Amtsblatt Innsbruck

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August- ScpN'mbcr - Oktober l

l l . Jahrgang

Zum 9N. Geburtstag dcr Innsbruckcr Feuerwehr von Brmidinspektor Anton Thnrner. Am 23. und 24. Oktober d. I . feierte die In::s bruckcr Feuerwehr ihr 30jährigcs Bestandsjnbiläum. Die Geschichte dcr ersten sieben Jahrzehnte wurde in der zum 7l). Wiegenfest herausgegebenen Festschrift von Hans Hörtnagl und Hofrat Amad. Simath ein gehend geschildert. I n den folgenden Heilen seien die beschicke der Feuerwehr seit dem Ende des zweiten Weltkrieges kurz skizziert. Nach dem Einmarsch der amerikanischen Truppen am 3. Mai 1945 fanden sich aus den verschiedenen Luftschntzuuterkünften noch 22 aktive Bcrufsfcuer Wehrleute in dcr Feuerwache zusammen. Damit war der Brandschutz der Stadt Innsbruck wieder zum Großteil gesichert. Die Besatzungstruppc verbot sofort die grüne Uniform nnd teilte Armbinden und Ausweise ans, mit denen nachts die Straße betreten werden durfte. Schon am 6. und 11). M a i galt es, ',wei große Brande zn bekämpfen und wenn die Feuerwehr nicht schon einigermaßen aktionsfähig gewesen wäre, hätte daraus ein großes Unglück entstehen können. Beim zweiten (^roßbrand handelte es sich nämlich um einen Stadtteil, der vorwiegend Holzbauweise ans weist, wobei außerdem der iu Innsbruck bekannte Föhn sein Unwesen trieb. Infolge der Wegnahme der Uniformen war die Feuerwehr mnächst g^wmm/n, in Zivil Dienst zn tun. (5s war ein komisches Bild, diese Bernfsfeuerwelir teils in ^ederhosen, teils in lan gen Hosen oder .U'niclerdockern Dienst machen zu sehen. Nicht einmal die Stiefel dnrften getragen werden. Eine Anfrage all die amerikanische Militärregierung, welche Farbe sie genehmigen würde, wurde dahin beant wortet, daß blane Uniformen getragen werden dürf ten. Nnn- ließ sich die grüne Uniform nicht blau fär ben, es ging nnr schwarz oder braun. Auf eine dies bezügliche neuerliche Vorstellung wnrde braun de willigt, da schwarz als SS-Farbe nicht in Frage ka>n. Nach nngefähr drei Monaten konnte die Feuerwehr

also wieder in Uniform ausrücken. Durch die von der Militärregierung beigestellten „Off-limits"-Schilder für die Fahrzeuge- und Gerätehallcn war der größte Teil des noch vorhandenen Fahrzcugbcstandcs gesichert. Nun wurde von der Bcsatznngsbehörde angeordnet, den Stand der Berufsscucrwchr auf fünfzig Mann zn erhöhen. Es begannen Nenanfnahmcn, was zur damaligen Zeit recht schwierig war. Bis Ende l945 war der volle Stand erreicht. Jede freie Zeit wnrde der Schulung und Ausbildung der neueingestellten Männer sowie der Nevaratnr der teilweise beschädigten Fahrzeuge und der Instandsetzung der bombenbcschädigtcn Unterkunft gewidmet. Dies mußte, alles neben zahlreichen Einsätzen zn Bränden, Unglücksfällen, Autobcrgungcn, Überschwemmuugen, Behebung von Bauschäden usw. durchgeführt werden. Auch die Nenaufstellung der freiwilligen Feuerwehren in den eingemeindeten Ortstcilen, nenn Einheiten mit zirka 250 Mann, sowie eines Einsatzzuges im in nercn Stadtgebiet erforderte sehr viel Arbeit. Heme kann der Brandschutz der Landeshauptstadt Innsbruck als völlig gesichert angeschen werden. Die Ansrüstnng aller Einheiten ist ausreichend, nnr bei den freinnlli gen Feuerwehren mangelt es noch an Uniformen. Znin Fest des '.lOjährigen Bestand^jnbilänm^ ver anstaltctc die Feuerwehr Musikkapelle vor dem Goldenen Dacht am Abend des 23. Oktober 1948 ein Platzkonzert nnd anschließend begab sie sich mit einem Fackelzug mm Denkmal des Gründers dcr I n n s bruckcr Fencrwchr, Franz Thnrncr, wo ein Kranz niedergelegt wurde. Am Sonntag, den 24. Oktober, fand vormittags eine Geräteschan am Nennweg und eine Heldenehrung vor dem Stadttnrm statt. Bei dieser Iubilänmsfcicr richtete B ü r g e r m e i ster D r . A n t o n M c l z c r folgende Ansprache an die Feuerwehr:


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Amtsblatt der Laudeohauptsiadt Innsbruck Sehr geehrte Anwesende! Liebe Mitglieder der Feuerwehr!

Es ist nur eine Freude und Ehre, Sie alle hier ini Namen der Landeshauptstadt Innsbruck begrüßen zu tonnen und den Festabend, den die Feuerwehr I n n s druck anläßlich ihres Wjährigen Bestandes heuto be geht, zu eröffnen. I c h will nicht viele Worte verlieren über die Be dentnng der Feuerwehr und über deu ungeheuren Weg, den das Fencrwehrwcsen allein in dieser Stadt zurückgelegt hat, ich möchte die Tatsachen allein sprechen lassen. Wenn wir diesen Weg ermessen «wollen, brauchen wir nur zurückzublättern in den Annalen unserer Stadt und einen Bericht zu lesen, der nns aus dem Jahre 153t) erhalten ist. I n einer Frühjahrsnacht dieses Jahres brach in der Rindcrgasse — heute Kiebachgasse genannt — Feuer aus. Der wachsame Türmer schrie sein „ F e u r i o " vom Stadtturm herunter, denn nach strengen Satzungen war es verboten, ohne Einverständnis des Bürgermei fters die Feuerglocke anzuschlagen. Der Türmer springt die Treppe herunter, das Stadtoberhaupt aufzusuchen und kcncht darnach den T u r m wieder hinauf, um den schlafenden Bürgern den SchrcckeuSton der Feuer glocke zu verkünden. Inzwischen trngen die wenigen Nachtwandler den Ruf „ F e u r i o " 'von M u n d zu M u n d , der sich, zehnfach und hundertfach vermehrt, um die Stadt zu erwecken, und die Bürger an ihre übernommenen Pflichten zn erinnern. Denn jeder Bürger und jeder I n w o h n e r nnfercr Stadt erhielt fchon bei seiner Aufnahme iu den Gemeindcvcrband eine bestimmt nmschriebene Aufgabe, welche Vorkehrungen und welche Dienste er bei Bränden zu leisten hatte. I n den sieben Stadtvierteln öffneten die Viertclmcister die Magazine nnd die Bürger sprangen herbei, um die ledernen Fcnerkübcl, die Leitern und Haken heraus zuschleppeu uud die Hausbesitzer kamen mit ihren Be wohncrn, beladen mit den vorgeschriebenen Kübeln und Wassereimeru. Eiuc Partie machte sich an der kleinen S i l l zu schasfeu, um die Schleichen und Rit schen zu öffnen, während eine andere kor dem Hof gassentor den großen Nasserschwall dnrch den B u r g graben in die Altstadt lenkte, wo sich vor dem Golde uen Dachl eine Kette geschäftiger Hände bildete, um die ledernen Wasserkübel znm Brandplatz weiterm reichen. Unterdessen hatte sich der Bürgermeister mit dein gesamten ehrsamen Rat vor dem Rathaus eingefuu den, um dem frcigcwählten Fcuerwehrhauptmann seine Befehle zu gebeu. Eine Schar Bürger legte sich einen schweren Harnisch uni und eilte so schnell als es die Rüstung erlaubte, herbei, um die Tore zu bewachen und Nnbe fugte fernzuhalten; eine weitere Abteilung Harnisch bewehrter und m i t Hellebarden bewaffneter Bürger drängte die schaulustige Menge, die es damals anch schon gab, vom Brandplatz zurück und holte die Pferde, die das Gasthaus zum Roten Adler verpflichtet war beizustellen. Durch viele Jahrhunderte lag das Feuerwehrlvcsen ganz in der Hand der Bürger, die Regierung mischte sich in das Löschwesen nicht ein. Etwa hundert Jahre später, seit 1642, kommen dann auch Regierungsver

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orduungen. 166k erhob der ehrsame Rat Vorstellun gen bei der Regierung, sie möge sich weder in die Fencrbeschan, noch in die Bestrafung der Bürger ein mischen, da dies ein altes Recht der Stadt bedeute. Nicht viel später, im Jahre 1683, also im gleichen Jahre, da Wien von den Türken befreit wnrde, lesen wir von einem Ncgierungsbefehl, daß eiue Feuer spritze auzufchaffen sei und dann kommt eine Verord nung nach der anderen. Die krummen eisernen Ofen röhre werden verboten, das Tabakraucheu iu Kellern und Dachböden wird nntersagt, eine Löschordnung wird erlassen, regelmäßige Fenerübungcn werden an geordnet und wer in den Ställen Fackeln, Kienlichter oder Schnellcuchtcr verwendet, wird mit dein Ein sperren ins Narrenhäusl bedroht. Dieses Narrcuhäusl war ein eiserner Käfig vor dem Stadtturm, in dem die Betroffenen einige Stunden öffentlich zur Schau gestellt wurdeu. 1739 wurde der W i r t zum Goldenen Löwen mit 30 dulden bestraft, weil der Waschkcsscl zu früh ange^ fenert wurde und der W i r t zur Rose ebenfalls, weil die Fcuerbeschau eiserne Leuchter statt Laternen festge stellt hatte. Nm die Feuerspritze auch im Winter benutzen zu können, erhielten dieLöwcnhansbraucrei unddieBrauerei Tschurtschcnthalcr den Auftrag, in ihren großen Braupfauuen fofort Wasser zu Wärme» und auf den Brandplatz Zu bringen, um das Einfrieren der Spritze zu verhindern. Eine weitere Verfügung legt den Löschmannschaften Stillschweigen während ihrer Tätigkeit auf, damit man das Kommando hören kann. Auch die ersten Spu ren einer Feuerwehruniform kommen langsam auf, sie bestehen als rot-weiße sichtbare Feuermaschcn ans dem Hut. Ans dieser kurzeu Schilderung können wir erst er' messen, wie groß die Tat des Franz Thurner war, deu Sie heute an seinem Denkmal durch Niederleguug eines Kranzes ehrten. Er hat als Schöpfer und Örga uisatordes Fcuerwehrwcsens in Innsbruck uud T i r o l vor 9l) Jahren die Innsbrucker Freiwillige Feuer wehr ins Leben gerufen. Er begeisterte ein paar jnnge Leute — es waren 19 an der Zahl — nnd diese grif^ fen die Idee der Gründung einer Freiwilligen Feuer^ wehr fofort auf, obwohl sich weite Bevölkeruugskrcise, ja auch die Stadtverwaltung uud der Bürgermeister ablehnend verhielten. Erst als am 12. August 18s>n, also fast genau vor 90 Jahren, ein großes Schaden^ feuer die Stadt heimsuchte und bei seiner Bekämpfung das juuge Fcucrwehrkorps die Feuertaufe erhielt uud sich glänzend bewährte, gab auch der Bürgermeister seine ablehnende Haltuug auf. Als dann sogar ein Gründungsmitglied der Feuerwehr, der Kaufmann K a r l Adam, den Bürgermeistcrstuhl bestieg, war der Aufstieg der Feuerwehr gesichert. Weitere Meilcusteiue iu der Entwicklnng des Feuer löschwesens sind die Gründung einer Sanitätsabtei lung im Jahre 1897, aus der dann die Rettnngsab teilnng herauswuchs nnd schließlich die Schaffnng einer Verufsfeuerwehr im Jahre 1899. Es ist klar, daß die Freiwillige Feuerwehr, deren Gründung zu einer Zeit crfolgte, als nnfcre Stadt noch ungefähr Einwohner besaß, ihre Hauptaufgabe an eine


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Bcrussseuerlvehr abtrete,! mußte, ivell dieje Stadi mittlerweile alls i'rber 100.000 Einwohner angewach sell war. Aber die Geschichte der Feuerwehr leuut tei neu Bruch iu der Eulwickluug; die heute bestehende Berufsfeuerwehr ist organisch uud uotux'lldig aus der Freiwillige!, Feuerwehr herausgewachsen und in deu liandbe^irlen der Stadt erfüllt die Freiwillige Feuer wehr hellte noch genau so ihre Pflichten nnd Aufgaben wie eh lllld je. Beide Arten uuserer Feuerwehr sollen ein gemeinsamer Körper bleibeil, so wie sie auf eine gemeinsame beschichte ',nrückblicken köililen. M a n spricht eigentlich nie viel von der Feuevwehr und lein Mensch denkt daran, daß es gar nicht so selbstverständlich ist, wenn wenige M i n u t e n nach Aus bruch eines Brandes schon die Löschmannschaften mit

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allen modernen Geräten eintressen. Es ist die^ ein schönes Zeichen für Treue, selbstlose Pflichterfüllung die von sich keil, Aufheben »lacht. Ci» uocl, schöneres Zeichen ist es, daß so viele Männer heute mit einer kleinen, aber herzlichen l^hruug bedacht werden töil uen, jene 250 Männer, die sich bereits 20 Jahre oder uoch lauter dem Dienst bei der Feuerwehr gewidmet haben. Wenn der Fenerwehr saw» nnser 2ank gcbnhrt, so gebührt der Dank und die Anerkennung gcrade diesen Männern in ganz besonderer Weise. I c h beglüclwüusche daher die Feuerwehr uud ihre Mitglieder zum heutigen Iubeltag, den sie fürwahr berechtigt ist, hellte festlich zu begeheil nnd ich wünsche der Berufsfeuevwchr loie auch der Freiwilligen Fellerwehr eine weitere uugestörte und kraftvolle Entwicklnug und das Allerbeste für die Zukunft.

Zusammenstellung der Brände und Hilfeleistungen im Jahre 1947 G e s a m t z a h l der A u s r ü c k u u g e u , 1 0 1 1 . ^ Brände: Großfeuer "' Mittclfcuer Klcinfeucr Blinde Alarme Böswillige Alarme . . . Probealarme ^ 1 . ^l Rauchentwicklung . . . . Explosion . . . . . . Waldbrände

« ., 27 62 13 5 2 « 6 3 6

'

k . Hilfeleistungen: ^ ^ g n u g e u 16 Nohvbruche 5 K a n a l v o m E i s freigemacht . 1 Ticrrettung 1 Ballgebrechen 5 W u h u u u g öffnen . . . . 36 «eichenberguug . . . . . 2 ^ ' Schulfahrten . . . . 86 ^ ) Ubunqsfahrtcn . . . 46 N. Wirtschaftsfahrtcn . . 481 l . Sonstisscs 200

Vom Besuch des Nozner Stadtrates Gelegentlich des Empfanges des Bozner Stadtrates am 25./26. Oktober d. I . hielteil die Bürgermeister Herr Dr. Anton Melzer und Herr Ziller folgende An

sprachen: Herr Bürgermeister, meine Herren! Es freut mich aufrichtig, daß Sie nieiner Einladung gefolgt sind und es ist mir eine Ehre, Sie hier i n der Landeshauptstadt von T i r o l uud im Namen dieser Stadt begrüßen zu können. Die Motive, die mich nnd den Stadtrat bewogcn haben, Sie, meine Herren, als Vertreter der Stadt Bozen zu einem Besuch einzuladen, sind zweierlei Art. Einerseits haben die Stadt Tarvis lind Udine die Ver lrctcr des Österreichischen Städtebundes vor wenigen Wochen zu eiuem Besuche eiugeladeu uud anderseits hat der Österreichische Städiebnnd, in welche»! samt üiche Städte Österreichs vereinigt sind, seit seiller Nen errichtuug die Nbnng eingeführt, daß die einzelnen größeren Städte Österreichs einen regen gegenscltMn Gedankenaustausch Pflegeu. Vs war daher ucchelie qcnd, daß sowohl der Besuch in Udine, als auch der Hinblick alls die jahrhuudertelaugeu Beziehnngen der Städte Innsbruck uud Bozeu zu unserer Einladung nnd zn I h r e m Besnche führten. I c h darf wohl darauf hinweisen, daß dieser Znsnm menknnft eine denkwürdige Bedentnng zukommt. Sie

ist die erste seit dem Ende des ersten Weltkrieges und die erste, die überhaupt möglich war, denn erst feit wenigen Wochen kennt I h r e Stadt wieder gewählte Vertreter wie wir. I h r Befuch foll dem Gedankenaustausch zwischen Männern dienen, die durch die Wählcrstimme ihrer Mitbürger mit der Verantwortung für ihre Gemeinde betraut wurden, sie foll dem Gedankenaustausch zwischen zwei Städten dienen, die i n gleicher Weise auf eine Periode der Diktatur zurück blicken und aus dieser Periode gelernt haben. I c h habe scholl erwähnt, daß gerade zwischen den größeren Gemeinden Österreichs ein herzliches Ein vernehmen besteht, nnd zwar besteht dieses Einver nehmen trotz der Verschiedenheit der politischen Mehr heitsverhältnisse, weil die nnendliche Not der letzten Jahre uns Österreicher gelehrt hat, alles Trennende znrückznstellen nnd am gemeinsamen ^lnfban gemein sam mitzuarbeiten. I c h glaube, diese lhcsimiuug soll sich nicht lllir auf einzelue Städte uud Gemeinden Österreichs beschränken, sie soll über die Grenzen der Staaten nnd Nationeil hinausgreifen. W i r Europäer solleu alls der Nol der lehteu Iahrzehute gelernt haben, daß alles, was treuueud Wirleu köuute, zurückgestellt werdcu muß, um dell Aufbau der Zukunft zu sichern. W i r hören nnd leseli täglich von den vergeblichen Bemühnngen der großen Nationen, der Welt den


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Fricdeu zu geben; wir müssen iminer mehr die Sorge empfinden, daß der friede und die Wohlfahrt Euro Pas ailf diesen! Wege nicht zu erreichen sei. Das zwingt uus, auch andere Wege zu versuchen und ich glaube, daß gerade die Gemeinden als kleinste Ge mcinschaftcn in der Organisation der Völker und Staaten vielleicht besser geeignet sind, gemeinsame Interessen zu beraten und auftretende Schwieriqtei ten zu lösen. Es ist nicht unsere Aufgabe, Geschäfte zu besorgen, die von den Regierungen besorgt werden müssen. Aber zweifellos können wir uns darüber freuen, das; die beiden Regierungen nnscrcr Staaten den Boden schon bearbeitet nnd ein Abkommen in Paris geschlossen haben. I c h bin überzeugt, daß dieses Abkommen, wenn man es in loyaler Weise dnrchführt, auch seine Früchte tragen wird. Wie überall, so wird auch hier nicht der Buchstabe, sondern der Geist lebendig ma chen nnd gerade diesen lebendigen Geist können wir, die wir die Verantwortung in diesen beiden Städten tragen, in wesentlichem Maße einhauchen. Ich darf Sie wohl darauf aufmerksam machen, daß von den Menschen, die Innsbruck bewohnen, nicht wenige ihre Heimat in Südtirol besitzen nnd viele von diesen Menschen, die heute mir als Bürgermeister von Innsbruck unterstehen, werden über knrz oder lang Ihnen als Bürgermeister und Stadtausschnß von Bozen anvertraut sein. Ich möchte Sie daher bitten, meine heutigen Mitbürger frcnndlich als Ihre M i t bürgcr von morgen zn empfangen nnd anzunehmen nnd für sie zu sorgen. Und damit möchte ich schließen. Das vergangene Jahrhundert war getragen vom Ideal der nationalen Einheit. Dieses heutige Jahrhundert wird nur beste hen können nnd vor der Vernichtung gerettet werden, wenn das Ideal der internationalen Einheit, vor alleni der Einheit Europas errungen wird. Die letzten Jahrzehnte haben uns deutlich gelehrt, daß keine Ge^ sinnnng mit Gewalt erzwungen werden kann und daß das Zusammenleben nur dann ohne Katastrophen möglich ist, wenn die Grundsätze der Gerechtigkeit, die Grundsätze der Moral und die Grundsätze der Loyalität eingehalten werden. Und diese Grundsätze in einem ganz kleinen Nahmen zu verwirklichen, dazu sollte un sere Zusammenkunft dienen und ich danke Ihnen da für, daß Sie nns die Ehre gegeben haben, nnscrer Ein ladnng zn folgen. Daher ergreife ich mein Glas auf das Wohl von Bozen nnd von Innsbruck und auf die Vertiefung un serer gegenseitigen Beziehungen. Herr Bürgermeister Zillcr: Herr Bürgermeister, werte Herren! Die an uns ergangene Einladnng, Ihre schöne uud glorreiche Stadt zu besuchen, hat nns alle sehr gc freut, da wir darin in erster Linie den Beweis erblicken für das Wicdcrerblühen der alten freundschaftlichen Bande zwischen Innsbrnck uud Bozen, das ich die Ehre habe zn vertreten. I h r e Stadt, die Landeshauptstadt Nordtirols, ist nicht nnr ein Mittelpunkt des Handels und Verkehrs, sondern anch ein Kulturzentrum, dessen Einfluß auch nach dem Süden ausstrahlt, vor alleni auch nach Bo

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zcn, dessen aufrichtige Grüße und Wünsche wir über bringen. Bozen und Innsbruck bilden die Pfeiler einer Ver bindungsbrückc, die durch die Brennerscheide nicht ge trennt werden dürfen. I h r Innsbrnckcr bewahrt in Euren Mauern viele Zeichen der alten nnd neuen Kultur und Kuust Süd tirols und deshalb ist, wie wir wissen, Bozen Euch teuer, während wir Eure Stadt mit um so größere», Sympathie betrachten, als in ihr zahlreiche Südtirolcr leben, die sich anschicken, wieder italienische Staats bürger nnd Bozner Bürger zn werden. Ein kleiner Teil unserer Stadt lebt also hente in Euren Mauern und wir sind Euch dankbar für die Gastfreundschaft, welche I h r denen gewährt, welche demnächst wieder Bozner Bürger sein werden. Die Städte haben nicht nur ein änßeres Gesicht, sondern auch eine Seele, die sie lebendig macht und mit den gleichen Gefühlen erfüllt wie ihre Bewohner. Ich glaube deshalb, daß alles, was in uuscreu Herzen lebt, auch in der Verwirklichung unserer geistigen, kulturellen und wirtschaftlichen Tätigkeit sichtbaren Ausdruck finden muß. Es ist von größter Bedeutung, daß die Beziehungen uuserer beiden Städte in einer Weise gepflegt nnd vertieft werden, daß sie, die von der Grenze nicht getrennt, sondern geeint sein müssen, die beiden vorgcscho bcncn Punkte bilden, in denen der Friedens- nnd Ans bauwillc der beiden demokratischen Länder, Osterreich und Italien, welche gemeinsam den Weg in eine bessere Zukunft suchen, zum Ausdruck kommt. Die „Civiltà italiana" und das österreichische Dentschtnm bilden zusammen einen wesentlichen Teil der abendländischen Knltur, wodurch die geschichtliche Funktion Ihrer nnd unserer Bürger bestimmt ist. Denn höher noch als geographische und materielle Gc sichtspunkte steht die Mission, zwei Völker einander zu nähern, eine Aufgabe, die, wie ich glaube, zu deu besonderen und dringenden Anfgaben gerade der Grenzstädte gehört. I n diesem Sinne wiederhole ich Ihnen, Herr Bürgermeister und Ihnen, meine Herren gegenüber, den Dank Bozens für die herzliche Anfnahme nnd spreche Ihnen nnd den Einwohnern Innsbrucks, die uus so freundlich beherbergen, die besten und herzlichsten Wünsche für I h r Gedeihen nnd Wohlergehen aus.


der Landeshauptstadt

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Maq. Nat

Erlei

Wohl jeder x^uusbrucker tenni die ,,Erlerslraße". l'öar lliaiichem dürfte aber bisher dir '.^iarnlorlmsle aiu Eckhans ''lligerzellgasse Äcusellmstraße enlgal» gen sein, welche die schlichte, leider schon schlecht les bare Inschrift zeigt: „ I n dankbarer Eriliuerlliig an die dauernden Verdieuste des Georg Erler, Ersten Magistratsrates von l.^'.l Itt ltt un, die ErN'eite ^ung uud Verschöueruiig der Stadt". Mag. Nat G. Erler lvar ani l l. Ollober l«4^ eineui schweren Leiden erlegen. Wenn anch nnr ux'liig aus dein Lebensablanf dieses uni die Stadt hochver dienten ^iainies, eines gebürtigeu Bririiers, bekannt wurde, so war man doch gleich im Augenblicke seines Todes bereit, ihm alle seine Mühen dankbar auzuer keuncn. Noch am Todestage rief D r . Pfaundler in der „Iuusbrucker Zeituug" auf, eiu Schcrfleiu für ein Grabmouumeiit zu spenden nnd faßte dabei Erlers ^ebeusivert in folgendem Satze zlifalumeli: „Wenn ein M a n n durch uiele v^ahre hindurch von deu ihm einwohnenden Schätzeu geistiger .Uraft^ uuermiidlicher (Charakterstärke, rücksichtsloser Ehrlichkeit ilud eiues bis zum leyten Atemmge tätigen Arbeitsfleißes — nur d e u Gebrauch macht, nm ankämpfend gegen zahl^ lose natürliche und absichtlich bereitete Hindernisse, aus

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einen, sozusagen schmntzigen Dorse eine ganz . freund!übe Sladt zn bilden, nnd den Sinn der Ord nuug nnd Kleinlichkeit, des besseren l^eschmackes, durch alle Straßen, Wege nild l^iebände, bis in den engsten, dunkelsten Winkel zn verpflanzen; wenn er dadurch den Grundstein jeuer Verhältnisse legen half, unter welchen Innsbruck durch gesteigerlen Fremdenbefuch, durch Ansässigmachung neuer Bewohner, durch beleb len Verkehr aller Art die schönsten, reichsten Blüten städtischer Entwicklung trieb, dann mnß jeder Bürger nnd Einwohner Innsbrucks aus Pflichtgefühl des Daiikes am Sarge und Grabe dieses Mamies stehen und eiu ,Gott Hab ihn selig' sprechen." Erlers Hanptverdienst war also die Erweiterung und Verschönernng Innsbrucks. Er begründete den ueucu Stadtteil von der Museumstraße ostwärts, führte die Straßeübeleuchtung mit Nipsöl ein und schuf die Kastanieuallee am St. Nitolanser I u u u f e r . Zum Dauk für feine '20jährige rastlose Tätigfeit wurde Erlers Büste, von A. Streicher modelliert, am Hause Museumstraße 5 aufgestellt uud am 23. A p r i l 1866 feierlich enthüllt. I m November l87<> erhielt das frü her zur Angerzellgafse gehörige Straßenstück feinen Namen. K. Schadelbaner.

Bericht von der Gemeinderatssitzunq am 23. September 1948 Zn Beginn der Sitzung des (Hemeinderates, die unter dem Vorsitz des Bürgermeisters D r . Melzer i m ehemaligen Stadtsaalkasiuo stattfaud, legte (Gemeinde rat I o h a u u Maier ( O V P . ) , deu die Landesregieruug statt des ausgeschiedenen Oemcilidcratcs Ferdinand Hirsch ernannt hatte, das Cöclöbuis ab. Anschließend wurdeu die sich aus diesem Wechsel ergebenden Aude ruugeu iu der Besetzung der Ausschüsse geuehuiigt. Eiue Aufrage des Stadtrates Thoma und Geu. we gen der uächtlicheu Nuhestörliugeu im Stadtgebiete vcrfprach der Bürgermeister, au die Buudespolizei dircttiou weiterzuleiteii. Z u Aiifrageli der G N . Lorcck uud l>;en. über deu Uuterricht iu der Volksschule S t . Nikolaus uud der M i t . Zschieguer und l^en. über die Freigabe von Gruudstückeu für die Gewerbetreibeudeu Innsbllicks nahm der Bürgermeister unmittelbar Stellung. Eiue lebhafte Aussprache entwickelte sieb ans eine Aufrage der M i t . ^berhammer uud (^en. über die Vergebung einer Wohnnng in der Sebastian Scheel Straße. Der Bürgermeister stellte in Anssicht, daß er deu Fall uutersuchen nnd iu der uächsten (Gemeinde ralssitznng dariiber berichten werde. Es folgten Anträge der Gemeinderäte: M i t . >irans und Gen. über die Beleuchtung, über die Anschasfnng von Mullkübelu, die Aufsüllnng von Schlaglochern und die Rattenplage im Wohnlager Neichenau, <^iR. Strobl uud Geu. iiber die Bescholleruug uud die Schaffung einer Ausweichstelle für ^-ahr;euge in der D r . ' S t u m p f Straße, ferner über die Beleuchtung der Karweudelbrücke uud der D r . Stumpf Straße, Zt)li, D r . Grcitcr uud Geu. ilber Vermögen und Vermö

geusrechte der öffentlichen Neligionsgcfellschafteu, GR. Schöpf nnd Gen. iiber die Instandsctzuug des Traiuiugsplatzes auf dem Sportplatze an der S i l l , Alle Auträge lvurdeii der geschäPsordnungsmäßigen Behaudlilug zugewieseu. Bgm. Stellv. Flöckiuger beautluortete ili frühereu Genieinderatssitznngeu gestellte Aufragen über den Wiederaufbau des Iuusbrucker Hauptbahuhofes ulid die Verglasuug der Schaufclister iiu Stadtberciche. Der Gcmeiuderat giug fodauu iu die Tagesordnung ein nnd kam zu folgeudeu Ergebnissen. Es wurde beschlösse», dem Verein der Barmherzigen Schwestern iu Iuusbruck, Neunweg 40, Gründe znrückzustellen, die die Stadtgemeinde im Jahre 1941 erworben hatte, uud feruer dell scincrzeitigen Gruudbuchsstaud ili I g l s zu Guusteu der röm. kath. Pfarr^ pfriiude I g l s V i l l nüederherzustelleli. Gruiidtauschverträge der Stadtgemeinde mit Franz >iinzner, Anton Eberl ulid Otto Prarmarer >vurde,i genehuligt. Weiters wurde beschlossen, einen Genieindelveg in M ü h l a u freizugebeu lind ilu Zllge der Auflassung des Friedhofes am Oslerfelde an I n l i e Zimmermalin eiii Grnndstück ;n verällßerll. Znr Errichtling von Probesiedluugöhäusern lvurden 25)<>.<)<><) Schilling bewilligt. Für die städtische Berufsfeuerwehr und die Freiwilligen Feuerwehren wurde die Anschaffung einer Übertleidung geuehmigt. Der Gemeinderat nahm feruer Anträge des Bauausschusses über die Festsetzung der Gebäudchöhe des 5urmteiles am Hochhause, Saluruer Straße 11, uud


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des Tiivag-Gebändes am Laudhansplatze an ilnd setzte die von der Landesregierung für den Bereich des Flugplatzes Innsbruck West vorgeschriebenen ^an Verbote nnd Banhöhenbefchränknngen in Kraft. Für das Gebiet Inurain—Dr. Hirn Straße—Her zog-Sigmnnd-Ufer—Flcischbantgebände nnirde GrllP penbanweife festgelegt, für die Leopoldstraße zwischen dem Kaiserschützenplatz nnd der Arlbergbahn die ^xi» linie genehnugt. Die Einkommensgrenzeu sin den ermäßigten Strom nnd Gaspreis der Htiuderbemittelteu umrden erhöht, das Ausmaß der Ermäßigung erweitert. Mehrere Baukredite, die im laufeudeu Jahre nicht mehr gebraucht werden, wurden für andere Bauzwecke überschrieben. Ein Antrag des Finanzausschusses über den Ans bau von Baracken im Wohnlagcr Reichenau ivurde angenomnien. Dem Tiroler Kriegsopferverband, Kameradschaft Iiuisbrnck, wnrden fur 194.^ '20.000 Schilling, dem Don^Bosco Kinderheim 10.l>00 Schilling Sn'bventiou belvilligt. Welters wnrde beschlossen, den Bediensteten der Stadtgemeinde für die Kartoffeleiniellerung Darlehen m gewähren. Für den Sitznngsfaal des ))iathanses lonrde der Einban eines nencn Ofens bewilligt. >Für Instandsctznngsarbciten am Pfarrhanse A,n ras wnrden l'>000 Schilling, für den behelfsmäßigen Ausbau der Notschule Allerheiligenhöfe 42.000 Schilling bewilligt. Der für 194^ vorgesehene Betrag für die Schulzahnklinik lonrde anf 80.000 Schilling erhöht. Außerdem wurde beschlossen, die .Haftung für ein Darlehen der Berg Isel-Stiftung znm Ansban des Museums nnd znr Unterbringung des Tiroler Ehren bnchcs 1914—1918 bis zur Höhe von 200.000 Schil ling nnter der Voraussetzung zu übernehmen, daß das Land Tirol für einen gleich hohen Betrag nnter den selben Bedingungen die Haftnng übernimmt. Den vom Stadtrat bisher übernommeneu Haftungen für Wicdcranfbanoarlehen stimmte der Gemeinde rat zn, wobei er gleichzeitig die Haftung für vier wei tere Darlehen übernahm. Ein Antrag, ab 1. Jänner 1949 im Gebiete der Landeshanptstadt Innsbruck die Ankündigungssteuer in den landesgesetzlich vorgesehenen Höchstansmaßen einznhcben, lonrde angenommen.

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Der Gcmeinderal bewilligte eine Neihe von Nachtragstrediten nnd faßte einen Beschluß über die Fest setznng der Mietzinse der städtischen Häuser in der Lindengasse und am Fürstenweg. Der Bewerber Otto Prarmarer erhielt ausnahmsweise die Bewilligung, einen Stöcklban vor der Er richtnng des Hanpthanses aufzuführen. Einem Ansuchen der Gemeinnützigen Wohunugs^ genossenschaft Innsbrnck wegen Änderung der Gesimshöhen des Wohnhanses Pechestraße 5 nmrde stattgegeben. Für die Beerdigung von Lenten, die außerhalb Mühlaus wohnen, aber anf dem dortigen Friedhofe ' begraben werden wollen, wurde eine außerordentliche Gebühr von 100 Schilling festgesetzt. Als letzten Pnntt der Tagesordnung erläuterte der Bürgermeister einen gemeinsamen Antrag des Finanz- und des Rechtsansschnsscs über Dauermietrcchte in Gcmeindcwohnbanten, wonach ein von ihm vorgelegter Mustervertrag als eiue geeignete Grundlage für die Errichtnng von Wohnungen in Innsbrnck angesehen wird. Der Gemeinderat nahm diesen Antrag einstimmig an. Es kam zn einer eingehenden Aussprache, an der sich Vertreter aller drei Parteien beteiligten nnd in deren Verlanf weitere Anträge gestellt wurden. StR. Dr. Kunst beaut'ragte, im Haushaltsplane 1949 Mittel znr Erbauung von 50 Kleinwohunngen bereitzustellen nnd die billigen Wohnungen, die dnrch die Vergebnng von 20 Wohunngcn nach dem I n n s brncker Wohnrecht frei werden, ausschließlich wenig Bemittelten zuzusprechcu. Er legte außerdem einen Entschließnngsantrag vor, daß der Gemcinderat der ^andcshanptstadt Innsbrnck an die Bundesregierung das dringende Ersuchen richte, ini Voranschlage für das Jahr 1949 ansreichende Mittel znr Fördernng des Banes von Volkswohnungen einzusetzen. StN. Dr. Grciter beantragte, an den Bund heranzutreten, damit durch eiue Neuregelung des Bcstaudsrechtes der Privaten Bantätigkcit der Weg geebnet werde. . StR. Thoma stellte den Antrag, einen Teil der vorgeschlagenen 50 Kleinwohnungen in einem Umfange auszubauen, daß anch größere Familien untergebracht werden können. Die Sitznng, die nm 15.15 Uhr begonnen hatte, winde von 17.50 bis 19.10 Uhr unterbrochen nnd endete nm 21.30 Uhr. Pz.

Dokumente unserer Zeit Am 20. Oktober 1945 hielt Bürgermeister Doktor M c l z e r bei der Eröffnung der Ausstellung „Das Iunsbrucker Wohuhaus", die zur Erhaltung des Stadtbildes beitragen sollte, folgende Ansprache: Sehr verehrte Anwesende! „Das ist's ja, was den Menschen zieret und dazu ward' ihm der Verstand, daß er ini innern Herzen spüret, was er erschafft mit seiner Hand".

M i t diesen Worten aus Schiller's Glocke ist der Zweck dieser Ausstellung umrissen. Sie soll daran erinnern, daß loir Nenes schaffen müssen nnd soll aber insbesondere daran erinnern, daß wir im innersten Herzen spüren müssen, bevor wir au die Arbeit gehen. Sie alle wissen, daß der Krieg uuscrcr Stadt uueudlich schwere Wnnden geschlagen hat. Zehn Prozent nnserer Wohnhäuser sind vollständig zerstört, weitere 20 Prozent nicht vollständig, aber so weit zerstört, daß sie nicht ohne größere Anfwendnngen wieder ihrem Zweck zu geführt werden können. Besonders die Altstadt, der


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der

schmuck und dir Perle unserer 3tadt, hat schwer qe litten. l^'> ist inni von ganz besonderer Bedeutung, das; gerade der Baucharakter, den unsere Altstadt ans weist, unverfälscht erhalten bleibt und auch als Vor bild für die Wiederaufbauarbeiten ini allgemeinen dient. Es liegt ein eigenartiger Zauber und ^Itcizüber der Bauweise unserer Vorfahren, dcui sich niemand entziehen kann. Dieser Nei; liegt bestimmt nicht iu der Einheitlichkeit, deuu jeder hat uach seinen Bedürfnissen nnd seinem Geschmack gebaut. Er liegt auch nicht darin, daß uach einem !xstimmten Plan oder nach be stimmten Stilformen gebaut worden wäre, denn wir sehen gotische Elemente neben Barock, Renaissance bauten neben Nokoto. Der Zanbcr dieser Bauweise liegt vor alleni in der Wohlausgewogenheit und in der inneren Ruhe, mit der misere Vorfahren ans Wert gingen. Heute steht alles so da, als ob es nicht anders sein könnte und sogar dann, wenn Katastrophen früherer Jahrhunderte, z. B. die Erdbeben, Notbehelfe erforderten — ich denke an die Stützpfeiler einzelner Bauten der Altstadt — so fügen sich anch diese in das Gesamtbild so ein, als ob es nicht anders sein könnte. Alles atmet den Geist einer inneren Harmonie und Abgewogenheit, alles atmet den Geist der Zweckgerechtigkcit nnd der Materialgerechtigkeit. Wenn ich diese Worte ausspreche, die Worte von Gerechtigkeit, so glaube ich, daß in diesen auch die Wurzel liegt für das, was uns fehlt und was wir wieder erringen

müsscu.

Harmonie und Gerechtigkeit ist die Zauberformel, die uns so sinnfällig lebendig wird nnd diese Harmonie und Gerechtigkeit ist es, nach der unser Volk und nach der die Völker der ganzen Welt so sehr dürsten. Ich null jetzt nicht von der Gerechtigkeit sprechen, die iu der

Abwägung ^)on Schuldend Sühne besteht nnd heilte so attuell ist. Die (Gerechtigkeit ist eine sittliche Giorni, die viel weitere Gebiete umfaßt, eiue sittliche Norm, die unser ganzes Denken und Handeln durchdringen soll. I m staatspulitischen Leben bedentet sie eine At> lehr von der Ttaalsomnipoten^ der letzten Jahrzehnte, im Wirtschaftsleben ein ^'lnswägen uach deli Bedürfe nisseu der Gemeinschaft und nicht uach der Gewinnsucht und dem Profitstreben des einzelnen, im Sozialpolitischen ist es geradezu das Kennzeichen einer neuen Zeit, daß wir uicht mehr Klasseuiuteresscn nnd soziale (Hegensätze, sondern soziale Gerechtigkeit anstreben müssen. Diese Eigenschaften, diese sittlichen Normen müfscn in nns wieder lebendig werden, dann wird von selbst auch das, was wir sinnfällig in Erscheinung treten lassen, den Geist der inneren Ausgewogenheit und den Geist der inneren Ruhe wieder atmen. Wir stehen an der Schwelle einer neuen Zeit, die uns wieder das bringen soll, was die Alten in ihren Baudenkmälern so sinnfällig Zum Ausdruck brachten: Ganz und gar erdverbunden, aber erfüllt und durchs tränkt von sittlichen Normen und Gesetzen. Diese Ausstellung bringt einen ganz kleinen Ausschnitt ans einem kleinen Teilgebiet. Aber aus Teilen fügt sich das Ganze und das Leben der Gemeinschaft besteht ja darin, daß jeder ans seinem Teilgebiet alle Kräfte anspannt und fein Bestes leistet. Wenn dies geschieht nnd wenn jeder dies beherzigt, dann kann wieder neues Leben aus unseren Ruinen entstehen nnd zum Blühen kommen. Und mit dem Wunfche, daß diese Ausstellung ihren, wenn auch kleinen Teil dazii beiträgt, erkläre ich die Ansstellnng für eröffnet.

Leiträ^e v o n D r . l^ari

Vor hundert Jahre« August 1848. ^. Spendet der Kaufmann Habtmann dem Militär-Kommando 60 Gulden für verwundete Kaiserjägcr; l. trifft eine Deputation des Rcichstaa.es von Wien hier ein, um den Kaiser zur Rückkehr nach Wien zn bewegen; 5. empfängt der Kaiser die Rcichstagsmitglicder und verspricht ihnen, am ^. d. M . mit der kaiserlichen Familie die Rückreise nach Wien anzutreten; — findet abends zu Ehren dieser Abordnung ein festlicher Fackelzug statt, wobei derRcickstagspräsidcntDr.Schmitt sown- die Abgeordneten D r . / A l . Fischer aus Salzburg und Alois Vorrosch ans Prag Ansprachen halten; <. veröffentlicht der „Bote" in einer außerordentlichen Beilage das „Abschicdswort der Reichstags-Deputation an T i r o l " . (5s hatte folgenden Wortlant: „Edle Vewohncr Innsbrucks und D n , gesamtes herrliches Tiro lcr Volt! von dessen Landesgrcnzcn an der Empfang der Rcichstags-Depnticrteu ein ebenso herzlicher, als den Reichstag hock ehrender war, nicht können wir von Euch scheiden, ohne nochmals uusercn tiefgefühlten Dank Euch Allen darzubringen, daß I h r das Bruder band, dae> uns von jeder umscklang, noch enger geknüpft

habt, denn so schön und sinnig auch die Form jeder von Euch zu Ehren der Reichsvcrsammlung uns bereiteten Festlichkeit war, so erhielt sie ihren bleibenden, uuscrm Herzen wohltueudcn Wert erst durch den Geist, der sie beseelte. Nicht wundert es uns, daß nnser gütiger Kaiser so gern bei Euch weilte; möchten doch selbst n>ir, wenn die Pflicht nicht uns riefe, geru noch in Encrer Mitte weilen. Doch werden Euere Vertreter am Reichstage mit uno andern Allen den gemeinsamen große» Neubau der konstitutionellen Freiheit aufführen und das neue Völlcrbündnis schließen helfen, dao dem Kaiscrstaate eine festere Grundlage gewähren soll, alo er jemals besaß. T o werdet I h r denn, wenigstens im Geiste, bei nns sein und Eure Gestunnngstüchtigkeit in der Beteiligung an den Reichstagsardciten zum Wohle Tirols und zum Heile des Gcsamtvaterlandes betätigen ! Vcbct wohl, I h r markigen Söhne des Hcldenlandcs, dein die Hofcr und Spcckbacher niemals fehlen werden, wenn ein übermütiger Feind das Gesamtvaterland zu bedrohen sich erfrecht, da, wo I h r die unbesiegbaren Grenzwäcktcr seid! Lebet wohl! Der Himmel segne Euer schönes ^land und unser gemeinsames W i r ken, dae> für uns Alle, die mehr oder minder frei Ge-


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Nomino

?l nu^blan der Landeshauptstadt Innsbruck

wesenen, nun die volle, Völler verbrüdernde Volksfrc-iheit bringen soll!" Den Aufruf hatten alle acht Deputierten Präsident Schmitt, A I . Fischer, Wicrzchlcyski, A l . Vorrosch, Karl Eatinelli, Jos. Weiß, K a r l Englhoscn und Th. Banner unterzeichnet. — findet zur Feier des Abschiedes des Kaisers eine große Wachparade der gesamten Garnison statt. Der Kaiser trägt dabei die Obersten-Uniform des Tiroler Jägerregiments. 8. empfängt der Kaiser noch vor der Abreise eine 2 l M a n n starte ungarische Reichstags-Deputation. — verläßt um 8 ^ morgens die kaiserliche Familie mit dem Hofstaat Innsbruck. Die bewaffneten Formationen bilden von der Burg bis zur Kettenbrücke Spalier; am Burgtor steheu die Wiltener Schützen, die gerade die Burgwache innehaben, daran reiht sich die Nationalgarde, dann die Vürgergarde, das leichte Mailänder Bataillon, die Kaiserjägcr und schließlich die Artillerie; an der Kettenbrücke steht noch eine Bancrn-Kompanic. — erläßt der Kaiser folgende Abschieds-Adresse an die Tiroler: „ A n Meine lieben, getreuen Tiroler und Vorarlberger! I h r habt M i r während der ganzen, in Eurer M i t t e verlebten Zeit vielfach neue Beweise Eurer, unter allen Umständen rühmlich bewährten Treue und Anhänglichkeit gegeben. Ich fühle Mich in dem Augenblicke, wo Mich das Wohl der Monarchie zur Ausübung Meiner Regcntenpflichten in die Residenz abruft, gedrungen, Euch innigst zu danken. Euch ein herzliches Lebewohl zu fagen. Ich knüpfe daran die Versicherung, daß Ich auch in der Ferne Euer stets liebevoll gedeuke, und Euch mit besonderer landesväterlichcr Huld gewogen bleibe." N. feiert die Bevölkerung die Wiederbesetzung Mailands dura) die österreichischen Truppen. An Stelle einer bereits angesagten Stadtbeleuchtung wird eine allgemeine Sammlung zu Gunsten verunglückter Militärpersonen, besonders Kaiserjäger, veranstaltet. — veranstaltet abends die Bürger-Musik dem M i l i t ä r Kommandanten Generalmajor Eliatschek eine Serenade. i : i . wird auf Veranlassung des Stadtmagistrates ein feierliches Pontifikalamt mit Tedeum anläßlich der Einnahme von M a i l a n d gehalten. 17. wird die Verordnung des Unterrichtsministeriums bekannt, nach der über Antrag der hiesigen medizinischen Fakultät die Abhaltung der Disputationen, sowie die Abfassung von Doktor-Dissertationen als eine veraltete, der Zeit und der Sache unangemessene Form aufgehoben w i r d . Die strengen Prüfungen (Rigorosen) hingegen sollten öffentlich zugänglich sein. — stellt Kaspar Iele im Fcrdinandeum sein für die S p i talskirchc bestimmtes Altarblatt „die Sendung des hl. Geistes" aus. N>. veranstaltet der Kunstmaler I o h . Nep. Hubcr, der viele Jahre in Rußland und Preußen seine Kunst ausübte, im Ferdinandeum eine Porträtausstcllung, bei der besonders sein Selbstbildnis auffällt. — übergibt Dr. G i l hubcr dem Verwaltungsrat der Nationalgarde 5, Gulden als Ergebnis einer Sammlung für die deutsche Flotte. 2 1 . erscheint von Seite des Landes-Hauptschicßstandes eine scharfe Erwiderung auf den Angriff vom 24. J u l i d. I . lsiehe dort). Bezüglich des Vorwurfes, daß die I n n s bruckcr Landesschützcu „ i n Betreff der Landesverteidigung nicht entsprochen" hätten, wird festgestellt, daß „nahe an 70 derselben" gegen den Feind gezogen seien. 25. veröffentlicht das Offizicrs-Korps des lombardischvenctianischen leichten Bataillons vor seinem Rückmarsch nach I t a l i e n ein „Abschiedswort" an die Bevölkerung im „ B o t e n " . D a r i n heißt es u. a.: „Diese wenigen,

doch so glücklichen Tage werden w i r iinmc, ;» den, glänzendsten Abschnitte unseres Lebens rechnen und unfern irregeleiteten Brüdern in I t a l i e n mil kräftige» Worten wiedererzählen, daß es auch ansicr ilnen Gren zen, daß es auch in Deutschland gute und kochker^gv Menschen gibt." 28. erklärt der Stadtmagistrat als Antwort auf dao vor> stehende Abschicdswort: „ D a s ausgezeichnete, freunde liehe Benehmen des Offizierskorps, das musterhafte Betragen der Mannschaft und die Bereitwilligkeit, mit welcher dieses Bataillon längere Zeit hindurch alo einzige hier garnisoniercndc Truppe den beschwerlichen Wachdienst mit der Nationalgarde teilte und tunlichst erleichterte, hat 'ihm die volle Achtung der hiesigen Einwohner gewendet, die ihm stets freundliche Erin »er»» a bewahren werden." September «848: :t. trifft ein tais. russischer General aus Petersburg ein, der Auszeichnungen für Feldmarschall Radctzkv und seine Generäle nach Mailand bringen soll. 4. wird die Behauptung der „Innsbrucker Zeitung", daß in N i l t c n ein Schullohrergehilfe 5il) Guldcu Iahreölohn beziehe, während der Ratten- und Mäuscfänger 80 G l . erhält, im „ B o t e n " dahin berichtigt, daß der betreffende Lehrer nebst freier Kost und Wobnnng im S t i f t noch 80 G l . erhalte. !>. überreicht die Deputation von Schützenhanpilenieu in M a i l a n d an Feldmarschall Radctzty im Namen aller Tiroler Landesvertcidigcr einen S t u f e n und eine Adresse der Innsbrucker Bürgerschaft. N . richtet Graf v. Radctzty als Antwort ans die gen, Adresse folgendes Schreiben an die Innsbrucker: „Bürger Innsbrucks! Die Adresse, welche Sie mir durch Ihren Ausschuß «versandt, hat mir ein großes Vergnügen gewährt. Es ist keine leere Phrase, es ist der Ausdruck meines innersten und wärmsten Gefühls, wenn ich Sie versichere, daß die Teilnahme der biedern Innsbrucks an den Siegen, die w i r jüngst über die Feinde Österreichs errungen, mir vor allem teuer ist. Welche Stadt der Monarchie hat mehr Ansprüche aus unsere Liebe und Achtung, als T i r o l s Hauptstadt, jenes Innsbruck, in dessen Mauern jüngst noch nnscr geliebter Kaiser Schutz und Ruhe fand, als überhandnehmende Anarchie ihn zwang die B u r g sciuer Väter, fein sonst so treues und geliebtes Wien zu verlassen, die Armee von I t a l i e n weiß Ihnen diesen Dank, Sie haben der Ehre der Monarchie einen großen Dienst erwiesen. Nehmen Sie dafür, nehmen Sie für I h r e biedere und vaterländische Gesinnung, die Sie mit alter gewohnter Offenheit ausdrückten, meinen und meines Heeres wärmsten Tank. Gott wird der Welt den Frieden erhalten, dessen sie so sehr bedarf, wenn die Menschheit nicht untergehen soll im Kampfe aller mit Auflösung bedrohten Social-Elemcnte. Sollte man nns aber gegen unfern Willen zum Kriege zwingen, dann wird das treue T i r o l uns wieder schützend zur Seite stehen, darauf rechne ich, darauf rechnet die Armee von I t a l i e n . Hauptquartier M a i l a n d , dcu 1 1 . Sept. 1848. Graf u. Radetzty, Fcldmarschall." l l l . wird wegen des Gerüchtes, daß die Universität an einen anderen O r t verlegt werden sollte, eine Abordnung nach Wien geschickt, um dies zu verhindern. Diese Deputatiou bestand aus Dr. Berreiter, Apotheker Oellachcr, Franz Untcrbergcr »nd dem Dikasterial-Advokatcn Dr. Pfaundlcr. 20. reist die Königin von Baiern (nach Meran) durch, stellt ein Hr. Frühbck aus Wien im UnivcrsitätS-Saale Panorama-Ansichten aus.


de» ^'anoeohauptstadt irissl die Nachricht rm, daft briin Ministerium lein Antrag ails Anshebnng der Universität vorliege, versaininel» sich Gewerbetreibende ans alle» Teile» deo Vandeo ;in '^era<»»g einer >?andwerks und

:l. erscheint alo Beilage im „Voten" eine scharfe Ertlarung des l. l. Landrates Alois Straster von I n n s bruck sNeichotagoabgrordneten), >>ber festen ibn a»e>gcstrente Verleumdungen. l. trafen die Mitglieder des Magistrates »nd der Bürgeraueschusi dem alo Hochkommissar nach Innsbruck ent< landten Ministcrialrat Dr. Alois F i s c h e r die Wünsche der Stadt vor. Z. B. die Wiederherstellung der vollständigen Universität mit vier Fakultäten nnd einer Realschule. u. rotteten sich Geschäftsleute vor der Auslage eines Modcwarcnhändlcrs der angeblich Artikel feilbot, die er nicht zu führen berechtigt war, zusammen und schlugen ihm einige Fenster ein. Dann zogen sie zu einem anderen Geschäft, konnten aber von dessen Inhaber zu friedlichem Abzngc bewogen werden. Der Magistrat trifft Maßregeln zur Verhinderung ähnlicher Mißgriffe und kündigt die Bestrafung der Schuldigen an.

?. klärt das Landeppräsidinm die Bevölkerung über den angeblichen Umlauf falscher 2-Gulden?Banlnoten auf. l l . stirbt der erste Magistratorat Georg E r ! er nach langem Leide» <siebe Gedenlanfsalö ;nm !00. Todeotag Seite."> 20. reist eine Deputation nach ^lii!»l>, ni» ocin Kaiser im Namen dco Tiroler Landtagro, der Landesbchörden und der Bürgerschaft von Innsbruck wcgcu der in Wien vorgefallenen Ereignisse die gerechte Entrüstung auszusprechen. 21. gibt der Rettor der biesigen Universität Prof. B ö h m die Verschiebung dco Vorlcsebcginnes auf den 1 . Dez. bekannt, verlegt ibn aber schon »ach wenigen Tagen auf den 6. Nov. 26. werden die znm Besten des Frauciwereines und der Armcnanstalt statt der Namenstagsgratulationcn eingeführten Enthebungskartcn um 24 Kreuzer pro Stück im Magistrat ausgegeben. erklärt das Handelsgrcmium die Fünf-Frank-Stücke (Napoleon-Taler) ohne weiteres anzunehmen. 27. bedanken sich Prof. Michael Haidegger und Gymnasialpräfekt I o h . Mapr bei den Wohltätern der studierenden Jugend und bitten, auch künftig die Kostanstält für die armen Stndenten zu uuterstützcn.

Falnilienkundliches aus Innsbruck Dic ,vortsc»znng in l',57. <<;?. Jan. :^. Acl'ati Posch zu Ambras zu I w . aufg., gibt 7 lb. 0 kr. 16k. Jan. 3. Bartlme Pewntter zu I w . aufg., gibt 5 lb. l«»l>. iFobr. 14. Jörg Schmidt zu I w . aufg., gibt . . . (Vetrag fehlt)^. Die ganze Eintragung ist durchgestrichen. 470. März. Ludwig Wynntter zu I w . aufg., gibt 5 lb. 171. März 2«. Jörg Tanntmayr, Vader von Straß, nach vorgel. Mannsrcchtbrief zu I w . aufg., gibt 1 M r . 5 lb. 472. April 27. .»ans Eberli zu I w . aufg., gibt 2 M r . 173. April 15. Peter (Sy(r?e)ner, Messerschmied, zu I w . aufg., gibt 1 M r . ! 7 l . Juni 5>.d'ristofSanndt Iohannser zu I w . aufg., gibt 7 lb. l, kr. !75. Juni 5. Peter Tratter von Vols, Weber, zu I w . aufg., gibt 1 M r . l7<». Ang. 8. Niclans Ebcrlc zn I w . anfg., gibt 7 lb. 6 kr. 177. Okt. 15. Wilhalm Prcnncr, Seiler, „hie ehelich geborn Kind" zn I w . anfg., gibt 1 M r . 178. Okt. l5. Martin Platzcr, von ^')gls gebürtig, »ach vorgcl. Mannorcchtsbrief ^u I w . anfg., gibt 7 lb. ll kr. l7l>. Okt. 2!l. Sebastian Kazmair, Plattncr, zu I w . aufg., gibt l M r . 5 lb. 180. Nov. 17. Iobst Schwvngencvssen ;n I w . anfg., gibt 5> I'b. 181. Karenz ^^iddinan zu ^>u'. aufg.; die Taxe wurde ihm „ i n Anscl'ung seiner Armnt" geschenkt.

462. Jan. 2 1 . Wolfgang Schawr nach vorgcl. Mannst rechtbrief zu I w . aufg., gibt 5 lb. 4^3. Jan. 2 1 . Veit Grandl zu I w . aufg., gibt 5 lb. 4^4. Febr. 11. Hans Schön, Schlosser, nach vorgel. Sippschaftsbrief zu I w . aufg., gibt 1 M r . 4^5 (März 18.) Lucas Khymerli, Plattner, nach vorgel. Mannrechtsbrief zu I w . ausg., gibt 1 M r . — hat das Glübd getan am 18. März. 48«. März 18. Andre Mayr von Tulffs im Landgericht Sunnenbcrg ist als ehcl. geboren, wie Bartlmc Pöglcr, Spitalpfleger, Jörg Mös(t?), Hofzimmermeister und Cristof Fuchs vor dem Rat bekannten, zu I w . aufg. worden; gibt 7 lb. (> kr. 487. März 18. Albrccht Ring zu I w . aufg., gibt 5 Ib. 488. März 26. Matheis Göbl als ehcl. geboren zu I w . anfg., gibt 7 lb. 0 kr. 48«. M a i 20. Mathcus Grungser nach vorgcl. Mannrechtsbricf zu I w . anfg., gibt 7 lb. 6 kr. l W . Juni 4. Paul Müller von Veldtkirch, Glafer, nach vorgel. Mannrcchtsbricf und „Urknnt seiner Auölernung" zu I w . anfg., gibt 1 M r . U>1. Juni 11. Vhoman Lynncr, Weber, nach vorgel. Mannrechtsbricf zn I w . aufg., gibt 7 lb. « kr. 492. Juni 25. Eristof Pabingcr zu I w . aufg., gibt 1 M r . ^<>ll. Aug. 27. Martciu Höuigler, Zimmermann, von Arams gebürtig, ;n I w . anfg., gibt 7 lb. 6 ir.

Aus der Htadtbüchcrci diescin Titel sollen fortlaufend die Ncuenvcrbungen der städtischen Bücherei mitgeteilt werden, wodurch den Benutzern ein wertvoller Behelf bei der Auswahl geboten werden soll.

l. Tachliteratur: Bcnrdil«, Heinrich: Monarchie der Gegensätze. Österreichs Weg dnrch die Neuzeit. Voldt, Gerhard: Dir letzten Tage der Reichskanzlei.


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Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

Ehannatz, Richard: Lebensbilder ano der Geschichte Österreichs. M i t Federzeichnungen. Decsey, Ernst: Johann Strausi. Ein Wiener Buch. Gabriels AlfonS: Fremde Meere, Dschungeln und Wüsten. Aus den Tagebüchern einco Arztes und Forschungsreisenden. Ginztey, Franz Karl: Der Hcimatsuchcr. Grimschitz, Bruno: Ferdinand Georg Naldmüllcr. Osten, Hermann: Geschichte Österreichs. Hassel, Ulrich: Vom anderen Deutschland. Ano den nachgelassenen Tagebüchern 1W8—1944. Holzer, Wolfgang: Die Erholung des Arbeiters. Ergebnisse und Probleme der Sozialmedizin. Kalkschmidt, Engen: Moriv von Schwind.

Katz, Richard: Ein Bummel um die Welt. H Weltreise auf Kamel und Schiene, Schiff und Aimv Leitgeb, Josef: Von Blumen, Bäume» und Musil, Veitgcb, Josef: Das unversehrte Jahr. Moerl, Anton von: Die große Wcltordnunq. l. Band: Die Geburt der Wissenschaft. Nadler, Josef: Literaturgeschichte Hstencickk'. Niklitschcl, Alexander: Wunder in un^> nin un?. Ano I n dustrie und Technik. Reveo, Emery: Die Anatomie des Frieden?. Tchiestl, Matthäus: Bilder des Meisters mit Verse». Waldmann, Emil: Auguste Rodin. Mit !»? Bildern. Ausnahmen von Ilse Schncidcr-^engycl. Zweig, Stefan: Die Welt von gestern. Eriiincnin^n c'iin-o Europäers.

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Verleger, Eigentümer u. Herausgeber i Die ^>tadtge»ieindeInnsbrllct. - Vernnlw. i^chr islleiler: Dr. i>varl Schadrlbnucr, Innobruct Nathans, Zimmer 3lr. 1!)l). — Anzeigeiwerwaltung: Aunoncen°Expedition „Novitas", Innsbruck, Anichstrnße 8/1. — Druck: Felizian Rauch, Innsbruck. — Vertrieb: Tiroler Graphit, Innsbruck. — Druckgenehmigung Nr. 106 vom 21, Oktober 194«


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