Amtsblatt Innsbruck

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12. Jahrgang

Der Gegenbesuch des Stadtrates in Bozen Der Bozner Stadtrat war am ^5. Oktober 1948 i n Innsbruck empfangen worden (s. Amtsblatt 1948, Nr. tt/10). Am 2U. Zlpril 1949 erwiderte der I n n s brucker Stadtrat diesen Besuch in Bozen. Die Vertretung der Stadt Innsbruck, besteheud aus dem Bürgermeister, deu beiden Vizebürgermeistern und den Stadtraten Dr. Fr. Greiter, M.'Klappholz, D r . K. Knust, A. Martinstctter, I n g . G. Sigl, I . Thoma, I . Wilberger sowie dem Mag. D i r . Dr. N. Mangutsch, wur de bereits ani Brenuer vom Bozncr Vizebürgermeister Dr. Magnago, Generalsekretär Dr. Tomasini und Kabincttschef Dr. Michclon begrüßt. Vor dem blu mengeschmückteu Vozner Nathans empfing Bürgermeister Lino Ziller die Gäste nnd führte sie in den großen Sitzungssaal, wo iu Gegenwart des Bozner Gemeiudeausschufses nnd der Abteilungsleiter der Gemeiudeämter der Ehrentrnnk kredenzt wnrde. Der Nachmittag war verschiedenen Besichtigungen wie der Gewerbeschule, des Musikkouservatorinms, der Pfarrkirche, der Handelskammer uud schließlich vou Schloß Nnnkelstein gewidmet. Beim Ehrenbankett, d^is die Stadt Bozen am Abend veranstaltete, wechselten die Bürgermeister folgende Trinksprüche.' Bürgermeister Lino Miller hielt seinen zuerst in italienischer nnd anschließend in deutscher Sprache. „Herr Bürgermeister, meine Herreu! I h r heutiger Besuch in Bozen nnd unser Besuch, den wir im vorigeu November ^hrer ^ladt abgestal tel haben, ist eine erueuerle Bestäliguug des seiner zeit ausgesprochenen Verlrauens und des llmstaudes, daß die Beziehungen zwischen den Städten Jims brück uud Bozen von wahrer und aufrichtiger >>r; lichleit getragen sind. Diese Besnche stellen '.»gleich eiue Kundgebung des guten Willens dar, von dem die Vertreter der beiden Städte, die so nahe beieinanderliegen nnd deren Schick sal uud Znknnft gemeinsame Züge tragen, l'eseel! sind. Unsere beiden Städte bilden die Pfeiler einer Brücke, die sich zwischen Italien nnd Österreich spannt. Beide Ttädte haben die Aufgabe, sich ',nni Wortführer

der Fricdcnssehnsncht nnd des Arbeitswillens zn machen, von welchen das österreichische nnd das italienische Volk beseelt sind. Sie haben die Aufgabe, die beideu Völker einander näher zn bringen. Der kulturelle Austausch sowohl wie der Handelsverkehr zivischeil Bozen nnd Innsbruck uimmt von Tag zu Tag zu und wird zweifellos an Bcdcntnng gewinnen, sobald das kürzlich abgeschlossene Vorzugsabkommeu zwischen dem Trentino Tiroler Etschland einerseits nnd Tirol-Worarlberg anderseits in Kraft getreten sein wird. Dank diesem Abkommen wird nnscrc landwirtschaftliche nnd industrielle Produktion in gesteigertem Umfange anf I h r e n Märkten erscheinen nnd I h r e Exportproduktion wird eiue willkommene Ergänznng nnseres Bedarfes bilden. Gemeinden, die so nahe nebeneinander liegen wie die unseren, spüren mit verstärkter Deutlichkeit die Bedürfnisse nnd Wünsche ihrer Bevölkernng. Sie bilden mit ihren Notwendigkeiten so etwas wie eine große Familie, die nach wirtschaftlicher Besserung nnd einem höheren geistigen Leben strebt. Meiner Anffafsnng nach sollte die Gemeinde so etwas wie das Herz der Bürgerschaft darstellen. I n ihr laufen alle Empfiuduugeu, die frendigeu wie die schmerzlichen, zusammen. Notgedrungen steht mau Illusionen etwas skeptisch gegenüber, denn Tag für Tag erlebt mau, daß im Leben der Völker der übersteigerte Nationalismus und der hemmungslose Egoismus zu Situationen führen, die sich auf die Gemeinschaft nur unheilvoll miswirten köuuen. Nach so viel Leid und Haß sollte man doch endlich dem Einzelmenscheu eiu M i u i m n m an Nnhe, an Sicherheit nnd materiellem Wohlstand zu verschaffen snchen, damit ihm endlich anch eiue moralische und geistige höhere (5'utwicklung ermöglicht wird. Ich bin fest davon über^engl, daß es zn den Hauptaufgaben der Gemeiudeverwaltuug gehört, durch ein reibungsloses Funktionieren der öffentlichen Dienste nnd durch eiue beharrliche und nnansgesehte UntersliiNnng des Wirtschafts und ^tnltinlebens den eiqe-


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nen Bürgern diese Ruhe, diese Sicherheit und dieses Wohl zn verschaffen. Unsere Aufgabe liegt nicht ans dem Gebiete der hohen Politik, sondern in der umsich tigen Verwaltung des gnten Familienvaters, der für die Seinen in jeder Hinsicht sorgt, Voi: diesen Absichten beseelt, versuchen Sie und wir gemeinsam, auch mit Hilfe der Beziehungen von Stadt zu Stadt, zu einer immer festeren Verbundenheit zwischen Ihren und unseren Bürgern und zu cincin gegenseitigen Verständnis der beiderseitigen Intcrcs sen nnd Bedürfnisse beizutragen. Viele Ihrer Bürger kennen und besucheil unsere Stadt, sowie unsere Bürger die Ihre, mit der sie nicht nur durch Geschäftsinteressen, sondern auch durch verwandtschaftliche Bande verbunden sind. Auch das ist ein Grund, weshalb unsere gutnachbarlichen Beziehungen so besonders herzlich sind, wozu sich noch gesellt, daß beide Städte von jeher einen gemeinsamen Nenner besaßen, nämlich gute Europäer zu sein. Als solche haben sie ein gemeinsames geistiges Gut nnd ein gemeinsames Interesse zn wahren. Ich bin überzeugt, daß die Frage der Optionen, an welcher Innsbrnck ebenso interessiert ist wie Bozen, da Einwohner Innsbrucks nm die Wicdcrcrwcrbung der italienischen Staatsbürgerschaft angesucht habeu, diejenige Lösung finden wird, welche allen Gutgesinnten die Regelung ihrer Lage verschaffen wird, auf die sie menschlich einen Ansprnch haben. Die Brennergrenze, wie sollst jede andere Staatsgrenze, dürfte in dem heutigen Europa, das nacb Einigung strebt, kein Trermungselcment mehr bilden, fonderli einen Berührungspunkt, in unserem Falle eine verbindende Brücke des Verständnisses zwischen dem Norden und dein Süden. I n einem Zeitalter, in dem die Technik sich mit Riesenschritten entwickelt, ist es undenkbar, daß Grenzen noch länger Barrieren uud Hindernisse für hie Frcientfaltung der menschlichen Tätigkeit darstellen können. I n diesen: Sinne erneuere ich Ihnen, Herr Bürgermeister, nnd allen hier anwesenden Gästen von ganzem Herzen den WiWommensgrnß der Stadt Bozen nnd spreche die Hoffnung ans^ daß I h r Aufenthalt in nnscrer Stadt Sie befriedigen und dazu die neu, möge, die herzlichen Beziehungen, die fo glücklich begonnen haben, immer mehr zu verstärken. Ich hebe das Glas anf das Wohl unserer beiden Städte." Bürgermeister D r . M e I z c r von Innsbruck antwortete in deutscher und wiederholte in italienischer Sprache: „Herr Bürgermeister! Meine Herren! Zunächst danke Ich Ihnen für die ergangene Einladung zum Besuche dieser Stadt. Wir sind dieser Einladung ganz besonders gerne gefolgt, denn für jeden Innsbrucker ist der sonnige Süden das Ziel seiner Sehnsucht. Seit Ihrem Besuch in Innsbruck können wir in den Beziehungen zwischen Nord- und Südtirol er-

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freulicherweise zwei wesentliche Fortschritte feststellen. Einerseits den Abschlnß des Wirtschaftsabkommens, das eiuen Teil der i n P a r i s g et r o f fe u e n V e re i n b a r u n g c n verwirklicht uud anderseits die Nachricht, daß in wenigen Monaten der R e i s e o e rt e h r zwischen Innsbruck nnd Bozen wird ohne bürokratische Schwierigkeiten, und ohne Visnm durchgeführt werden können. Wenngleich das Wirtschaftsabkommen vorläufig nnr einen geringen Umfang ans weist, so ist es doch ein wichtiger erster Schritt nnd die Erlcichtcrnng des Reiseverkehrs ist gcradezn der Schlußsteiu einer Entwicklung. Es ist besonders erfrcnlich, daß gerade die Brennergrcnzc diejenige Grenze ist, die nns Österreichern als erste diese Erleichterung bietet. Damit erweist sich wiederum, daß der B r e n n e rp a ß dazn bestimmt ist, N o r d u n d S ü d nicht zn t r e n n e n, s o n d e r n z u v e r b i n d e n . Unsere Aufgabe, die Anfgabe der beiden Städte Innsbruck uud Bozen, wird es sein, diese Verbindung möglichst eng uud fruchtbar zu gestalten. Ein weiteres Ergebnis hat sich feit Ihrem Aufenthalte in Innsbrnck abgespielt: die Errichtung nnd die Wahl des P r o v i n z i a l l a n d t a ges. Dadurch wurde in Ihrem Lande eine Einrichtung geschaffen, die dem in Innsbruck tagenden Landtag ähnlich ist und einer jahrhundertealten gemeinsamen Tradition dicfes Landes entspricht. Anch dies ist ein Beitrag, der nnr dazn dienen kann, das gegenseitige Verständnis zu verstärken. Alle diese erfreulichen Entwicklungen gebeu nns die Hoffnung, daß anch das s c h w i e r i g s t e P r o b l e m , das uns noch zu lösen bevorsteht, eine befriedigende Erledigung finden möge. Das Problem, d i e S ü d t i r o l e r , die dnrch das Zwischen Hitler nnd Mussolini getroffene Abkommen in alle Welt zerstreut wurden, w i e d e r i n i h r e H e i m a t zurück z n f ü h r e n. Viele davon warten in den Mauern Innsbrucks, um wieder Bürger von Bozen zu werden. Ich bitte Sie, diesen allen Ihren Schutz, I h r Wohlwollen und Ihre Hilfe zuteil werden zn lassen. I n diesem Sinne möchte ich den Wunsch zum Ausdruck bringen, daß das heutige freundschaftliche Zusammcnsein der Vertreter der Städte Bozen und Innsbruck ciu Symbol sein möge für die freundschaftliche Zusammenarbeit von Südtirol uud Nordtirol, für die friedlichen und von gegenseitiger Achtung getragenen Be'.k'lmnqcn zwischen Italien nnd Österreich. Ich erhebe daher mein l^lac, mit d^in Dan! für Ihre herzliche Anfnahme und spreche Ihnen und den Bewohnern der Stadt Bozen die besten Wünsche für I h r Gedeihen nnd I h r Wohlergehen aus."


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D r . I n g . Erich V r e scha v. vor kaum zwei Jahrzehnten konnte man von säst jeden« Punkte der damals kleineren Stadt I n u s brück in kürzester Zeit in« freien Gelände, in der ^la tnr sein. Mittlerloeile Nnch diese aber immer mehr den neugebanten Stadtteilen, ohne mit ihnen einbe zogen zu lverden. Daher hat nnn Innsbruck im Ver gleich zu vielen anderen Städten lr»enig Grünflächen innerhalb des zusammenhängenden Stadtgebietes aufzuweisen. Von lvenigcn Ausnahmen abgesehen, wurden in früheren Zeiten Grünflächen nicht um ihrer selbst willen angelegt. Wenn alles ringsum vcrbant und irgendwo ein freier Platz übriggeblieben war, dann erst dnrfte eine kleine Parkanlage Lückenbüßer spielen. Erst die moderne Stadtplanung ist darauf be dacht, auch innerhalb der Hänsermeere zusammenhängende Grünflächen- und -gürte! zn schaffen und die Fehler vergangener Zeiten so gut wie möglich auszugleichen. Grünflächen sind kein Luxus und auch nicht eine bloße Angelegenheit der Ästhetik, sondern die Lungen und Erholungsorte der Großstadt, die gesundheitliche und soziale Aufgaben zu erfüllen haben. I m gesamten Stadtgebiet Innsbrucks liegen fünfzehn öffentliche Park- und Gartcnanlagen und elf Nasenanlagen im Flächenausmaß von 612.184 m^. Acht Parkanlagen sind im städt. Besitz, fünf (darunter Hofgartcn nnd Schloßpark Amras) gehören Bund oder Land, zwei (daruuter Berg Isel) privaten Rechtspersönlichkeiten. Die größten dieser Anlagen liegen allerdings nicht mitten i m zusammenhängenden Stadtgebiet, sondern am Stadtrand. Es sind dies die städt. Villa Blanca—Wciherburganlage, Schloßpark Amras nnd Berg I s e l mit 422.371 m2, also 68 Prozent der gesamten öffentlichen Grünflächen. Von den restlichen im engeren Stadtgebiet liegenden Grünanlagen im Ausmaße von 189.813 m^ nehmen der Hofgartcn, die Englischen Anlagen und die dazwischenliegenden, bzw. angrenzenden städt. Nennweggrünstreifen nnd Stadtsaalflächen mit 114.423 iri^ allein schon 60 Prozent ein. Somit verbleiben dem übrigen zusammenhängenden Stadtgebiet nur mehr 75.390 m2 an öffentlichen Grünflächen. Sämtliche Innsbrucker Grünanlagen haben durch Kriegsereignisse nnd Nachkriegsverhältnisse mehr oder minder schweren Schädel! genommen. Die staatlichen Anlagen, wie Hofgarten nnd Schloßpark Amras, sind dnrch ihre abgeschlossene ^age verhältnismäßig glimpflich davongekommen nnd haben vor nehmlich nnr durch zeitbedingte mangelnde Pflege etwas gelitten, die meisten slädl. Anlagen, ;umal die größeren, sind jedoch in schwerste Milleidenschasl ge zogen worden. Lnftschntzanlagen, die Verwendung als Schrebergärten nnd zeitbedingte Vernachlässigung verursachten namhafte Schädigungen nnd machten dadnrch die völlige Wiederherstellung gerade mancher bedentenderer Anlagen von Grnnd ans notwendig. (Napoldipark, der Platz neben dem Hochhans, HaydnPlatz. Adolf Pichler Platz.)

M i t nahezu 80.000 m ' ist der H o f g a r t e n die größte der im geschlossenen Stadtgebiet liegenden öffentlichen Parkaulagen. Dieser von Friedl mit der leereu Tasche > 110 augelegte und seit "Andreas Hofers Zeiten dein Pnblitnm zugängliche älteste nnd schönste Park Innsbrucks mit seinem herrlichen, alten B a n m bestand zeigt sich wieder im buntesten Blumenschmnck. Den benachbarten städt. Grünflächen am N e u n w e g und bei den S t a d t s ä l e n kann man wohl kaum mehr ansehen, daß sie noch vor einem Jahre zertretene Wiesen waren. Daß vor fünf J a h ren angstverzerrte Gesichter in den damals dort errichteten Bunkern im Gelände der anschließenden sogenannten „ E n g l i s c h e n A n l a g e n " (gegründet 1819) Schutz suchten, läßt ihr heutiges beschauliches Dasein nicht mehr ahnen. Gegenüber diesen Anlagen liegt auf der anderen Seite des I n n der vielbesuchte 1875 angelegte W a l t h e r p a r k (7913 m"), dein ebenfalls der Krieg übel mitgespielt hat. Seine ärgsten Schäden konnten bereits im vergangenen Jahre nnter Anfuhr erheblicher Erdmassen behoben werden. Die Grünanlage am A d o l f - P i chI er - P l atz mußte nach ihrer mehrjährigen Verwendung als Schrebergarten von Grnnd auf ueu hergestellt werden. Sie zeigt bereits wieder ein freundliches Ansseheni Nnter besonderer Berücksichtigung ihres Namenspatrons entstand ein kleiner frischer Hain mit Kiefern, Birken und Latschen. E i n Problem stellt die Instandsetzung der kleinen G r ü n flächen am B o z n er p l a t z dar. Auf diesem Verkehrsknotenpunkt setzten bisher eilige Fußgänger der Wiederinstandsetzung durch ihr Durchschreiten beharrlichen Widerstand entgegen. Vor dem nenen Denkmal beim Landhaus entstand eine von einem französischen Architekten entworfene Grünfläche. I h r gegenüber sieht der Platz neben dem Hochhaus (7490 ni^) ebenfalls feiner Ncnhcrstellnng entgegen. Die Anlage am H a y d n p l a tz (3277 m^), auf der ebenfalls noch i m vergangenen Herbst Gemüsebeete standen, wird bald wieder hergerichtet sein, wobei auch unserer Jüngsten durch Errichtung eines kleinen Spielplatzes nicht vergessen werden soll. Die einzige Grünanlage im dichtbewohnten P r a d l ist der cineindrittel Hektar große, 1927 angelegte N a p o l d i P a r k , den: man nnn nicht mehr ansieht, daß hier noch vor kanm einem Jahre Bohnenstamicn standen nnd Kohl wuchs. I h m wieder ein ansprechendes Aussehen zn geben war ein gewaltiges Stück Arbeit, eine Neugestaltung von Grnnd auf. Hi>r soll nnn anch die Jugend zu ihrem Rechte lomuien, der ein Teil der Anlage als Spielplatz mit Sandkasten nnd Spielwiese gewidmet ist. I n einem Abstand hier von, dnrch den Hanptweg getrennt, sollen Nnhebedürftige ihr stilles Plätzchen finden. Einige weitere Grünanlagen, wie z. B. die am Wiltener (Oberranch )Platzl (seit 1881), die in der I n g . Etzel Straße, Elandiaplatz, an der Mnhlauer Brücke nsw., wnrden znm Teil bereits wieder hergerichtet. Hwei größere Anlagen, der 1901 eröffnete


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P e c h e g a r t e n (nahezn ein Hektar) nnd ebenso der Ve se l'epa rk (fast ein halbes Hektar) in Wilten sollen ihnen bald folgen, ivobei auch hier der l?r richtnnc; von Spieliilöglichkeitcu für Kinder bcson.de res Augeumerk zugewendet werden wird. Der Voll Müdigkeit halber verdienen anch die in Kürx er stehenden Grünflächen vor dei: Wohnblocks nnd m den dazugehörigen Höfen Erwähuuug. Anch sie wer den eine Bereicherung unseres spärlichen Grüns mil ten in der Stadt sein. Voi: großer Bedeutung sind die außerhalb dem geschlossenett Stadtgebiete liegenden Großaulagcn, un ter denen das zusammenhängende Geläude um die Wciherburg, die Villa Blanea nnd den Spitzbühel die hervorragendste Rolle spielt. Dieses über 17 Hektar große Parkgclände, dessen Kernstück, die Wciherbnrg gründe, schon vor den: ersten Weltkrieg (1912) von der Stadtgemciude erworben wurde, ist mit seineu wunderbaren, abwechslungsreichen Anlagen eine gern und oft anfgesnchte Erholungsstätte. Über eine be-rcits wieder gnt gepflegte Parkanlage nüt einer Vogel' warte (siehe „Amtsblatt" 1949, Nr. 4) und einem (allerdings noch nicht wieder hergestellten) Alpinum gelangt man an der alten Wciherburg vorbei durch

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eiueu Art Waldpark i l : die Wälder des Huugerburg gebietcs. Von hier aus schweift der Blick über die Stadt zum Schloß Amras mit seinem fast 20 Hektar großen Park. Vor etwa 100 Iahreu in seiner heutigen Grundform angelegt, bietet er mit seinen mannigfal tigen Formen, seinen Felsenfchluchten und Wasser fälle,: eiu interessantes Ansflngsgcbiet. Die dritte ani Stadtrand liegende größere Anlage, der B e r g I s e l (tt Hektar), ist dei: Freiheitskämpfern Tirols gewid met. Ansprechende Anfgänge führen zn einer einzigartigen Weihestätte, deren besonderer Nei; in dein Nahmen der sie umgebenden Natur liegt. Abschließend möge noch eine Besonderheit erwähnt werden: Jede öffentliche Anlage in Innsbruck ist ill ihrer Art einmalig. Schablonen gibt es nicht, jede hat ihre typischen Eigenarten. Diese werden bei den noch dnrch die Stadtgärtnerei durchzuführenden Ansgestal tungell besonders gewahrt und betont werdet:. Der Anfang mit der Wiederherstellung der Grüuaulageu ist gemacht. Aber erst iu dcu kommenden Iahreu können sie wirklich in ihrer Gesamtheit zu aller Zu friedcnheit zu den: gemacht werdeu, was sie sein solleni Gerì: besuchte Erholuugsortc für die Bevölkerung, ansprechende Schmuckstücke unserer Stadt.

Stadtphysikus Dr. Hans Steidl 25 Jahre im Gesundheitsamt Stadtphysikus Dr. Stcidl, geboren zn Straffen bei Licnz am 21. J u n i 1895, ist' in: Mai 1924, damals Sckundararzt der hiesigen Nerven'klinik, in del: städtischen Dienst übernommen worden nnd hat seine Tätigkeit in: Gesundheitsamt am lli. Mai dieses Jahres begonnen. Aus dem mannigfaltigen Aufgabenkreis des Amtsarztes haben ihn in der Folgezeit vorzüglich zwei Gebiete gefesselt, nämlich der schul' ärmliche Dieust und die Bekämpfung des Nanschgiftmißbranches. Über die erste Frage veröffentlichte er iu: hiesigen Amtsblatte (1937, Nr. 4) einen längere,: Aufsatz, der später als Sonderdruck unter den: Titel „Der schnlärztlichc Dieust iu de,: Volks- und Hanpt^ schulen im Schuljahre 1935/3(i" ausgegebeu wurde. Für del: 1932 erschienenen Tätigkeitsbericht „25 Jahre schulärztlicher Dienst in den städtischen Schn-

lei: i l : Innsbruck" hatte er einen Beitrag „Das nervenkranke Schulkind" verfaßt. Ans seinem zweiten Forschungsgebiet ging eine Arbeit „Zur Erfassung und Bekämpfung des hervor, die in der Zeitschrift „Der öffentliche Gesundheit^ dienst" (1942, Heft 17) abgedruckt wurde. Seit dem Jahre 1945 widmete sich Dr. Steidl überdies il: selbstloser Weise der Beschaffung nnd Vcrteiluug voll Lebensmittelspeuden hanptsächlich an Schnlkinder. Nach dein Ableben des Stadtphysikus Dr. Robert Kapferer an: 20. Jänner 1949 übernahm Dr. Stcidl die Führung der Magistratsabtciluug V I I . Nunmehr hat ihn der Stadtrat zum Stadtphysikus eruaunt. Möge Stadtphysikns Dr. Steidl diesen Posteli noch viele Jahre znin Wohle der Stadt versehe,:! K. Ich.

Die Tuberkulosenfürsorge im Jahre 1948 Dr. Leo O b w e g e s e r . Das Anwachsen der Tuberkuloseerkrautuugsfälle il: dei: letzte» Iahrcu zwaug zu einer Intensivierung des Abwehrkampfes. Insbesondere eine Erfassnng möglichst aller Tnberkulosefälle, die zur Weitcroer breitung der Krankheit beitragen, war dringend not wendig. Erste Voraussetzung dazu waren längst dringliche, bauliche Veränderungen an der Tbc.-Fürsorgcstelle, die dann anch zi: Beginn des Jahres 1948 durchge führt wurden. Damit wurde eine hygienisch cinwaud freie, leistungsfähige und Praktische Tbe.-Fürsorge

stelle erhielt, >oie sie sonst in Österreich nirgends besteht. Die Juansprnchnahme der Tbe. Fürsorgestelle dnrch Ärzte, Behörden und Krankenanstalten als fach liche Instanz der Begutachtung nnd Befundnng erforderte aber auch zusätzliche technische ^inrichtuugcu, dic ebeufalls im Laufe des Jahres 191« beschafft wurden. (Der Aukauf eines Nöntgenaufnahmegerätes gestattet nun anch der Fürsorge selbst Aufnahmen ^n verfertigen, eine Duutelt'ammer wnrde eingerichtet nnd ein medizinisch technisches ^aboratoiinm wnrde


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nach modernen Gesichtspuntten ausgestattet. Zwecks größerer Ansbente der Answnrfsnntersnchnngen ans Tbc. Bazillen wurde dazn noch ein ^-lnoreszenzgerät angeschafft.) Leistungen der Tbc.-^iirsorqe: gei! dnrch A n ^ t u l l ^ l i o n

nnd

Pertnssion ^töntqendnrchlenchtnngcn Nönlgenanfnahinen (wegen schwieriger M a terialbeschaffnng verniinderte Anzahl) . Answnrfvnnterfnchiingen Tuberfnlinreattionen Blutsentunqen Bl u tbilder (erst seit Fertigstellung des Laboratoriums möglich) Schirinbildanfnahmen bei versetzten Personen

7.53 l

89l> 3.512 2.311

8.35l)

Nlasznahmen der Tbc.-Fürsorge: Überweisung Überweisung Überweisung Überweisung Überweisung Üuerweisuug Asylierung

in in in in in in

fachärztliche Behandlung . hansärztliche Behandlung . .Krankenhäuser Heilstätten Erholungsheime örtliche Erholungsheime .

412 232 23 177 l.87 75 15

Von der Stadt Innsbruck wurde für tuberknlosegcfährdctc Kinder eine eigene Erholungsmöglichkcit in Fronebcn geschaffen. I n einem dreimaligen Turnus von je sechs Wochen konnten dort jeweils 25 K i n der untergebracht werden, die durchwegs gut erholt und durchwegs mit guten, zum Teil mit blendenden Gewichtsznnahmen zurückkehrten.

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senchenhvgienischen Staudpnntl au>>, wildern in H i n blick ans die therapeutischen M ^ i m l i m e i i als ;>! spät bezeichnet werden mnß. Der ideale Erfassnngsgrad der Tuberlnlösen ivird dnrch das Schirmbildvcrfahrcn erreicht. D a dieses bisber in Iiinsbrnck !oegen mangelnder ^ilnie nicht durchführbar loar, »inßte ein zloeiter, N'eiin auch un genügender Weg beschritten iverdeu, nämlich die A n lage eine? Tnberfnlinlataster^ der Bevöllernngsgrnppe bis 14 Jahre. Der Weg dabei ist folgender: Sämtliche Kinder der Altersstufen bis 14 Jähre werden durch Einreiben ili it der Morosalbe anf Tubertul inallergie geprüft. Die positiv reagierenden (es entstehen an der eingeriebenen Stelle Knötchcn) werden der röntgenologi sehen Untersuchung zugeführt. Dnrch diese wird dann festgestellt, ob es sich bereits um einen abgeheilten oder noch tätigen Prozeß handelt. Bei den tätigen Prozessen wird dann die nähere Umgebung znr Untersuchung bestellt und auf diefc Weise w i r d dann die Infektionsquelle, die das kranke Kind angesteckt hat, gefnnden. Diefer Weg ist aber eben deshalb als ungenügend zn bezeichnen, weil erstens der Offcutuberknlöse zur Auffindung bereits das Kind angesteckt ha^ ben mnß, zweitens aber anch weil dnrch die Erfassung des Tuberkulösen vor dem Offenwcrden nnd die entsprechende Behandlung das Offenwcrdcu vermieden werden soll. Bei den derzeit bestehenden Verhältnissen war dieser Weg aber der einzig mögliche und es wnrde auf diefe Weife wenigstens die Infektion weiterer Personen vermieden. Ergebnisse der Allergiepriifunq in den Kindergärten: Einzahl der Neaktionen insgesamt!

davon reagieren positiv:

dcwon tätige

Prozesse:

Wohnungsfürsorge:

196 ^ 1 2 , 8 " ,

I m Jahre 1948 wurden 1812 Besuche in 1052 Wohnungen gemacht, darunter bei ansteckenden Tuberknlöscn 111) Besuche in 272 Wohnnngen. Von den 1052 besuchten Wohnnngen waren 317 nach Größe nnd hygienischer Beschaffenheit der Nänme nicht ein wandfrei.

Dazu w i r d bemerkt, daß es sich bei den Besucheru der Kindergärten um Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren handelt.

Zugänge im Jahre Die Gesamtzahl der ^eu^ngänge im Jahre 1948 betrug 17til), davon waren! Vom Arzt überwiesen . von Behörden überwiesen Selbstmelder von der Fürsorge bestellt ohne näl»ere Angabe .

. . . , . . . . . . . .

1422 3l1 1313 1677 34

Das Tnbert'nloseprobleni fleht lind fällt mit der Früherfassnng. Die Befnnde der erfaßten Offcntnber knlöscn zeigen, daß nahezu 5l) Prozent in ei nein >traiilbeitsznstande erfaßt werden, der nicht nur vom

140 ^

9,1"«

A n Hand der Ergebnisse des Jahres 1948 ist eindentig zu bewciscu, daß eine Gesamterfassung der Bevölkerung der Stadt, wie sie dnrch Einführnng der Schirmbildnntersnchnng gegeben ist, für dringend notwendig erachtet werden muh, und zwar 1. im Interesse des Kranken selbst, damit er dnrch entsprechende Behandlnng vor dein !-?ffenwerden be wahrt bleibt, 2. im Interesse der Gemeinschaft nnd der Senchcn Hygiene, damit die Umgebnng vor einer Infektion bewahrt bleibt. Die notwendigen Wege sind beschritten, um die Dnrchführnng der Zchirmbildaktion entweder noch im salire l'.U<>) oder spätestens im kommenden Jahre dnrchführen zn können znm Wohle der Erkrankten und ')>>»! schuhe der Gesunden.


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von Dr. Karl ^

Ittllsbruct vor hundert Jahren Mai 4848. l. Findet das große Radetzkv-Schießen statt, zu dein der Feldmarschall seGst die Summe von 50 Dukaten widmete; :l. werden die 21 Tiroler Orte bekannt, ln denen eine Bezirkshauptmannschaft errichtet werden soll. Für den Kreis ttnterinntal in Innsbruck, Schwaz, Ratteuberg und Kitzbichl, für Oberinntal in Imst, Landeck und Rcutte; ti. stitbt Robert Frh. v. Benz, k. k. Gubcrnial-Vicepräsidcnt, 69 Jahre alt. Der „Bote" schreibt in einem kurzen Nachruf über ihn u. a.: „Schon als könig.-bairischer Kreisrat in den verhängnisvollen Jahren, die dem Wiedereintritte der österr. Regierung vorausgingen, durch unparteiische, versöhnende Wirksamkeit von allen Parteien geachtet, war der Verewigte seit dem Jahre 1813 auch dem österr. Staate ein treu ergebener, eifriger Staatsdiener, dem Lande in den verschiedenen Stellungen als Kreishauptmann zu Imst, als Hofrat und Vicepräsident, öfters mit der Stellvertretung des Landeschefs betraut, ein väterlicher Freund und warmer Vorkämpfer für Wahrheit, Recht und Sitte." l3. findet die Weihe der Fahne des 2. NationalgardeBataillons statt, die von der Gräfin Ottilie v. Enzenbcrg geschenkt worden war. Nach der kirchlichen Feier defilierte das Bataillon auf dem Rennplätze vor dem Fcldm.-Lcutn. v. Eliatschck. Das Fernbleiben von Vertretern des Innsbrucker Standschützcnbataillons bei diesem Feste veranlaßt den „Boten" zu folgender Fest^ stellung: „Um so mehr müssen wir bedauern, daß vom hiesigen Standschützcubataillon, welches doch auch zur Nationalgarde gehört, nicht ein einziger Offizier bei der Feier gegenwärtig war. Es fiel dies allgemein unangenehm aus, und sollte wirklich — wie verlautete — der Grund des Nichterscheinens darin liegen, daß keine solenne Einladung dem Feste beizuwohnen von Seite des Bataillonskommandos an die Herrn Offiziere des Staudschützenbataillons erlassen worden war, so müßte man aufrichtig bedauern, daß Rücksichten so kleinlicher Art, in dem sonst wackern Corps sich Eingang zu verschaffen vermocht haben." — trifft die Nachricht ein, daß Kaiser Ferdinand am Pfingstdienstag den 29. Mai in Innsbruck ankommen werde uud ebenfalls Erzh. Rainer. „ I n freudiger Äufreguug" über diese Nachricht spendete ein Bürger 100 Gulden für denstädtischenArmenfonds; 20. wird im Hofe der 'Klosterkasernc die von der Kaiserin Marianna den beiden Natioualaardc-Vataillons vcrchrte Fahne geweiht. Für die Zuschauer werden die Fenster der Kaserne gegen einen Preis von 12 kr. zu Gunsten des städt. Armcnfonds vermietet. Es wurden

400 Eintrittskarten ausgegeben, wovon der Arniellfondo 01 Gulden erhielt. Die Festrede hielt Prof. Flir anknüpfend an die Inschrift des Fahnenbandes: „Der Stadt Innsbruck zur Erinnerung au dcu l9. Mai 1848." Mittags wurden vom Radetzky-Vcrcin in dei Restauration des Hofgartens 40 Invalide bewirtet nnd nachmittags fand eine gemütliche Nachfeier auf der Gall'wiefe statt; 22. wird die Ernennnng des Oberstleutnants v. Bnrlo zum Oberst des Kaiscriägerrcgiments bekannt; 25. hält der große Bürgerausschuß im Magistratoratos.ialc eine öffentliche Sitzung, in der ein Entwurf für eine künftige Verfassung der Stadt nach dem Gemcindcgesetz vom 17. März 1849 berateu wird. M i t der Ausarbeitung wird ein engerer Ausschuß, bestehend aus den Herrcu Dr. Elemaun, Dr. Haßlwantcr, Dr. v. Puiciani, Dr. Schnler und Dr. v. Klebclsbcrg betraut. Der Magistrat beantragt die Anerkennung der Verdienste, die sich Dr. Elcmann durch seine sechsmo mulicheFührung des Bürgermeisteramtes erworben hat. Es wird einstimmig eine Dankesadresse beschlossen. ^ Der Bericht über die Prüfung der Stadtrcchnung vom Iahic 1><4K wird verlesen. Es wird beschlossen, auch die Rechnung von 1847 noch nachträgilich überprüfe» zu lassen. — Das Gesuch mehrerer Hausbesitzer aus der Mufeumstraße um die Herstellung gedeckter Kanäle in dirse, Straße und ihre Verbindung mit der Neustadt (MariaThcresien-Straße) wird behandelt, eine Beschlußfassung einstweilen vertagt. — Ein Antrag zur Herstellung von Asphaltbödcn statt der schlechten Holzböden unter den Lauben am Stadtplatze wird teilweise angenommen, d. h. für sofort diese Hcrstclluug für de« Gewölbcgang vor dem Magistratsgebäude beschlossen. Schließlich wird die Errichtuug eines Grabmales für den verstorbenen Magistratsrat Georg Erlcr gutgeheißen. Es werden hiefür :l00 Gulden bewilligt;' 2i). trifft um halb 6 Uhr abends das Kaiserpaar ein. Das Portal der Kettenbrücke war mit Tannenrcis geschmückt und zeigte die Inschrift: „^eräinan^o Ì I b rockeunti Vom 25. Mai bis 7. Juni zeigt im Gasthof zum Gold. Adler der Mechaniker Anton Wagner aus Wicu eiu von ihm konstruiertes „Tellurium", einen Himmelsglobus, welcher zur Einführung in die Astronomie dienen sollte. Die Besichtigung kostete 20 kr. Für 250 Gulden kounte das Tellurium angekauft werden und „es kann ein, wenn auch wenig talentiertes Individuum, seine lebenslängliche Existenz damit gründen und zugleich auch d^s Glück genießen, ganz Europa ohne Auslagen durchreisen zu können, da ihm der Wert seines ausgelegten Capitals immer in Händen bleibt."

Neuerscheinungen für Innsbruck „ D e r H e r z o g m i t d e r l e e r e n T a s ck e" von Heinrich von Schultern. Am 24. J u n i 1439 ist Herzog Friedrich, der den Beinamen „ m i t der leeren Tasche" führt, 65 Jahre alt, wahrscheinlich an einem Magenleiden gestorben. Nachdem ein Gedenken au seinen ">00. Todcot.ig un>

tcrblieb, ist es passend, daß Sclmllcrn's neuer historischer Roman -— der 2. Band der Romandrciheit „Das Lano im Gebirge" wenigstens an seinen 510. erinnert. Über den literarischen Wert dieses Werkes, das der greise Dichter sei« ner „geliebten Vaterstadt Innsbruck" gewidmet bat, wurde


Nummer 5

Amtsblatt der Landeshauptstadt Innsbruck

dcrcits allenchalbcn lobend geschrieben. Hier seien nur wenige Sätze berausgegriffe», dir geeiguct erschei»cn, sowohl mit der ciqc»artiae» Sckreibn'cise Sck»ller»'s bekanu« z» mackcn, alo auch vorzusübre», n'ie er sckn'icrige, bistorisckc Frage» N'ic 5. B. dir viel »»»striitene Errickluug des Goldenen Dachlo und zwar diese »in Si»»e der von ,^on^ rad Fischnaler vertretenen Ausist löst. Bei der Schilderung des Besuches Hans Wilbalm von Mül!i»c»'s, des alten, vertrauten Freundet des Herzogs, in Innsbruck im derbste < 12? schreibt Schnllcrn n. a. l Seite 526): „Bei solche» Ritten, die sie in aller Gemächlichkeit unter»ahmen, wies der Fürst vorerst darauf hin, er habe in Aulwffuug eiucs i»ä>l»Iicke» Erbe» durck ^irzgoldung der Pfoste» des Erkerfensters i>» erste» Stock,vcrk des ,Neue» .!^ofeo' und des kleine» spitze» Dächlci»s »ber dei» Erker cine fcstlickc Versckö»eru»g zu bewirken geglaubt. Nun aber sebe er, daß er nicht klug gehandelt habe. Auch

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wc»» ^Ile Fenster im Goldglanz erstrahlen würden, der ncne Hof säbc leine», Fürsteichosc gleich. To habe sich ibi» der Gedanke aufgedrängt: das sckloßäh»Iickc H.uio der »icdcrgelvorseuen St.nte»!berger »lorge»U'ärt^ ^m Grabe» dev Stadt mit dein Gebäude »ebeua» uud dein Silber<Saggeu-)tor, dao ergäbe eiue Resideutia, die ilne i»äcbtige Stn'üseite dem n'eile» Platze ;»n'e»de» wurde, »iuf den »»an vom engen ,Stadtplan das Rennen uild Gesteck zu verlegen notig habe. Seine Taschen seien nickt leer. Nun endlich werde er nicht mehr llcdiglick alo erster der ^landsafse» von diesen betrachtet; nun stehe er, ein wahrhaftiger ,vürst, ü b e r dem Adel des Vandcs. Inmitten seine? geliebten Volkes werde er an Markttagen und bei Belustigungen desselbcu am ,Platze' sei», die neue ^ürstcnburg aber solle als glänizcndc Residcntia das austere Zeichen seiner Macht bedeuten. Nun endlich 'habe er gelernt, Klugheit walten zu

lassen."

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K, Tch.

Aus der Stadtbücherei Neuerwerbungen AmmclS-Küllcr, )o van: Die Frauen der (5oornvelts. HolGalsworthy, John: Der Patrizier. Englischer Gcsellschaftsländischer Familiettroman. Berlin: Deutsche Buchgemeinromau. Wien: Zsolnay 1948. 432 Seiten. schaft 0. I . 561 Seiten. Ginzkey, Franz Karl: Prinz Tunora. Hochstaplerroman. Vachcr, Tepp: Sta'hl und Brot. Bauernroma». Graz: Donau-Verlag 1934. 176 Seiteu. Pustet 1948. 334 Seiten. Gluth Dskar: Pau im Schilf. Ein fröhlicher SommerPachmann, L. G.: Singen und Sagen. Lebensroman Walroman. Leipzig: Staackmanu 4941. 232 Seiten. chers von der Vogelweidc. Wien: Hsterr. Vunbesverlag Gluth, Oskar: Der verwerte Spitzweg. Heiterer Münchner 1948. 615 Seiten. Roman. Leipzig: Staackmann 1928. 331 Seiten. Bartsch, Rudolf Hans: Musikanten des Herzens. Novellen. Greinz, Rudolf: Das stille Nest. Tiroler Roman. Leipzig: Graz: Stockcr 1943. 385 Seiten. Staackman» 0. I . 382 Seiten. Vcrnanos, Georg (Franzose) : Tagebuch eines Landpfarrers. Grengg, Maria: Lebensbaum. Gcnerationenroman aus dem Religiöser Roman. Wien: I . Hogner 1936. 341 Seiten. Donaulandc. Salzburg: Festungsverlag 1948. 529 SeiPlattl, Josef: Andreas Iulcn und der Berg. Roman aus ten. dem Kaisergebirge. Erfurt: Gebr. Rickter 1938. 235 SeiGuggi, Fritz: Saat aus dem Dunkel. Schicksal eines erten. blindeten Arztes. Wien: Wiener Verlag 1947. 321, SeiBoudicr-Vakker, I n a : Ruf aus der Tiefe. Holländischer Geten. sellscbaftsroman. Berlin: Holle 0. I . 679 Seiten. Branmann, Franz: Fricdl und Vroni. Österreichischer Bauernroman. Graz: Erzherzog-Iohann-Verlag 1948. 20? Zl. M D . 1526/1949. Seiten. Vnck, Pearl S . : Die gute Erde. Roman des chinesischen Stellenausschreibnng Me»schcn. Berlin: Deutsche Vuchgemeinschaft 1933. für einen Amtsarzt desstädtischenGesundheitsamtes. 350 Seiten. Chesterton, Gilbert Keith: Wer war der Täter? KriminalBeim Stadtmagistmt Innsbruck wird für den amtsarzt»ovcllen. Wien: Amandns 1935. 233 Seiten. lichen und schulärztlichen Dienst ein Anwärter für den höEronin, A. I . : Kaleidoskop in „K". Roman aus Ärztetreiheren Dienst, Vcrwendungsgruppc ^ , des österreichischen seu. Verlin n. a.: Zsolnay 1939. 148 Seiten. Gehaltsschemas aufgenommen. Die Besoldung richtet sich Cronin, A. I . : Dr. Shannons Weg. Lebcnsroman eines nach dem Anfangsbczug der V I . Dienstpostengruppe, Ver, cnglisckcn Arztes und Forschers. Wien: Zsolnay 1949. wcndungsgruppe ^ für den höheren Dienst. 12l Seiten. Die allgemeine» Erfordernisse für die Aiisnäbme sink: Ellert, Gci'bart: Rickrlie». Roma» ni» de» Ieite»dc» Mini" österreichische StaatMirgevschaft, Unbescholte»heit, polistcr '».'udu'igs X I I I . Wicu: Speidel 1918. 44? Seiten. tische Verläßlichkeit, ein Lebensalter von nicht mehr als l5rtl, Emil: Meuschenschicksale. Geschichten aus dem alten 31 Jahren, körperliche und geistige Eignnng. Der Bewerber Österrcick. Wien: Bellaria-Vcrlag 0. I . 374 Seiten. muß im Sinne des h 2 s3) des Bundcsgesetzcs vom 30. März 194!) (Ärztegesctz) de» Nachweis einer mindestens Fonrnier, Alain: Mein großer Freund. Roman einer I u ge»Vsrc»»dschaft. Innsbrnck: Abendland-Verlag 1918, dreijährigen, mit Erfolg zurückgelegten praktischen Tätigkeit in einer öffentlichen Krankc»a»stalt crbii»gcn. r, Gertrud: Die Brüder von Lasawa. Rouun, Ein Bewerber, der eine längere Spezialauobildung in aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Salzburg: liinderbeilkili'de oder i» Psvckiatrie ll'twa zwei Jahre) bal, wird bei der Vergebung der Arztstelle den Vorzug geMnller 1948. 539 Seiten. nieße». Galswollbn, Iolm: Jenseits. Englischer Gesellschastsroman. Bewerber, die die Physikatsprüfung noch nicht abgelegt ^evli»: Tb. .^»a»r 0. I . 317 Seiten. babcn, müsscu diese innerhalb von zwei Jahren nach der Galsworthy, Iobn: Moderne Komödie. Englischer GescllA s l als Veamtenaii'wärter des höheren Dienstes sckafts,o»ia». Berli» ». a.: Zsol»av 1938. 1019 Seiten.


AttUoblatt der Landeohauptstadt Innsbruck

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nachholen. Die Anwärterzeit beträgt höchstens sechs Jahre. Eine priuatärztliche Tätigkeit ist während der Anwärtcrzcit nicht zulässig. Die mit einem 2-3-Stemftel versehenen, ordnungsmäßig belegten Gesuche (Nachweis der österreichischen Bundesbürgcrschaft, Leumundszeugnis, Geburtsschein, amls^.rzlliches Zeuguis über die törperliche Eignung, Studien- und Verwendungszeugnisse) sind bis längstens 19. J u n i 1949 unter persönlicher Vorstellung beim Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, Herrn Stadtphysikus D r . Hans Stcidl, Innsbruck, Claudiastraße 7, 1. S t . , zwischen 8 und 9 Uhr einzureichen. Den Gesuchen ist eine kurze Darstellung des Lebenslaufes mit Lichtbild beizuschlicßen.

. 6

Innsbruck, am 16. M a i 1949. lelepkon

4045

Der Magistratsdirektor: Dr. Mangutscl, e. h.

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^. 1884

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Stadtwerke Innsbruck Elektrizitätswerk Gaswerk Wasserwerk Gärtnerei Nordkettenbahn Innsbrurker Hotel-A.-G.

Verleger, Eigentümer u, Herausgeber: Die^tadtgeineinde Iilnsbrnct. — Veraulm, ^chriftleiler: Dr. 5iarl SchadcU'aucr, Inilsbrucl Rathaus, Zimmer Nr. 190, — Anzeigenuerwaltuilg: Ainwiicen-^ftedition „Nuoitas", Iiin^l'ruck, 'Aüichstras,e « I. — Druct und Vertriebsverwaltung: Felizian 9inuch, Innsbruck. — Druckgenehmigung Nr. N>>-< uom ^ 1 , ^ttobor 1946.


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