres Dichters" Grillò parier: Glück aus. uni» Heldin'!!, filine de» Streich! Nickt blos! um deo Nubiue^ Schimmer, I n deinem Lager ist Österreich, W i r ander» iiud riu^'luc ^lüiinucr usn'. 27. übersendet der Kaiser de»« ,veldmarschall Nadetzky das Großkrcuz des Theresicnorden? i» der Dekoration, die er selbst trug, durch den Grasen ^'rcnneville. Gleichzeitig überreicht er persönlich dein (Gouverneur von T i r o l , Graf Brandts, dao Grosikreuz des Lcopoldordens. :l<>. wird in der St.-Iakobs-Pfarrkirche ein feierliches Pontifikalamt zur Dauksaguug für den Sieg bei (5nsto^a abgehalten.

Familienkttndllches aus Innsbruck Die Iunobrucker Inwohncraufnahmen von 1508- 1567 (16. Forts.) (1'">. stortsetzuug in Nr. 7/1947) 425. 426. 427. 428.

1553 Mai 12. Lconhard Kornman zu I w . aufg. gibt 5 lb. Mai 24. Hans Mayr, Zimmermann, nach Beweis der e'hel. Geburt zu I w . aufg. gibt 5 lb. I u u i 16. Virgili Höroldt von Tramynn zu I w . aufg. gibt 1 M r . 5 lb. Juli 14. Haus Drarl von Tögernsce, zu I w . aufg. gibt 5 lb.

!« 1906 ^

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Ue 36 /<?»t!l,»>elxunl5en. i .

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429. J u l i 1 1 . .Öano Wernndl von Tögerusee nacb Ben'ns der chcl. Geburt zu I w . aufg. gibt 5 lb. 4^ll). Aug. : i . Rucpp Appl zu ) w , aufg. gibt 1 M r . 4 ^ 1 . Aug. 18. Hano Palmavr zu I w , aufg. gibt 5 lb. 432. Aug. 27. Marteiu Traxl zu I n ' , aufg. gibt 5. lb. 433. Aug. 27. Jörg Stögcr, Nobrmacber, zu I n ' , aufg. gibt 5 lb. 434. Sept. 7. Hans Schrott nach vorgel. Maunc>rech<obrief zu I w . aufg. gibt 5 lb. 435. Sept. 7. Sebastian ^lattstötter nacb Beweis der ehcl. Geburt zu I w . aufg. gibt 5> lb. 13<l. Sept. 15. Michel Schmarn zn In», aufg. gibt <> lb. <» kr. ('^ „<»" alls 7" verbessert bei den „lb." und die „ 6 kr." n^brsckeinlick gestrigen). 437. Sept. 15. Matbeis .!X'sl, Weber, ^» ^>w. aufg. giot 5 Id. 438. Ott. <!>. Melchior Iost sV stj nad, vorgel. M a n n s . reckli>bries zu I n v aufg. gibt 1 M r . 13'.». Nov. <(). Tristan Palmavr nach Ben'eio der ehel. ^ e . bnrt zu I w . aufg. gibt 5» Ib. 440. Dez. 8. Hans sdnrchgestr, : ,,(5nglbrecht" und beigefügt:) Dögrunhardt nach vorgel. Mannsrecbtsbrief ^» I w . aufg. gibt 5 lb. 441. De;. 2!». Andre Grveuuling, Plattlicr, »ach vorgel. Ma»nsrechtöbrief und Nrf»»de „seiner A»5lern»ng balben" ,zu I w . aufg. und gibt l M r .

1554. l l2. I ä u . 19. Hans Raphl, Bildhauer, nach vorgcl. MannsrcchtSbricf zu I w . aufg. gibt 1 Mr. 443. (undat.) Dionisi Morgenstern nach Beweis der chcl. (Geburt zu I w . aufg. gibt 7 lb. 6 kr. (durchgestr.: 7 lb.) 111. April 2N. Abraham Rydlcr nach vorgcl. Mannsrccktobricf u>ld Urkunde seiner Anslernung zu I w . aufg. gibt 5 lb. 445. Mai 10. Benedict Arnoldt zu I w . aufg. gibt 1 Mr. 5 lb. 446. Juni 8. Georg Knoglcr aus (5linglcr Landgericht nach Beweis der chcl. Geburt zu I w . aufg. gibt 1 Mr. 2lb. 6kr. 447. Juni 21. Antoni Ortt, Goldfchmicd von Trvcr, nach Beweis s. chcl. Geburt und redlichen Auslernung zu I w . aufg. gibt 1 Mr. 5 Ib. 448. Aug. 31. Hans Hcyd, Büchsenmacher von Bamberg, auf fein Mannsrecht- und Lcrnbricf zu I w . aufg. gibt 1 Mr. 449. Sept. 25. Jacob Stych, Büchsenmacher, von Füssen gebürtig, nack vorgel. Mannsrcchtbrief zu I w . ausg. gibt 1 Mr. 445. (undat.) Balthasar Frytz von Intzing nach vorgcs. Mannsrechtbricf zu I w . aufg. gibt 5 lb. !5>l l»ndat.) Georg Hopfncr von I g l s , Landgericht Sunncnbilrg, gebürtig, zu I w . aufg. gibt i M r . 5 Ib. 452. luudat.» Michel Marcher von Zyrl gebürtig nach vorgel. Mannsrccktsbrief zu I w . aufg, gibt 7 lb. l; fr. 453. ^undat.) Lconhard Revscrcr nach Ben'cis der chcl. Gcburt zu ^N'. ansg. gibt 5» Ib. «555. 4.'»!. Mai 2 l . d'asper Mavr von A»»dlarsf au? dem Bamlaild zn I n ' , anfg. gibt 1 Mr. !','». Aug. 2. Wolfgang Warmpcrger, staffer, nach vorgcl. Mannsrechtsbrief' zn I n ' , aufg. gibt < Gl. 3l) kr. 45<l. Sept. 2. Martcin Mayr. von Natters, Landgericht Snnnenburg, gebürtig, Maurer, nach Bewcio der ebel. Geburt. ;u I w . aufg. gibt 7 lb. <! kr. !5»7. Sept. l,^. stridericus Milius von Wetter a»v dein Land Hoffen nach vorgcl. Mann^rechtobrics ^» ^>v. aufg. gibt 2 Mr. 5 lb. !'»"'. llludat.) Michel liolb von Tölz aus Payrn „auf fein genuegsame Sipschaft" zu I w , aufg. gibt 5 lb.


Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

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459. 2cpt. 26. Jacob Ha»m, Schneider von H^annga, »ach vorgel. Maunsrcchwbrief zu I w . aufg. gibt 7 lb. 6 i>'. 460. Okt. 18. Hapmcraud Eänuidtmau zu I w . aufg. gibt 3 G l . 461. suudat.) Cristof Rveger von ^eucdictpevr» z» ><,'. aufg. gibt . . . (Betrag fchlt.), 462. Nov. 22. Gastl (5amcrlauuttcr zu I l v . aufg. gibt 1 Mr. 463. Nov. 30. Niclaus Obcrf'uudtucydcr zu I i v . aufs,. gibt 5 lb. 464. Nov. 30. Haus Lyechtenawcr, „der hat im 4^l. Iarc seine Bürgcr-Reckt verzogen", »ud wird ueucrück zu I w . aufg. gibt ? lb. 6 kr. 465. Dez. 13. Hauo Hörftlirger, Plattuergesell, zu I l v . aufg. gibt 7 lb. 6 kr. 466. Dez. 13. Wolfgang Rofeuupergcr der Iuuger zu In>. aufg. gibt 1 Mr.

Nummer 7

Die schönsten

üötiroler sagen ogclväl,It u n ^ erzählt von K a r l 1> a u I i n t wildern von Anna Wachmann

Zweite Auflage >< I n halbleinen

3 ^4.—

heute ein weltbegriff, erscheint in Volksbuch geschmückt mit einein blütenreichen K aus Muthen und Sagen, wie sie aus der Ciefe des volkstums quellen. Kein anderes ^and besiht eine solche ^ülle von volkssagen, die an den altersgrauen Burgruinen, an der Fclsenwelt der Dolomiten, an Kirchen, Bauernhöfen, Bürger- und ^atri^ierl>äuscr haften. Km Reich der Berge Hausen Riesen, Zwerge und Salige, im Rosengarten herrscht König L,aurin auf Schiern und Ritten tummeln sich He)ccn, auf den weitgedehnten Almen treiben Nörgelen, Puhe und Almgcistcr ihr Wesen und bestrafen Senner und Hirten, die sich gegen Vieh und Gottesgabe vergehen. Oen Bildschmuck für dieses Südtirc>ler Saacnkränzlcin schuf die Malerin Anna Wachmann, der Umschlag wurde r>on Karl Rieder, Schwaz, entworfen und ausgeführt

Wagner'slhe U m v e r M s - Vuchhanölung Innsbruck/ Muscumstraße Nr. 4 X,,vNi!> 4724

Stadtwerke Innsbruck Elektrizitätswerk Gaswerk Wasserwerk Gärtnerei Nordkeitenbahn 5tanlmerlichtfpiele Innsbrurkcr Hotel-A.-w.

4729

Verleger, Cigentiiiner und Herausgeber! Die ötndtgemcindc Ziuiübruä. ^ Verantwurtl. Schriftleiter ^ ^lldluig Steiner, Inusbruct, Rathaus, Zimmer Nr. 16!j, — Anzeigeuuerwnltling: Annonceu-E^fteditiou „^touitas", Innsbruck, Anichstrafte «/I. — Druck: Folizian Rauch, Innsbruck. — Vertrieb: Tiroler Graphik, Innsbrlick, Druckgenehmignna Nr. lO,^ vom'2l, Oktober l!)t6


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